Männer
sind mutige Kämpfer
Reihe:
Wann ist ein Mann ein Mann? (1/3)
Amos Beispiel
von Jonatan, einem verkannten Helden.
1.
Samuel 14, 1-15
Schriftlesung: 1. Samuel 14, 1-23
I. Eine lebensgefährliche
Aktion!
II. Wie
werde ich mutig und stark?
2. …indem ich für mich beten lasse
1. Samuel 14, 1-25 (GNB)
1 Eines Tages sagte Jonatan, der Sohn Sauls, zu seinem jungen
Waffenträger: »Komm, wir gehen zu dem Philisterposten dort drüben!« Seinem Vater
verriet er nichts davon. 2 Saul befand sich zu diesem Zeitpunkt am
äußersten Ende des Gebiets von Gibea unter dem Granatapfelbaum beim
Dreschplatz. Er hatte etwa 600 Mann bei sich. 3 In seiner Begleitung
war auch der Priester Ahija, der Sohn von Ikabods Bruder Ahitub; er war ein
Enkel von Pinhas und Urenkel von Eli, der in Schilo dem Herrn als Priester gedient hatte. Ahija trug das Efod. Auch
von den Männern Sauls wusste keiner, dass Jonatan weggegangen war. 4 An
der Stelle, an der Jonatan das Tal überqueren wollte, ragte auf jeder Seite
eine Felsspitze auf; man nannte die beiden Felsen Bozez und Senne. 5 Der
eine erhob sich wie ein Pfeiler im Norden, auf der Seite von Michmas, der
andere im Süden, auf der Seite von Geba. 6 Jonatan sagte also zu
seinem jungen Waffenträger: »Komm, wir gehen zu dem Posten dort drüben, zu
diesen Unbeschnittenen! Vielleicht hilft uns der Herr; denn für ihn ist es nicht schwer, den Sieg zu schenken,
ganz gleich, ob nun viele oder wenige kämpfen.« 7 »Nur zu«, sagte
der Waffenträger; »tu, was du vorhast! Ich bin dabei, du kannst dich auf mich
verlassen.« 8 Jonatan sagte: »Wir gehen auf sie zu, und zwar so,
dass sie uns sehen müssen. 9 Wenn sie uns dann zurufen: ‘Halt!
Stehen bleiben, bis wir bei euch sind!’, dann bleiben wir stehen, wo wir gerade
sind, und steigen nicht zu ihnen hinauf. 10 Sagen sie aber: ‘Kommt
herauf zu uns!’, so klettern wir hinauf. Das soll das Zeichen für uns sein,
dass der Herr sie in unsere Hand
gegeben hat.« 11 Sie gingen also und zeigten sich ganz offen dem
feindlichen Posten. Als die Philister sie sahen, sagten sie zueinander: »Seht
nur, da kommen ein paar Hebräer aus den Löchern, in die sie sich verkrochen
haben!« 12 Sie riefen den beiden zu: »Kommt herauf zu uns! Wir haben
ein Wörtchen mit euch zu reden!« Da sagte Jonatan zu seinem Waffenträger: »Mir
nach! Der Herr hat sie in die
Hand Israels gegeben!« 13 Jonatan kletterte auf allen vieren hinauf
und sein Waffenträger hinter ihm her. Da fielen die Philister vor Jonatan
einfach um, und der Waffenträger, der hinter ihm herging, tötete sie. 14 Bei
diesem ersten Schlag gegen die Philister hatten Jonatan und sein Waffenträger
an die zwanzig Mann auf kleinstem Raum erledigt. 15 Alle Philister
packte das Entsetzen – die im Lager und die im Gelände, das ganze Heer, auch
die Wachtposten und alle, die zur Plünderung ausgezogen waren. Als dann auch
noch die Erde bebte, brach unter ihnen eine Panik aus, die Gott geschickt
hatte.
Einleitende Gedanken
Wann ist ein Mann ein Mann? Würden wir heute Morgen eine
Umfrage machen, würden wir ganz verschiedene und sich auch widersprechende
Antworten erhalten.
Männer bekommen manchmal den Eindruck, dass die Frauen
genau wüssten, wie sie zu sein hätten. Männer leiden oft darunter, dass ihr Ruf
bei den Frauen nicht sonderlich gut ist. Das bessere Geschlecht – so bekommt
man manchmal den Eindruck – sei das weibliche Geschlecht. Würden die Männer
mehr von den Frauen lernen, dann wären sie ganz in Ordnung.
Vielleicht kommt daher der Hang der Frau am Mann
rumzunörgeln. Er soll so werden, wie sie es sich vorstellt und der Mann soll
sie so annehmen wie sie eben ist.
Heute kann eine Frau über den Mann sagen, was sie will.
Die Leute werden tendenziell schmunzeln und die Männer hüten sich, etwas
dagegenzusetzen, würden sie das tun, würde sich das negative Bild über sie verstärken:
Die können nicht einmal mit Kritik umgehen.
Wagt es hingegen ein Mann, etwas Kritisches über die Frau
zu sagen, muss er sich darauf gefasst machen, dass ein Heer von Frauen sich
über ihn her macht.
Natürlich überzeichne ich das etwas, aber es geht
unbestritten in diese Richtung – auch unter Christen. Kürzlich erwähnte ich in
einem Gespräch, dass ich es sonderbar fände, dass man über die Aussage in der
Bibel, die Frau soll sich dem Mann unterordnen, so viel Aufhebens macht.
Ich hätte noch nie gehört, dass sich ein Mann über die
Aufforderung von Paulus, dass Männer ihre Frauen lieben sollen, wie Christus
die Gemeinde liebt, der schliesslich sein Leben für sie gelassen hat, grosses Aufhebens
machen. Die Reaktion einer Frau am Tisch fand ich ganz typisch: „Meinst Du die
Männer würden sich darüber Gedanken machen?“
Die Männer sind stärker verunsichert, als wir uns dessen
bewusst sind. Was Herbert Grönemeyer mit seinem Lied angesprochen hat, ist die
Frage des Mannes, der in seinem Rollenverständnis verunsichert ist. Im Refrain
singt Grönemeyer:
X
Männer habens schwer, nehmens leicht
aussen hart und innen ganz weich,
werden als Kind schon auf Mann geeicht.
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann?
Wann ist ein Mann ein Mann???
Nun möchte ich in dieser Reihe aufgrund einiger Erlebnisse
im Leben von Jonatan einige Punkte zu diesem Thema ansprechen. Ich denke, dass
es auch für die Frauen hilfreich sein wird und dass dieses Sunntigsquattro für
das Glaubensleben beider Geschlechter hilfreich ist.
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Jonatan war der Kronprinz. Ein Sohn Sauls, des ersten
Königs Israels. Jonatan gehört in meinen Augen zu den grossartigen Glaubenshelden.
Ein Mann, der mit Leib und Leben Gott ehrte.
Das kann man leider von seinem Vater Saul nicht
uneingeschränkt behaupten. Als Saul sein Königtum antrat, musste er zuerst den
Beweis erbringen, dass er für dieses Amt fähig ist. Er musste sich die Annerkennung
und Autorität seines Volkes verdienen. Er musste zeigen, dass er in der Lage
war, das Land zu verteidigen und eine Politik zu betreiben, die dem Land mit
seinen Bewohnern dient.
X
Israel wurde damals, wie übrigens auch heute, von
verschiedenen Völkern bedrängt. Saul konnte mit dem Sieg gegen die Ammoniter
das Vertrauen des Volks gewinnen.
Er kämpfte an forderster Front mit, denn Könige sassen
damals nicht in ihren Palästen und genossen das Leben.
Jonatan begleitete seinen Vater und sie waren die einzigen
Kämpfer, die Waffen aus Eisen besassen.
Nach dem Sieg über den Ammonitern bedrohten die Philister
Israel. Die waren sehr gut ausgerüstet, denn sie hatten Waffen aus Eisen. Aber
sie waren nicht nur gut ausgerüstet, sie waren ausserordentlich stark.
X
„Die Philister sammelten sich zum Kampf gegen Israel.
Sie hatten 3000 Streitwagen mit 6000 Mann Besatzung und ihr Heer war so
unzählbar wie die Sandkörner am Meeresstrand. Sie bezogen ihr Lager bei
Michmas, östlich von Bet–Awen.“ 1. Samuel 13, 5
X
Die Armee von Saul war dagegen lächerlich klein. Er hatte nämlich noch etwa
600 Mann.
„Er hatte etwa 600 Mann bei sich.“
1. Samuel 14, 2
Mit 600 Mann sollte er gegen diese riesige und überlegen
ausgerüstete Armee der Philister kämpfen! Das ist doch ein Irrsinn! Die Niederlage
scheint programmiert! Die Männer von Saul waren entsprechend demoralisiert.
Doch Jonatan liess sich durch diese bedrohliche Übermacht
nicht einschüchtern. Er schlich sich mit seinem Waffenträger weg, um den
Wachtposten bei Michmachs anzugreifen.
X
Nüchtern betrachtet ist das sehr leichtsinnig. Wie kann man nur auf so
eine absurde Idee kommen? Damit setzt Jonatan sein Leben und das Leben seines
Waffenträgers aufs Spiel. Das ist unbestritten eine lebensgefährliche Aktion.
Jonatan geht das Risiko ein, denn er weiss, dass es für Gott kein Problem ist,
mit zwei Leuten eine Armee von unzählbar, bestens ausgerüsteten Soldaten zu
besiegen. Seinem Waffenträger sagte er:
„Vielleicht hilft uns der Herr;
denn für ihn ist es nicht schwer, den Sieg zu schenken, ganz gleich, ob nun
viele oder wenige kämpfen.“ 1. Samuel 14, 6
Was für ein Glaubensheld! Er traut Gott wirklich alles zu! Er
weiss zwar, es könnte sie das Leben kosten. Er hat keine Garantie von Gott,
dass er das tun würde, aber er wusste, Gott kann – wenn er will – sein Volk von
den Philistern befreien.
Das sind typische Situationen im Leben eines Christen. Wir
stehen vor einem unbezwingbaren Berg. Wir können nun resignieren oder wir
können Gott vertrauen und den Stier bei den Hörnern packen – denn Gott ist
nichts unmöglich. Das glauben wir zwar theoretisch, aber wie sieht es in
unserem Leben aus?
Der Waffenträger ist einverstanden. Er ist bereit, im
schlimmsten Fall mit Jonatan zu sterben. Sie treffen jetzt eine Abmachung. Wenn
die Philister sagen, kommt her, so ist das für sie das Zeichen zum Angriff und
die Gewissheit, dass Gott ihnen den Sieg schenken wird. Fordern sie sie jedoch
dazu auf stehenzubleiben, wäre das für sie ein Zeichen der Niederlage –
vermutlich wäre das dann ihr Ende gewesen.
X
Dann gings los. Sie zeigen sich den Philistern und das Erste, was ihnen begegnete
war Spott. Der Spott von arroganten und selbstsicheren Leute, die meinen,
nichts könnte sie von ihrem hohen Sockel reissen.
„Seht nur, da kommen ein paar
Hebräer aus den Löchern, in die sie sich verkrochen haben!“ 1. Samuel 14, 11
Das tut weh. Eben hat man sich entschlossen mutig
voranzugehen und das Erste, was einem begegnet ist Spott und Hohn. Hätte
Jonatan vorher seinen Vater über seine Absicht orientiert, hätte dieser mit
seinen Leuten vermutlich nicht viel anders reagiert.
Die Philister machen sich also einen Spass mit den beiden.
Manchmal kann ein solcher Spott aus den eigenen oder aus fremden Reihen dazu
führen, das wir ein Projekt, das im Glauben begonnen wurde, aufgegeben wird,
bevor es zur Ausführung kommt.
Jonatan lässt sich aber nicht einschüchtern. Als die
Philister ihn auffordern, er soll zu ihnen hoch kommen, war ihm klar, jetzt hat
Gott die Philister in meine Hände gegeben.
Tatsächlich, er konnte die Wachleute niederschlagen und das
löste im Heer der Philister ein völliges Chaos aus:
X
„Alle Philister packte das Entsetzen – die im Lager und
die im Gelände, das ganze Heer, auch die Wachtposten und alle, die zur
Plünderung ausgezogen waren. Als dann auch noch die Erde bebte, brach unter
ihnen eine Panik aus, die Gott geschickt hatte.“ 1. Samuel 14, 15
Gott schickt sogar noch ein Erdbeben! Wenn wir mutig etwas
anpacken, kann Gott in unvorhersehbarer Weise wirken: Gott ist eben nichts
unmöglich.
Männer sind für solche mutigen Taten prädestiniert. Das
heisst aber nicht, dass Frauen zu solchen Taten nicht auch fähig wären. Es ist
jedoch in erster Linie Sache der Männer, mutig in den Kampf zu ziehen.
Hätte Jonatan diesen Mut nicht gehabt, so hätte Israel gegen
die Philister verloren. Gott wirkt immer wieder durch Menschen, die bereit sind
im Vertrauen auf ihn, alles zu riskieren. Es sind Leute, die nicht um ihre Ehre
kämpfen, sie tun das, weil sie damit Gott ehren und ihm dienen wollen.
Wie wir im Laufe dieser Predigtreihe noch sehen werden, ging
es Jonatan überhaupt nicht um seine eigene Ehre.
Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Mose 18, 14; 1. Samuel 13, 5.19-22; 1. Chronik 8, 33; Matthäus 19, 26; Lukas 1, 37
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Wie werde ich nun mutig und stark? Sind Jonatan und einige
weitere Glaubenshelden Ausnahmen? Schliesslich waren die restlichen 600 Männer
Israels nicht so mutig wie Jonatan.
Wenn wir von Mut und Stärke im Leben eines Christen
sprechen, dann geht es nicht um solche – sagen wir mal – grosse Abenteuer. Mut zeigt
sich da, wo ein Mensch die Anweisungen Gottes entschlossen befolgt. In diesem
Sinne ermuntert Gott Josua vor der Eroberung Kanaans:
X
“Halte dich mutig und entschlossen an das, was mein
Diener Mose gesagt hat! Befolge mein Gesetz, das er dir übergeben hat, und lass
nicht das Geringste davon ausser Acht; dann wird dir alles gelingen, was du
unternimmst.“ Josua 1, 7
Darum geht es, dass wir unbeirrt und mutig Gottes Willen tun.
Gott forderte Josua sogar dazu auf, Tag und Nacht sein Gesetz zu studieren.
Sicher, Josua gehört ebenfalls zu den speziellen Menschen, trotzdem, er war
auch nur ein Mensch wie wir. Was ihn speziell machte, war das Vertrauen, das er
in Gott hatte.
Wie werde ich, als ganz normaler Christ, mutig und stark?
Auf vier Punkte möchte kurz hinweisen.
X
Bibelstellen zum Nachschlagen: Josua 1, 6-9; 1.
Samuel 13, 13-14; 1. Chronik 22, 13; Psalm 112, 5-8; 1. Petrus 3, 15
Ich werde stark, indem ich auf Gott schaue. So hatte es
Jonatan gemacht. Er schaute auf Gott. Er rechnete mit den Möglichkeiten Gottes.
Aber nicht nur das. Auf Gott schauen, heisst auch sich an das erinnern, was
Gott wichtig ist und entsprechend zu handel.
Mose gehörte auch zu diesen mutigen Kämpfern. Und was machte
ihn mutig?
X
„Wie kam es, dass Mose Ägypten verliess, ohne sich vor
dem Zorn des Königs zu fürchten? Der Grund dafür war sein Glaube. Mose ging
entschlossen seinen Weg, weil er auf den sah, der unsichtbar ist.“ (Hebräer 11,
27)
Auch Paulus lebte so, dass er auf Gott schaute. Es war ihm
viel wichtiger, was Gott über ihn denkt, als das, was Menschen von ihm denken.
So schrieb er den Galatern:
X
„Will ich jetzt wieder Menschen beschwatzen – oder gar
Gott selbst? Oder rede ich etwa Menschen nach dem Mund? Ich gehöre Christus und
diene ihm – wie kann ich da noch den Beifall der Menschen suchen!“ Galater 1, 10
Oder als er von Philippi nach Thessalonich kam, da benötigte
er neue Motivation für seinen Dienst. Er schreibt folgendes darüber:
X
„Kurz zuvor, in Philippi, hatten wir noch viel zu
leiden gehabt; ihr wisst, dass wir beschimpft und misshandelt worden waren.
Aber unser Gott schenkte uns neuen Mut, und obwohl wir auch in Thessalonich auf
heftigen Widerstand stiessen, konnten wir euch sein Evangelium frei und offen
verkünden.“ (1. Thessalonicher 2, 2)
X
Die Hauptquelle für ein mutiges Christsein ist Gott selbst.
Wenn wir auf ihn schauen, dann können wir Unglaubliches anpacken und Unvorstellbares
erdulden. Paulus sagt:
„Denn von Gott kommt alle
Ermutigung und alle Kraft, um durchzuhalten.“ (Römer 15, 5)
X
Bibelstellen zum Nachschlagen: 2. Korinther 1,
4; Galater 1, 10; 1. Thessalonicher 2, 2; 2. Thessalonicher 2, 16-17; Hebräer 11,
27
Ich werde stark, indem ich für mich beten lassen.
Natürlich ist auch das Gebet eine Art, wie man auf Gott schauen kann. Im Gebet
bringe ich jedoch noch stärker meine Schwachheit zum Ausdruck. Ich mache
dadurch deutlich, dass ich ohne die Hilfe Gottes versagen könnte. Selbst
Paulus, dem grossen Kämpfer, war es nicht peinlich, die Christen um
Unterstützung im Gebet zu bitten:
X
„Ich bin ja als Gottes Gesandter für das Evangelium
tätig, und gerade deshalb bin ich zur Zeit im Gefängnis. Betet, dass ich meinen
Auftrag erfüllen und diese Botschaft frei und offen weitergeben kann.“ Epheser 6,
20.
Betet dafür, dass ich so mutig bin, dass ich das
Evangelium bezeugen kann (z.B. am Arbeitsplatz, Freunden; Nachbarn).
Auch die bedrohte und verängstigte Gemeinde in Jerusalem
bat Gott nicht zuerst darum, dass sie vor Angriffen verschohnt bleiben, sondern
vielmehr, dass sie trotz den Angriffen, sich nicht einschüchtern lassen,
sondern mutig das Evangelium verkünden:
X
„Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als
deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden.“ (Apostelgeschichte
4, 29)
X
Bibelstellen zum Nachschlagen: Apostelgeschichte
4, 29; Epheser 6, 20
Ein weitere Punkt: Ich werde stark, indem ich ermutigt
werde.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Ich erlebe das gerade in
der Verkündigung. Wenn mich Christen ermutigen, ich soll das Evangelium in
aller Deutlichkeit sagen, werde ich mutiger.
Der König David fordert seinen Sohn Salomo dazu heraus,
mutig zu sein. Er sagt ihm:
X
„Geh mutig und entschlossen an diese Aufgabe heran!
Lass dich nicht beirren und hab keine Angst, denn der Herr, mein Gott, wird dir
beistehen.“ 1. Chroniker 28, 20
X
Auch Paulus spricht Timotheus Mut zu.
„Bekenne dich daher ohne Scheu zu
unserem Herrn, und schäme dich auch nicht, zu mir zu stehen, nur weil ich ein
Gefangener bin - ich bin es ja um seinetwillen! Sei vielmehr auch du bereit,
für das Evangelium zu leiden. Gott wird dir die nötige Kraft geben.“ (2. Timotheus
1, 8)
Dieser Ansporn zu mutigem Handeln ist von grosser
Bedeutung. Die Bibel spricht viel davon, dass wir uns ermutigen sollen. Wir
sollen uns gegenseitig zum Guten anspornen, wir sollen uns ermutigen, mutig und
entschlossen den Kampf des Glaubens zu kämpfen.
Zum Guten anspornen heisst eben nicht nörgerln. Nörgelei
macht jeden Mann zu einem frustierten Wesen. Nörgelei zerstört die Lebenskraft
und den Tatendrang eines Mannes.
Wenn man einen Mann motivieren will, dass er aus der
Reserve herauskommt, muss man ihn ermutigen. Man muss ihm sagen, dass man im
Grosses zutraut.
Einem Mann muss man sagen: Du schaffst das! Mach nur, wir
trauen dir das zu! Sei mutig und stark, wir setzen unser Vertrauen auf Dich!
Nebenbei zu den Frauen gesagt. Wenn ihr wirklich Männer an
Eurer Seite wollt, dann müsst ihr sie positiv herausfordern. Ihr müsst ihnen
Mut und Anerkennung zusprechen.
X
Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Chronik 28,
20; Esra 10, 4; Apostelgeschichte 27, 25; 2. Korinther 1, 6; 2. Timotheus 1, 8
Noch ein letzter Punkt: Ich werde stark, indem mich Gott
ermutigt.
Es gibt Menschen, die ganz besondere Ermutigungen erleben.
Diese Leute sind oft in schwierigen Situationen und Gott offenbart sich ihnen
und ermutigt sie, an einer Sache dranzubleiben, nicht aufzugeben. So ermutigte
Gott Paulus durch eine Erscheinung, in Korinth zu bleiben, um das Evangelium
dort weiter zu verkündigen.
Oder Gott kann uns auch durch Menschen ermutigen. So
schreibt Paulus:
X
„Gott, der die Niedergeschlagenen tröstet und ermutigt,
hat uns durch die Ankunft von Titus neuen Mut gegeben.“ 2. Korinther 7, 6.
Bibelstellen zum Nachschlagen: Daniel 10, 19; Apostelgeschichte 18, 9-10; Römer 15, 4-5; 2. Korinther 7, 6-7; 2. Timotheus 1, 7
X
Schlussgedanke
Wann ist ein Mann ein Mann? Bestimmt ist ein Mann dann ganz besonders Mann, wenn er mutig und selbstlos kämpft. Für uns Christen heisst das, wenn wir mutig für das Evangelium einstehen. Das beste Vorbild für diesen Kampf ist Jesus selbst. Er stellte sich mutig allen Widerwärtigkeiten bis hin zum Kreuz. Im Garten Getsemane sagte er seinem Vater:
X
„Vater, wenn du willst, lass diesen bitteren Kelch an
mir vorübergehen. Aber nicht mein Wille soll geschehen, sondern deiner.“ (Lukas
22, 42)
So hatte Jesus den Kampf am Kreuz mutig auf sich genommen, aus Liebe zu Dir und zu mir. Hätte er das nicht getan, so wären wir hoffnungslos verloren.
Heute kannst Du deshalb Deine Sünden bekennen und Jesus Dein Leben anvertrauen und Du wirst für Zeit und Ewigkeit gerettet. Jesus tat das für Dich, weil er wusste, dass sich dieser Kampf lohnt. Im Hebräerbrief wird Jesus uns als Vorbild hingestellt:
X
„Wenn ihr also in der Gefahr steht, müde zu werden,
dann denkt an Jesus! Wie sehr wurde er von sündigen Menschen angefeindet, und
wie geduldig hat er alles ertragen! Wenn ihr euch das vor Augen haltet, werdet
ihr nicht den Mut verlieren.“ (Hebräer 12, 3)
Natürlich gibt es mutigere und weniger mutige Menschen. Es gibt Männer, die vorangehen und es braucht auch Männer, die mutig mitgehen, wie der Waffenträger von Jonatan.
Wenn wir im Glauben mutig und stark sind, ist das kein Grund, dass wir uns darauf etwas einbilden. Vielmehr haben wir dadurch eine Verantwortung, wie Paulus nach Rom schreib:
X
„Wir als die im Glauben Starken sind verpflichtet, die
Bedenken der Schwächeren ernst zu nehmen, statt in selbstgefälliger Weise nur
an uns zu denken.“ (Römer 15, 1)
X
Nehmen wir es uns aber zu Herzen, dass wir
nicht aneinander rumnörgeln. Vielmehr sollen wir uns herausfordern, mutig im
Glauben vorwärts zu gehen. Mit dem Aufruf des Paulus an die Korinther möchte
ich abschliessen:
„Seid wachsam! Haltet unbeirrt am
Glauben fest! Seid mutig, und seid stark!“ (1. Korinther 16, 13)
X
„Lasst euch in allem, was ihr tut, von der Liebe
bestimmen.“ (1. Korinther 16, 14)
Bibelstellen zum Nachschlagen: Lukas 22, 42; Römer 15, 1; 1. Korinther 16, 13-14; 1. Petrus 4, 16; Hebräer 10, 39; 12, 3
Amen