Männer akzeptieren ihr Schicksal

Reihe: Wann ist ein Mann ein Mann? (2/3)

Amos Beispiel von Jonatan, einem verkannten Helden.

1. Samuel 18, 1-4

 

Schriftlesung: 1. Samuel 18, 1-4

 

I.     Die verhinderte Karriere

II.       Das erreichte Ziel

 

 

 


 1. Samuel 18, 1-4 (GNB)

1 Schon nach diesen wenigen Worten fühlte sich Sauls Sohn Jonatan zu David hingezogen. Er gewann ihn so lieb wie sein eigenes Leben. 2 Saul behielt David von da an bei sich und liess ihn nicht mehr zu seiner Familie zurückkehren.

3 Jonatan schloss einen Freundschaftsbund mit David. »Du bist mir so lieb wie mein eigenes Leben«, sagte Jonatan zu David.4 Dabei zog er Mantel und Rüstung aus und bekleidete David damit, auch sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel schenkte er ihm.

 

 


Einleitende Gedanken

Wann ist ein Mann ein Mann? Die Frage bewegt vor allem die Gemüter der Männer. Wie ich letzten Sonntag bereits erwähnte, sind die Männer in unserer Gesellschaft sehr verunsichert. Sie fühlen überfordert, von den Erwartungen, die sie meinen, Frauen an sie stellen würden.

Gerade in der Singlearbeit höre ich von vielen Frauen Bemerkungen über die Männer, die nicht sehr positiv klingen – jedenfalls nicht in den Ohren eines Mannes. Natürlich sind einige dieser kritischen Punkte durchaus berechtigt, aber wer ist denn schon perfekt.

Mir ist auch klar, dass es viele Männer gibt, die nicht wirklich männlich sind. Männer können sich durchaus unmännlich benehmen. Wie das übrigens der Vater Jonatans in wichtigen Abschnitten seines Lebens tat. Nebenbei bemerkt: Wenn ein Mann sich unmännlich verhält, heisst das nicht, dass er sich weiblich verhält.

Nun, bevor wir uns der Geschichte Jonatans zuwenden, dessen Leben für echte Männlichkeit steht, möchte ich noch etwas zum Thema Nörgelei sagen, die ich letzten Sonntag angesprochen habe.

Unter Nörgelei verstehe ich natürlich nicht, wenn eine Frau ihrem Mann etwas Unangenehmes sagt. Natürlich dürfen und sollen Frauen unangenehme Dinge ansprechen. Natürlich sollen Frauen sagen können, wenn ihnen etwas nicht passt.

Nörgelei ist ein kleinliches rummekkern über dieses und jenes. Jetzt hast Du schon wieder nicht… Es ist immer dasselbe mit dir… usw.

Männer müssen damit umgehen können, dass man ihnen etwas Unangenehmes sagt, das müssen Männer auch von Frauen annehmen können. Es hängt aber viel von der Art und Weise ab, wie man einem Mann solche Dinge sagt. Natürlich gilt das auch gegenüber von Frauen.

Ganz allergisch sind Männer, wenn sie von ihren Frauen bemuttert werden. Geht z.B. ein Mann aus dem Haus, draussen ist es kalt und die Frau sagt ihm: „Willst Du nicht einen wärmeren Pullover anziehen, denn draussen ist es sehr kalt.“ Der Mann meint: „Nein, ich will mir jetzt keinen wärmeren Pulli anziehen.“ An diesem Punkt sollte die Frau nicht insistieren. Sie sollte ihn, ohne ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, so gehen lassen, wie er eben gehen will, wenn er dann friert, ist das seine Sache.

Und noch etwas. Männer geben sich in der Regel keine Ratschläge, was Frauen eben eher tun. Ein Mann gibt einem anderen Mann gerne einen Ratschlag, wenn er gefragt wird. Ungefragte Ratschläge kann der Mann nicht immer gut verkraften.

Das wollte ich noch zur Klarstellungen einiger möglicher Missverstänisse sagen, die aufgrund der letzten Predigt entstanden sein könnten.

Heute beschäftigen wir uns mit dem Thema: Männer akzeptieren ihr Schicksal.

I.                

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Die verhinderte Karriere

Jonatan, ich kann es nicht deutlich genug sagen, gehört in meinen Augen zu den grossen Glaubenshelden. Er wäre ein ausgezeichneter König geworden.

Leider wurde er nicht König, denn sein Vater Saul verhinderte seine Karriere. Das ging so.

Im Kampf gegen die Philister waren die Krieger Israels verängstigt, was angesichts der Übermacht der Philister verständlich ist. Sie warteten auf Samuel, der vor dem Kriegszug ein Opfer darbringen sollte, um die Gunst Gottes für diesen Kampf zu erbitten. Das war damals bei den meisten Völkern eine normale Praxis, dass man seinem Gott Opfer darbrachte, bevor man in den Kampf zog.

Israel opferte natürlich dem Schöpfer. Als Samuel nicht kommt, verlassen viele Soldaten das Heer.  Saul meint, er müsse der Not gehorchend handeln und so führt er das Opferritual selber durch, damit verhindert er, dass noch mehr Soldaten weglaufen. Selbstverständlich wusste, dass das ein König in Israel nicht tun darf, aber eben, er meinte die Not würde ihm das erlauben. Sein Verhalten erklärt er Samuel so:

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„Ich dachte: Nun werden sie nach Gilgal herunterkommen und mich angreifen, und ich habe den Herrn noch nicht um Hilfe angefleht. Deshalb habe ich es gewagt, selbst das Brandopfer darzubringen.“ 1. Samuel 13, 12

Saul gehorcht also der Not und nicht Gott. Wie kann er da hoffen, dass Gott ihn segnen würde? Samuel muss ihm nun eine vernichtende Nachricht von Gott überbringen:

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„Das war unbesonnen von dir! Warum hast du dich nicht an den Befehl gehalten, den der Herr, dein Gott, dir gegeben hat? Dann hätte er dir und deiner Familie das Königtum über Israel für alle Zeiten zugesprochen.“ 1 . Samuel 13, 13

Saul hat eindeutig eine Anweisung Gottes übertreten. Nicht so schlimm denken wir vielleicht. Doch es ist schlimm. In den Augen Gottes ist es schlimm. Damit verspielte Saul die Zunkunft seiner Familie, denn Samuel sagt weiter:

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„Nun wird dein Königtum keinen Bestand haben, weil du dem Herrn nicht gehorcht hast. Er hat sich schon einen anderen ausgesucht, einen Mann, an dem er Gefallen hat. Den hat er zum Anführer seines Volkes bestimmt.“ 1. Samuel 13, 14

Es wird also keine königliche Dynastie von Saul geben. Er wird der erste und letzte König seines Geschlechts sein. So verhinderte Saul die Karriere seines Sohnes.

Kurze Zeit später hält sich Saul wieder nicht an die Anweisungen Gottes. Erneut muss Samuel ihm eine schlechte Nachricht von Gott überbringen. Samuel sagt ihm:

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„Ungehorsam gegen Gott ist ebenso schlimm wie Zauberei, Auflehnung gegen ihn so schlimm wie Götzendienst. Weil du gegen den Befehl des Herrn verstossen hast, hat der Herr auch dich verstossen: Du kannst nicht länger König über sein Volk sein.“ 1. Samuel 15, 23

Die Chance für Jonatan, König zu werden, ist jetzt gleich Null. Sein Vater war zwar ein tapferer Mann, aber er war zu eigenwillig. Er war nicht bereit, Gottes Anweisungen zu befolgen. Samuel muss nun im Auftrag Gottes einen anderen Mann zum König salben. Es ist David, der jetzt König werden soll.

Jonatan hat keine Chance mehr, König zu werden. Er würde sich  für diese Aufgabe aussordentlich gut eignen, er wäre fähiger als sein Vater, aber Saul verhinderte diese Karriere. Kein leichtes Schicksal, wenn wir dabei noch berücksichtigen, dass Sauls Verhalten sogar zum frühen Tod Jonatans führte. Er starb während einer kriegerischen Auseinandersetzung quasi an der Seite seines Vaters.

Nüchtern betrachtet, kann einem Jonatan leid tun. Wäre sein Vater gehorsam gewesen, hätte er König werden können und er hätte länger gelebt. Das war eben sein Schicksal.

Was Jonatan hier erleben musste, betrifft fast jeden Menschen. Wir sind in diese Welt gestellt und jeder hat seine eigene Geschichte und sein eigenes Schicksal. Schicksal kann durch mich selber verursacht werden, wie wir das im Leben Sauls sehen, denn wenn er gehorsam gewesen wäre, hätte er weiterhin König bleiben können.

Es gibt aber auch Schicksale, in die wir sozusagen unverschuldet hineingezogen werden. So wie das Jonatan erlebte. Solche Schicksale können ganze Völker betreffen, denn wenn ein Herrscher aus egoistischen Gründen Krieg führt, muss ein ganzen Volk darunter leiden. Deine Nationalität kann ein Schicksal darstellen, das Dir an sich Mögliches verunmöglicht.

Du kannst auch bei Deiner Arbeit erleben, dass Du nicht die Karriere machen kannst, die Du vielleicht gerne gemacht hättest, und zu der Du auch fähig bist. Das kann hart sein.

Übrigens haben wir alle miteinander ein gemeinsames Schicksal. Wer weiss von welchem Schicksal ich spreche?

Es ist das Schicksal, dass wir aufgrund der Sünde von Adam und Eva von Gott getrennt sind. Paulus schreibt:

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„Durch einen einzigen Menschen - Adam - hielt die Sünde in der Welt Einzug und durch die Sünde der Tod, und auf diese Weise ist der Tod zu allen Menschen gekommen, denn alle haben gesündigt.“ (Römer 5, 12)

Wir können dieser Wirklichkeit nicht ausweichen. Doch Gott hat selbst dafür gesorgt, dass wir von diesem Schicksal befreit werden können. Er sandte nämlich seinen Sohn, der für unsere Schuld am Kreuz starb. Paulus meint:

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„Wir stellen also fest: Genauso, wie eine einzige Verfehlung allen Menschen die Verdammnis brachte, bringt eine einzige Tat (Jesus am Kreuz), die erfüllt hat, was Gottes Gerechtigkeit fordert, allen Menschen den Freispruch und damit das Leben.“ (Römer 5, 18)

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„Genauso, wie durch den Ungehorsam eines Einzigen (Adam) alle zu Sündern wurden, werden durch den Gehorsam eines Einzigen (Jesus) alle zu Gerechten.“ (Römer 5, 19)

Hast Du Deine Beziehung zu Gott schon in Ordnung gebracht?

Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Samuel 13, 7-14; 1. Samuel 14, 47-48; 1. Samuel 15, 1-35; 1. Samuel 16, 12-13; Römer 5, 12-19; 1. Korinther 7, 23

II.            

X

 
Das erreichte Ziel

Karriere ist nicht alles im Leben. Wer Karriere macht, hat damit noch lange nicht das Ziel des Lebens erreicht. Das lohnende Ziel im Leben erreicht man nämlich ohne Karriere.

Aber schauen wir zuerst noch, wie die Geschichte weitergeht. Samuel salbt David zum König. Einige Zeit später kämpft David  gegen den Riesen Goliat und bodigte ihn mit seiner Steinschleuder.

Nach dem Sieg über Goliat spricht der König Saul mit David. Jonatan ist bei diesem Gespräch dabei und jetzt geschieht etwas ganz Besonderes. Jonatan empfindet eine tiefe Zuneigung zu David.

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„Schon nach diesen wenigen Worten fühlte sich Sauls Sohn Jonatan zu David hingezogen. Er gewann ihn so lieb wie sein eigenes Leben.“ 1. Samuel 18, 1

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Oder wie es in der Lutherübersetzung heisst:

„Als David aufgehört hatte, mit Saul zu reden, verband sich das Herz Jonatans mit dem Herzen Davids, und Jonatan gewann ihn lieb wie sein eigenes Herz.“ 1. Samuel 18, 1

Hier haben sich zwei Glaubenshelden gefunden. Jonatan findet in David einen mutigen, an Gott hingegebenen Menschen, deshalb verbinden sich ihre Herzen. Im Glauben waren sie Seelenverwandt. Das habt ihr – so hoffe ich – auch schon erlebt!

Jonatan besiegelt diese Freundschaft:

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Jonatan schloss einen Freundschaftsbund mit David. „Du bist mir so lieb wie mein eigenes Leben“, sagte Jonatan zu David. 1. Samuel 18, 3

Und dann vollbringt Jonatan die grösste Heldentat seines Lebens.

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„Er zog Mantel und Rüstung aus und bekleidete David damit, auch sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel schenkte er ihm.“ 1. Samuel 18, 4

Jonatan übergibt David seine Kleider und seine Waffen, die er als Prinz getragen hat.

Welche Bedeutung, denkt ihr, hat diese Handlung?

Jonatan macht David sozusagen zum Kronprinzen. Er übergibt ihm seine Kleidung, die ihn als Kronprinzen auszeichnet. Diese Handlung ist eine ebenso grosse Heldentat, wie sein Angriff auf die Philister, denn Jonatan akzeptiert sein Schicksal. Er weiss, welches Urteil Gottes über seinem Vater und somit über seinem Leben steht. Im Gegensatz zu seinem Vater, ist er bereit, dieses Urteil zu akzeptieren.

Saul akzeptierte Gottes Urteil sein Leben lang nicht. Er verfolgte David und vesuchte ihn mehrmals zu ermorden. Er wollte seinen Rivalen aus dem Weg schaffen, um seine Karriere weiter verfolgen zu können. Das ist ein zutiefst unmännliches Verhalten. Das ist einfach blinder Starrsinn. Das ist der Typus Mensch, der mit dem Kopf durch die Wand will. Jedesmal bleibt er stecken und verletzt sich. Trotz der zugezogenen Verletzung kommt er nicht zur Einsicht, sondern versucht bei nächster Gelegenheit erneut, seinen Kopf durch die Wand zu rammen. Meistens bleiben die Leute in der Wand stecken.

Jonatan verhält sich ganz anders, eben wie ein reifer Mann. Er akzeptiert Gottes Urteil. Er klagt und jammerte nicht, weder gegenüber seinem Vater, noch gegen Gott, sondern er akzeptierte sein Schicksal. Deutlicher, als mit der Übergabe seiner Rüstung und seinen Waffen an David, hätte er das nicht ausdrücken können. Gottes Anweisungen befolgen und seine Urteile respektieren, das sind die grössten Heldentaten, die wir  im Leben vollbringen können.

Jonatan definiert sein Leben nicht über das, was in den Augen von Menschen erfolgreich scheint und Anerkennung bekommt. Ihm ist es viel wichtiger, sich unter Gottes Hand zu beugen, denn so würde er das einzig anstrebenswerte Ziel erreichen. Petrus schreibt:

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„Beugt euch also unter Gottes starke Hand, damit er euch erhöhen kann, wenn die Zeit gekommen ist.“ 1. Petrus 5, 6

Diese Erhöhung durch Gott ist Jonatan wichtiger, als die Besteigung des Thrones Israels. Jesus sagt auch:

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„Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.“ (Matthäus 16, 25)

Hätte Jonatan um den Thron gekämpft, den Gott für David vorgesehen hat, so hätte er sein Leben verloren. Da er sich aber dem Willen Gottes beugte, hat er sein Leben gewonnen. Jesus fragt mit recht:

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„Was nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen, wenn er selbst dabei unheilbar Schaden nimmt?“ (Matthäus 16, 26)

Vielleicht bist Du frustriert über die Entwicklung Deines Lebens. Vielleicht hattest Du Dir alles anders vorgestellt. Erhoffte Erfolge sind ausgeblieben. Dein Ehepartner ist vielleicht schwieriger zu ertragen, als Du bei Deiner Hochzeit dachtest. Vielleicht hast Du eine Krankheit, die Dir Deine Träume zerstörte.

Was auch immer es ist. Du kannst daran nichts ändern, auch wenn Du Dich dagegen innerlich aufbäumst. Du machst Dein Leben dadurch nur schwerer, als es vielleicht schon ist. Statt zufrieden und fröhlich zu leben, bist Du tief in Deinem Herzen verbittert und enttäuscht.

Der einzige Ausweg aus dieser Sackgasse ist, dass Du Dein Schicksal akzeptierst. Egal wer an Deiner Situation schuld sein mag – es ist wie es ist und Du kannst es nicht ändern. Wenn Du dagegen kämpfst, wird es nur noch schlimmer, so wie im Leben von Saul.

Jonatan hatte sein Schicksal voll und ganz akzeptiert. Statt seinen Thronrivalen zu bekämpfen, ehrte er ihn, durch die Freundschaft und er übergab ihm mit seiner Rüstung und seinen Waffen symbolisch den Thron.

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Paulus formulierte einmal ein Prinzip, in Zusammenhang mit der Beschneidung, doch dieses Prinzip kann auch auf andere Lebensbereiche angewandt werden:

„Ob einer beschnitten ist oder ob er unbeschnitten ist, macht keinerlei Unterschied. Worauf es ankommt, ist, Gottes Gebote zu halten.“ (1. Korinther 7, 19)

Es ist Gott egal, ob Jonatan auf dem Thron sitzt oder nicht. Gott ist es wichtig, dass Jonatan ihm treu ist. Es ist Gott egal, ob Du menschlich betrachtet erfolgreich bist oder nicht, Gott ist einzig wichtig, dass Du ihm treu bist.

Vielleicht jagst Du verbissen Deiner Karriere nach und realisierst gar nicht, dass Gott in Deinem Leben gar keinen Platz mehr hat. Du denkst vielleicht, dass Du, wenn Du dann an Deinem Ziel angekommen bist, Dir Zeit dazu nimmst, um Dich wieder einmal so richtig geistlich zu orientieren.

Gott will aber nicht, dass Du Dich in ein oder zwei Wochen, oder gar in fünf oder zehn Jahren um ihn kümmerst. Gott will heute und jetzt mit Dir leben.

Er will, dass Du das einzig lohnende Ziel erreichst. Wie Petrus das so schön beschreibt:

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„Ihr werdet euch freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Ziel eures Glaubens erreicht, nämlich die Rettung der Seele.“ 1. Petrus 1, 8-9

Noch etwas zeichnet Jonatan aus. Sein Schicksal zu akzeptieren, hat für ihn nichts mit Resignation zu tun. Er denkt nicht, nach mir die Sintflut, sondern er trägt die Verantwortung für seine Familie. Er nimmt David ein Versprechen ab:

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„Wenn ich es noch erlebe, dass du König wirst, dann denk an die Güte, die der Herr dir erwiesen hat, und schenke mir das Leben.“ 1. Samuel 20, 14

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„Schone auch meine Nachkommen! Entzieh ihnen nicht deine Gunst, selbst dann nicht, wenn der Herr alle deine Feinde beseitigt.“ 1. Samuel 20, 15

David verspricht ihm, das zu tun und die Geschichte zeigt, dass David dieses Versprechen eingehalten hat.

Auch an diesem Punkt erweist sich Jonatan als ein Mann des Glaubens. Paulus schreibt nämlich:

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„Denn wenn sich jemand nicht um seine Angehörigen kümmert, vor allem um die, die unter einem Dach mit ihm leben, verleugnet er den Glauben und ist schlimmer als jemand, der nicht an Christus glaubt.“ (1. Timotheus 5, 8)

Es geht also nicht um eine einzigartige Karriere, sondern es geht darum, dass wir das Ziel unseres Lebens erreichen, dass wir am richtigen Ort ankommen.

Das kann nur dann funktionieren, wenn wir – wie Jonantan – unser Schicksal akzeptieren. Ich könnte hier noch viele weitere Beispiele anführen, wie Mose, König David usw.

Bibelstellen zum Nachschlagen: 1. Samuel 17, 37.47; 1. Samuel 20, 14-17; Daniel 2, 21; Matthäus 16, 25-26; Römer 12, 4-6; 1. Korinther 7, 20; Galater 5, 15.24.26; Epheser 5, 21; Kolosser 3, 2; 1. Timotheus 4, 5; 1. Timotheus 5, 8; 2. Timotheus 4, 5; 1. Petrus 1, 8-9; 1. Petrus 5, 5-6

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Schlussgedanke

Männer sind mutige Kämpfer. Doch kämpfen Männer nicht um des Kampfes willen. Der Kampf den Saul gegen David führte, war ein sinnloser und schädlicher Kampf. Paulus schreibt Timotheus:

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„Kein Sportler, der an einem Wettkampf teilnimmt, kann den Siegeskranz bekommen, wenn er nicht den Regeln entsprechend kämpft.“ (2. Timotheus 2, 5)

Jonatan kämpfte richtig. Er hielt sich an die Regeln. Er akzeptierte sein Schicksal.

Ein Mann, der nicht in den Kinderschuhen stecken bleiben will, muss lernen, sein Schicksal zu akzeptieren. Er muss bereit sein, selbst wenn das Leben nicht wunschgemäss läuft, Gottes Ordnungen zu befolgen.

Paulus konnte am Ende seines Lebens sagen:

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„Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe das Ziel des Laufes erreicht, ich habe am Glauben festgehalten.“ (2. Timotheus 4, 7)

Vielleicht musst Du heute Morgen etwas in Deinem Leben akzeptieren, das Dir vielleicht schwer fällt. Wenn Du es aber nicht annimmst, schadest Du Dir schlussendlich selber. Du schadest aber auch den Menschen, mit denen Du zusammenlebst, denn es wird Dein Verhalten prägen. Also – akzeptiere es heute!

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Konzentriere Dich wieder ganz neu auf Dein Leben mit Jesus. Du wirst dann mit neuer Freude Jesus folgen können. Mit Jesaja wirst Du Gott von Herzen sagen:

„Ich bin bereit, sende mich!“ Jesaja 6, 8

Bibelstellen zum Nachschlagen: Jesaja 6, 8; Philipper 2, 3-4; 2. Timotheus 2, 5; 2. Timotheus 4, 7; 1. Petrus 5, 5

Amen