Licht durchbricht die Dunkelheit!

Reihe: Sterne des kommenden Retters (2/3)

Jesaja 9, 1-6

 

 

I.    Hoffnung und Freude am Horizont!

II.      Der Sieg ist ein Geschenk!

III.     Der mächtigste König ist geboren!

 

 

 


Einleitende Gedanken

Als Jesus nach seinem Tod am Kreuz auferstanden war, kam er auf dem Weg nach Emmaus mit einigen seiner Jünger ins Gespräch, die ihn aber nicht erkennen konnten. Diese Männer erzählten ihm, wie erschüttert und hilflos sie dem gegenüberstehen, was die letzten drei Tage geschehen war: zuerst die Hinrichtung ihres Meisters und dann das leere Grab.  Sie konnten sich nicht vorstellen, was mit dem Leichnam geschah. Vermutlich wurde er gestohlen.

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Als Jesus sich das anhörte, sagte er diesen Männern:

„Ihr unverständigen Leute! Wie schwer fällt es euch, all das zu glauben, was die Propheten gesagt haben!“ Lukas 24, 25.

Warum glaubt ihr den Propheten nicht? Es wurde doch alles in den Schriften des Alten Testaments angekündigt. So begann Jesus und erklärte ihnen, was die Propheten ankündigten.

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„Jesus ging mit ihnen die ganze Schrift durch und erklärte ihnen alles, was sich auf ihn bezog – zuerst bei Mose und dann bei sämtlichen Propheten.“ Lukas 24, 27.

Das sind die Schriften des Alten Testaments, denn das Alte Testament ist voll von Hinweisen auf Jesus. Deshalb  beschäftigen wir uns in dieser Adventszeit einmal mit den Vorankündigungen im Alten Testament, die auf Jesus hinweisen. Deshalb heisst diese Serie: Sterne des kommenden Retters. Jede Vorhersage ist wie ein Stern, der für Jesus aufleuchtet.

Heute beschäftigen wir uns mit einem bekannten Abschnitt im Propheten Jesaja, den ich jetzt zuerst lese.

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Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein grosses Licht; für alle, die im Land der Finsternis wohnen, leuchtet ein Licht auf. Jesaja 9, 1.

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HERR, du vermehrst sie und schenkst ihnen grosse Freude. Sie freuen sich vor dir wie bei der Ernte und wie beim Verteilen der Kriegsbeute. Jesaja 9, 2.

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Wie damals, als du das Volk von den Midianitern befreit hast, zerbrichst du das Joch der Fremdherrschaft, das auf ihnen lastet, und den Stock, mit dem sie zur Zwangsarbeit angetrieben werden. Jesaja 9, 3.

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Die Soldatenstiefel, deren dröhnenden Marschtritt sie noch im Ohr haben, und die blutbefleckten Soldatenmäntel werden ins Feuer geworfen und verbrannt. Jesaja 9, 4.

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Denn ein Kind ist geboren, der künftige König ist uns geschenkt! Und das sind die Ehrennamen, die ihm gegeben werden: umsichtiger Herrscher, mächtiger Held, ewiger Vater, Friedensfürst. Jesaja 9, 5.

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Seine Macht wird weit reichen und dauerhafter Frieden wird einkehren. Er wird auf dem Thron Davids regieren und seine Herrschaft wird für immer Bestand haben, weil er sich an die Rechtsordnungen Gottes hält. Der HERR, der Herrscher der Welt, hat es so beschlossen und wird es tun. Jesaja 9, 6.

I.               

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Hoffnung und Freude am Horizont!

Die Geschichte Israels ist von unzähligen Tiefschlägen gezeichnet. Lange dunkle und finstere Zeiten musste das Volk durchleben. Leider waren sie selbst die Verursacher, denn sie wandten sich immer wieder von ihrem Gott ab und verehrten andere Götter und Gottheiten.

Eines Tages wollten sie sogar einen König einsetzen, damit sie wie die anderen Völker regiert würden. Ein König musste her!

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Gott liess das zu und ihr erster König war Saul, gefolgt vom grossen König David, dem dann sein Sohn Salomo folgte.

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Doch nach dem Tod von Salomo zerstritten sich die Stämme Israels mit Rehabeam, dem Thronfolger von Salomo. Das führte dazu, dass sich zehn Stämme von Rehabeam distanzierten und einen eigenen Staat gründeten.

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Es entstand das Nordreich mit einem König, der von Samaria aus das Land regierte und es blieb das Südreich mit zwei Stämmen, Juda und Benjamin zurück mit dem Regierungssitz in Jerusalem.

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Diese beiden Staaten bekämpften sich immer wieder und manchmal lebten sie auch im Frieden nebeneinander.

Beide Staaten hatten das gleiche fundamentale Problem, das sie eigentlich schon immer begleitete, auch damals, als sie noch keine Könige hatten. Sie waren fleissig in der Verehrung anderer Götter. Überall bauten sie Anbetungsstätten für die verschiedensten Gottheiten und sie vernachlässigten ihren eigenen Gott. So wird z.B. über das Nordreich berichtet:

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„Sie missachteten die Gebote des HERRN, ihres Gottes, machten sich zwei gegossene Stierbilder und stellten ein Bild der Göttin Aschera auf; sie verehrten das ganze Heer der Sterne am Himmel und beteten zu dem Gott Baal.“ 2. Könige 17, 16.

Dieser Götzenkult ging soweit, dass sie sogar ihre Kinder den Göttern opferten:

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„Sie verbrannten ihre eigenen Kinder als Opfer für die Götzen und trieben Wahrsagerei und Zauberei, kurzum: Sie taten alles, was dem HERRN missfällt und was ihn beleidigen musste.“ 2. Könige 17, 17.

Die Situationen, in denen sich die beiden Staaten befanden, waren sozusagen hausgemacht. Hätten sie nämlich ihren Gott verehrt, wäre es nie soweit gekommen.

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Jesaja war während einer, der grössten Katastrophen Israels, als Prophet tätig. Er musste miterleben, wie das Nordreich, die zehn Stämme Israels, vom assyrischen Reich besiegt wurde und die Israeliten aus ihrem Land vertrieben und nach Assyrien deportiert wurden. Der Höhepunkt dieses Prozesses ereignete sich im Jahr 722 v. Chronik

Das ist also die Dunkelheit und die Finsternis, von der Jesaja sprach. Ob er die Deportation des Nordreichs vor Augen hatte, wissen wir nicht. Jedenfalls sprach er in eine hoffnungslose Situation hinein:

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„Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein grosses Licht; für alle, die im Land der Finsternis wohnen, leuchtet ein Licht auf.“ Jesaja 9, 1.

In dieser düsteren und hoffnungslose Zeit gibt es noch Hoffnung. Gott wird die Geschichte mit dem Volk Israel nicht beenden, selbst wenn es jetzt den Anschein machte. Es gibt Grund zur Hoffnung.

Es ist gut möglich, dass die Israeliten im Südreich, das weiterhin bestehen blieb, im König Hiskia dieses Licht sahen. Hiskia, der die Auflösung des Nordreichs durch die Assyrer mit eigenen Augen gesehen hatte, wandte sich voll und ganz dem Gott Israels zu und regierte in vorbildicher Weise.

Doch das konnte nur eine schattenhafte Erfüllung dieser Prophetie sein. Die alttestamentliche Prophetie ist meist vielschichtig. Sie sagt ein Geschehen voraus und es scheint, es würde sich bereits erfüllen. So könnte Hiskia, der Ruhe ins Volk brachte und die Anbetung des Gottes Israels wieder herstellte, die Erfüllung dieser Prophetie sein. Doch dann muss man feststellen, das dies wohl ein Geschehen war, das in diese Richtung weist, aber noch nicht die endgültige Erfüllung dieser Prophetie sein kann. So ist das auch hier, denn über 700 Jahre später wird sich das, was Jesaja hier ankündigte, vollumfänglich erfüllen. Es erfüllte sich mit der Geburt von Jesus. Das sehen wir ihm Gebet von Zacharia, dem Vater des Johannes. Zacharia sagte im Blick auf Jesus:

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„Unser Gott ist voll Erbarmen. Darum wird auch der helle Morgenglanz aus der Höhe zu uns kommen, um denen Licht zu bringen, die in der Finsternis und im Schatten des Todes leben, und um unsere Schritte auf den Weg des Friedens zu lenken.“ Lukas 1, 78-79.

Israel war auch damals in der Finsternis, denn sie wurden vom römischen Reich beherrscht und unterdrückt. Zacharia sagte das bestimmt im Blick auf das prophetische Wort von Jesaja. Gott hatte ihm gezeigt, dass jetzt das geschehen wird, was er vor über 700 Jahren angekündigt hatte: Das grosse Licht wird aufleuchten. Die Rettung ist in Sicht. Gott wird jetzt in die Dunkelheit und Finsternis unseres Leben kommen. Gott wird jetzt Licht in unser Leben bringen.

Die Freude wird riesig sein. Es wird etwas Neues entstehen. Nun wird nicht mehr die Finsternis die Menschen und das Leben beherrschen, sondern die Menschen, die sich diesem Licht zuwenden, werden sich vermehren und in Frieden leben. Die Freude wird gross sein, wie Jesaja schreibt:

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„HERR, du vermehrst sie und schenkst ihnen grosse Freude. Sie freuen sich vor dir wie bei der Ernte und wie beim Verteilen der Kriegsbeute.“ Jesaja 9, 2.

Das tun wir heute schon. Wir freuen uns über unseren Gott. Wir freuen uns über Jesus und singen ihm Lieder und beten ihn an. Wir freuen uns über das ewigen Leben, das er uns geschenkt hat.

II.           

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Der Sieg ist ein Geschenk!

Dieses Licht wird alles verändern. Es ist sozusagen der Sieg über Dunkelheit und Finsternis. Und dieser Sieg ist ein Geschenk Gottes an uns. Es sind nicht Menschen, die dieses befreiende Licht in diese Welt bringen können. Es ist Gott und das zeigt uns Jesaja an einem Beispiel, das uns zuerst vielleicht irritiert. Er schreibt:

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„Wie damals, als du das Volk von den Midianitern befreit hast, zerbrichst du das Joch der Fremdherrschaft, das auf ihnen lastet, und den Stock, mit dem sie zur Zwangsarbeit angetrieben werden.“ Jesaja 9, 3.

Obwohl Jesaja von einem kriegerischen Ereignis spricht, geht es nicht um einen Krieg, sondern darum, dass Gott allein für den Sieg sorgen wird. Jesaja erinnert uns vermutlich an die Zeit, als die Midianiter sieben Jahre lang das Volk Israel unterdrückten und demütigten. Gott berief Gideon, um das Volk Israel zu befreien. Die Midianiter lagerten mit einer riesigen Armee in Israel, wie berichtet wird:

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„Die Midianiter, die Amalekiter und die Beduinen aus dem Osten, die dort lagerten, bedeckten die ganze Ebene wie Heuschrecken und ihre Kamele waren unzählbar wie die Sandkörner am Meeresstrand.“ Richter 7, 12.

Gideon hatte lediglich eine Armee mit 32‘000 Männern, die für diesen Kampf nicht besonders motiviert waren. Gut verständlich, wenn man gegen eine solche Übermacht kämpfen muss. Doch Gott verlangte von Gideon, dass er seine Armee verkleinert auf – es ist fast nicht zu fassen – dreihundert Mann. Gideon sollte mit nur dreihundert Mann gegen dieses riesengrosse Heer kämpfen! Gott begründete das so:

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„Sonst werden die Leute von Israel am Ende prahlen und sagen: ‘Der eigenen Hand verdanken wir unsere Rettung!’“ Richter 7, 2.

Die Israeliten sollen erkennen, dass dieser Sieg nicht durch menschliches Geschick und menschliche Kraft errungen wurde. Sie sollen wissen, dass Gott ihnen diesen Sieg geschenkt hat. So geschah es dann. Gideon besiegte mit seinen dreihundert Mann das unzählbare Heer der Midianiter. Und um die totale Niederlage der Midianiter zu beschreiben, sagte Jeremia:

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„Die Soldatenstiefel, deren dröhnenden Marschtritt sie noch im Ohr haben, und die blutbefleckten Soldatenmäntel werden ins Feuer geworfen und verbrannt.“ Jesaja 9, 4.

Es ist Gott, der die Dunkelheit und Finsternis durchbricht. Es ist Gott, der uns von unserer Schuld und Sünde frei machen kann, die uns gefangen halten will. Das geschieht allein durch Gottes eingreifen. Zu Serubbabel sagte Gott einmal:

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„Nicht durch menschliche Macht und Gewalt wird es dir gelingen, sondern durch meinen Geist! Das sage ich, der HERR, der Herrscher der Welt.“ Sacharja 4, 6.

Wenn in unserem Leben etwas geschieht, das für die Ewigkeit von Bedeutung ist, dann geschieht das durch Gott selbst. Er beschenkt uns mit dem ewigen Leben. Er beschenkt uns mit der Vergebung unserer Schuld.

III.       

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Der mächtigste König ist geboren!

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Jetzt sagt Jesaja das, was an Weihnachten immer wieder gesagt werden muss, nämlich wie dieses Licht konkret in die Dunkelheit und Finsternis vordringt. Dieses Licht ist ein Kind!

„Denn ein Kind ist geboren, der künftige König ist uns geschenkt!“ Jesaja 9, 5.

Es ist das Kinder der Jungfrau, von der Jesaja bereits im Kapitel 7 Vers 14 gesprochen hatte. Es ist der Same der Frau, von dem Gott gleich nach dem Sündenfall sprach. Es ist das Kind, das in

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der Krippe lag, von dem der Engel den Hirten erzählte:

„Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das liegt in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe.“ Lukas 2, 12.

Wer nun in diese Krippe hineinschaut, der sieht den künftigen König. Und wer von uns heute in die Krippe schaut, der sieht, wie wir es in unserem Weihnatsmusical singen: Den, der für unsere Schuld am Kreuz gestorben war. Schauen wir in die Krippe, dann sehen wir den Gekreuzigten und Auferstandenen. Wer das nicht sehen kann, hat nicht verstanden, um was es an Weihnachten geht.

Es ist dieses Kind, das Licht in unser Leben hineinbringt. Es ist dieses Kind, das unsere Dunkelheit und Finsternist vertreibt.

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Ein Kind ist uns geboren! Der König wird uns geschenkt. Er wird alles vertreiben, was unser Leben zerstören will. Zacharia sieht darin Gottes unbeschreibliche Liebe:

„Unser Gott ist voll Liebe und Erbarmen; er schickt uns den Retter, das Licht, das von oben kommt.“ Lukas 1, 78.

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Dieses einzigartige Kind wird ganz besondere Ehrennamen bekommen. Namen, die nur zu einem vollkommenen Gott passen. Namen, die seine göttliche Herkunft betonen:

„Umsichtiger Herrscher, mächtiger Held, ewiger Vater, Friedensfürst.“ Jesaja 9, 5.

Ein Herrscher, der seine Macht nicht missbrauchen wird. Er wird sich für das Wohl der Menschen einsetzen. Er wird aufgrund seiner Macht das Friedensreich errichten, auf das wir Menschen so sehnsüchtig warten. Das wird kein Waffenstillstand sein, sondern echter Friede.

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„Seine Macht wird weit reichen und dauerhafter Frieden wird einkehren.“ Jesaja 9, 6.

Damit blickte Jesaja schon weit über die Geburt von Jesus hinaus. Er sah über Tod und Auferstehung hinweg. Er blickte in das zukünftige Friedensreich, auf das wir heute noch warten. Es wird der Tag sein, an dem Jesus noch einmal auf diese Erde kommen wird, um alle, die an ihn Glauben, zu sich in dieses neue Friedensreich zu holen. Dort werden wir mit ihm zusammen sein und er wird unser König sein.

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„Er wird auf dem Thron Davids regieren und seine Herrschaft wird für immer Bestand haben, weil er sich an die Rechtsordnungen Gottes hält.“ Jesaja 9, 6.

Dann wird Jesus hell leuchten, wie der Morgenstern. Er selbst sagte von sich:

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„Ich bin der Nachkomme Davids, der Spross aus seinem Wurzelstock. Ich bin der helle Morgenstern.“ Offenbarung 22, 16.

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Jesaja war sich sicher, dass alles geschehen wird, selbst wenn es für ihn noch in weiter Ferne lag. Die Garantie dafür ist Gott selbst, denn er versprach:

„Der HERR, der Herrscher der Welt, hat es so beschlossen und wird es tun.“ Jesaja 9, 6.

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Schlussgedanke

Das Volk, das in der Dunkelheit lebt, sieht ein grosses Licht und dieses Licht ist Jesus selbst. Gott besuchte die Welt und wurde selber Mensch. So wie es Johannes zu Beginn seines Evangeliums scheibt:

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„Er, der das Wort ist, wurde ein Mensch von Fleisch und Blut und lebte unter uns. Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit, wie nur er als der einzige Sohn sie besitzt, er, der vom Vater kommt.“ Johannes 1, 14.

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So kam das Licht in die Welt.

„Denn ein Kind ist geboren, der künftige König ist uns geschenkt!“ Jesaja 9, 5.

Jesus sagte selbst über sich:

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„Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, das Licht hat und nicht in der Finsternis bleibt.“ Johannes 12, 46.

Jesus will Licht in unser Leben bringen. Er will, dass wir von unserer Schuld frei werden und ewiges Leben bekommen. Er will, dass wir einmal mit ihm in diesem zukünftigen Friedensreich leben werden. Jesus lädt dich ein, zu ihm zu kommen. Er ruft dir zu:

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„Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt, wird nicht mehr in der Finsternis umherirren, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Johannes 8, 12.

Weihnachten wird es in meinem Leben, wenn Jesus in mein Leben hineinkommt, denn er ist das Licht des Lebens!