Geborgen in Gott, geborgen in der Gemeinde
Psalm 127,1-2
Jürg Birnstiel
09.01.1994

Einleitung

è       Bezug auf das was bis jetzt im Gottesdienst geschehen ist.

è       Ausdruck meiner Freude.

è       Über dem Gottesdienst steht das Thema: Geborgen in Gott, geborgen in der Gemeinde. Darüber wollen wir uns mit einem Wort aus den Psalmen Gedanken machen.

Text lesen: Ps.127,1-2

I. Geborgen in der Gemeinde, wenn Gott am Werk ist                      

II. Geborgen in Gott, wenn wir seine Freunde sind                             

I.                 Geborgen in der Gemeinde, wenn Gott am Werk ist

è       In einer Gemeinde können grosse Erfolge verbucht werden. Mit einem guten Managment, mit dem nötigen Now How, und den nötigen Anstrengungen kann doch ein ansehnlicher Erfolg verbucht werden.

è       Wir brauchen nur die richtigen Strategien, die richtigen Leiter, die richtigen Räumlichkeiten, die richtigen Gemeindeglieder usw.

è       Es ist tatsächlich so: Gemeinde kann gemacht werden. Ich las kürzlich von einem Werk, das bei Evangelisationen einen bestimmten Prozentsatz Bekehrungen in Aussicht stellt, wenn sie evangelisieren.

è       Gemeinde ist machbar. Menschen sind manipulierbar. Gott lässt sich aber nicht manipulieren. Das Wort Gottes zeigt uns deutlich, wie gearbeitet werden soll:

Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der Herr die Stadt nicht bewacht, so wacht der Wächter umsonst.

è       Alles ist umsonst. Alles ist vergeblich, wenn nicht der Herr, Gott der Schöpfer, am Werk ist. Gott sagt nicht wir könnten keine Häuser bauen. Er behauptet nicht wir seien zu nichts fähig. Der Mensch kann enormes leisten, aber wenn nicht der Herr das Haus baut so ist sein Tun umsonst. Es hat keinen bleibenden Wert. Alles ist vergeblich.

è       Sicherlich, will Gott uns damit nicht sagen, wir sollen uns hinsetzen und nichts tun, sozusagen zuschauen, wie er alles macht, so wie man in einen Fernseher hineinschaut. Wir sollen sehr wohl arbeiten, aber mit der richtigen Einstellung.

è       Wir sollen uns bewusst sein, dass Gott den Segen schenken muss. Er muss das Gelingen schenken. In den Sprüchen lesen wir:

Der Segen des Herrn allein macht reich, und nichts tut eigene Mühe hinzu. Spr.10,22.

è       Auch Jesus sagt deutlich:

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Joh.15,5.

è       Wenn Gott segnet, so bekommt unsere Arbeit einen ganz anderen Wert. Wir sollen bauen, wir sollen die Stadt bewachen, aber wir sollen dies tun im Wissen darum, dass wir ganz von Gott dem Schöpfer abhängig sind.

è       Wenn Gott das Haus baut, wenn er die Stadt beschützt, dann ist nichts umsonst, dann hat unser Tun und Wirken Ewigkeitswert, denn der König Salomo, der vermutlich diesen Psalm geschrieben hat, sagt an einer anderen Stelle:

Ich merkte, dass alles, was Gott tut, das besteht für ewig. Pred. 3,14a.

è       Was Gott tut hat ewig Bestand. Das ist doch eine wunderbare Perspektive, die wir für unsern gemeinsamen Weg haben.

 

1.                  Anwendung

è       Teilen wir diese Überzeugung wirklich, dass wir ohne Gott, ohne Jesus nichts tun können?

è       Geborgenheit in der Gemeinde kann nur dann gelebt werden, wenn sich nicht jeder profilieren muss, wenn nicht jeder für seinen guten Ruf arbeitet, sondern dann, wenn wir als Diner zu jeder Arbeit bereit sind, die dem Werk Gottes dient.

è       Es gibt auch eine falsche Form der Geborgenheit. Ein Beispiel dafür finden wir in der Offenbarung. Die Gemeinde in Laodizea hatte von sich den Eindruck ,  sie hätten alles. Sie fühlte sich wohl, denn Jesus sagt über sie:

(Laodizea) Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts!

è       Die Gemeinde ist von sich selbst sehr überzeugt. Sie ist satt und fühlt sich in ihrer Haut wohl. Sie hatten dort offenbar eine tolle Gemeinde aufgebaut. Jesus sieht das aber ganz anders, er sagt:

und (du) weisst nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloss. Offb.3,17.

è       Heute werde ich offiziell in meinen Dienst hier in der Gemeinde eingesetzt. Da und dort habe ich festgestellt, dass grosse Hoffnungen und Erwartungen da sind. Dies darf durchaus so sein. Natürlich werde ich mit allem was mir zur Verfügung steht mich für die Gemeinde einsetzen.

è       Aber aufgepasst. Ich baue die Gemeinde nicht. Ich bin bereit mich nur Gott und der Gemeinde zur Verfügung zu stellen. Ich bin gerne bereit zu dienen. Er, Jesus, ist der, der Gemeinde baut. Jesus sagte zu Petrus:

Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Mt.16,18.

è       Ja:

Wenn der Herr nicht die Gemeinde baut, so arbeiten umsonst alle die damit beschäftigt sind.

è       Wenn wir in der Gemeinde geborgen sein wollen, und dies in echter Weise, dann kann dies nur dann sein, wenn wir alles von Gott erwarten.

II.             Geborgen in Gott, wenn wir seine Freunde sind

è       Geborgen in der Gemeinde kann man auch nur dann sein, wenn man in Gott geborgen ist.

è       Im Psalm lesen wir:

Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.

è       Wir haben einen Gott der uns beschenkt. Alles lange arbeiten nützt nichts. Wir können von Gott durch langes Arbeiten nichts erpressen. Gott will uns beschenken, und ich durfte schon oft erfahren, wie mich Gott reich beschenkt hat.

è       Seinen Freunden schenkt es Gott im Schlaf.

1.                  Evangelisation

è       Gehörst Du zu den Freunden Gottes? Wirklich geborgen in Gott kann nur sein, wer zu den Freunden Gottes gehört.

è       Gottes Freund wird man nicht einfach ohne es zu wissen, in eine Freundschaft willigt man ein. Freundschaft ist eine Beziehung, die man pflegt, der man sich bewusst ist. Jesus sagte seinen Jüngern:

Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Joh.15,14.

è       Wer nun tut, was Jesus sagt, der gehört zu seinen Freunden. Wenn Du Jesus noch nicht kennst, dann ruft er dir zu:

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken, / Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Mt.11,28-29.

è       Folge doch diesem Ruf Jesu. Dann gehörst Du zu den Freunden Gottes. Deine Seele findet in Jesus Ruhe und Geborgenheit, so wirst Du geborgen in Gott..

è       Gerne bin ich bereit, zu zeigen, wie Du auf diesen Ruf Jesu antworten kannst.

Schluss

è       Zusammenfassung

è       Wir werden in der Gemeinde nicht völlige Geborgenheit erfahren. Wir werden schwierige Zeiten durchstehen müssen. Uns ist kein Leben ohne Schwierigkeiten versprochen.

è       In Hebräer lesen wir:

Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. Hebr. 13,14.

è       Geborgenheit wie wir sie uns wünschten werden wir in der ganzen Fülle erst in der Ewigkeit erleben können, dann, wenn Jesus wieder kommt und die, die ihn lieben zu sich nimmt.

è       Aber wir können ein Stück dieser Geborgenheit auch miteinander erleben, wenn nicht jeder sein eigenes Werk aufbauen will, sondern wenn Gott das Haus, das in unserem Fall Gemeinde heisst, baut.

è       Mögen diese Verse aus Ps.127 uns stets Ermutigung und Ermahnung sein:

Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst. / Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er es im Schlaf.

Amen