Bekennende Evangelisch-Reformierte Gemeinde in Gießen (BERG) Wortverkündiger: Dr. Jürgen-Burkhard Klautke (04.07.2021) Wortverkündigung: Matthäus 5, 13-16 Thema: Salz und Licht: Jesus Christus bringt sein Reich in diese Welt durch seine Jünger Psalmen/Lieder: Psalm 108a, 1-6; Psalm 85b, 1-7; Psalm 2b1-10; Psalm 23b, 1-5 Gesetzeslesung: Jesaja 59, 1-15 Erste Schriftlesung: Lukas 2, 25-38 Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus! Das Wort Gottes bringe ich Ihnen aus Matthäus 5, 13-16. Wir hören das Wort des lebendigen Gottes. Ich lese um des Zusammenhangs willen ab Matthäus 4, 23 bis 5, 16. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus! Die beiden eben gelesenen Aussprüche Jesu sind weltbekannt: Ihr seid das Salz der Erde und Ihr seid das Licht der Welt. Häufig werden sie verstanden als Ermahnungen. Dann wird in der Regel an das, was Jesus hier sagt, die Frage gestellt, welche Eigenschaften Salz und Licht jeweils haben. Von daher kommt man dann zu der Aufforderung: So sollt ihr leben! Also zum Beispiel: Das Salz wird zum Würzen verwendet: So sollt ihr in dieser Welt ebenfalls auftreten. Oder: Das Licht macht die Umgebung hell: So sollen in dieser finsteren Welt Jünger Jesu ebenfalls Zeugnis von ihrem Herrn und Heiland ablegen. Die Aussagen Ihr seid das Salz der Erde und ihr seid das Licht der Welt werden zu einem Ansporn. Wenn wir die Heilige Schrift einteilen in Worte, die eine Verheißung sind, und in Worte, die Gebote sind, dann ordnet man diese beiden Worte ein in die letztere Kategorie: Sie werden als Gebote verstanden. Ich sage dazu: Da ist viel Richtiges dran. Am Schluss unseres Abschnittes heißt es ja auch ausdrücklich: So soll euer Licht leuchten oder Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen! (Matthäus 5, 16). Von diesem abschließenden Wort her könnte man sogar die Frage stellen: Wie will man denn diese Worte Jesu sonst noch verstehen? Sie können doch nur als Auftrag, als anspornende Ermahnung interpretiert werden. Trotzdem. Ich bin davon überzeugt, dass Jesus seinen Jüngern hier nicht allein eine Anweisung gibt, sondern dass er ihnen beides auf den Weg gibt: Der Herr Jesus gibt hier einerseits Ansporn, er stellt eine Forderung auf ("so sollt ihr sein"). Andererseits aber gibt er auch eine Ermutigung, einen Trost. Denn Jesus sagt hier eben nicht: "Ihr sollt Salz der Erde sein". Er sagt nicht: "Ihr sollt Licht der Welt" sein (Imperativ). Stattdessen sagt er: Ihr seid das Salz der Erde, und ihr seid das Licht der Welt (Indikativ). Auch hier verkündet der Sohn Gottes nichts anderes als das Reich Gottes, das in ihm gekommen ist. Damit bringt Jesus Christus zum Ausdruck: Ich will, dass das durch meine Jünger weitergetragen wird, was ich in diese Welt gebracht habe. Ich verkündige Ihnen das Wort aus Matthäus 5, 13-16 unter dem Thema: Salz und Licht - Jesus Christus bringt sein Reich in diese Welt durch seine Jünger Wir sehen drei Punkte. 1. Ihr seid Salz und Licht - sowohl Ansporn und Forderung als auch Ermutigung und Trost 2. Ihr seid das Salz der Erde (Matthäus 5, 13) 3. Ihr seid das Licht der Welt (Matthäus 5, 14-16) 1. Ihr seid Salz und Licht - sowohl Ansporn und Forderung als auch Ermutigung und Trost Jesus Christus wendet sich direkt an seine Jünger. Bereits in seiner letzten Glückseligpreisung hatte er sie direkt angesprochen: Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jedes böse Wort gegen euch reden um meinetwillen (Matthäus 5, 11). Er richtet den Blick seiner Jünger auf den Himmel: Dort wird euer Lohn groß sein (Matthäus 5, 12a). Im Blick auf die Ewigkeit vermittelt der Sohn Gottes seinen Jüngern für ihren Weg hier auf Erden Trost und Ermutigung. Ferner erinnert er sie daran: Ihr seid nicht die ersten und auch nicht die einzigen, die verfolgt werden. So erging es bereits den Propheten. Auch sie wurden hier auf dieser Erde verfolgt (Matthäus 5, 12b). Aber um diese Ewigkeitsperspektive auf unser Leben zu bekommen, dürfen wir das, was Jesus zuvor in den Glückseligpreisungen gesagt hat, nicht vergessen: Glückselig sind die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel! Glückselig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden! Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben! usw. Frage: Dringen diese Trompetenstöße, mit denen Jesus die Proklamation seines Reiches beginnt, noch zu uns durch? Hören wir sie noch? Glauben wir sie? Oder kommt das gar nicht mehr bei uns an, sodass wir vielleicht gerade deswegen in die Welt um uns herum so voller Angst starren? Haben wir noch den Glaubensblick auf das Reich Gottes, das uns Christus gebracht hat und das bald in Herrlichkeit vollenden wird? Als wir kürzlich über die Glückseligpreisungen nachdachten, wiesen wir darauf hin, dass diese Glückseligpreisungen tief in das jüdische Gemeinwesen einschneiden. Oder soll ich richtiger sagen: hineinhacken? Johannes der Täufer hatte Recht als er den kommenden Christus ankündigte als denjenigen, durch den die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt wird (Matthäus 3, 10). Ja, es geht bei allem, was Jesus Christus verkündet, um Scheidung und damit auch immer um Entscheidung. Indem Jesus mit seinen Glückseligpreisungen das Reich Gottes verkündete, rief er die Menschen weg aus ihren Gräben, in die sie sich verschanzt hatten. Der Heiland rief sie weg aus den Denkschemata, in die sie sich selbst gefangen genommen hatten. Er rief sie weg aus den damaligen gesellschaftlichen Grabenkriegen und Frontstellungen. Das hieß: Ein Zelot konnte nicht mehr ein Zelot bleiben. Er wurde aufgerufen Friedensstifter zu sein. Ein Essener wurde aufgefordert, nicht mehr kultischen Reinheitsvorschriften nachzukommen, sondern von Herzen rein zu sein. Indem Jesus den Menschen die Glückseligpreisungen verkündete, rief er sie zur Umkehr: Ihr könnt nicht länger so bleiben wie ihr bisher wart. Denn so wie ihr seid, könnt ihr nicht in das Reich Gottes eingehen. Schauen wir uns aber auch einmal in unserer eigenen Zeit um. Auch in unseren Tagen gibt es Reichs-Gottesvorstellungen, die an dem, was Jesus hier verkündet, vorbeigehen, möglicherweise haarscharf vorgehen. Aber trotzdem verfehlen sie damit vollkommen die Absicht, die Jesus mit seiner Predigt verfolgt. Ich nenne einmal eine einzige dieser Auffassungen. Sie stammt von Leo Tolstoi. Was Tolstoi vertrat, fächerte sich dann in unterschiedlichen Variationen auf. Zum Beispiel waren seine Gedanken für Mahatma Gandhi bahnbrechend, zum Teil hatten sie auch Einfluss auf die Friedensbewegung des vergangenen Jahrhunderts. Was lehrte Tolstoi? Er war der Überzeugung, die Bergpredigt sei ein Programm zur Welt- und Lebensverbesserung. Diese Überzeugung verband er mit der Vorstellung eines Reiches der Gewaltlosigkeit. Er reduzierte damit die Bergpredigt auf Aussagen wie Die-andere-Backe-Hinhalten oder auf das Gebot der Feindesliebe (Matthäus 5, 39+44). Ja, das steht alles auch in der Bergpredigt, und so Gott will wollen wir dazu noch kommen. Hören wir aber Tolstoi einmal selbst wie er die Bergpredigt interpretiert: "Jeder ehrliche, ernsthafte Mensch unserer Zeit muss die Unvereinbarkeit deutlich sehen von einerseits dem wahren Christentum - der Lehre der Demut, der Vergebung und der Liebe - und andererseits dem Staat mit seinem Drang zur Expansion, seinen Gewalttaten, seinen Todesstrafen und seinen Kriegen. Das wahrhaftige Christentum schließt nicht nur die Möglichkeit für die Anerkennung eines Staates aus, sondern unterwandert auch seine Grundlagen". Für Tolstoi gibt die Bergpredigt den Kern des gesamten Evangeliums wieder. Nach seiner Auffassung kann die Bergpredigt in fünf Gebote zusammengefasst werden: 1. kein Zorn; 2. keine Ehescheidung; 3. keinen Eid; 4. keinen Widerstand gegen den Bösen; 5. liebt eure Feinde. Der Kern dieser fünf Gebote, ja der Schlüssel zur Praxis des Christentums ist das Gebot, dem Bösen nicht zu widerstehen. Für Tolstoi sind diejenigen, die diese Gebote als unerfüllbar ansehen, Menschen, die im irdischen Leben auf Sicherheit ausgerichtet sind. Aber, so Tolstois Einwand: Es ist die Absicht des Evangeliums, gerade hier auf Erden nicht Sicherheit zu stiften. Tolstoi stellte die Gebote der Bergpredigt in den Zusammenhang seines eigenen Lebens und des gesellschaftlichen Lebens seiner Zeit. Er bemühte sich, sein Leben und das seines sozialen Umfeldes nach den Maßstäben der Bergpredigt einzurichten. Von daher nahm er aus der Bergpredigt den Maßstab für eine scharfe Kritik an den Sitten und Institutionen der westlichen Welt, sowohl der Kirche als auch des Staates. Für Tolstoi war ferner wichtig, dass die Bergpredigt "vernünftig", ist, dass sie "logisch" ist. Sie erschien ihm "einfach" und "hell", sodass sie eigentlich keinerlei Auslegung benötigt: "Nicht auslegen will ich die Lehre von Christus, eher würde dir verbieten wollen, dass sie ausgelegt wird." Es war seine Überzeugung: Wer es wagt, sich für das Ethos der Bergpredigt einzusetzen, der erfährt seine revolutionierende Kraft. So jemand wird entdecken, dass diese Verhaltensweise Wunder verrichten kann und dass man durch die eigene Gewaltlosigkeit der Boshaftigkeit den Wind aus den Segeln nehmen wird. Die Kehrseite irdischer Gewalttätigkeit ist dann das prinzipielle Nicht-Mitmachen bei Gewaltausübungen. Er selbst probierte diesen Lebensstil auf seinem Landgut Jasnaja Poljana. Wie gesagt: Tolstois Auffassung über die Bergpredigt war für sehr viele repräsentativ, die ebenfalls in der Bergpredigt eine Art Programm zur Lebensverbesserung und zur Weltoptimierung sehen wollen. Und in der Regel zweifeln diese Leute nicht an der Erfüllbarkeit der Bergpredigtmaßstäbe in dieser Welt. Nicht zuletzt berufen sie sich dazu auf Worte wie: Ihr seid das Salz der Erde und das Licht der Welt. Was ist zu Tolstois Auffassung zu sagen? Richtig an dieser Auffassung ist, dass Jesus nirgendwo die Gebote der Bergpredigt als unerfüllbar bezeichnet. Der Gehorsam wird nirgendwo relativiert oder eingeschränkt. Er wird zum Beispiel nicht auf die "Gesinnung" reduziert, eine Auffassung, die man im Luthertum des 19. Jahrhunderts vertrat. Jesus betont ausdrücklich: Der Wille des Vaters soll getan werden (Matthäus 7, 24). Dies hat Tolstoi richtig gesehen. Er hat es zu Recht abgelehnt, dass das, was Jesus hier sagt, nur als eine verinnerlichte Gesinnung zu verstehen sei. Aber trotzdem ist eine Menge gegen Tolstois Auffassung einzuwenden: Erstens: Tolstoi hat einige wenige Aussagen der Bergpredigt isoliert und diese zu viel von dem Gesamten der Evangeliumsverkündigung Jesu abgetrennt. Zweitens: Tolstoi preist die "Lehre von Jesus" vorrangig wegen ihrer Vernünftigkeit. Faktisch vertrat der russische Schriftsteller gar nicht mehr die Lehre von Jesus, sondern er propagierte eine Lehre der Vernünftigkeit. Tolstois Botschaft lautet in Wahrheit: Ihr müsst nur einmal logisch nachdenken, dann kommt ihr schon von selbst darauf, was Jesus hier sagt. Drittens: So wie Tolstoi die Bergpredigt interpretiert, verdrängt er das Eigentliche, um das es geht; nämlich Jesus Christus nachzufolgen. Damit aber verfehlt er das Anliegen der Bergpredigt total. Tolstoi geht es nämlich nicht um die Nachfolge Jesu, bei der es sich im Kern doch darum dreht, Christus selbst immer mehr kennen zu lernen und ihn zu lieben. Tolstoi koppelt die Bergpredigt von der Predigt über Jesus Christus ab und damit vom Evangelium. Aber ohne Jesus Christus ist die Bergpredigt nicht zu verstehen. Die Idee, aus der Bergpredigt ein Programm zur Lebens- und Weltverbesserung zu machen, ist seit Tolstoi mehrfach vertreten worden. Warum aber ist das immer misslungen? Zur Beantwortung dieser Frage wird man auf den Vorläufigkeitscharakter dieser Welt hinzuweisen haben und auch auf die Geduld Gottes mit dieser Welt. Es geht mir um Folgendes: Als Jesus die Bergpredigt proklamierte, stellte er sich nicht über seine Zeit. Er stellte sich nicht über die Strömungen der damaligen Gesellschaft. Gerade darum markiert die Bergpredigt das Zusammenprallen zwischen der Welt und dem Reich Gottes. Die Bergpredigt zeigt gerade darum den Konflikt zwischen den beiden Größen so eindrucksvoll auf. Sie spricht von Verfolgungen um meinetwillen (Matthäus 5, 11). Die Bergpredigt erwähnt Gerichtsprozesse. Sie spricht so häufig von der Hölle wie sonst nirgendwo im gesamten Neuen Testament. Kurzum: Tolstoi sah zu wenig, dass die Bergpredigt an Jesus Christus gebunden ist. Er selbst ist der Träger, der Bringer, der Repräsentant des Reiches Gottes. In ihm ist das Reich Gottes. Die Bergpredigt zu befolgen heißt darum eben nicht, einem Programm nachzufolgen, sondern einer Person. Denn getrennt von diesem Heiland gibt es kein Reich Gottes. Solange bis Jesus Christus nicht in Macht und Herrlichkeit wiedergekommen ist, gibt es das Reich Gottes immer nur in Spannungen, in Konflikten. Dieser Widerstreit zwischen Reich Gottes und der Welt in der Jetztzeit wird von Jesus nicht eingeebnet, und er wird schon gar nicht in eine menschliche Innerlichkeit verlagert. Ja, es geht bei den Themen Morden und Ehebrechen auch um unsere den Nächsten mordenden Gedanken und um unsere ehebrecherischen Phantasien. Aber es geht in der Bergpredigt keineswegs nur darum. Es geht auch um unser Tun. Ich erinnere dazu an den Schluss der Bergpredigt: Ein jeder nun, der diese meine Worte hört und sie tut, den will ich mit einem klugen Mann vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute (Matthäus 7, 24). Auch die Beispiele, die Jesus in der Bergpredigt anführt, betreffen keineswegs nur unsere Gesinnung, sondern auch unser Tun. Diejenigen, die im Namen von Christus böse Geister austreiben und viele Machttaten ausüben, aber die den Worten von Jesus in Wahrheit deswegen ungehorsam sind, weil sie aus einer selbstfixierten Gesinnung heraus handeln, bekommen zu hören: Weicht von mir, ihr Gesetzlose [eigentlich: Ihr, die ihr die Gesetzlosigkeit tut] (Matthäus 7, 22). Im Übrigen wird die Liebe nirgendwo in der Bergpredigt auf die "Gesinnung" eingeschränkt. Sie ist immer inhaltlich gefüllt, und sie drängt auf das Tun. Die Liebe, um die Gebote Gottes zu erfüllen, empfängt ihren Inhalt, ihre Kraft und ihre Qualifikation durch Jesus Christus. Weil das Reich Gottes in Christus gekommen ist, missversteht jeder die Bergpredigt, der die sogenannte "Sache der Bergpredigt" von der Person Jesu Christi abspaltet. Nein, es geht in der Bergpredigt weder um eine bloße Gesinnungsethik, aber es geht auch nicht um Weltverbesserung. Worum geht es dann? Es geht darum, dass Jesus Christus mit der Bergpredigt ein Feldzeichen, ein Panier aufrichtet für diejenigen, die Gott fürchten, sodass diese sich um ihren Heiland und Herrn scharen, auch gerade angesichts der Angriffe und Verfolgungen, denen sie in dieser Welt ausgesetzt sind. Jesus Christus ruft diese Menschen auf, bei ihm Zuflucht zu suchen. Auf diese Weise holt der Herr uns heraus aus allem Missmut und aller Schwermut, aus aller geistlichen Trägheit und Mattigkeit und Zaghaftigkeit. Insofern ist dieses Wort eine Mobilisierung: Ihr seid das Salz der Erde und das Licht der Welt. Womit konnten die Gläubigen in den Tagen Jesu Eindruck bei ihren Zeitgenossen machen? Alle Richtungen innerhalb des jüdischen Volkes waren säuberlich in Parteien gruppiert und organisiert: Pharisäer, Sadduzäer, Essener, Zeloten, Herodianer usw. Wo aber waren diejenigen, die alles von Gott ihrem Herrn und Heiland erwarteten? Interessanterweise traten genau diese nicht als Fraktion auf, schon gar nicht als eine Partei. Sie wussten häufig wenig voneinander. Die Propheten des Alten Testamentes sprachen von dem Überrest, der seine Zuflucht auf Zion nimmt. Im Alten Testament hießen sie die Stillen im Lande (Psalm 35, 20). Es waren diejenigen, die wenig Bekanntheit hatten, die nicht auffielen. So war es auch in den Tagen Jesu. Ich denke hier an die Menschen, die Lukas am Beginn seines Evangeliums erwähnt. Er berichtet von einigen, die sich im Jerusalemer Tempel aufhielten und die die Erlösung von Gott erwarteten. Dazu zählten Simeon oder Hanna (Lukas 2, 25-38). Das waren Menschen, die nichts wirklich besaßen. Nach ihnen fragte niemand. Über sie wurde in keiner Zeitung berichtet, weil es bei ihnen nichts Aufsehenerregendes zu sagen gab. Das Einzige, was diese Leute hatten und woran sie sich im Glauben klammerten, waren die Verheißungen Gottes. Denken wir an Simeon, der auf den Trost Israels wartete und schließlich das kleine Jesus-Baby auf seinen Arm nahm und ausrief: Es ist genug, Herr, nun entlässt du deinen Knecht in Frieden nach dem Wort, denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hat, ein Licht zur Offenbarung für die Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel (Lukas 2, 29-32). Das reichte diesem altgedienten Knecht Simeon für sein gesamtes Leben. Da war Hanna, eine alte Frau von 84 Jahren. Sie war früher einmal verheiratet gewesen. Lukas berichtet: Sieben Jahre war sie verheiratet. Dann starb ihr Mann. Mit anderen Worten: 77 Jahre lang war sie ledig. Okay, man kann hier noch ihre Kindheits- und Jugendjahre abrechnen. Aber offenkundig hatte sie die längste Zeit ihres Lebens als Witwe verbracht. Sie hätte allen Grund gehabt, am Leben zu verzweifeln und schwermütig zu werden. Aber stattdessen hielt sie sich im Tempel auf. Sie suchte die Gegenwart Gottes. Und angesichts des gerade geborenen Jesus, so heißt es, pries sie den Herrn und redete zu allen, die im Tempel auf die Erlösung warteten (Lukas 2, 36-38). Also offenkundig waren Simeon und Hanna nicht die einzigen Getreuen dort. Diesen Leuten verkündet Jesus: Ihr seid die Glückseligen. Denn gerade euch bringt Gott der Herr sein Reich. Dieses Reich beginnt bereits hier. Aber hier ist noch nicht die Vollendung. Wir warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, in der die Gerechtigkeit wohnt, sagt die Heilige Schrift (2. Petrus 3, 13). Aber wenn wir das alles so sagen, stellt sich eine Frage: Macht uns dieses Harren auf das Kommen des Reiches Gottes in Herrlichkeit nicht irgendwie unbrauchbar für diese Welt? Machen uns die Seligpreisungen nicht unbrauchbar für das Diesseits? Rufen sie uns nicht weg aus der Welt, in der wir hier und jetzt leben? Darauf erwidert Jesus: Nein, sie machen euch ganz und gar nicht unbrauchbar. Zwar warten auf euch Verfolgungen. Aber das ist eben nicht alles, was Jesus diesen verachteten Menschen sagt. Er verheißt ihnen auch: Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt. Ganz zweifellos ist in diesen Worten auch enthalten: Weil ihr das seid, verhaltet euch auch so! Aber das erste, was wir in diesen Aussagen hören dürfen, ist im Kern das gleiche, was Mose einmal dem Volk Israel in einer für sie scheinbar ausweglosen Situation verkündete: Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein (2. Mose 14, 14). Damals lag vor dem Volk das Schilfmeer, hinter ihnen stürmten die Ägypter auf ihren Streitwagen heran: Sei still. Gott wird eure Sache übernehmen, und er wird sie wunderbar hinausführen! Oder hören wir ein Wort aus dem Hebräerbrief. Es war ein Brief an Christen, die innerhalb ihres eigenen Volkes ausgegrenzt waren und die die Beraubung ihrer Güter mit Freuden ertragen hatten: Der Schreiber des Hebräerbriefes ruft diesen gebeutelten, gesellschaftlich isolierten Menschen zu: Werfet eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat (Hebräer 10, 32-35). Diese Menschen werden aufgefordert, auf das zu blicken, was sie nicht sehen. Sie werden aufgerufen, sich im Glauben an das zu klammern, was kommen wird (Hebräer 11). Und hier sagt Jesus gleichsam dasselbe: Glaubt einfach! Was soll ihr glauben? Ihr seid das Salz der Erde, und Ihr seid das Licht der Welt. Ja, du! Denken wir an den Apostel Paulus. Er schrieb: Denn es scheint mir zu sein, dass Gott uns, die Apostel als die Letzten angewiesen hat, als zum Tode verdammt, denn wir sind ein Schauspiel geworden für die Welt, für Engel und Menschen (1. Korinther 4, 9), ein Auskehricht (1. Korinther 4, 13). Aber genau dieser Paulus, sozusagen der letzte Dreck, ist er es nicht, der zu Salz - ich sage einmal - in der abendländisch-europäischen Soße wurde, nachdem er in Philippi europäischen Boden betreten hatte? Erleben wir nicht gerade in unseren Tagen, wie Europa in eine grauenhafte Abwärtsspirale geraten ist, weil es meint, das Salz der Offenbarung Gottes aus sich entfernen zu sollen? Wenn Jesus sagt: Ihr seid das Salz der Erde und das Licht der Welt, dann verkündet er damit kein billiges Kulturchristentum, so dass wir Christen uns irgendwie einreden müssten, wir hätten die Errungenschaften des Christentums für das Abendland hochzuhalten. Andernfalls hätte die Gemeinde Gottes nämlich vor der Welt auch gar keine Existenzberechtigung. Sie wäre nicht relevant. Das ist Unsinn: Was genau aber meint Jesus, wenn er es sagt: Ihr seid das Salz der Erde.? 2. Ihr seid das Salz der Erde In der Geschichte der Auslegung dieses Wortes des Sohnes Gottes wurde auf verschiedene Aspekte hingewiesen: - Salz schützt vor dem Verderben. - Salz würzt. Es ist geschmacksverstärkend. - Im Alten Testament liest man auch von der Gewohnheit, verwüstete Städte mit Salz zu bestreuen, um damit das Unfruchtbarsein der Gegend zum Ausdruck zu bringen. Okay, das Letztere passt nicht in den Zusammenhang der Bergpredigt. Was sollen wir dann aus den Eigenschaften des Salzes heraussuchen? Oder müssen wir gar nicht wählen? Sollen wir vielleicht einfach einmal erkennen, dass Jesus das Bild des Salzes deswegen wählt, weil Salz auf jeden Fall - wie auch immer - eine erfahrbare Wirkung hat? Ja, Salz ist erfahrbar. Die Welt wird durch wirkliche Jünger Jesu verändert. Der Ausdruck Salz der Erde sagt also etwas über den Einfluss der Jünger Jesu aus. Hier sollten wir nicht ängstlich sein. Ein Leben aus der Kraft, die uns Jesus Christus aus seinem Evangelium der Gnade überreich darreicht, es hat Wirkung. Weiter sagt Jesus: Wenn nun das Salz seine Kraft verliert, womit soll dann gesalzen werden. Es taugt zu nichts mehr als weggeworfen zu werden und von den Menschen zertreten zu werden (Matthäus 5, 13b). Zweifellos ist darin eine Warnung enthalten: Denke daran, du bist berufen Salz zu sein! Aber in dieser Aussage liegt auch etwas Beruhigendes. Denn in Wahrheit ist es ja gar nicht möglich, dass das Salz seine Kraft verliert, dass es geschmacklos wird. Salz ist Salz, und es bleibt Salz. Es sei denn, wir würden uns durch irgendeinen billigen Ersatzstoff (Surrogat) täuschen lassen. Die Schlachter-Übersetzung übersetzt hier mit fade werden (Matthäus 5, 13). Wörtlich übersetzt steht hier: Wenn das Salz verdummt. Es geht hier tatsächlich um die dumme Möglichkeit, dass Salz "salzlos" werden könnte. Darum wiederhole ich: Es ist etwas durch und durch Beruhigendes in dieser Aussage Jesu: Seid stille, ihr, meine Jünger, meine Nachfolger: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn man sich wieder einmal verzweifelt fragt: Was bringt eigentlich mein Leben, mein Dienst in meiner Familie, in dieser Welt? Was hat das Gemeinwesen davon, wenn inmitten zunehmender Ruppigkeit der eine oder der andere darauf verzichtet, in gleicher Weise in der Gesellschaft mitzumachen? Was ist eigentlich mit meiner freundlichen Zurückhaltung gewonnen? Bringt es etwas, dass ich angesichts der wachsenden Härte in meiner Umgebung, sanftmütig bleibe? Was bringt es, dass ich mich bemühe, zwischen Menschen als Friedensstifter aufzutreten, und das in einer Zeit, in der Menschen aus Ehen ausbrechen mit dem fadenscheinigen Argument: "Wir haben uns auseinandergelebt", und sich so mit den Scherben ihrer Beziehung abfinden? Fakt ist: Salz kann nicht aufhören zu wirken. Aber spricht der Sohn Gottes hier nicht viel zu positiv über uns? Ich antworte darauf: Nein! Denn in den Worten Christi ist eine verborgene Kraft zu unserem Heil (Römer 1, 16). Nehmen wir einmal folgende Situation: Da sagt jemand nach dem Gottesdienst: "Momentan haben wir keinen Zoff in der Gemeinde..." Nun, das ist schön. Aber wenn man ihm genau zuhört, wie er das formuliert, dann schwingt in dieser Aussage die Befürchtung mit: Der nächste Streit kommt bestimmt. Ich sage nicht, dass es verkehrt ist, realistisch zu sein und im Blick auf das, was kommt, wachsam zu bleiben. Wer von uns mit einer gewissen Lebenserfahrung könnte seine Augen vor dem verschließen, was ihm schon so häufig begegnet ist. Und doch: Hier dürfen wir hören: Ihr seid das Salz der Erde. Dieses Wort Jesu ist nicht ein Notschrei. Es entspricht nicht dem bekannten Pfeifen im dunklen Wald. Vielmehr ist es ein schönes Wort, ein Verheißungswort. Offenkundig sagt Christus es sehr ruhig. Denn er weiß eines: Ich bin das Salz der Erde. Dass er es so meint, das wird an der zweiten Aussage offenkundig: Ihr seid das Licht der Welt. 3. Ihr seid das Licht der Welt Denken wir hier an die Aussage, die Christus über sich selbst macht: Ich bin das Licht der Welt (Johannes 8, 12). Ich bin es. Und darum seid ihr es auch. Wenn ihr als Ranken am Weinstock bleibt, dann besteht kein Problem für euch. Gerade dann braucht ihr euch nicht ängstlich zu verkrampfen. Wirklich nicht! Dann kann es auch einmal in unserem Leben danebengehen. Du kannst dich in deinen Worten oder Gesten erheblich vergreifen. Aber dann kommt wieder eine Zeit, da darfst du ein Segen für andere sein. So wie eine Stadt auf einem Berg: Sie kann gar nicht verborgen bleiben. Es geht gar nicht anders. Gelegentlich mögen Wolken vor den Anblick der Stadt treten. Aber diese verschwinden auch wieder. Darum hören wir in diesem Wort Jesu - nein, nicht etwas Einschläferndes - aber etwas heilsam Beruhigendes: Rege dich nicht auf über deinen angeblich so geringen Einfluss! Arbeite auch nicht so ausdrücklich daran, mehr Einfluss zu bekommen! Höre also auf, mit irgendwelcher primitiver Effekthascherei! Derartiges durchschaut die Welt sowieso. Denke vielmehr an die Stadt, die einfach auf dem Berg dasteht und im Licht der Sonne einen wunderschönen Anblick gibt. Oder denke an das Kerzenlicht. Eine Kerze strengt sich nicht an, um gesehen zu werden. Sie ist einfach da. Ist es nicht bemerkenswert, dass das Leben eines Jüngers Jesu, eines Nachfolgers Jesu, trotz seiner Gebrochenheit dennoch blüht und dennoch Früchte trägt? Auch in der Aussage Ihr seid das Licht der Welt fehlt nicht der Ansporn: Jesus fordert uns hier konkret auf, unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, sondern vor den Menschen leuchten zu lassen. Möglicherweise hat Jesus hier an die Essenergruppe in Qumran gedacht. Sie bezeichneten sich als "Kinder des Lichts". Aber in ihrem behaupteten "Lichtsein" zogen sie sich zurück in die Wüste. Sie lebten in einer von der Umwelt abgeschlossenen Kommune, weit weg von den Geschäften und dem Trubel der Welt. Wie gesagt: Vielleicht denkt Jesus an sie. Aber der Sohn Gottes sagt es nicht ausdrücklich. Vermutlich sieht er die Gefahr sogar wesentlich grundsätzlicher, dass wir das von Christus empfangene Licht zudecken. Aber eben auch zur anderen Seite hin besteht die Gefahr, dass wir aus uns selbst meinen, das Licht schaffen zu können, sodass wir Gemeindewachstumsprogramme in die Wege leiten im Sinn von Marketing; dass wir Methoden inszenieren, um dadurch irgendwie selbst "relevant", also "Licht" sein zu wollen. Denken wir an Luzifer! Lichtträger sollte er sein, aber selbst leuchten wollte er. Doch da war keine Lichtquelle in ihm. Nicht anders verhält es sich nach dem Sündenfall mit uns. Selbst leuchten zu wollen, ist die Ursünde des Menschen. Es ist die Idee, zu meinen, in sich selbst Wahrheit oder Licht zu haben und aus sich selbst Licht und Heil hervorbringen und verbreiten zu können. Wir haben nichts. Christen sind nicht Strahlende. Sie sind Bestrahlte. Sie strahlen lediglich die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi wider. Mehr nicht. Aber eben auch nicht weniger. Es ist das Wort Gottes, das unseres Fußes Leuchte ist. Dadurch haben wir auf unserem Lebensweg Orientierung. Wir haben auch Orientierung für unsere Gemeinde. Und nicht zuletzt sind die Gebote Gottes auch ein Licht für unser Volk. Wenn unser Gemeinwesen meint, das Licht des Gesetzes Gottes ignorieren zu können, dann geht es zugrunde. Es versinkt in ihrer selbstverschuldeten Verfinsterung. In unserem Land und Volk haben wir bereits jegliches Licht verloren. Es fehlt den Regierenden jeglicher Kompass. In Wahrheit ist Deutschland geistig entkernt: - Gotteslästerung bezeichnet man als "Freiheit, seine Meinung äußern zu dürfen". - Egal was in unserem Grundgesetz steht: Abtreibung wird in Brüssel zu einem "Menschenrecht" erklärt, und nicht wenige deutsche Politiker grinsen sich ins Fäustchen, weil auf diesem Umweg das deutsche Grundgesetz ausgehebelt wurde. - Bei der finnischen Christdemokratin Päivi Räsänen diagnostizieren Gerichte "Homophobie". Es sei "Hassrede" eine Bibelstelle ins Netz zu stellen. Außerdem habe diese Frau doch tatsächlich sich erlaubt zu erklären, gleichgeschlechtliche Beziehungen seien nicht mit den christlichen Vorstellungen über Ehe vereinbar. Für die Staatsanwaltschaft in Finnland war das Grund genug, sie "krimineller Hetze gegen eine Minderheitengruppe" zu bezichtigen. Und die Medien stoßen europaweit genüsslich in dasselbe Horn. - Politiker wie der ungarische Ministerpräsident Orban oder auch manche anderen Politiker, namentlich aus Polen, stehen in Europa weitestgehend isoliert da. Wie haben wir es vorhin aus Jesaja 59 gelesen: Den Weg des Friedens kennen sie nicht; es ist kein Recht in ihren Spuren; sie machen sich krumme Pfade. Keiner, der darauf geht, kennt den Frieden. Darum bleibt das Recht fern von uns, und die Gerechtigkeit erreicht uns nicht. Wir warten auf das Licht, und siehe da, Finsternis, auf den hellen Tag, aber wir wandeln in der Dunkelheit! Wir tappen an der Wand wie die Blinden. Wir tappen, wie wenn wir keine Augen hätten. Wir straucheln am hellen Tag wie in der Dämmerung; unter Gesunden sind wir wie die Toten. Wir brummen alle wie die Bären und gurren wie die Tauben. Wir warten auf das Recht, aber es ist nirgends, und auf Rettung, aber sie bleibt fern von uns (Jesaja 59, 8-12). Und gleichwohl sagt Jesus: Das Licht ist erschienen. Nur hüte dich davor, einen Behälter darüber zu setzen. Vielmehr lass dieses Licht vor den Menschen scheinen. Jesus spricht hier vom Tun guter Werke, das die Menschen, wenn sie es sehen, dazu bringt, euren Vater in den Himmeln zu verherrlichen (Matthäus 5, 16). Was sind guten Werke? Darüber befinden nicht Islamisten, auch nicht Humanisten, nicht Sozialisten, nicht Marxisten und auch nicht Linksliberale. Das bestimmen die Gebote Gottes. Wenn nun aber solche Leute die guten Werke der Christen sehen, dann werden sie - so meine Erfahrung - in der Regel nicht den Vater im Himmel verherrlichen. Bestenfalls werden sie etwas Herablassendes über uns sagen, so im Sinn von: Na ja, manchmal sind die Christen ja doch zu irgendetwas zu gebrauchen. Aber in der Regel verherrlichen diese Menschen durch unsere Werke den Vater im Himmel nicht. Aber dann trifft man immer wieder auch auf Menschen, deren Antennen, und zwar ohne vielleicht, dass sie sich dessen bewusst sind, auf die Wellenlänge des Reiches Gottes gerichtet sind. Die Heilige Schrift bezeichnet solche Leute als "Gottesfürchtige". Das ist nicht die Masse der Menschen. Das sind keine Christen. Aber dennoch hat man den Eindruck, dass sie im Blick auf das Reich Gottes auf Empfang gepolt sind. Sie ahnen: Christen, das sind Menschen wie du und ich. Es sind Menschen, die in ihrem Herzen genauso gemein sind und die keineswegs immer freundlich reagieren. Aber dennoch - so mutmaßen diese Leute - es geht unter den Christen anders zu. Christen, das sind Menschen, die nicht in der Weltimmanenz leben, sondern eine Verbindung zu Gott dem Vater haben. Mitunter stellen diese Leute dann die Frage. Was ist, wenn auch ich zu diesem Reich (Gottes) gehören will? Dann fangen sie an, Gott zu verherrlichen. Das sind Menschen, die blicken nicht auf die Jünger Jesu mit Argusaugen, nicht im Sinn von: Bei denen ist auch nicht alles Gold, was glänzt. Wenn einmal die guten Werke ausbleiben, dann zetern sie nicht sofort: Typisch Christen! Vielmehr macht sie das Geschehene eher betroffen, weil sie sehen: So kann der himmlische Vater nicht verherrlicht werden. Ihr Lieben, lasst uns nicht ängstlich sein, dass wir mit unserem Jüngersein keinen Einfluss in dieser Welt haben. Du hast Einfluss! Glaube es! Auch wenn du es vielleicht selbst nicht wahrnimmst. Und vielleicht ist es gut so, dass du nicht alles weißt: Glaube es! Jesus bringt sein Reich in diese Welt durch seine Jünger: Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt. Amen. 9