Jesus ruft in ein sinnerfülltes Leben Reihe: Unterwegs mit Jesus (1/3) Die Berufung des Petrus Lukas-Evangelium 5, 1-11 I. JESUS WILL VERSTANDEN WERDEN II. JESUS BEHERRSCHT DAS UNIVERSUM III. JESUS IST GANZ ANDERS! Einleitende Gedanken In dieser kleinen Predigtreihe, die ich heute beginne, sind wir mit Jesus unterwegs. Heute sind wir am See Genezaret und beschäftigen uns damit, wie Jesus Petrus in die Nachfolge ruft und ihn zu seinem Jünger werden lässt. Im zweiten Teil gehen wir mit Jesus auf einen Berg, dort trifft er sich mit Mose und Elia. Drei seiner Jünger werden Zeugen dieses überirdischen Geschehens. Zum Schluss begleiten wir Jesus bei einem schwierigen Gespräch mit einem seiner Feinde. Er beantwortet diesem Mann die Frage, wie man ewiges Leben bekommt in einer sehr speziellen und faszinierenden Weise mit Hilfe der bekannten Geschichte des barmherzigen Samariters. Wenden wir uns nun dem Text zu, den wir heute betrachten. Ich lese aus dem Lukas-Evangelium, Kapitel 5. Eines Tages stand Jesus am See Genezaret; eine grosse Menschenmenge drängte sich um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und reinigten ihre Netze. Lukas 5, 1-2. Jesus stieg in das Boot, das Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit auf den See hinauszufahren. So konnte er im Boot sitzen und von dort aus zu den Menschen sprechen. Als er aufgehört hatte zu reden, wandte er sich an Simon und sagte: "Fahr jetzt weiter hinaus auf den See; werft dort eure Netze zum Fang aus!" Lukas 5, 3-4. Simon antwortete: "Meister, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und haben nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen." Das taten sie dann auch, und sie fingen eine solche Menge Fische, dass ihre Netze zu reissen begannen. Lukas 5, 5-6. Deshalb winkten sie den Fischern im anderen Boot, sie sollten kommen und mit anpacken. Zusammen füllten sie die beiden Boote, bis diese schliesslich so voll waren, dass sie zu sinken drohten. Als Simon Petrus das sah, warf er sich vor Jesus auf die Knie und sagte: "Herr, geh fort von mir! Ich bin ein sündiger Mensch." Lukas 5, 7-8. Denn ihm und allen, die bei ihm im Boot waren, war der Schreck in die Glieder gefahren, weil sie solch einen Fang gemacht hatten, und genauso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die zusammen mit Simon Fischfang betrieben. Doch Jesus sagte zu Simon: "Du brauchst dich nicht zu fürchten. Von jetzt an wirst du ein Menschenfischer sein." Lukas 5, 9-10. Da zogen sie die Boote an Land, liessen alles zurück und schlossen sich ihm an. Lukas 5, 11. I. Jesus will verstanden werden Eine grosse Menschenmenge bedrängte Jesus am See Genezaret. Alle wollten Gottes Worte hören oder anders gesagt, wie Jesus das Wort Gottes erklärt, was er über Gott und sein Reich erzählt. Schön, wenn die Leute Interesse an Gott zeigen. Jeder wollte möglichst nahe bei Jesus sein, um ihn zu verstehen. So wurde Jesus von allen Seiten bedrängt und es war ihm nicht möglich zu dieser Menschenmasse zu sprechen. Es hätten ihm nur wenige zuhören können, die eben, die nahe um ihn herumstanden. Heute würden wir schnell einen Lautsprecher organisieren, was damals natürlich nicht möglich war. Doch Jesus wusste sich zu helfen. Er sah zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren von ihrem nächtlichen Fischfang zurückgekehrt und reinigten am Ufer ihre Netze. Jesus bestieg eines der Boote und bat den Fischer Simon, dem dieses Boot gehörte, ein wenig vom Land wegzufahren. Jesus setzte sich im Boot und begann zu den Menschen am Ufer zu sprechen. Durch diese Distanz benutzte Jesus das Wasser als Resonanzraum. Das Wasser verstärkte und verbreitete seine Worte, so dass ihn die Menschen am Ufer gut verstehen konnten. Jesus wollte immer gut verstanden werden. Die Verkündigung war der Schwerpunkt seiner Sendung. Viele Leute sehen die ausserordentlichen Wunder, die Jesus bewirkte. Die vielen Menschen, die er von schweren Krankheiten heilte. Die Leute strömten zu Jesus, damit er sie gesund macht. Einmal wollten sie Jesus festhalten, damit er bei ihnen bleibt und noch mehr Menschen gesund machen würde, aber Jesus sagte ihnen: "Ich muss den anderen Städten die Botschaft vom Reich Gottes verkünden, denn dazu bin ich gesandt worden." Lukas 4, 43. Im Vordergrund stand bei Jesus nicht die körperliche Heilung der Menschen, sondern die Rettung für Zeit und Ewigkeit. Deshalb lehrte er die Menschen über das Reich Gottes und wie sie ein Teil dieses Reiches werden können und somit in alle Ewigkeit mit Gott versöhnt auf der neuen Erde leben werden. Jesus wollte, dass die Menschen die Botschaft des Evangeliums verstehen, denn so werden Menschen gerettet. Petrus sagte das einmal so: "Ihr seid ja von neuem geboren, und dieses neue Leben hat seinen Ursprung nicht in einem vergänglichen Samen, sondern in einem unvergänglichen, in dem lebendigen Wort Gottes, das für immer Bestand hat." 1. Petrus 1, 23. Und dann sagte Petrus, damit jedes Missverständnis vermieden wird: "Dieses Wort ist nichts anderes als das Evangelium, das euch verkündet wurde." 1. Petrus 1, 25. Dieses Evangelium bekannt zu machen ist auch die Aufgabe unserer Kirche. Es ist unbestritten, dass Christen Menschen in Not helfen, und das tun Christen weltweit vorbildlich. Es ist aber noch wichtiger, dass wir den Menschen die Botschaft vom Reich Gottes weitergeben. Als Kirche müssen wir überlegen, wie wir das machen können, damit die Menschen das Evangelium hören. Viele Projekte haben wir bereits: Büchertisch, Musicalarbeit, Jungschar, Gottesdienste usw. Wir sollen auf der einen Seite Menschen helfen und auf der anderen Seite nicht vergessen, die Botschaft des Evangeliums zu verbreiten, denn gerettet werden kann man, wenn man die Botschaft des Evangeliums gehört hat. Natürlich müssen wir überlegen, wie wir das in unserer Welt tun können. Am Zürichsee in ein Boot zu steigen, um das Evangelium zu verkündigen, würde kaum dazu führen, dass Menschen zuhören. Das Internet ist heute beispielsweise ein Ort, an dem wir aktiv sein können und es gibt noch viele andere Möglichkeiten. II. Jesus beherrscht das Universum Als Jesus seine Rede beendet hatte, wandte er sich Simon zu und forderte ihn auf: "Fahr jetzt weiter hinaus auf den See; werft dort eure Netze zum Fang aus!" Lukas 5, 4. Das erstaunte Simon, denn eben kamen sie von einem erfolglosen Fischfang zurück. Verwundert sagte er: "Meister, wir haben uns die ganze Nacht abgemüht und haben nichts gefangen." Lukas 5, 5. Hier spricht der erfahrene Fischer, denn wenn in der Nacht keine Fische ins Netz gingen, war die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass sie am Tag einen grossen Fang machen würden. Ludwig Schnelle schreibt in seinem Kommentar zu diesem Abschnitt: "Auf dem See Genezareth wirft man die Netze nur bei Nacht aus; denn am Tage fängt man beinahe nichts. Bei einem meiner Besuche habe ich die Fischer am See Tiberias gefragt, ob sie nicht auch bei Tage Netze auswerfen. Da lachten sie über diese Unwissenheit!" Was Jesus von Simon verlangte ist etwa so, wie wenn man von einem Taxifahrer verlangen würde, er soll am Flughafen Zürich zwischen ein Uhr nachts bis morgens um vier Uhr arbeiten. In dieser Zeit landen keine Flieger und somit gäbe es in dieser Zeit keine Kunden. Das weiss jeder Taxifahrer, der am Flughafen arbeitet. So unsinnig muss die Aufforderung in den Ohren der Fischer geklungen haben. Doch Simon musste von Jesus enorm beeindruckt sein. Es muss sehr eindrücklich gewesen sein, wie Jesus predigte, anders als man sich das gewohnt war. Lukas berichtet über die Wirkung einer anderen Predigt, die Jesus gehalten hatte. Er schreibt: "Als Jesus seine Rede beendet hatte, war die Menge von seiner Lehre tief beeindruckt, denn er lehrte sie nicht wie ihre Schriftgelehrten, sondern mit Vollmacht." Matthäus 7, 28-29. Petrus ging es bestimmt so, wie diesen Leuten. Er war beeindruckt von der Vollmacht, mit der Jesus gesprochen hatte und er war entgegen seiner langjährigen Erfahrung bereit zu tun, was Jesus verlangte. Er sagte Jesus: "Weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen." Lukas 5, 5. Er vertraute Jesus. Vielleicht beschäftigte ihn bereits der Gedanke, ob das vielleicht der angekündigte Messias sein könnte. Eines war ihm bestimmt klar: Jesus musste zumindest ein Gesandter Gottes sein - ein Prophet. Manchmal müssen wir entgegen unseren Erfahrungen etwas tun, das uns Gott aufträgt. So geht es vielen von uns oft, wenn wir darüber nachdenken, ob wir jemandem über Jesus erzählen sollten. Wir denken, das würde eh nichts bringen, denn oft genug erlebten wir, wie uninteressiert die Leute sind. Aber es könnte sein, dass sich doch einmal jemand interessiert. Jesus sagte einmal: "Wenn jemand bereit ist, Gottes Willen zu erfüllen, wird er erkennen, ob das, was ich lehre, von Gott ist, oder ob ich aus mir selbst heraus rede." Johannes 7, 17. Egal wie die Menschen reagieren. Wenn wir das tun, was Gott möchte, dass wir es tun, dann werden wir in unserem Vertrauen zu Gott bestärkt und gefestigt und es kann gut sein, dass wir auch ab und zu überrascht werden, so wie Petrus überrascht wurde. III. Jesus ist ganz anders! Nie im Traum hätte sich Simon so etwas vorstellen können. Kaum hatten sie die Netze ausgeworfen, füllten sie sich prallvoll mit Fischen, so dass sie zu bersten begannen. Simon rief das zweite Boot zur Hilfe und schlussendlich waren beide Boote randvoll mit Fischen gefüllt und in Gefahr unter dieser Last zu sinken. Das muss der erfolgreichste Fischzug im Leben Simons gewesen sein. Nun hätte er sich bei Jesus bedanken und zukünftig seinen Fischfang auf diese Zeit am Tag verlegen können. Doch Petrus wusste, dass hier etwas Einzigartiges geschehen war, das sich nicht einfach wiederholen liesse. Er freute sich nicht einmal über diesen grossen Fang. Er sah nur noch Jesus und wurde sich bewusst, wie heilig Jesus sein musste. Wie ganz anders Jesus sein musste als er. Er fiel vor Jesus nieder und flehte: "Herr geh fort von mir! Ich bin ein sündiger Mensch." Lukas 5, 8. Auch seinen Fischerkollegen ging es so, wie Lukas berichtet: "Petrus und allen, die bei ihm im Boot waren, war der Schreck in die Glieder gefahren, weil sie solch einen Fang gemacht hatten." Lukas 5, 9. Diese Männer mussten realisiert haben, dass sie jetzt mit Gott ihn Berührung gekommen waren. Sie verstanden, dass zwischen Jesus und ihnen eine grosse Kluft besteht. Jesus, der göttliche und reine und sie, die sündigen Menschen. Deshalb fleht Petrus: "Herr geh fort von mir! Ich bin ein sündiger Mensch." Lukas 5, 8. Was Simon über sich erkannte, gilt für jeden Menschen, Paulus schrieb das nach Rom: "Alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck." Römer 3, 23. Wenn Menschen der Heiligkeit Gottes begegnen, erleben sie etwas ähnliches wie Simon. Fragen die einem bis jetzt beschäftigten, werden in diesem Moment völlig irrelevant. Frage wie: Ist Gott gerecht oder nicht? Hat Gott richtig gehandelt, indem er die Welt geschaffen hat? Ist es gerecht, dass wegen dem Verschulden von Adam und Eva alle Menschen der Sünde verfallen sind? usw. Diese Fragen und Zweifel treten alle in den Hintergrund und werden unbedeutend, wenn Gott uns begegnet. In der Gegenwart Gottes wird jedem Menschen seine eigene Ungerechtigkeit und Sündhaftigkeit schlagartig bewusst. Er weiss in diesem Moment, dass er dringend Erlösung braucht, dass er so vor Gott nicht bestehen kann. Die Bibel zeigt uns verschiedene Beispiele, wie Menschen in der Gegenwart Gottes reagieren. So schrie z.B. Jesaja auf, als ihm Gott begegnete: "Ich bin verloren! Ich bin unwürdig, den HERRN zu preisen, und lebe unter einem Volk, das genauso unwürdig ist. Und ich habe den König gesehen, den Herrscher der Welt!" Jesaja 6, 5. Oder Johannes beschreibt seine Reaktion, als Jesus ihm in einer Vision begegnete, so: "Bei seinem Anblick fiel ich wie tot vor seinen Füssen nieder." Offenbarung 1, 17. In der Gegenwart Gottes fallen alle Masken, die wir so oft oder soll ich sagen zu oft voreinander und vor uns selbst tragen. Fragen, die wir uns stellten und die uns jahrelang beschäftigten werden bedeutungslos. Hiob ist ein gutes Beispiel dafür. Er musste unglaublich viele und schwere Schicksalsschläge verkraften. Er verlor auf einen Schlag alle seine Kinder und Grosskinder. Sein Besitz wurde zerstört und eine schwere Krankheit machte sein Leben unerträglich. Er hatte keine Ahnung, warum ihm das alles zugestossen war. Er begann innerlich zu verzweifeln und seine Freunde erwiesen sich als schlechte Seelsorger, denn sie suchten die Schuld bei Hiob. Sie meinten, er hätte sich gegen Gott versündigt und das sei nun die Strafe dafür. Doch dann begegnete Gott dem Hiob und anbetend sagte er zu Gott: "Ich weiss jetzt, dass dir nichts unmöglich ist; denn alles, was du planst, führst du auch aus. Du fragst, warum ich deinen Plan anzweifle und rede ohne Wissen und Verstand. In meinem Unverstand hab ich geredet von Dingen, die mein Denken übersteigen." Hiob 42, 2-3. Und dann bekennt er: "Ich kannte dich ja nur vom Hörensagen; jetzt aber hat mein Auge dich geschaut." Hiob 42, 5. Alle Fragen und alle Anklagen gegenüber Gott waren nicht mehr relevant. Hiob war nur noch beschämt über sich selbst und sagt Gott: "Ich schäme mich für alles, was ich sagte; in Staub und Asche nehme ich es zurück." Hiob 42, 6. Das Buch Hiob stellt die Frage: Warum muss der Gerechte leiden. Diese Frage wird jedoch nicht beantwortet, denn in der Begegnung mit Gott wird sie irrelevant. Genau das erlebte Simon. In der Gegenwart Gottes sprach er sich selbst schuldig. Kennst du diese Erfahrung, die Simon hier gemacht hat? Hast du dich schon einmal schuldig gesprochen? Nicht deshalb, weil du weisst, dass man das tun sollte, sondern weil dir das klar war? Menschen meinen, sie könnten über Gott verfügen und ihm vorschreiben, was er eigentlich tun sollte und ihn beschimpfen, für das, was er scheinbar nicht tut. Diese Haltung führt den Menschen in eine Sackgasse. In den Sprüchen steht. "Den HERRN ernst nehmen ist der Anfang aller Erkenntnis. Wer ihn missachtet, verachtet auch Weisheit und Lebensklugheit." Sprüche 1, 7. Es ist gut, wenn wir ein realistisches Bild von Gott dem allmächtigen Schöpfer des Himmels und der Erde haben. So wird sogar im Neuen Testament gesagt: "Es ist schrecklich, dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen!" Hebräer 10, 31. Wenn du Gott ernst nimmst, dann wird dir klar werden, wie wichtig es ist, mit ihm versöhnt zu sein. Dir wird klar werden, dass du mit diesem Gott nicht rechten solltest. Wir haben Gott nichts vorzuwerfen und nichts vorzuschreiben. Wir können und dürfen uns bei ihm beklagen, aber wir dürfen ihn nicht beleidigen. Jedenfalls können wir diesem grossartigen und allmächtigen Gott begegnen. Jesus sagte das einmal so: "Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben getan." Johannes 5, 24. So kannst du dich mit dem grossen, mächtigen und heiligen Gott versöhnen. Du wirst mit dem jüngsten Gericht nichts zu tun haben, denn Jesus hat die Schuld für dich bereits bezahlt. Hast du dieses grossartige Geschenk Gottes angenommen oder sträubst du dich immer noch gegen Gott und machst ihm Vorwürfe. Nicht nur Simon erschrak über diesen Fischfang. Auch seine Begleiter Jakob und Johannes wurden von diesem Schrecken erfasst. Beide gehörten dann auch zu den Zwölf Jüngern von Jesus. Jesus sagte zu Simon: "Du brauchst dich nicht zu fürchten." Lukas 5, 10. Das ist die Barmherzigkeit Gottes. Jesus liess sich von Simon nicht wegschicken, sondern er half ihm. Er richtete ihn auf. Hier wird deutlich, was wir im Johannesbrief lesen: "Wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben." 1. Johannes 1, 9. Und nun sagte Jesus zu Simon, was er mit ihm vorhat: "Von jetzt an wirst du ein Menschenfischer sein." Lukas 5, 10. Simon, Jakobus und Johannes schien sofort klar zu sein, was das für sie bedeutete. Sie liessen von diesem Tag ihre Boote zurück und begleiteten Jesus. Sie werden jetzt Menschen und nicht mehr Fische fangen. Fische werden gefangen, um sie zu töten und danach zu essen. Das Netz, das für Menschen ausgeworfen wird, fängt Menschen, um ihnen das ewige Leben zu ermöglichen. Es geht hier nicht darum Menschen zu jagen und sie einzufangen. Das Netz, das ausgeworfen wird, ist das Evangelium, das verkündigt wird. Ob ein Mensch sich von diesem Netz einfangen lassen möchte, entscheidet er schlussendlich selbst. Es kann nur überzeugte und reife Christen geben, wenn sie selbst zu Christus wollen. Durch Manipulation können keine echten Nachfolger von Jesus gewonnen werden. Durch Manipulation kann man vielleicht Mitläufer gewinnen, denen aber die Begegnung fehlt, die Simon mit Jesus hatte. Mission ist auch heute noch ausserordentlich wichtig, auch wenn sie in unserer Gesellschaft mit Verachtung bestraft wird. Aber wer sich an einem echten Missionseifer von Christen stört, kann noch nicht begriffen haben, um was es Jesus eigentlich ging. Schlussgedanke Es ist für uns eine Herausforderung im Vertrauen auf Jesus zu leben. Nun verkündige ich seit vielen Jahren das Evangelium und in den meisten Predigten, lade ich ein, Jesus nachzufolgen. Ich muss sagen, ich hätte mir mehr sichtbare Resultate gewünscht. Mehr Menschen, die sich entschlossen hätten, Jesus nachzufolgen. Aber wir können Bekehrungen nicht machen. Wir können nur das Evangelium so deutlich wie möglich verkündigen. Wir sind die, die diesen Samen des Evangeliums ausstreuen, ob, wann und wo er gedeihen wird, das müssen wir Gott überlassen. Werden wir als Gemeinde und auch als Einzelne nicht müde, diesen Auftrag, den uns Gott gegeben hat, zu erfüllen. Bleiben wir dran und machen es wie Petrus, der zu Jesus sagte: "Weil du es sagst, will ich die Netze auswerfen." Lukas 5, 5. 15