Du
bist total versöhnt!
Reihe: Versöhnung mit meiner
Vergangenheit (1/4)
Schriftlesung:
Gliederung
I. Befreit von
persönlicher Schuld
II. Befreit von familiären Bindungen
III. Befreit von nationaler Schuld
Einleitende Gedanken
Der rechte Arm des amerikanischen Bergsteigers Aron Ralston wurde von einem Felsblock eingeklemmt. Alle Versuche, sich aus der misslichen Lage zu befreien, scheiterten. In der einsamen Bergwelt ging ihm nach drei Tagen der Proviant aus. Nach fünf Tagen, den Tod durch Verdursten vor Augen, fällte er eine schmerzliche Entscheidung: Zuerst hat er sich die beiden Unterarmknochen seines eingeklemmten Armes gebrochen. Danach trennte sich der 27-Jährige mit Hilfe eines Taschenmessers den Arm ab und stillte mit einem Druckverband die Blutung.
Etwa eine Stunde hat die Operation gedauert. Anschliessend seilte er sich von einer 21 Meter hohen Felswand ab und lief acht Kilometer, bis er Wanderern begegnete. Seinen Arm hatte er verloren, aber sein Leben gerettet.“
Ich weiss nicht, ob ich das getan hätte, oder ob ich nicht
einfach an diesem Fels gestorben wäre. Doch für diesen Bergsteiger war es die
einzige Chance, wenn er weiter leben wollte.
In unserem Leben können wir auch irgendwo festgeklemmt
sein. Belastendes aus unserer Vergangenheit kann uns fest im Griff haben. Wie
unsichtbare Stricke kann die Vergangenheit uns binden und dadurch zum Hindernis
in unserem Leben werden.
Mit solchen lähmenden Lebensrefahrungen kämpfen Menschen,
die Missbraucht oder Menschen, die Opfer eines Gewaltverbrechens wurden. Was
sie erlebten bindet sie oft und bestimmt ihr weiteres Leben.
Wie können solche Bindungen durchschnitten werden? Mit
solchen Fragen werden wir uns in dieser Predigtreihe beschäftigen: Versöhnung
mit meiner Vergangenheit.
Natürlich wird unsere Vergangenheit immer einen Einfluss
auf mein Leben haben, doch es gibt eben gute und schlechte Einflüsse aus der
Vergangenheit. Die schlechten Einflüsse, die sollen abgetrennt werden.
Bevor wir uns mit einzelnen Aspekten der Versöhnung mit
der Vergangenheit beschäftigen, will ich heute das Fundament aufzeigen, auf dem
jede Versöhnung basieren muss, wenn sie wirkungsvoll sein soll.
Egal, was Du aus Deiner Vergangenheit mit Dir heute noch
herumschleppst, eines soll Dir klar werden: wenn Du Dein Leben Jesus anvertraut
hast, dann bist Du total versöhnt. Alles, was Dich unter Umständen von Deiner
Vergangenheit belastet ist auf dieser Basis lösbar.
Versöhnt in diesem Sinn bedeutet, dass Du mit Gott dem
Schöpfer Frieden geschlossen hast. Dieser Friede tritt ein, wenn das Hindernis,
die Sünde, beseitigt oder im Bild des Bergsteigers zu bleiben: abschneidest.
Denn die Sünde ist wie eine Mauer zwischen Gott und uns. Der Prophet Jesaja
sagt:
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Die Sünde zerstört aber nicht nur die Beziehung zum
Schöpfer, sie zerstört unser Leben und unsere Zukunft. Paulus sagt:
X
Wir wissen, dass Gott sehr viel daran liegt, dass wir mit
ihm Frieden schliessen. Paulus verstand seinen Auftrag, als Botschafter der
Versöhnung, nach Korinth schreibt er:
X
Nun möchte ich genauer betrachten, was diese Versöhnung
mit Gott beinhaltet. Wir werden sehen, wie umfassend und radikal diese
Versöhnung ist, so radikal wie die Amputation des Armes von Aron Ralston.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Sprüche 28, 13; Jesaja 1, 18; 6, 5-7; 38, 17; 44, 22; 59, 1-2; Römer 6, 23; 2. Korinther 5, 19; Kolosser 2, 13-14; 1. Johannes 1, 7; 4, 9-10
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Jedem, der Jesus liebt, dem ist klar, dass er durch die
Bekehrung von seiner persönlichen Schuld befreit wurde.
Egal, was wir getan haben. Gott verhält sich uns gegenüber
so, als hätten wir es nicht getan. Paulus gibt einen Einblick in die
Verschiedenartigkeit unserer persönlichen Schuld:
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X X X X
„Neid, Trunkenheit, Fressgier und noch vieles andere, was genauso verwerflich ist.“ (Galater 5, 21)
Das alles sind persönliche Sünden, die uns vergeben
werden. Gott wird uns dafür nicht zur Rechenschaft ziehen!
Diese Vergebung unserer persönlichen Schuld geschieht glücklicherweise
nicht nur einmalig bei der Bekehrung, sondern wir dürfen, mit unseren
persönlichen Sünden, die wir als Christen leider immer noch tun können, zu Gott
kommen. Johannes schreibt:
„Wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht: Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben.“ (1. Johannes 1, 9)
Diese Reinigung von den Sünden ist selbst für Juden von
einer viel höheren Qualität, als das was im Alten Bund möglich war. Paulus sagt
den Juden:
„Ihr sollt daher wissen, Geschwister, dass es durch Jesus Vergebung der Sünden gibt; das ist die Botschaft, die Gott euch verkünden lässt. Wozu das Gesetz des Mose nie imstande war, (Apostelgeschichte 13, 38)
„das hat Jesus möglich gemacht: Jeder, der an ihn glaubt, wird von aller Schuld freigesprochen.“ (Apostelgeschichte 13, 39)
Wir werden von aller Schuld freigesprochen!
Bibelstellen zum Nachschlagen: Sach.3, 4; Apg, 3, 19; 1. Korinther 6, 9-11; Galater 5, 20-21; Kolosser 1, 22; 1. Johannes 1, 9;
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Ein weiterer wichtiger Aspekt, an den wir vielleicht
weniger denken: Ich bin auch von familiären Bindungen befreit!
Es gibt immer noch Christen, die meinen, wir müssten
familiäre Bindungen nach der Bekehrung speziell ordnen. Damit meinen sie nicht,
dass Verhältnisse geklärt und wo es möglich ist Frieden geschlossen wird. Das
ist eigentlich selbstverständlich. Diese Christen meinen, dass es eine Art
seelische Belastung gibt, die unsichtbar auf mich übertragen wurde. Sogar eine
Art okkulte Belastung, oder ein Fluch usw. Wenn ein Christ in seinem Leben
Schwierigkeiten hat, dann beginnt man in der Vergangenheit zu forschen, ob ein
Vorfahre Zauberei betrieben haben oder sonst irgendwie mit dem Teufel einen
Packt geschlossen hat. Sie beziehen sich dann auf das, was Gott in den zehn
Geboten sagt:
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Wenn man nun meint, dass sich Gott selbst noch nach einer
Bekehrung die Nachkommen zur Rechenschaft zieht und wir das nun in einer
speziellen Weise lösen müssten, dann kann man viel Zeit, manchmal sogar Jahre
damit verbringen, diese Dinge zu regeln.
Es ist hier übrigens auch nicht die Rede davon, dass okkulte
Bindungen übertragen werden.
Nüchtern betrachtet ist es so, dass jeder Mensch durch seine
Vorfahren schwerstens belastet ist. Die Wurzel dieser Belastung liegt weit
zurück, nämlich bei Adam und Eva. Paulus sagt:
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Jeder Mensch ist durch seine Vorfahren schwerstens belastet. Jeder
Mensch ist dem Tod geweiht. Etwas Schlimmeres kann es gar nicht geben. Das
allein aus dem Grund, weil sich Adam und Eva gegen Gott auflehnten. Aber wir
wissen, dass das nicht so bleiben muss, denn
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Die negativen Bindungen, die von meiner Familie tatsächlich vorhanden
sind, werden durch den Glauben an Jesus an ihrer Wurzel getrennt.
X
Anders gesagt, wenn ich zum Sicherungskasten gehe und die
Hauptsicherung rausschraube, dann fliesst nirgends mehr Strom durch.
Übrigens wird schon im Alten Testament betont, dass wir nicht
für die Schuld der Vorfahren zur Verantwortung gezogen werden, wenn wir uns von
ganzem Herzen Gott zuwenden. Hesekiel schreibt:
X
Wenn jemand immer noch denkt, dass unsichtbare Bindungen der
Vergangenheit, einen Christen praktisch zur Sünde zwingt, der soll sich zu
Herzen nehmen, was Paulus sagt:
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Wir sind von jeder Bindung befreit und haben allen Grund uns
darüber zu freuen!
Bibelstellen zum Nachschlagen: 2. Mose 20, 5; Hesekiel 18, 20; Römer 5, 12.18; Kolosser 1, 13-14
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Ich bin auch von der Schuld, die aufgrund meiner
Zugehörigkeit zu meiner Nationalität auf mir lasten könnte.
Auch an diesem Punkt werden Christen immer wieder dazu
aufgefordert Busse zu tun, als ob sie durch ihre Volkszugehörigkeit noch Schuld
mit sich herumschleppen.
Es scheint tatsächlich so, dass es eine Art
Kollektivschuld gibt, denn Jesus spricht einmal davon, dass die Nationen zum
Gericht erscheinen werden.
„Tyrus und Sidon – so viel steht fest – wird es im Gericht noch erträglich gehen im Vergleich zu euch.“ (Lukas 10, 14)
Wenn es diese kollektive Schuld tatsächlich gibt, können
wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass wir mit dieser Schuld nichts mehr zu
tun haben. Jesus sagt seinen Jüngern:
„Ihr gehört nicht zur Welt; ich habe euch aus der Welt heraus erwählt.“ (Johannes 15, 19)
Wenn Jesus das so sagt, ist für ihn klar, dass wir mit
dieser Welt nichts mehr zu haben. Wir leben in dieser Welt, aber wir sind durch
den Glauben an Jesus von dieser Welt und somit auch von unserem Staat befreit.
Damit möchte ich aber nicht sagen, dass Christen sich
nicht für das Wohlergehen eines Volkes einsetzen sollen. Ich möchte damit nicht
sagen, dass Christen keine Verantwortung für und in einem Volk übernehmen
sollen.
Aber ich möchte festhalten, dass wir von einer allfälligen
Schuld befreit sind und Gott uns nicht zur Rechenschaft ziehen wird. Deshalb
schreibt Paulus:
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„Seht, hier ist das Opferlamm Gottes, das die Sünde der ganzen Welt wegnimmt!“ (Johannes 1, 29)
Bibelstellen zum Nachschlagen: Lukas 10, 14; Johannes 1, 29; 15, 19; 17, 14.16; Apostelgeschichte 26, 18; Galater 1, 3-4; Philipper 3, 20;
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Wir dürfen davon ausgehen, dass wir mit Gott total
versöhnt sind. Falls wir noch eine Sünde in unserem Leben dulden, sollten wir
sie sofort in Ordnung bringen – das versteht sich von selbst.
Wichtig ist, dass wir wissen, dass die Versöhnung mit Gott
umfassend ist. Wir müssen ernst nehmen, was Paulus den Ephesern schreibt:
„Wenn wir jedoch im Licht leben, so wie Gott im Licht ist, sind wir miteinander verbunden, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ (1.Johannes 1, 7)
Und warum ist das möglich?
Es ist möglich, weil Jesus für alle diese Schulden bezahlt
hat!
Petrus erklärt das so:
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Vielleicht bist Du mit Gott noch gar nicht versöhnt.
Vielleicht lebst Du noch mit den negativen Bindungen aus Deiner Vergangenheit.
Da gibt es einen einzigen Ausweg: Komm zu Jesus!
Folge dem Rat des Petrus, der auf die Frage, wie man auf die
Botschaft der Versöhnung reagieren sollte, folgendermassen antwortet:
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Das ist die radikale Amputation der negativen Bindungen, die
unser Leben systematisch zerstören. Und wir haben einen riesigen Vorteil
gegenüber dem Bergsteiger, der seinen Arm selber amputieren musste. Jesus
selber amputiert diese Teile und zwar völlig schmerzlos, schmerzlos für uns. Er
selbt hat diese Schmerzen für uns ertragen.
Ich bin mir manchmal etwas unsicher, ob wir es noch zu
schätzen wissen, was Jesus für uns getan hat. Die komplette Versöhnung mit
unserer Vergangenheit ist nur deshalb möglich, weil uns Gott, durch Jesus
Christus von aller Schuld befreit. Das ist der Grund für unsere Freiheit. Und
nicht nur das, wir haben eine wunderbare Zukunft vor uns.
Also, freue Dich: Du bist total versöhnt!
Paulus ist darüber sehr begeistert. Er schreibt nach Rom:
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Bibelstellen zum Nachschlagen: Jesaja 38, 17; 53, 4-6; Micha 7, 18-19; Matthäus 1, 21; 26, 28; Apostelgeschichte 2, 38; 3, 19; Römer 4, 7; 5, 11; 2. Korinther 5, 17.20-21; Epheser 1, 7; Kolosser 1, 19-22; 1. Johannes 1, 7; Hebräer 1, 3; 1. Petrus 2, 24-25; Offenbarung 1, 5
Amen