Sinnlos?
Was gibt dem Leben Sinn...

Gliederung

I.     Sinnlos

II.       Das Ziel gibt den Sinn!

III.      Andere Perspektive

IV.     Schluss


Einleitung

ð     David kann einem Leid tun. So viel hat er in seinem Leben erreicht. Zum dritten Mal wird er als bester Verkäufer gefeiert. Hat durch seinen unermüdlichen Einsatz seiner Familie zu grossem Wohlstand verholfen. Seine Frau fährt ein eigenes Auto, sie bauten sich ein Haus und vieles mehr.

ð     Ungebremst geht es mit seiner Karriere aufwärts und jetzt das. Er wollte eine Frau, die stolz auf ihn ist, stattdessen ist sie ihm davongelaufen.

ð     Was für sein Leben Sinn machte, fällt plötzlich in sich zusammen. Was hilft ihm jetzt sein ganzer Besitz, seine Karriere, wenn die Familie in die Brüche geht?

ð     David hatte seinen Lebenstraum verwirklicht und musste erleben, dass er am Ziel angelangt, nicht glücklicher ist, im Gegenteil, er sitzt tief im Schlamassel drin.

ð     David ist nicht der einzige, der das erlebt. Er folgte der weit verbreiteten Einstellung, die sagt:

Wenn du Erfolg hast, wirst du etwas wert sein.
Wenn du Reichtum hast, wirst du sicher sein.
Wenn du Macht hast, wirst du geachtet werden.
Wenn du Partner und Familie hast, wirst du glücklich sein.[1]

ð     Doch wer diese Ziele erreicht, muss sich oft damit abfinden, dass das, was man erreicht hat, das wofür man gekämpft hat, worin man den Sinn des Lebens sah, sich als Irrtum herausstellt. Von daher ist es nicht erstaunlich,

dass sich Stars des Film- und Kulturlebens etwa viermal häufiger das Leben nehmen als andere Menschen. So stark kann die Enttäuschung wirken, am Ziel zu sein und doch das Ziel verfehlt zu haben.[2]

ð     In der Bibel lesen wir sogar:

Mancher Mensch hält seinen Weg für den richtigen, aber am Ende führt er ihn in den Tod. (Sprüche 14, 12)

I.                 Sinnlos

ð     Unser Leben ist oft eintönig. Je älter man wird, je schneller verfliegen die Tage, Jahre und Jahrzehnte. Plötzlich steht man da und fragt sich, was die ganzen Mühen für einen Sinn machen. Wir hetzen durch das Leben und schauen zurück und fragen: War’s das wirklich?

ð     Übrigens änderte sich die Einstellung in den letzten 30 Jahren darüber, was der Sinn des Lebens sei. Eine Umfrage in Deutschland[3] zeigte, dass die Menschen den Lebenssinn darin sehen, möglichst viel Freude zu haben, sozusagen die angenehmen Seiten des Lebens auszukosten, solange das geht. So wird jeder zu seines Glückes und Lebenssinnes eigener Schmied. Aber die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit treffen, damit Glück und Sinn unser Leben bestimmt, ist nicht so einfach, wie die kleine Geschichte eines alten Mannes zeigt.

ð     Es war einmal ein alter Mann. Der lebte mit seinem Sohn in einem Dorf und war Bauer. Eines Tages lief ihm ein Hengst zu, so schön wie noch keiner gesehen wurde. Da riefen alle Dorfbewohner. »Du Glücklicher, jetzt bist du reich!« Doch der Mann sagte nur »Ich weiss nicht, ob es gut oder schlecht ist, ich weiss nur, dass dieser Hengst in meinem Stall steht.« Da hörte der König von diesem Hengst und wollte ihn für einen Sack Gold kaufen. Doch der Mann sprach »Ich kann ihn nicht verkaufen«, und der König zog ab. Am nächsten Tag zog auch der Hengst seines Weges.
»Du Unglücklicher«, riefen da die Dorfbewohner »Du hättest bis ans Ende deiner Tage von dem Golde des Königs leben können.« Doch der Mann blieb dabei: »Ich weiss nicht, ob es gut oder schlecht ist, ich weiss nur, der Hengst ist weg.« Am folgenden Vollmond kam der Hengst zurück und mit ihm eine kleine Herde wunderschöner Pferde. Und wieder riefen die Dorfbewohner »Du Glücklicher, jetzt hast du noch mehr Pferde!« Der Mann wiederholte seinen Satz »Ich weiss nicht, ob es gut oder schlecht ist. Ich weiss nur, dass der Stall jetzt voller Pferde ist.«
Tags darauf ritt der Sohn des Mannes und fiel vom Pferd, wobei er sich das Bein brach. »Du Unglücklicher«, riefen die Dorfbewohner, »jetzt ist Erntezeit, und wir haben keine Zeit, dir zu helfen. Du wirst Hunger leiden.« »Ich weiss nicht, ob es gut oder schlecht ist« sagte der Mann in aller Ruhe, »ich weiss nur, dass mein Sohn ein gebrochenes Bein hat.« In der folgenden Woche kamen Boten des Königs und sammelten alle jungen Männer ein, denn es gab Krieg. Nur den Sohn des Bauern konnten sie wegen seines Beines nicht mitnehmen. »Du Glücklicher«, riefen da die Dorfbewohner, »wir werden unsere Söhne verlieren, aber du wirst deinen behalten.« Da
sagte der Mann »Ihr lernt es wohl nie.«[4]

ð     Man weiss nie, wie sich das Leben abspielt. Etwas, das gut beginnt, kann zu einem schlechten Ende führen. Aufs Ganze gesehen haben wir relativ wenig Einfluss auf den Gang des Lebens. König Salomo sagte:

Wirf dein Hab und Gut ins Meer; trotzdem kann es sein, dass du es nach langer Zeit wieder findest.
(Prediger 11, 1)

Bring dein Geld an allen möglichen Plätzen in Sicherheit; trotzdem kann es sein, dass ein Unglück über das Land kommt und alles verloren geht.
(Prediger 11, 2)

ð     Ob es uns gefällt oder nicht, das Leben entzieht sich unserer Kontrolle, wir können es wohl beeinflussen, aber das nur sehr eingeschränkt. Wie soll man da einen Sinn finden?

II.             Das Ziel gibt den Sinn!

ð     Gibt es überhaupt einen Lebenssinn, wenn ich allein auf dieses Leben in dieser sichtbaren Welt beschränkt bleibe?

ð     Wenn wir von Sinn sprechen, muss uns eines klar sein:
Der Sinn einer Sache wird vom Ziel her bestimmt.

ð     Nehmen wir einmal an, ich möchte Lokomotivführer werden. Ich erzähle das meinen Freunden. Nun mache ich als erstes eine Lehre als Verkäufer. Jeder würde sofort sagen, dass das sinnlos sei. Diese Lehre als Verkäufer wird mich nicht an mein Ziel bringe. Die Lehre als Verkäufer ist an sich nicht sinnlos. Verkäufer ist ein ausgezeichneter und wichtiger Beruf, aber nicht wenn ich Lokomotivführer werden will. Dann macht das eben keinen Sinn.

ð     In unserem Leben beschäftigen wir uns meistens mit sinnvollen Dingen. Wenn ich z.B. Familie habe ist es sehr sinnvoll, wenn ich arbeite und dadurch für meine Familie sorgen kann.

ð     Wenn ich einmal Einkäufer werden möchte, dann macht die Lehre als Verkäufer durchaus Sinn.

ð     Doch geben all diese Ziele nicht die Bedeutung und den Sinn für unser Leben. Spätestens dann, wenn wir diese Welt verlassen, scheint alles Erarbeitete und Ereichte in einem anderen Licht. Wir verdrängen diesen Gedanken gern. Michael Mary, Berater und Buchautor, schreibt dazu:

In Bezug auf den Tod schlafen die Menschen. Wenn dann der Tod anklopft, werden sie wach. [5]

ð     Und dann, meint er:

Das wirkliche Lebensziel des Menschen, sein Lebenssinn, wird dann besonders deutlich, wenn Menschen erfahren, dass sie in absehbarer Zeit sterben werden. [6]

ð     Dann beginnen wir darüber nachzudenken, was nun dem bis dahin gelebten Leben wirklich Sinn gab, denn alles müssen wir zurücklassen. Einer der reichsten Männer im Altertum, König Salomo, erschrak bei diesen Überlegungen und schrieb:

Auch der ganze Ertrag meiner Mühe war mir verleidet. Ich muss ja doch alles einem anderen überlassen, der nach mir kommt. (Prediger 2, 18)

Wer weiss, ob der auch den Verstand hat, es sinnvoll zu gebrauchen. Trotzdem wird er über alles verfügen, was ich mir mit solcher Mühe durch mein grosses Wissen erworben habe. Auch das ist sinnlos!
(Prediger 2, 19)

Da begann ich zu verzweifeln, weil ich mich für nichts und wieder nichts geplagt hatte. (Prediger 2, 20)

III.          Andere Perspektive

ð     Wirklichen Sinn für unser Leben, können wir eigentlich nur von jemand ausserhalb der Schöpfung erhalten. Von jemandem der über uns steht. Jemand, der unser Leben in einen grösseren Rahmen stellen kann. Eben nicht begrenzt auf ein paar Jahre, die ich auf dieser Erde schlecht und recht lebe.

ð     Das kann nur Gott sein, der uns geschaffen hat. Zu dem wir gehören. Gott sagt:

Ich habe das Leben jedes einzelnen in der Hand, das Leben des Sohnes so gut wie das Leben des Vaters. Alle beide sind mein Eigentum. (Hesekiel 18, 4)

ð     Das ist eine ausserordentlich erfreuliche Tatsache: Wir gehören zum Schöpfer dieser Welt. Nur schon diese Tatsache gibt eine ganz neue Perspektive in unser Leben. Wir sind im Grunde nicht als Wesen geschaffen, die für sich alleine leben, sondern als Wesen, die in Beziehung leben. Wir sind nicht ein Produkt des Zufalls, sondern gewollt und mit einer bestimmten Absicht geschaffen worden. Wir sollen sogar in Beziehung mit unserem Schöpfer leben. Leider gibt es da eben ein grösseres Problem. Der Apostel Paulus erklärt das in der Bibel folgendermassen:

Trotz allem, was die Menschen über Gott wussten, erwiesen sie ihm nicht die Ehre, die ihm zukommt, und blieben ihm den Dank schuldig. Sie verloren sich in sinnlosen Gedankengängen, und in ihren Herzen, denen jede Einsicht fehlt, wurde es finster. Römer 1, 21.

ð     Mit anderen Worten: Wir Menschen verzichten auf ein Leben in Gemeinschaft mit Gott unserem Schöpfer. Wir sagten quasi: Wir brauchen dich nicht, wir können ohne Dich leben, aber das führt das Leben in die Sinn- und Ziellosigkeit, denn damit wird gerade der ausgeschaltet, der unserem Dasein wirklich Sinn und Bedeutung gibt.

ð     Das nennt die Bibel übrigens Sünde. Sünde ist Leben ohne Gott. Jesus veranschaulicht das mit einer eindrücklichen Geschichte. Die Geschichte des verlorenen Sohnes.

ð     Der Sohn kommt zum Vater und will sich das Erbe auszahlen lassen. Der Vater willigt ein und der Sohn zieht weit weg. Dort lebte er in Saus und Braus und brachte sein ganzes Vermögen durch. Eine grosse Hungersnot im Lande machte es unmöglich, dass er sich durch eine Arbeit selber ernähren konnte. Am Ende war er ganz unten, froh, wenn er vom Schweinefutter etwas abbekam.

ð     Dieser Sohn lebte aus dem Vermögen des Vaters, gegen den Vater. Alles, was ihm anvertraut wurde, hatte er verspielt. Das ist das Bild für uns Menschen, die von Gott geschaffen sind, aber sich von Gott lösten und ihr Leben selber meistern wollen. Früher oder später, wird es jedem so gehen, wie diesem Sohn.

ð     Am tiefsten Punkt seines Lebens begann er nun darüber nachzudenken, was das Leben überhaupt soll und er überlegt ganz nüchtern:

Wie viele Arbeiter hat mein Vater, und alle habe mehr als genug zu essen! Ich dagegen komme hier vor Hunger um. Lukas 15, 17.

Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden. Mach mich zu einem deiner Tagelöhner. Lukas 15, 18-19.

ð     Gedacht getan. Er ging zurück zu seinem Vater und was das unfassbare ist: Sein Vater wartete auf ihn. Er freute sich riesig darüber, dass sein Sohn zurückkehrte. Er wollte gar nichts davon wissen, dass er nur noch einer seiner Arbeiter sein wollte – Nein, er bleibt sein Sohn.

ð     Dieser Vater ist ein Bild für Gott, der auf die Menschen wartet, die sich von ihm getrennt haben. Er hat auch schon alles vorbereitet, dass jeder zu ihm zurück kann. Dafür hat er nämlich seinen Sohn Jesus in die Welt geschickt, damit er für unsere Schuld die Strafe auf sich nimmt. Zu den Christen wird gesagt:

Ihr wisst, um welchen Preis ihr freigekauft worden seid, damit ihr nun nicht mehr ein so sinn- und nutzloses Leben führen müsst, wie ihr es von euren Vorfahren übernommen habt. Nicht mit Silber und Gold seid ihr freigekauft worden - sie verlieren ihren Wert -,
(1. Petrus 1, 18)

sondern mit dem kostbaren Blut eines reinen und fehlerlosen Opferlammes, dem Blut von Christus.
(1. Petrus 1, 19)

ð     Jesus hat alles getan, dass wir zum Schöpfer zurück können und mit ihm leben können. Jesus, ist die Anlaufstelle. Er hat durch sein Sterben für uns die Arme Gottes weit geöffnet. Nur zu ihm zurück laufen, das müssen wir selber. Wie dieser Sohn, zu seinem Vater sagte, können wir es tun:

Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden. Lukas 15, 18-19.

ð     Das nennt die Bibel Busse.

ð     Das kann heute Morgen geschehen. Jesus sagt:

Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan. Johannes 5, 24.

ð     Dieser Mensch ist in ein neues Leben eingetreten. Nun lebt er heute in Verbindung mit Gott. Jetzt kommt eine Dimension ins Leben, die diese Welt überdauert. Nun bekommt sein Leben einen Sinn und ein Ziel, das über den Tod hinaus Bedeutung behält.

ð     Wenn ich mit dem ewigen Gott verbunden bin, ist es bedeutungsvoll, wenn ich einen Auftrag erfülle, den er mir gegeben hat. Es macht Sinn über den Tod hinaus.

ð     Wenn ich mit dem ewigen Gott verbunden bin, ist es sinnvoll Anweisungen Gottes einzuhalten, weil ich ihm einmal Rechenschaft darüber geben werde (so wie ich meinen irdischen Chefs Rechenschaft gebe).

Bsp. Joni (Buchempfehlung)

Aufamten

ð     Weil ich eine Zukunft habe, macht das, was ich in diesem Leben tue Sinn, denn ich weiss wozu ich lebe, ich weiss mit wem und für wen ich lebe und ich weiss wohin ich gehen werde. Es ist einfach grossartig ein Leben mit Gott zu leben. Alles wird Sinn- und Bedeutungsvoll. Paulus kennt diesen Reichtum und schreibt:

Gott öffne euch das innere Auge, damit ihr seht, zu welch grossartigem Ziel er euch berufen hat. Er lasse euch erkennen, wie reich er euch beschenken will und zu welcher Herrlichkeit er euch in der Gemeinschaft der Engel bestimmt hat. (Epheser 1, 18)

ð     Wer mit diesem Reichtum leben will, der muss sich auf Jesus einlassen. Denn durch seinen Tod sind wir erlöst worden. Aber nicht nur das, er begleitet uns auch durch dieses Leben. In der Bibel steht:

Wir wollen unseren Blick auf Jesus richten, den Wegbereiter des Glaubens, der uns ans Ziel vorausgegangen ist. Hebräer 12, 2.

IV.         Schluss

ð     Das Leben macht Sinn, wenn wir ein Ziel vor Augen haben, ein Ziel das wirklich existiert ist. Wenn ich z.B. das Ziel habe nach Paris zu fahren, aber diese Stadt würde nicht existieren, dann ist alles, was ich für die Reise unternehme sinnlos und überflüssig.

ð     Also, auf was kommt es wirklich an. In der Bibel steht:

Fassen wir alles zusammen, so kommen wir zu dem Ergebnis: Nimm Gott ernst und befolge seine Gebote! Das ist alles, worauf es für den Menschen ankommt. (Prediger 12, 13)



[1] Michael Mary: LebensTräume – LebensSinn, nordholt-verlag, S. 28.

[2] Michael Mary: LebensTräume – LebensSinn, nordholt-verlag, S. 25.

[3] Worin sehen Sie vor allem den Sinn Ihres Lebens?
Im Laufe der letzten Jahre ist uns das „persönliche Glück“ immer wichtiger geworden. Sahen im Jahr 1974 erst 49 Prozent der Westdeutschen ihren Lebenssinn darin „glücklich zu sein“ und „möglichst viel Freude zu haben“, so bekennen sich im Jahr 2001 schon 64 Prozent dazu. Dass Lebensgenuss Lebenssinn ergibt, glaubten 1974 erst 26 Prozent der Westdeutschen, inzwischen äussern sich 52 Prozent in dieser Weise. Soziale Motive wie „Mithelfen, eine bessere Gesellschaft zu schaffen“ oder „Das tun, was Gott von mir erwartet“ haben deutlich an Attraktivität verloren.
Gleichzeitig ist der Wunsch gestiegen, von anderen geachtet zu werden und beliebt zu sein. Sahen 1974 erst 36 Prozent der Westdeutschen darin ihren Lebenssinn, so steig die Zahl inzwischen auf 47 Prozent. Psychologie heute, Juni 2001. S.9.

[4] Michael Mary: LebensTräume – LebensSinn, nordholt-verlag, S. 89.

[5] Michael Mary: LebensTräume – LebensSinn, nordholt-verlag, S. 84.

[6] Michael Mary: LebensTräume – LebensSinn, nordholt-verlag, S. 84.