Die Kraft der klaren Kommunikation

Reihe: Verbreitet die beste Botschaft der Welt! (3)

 

Schriftlesung: Apostelgeschichte 17, 16-34

 

I.     Die Klarheit in der Ausstrahlung

II.       Die Klarheit in den Äusserungen


Einleitende Gedanken

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Verbreitet die beste Botschaft der Welt. Das ist unser Auftrag, den wir von Jesus bekommen haben. Das ist der Auftrag, den wir als Gemeinde erfüllen wollen und den wir mit unserer Gemeindevision betonen:

Wir wollen mit Menschen wachsen, die durch Begegnungen mit uns zu Jesus finden.

í      Diese Vision sollte jeder auswendig kennen. Wenn Dich jemand fragt, was Deine Gemeinde eigentlich will, was die Idee Deiner Gemeinde ist, dann kannst Du mit diesem kleinen Satz ganz viel Aussagen. Du sagst einfach:

Wir wollen mit Menschen wachsen, die durch Begegnungen mit uns zu Jesus finden.

í      Das ist klare Kommunikation. Das gibt Deinem Gegenüber die Möglichkeit nachzufragen.

í      Es ist ganz wichtig, dass wir unseren Glauben mit Worten und zwar klar verständlichen Worten erklären können. Natürlich müssen wir zuerst einmal begriffen haben, wie wichtig es Gott ist, dass Menschen gerettet werden, dann müssen wir als Christen ganz unverkrampft, natürlich und glaubwürdig leben. Doch das allein genügt nicht, wenn wir den Auftrag Gottes ernst nehmen wollen. Wir müssen auch unseren Mund öffnen und sagen, um was es geht. Das tat auch Jesus. Jesus heilte viele Menschen und sie belagerten ihn. Früh am Morgen ging Jesus auf den Berg, um zu beten. Die Jünger suchten ihn und berichtet aufgeregt, jeder würde ihn suchen. Sie wollten, dass Jesus zu den Leuten im Ort geht und weiter Kranke heilt. Doch Jesus antwortete:

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„Lasst uns von hier weggehen in die umliegenden Ortschaften, damit ich auch dort die Botschaft vom Reich Gottes verkünden kann; denn dazu bin ich gekommen.“ Markus 1, 38.

í      Jesus hätte an diesem Ort weiter Menschen heilen können. Das wollte er aber nicht, denn er hatte eine Botschaft zu verkündigen.

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Paulus schrieb den Christen in Rom:

Wie wir gesehen haben, setzt der Glaube das Hören der Botschaft von Christus voraus. Römer 10, 17.

í      Also, wir müssen Wege finden, dass die Menschen nicht nur sehen und wissen, dass wir Christen sind. Wir müssen Wege finden, dass sie verstehen, was wir glauben und vor allem, an wen wir und warum wir glauben.

í      Natürlich sind wir da ganz verschieden. Nicht jeder wird das auf dieselbe Weise tun. Aber jeder kann sich daran beteiligen und wenn es nur ist, dass er seine Freunde regelmässig z.B. für unsere Sunntigsdates einlädt.

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Du sagst vielleicht, dass Du zu schwach und zu unfähig dazu bist. Paulus sagte das auch.

Ich trage diesen Schatz in einem ganz gewöhnlichen, zerbrechlichen Gefäss.

í      Das hielt ihn nicht davon ab, seinen Mund zu öffnen.

Denn es soll deutlich sichtbar sein, dass das Übermass an Kraft, mit dem ich wirke, von Gott kommt und nicht aus mir selbst. (2. Korinther 4, 7)

í      Also, Paulus musste damit leben, dass er selber nicht besonders mächtig war. Nein, es war die Kraft Gottes, die in ihm wirkte. Diese Kraft kommt aber erst zum Vorschein, wenn ich ein Wagnis eingehe, wenn ich für ein Abenteuer mit Gott bereit bin.

í      Es ist wie bei einem Muni. Er weiss im Normalfall gar nicht wie kräftig er ist. Erst wenn er ausbricht entdeckt er seine Kraft und man kann ihn dann nicht mehr halten.

í      Es fehlt uns nicht an Kraft, vielmehr fehlt es uns an dem Mut etwas zu sagen, weil wir nicht wissen, was das auslösen wird. Doch Paulus schrieb Timotheus:

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Verkünde die Botschaft Gottes! Tritt für sie ein, ob sie erwünscht ist oder nicht. Decke Schuld auf, weise zurecht, ermahne und ermutige, und lass es dabei nicht an der nötigen Geduld und an gründlicher Unterweisung fehlen. 2. Timotheus 4, 2.

í      Aber eben, die beste Botschaft muss klar kommuniziert werden. Denn klare Kommunikation hat Kraft. Menschen denken eher über etwas nach, das klar fassbar gesagt wird. Komische unverständliche Aussagen, die nur Eingeweihte interpretieren können, helfen niemandem. Also, wir werden uns jetzt Gedanken machen, was zu einer klaren Kommunikation gehört.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 10, 32-33; Markus 1, 38; Apostelgeschichte 1, 8; 2. Korinther 4, 7; 2. Korinther 5, 20; 2. Timotheus 4, 2

I.                

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Die Klarheit in der Ausstrahlung

Zuerst müssen wir uns bewusst machen, dass klare Kommunikation etwas mit unserer Ausstrahlung zu tun haben. In der psychologischen Forschung entdeckte man, dass das, was wir mit unserer Haltung ausdrücken viel stärker bei den Menschen ankommt, als das, was wir aussprechen. Oder anders gesagt: Wir können durch das, was wir Ausstrahlen, das was wir sagen, zunichte machen.

Also, wenn ich von der Liebe Gottes spreche und gleichzeitig schau ich giftig und verärgert in die Welt, dass jeder fast tot umfällt, dann wird er nie und nimmer meine Worte verstehen, er wird sich höchstens fragen: Warum ist der so sauer, wenn er von Liebe spricht?

Viele Menschen, die in der Öffentlichkeit auftreten müssen und dort etwas erreichen wollen, lassen sich durch Fachleute beraten, wie sie sich zu kleiden haben, welche Bewegungen sie meiden sollten. Was sie vor allem lernen müssen, ist: immer eine positive Ausstrahlung zu haben. Möglichst viel lächeln.

Die Apostel wussten auch wie wichtig das ist. Deshalb sagten sie den Gläubigen:

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Wenn ihr Aussenstehenden über euren Glauben Auskunft gebt, so tut es immer freundlich und in ansprechender Weise. (Kolosser 4, 6)

Wir sollen freundlich bleiben. Das ist nämlich gar nicht so einfach, besonders dann, wenn man angegriffen wird. Es muss nicht einmal ein persönlicher Angriff sein. Ich merke, wie mich das ärgert, wenn ich in einer Kirche sitze und zuhören muss, wie der Glaube an Jesus verunstaltet wird. Wie z.B. die Auferstehung geleugnet wird. Sich dann zu beherrschen ist nicht immer einfach. Mein Puls steigt automatisch und ich werde unruhig.

Paulus kannte auch solche Situationen. Als er in Athen war und die Stadt besichtigte, war er von diesem unsäglichen Götzenkult fast erschlagen. So lesen wir in der Apostelgeschichte:

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Während Paulus nun in Athen auf seine beiden Mitarbeiter wartete, sah er sich in der Stadt um. Empört und erschüttert stellte er fest, dass ihre Strassen von zahllosen Götterstatuen gesäumt waren. Apostelgeschichte 17, 16.

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Nun könnte man denken, dass Paulus seiner Empörung Ausdruck verleihen würde, wenn er die Gelegenheit dazu bekäme. Die hatte er bekommen. Er durfte auf dem Areopag seinen Glauben erklären. Mit keinem Wort gibt er seiner Empörung Ausdruck. Im Gegenteil, er begann die Rede und sagte:

Bürger von Athen! Ich habe mich mit eigenen Augen davon überzeugen können, dass ihr aussergewöhnlich religiöse Leute seid. Apostelgeschichte 17, 22.

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Als ich nämlich durch die Strassen eurer Stadt ging und mir eure Heiligtümer ansah, stiess ich auf einen Altar mit der Inschrift: „Für einen unbekannten Gott“. Ihr verehrt also ein göttliches Wesen, ohne es zu kennen. Nun, gerade diese euch unbekannte Gottheit verkünde ich euch. Apostelgeschichte 17, 23

Hätte Paulus seiner Empörung und Erschütterung freien Lauf gelassen, dann hätte er überhaupt nichts erreicht. Er blieb freundlich und respektvoll. Das ist keine Unaufrichtigkeit von Paulus, sondern praktizierte Selbstbeherrschung. Auch Petrus betont diesen Aspekt der Verkündigung:

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Antwortet taktvoll und bescheiden und mit dem gebotenen Respekt - in dem Bewusstsein, dass ihr ein reines Gewissen habt. Dann werden alle beschämt sein, die euch verleumden, wenn sie sehen, was für ein einwandfreies Leben ihr in Verbindung mit Christus führt. (1. Petrus 3, 16)

Die Menschen werden beschämt darüber sein, wenn unsere Ausstrahlung klar ist. Wenn wir trotz allem, den nötigen Respekt behalten.

Denn die Gefahr ist gross, dass wir uns im Gespräch in etwas verbeissen und gar böse werden.

Doch eines muss hier auch noch klar gesagt werden. Freundlich und respektvoll sein, heisst nicht leidenschaftslos zu sein. Leidenschaft ist nämlich ganz wichtig, denn auch das spüren uns die Menschen ab, ob wir von dem, was wir sagen ergriffen sind, ob wir dafür kämpfen oder nicht.

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Agrippa sagte zu Paulus:

Du redest so überzeugend, dass du demnächst noch einen Christen aus mir machst! Apostelgeschichte 26, 28.

Jedenfalls ist es für uns ganz entscheidend zu wissen, dass unsere Ausstrahlung ein entscheidender Teil der Kommunikation ist.

Ich kann Euch zwei hilfreiche Tipps geben, die uns zu einer klaren Ausstrahlung verhelfen, ohne einen Spezialkurs besuchen zu müssen.

Tipp 1: Wir müssen uns vor Augen halten, dass der Mensch, mit dem wir sprechen, ein Mensch ist, der von Gott geliebt ist. Gott wird sich über diesen Menschen riesig freuen, wenn er sich bekehrt.

Tipp 2: Ich stelle mir vor, dass ich der Andere wäre. Was würde mir dann helfen? Dieses Prinzip finden wir in einer Aussage von Jesus:

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„Handelt den Menschen gegenüber in allem so, wie ihr es von ihnen euch gegenüber erwartet. Das ist es, was das Gesetz und die Propheten fordern.“ Matthäus 7, 12.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Apostelgeschichte 9, 22; Apostelgeschichte 17, 16-22-23; Apostelgeschichte 26, 28; Kolosser 4, 6; 1. Petrus 3, 16

II.            

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Die Klarheit in den Äusserungen

Also, nun kommen wir zu dem, was wir sprechen. Das ist sozusagen die Spitze des Eisberges. Natürlich gibt es auch hier wichtige Differenzierungen. Man muss nämlich nicht jedem alles sagen. Wir müssen zuerst auch einmal sehen, ob jemand echtes Interesse hat. Jesus verhielt sich in den Gesprächen genau so. Er antwortete den Menschen anders, wenn sie ihn überlisten wollten, als wenn Menschen echte Fragen stellten. Dieses Prinzip erklärte Jesus in einer schönen Bildsprache:

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„Gebt das Heilige nicht den Hunden, werft eure Perlen nicht vor die Schweine! Sie könnten sonst eure Perlen zertrampeln und sich dann gegen euch selbst wenden und euch zerreissen. Matthäus 7, 6.

Aber egal, ob Jesus einem Feind oder einem Suchenden antwortete, Jesus äusserte sich der Situation angemessen immer klar.

Eine Aussage des Paulus haben wir ja bereits schon betrachtet:

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Wenn ihr Aussenstehenden über euren Glauben Auskunft gebt, so tut es immer freundlich und in ansprechender Weise. Bemüht euch, für jeden und jede die treffende Antwort zu finden. (Kolosser 4, 6)

Zuerst müssen wir bereit sein, eine treffende Antwort zu geben. Das ist ganz wichtig, dass wir den Menschen treffende Antworten geben können.

Manchmal machen wir den Fehler, dass jemand eine Frage stellt und wir so begeistert sind, dass wir ihn mit einer umfassenden Antwort überschütten. Er hält uns einen Fingerhut hin, statt diesen Fingerhut zu füllen, überschütten wir ihn mit einer Giesskanne, dass ihm der Fingerhut aus den Händen fällt und er nichts mehr fragen wird.

Also, wir müssen schon wissen, was wir sagen können und wir müssen vor allem die Botschaft des Evangeliums gut kennen. Sie ist eigentlich gar nicht schwierig. Schwierig wird es meistens dann, wenn wir nicht so direkt sagen wollen, was das Evangelium sagt, oder wir wollen es schöner sagen. Paulus schrieb den Korinthern:

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Geschwister, um euch das Geheimnis zu verkünden, das Gott uns enthüllt hat, versuchte ich nicht, euch mit geschliffener Rhetorik und scharfsinnigen Argumenten zu beeindrucken. 1. Korinther 2, 1.

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Nein, ich hatte mir vorgenommen, eure Aufmerksamkeit einzig und allein auf Jesus Christus zu lenken – auf Jesus Christus, den Gekreuzigten. 1. Korinther 2, 2.

Wenn Paulus nichts als die Botschaft vom Gekreuzigten wusste, erzählte er, von der Sünde des Menschen, die durch das Sterben von Jesus vergeben wird. Er sprach vom Gericht, das den nicht treffen wird, der Jesus nachfolgt. Auch hier wurde Paulus ganz konkret. So heisst es bei seiner Rede vor Felix:

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Als Paulus die Rede auf Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung brachte und vom künftigen Gericht sprach, bekam Felix es mit der Angst zu tun. Er unterbrach Paulus und sagte: „Für diesmal ist es genug; du kannst jetzt gehen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, lasse ich dich wieder einmal rufen.“ Apostelgeschichte 24, 25.

Manchmal braucht es gar nicht so viele Worte. Manchmal genügen ganz einfache Worte, um einen Menschen ins Nachdenken bringen.

Warum nicht jemandem direkt sagen

- dass Jesus der einzige Weg in den Himmel ist.

- dass die Liebe Gottes nur in Jesus zu uns kommt und wir sonst unter Gottes Zorn stehen.

- dass es einen Himmel und eine Hölle gibt.

- dass das Leben mit dem Sterben nicht zu Ende ist.

- dass ich an Jesus glaube, weil ich in den Himmel kommen möchte.

- dass Jesus für meine Sünde gestorben und wieder auferstanden ist.

- usw.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Matthäus 7, 6; Markus 1, 15; Johannes 3, 18; Apostelgeschichte 2, 38; Apostelgeschichte 3, 19; Apostelgeschichte 4, 12; Apostelgeschichte 24, 25; 1. Korinther 1, 1-2; Kolosser 4, 6; Hebräer 4, 12

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Schlussgedanke

Eine klare Kommunikation hat Kraft und bringt Menschen ins Nachdenken oder manchmal auch zu Weissglut. Egal wie Menschen reagieren. Wir sind da, um dieses Wagnis einzugehen. Gott will, dass wir uns auf das Abenteuer, seine Zeugen zu sein, einlassen. Petrus schrieb:

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Christus allein ist der Herr; haltet ihn heilig in euren Herzen und weicht vor niemand zurück! Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn jemand fragt, warum ihr so von Hoffnung erfüllt seid. (1. Petrus 3, 15)

Paulus spricht gegenüber den Ephesern von der geistlichen Waffenrüstung, dazu sagte er folgendes:

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Bekleidet euch an den Füssen mit der Bereitschaft, die Gute Nachricht vom Frieden mit Gott zu verkünden. (Epheser 6, 15)

Sind wir überhaupt bereit? Oder haben wir uns ins Schneckenhaus zurückgezogen und denken, diese Arbeit sollen die anderen übernehmen. Nein – diese Arbeit sollen wir alle tun, dort wo wir Gelegenheit haben. Ich empfehle Dir, wieder einmal ein Buch über evangelistischen Lebensstil zu lesen.

Dann noch eine Empfehlung: Bete doch jeden Tag dafür, dass Dir Gott die Gelegenheit zum Zeugnis schenkt.

Bibelstellen zum Nachschlagen: Epheser 6, 15; 1. Petrus 3, 15

Amen