Das dritte Buch Mose, Teil 3/3
Roger Liebi
Audioabschrift – Samstag-Bibel-Seminar Erolzheim 2008
3. Mose 11, 1 - 3. Mose 27, 34
Es ist ganz interessant, wenn man dieses 11. Kapitel von 3. Mose im Licht der neueren Forschung und Wissenschaft untersucht. Gerade dieser Ausspruch in Vers 6: «und den Hasen, denn er wiederkäut, aber er hat keine gespaltenen Hufe: unrein soll er euch sein» hat ja viel Anlass zu Spott über die Bibel gegeben. Ich weiß zum Beispiel von einem Tierarzt, der seinem gläubigen Vater gesagt hat: Ich kann nicht glauben, dass die Bibel Gottes Wort ist, denn es ist ja ganz klar, dass der Hase kein Wiederkäuer ist und trotzdem steht das so in der Bibel. Aber so kann jemand irren um den Preis seiner Seele. Erst im Jahr 1880 ungefähr wurden zum ersten Mal in einer tierärztlichen Zeitschrift Hasen als wiederkäuende Tiere wissenschaftlich beschrieben. Natürlich ist der Hase kein Wiederkäuer so wie die Kühe und die Ziegen, die ja vier Mägen haben und die Nahrung durch diese vier Mägen hindurch verarbeiten und diese wieder nach oben holen und noch einmal verarbeiten. Aber das sagt ja der Bibeltext auch nicht, dass der Hase vier Mägen hätte. Und jedes Mal, wenn man den Hasen schlachtet kommt immer nur ein Magen raus, das ist klar. Aber die Bibel sagt, dass er wiederkäut. Und nun hat man festgestellt, dass die Hasen und auch die Kaninchen tatsächlich wiederkäuen. Sie scheiden grüne Kügelchen aus, die man zuweilen auch im Käfig sehen kann, aber normalerweise sieht man nur die braunen. Sie stoßen also die verdaute Nahrung ein erstes Mal aus in Form von grünen Kügelchen und die werden normalerweise grad an der Austrittstelle abgenommen und nochmals gefressen. Und bei diesem zweiten Durchgang wird z. B. Vitamin B herausgearbeitet. Es ist so, dass der Hasenmagen harte Gräser nicht richtig aufspalten kann. Und bei diesem zweiten Durchgang wird diese Zellulose aufgesplittert, die man beim ersten Mal nicht aufspalten konnte und der Rest wird dann als braune Kügelchen ausgeschieden. Nun, es ist eben so, dass die Wissenschaft 3500 Jahre verschlafen hat, denn Mose schrieb ja das 3. Buch Mose im Jahr 1605 vor Christus. Es ist auch so, dass die Hasen das meistens nachts machen, also dann, wenn die meisten Wissenschaftler schlafen. Aber das ist wunderbar. So dreht sich natürlich der Spieß. Die Wissenschaft hat sich so lange geirrt in dieser Sache, aber die Bibel hat das schon längst klar bezeugt.
Es kommt dazu, bei den Säugetieren sind die wiederkäuenden Spalthufer rein. Und tatsächlich hat auch die Biologie des 20sten Jahrhunderts festgestellt, dass diese Tiere ganz besonders resistent sind gegen Krankheitserreger. Was man ja bei den Schweinen nicht unbedingt sagen kann. Und darum weiß jede Frau, die Schweinefleisch brät, dass man es länger braten muss als Rindsfleisch. Und das hängt eben nicht zuletzt mit den Krankheitserregern zusammen, die viel häufiger in Schweinefleisch vorhanden sind. Natürlich, die ganze Sache mit dem Rinderwahnsinn heute macht das Argument nicht ungültig, denn das ist ja im Prinzip nichts anderes als Folge des Menschenwahnsinns. Wir hätten den Rinderwahnsinn nicht, hätte man nicht aus Geldgier begonnen, den Kühen Kühe als Nahrung anzubieten. Der ganze Rinderwahnsinn kam ja daher, dass man tierisches Futter diesen Grasfressern gegeben hat und dadurch wurde die Krankheit überhaupt so ausgelöst und verbreitet. Aber grundsätzlich gilt eben, das sind wirklich die idealen Tiere, wenn es um die Gesundheit geht.
Dann zum nächsten Punkt. Es ist klar, dass Aas ganz streng verboten wird und gerade auch die Tiere, die selber Aas fressen. Wenn man schaut, welche Tiere rein sind bei den Vögeln und welche unrein, dann braucht man nur schauen, was die fressen und dann sieht man genau, das hängt zusammen mit ihrem eigenen Speisezettel. Das ist auch wieder eine Gesundheitsanweisung. Also Hühnerfleisch, Truthahn usw. war alles rein und fällt nicht unter diesen Katalog der unreinen Vögel, ist aber eben auch Fleisch, das gesünder ist, als wenn man einen Geier – jetzt hätte ich fast gesagt, fressen würde. Ja und dann ist es interessant, was da noch weiter gesagt wird zum Umgang mit Aas. Ich lese mal Vers 32: «Und alles, worauf eines von ihnen fällt, wenn sie tot sind, wird unrein sein: jedes Holzgerät oder Kleid oder Fell oder Sack, jedes Gerät, womit eine Arbeit verrichtet wird, es soll ins Wasser getan werden und wird unrein sein bis an den Abend; dann wird es rein sein.» Es ist uns auch allen klar, dass tote Tiere, z. B. eine tote Maus, ganz gefährliche Bakterien entwickeln und wenn solches Aas eben in Kontakt kommt mit einem Holzgerät oder Kleid usw., werden die infiziert. Aber durch Waschen in Wasser kann man diese Bakterien entfernen. Und das wird hier gelehrt. Diese Dinge werden also unrein und müssen daher mit Wasser gereinigt werden. Dann kann man sie später wieder verwenden. Und das alles bevor man überhaupt die Bakterien entdeckt hat.
Vers 33: «Und jedes irdene Gefäß (Tongefäß), in welches eines von ihnen hineinfällt: alles, was darin ist, wird unrein sein, und es selbst sollt ihr zerbrechen.» Ja, ein Tongefäß, das eben so infiziert worden ist durch die Bakterien von toten Tieren, durfte nicht mit Wasser gereinigt werden, sondern es musste entsorgt werden. Und das erklärt sich ganz einfach, weil die Tongefäße feine Poren haben, und das Wasser, das durch die Bakterien infiziert ist, in diese Poren eindringt. Durch Auswaschen eines Tongefäßes ist dies eben nicht gereinigt. Und die Bibel sagt, dann muss man es zerstören. Aber auf der anderen Seite, in 3. Mose 6, wird gesagt von einem Metallgefäß, das unrein geworden ist, es kann gescheuert und dann wieder verwendet werden. Und dort ist es klar, die Wände eines Metallgefäßes sind eben nicht so durchlässig wie die eines Tongefäßes und da gehen diese Bakterien nicht hinein. Durch Scheuern kann man es wirklich einwandfrei reinigen.
Weiter Vers 34: «Alle Speise, die gegessen wird, auf welche solches Wasser kommt, wird unrein sein; und alles Getränk, das getrunken wird, wird unrein sein in jedem solchen Gefäße.» Ist ja klar, das Wasser wird sofort verunreinigt durch die Bakterien eines toten Tieres. Das muss man also weg tun. Übrigens, als ich zum ersten Mal in Afrika war, habe ich ein Glas getrunken und dann kam eine Fliege rein und man hat mir sofort das Glas ersetzt. Aber ich habe dann gelernt, wenn ich etwas mehr Afrikaerfahrung habe im zweiten Jahr, dann nimmt man einfach die Fliege raus und trinkt das Wasser trotzdem. Und im dritten Jahr ist es dann so, dass man die Fliege rausholt und runterschluckt und das Wasser gießt man weg. Wenn man das so machen würde, wäre das nicht ganz richtig nach 3. Mose 11. Vers 35-38: «Und alles, worauf von ihrem Aas fällt, wird unrein sein; Ofen und Herd sollen niedergerissen werden, sie sind unrein, und unrein sollen sie euch sein. Doch Quell und Zisterne, Wasserbehälter, werden rein sein; wer aber das Aas darin anrührt, wird unrein sein. Und wenn von ihrem Aase auf irgend welchen Saatsamen fällt, der gesät wird, so ist er rein; wenn aber Wasser auf den Samen getan wurde, und es fällt von ihrem Aase auf denselben, so soll er euch unrein sein.» Da ist man doch völlig überrascht. Plötzlich beim Saatsamen, kein Problem. Ja natürlich ist das kein Problem. Saatsamen ist so trocken, dass Bakterien ihn nicht infizieren. Kein Problem. Aber wenn man Samen wässert, innerhalb kürzester Zeit gibt es eine Katastrophe durch Infektion, wenn das in Kontakt gebracht wird mit solchen Bakterien.
Also in jedem Detail sind die Aussagen der Bibel korrekt. Und jetzt muss man das vergleichen mit einem Papyrus über Medizin, den man aus der Zeit von Mose kennt. Dieser Papyrus beschreibt die damalige, moderne Wissenschaft der Ägypter zur Zeit von Mose. Und da heißt es zum Beispiel, wenn man graue Haare hat, dann soll man die einreiben mit Klapperschlangenfett. Oder ein schwarzes Kalb, das man verarbeitet, um es als Medikament zu verwenden, wird dort beschrieben. Es wird auch gesagt, bestimmte Krankheitswunden sollen behandelt werden, indem man Aas drauftut, z. B. Schweinsohren, aber auch Kot von Katze und Mensch. Ideal um Starrkrampf zu bekommen und andere Krankheiten. Oder? Das war die moderne Wissenschaft dieser Hochkultur Ägypten. Das war ja die führende Kultur damals. Aber Mose, der in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet war, Apostelgeschichte 7, übernimmt nichts davon. Und woher hatte er diese Weisheit? Also der Kontrast der Weisheit Gottes, auf dem Hintergrund der Torheit dieser Wissenschaft von damals, ist umso eindrücklicher. Aber Mose schreibt in 5. Mose 4, 6-8: «Und so beobachtet und tut sie! denn das wird eure Weisheit und euer Verstand sein vor den Augen der Völker, welche alle diese Satzungen hören und sagen werden: Diese große Nation ist ein wahrhaft weises und verständiges Volk. Denn welche große Nation gibt es, die Götter hätte, welche ihr so nahe wären, wie der HERR, unser Gott, in allem, worin wir zu ihm rufen? Und welche große Nation gibt es, die so gerechte Satzungen und Rechte hätte, wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege?» Also Mose wusste, das ist alles tiefe Weisheit, was er da weitergab. Aber das war nicht seine eigene Weisheit. Und das war auch nicht das, was er aus der Umwelt gelernt hatte, sondern das war durch die Inspiration Gottes.
Ja, jetzt gehen wir weiter zu 3. Mose 12. Da haben wir die Reinigungsvorschriften nach der Entbindung. Das ist genau das, was dann auch Maria umgesetzt hatte in Lukas 2. Nach der Geburt des Herrn Jesus war sie unrein und musste dann eben später zum Tempel, um ihr Reinigungsopfer darzubringen. Das wird hier beschrieben. Übrigens nicht ein Reinigungsopfer für das Kind, sondern für sich. Das drückte aus, sie war unrein. Aber das Kind, das sie geboren hatte durch Jungfrauengeburt, das war heilig. Wie der Engel sagt in Lukas 1, das Heilige, das geboren werden wird, wird Sohn Gottes genannt werden. Aber gerade diese Tatsache, dass die Frau nach der Geburt eines Kindes unrein war, drückte eben die Problematik aus, dass Eltern unrein sind. Das wird hier alttestamentlich so verdeutlicht. Und dann wird vorgeschrieben, 3. Mose 12, 3: «Und am achten Tage soll das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten werden.» Also die kleinen Jungs mussten beschnitten werden. Übrigens nicht die Mädchen. Das ist ja eine ganz widerliche, törichte Sache, die in vielen Völkern noch heute praktiziert wird. Aber die Bibel kennt so etwas überhaupt nicht, sondern nur die Beschneidung der Jungs.
Und zwar wird gesagt, am achten Tag. Man durfte es also nicht am vierten Tag machen und auch nicht, wenn die Jungs zehn Jahre alt sind, sondern am achten Tag. Heute weiß man, dass das Prothrombin, – das ist ein Gerinnungsstoff im Blut, der bewirkt, wenn wir uns verletzen, dass das Blut sich verdickt und so die Wunde verschließt. – beim Baby nach der Geburt noch ganz wenig gebildet wird. Jeden Tag bildet es davon mehr und am achten Tag ist der höchste Stand erreicht mit 110 Prozent. Und danach geht es wieder runter auf 100 Prozent. Und der gesunde Mensch hat dann 100 Prozent Prothrombin für das weiter Leben. Also der achte Tag ist der ideale Tag für die Beschneidung, weil die Wundheilung dann am Besten funktioniert. Und wir sehen, früher als am achten Tag wäre es sogar lebensgefährlich. Drum muss man ganz extrem aufpassen, wenn man ein Baby direkt nach der Geburt verletzt, dass es nicht verblutet. Also Gott hat es so eingerichtet. Aber, was hat das noch weiter zu bedeuten? Man hat ja heute festgestellt, dass jüdische Frauen ganz drastisch weniger Gebärmutterhalskrebs haben als nichtjüdische Frauen. Und das hängt unmittelbar mit der Beschneidung zusammen, denn in der Vorhaut befindet sich eine natürliche Feuchtigkeit, die das Wachstum von Bakterien und Viren fördert. Und es gibt eine ganze Reihe von Viren, die den Gebärmutterhalskrebs auslösen. Und das wird durch die Beschneidung verhindert. Auch das ist sehr, sehr eindrücklich.
Und natürlich muss man jetzt keine Angst haben, das sind ja Gebote, die Gott Israel gegeben hat und nicht der Menschheit. Und die Gemeinde ist ja nicht unter diesem Gebot. Also wir dürfen Schweinefleisch essen, das sagt 1. Timotheus 4, 1-4 ganz klar. Aber Gott hat Israel diese Gebote gegeben, auch die Beschneidung. Und man muss jetzt nicht Angst haben. Mit Hygiene kann man schon sehr, sehr viel erreichen auf das Problem des Gebärmutterhalskrebses bezogen. Aber noch ein Punkt. In den muslimischen Ländern wird ja die Beschneidung der Jungs auch ausgeübt. Ich war öfters in Tadschikistan und da habe ich gelernt wie das so geht. Plötzlich eines Tages, der Junge ist vielleicht zehn Jahre alt, kommt die Großmutter mit einem Küchenmesser und dann wird das erledigt. Und die Jungs in dem Alter liegen eine ganze Woche herum und wimmern nur noch. Die wollen nicht mehr spielen, grässlich. Also dass man da ein bisschen Schaden bekommt, wenn man da das Küchenmesser sieht, ist ja klar. Aber am achten Tag bleibt absolut keine Erinnerung, also nicht im Geringsten die Gefahr von einer seelischen Verletzung, wo man dann jahrelang zum Psychiater gehen müsste regelmäßig. Ja, ist doch alles wunderbar, das so zu sehen, wie Gott das eingerichtet hat.
Dann kommen wir zu 3. Mose 13. Es geht hier um die Diagnose bei Aussatz. Und zwar wurden hier die Priester angewiesen, wie man Aussatz unterscheiden kann von anderen Hautveränderungen. Da wird genau erklärt, worauf man achten muss, die Tiefe der Hautveränderung, die Farbe. Dann wird auch erklärt, wenn das nicht klar ist, muss man die Person wieder einsperren. Das ist die Quarantäne. Das ist ein biblisches Prinzip. Bevor man die Quarantäne erfunden hat irgendwo, spricht die Bibel längst darüber. Und dann muss man nach einigen Tagen wieder nachschauen, wie hat sich das verändert. Und die Bibel erklärt ganz genau, wie die Priester erkennen können, das ist Aussatz. Und wenn es wirklich Aussatz war, dann waren die Folgen sehr ernst. Die Person musste ausgeschlossen werden. Sie musste außerhalb des Lagers leben, die Kleider mussten zerrissen werden, der Bart musste verhüllt werden und immer wenn sie in menschliche Nähe kam musste sie rufen: Unrein, unrein. Eine sehr harte Anweisung, aber das ist die Rettung für unzählige Menschen. Hätte man in Europa im Mittelalter diese Isolation schon eher praktiziert, hätte man Millionen Menschen in Europa retten können vor dem Tod. Aber die Bibel hat die Isolation der Aussätzigen schon längst gelehrt.
Wichtig ist noch Folgendes. Was bedeutet das übertragen auf das Neue Testament? Nun, der Aussatz ist eigentlich ein Bild der Sünde. Die Krankheit ist ja schon drin im Körper, aber man sieht nichts. Und plötzlich bricht die Krankheit aus. Und dann entwickelt sie sich immer mehr über den ganzen Körper bis sie schließlich zum Tod führt. Und so ist die Sünde. Wenn man ein Baby auf den Händen trägt, dann hat man den Eindruck, es sei ein vollkommenes Wesen. Aber das Böse ist schon drin. Und das wurde ja schon in 3. Mose 12 angedeutet mit der Mutter, die sich nach der Entbindung reinigen lassen musste. Es steckt also drin und sehr bald können die kleinen Kinder nicht nur Aa, Bababa sagen, sondern schon ein paar Wörter und schon merkt man, wie der Aussatz raus kommt. Und er entwickelt sich. Jetzt müssen wir natürlich sehen, hier geht es um das Volk Gottes, das erlöst ist aus Ägypten. Es geht also prinzipiell hier mal um das Bild des Volkes Gottes, als Volk der Erlösten. Und jetzt bricht der Aussatz aus und der Aussätzige muss hinausgetan werden. Das ist ein alttestamentliches Vorbild auf die Gemeindezucht. Nach 1. Korinther 5, 1-13 wenn jemand, der Bruder genannt wird, ein Unzüchtiger ist, das heißt, vorehelichen Geschlechtsverkehr begangen, oder Ehebruch, dann muss er aus der Gemeinde ausgeschlossen werden, so lange bis er eben zur Einsicht kommt und es eine wirkliche Wiederherstellung gibt. Das wird hier eigentlich vorgeschattet mit diesem Kapitel.
Und dann kommt Kapitel 14. Da werden ganz detaillierte Anweisungen gegeben für die, die aussätzig waren und geheilt worden sind, was mit denen zu geschehen hat. Ein Priester muss hinausgehen, muss ihn außerhalb des Lagers untersuchen und wenn wer feststellt, dass er tatsächlich geheilt ist, dann führt er ihn ins Lager hinein und der Geheilte muss all die Opfer und Vorschriften erfüllen, die da beschrieben sind. Ein so langes Kapitel, die Beschreibung so detailliert. Aber wo findet man in der Bibel Heilung von Aussätzigen? Naeman war ein Syrer, 2. Könige 5. Wo hat man noch ein Beispiel? Mirijam, und das ist grad die einzige Israelitin, die aussätzig war, 4. Mose 12, und dann nach sieben Tagen wurde die wieder gesund und wieder aufgenommen. Dort hat man übrigens das Bild von einer Person, die ausgeschlossen worden und wieder in die Gemeinschaft aufgenommen worden ist. Aber das Volk Gottes ist nicht weitergegangen. Die haben gewartet, bis die Person zurück kommt. Also Ausschluss darf nie sein: Endlich sind wir ihn los!, sondern Ausschluss muss das Ziel der Wiederherstellung haben. Und so haben wir hier also ein ganz interessantes Kapitel. Aber wo wurde das angewendet? Ja, es ist so, dass Aussatz eigentlich so ist, als wie wenn man lebendig tot wäre. So war das klar, wenn der Messias kommt und seine Zeichen tun wird, dann wird er auch Aussätzige heilen können.
Und dann sehen wir in den Evangelien, zum Beispiel in Lukas 5, 12-16 wie der Herr Jesus einem Aussätzigen begegnet. Das schlagen wir kurz auf. In Markus 1, 40-45 ist das der letzte Abschnitt, also schon ganz am Anfang seines Dienstes ist das geschehen. Lukas beschreibt das in Kapitel 5, 12. Ein Aussätziger kommt und sagt dem Herrn: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen. Und der Herr sagt: Ich will. Er reinigt ihn und sagt ihm in Vers 14: «Und er gebot ihm, es niemand zu sagen: sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Moses geboten hat, ihnen zum Zeugnis.» Der musste also nach Jerusalem gehen, dann außerhalb der Stadtmauer musste er Kontakt aufnehmen mit der Priesterschaft in Jerusalem. Übrigens im Frauenvorhof, die rechte Kammer, gab es vorne so einen offenen kleinen Hof, das war die Leprakammer. Die stand bereit für Aussätzige, die geheilt worden waren. Die mussten sich dort vorbereiten, rasieren und all die Vorschriften erfüllen von 3. Mose 14. Aber die war so symbolisch da. Und jetzt heilt der Herr Jesus den Aussätzigen und sagt: Gehe nach Jerusalem, zeige dich dem Priester. Und er musste von den spezialisierten Ärztepriestern untersucht werden. Und da war ja klar, – er war ja registriert, dass er wirklich Aussatz hatte – dass er wirklich geheilt wurde. Diese Heilung war medizinisch attestiert. Und was war die Folge? Ja, da muss man sich überlegen: Ist dieser Mann der Messias?
Und jetzt schauen wir mal was in der nächsten Geschichte kommt in Vers 17: «Und es geschah an einem der Tage, dass er lehrte; und es saßen da Pharisäer und Gesetzeslehrer, welche aus jedem Dorfe von Galiläa und Judäa und aus Jerusalem gekommen waren; und des Herrn Kraft war da, um sie zu heilen.» Aus der Parallelstelle sehen wir, dass das in Kapernaum geschah, am See Genezareth. Merkt man etwas? So überliest man manchmal die Bibel. Da steht: Aus jedem Dorf in Galiläa (Nordisrael) und Judäa (Südisrael) und aus der Hauptstadt Jerusalem. Das ist ein Aufmarsch von Rabbinern aus allen Städten Israels. Die kommen da an den See Genezareth. Was suchen die dort? Ja, die sind jetzt herausgefordert. Das könnte der Messias sein, der hat einen Aussätzigen geheilt. Und jetzt hat man 3. Mose 14 endlich anwenden können. Und so war das also ein ganz, ganz spezielles Zeichen. Und darin liegt eben auch eine besondere Bedeutung der Kapitel 13 und 14 im dritten Mosebuch, um zu zeigen, wie dramatisch eigentlich diese ganze Erfüllung war in den Evangelien. Später hat der Herr Jesus zehn Aussätzige geheilt und hat damit quasi eine Riesendelegation nochmals nach Jerusalem geschickt, denn die mussten sich ja auch den Priestern zeigen. Und da hat man festgestellt – gut, einer war ein Samariter, aber bei den anderen neun – geheilt, geheilt, geheilt, bis neun. Das ist doch unglaublich. Und die Samariter hatten auch nie so was erlebt. Und der musste sich ja auch den samaritanischen Priestern zeigen. Sensationell.
Dann kommt 3. Mose 15, Reinigungsvorschriften, nach Ausfluss von Körperflüssigkeit aus den Geschlechtsorganen. Da haben wir ganz viele Anweisungen eben für Ritualbäder. Es geht in Vers 2 darum: «Wenn irgend ein Mann an seinem Fleisch flüssig ist, so ist er unrein durch seinen Fluss.» Und dann steht in den Versen 5-6: «Wer sein Lager anrührt, soll seine Kleider waschen und sich in Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend. Und wer sich auf das Gerät setzt, worauf der Flüssige gesessen hat, soll seine Kleider waschen und sich im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend.» Also die Verse 5-8, 10-11, 13, 16, 18, 21-22, 27 reden immer wieder von diesem Baden. Das sind die Ritualbäder im Judentum. Das ist also keine rabbinische Erfindung, sondern das ist Vorschrift aus der Thora. Zum Beispiel Vers 16 noch: «Und wenn einem Manne der Samenerguss entgeht, so soll er sein ganzes Fleisch im Wasser baden, und er wird unrein sein bis an den Abend.» Und in Vers 19: «Und wenn eine Frau flüssig ist, und ihr Fluss an ihrem Fleisch Blut ist, so soll sie sieben Tage in ihrer Unreinheit sein; und jeder, der sie anrührt, wird unrein sein bis an den Abend.» Also ganz kompliziert diese Anordnungen und man fragt sich: Warum?
Das ist ganz einfach, wenn man das auf den Punkt bringt. Irgendwelche Ausflüsse aus den Geschlechtsorganen verunreinigen, bei dem Mann und bei der Frau bei der Periode. Und so waren die Israeliten ständig in ihrem Alltag mit diesem Punkt konfrontiert, was aus uns hervorkommt, und zwar aus der Quelle des Lebens, das macht unrein, also die Quelle des Lebens macht unrein. Und damit wollte Gott eben den Weg zum Evangelium bereiten und diesen tiefen Eindruck geben. Es ist zwar schön, dass wir das Leben weitergeben können, - Einer neuen Generation das Leben weitergeben zu können, ist eine Aufgabe, die Gott dem Menschen in der Schöpfung gegeben hat. - aber seit dem Sündenfall geht das nur unrein. Wir können nur einen Sünder zeugen und auch nur einen Sünder gebären, oder eine Sünderin. Und so hatten diese Ritualbäder eben die Aufgabe, dieses Grundprinzip des Evangeliums, dass der Mensch verdorben ist, eine sündige Natur hat, einzuprägen. Und damit die Sehnsucht nach dem Erlöser zu wecken. Natürlich ist das Ganze auch eine Hygienevorschrift. Dadurch, dass eben Juden diese Ritualbäder praktiziert haben, – Man hat übrigens viele davon in Israel ausgegraben aus der Zeit des Herrn. Das ganze Alltagsleben war gekennzeichnet von diesen Reinigungsbädern. Und das haben die Juden auch in Europa im Mittelalter praktiziert. Und als da die Zeit des schwarzen Todes war im 15ten Jahrhundert, die Pest, ist ein Drittel der Bevölkerung Europas damals gestorben. Und die Europäer fanden sehr schnell heraus, wer die Ursache ist für diese Plage: Die Juden. Denn bei denen gab es nur so wenige Pestopfer. Also die haben die Brunnen vergiftet. Und in der Folge hat man etwa 1 Million Juden umgebracht in Europa. Die haben nicht gewartet, bis die Nazis kommen. Aber warum hatten die Juden eben so wenig Opfer? Weil sie sich an all diese Hygienevorschriften gehalten haben.
Tja, und nun gehen wir weiter zu 3. Mose 16. Das ist das Kapitel über den großen Versöhnungstag. Ein herrliches Kapitel. Es ist das zentrale Kapitel des 3. Buches Mose. Der Jom Kippur im Herbst, der größte Opfertag des ganzen Jahres. Der wies in ganz besonderer Weise hin auf das Opfer des Herrn Jesus, der an einem Tag alle Ungerechtigkeiten wegnehmen sollte. Nicht wahr, wir haben im 1. Buch Mose gesehen, dass das Schlüsselkapitel, das die Wende brachte, der Sündenfall in Kapitel 3 war. Im 2. Buch Mose war das Schlüsselkapitel das Kapitel 12, das Passah, das Blut des Lammes. Und in 3. Mose ist eben das Schlüsselkapitel das Kapitel 16, der Jom Kippur. Ein Opfer für ein ganzes Volk. Nicht wahr, im 1. Buch Mose hat man schon das Opfer Abels, Kapitel 4, ein Opfer für einen Menschen. Und hier nun ein Opfer für eine Nation. Aber dann im Neuen Testament, 1. Johannes 2, 1 sagt Johannes: «Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.» Ein Opfer für die ganze Welt. Das hat übrigens nichts mit Allversöhnung zu tun. Johannes war ja Apostel mit einem Auftrag speziell für die Juden. Galater 2 sagt das ganz klar, Johannes und Petrus sollten unter die Beschneidung gehen und Paulus speziell unter die Nationen. Und so sagt er: Jesus Christus ist das Opfer, die Sühnung für unsere Sünden, aber nicht nur für die Gläubigen aus den Juden, sondern für alle Gläubigen aller Nationen auf der ganzen Welt. So ist also der Jom Kippur eine ganz besondere Vorausschattung auf das Opfer des Herrn Jesus und alle diese Handlungen haben im Detail tiefe symbolische Bedeutung im Blick auf das Werk des Herrn Jesus am Kreuz.
Ja, und dann kommen wir zu Kapitel 17. Ich würde natürlich gerne auf Details eingehen, aber wir machen ja nur eine Übersicht, eine Einführung in das 3. Buch Mose. In Kapitel 17 haben wir die Schlachtgesetze. Da wird also vorgeschrieben, wie man die Tiere, die gegessen werden, schlachten soll und wie darauf geachtet werden muss, dass das Blut eben weggelassen wird. Vers 11: «Denn die Seele (oder das Leben) des Fleisches ist im Blute, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu tun für eure Seelen; denn das Blut ist es, welches Sühnung tut durch die Seele (durch das Leben).» Dann wird erklärt, dass man beim Schlachten das Blut ausfließen lassen soll und es mit Erde bedecken. Es darf nicht als Genussmittel verwendet werden. Da bestätigt Gott die Anordnungen, die er schon Noah gegeben hatte für die ganze Menschheit. Und das wird jetzt noch einmal für das Volk Israel bestätigt. Das Blut sollte nicht ein alltägliches Genussmittel werden. Und dadurch, dass der Mensch, und eben auch Israel, das Blut nicht essen durfte, wurde eigentlich ausgedrückt, dass wir Gott als den Geber des Lebens anerkennen. Und Gott hat uns zwar erlaubt Fleisch zu essen, aber wir können nicht einfach über das Leben verfügen. Wir tun es, weil Gott es uns erlaubt hat. Aber in Anerkennung der Tatsache, dass Gott der Geber des Lebens ist und wir nicht einfach darüber verfügen, lassen wir das Blut zur Erde fließen. Denn das Blut ist das Symbol des Lebens schlechthin. Wenn man das Blut vom Körper trennt, ob das ein Tier ist oder ein Mensch, dann ist er tot.
Und es gibt noch eine zweite Bedeutung. Gott sagt hier noch mehr. Er sagt: das Blut ist gegeben um Sühnung zu bewirken. Also da wurde auch ausgedrückt, dass Gott das Blut vorgesehen hatte als das Mittel zur Errettung. Und deshalb wollen wir aus dem Blut nicht ein Genussmittel machen, in Ehrfurcht davor, dass Gott eben dieses Mittel benutzt, um uns durch das Blut des Messias zu erlösen eines Tages. Eine dritte Bedeutung ist natürlich die: Es ist einfach ein Gehorsamstest. Nicht wahr, als Gott Adam und Eva erschaffen hatte, hat er ihnen die Erlaubnis gegeben, alle möglichen Grünpflanzen zu essen. Sie waren Vegetarier. Gott sagt, alles dürft ihr haben, außer den Früchten eines Baumes, die dürft ihr nicht essen. Das war ein Gehorsamstest. Und später hat Gott durch Noah erlaubt, ihr dürft auch Fleisch essen, aber das Blut nicht. Das war ein Gehorsamstest. Und im Neuen Testament, Apostelgeschichte 15, wird ja auf dieser Besprechung der Apostel und Ältesten in Jerusalem gesagt, dies gilt auch für nichtjüdische Christen, dass sie kein Blut essen dürfen, dass sie sich davon enthalten sollen. Das ist nicht, weil sie etwa unter dem Gesetz vom Sinai wären, das Gott Israel gegeben hat, sondern weil es eben zurück geht auf den Bund mit Noah und dieser war geschlossen mit der ganzen Menschheit und sollte so lange gültig sein, wie die Erde besteht. Und deshalb gilt das auch im Neuen Testament noch. So einfach. Ja, und dann ist noch wichtig, 3. Mose im Licht von Hebräer 9, 22 zu lesen: «und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung.» Und übrigens, diesen Ausdruck, diesen Satz, findet man auch im Talmud. Also bereits im Judentum war das klar, aber eben aufgrund der Belehrung durch die Thora über die Bedeutung des Blutes, eben dass es ohne Vergießung des Blutes keine Vergebung gibt.
Dann kommt Kapitel 18. Hier geht es um Reinheit in den sexuellen Beziehungen. Blutschande, Homosexualität und Sodomie wird ausdrücklich verboten. Also hier wird ganz im Detail beschrieben, bei welchen Verwandtschaftsgraden man nicht heiraten darf. Das deckt sich zum größten Teil auch mit der deutschen Gesetzgebung, aber nicht vollkommen. Also die deutsche Gesetzgebung ist in manchen Fällen liberal, wo 3. Mose 18 eine solche Beziehung nicht zulassen würde. Übrigens die Frage vom Stammtisch: Woher hatte Kain seine Frau?, ist ja so zu beantworten: Am Anfang gab es unter den Nachkommen von Adam – sie hatten ja noch andere Kinder, 1. Mose 5 sagt ja: und Adam zeugte Söhne und Töchter, und das während Jahrhunderten– Bruder- und Schwesterehen. Und sogar später noch, denn Abraham hatte seine Halbschwester Sarai geheiratet. Das wäre aber absolut unmöglich nach 3. Mose 18. Aber es ist eben so, wenn das Erbgut noch nicht so degeneriert ist, dann führt das noch nicht zu Schäden bei den Nachkommen. So war das also am Anfang möglich. Aber mit dem Auszug aus Ägypten, nach strenger biblischer Chronologie 1606 vor Christus, was übrigens dem Ende der Jungsteinzeit in Europa entspricht, ist das absolut verboten. Die Gefahr, dass es eben geschädigte Nachkommen gibt, ist da deutlich gegeben. Also Gott macht auch da ganz klare Vorschriften. Und auch die Homosexualität wird als schlimmes Vergehen hier bezeichnet und im Neuen Testament wieder neu bestätigt, z. B. in Römer 1 als schwere Verirrung bezeichnet. Drum ist es sehr aktuell auch für heute. Und auch Sodomie, etwas vom Schrecklichsten, was man sich vorstellen kann, wird in unserer Gesellschaft praktiziert, also der Verkehr mit Tieren. Heute noch sehr verdeckt, aber so wie die Moral immer mehr zerstört und zersetzt wird, ist das alles nur noch eine Frage der Zeit, wie sich das weiterentwickelt. Es gibt ja heute schon Stimmen für Pädophilie. Die ist jedoch heute immer noch in unserer Gesellschaft verworfen, aber Homosexualität: Wehe, wer dagegen spricht. Pädophilie noch nicht, aber da gibt es auch Stimmen, die eben dafür lobbyieren und sagen: Ja, warum sollte das eine Sünde sein, wenn es freiwillig ist? Und so geht das weiter. Aber wir lernen hier, wie Gott über diese Dinge denkt.
In 3. Mose 19 geht es ganz allgemein um Reinheit in den zwischenmenschlichen Beziehungen und in der Beziehung zu Gott. Es wird ganz detailliert über das Verhalten der Menschen untereinander im Volk Gottes, dem Volk Israel, gesprochen.
Dann 3. Mose 20, Warnung vor der Verunreinigung durch besondere Sünden, wie Götzendienst, Okkultismus, sexuelle Perversion. Okkultismus wird auch schon angesprochen in Kapitel 19. Alles Dinge die in unserer Gesellschaft, ganz besonders durch die New-Age-Bewegung ab den 60er-Jahren, so eine gewaltige Verbreitung gefunden haben.
Dann in 3. Mose 21-22 gibt es noch spezielle Reinheitsvorschriften für die Priester. Gott will ein reines Volk, das inmitten von Völkern leben sollte, die eben die Dinge, vor denen hier gewarnt wird, praktizierten. Und so ist das himmlische Volk Gottes heute eben auch dazu bestimmt, ein reines Leben zu führen, inmitten einer Gesellschaft, die in diesen Dingen, vor denen hier gewarnt wird, leben. Und deshalb sind die Begriffe, heiligen, heilig sein, Heiligtum, Heiligkeit, so wichtig in diesem Buch.
Und dann kommen wir zum letzten Abschnitt: Gemeinschaft mit Gott zu festgesetzten Zeiten, 3. Mose 23-27. In 3. Mose 23 wird der Sabbat für Israel vorgestellt und die sieben Feste des Herrn. Das erste ist das Passahfest, das sich erfüllt hat in dem Herrn Jesus, der nach 1. Korinther 5, 7 unser Passah ist. Dann das Fest der ungesäuerten Brote, das nach 1. Korinther 5, 6-8 bedeutet, wir sollen Gottesdienst feiern, ohne Sünde in unserem Leben stehen zu lassen. Genau so wie die Israeliten für das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote allen Sauerteig aus den Häusern entfernen mussten, so müssen wir ständig allen Sauerteig in unserem Leben entfernen, damit wir wirklichen Gottesdienst feiern können. Das nächste Fest ist Schawuot, das Wochenfest oder Pfingsten. Und da musste man eben ein Speisopfer zubereiten, wo Sauerteig drin war, 3. Mose 2, 11. Und dieses Brot musste man zum Tempel bringen und es kam nicht auf den Altar, denn es war kein Bild für den Herrn Jesus, sondern von der Gemeinde. Das Brot – ein Leib. Wie das Neue Testament sagt, die Gemeinde ist ein Leib, oder nach 1. Kor 10, 17: «Denn es ist ein Brot, so sind wir, die vielen, ein Leib; denn wir alle haben Teil an dem einen Brot.» Dieses Brot musste man also zum Tempel bringen, es war ein Bild der Gemeinde. Aber jetzt aufgepasst: Wenn man das Brot backt, dann wird die Wirkung des Sauerteiges zum Stillstand gebracht. Und so wissen wir als Gläubige: Natürlich ist das Böse, der Sauerteig, noch in uns, aber wir sind nicht mehr der Sünde ausgeliefert. Wir sind frei. Denn durch das Opfer des Herrn Jesus, dargestellt durch das Feuer im Ofen, wird die Wirksamkeit des Sauerteigs gestoppt. Ja, und so haben alle diese Feste eine prophetische Bedeutung.
Ausgerechnet das Pfingstfest fiel zusammen mit dem Pfingsttag Apostelgeschichte 2, wo der Heilige Geist die Gläubigen, die Erlösten zu einem Leib, zu einem Brot vereinigte. Aber auch die weiteren Feste haben eine symbolische, prophetische Bedeutung. Das Posaunenhallfest war eigentlich das Neujahrsfest, das ist im Judentum Rosch Haschana, und da musste man den ganzen Tag Schofarhörner blasen. Man erinnert sich dann im Judentum daran – das Horn ist ja ein Bild der Macht und Stärke. Das merkt man, wenn einem ein Schofarhorn über den Kopf geschlagen wird. Und es ist gebeugt. Das sagt aus, wir beugen uns unter Gottes Autorität. Und der 1.7. das war der 1. Tischri, das war der Neujahrstag bei der Schöpfung. Israel hatte ja zuerst den Jahresbeginn immer ab der Schöpfung, ab 1. Tischri. Also Gott hat die Schöpfung im Herbst gemacht. Aber dann als der Auszug aus Ägypten kam im Frühjahr, hat Gott gesagt, dieser Monat soll euch der erste der Monate sein. Und so haben sie einen neuen Kalender bekommen, den Kalender der Erlösung. Israel hat aber den alten Kalender weitergeführt und so hat man zwei Kalender parallel geführt. Und deshalb der 1. Tischri ist der Neujahrstag des alten Kalenders, eben zurückgehend auf die Schöpfung. Und so sagt man im Judentum, das Schofarhorn erinnert uns daran, dass wir uns unter die Autorität Gottes als König beugen, der König der Schöpfung ist. Ja, es gäbe noch mehr, aber wir sind am Ende mit der Zeit für das Kapitel 23. Es kommen noch der Versöhnungstag dazu und das Laubhüttenfest, ein Hinweis auf die Freude im 1000-jährigen Reich.
In 3. Mose 24 wird besondere Anweisung gegeben für den siebenarmigen Leuchter und die Schaubrote. Und da kommt eine Geschichte hinein. Ein junger Mann aus dem Stamm Dan lästert Gottes Namen und muss hingerichtet werden. Das ist eigentlich der krasse Gegensatz zu dieser Gemeinschaft mit Gott und dieser Wertschätzung des Opfers, das Gott gibt, diese Lästerung des Namens Gottes.
Und dann Kapitel 25. Da geht es um das Sabbatjahr. Jedes siebte Jahr soll der Acker brachliegen. Und im Jubeljahr, das alle 7 mal 7 Jahre stattfindet, soll er noch mal ein zusätzliches Jahr brachliegen. Das ist eine wunderbare Einrichtung, die über jeglichem Kapitalismus und Kommunismus steht. In Israel hatte jede Familie Grundeigentum. Also was die Kommunisten sagen, Eigentum ist Diebstahl, ist eine Lüge. Gott will Privateigentum und er schützt es auch durch die zehn Gebote, du sollst nicht stehlen. Gott will Privateigentum. Aber durch Missernte, Krankheit usw. konnte es ja sein, dass jemand sein Besitztum verkaufen musste und so konnten andere eben Besitz an Besitz reihen und konnten Großgrundbesitzer werden. Aber nach 49 Jahren kam das Jubeljahr und da mussten alle aufgekauften Gebiete wieder an die ursprünglichen Familien zurückgegeben werden. Dadurch wurde verhindert, dass es zu übermäßigem Großgrundbesitz kam. Das war reguliert. Und es war auch verhindert, dass ein Proletariat entsteht, eine verarmte Masse, die in Zinsschulden geknechtet ist und nicht mehr heraus kommt. Nein nach 49 Jahren kam das wieder zurück an die ursprünglichen Familien. Eine wunderbare Einrichtung Gottes, die über dem Kommunismus und über dem brutalen Kapitalismus steht.
Und schließlich 3. Mose 26. Segen und Fluch werden angekündigt. Segen für Gehorsam Gott gegenüber und Fluch für Ungehorsam. Und diese Worte haben sich schrecklich in der Geschichte Israels erfüllt. Grade in der Verwüstung des Landes und der Zerstreuung der Juden unter alle Nationen. Man denke an 3. Mose 26, 32ff. Und jetzt schließe ich ab. Und dann kommt noch Kapitel 27. Angabe über Gelübde, Gaben und Zehnte. Übrigens das mit dem Zehnten. Ich hab grad gestern einen Jugendabend gehalten. Da haben wir über wahre Jüngerschaft gesprochen und auch über das Verhältnis zum Geld. Und dann habe ich gefragt, wie sie das so sehen mit dem Zehnten. Sie waren sich aber schon einig, dass man geben muss, man kann auch mehr geben. Und dann hab ich gesagt: oder auch weniger. Und dann sagten sie: Natürlich. Und ich habe gesagt: Nein, das ist doch völlig falsch. Wir müssen das so sehen: Uns gehört gar nichts. Gott gehört unser ganzer Besitz, aber wir sind Verwalter. Also das mit dem Zehnten im Alten Testament stimmt ja sowieso nicht. Es gab nämlich mehrere Zehntenabgaben. In meinem Buch „Der Messias im Tempel“ erkläre ich das im Detail. Wenn man alle diese Abgaben, auch Erstlingsabgaben usw. zusammenrechnet, bedeutet das etwa eine Steuerbelastung für die ländliche Bevölkerung von etwa 40 Prozent. Also das entspricht ja so ungefähr den Steuern, die man dem Staat bezahlt. Ihr seid ja ganz besondere Spezialisten darin, ihr in Deutschland. Ja eben, das war Abgabe für Gott, aber gleichzeitig waren es auch die Steuern und Gott hat das alles wunderbar eingerichtet, dass dieses Volk Gottes als Staat Gottes funktionieren konnte. Aber eben in Gerechtigkeit und Heiligkeit. So, heute Nachmittag, vierter Mose.