Das Erwachen in der Tiefe

Jona 2, 1-11

Reihe: Widerstand gegen Gott – der Fall Jona (3/5)

 

 

 

 

I.    Das Zeichen des Jona

II.      Ausweglosigkeit lehrt flehen

III.     Rettung führt in die Anbetung

 

 


Einleitende Gedanken

1758 soll ein Matrose mit einem ausgestopften Haifisch in Deutschland umhergezogen sein. Er berichtete den erstaunten Menschen, er sei im Mittelmeer über Bord gefallen und von diesem Hai verschluckt worden. Der Schiffskapitän habe mit einem Geschütz auf den Haifisch geschossen und von der Kanonenkugel getroffen, hätte ihn der Hai wieder ausgespien. So habe er überlebt und das sei nun dieser Haifisch, den sie danach an Bord gezogen hätten.

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Darüber berichtete Lorenz Oken, der ein mehrbändiges Werk über die allgemeine Naturgeschichte verfasste. Oken lebte übrigens in seinem letzten Lebensabschnitt in Zürich und war der erste Rektor der Universität Zürich.

Er berichtet in seinem Werk auch darüber, dass man in den Mägen getöteter Haifische erstaunliches gefunden hatte z.B. ein ganzes Pferd, menschliche Leichname und sogar einen gepanzerten Mann, vermutlich ein Soldat.

An der Westküste Frankreichs wurde ein Hai gesichtet, durch dessen Rachen sehr leicht ein fetter Mensch gegangen wäre. Oken meint, man könne aufgrund der Beobachtung dieses grossen Haifisches vermuten, dass ein solcher Fisch Jona hätte schlucken können.[1]

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Tatsächlich sind wir jetzt, nach einem längeren Unterbruch, wieder zurück bei der Serie:

Widerstand gegen Gott – Der Fall Jona.

Heute kommen wir zum dritten Teil und wie ihr leicht erahnen könnt, werden wir uns heute mit diesem ausserordentlichen Ereignis beschäftigen, dass Jona drei Tage und Nächte im Bauch eines grossen Fisches gefangen war. Zuerst möchte ich noch einen kurzen Rückblick darüber geben, was vorher geschehen war. Wer möchte kann das auch gern über unsere Webseite oder über unseren Youtube-Kanal nachhören.

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Jona bekam von Gott den Auftrag nach Ninive zu reisen, einer grossen und einflussreichen Stadt im Reich der Assyrer. Er sollte dort das Gericht Gottes ankündigen. Jona konnte sich mit diesem Gedanken nicht anfreunden. Er wusste, wenn die Menschen in Ninive über seine Botschaft erschrecken und sich vor Gott demütigen würden, dann würde Gott das angekündigte Gericht nicht ausführen. Er würde sich über diese Menschen erbarmen. Diese Vorstellung war Jona zuwider und er entschloss sich, vor Gott zu fliehen:

„Er wollte nach Tarsis in Spanien fliehen, um dem HERRN zu entkommen.“ Jona 1, 3.

Jona reiste nach Jafo, dem heutigen Tel Aviv, und bestieg ein Schiff Richtung Tarsis.

Aber Jona hatte wohl nicht bedacht, dass man dem lebendigen Gott nicht entfliehen kann. Jedenfalls liess Gott einen starken Sturm aufkommen, so dass das Schiff zu sinken drohte.

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Es zeigte sich, dass dieser Sturm tatsächlich wegen Jona so stark war und Jona sagte den Schiffleuten, sie sollen ihn über Bord werfen, dann würde sich der Sturm legen. Aus Furcht vor dem Gott Jonas wollten die Schiffsleute das nicht tun, aber der Sturm wurde stärker, so blieb ihnen nichts anderes übrig.

„Sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Sofort wurde es ruhig.“ Jona 1, 15.

Für die Seeleute war klar: Jona wird sterben. Das wäre auch so geschehen, wenn nicht Gott eingegriffen hätte. Hören wir, was mit Jona geschah:

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Der HERR aber liess einen grossen Fisch kommen, der verschlang Jona. Drei Tage und drei Nächte lang war Jona im Bauch des Fisches. Jona 2, 1.

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Dort betete er zum HERRN, seinem Gott: »In meiner Not rief ich zu dir, HERR, und du hast mir geantwortet. Aus der Tiefe der Totenwelt schrie ich zu dir, und du hast meinen Hilfeschrei vernommen. Jona 2, 2-3.

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Du hattest mich mitten ins Meer geworfen, die Fluten umgaben mich; alle deine Wellen und Wogen schlugen über mir zusammen. Jona 2, 4.

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Ich dachte schon, du hättest mich aus deiner Nähe verstossen, deinen heiligen Tempel würde ich nie mehr sehen. Jona 2, 5.

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Das Wasser ging mir bis an die Kehle. Ich versank im abgrundtiefen Meer, Schlingpflanzen wanden sich mir um den Kopf. Jona 2, 6.

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Ich sank hinunter bis zu den Fundamenten der Berge, und hinter mir schlossen sich die Riegel der Totenwelt. Aber du, HERR, mein Gott, hast mich lebendig aus der Grube gezogen. Jona 2, 7.

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Als mir die Sinne schwanden, dachte ich an dich, und mein Gebet drang zu dir in deinen heiligen Tempel. Jona 2, 8.

Wer sich auf nichtige Götzen verlässt, bricht dir die Treue. Jona 2, 9.

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Ich aber will dir danken und dir die Opfer darbringen, die ich dir versprochen habe; denn du, HERR, bist mein Retter.« Jona 2, 10.

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Da befahl der HERR dem Fisch, ans Ufer zu schwimmen und Jona wieder auszuspucken. Jona 2, 11.

I.               

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Das Zeichen des Jona

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Weder Jona noch die Seeleute konnten sich vorstellen, dass Jona irgendeine Überlebenschance hätte. Es schien eine beschlossene Sache zu sein, dass Jona sterben wird. Aber Gott kann in jeder Situation im Verlauf eines Geschehens eine unverhoffte Wende bewirken. So war es bei Jona.

„Der HERR aber liess einen grossen Fisch kommen, der verschlang Jona.“ Jona 2, 1.

Gott liess einen Fisch kommen! Es könnte, wie ich bereits gesagt habe, ein Haifisch gewesen sein. Es ist aber nicht wichtig, zu wissen, was für ein Fisch das gewesen sein könnte. Wichtig ist

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hingegen, dass Gott diesen Fisch lenkte und Jona rettete.

„Drei Tage und drei Nächte lang war Jona im Bauch des Fisches.“ Jona 2, 1.

Ich stelle mir das nicht sehr gemütlich vor, eher etwas gruselig und ich hätte bestimmt Platzangst in diesem Fisch. Auf solche Abenteuer verzichte ich gern.

Bevor wir uns dem Jona im Fisch zuwenden, will ich euch noch auf die Besonderheit hinweisen, dass sich Jesus später mit Jona verglichen hatte und gerade damit, dass er, wie Jona drei Tage und Nächte im Bauch des Fisches verbrachte, drei Tage und Nächte in der Tiefe der Erde verbringen werde.

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Jona ist der einzige Prophet, mit dem sich Jesus direkt verglichen hatte. Beide, Jona und Jesus, kamen aus Galiläa, obwohl die Pharisäer gegenüber Nikodemus behaupteten, kein Prophet sei je aus Galiläa gekommen. Sie sagten ihm:

„Forsche in der Schrift nach, dann wirst du sehen: Aus Galiläa kommt kein Prophet.“ Johannes 7, 52.

Fehlanzeige! Mindestens ein Prophet kam aus Galiläa: Jona[2].

Was mit Jona geschah, bezeichnete Jesus selbst als Zeichen. Ein Wunder, das zeichenhaft auf seinen eigenen Tod und die Auferstehung hindeutet.

Das erklärte Jesus den Schriftgelehrten und Pharisäer, die ihn mit der Aufforderung provozierten:

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„Meister, wir möchten ein Zeichen von dir sehen!“ Matthäus 12, 38.

Wenn wir dir Jesus glauben sollen, dann musst du jetzt ein Wunder vollbringen. Aber Jesus wusste, selbst wenn er ein Wunder bewirken würde, würden sie ihn trotzdem ablehnen. So antwortete er:

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„Ein Zeichen verlangt diese Generation, die doch böse ist und sich von Gott abgewandt hat! Aber es wird ihr kein Zeichen gegeben werden, nur das des Propheten Jona.“ Matthäus 12, 39.

Und Jesus sagte ihnen auch gleich von welchem Wunder im Leben von Jona er spricht:

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„Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des grossen Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte in der Tiefe der Erde sein.“ Matthäus 12, 40.

Jesus hatte ihnen damit das verlangte Zeichen gegeben. Spätestens nach seinem Tod und der Auferstehung nach drei Tagen, könnten sie verstehen, was Jesus ihnen hier gesagt hatte – wenn sie es verstehen möchten.

Nach der Kreuzigung würden diese Männer denken, Jesus sei tot, denn eine Kreuzigung überlebt kein Mensch. Doch drei Tage später werden sie zur Kenntnis nehmen müssen, dass das Grab, in das man Jesus legte, leer ist.

Doch die Pharisäer und Schriftgelehrten fürchten doch, Jesus könnte eventuell auferstehen und das wollten sie verhindern. Sie bestürmten deshalb den römischen Stadthalter Pontius Pilatus mit der Forderung, er soll das Grabe bewachen lassen. Sie wussten, wenn Jesus auferstehen würde, dann wäre klar, dass er der Messias ist.

Und als das Grab trotz der starken Bewachung tatsächlich leer war, glaubten sie nicht an Jesus, sondern sie gaben den Wachen Schweigegeld, damit sie im Land eine Lüge verbreiteten.

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„Sagt, seine Jünger seien in der Nacht gekommen, während ihr schlieft, und hätten den Leichnam gestohlen.“ Matthäus 28, 13.

Sie wollten die Auferstehung von Jesus nicht wahrhaben. Sie glaubten dem Zeichen des Jona nicht. Für uns gilt heute dasselbe Zeichen. Jesus, der für unsere Schuld am Kreuz starb. Er, der den Tod durch seine Auferstehung besiegte. Durch diesen Glauben werden wir gerettet, wie Paulus den Christen in Rom schreibt:

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„Wenn du mit deinem Munde bekennst, das Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden.“ Römer 10, 9.

Der Tod und die Auferstehung von Jesus sind die Grundlage unseres Glaubens und unseres Lebens und die Garantie, dass wir in den Himmel kommen werden.

Ein junger Mann verteilte im Flughafen eine kleine evangelistische Schrift. Er ging zu einem älteren Mann, der auf seinem Sessel eingenickt war. Er tippte dem älteren Herrn aufs Knie. Der schreckte hoch und fragte verwirrt: „Was? Wo bin ich? Was ist los?“ „Mein Herr! Sind sie gerettet?“, fragte der eifrige junge Mann direkt und unverblümt. „Ja“, meinte der ältere Herr. „Ja, doch. Ich denke schon! Ich denke ich bin gerettet!“ „Das reicht aber nicht!“ erwiderte er. „Können sie mir den genauen Zeitpunkt nennen, wann sie gerettet wurden? „Genau nicht“, meinte der ältere Herr, „es ist so etwa 2000 Jahre her“![3]

Ganz genau, am Kreuz, durch den Tod und die Auferstehung von Jesus wurden und werden wir gerettet. Wenn wir uns heute bekehren, d.h. wenn wir uns heute Gott zuwenden und Jesus unser Leben anvertrauen, werden wir nur deshalb gerettet, weil Jesus damals vor bald 2000 Jahren für unsere Schuld bezahlt hatte.

Ich finde es eine Ehre für diesen ungehorsamen Jona, dass sein Erlebnis auf das zentralste Ereignis unserer Rettung hinweist.

Wenden wir uns nun dem Jona im Bauch des Fisches zu.

II.           

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Ausweglosigkeit lehrt flehen

Auch wenn Jona den Seeleuten vorschlug, ihn ins Meer zu werfen und in den sicheren Tod zu schicken, musste das für ihn eine grauenhafte Situation gewesen sein. Uns wird nicht berichtet, was er die drei Tage im Bauch des Fisches machte. Da gäbe es bestimmt vieles, was uns interessieren würde z.B. wie das mit dem Atmen war, ob er etwas esse oder trinken konnte usw.

Was wir aber erfahren ist, was ihn innerlich bewegte. Es ist ein Gebet, dessen Inhalt aus den Psalmen und Klageliedern kommt. Das zeigt uns, wie tief Jona im Wort Gottes verwurzelt und beheimatet war.

Zuerst beschreibt er seine aussichtslose Lage:

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„Du hattest mich mitten ins Meer geworfen, die Fluten umgaben mich; alle deine Wellen und Wogen schlugen über mir zusammen.“ Jona 2, 4.

Wäre Jona nur gestorben, damit wäre er gut zurechtgekommen. Er fürchtete sich vor dem Sterben. Was ihn hingegen beschäftige war die Tatsache, dass Gott ihn bestrafte: Du hast mich ins Meer geworfen! Deine Wellen und Wogen schlugen über mich. Das Schlimmste für Jona war die Befürchtung, Gott hätte ihn verstossen.

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„Ich dachte schon, du hättest mich aus deiner Nähe verstossen, deinen heiligen Tempel würde ich nie mehr sehen.“ Jona 2, 5.

Sterben muss jeder, das wusste Jona, aber aus der Gemeinschaft mit Gott verstossen zu sein, war das Schrecklichste, was er sich vorstellen konnte. Jona hatte unbeschreibliche Angst vor dieser ewigen Gottesferne. Vom Schöpfer verstossen, in der Ewigkeit zu leben – wie grauenvoll war für ihn diese Vorstellung. Die Aussichtslosigkeit seiner Lage, schilderte er sehr eindrücklich.

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„Das Wasser ging mir bis an die Kehle. Ich versank im abgrundtiefen Meer, Schlingpflanzen wanden sich mir um den Kopf.“ Jona 2, 6.

Das ist furchtbar. Ich komme schon in Panik, wenn ich an meinen Füssen Seegras spüre.

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„Ich sank hinunter bis zu den Fundamenten der Berge, und hinter mir schlossen sich die Riegel der Totenwelt.“ Jona 2, 7.

Ich meinte schon, du hättest mich ganz und gar in die Totenwelt verstossen und verbannt. Grauenhafte Ängste überfielen ihn und er flehte und wandte in tiefster Not im Gebet an Gott.

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„Als mir die Sinne schwanden, dachte ich an dich, und mein Gebet drang zu dir in deinen heiligen Tempel.“ Jona 2, 8.

In dieser tiefen Verloren- und Verlassenheit erwachte sein Geist und er flehte und realisierte – warum auch immer -, dass sein Flehen bei Gott angekommen ist: Das Gebet drang zu dir in deinen heiligen Tempel! Die Hoffnung keimte auf, dass Gott sich in irgendeiner Art über ihm erbarmen wird, denn er war sich sicher, Gottes Liebe war grösser, als sich ein Mensch das vorstellen kann. Er bezeugte das schon vorher, denn er dachte:

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„Gott, du bist voll Liebe und Erbarmen, du hast Geduld, deine Güte kennt keine Grenzen. Das Unheil, das du androhst, tut dir hinterher leid.“ Jona 4, 2.

Jona hoffte, das würde auch jetzt für ihn gelten. Er hoffte, dass Gott ihn nicht verstossen würde, auch wenn er ihm davongelaufen war.

Man muss sich schon fragen, ob diese Katastrophe wirklich nötig war, damit Jona wieder zu Gott zurückwollte. Wäre er nicht davongelaufen, hätte ihn Gott nicht zurückholen müssen. Nötig wäre es also nicht gewesen. Leider ist es oft so, dass uns Gott in ausweglose Situationen laufen lassen muss, damit wir endlich seine Nähe suchen.

Wenn Gefahren lauern, die wir nicht mehr im Griff haben, suchen wir die Nähe Gottes intensiver. Das ist eigentlich normal. So funktionieren die meisten von uns.

Es ist wie mit meiner Frau. Wenn ich möchte, dass sie ganz nahe zu mir kommt und mich hält, wie wenn es niemand anderen auf dieser Welt gäbe, der sie beschützen könnte, dann muss ich mit ihr an einem Ort spazieren gehen, wo viele Hunde frei herumlaufen. Sie wird nicht mehr von meiner Seite weichen. Sie hält mich so fest, wie sie mich sonst selten hält.

Ja, leider ist das in unserem geistlichen Leben oft genauso. Erst wenn wir vor einer ausweglosen Situation stehen, lernen wir zu flehen und suchen die Nähe zu Jesus.

Wir könnten uns aber auch angewöhnen, Gottes Nähe auch dann zu suchen, wenn es uns gut geht. Das können wir, indem wir alles dankbar entgegennehmen. Gott für alles danken, was er uns schenkt. Wir können Gottes Nähe suchen, indem wir unsere Sorgen und Nöte mit ihm besprechen, bevor wir mit unserem Kopf durch die Wand schlagen.

III.       

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Rettung führt in die Anbetung

Dann geschah das Unvorstellbare. Kein Mensch hätte sich das ausdenken können – ein Wunder! Ein grosser Fisch verschluckte Jona.  Gott kann eine Situation plötzlich ändern, denn eines

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müssen wir uns immer wieder in Erinnerung rufen:

„Für Gott ist nichts unmöglich!“ Lukas 1, 37.

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Jona konnte nun Hoffnung schöpfen, dass er lebend aus seiner aussichtslosen Lage herauskommen wird, nicht aus eigener Kraft – nein – Gott allein machte dies möglich.

„Aber du, HERR, mein Gott, hast mich lebendig aus der Grube gezogen.“ Jona 2, 7.

Besonders wird ihn gefreut haben, dass er nun erkannte, dass ihn Gott nicht verlassen hatte: «Du Gott, hast mich lebendig aus der Grube gezogen!» Und nun sprudelte der Dank aus ihm heraus. Er betete seinen Gott an, er wollte keinen anderen Gott verehren.

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„Wer sich auf nichtige Götzen verlässt, bricht dir die Treue.“ Jona 2, 9.

Aber das will er nicht, er will sich allein auf seinen Gott, den Gott Israels verlassen, den Schöpfer des Universums. Eindrücklich hatte er jetzt erlebt, dass es sich lohnt, allein den Schöpfer des Himmels und der Erde zu verehren und sich auf ihn zu verlassen.

Er will ihm danken, ihn von ganzem Herzen anbeten.

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„Ich aber will dir danken und dir die Opfer darbringen, die ich dir versprochen habe; denn du, HERR, bist mein Retter.“ Jona 2, 10.

Offensichtlich gab Jona Gott ein Versprechen und er war entschlossen, dieses Versprechen einzuhalten. Gut wenn wir die Versprechen halten, die wir Gott in unserer Not geben, denn das erwartet er von uns, wie es im Psalm heisst:

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„Nicht Opfer will ich von dir, sondern Dank: Löse deine Versprechen ein, die du mir in Bedrängnis gegeben hast, mir, dem Höchsten, deinem Gott!“ Psalm 50, 14.

Vielleicht hast du Gott auch schon mal ein solches Versprechen gemacht. Herr, wenn du mir hilfst, dann werde ich… Hast du dieses Versprechen dann gehalten? Sonst könntest du das noch nachholen.

Erfüllen wir unsere Versprechen Gott gegenüber und danken wir ihm täglich für alles, was er uns schenkt. Und falls dir nichts in den Sinn kommt, für was du Gott danken könntest, dann kannst du immer für die Rettung durch Jesus danken, für das ewige Leben, das du bekommen hast. Im selben Psalm heisst es:

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„Dank  ist die Opfergabe, an der ich Freude habe; und wer auf meinen Wegen geht, erfährt meine Hilfe.“ Psalm 50, 23.

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Schlussgedanke

Jona erlebte, wie Gott ihm in einer aussichtslosen Situation half. Jedem von uns kann es passieren, dass wir durch Fehlverhalten in eine scheinbar aussichtslose Lage kommen. Es ist zu hoffen, dass wir spätestens dann erwachen, wenn wir im Schlammassel sitzen und wir, statt unser Fehlverhalten zu rechtfertigen oder im Selbstmitleid zu versinken, uns nach unserem liebenden Gott ausstecken.

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Jona erwachte am tiefsten Punkt seines Lebens und suchte seinen Gott von ganzem Herzen. Nach drei Tagen im Bauch des Fisches wurde er endlich befreit und konnte wieder frische Luft atmen.

„Der HERR befahl dem Fisch, ans Ufer zu schwimmen und Jona wieder auszuspucken.“ Jona 2, 11.

Leider muss uns Gott manchmal in ausweglose Situationen laufen lassen, gerne würde er uns vorher helfen, würden wir ihn nur früher suchen und um Hilfe bitten!

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Vielleicht befindest du dich jetzt gerade in einer schwierigen Situation. Vielleicht weisst du weder ein noch aus. Warte nicht, bis du daran zerbrichst. Gott wartet auf dich. Er lädt dich ein, ihm deine Not zu bringen. Gott ruft dir zu:

„Bist du in Not, so rufe mich zu Hilfe! Ich werde dir helfen, und du wirst mich preisen.“ Psalm 50, 15.



[1] Oken, Allg. Naturgesch. Bd. VI (1836) S. 56-58

[2] 2.Könige 14,25. Gat-Hefer, Geburtsort von Jona. Nach Hieronymus war Gat-Hefer ein unbedeutendes Dorf, 5 km östl. von Sepphoris auf dem Weg nach Tiberias, wo man das Grab des Jona zeigte. Dieser Ort lang im Gebiet von Galiläa.

[3] Tony Campolo: Party auf Zimmer 210, S. 35-36.