Den Segen Gottes in Besitz nehmen - Die mutigen Töchter Zelophchads Roger Liebi 03.09.2023 ID: 36344 Liebe Geschwister, lasst uns etwas aus 4. Mose 27, 1 lesen. Das ist am Ende der Wüstenwanderung, da haben wir diese Töchtererzählung. 1. Und die Töchter Zelophchads, des Sohnes Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Makirs, des Sohnes Manasses, von den Familien Manasses, des Sohnes Josephs, traten herzu; und dies waren die Namen seiner Töchter: Machla, Noa und Chogla und Milka und Tirza. 2. Und sie traten vor Mose und vor Eleasar, den Priester, und vor die Fürsten und die ganze Gemeinde an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und sprachen: 3. Unser Vater ist in der Wüste gestorben; er war aber nicht unter der Rotte derer, die sich in der Rotte Korahs gegen den HERRN zusammenrotteten, sondern er ist in seiner Sünde gestorben; und er hatte keine Söhne. 4. Warum soll der Name unseres Vaters abgeschnitten werden aus der Mitte seiner Familie, weil er keinen Sohn hat? Gib uns ein Eigentum unter den Brüdern unseres Vaters! 5. Und Mose brachte ihre Rechtssache vor den HERRN. Man muss sich das wirklich ganz plastisch vorstellen. Wir sind in der Wüste, die Stiftshütte im Zentrum aufgestellt und darum herum, ganz nach Vorschrift, die 12 Stämme Israels. Wenn wir bedenken, das waren nach der Volkszählung am Anfang des vierten Buches Mose und dann wiederholt am Ende der Wüstenwanderung wird es in Kapitel 26 nochmals gemacht und da erfahren wir, etwas mehr als 600.000 Männer von 20 Jahren aufwärts. Jetzt kann man eine Hochrechnung machen, wenn die meisten verheiratet waren kommen wir schon mal mit den Ehepaaren auf etwa 1, 2 Millionen. Dann hatten sie noch Kinder, Israel war eine Nation, die Pro-Kinder waren, die für das Leben war, die Pro-Life waren. Sie hatten erlebt, was es heißt, wenn der Pharao in Ägypten sagt, alle Jungs in den Nil. Aber es war ein Volk, das das Leben wollte und die Hebammen hatten in 2. Mose 1 eine besondere Rolle gespielt. Die wollten das Leben und die kämpften für das Leben. Wenn man sich das so überlegt, die hatten da so viele Kinder, sagen wir doch vier Millionen, das ist jedenfalls realistisch. Jetzt dieses vier Millionen Volk da und nun kommen fünf Töchter, unverheiratete Töchter werden hier aufgezählt. Offensichtlich in der Reihenfolge ihres Alters: Machla, Noa, Chogla, Milka und Tirza. Die treten vor Mose und sagen ihm in Vers 4: "Gib uns ein Eigentum unter den Brüdern unseres Vaters!" Man kann denken, unglaublich, so etwas hat man noch nie erlebt. Die kommen uns fordern, das sind aber mutige Frauen! Was ist der Hintergrund? Es war so, dass eigentlich vorgesehen war, dass im verheißenen Land in Israel dann nach der Wüstenwanderung in den Segen Gottes eingehen sollte. In das Land, von dem Gott ihnen gesagt hatte, ich habe es euch gegeben. Es gehörte ihnen, obwohl sie es noch nicht in den Besitz genommen hatten. Aber da war vorgesehen, dass die Männer ein Erbteil bekommen und dann eben die Frauen auch, nämlich mit ihren Ehemännern. Ja aber jetzt kommt die Frage, und was ist mit den Unverheirateten? Da kann man sagen, das kann ja noch werden. Ja, aber jetzt, da ist es so, dieser Zelophchad war ja auch ein Mann, der zum Volk Gottes gehörte und ihm stand ja auch ein Erbteil im Land zu. Aber er hatte keine Söhne. Und jetzt, was geschieht mit diesem zukünftigen Erbteil von Zelophchad? Diese Töchter sagen, wir wollen den Segen Gottes. Diese Sprache, vor ganz Israel. Sie sagen Mose, gib uns ein Eigentum, wir möchten auch etwas im Land haben. Jetzt waren sie noch in der Wüste, aber die glaubten wirklich, wir kommen ins Land und wir möchten diesen Segen Gottes! Das waren eben Frauen Gottes, die wirklich diesen Segen wollten. Das waren nicht Materialistinnen, sondern, wir werden sehen, das waren geistliche Frauen und die sagen sich auch nicht, wir werden sowieso einmal heiraten und dann sehen wir, was wir da vom Land bekommen. Nein, die sagten sich, das ist gar nicht die Frage. Das, was unserem Vater zusteht, das möchten wir erben. Wenn man überträgt, und zwar wissen viele, dass die Landnahme Israels, die hat einen besonderen Zusammenhang mit dem Epheserbrief. Dort wird erklärt, dass wir mit allen geistlichen Segnungen Gottes in den himmlischen Örtern gesegnet sind. Epheser 1, 3: "Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus." Dann wird aufgezählt, detailistisch, also eins ums andere, nicht nur so grosso modo (im Großen und Ganzen). Man kann den Epheserbrief durchstudieren (er ist schwierig, so wie Petrus das ja auch schreibt in 2. Petrus 3, die Briefe von Paulus sind oft schwierig zu verstehen und wenn ein Apostel das sagt, dann dürfen wir das auch sagen), aber je mehr man liest und studiert, desto mehr findet man von diesen Reichtümern. Nun wird im Epheserbrief klar gemacht, all diese Segnungen, die müssen wir zuerst kennenlernen! Wir müssen im Glauben wachsen und Paulus betet, dass die Augen der Herzen, sagt er in Kap 1, 18, erleuchtet werden. Also unser Herz hat Augen. Da ist ja nicht dieser Muskel gemeint, sondern Zentrum unserer Person. Diese Augen müssen geöffnet werden, dass wir all das sehen, was Gott uns in dem Herrn Jesus durch das Werk auf Golgatha geschenkt hat. Verstehen ist eins, aber sich das wirklich aneignen, dass man darin lebt, dass es ein Teil von unserem Leben ist, von unserem Glaubensleben, das braucht noch mehr, und dass wir uns daran freuen. Nun ist noch ein Problem, Epheser 6, 10 sagt, es gibt große Feinde und Paulus sagt in Epheser 6, 12, denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die geistlichen Möchte der Bosheit in den himmlischen Örtern. Nun, das geht ganz parallel zum Buch Josua. Da sehen wir nicht nur, wie das Volk ins Land hineinging und das umsetzte, was in Kap 1, 3 gesagt wird: "Jeden Ort, auf den eure Fußsohle treten wird - euch habe ich ihn gegeben". Nein, die gehen ins Land, aber da waren ganz viele Feinde und die wollten nicht, dass die Israeliten ihren Fuß draufsetzen und das in Besitz nehmen. So ist das auch, Satan und seine mit ihm gefallenen Engel, die wollen nicht, dass wir uns im Glauben freuen können. Die bekämpfen uns, die hassen uns. Sie wissen ganz genau, das Heil können sie uns nicht mehr rauben. Nicht wahr, es gibt manche Christen, die wissen das nicht, dass man das nicht mehr rauben kann, aber die wissen das. Die kennen ganz genau Römer 8, 1: "Also ist jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind" und den Schluss von Römer 8, 38-39: "Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn." Dass gar nichts mehr uns zu scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist. Das wissen diese Feinde auch, aber was sie wissen, ist, sie können die Freude wegnehmen. Und darin bekämpfen sie uns, die Freude wegnehmen. Darum braucht es eben immer wieder diese Entschlossenheit, aber ich möchte das Land einnehmen. Wir sehen sogar im Buch der Richter, man kann für sich mal Kap 1 lesen, da haben die Israeliten einige Fortschritte in der Einnahme des Landes gemacht, aber dann heißt es plötzlich, da ging's nicht, da ging's nicht. Warum? Weil die Kanaaniter nicht wollten. Wie bitte? Gottes Wille war, ihr sollt es in Besitz nehmen. Die Kanaaniter wollten nicht. Das kann man wirklich nachlesen in Richter 1. Dann heißt es einmal, sie konnten es nicht erobern, weil die Feinde eiserne Wagen hatten. Das war der letzte Schrei in der Militärgeschichte damals, wer die eisernen Wagen hatte, der hatte den militärischen Vorteil. Aber das kann's ja nicht sein, weil sie eiserne Wagen hatten. Ja, weil der Feind so tobt. Nein, das kann's nicht sein, dass wir dann einfach nicht erobern können. Da machen uns diese fünf Töchter Mut. Die wollten und das ist das Entscheidende, dass man will. Das heißt noch lange nicht, dass es gelingt. In 2. Timotheus 3, 12 lesen wir, dass alle, die gottselig leben wollen, verfolgt werden. Es heißt nicht, alle die gottselig leben. Gottselig leben heißt übrigens ein Leben, erfüllt von dem Herrn, wenn das Herz voll ist vom Herrn. Es heißt dort, alle, die gottselig leben wollen, d.h. noch nicht, dass es gelingt. Aber wenn der Wille da ist, das ist das ganz Entscheidende. Aber die Verheißung ist, man wird verfolgt werden. Das kann eben von Menschen sein aber das kann auch sein, dass der Feind eben kämpft. Nun, diese fünf Töchter Zelophchads haben sich gesagt, unser Vater hatte keine Söhne, wir möchten das. Nicht wahr, alle hätten sagen können, das sind irgendwie freche Frauen. Ich meine, wie die das in Vers 4 ausdrücken: "Warum soll der Name unseres Vaters abgeschnitten werden aus der Mitte seiner Familie, weil er keinen Sohn hat? Gib uns ein Eigentum unter den Brüdern unseres Vaters!" Was auch noch interessant ist, wenn die vorgestellt werden am Anfang in Vers 1, da wird ja ihr Stammbaum in Kurzform mitgeteilt "...Zelophchads, des Sohnes Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Makirs, des Sohnes Manasses, von den Familien Manasses, des Sohnes Josephs..." Warum wird hier der Stammbaum angegeben? Weil dieser Stammbaum diesen Töchtern wichtig war. Warum? Weil sie von Joseph abstammten und dann nehmen sie auch Bezug, wenn sie in Vers 4 sagen "warum soll der Name unseres Vaters abgeschnitten werden aus der Mitte seiner Familie...?" Die beriefen sich auf ihren Stammbaum, der ihnen ein Anrecht auf das Land gab und dieser Stammbaum ging zurück auf Joseph. Was war das für ein Mann? Ein wunderbarer Mann, von dem in der Bibel keine einzige Sünde erzählt wird. Aber wir wissen, dass er ein Sünder war, aber es wird keine Sünde erzählt. Was aber von ihm erzählt wird, war ein Leben völlig hingegeben an den Herrn. Er hat so Schlimmes erlebt, man muss sich mal vorstellen, man ist 17jährig, der elfte Sohn der Familie und die zehn älteren Söhne, die hassen einen. Man kriegt doch einen Schaden, oder? Das weiß jeder, natürlich gibt das einen Schaden. Er versucht's aber auch immer wieder und offenherzig erzählt er ihnen, was der Herr ihm gesagt hat. Sie hassen ihn noch mehr. Schließlich verkaufen sie ihn nach einem Mordversuch, den insbesondere Ruben verhindern konnte, indem er in Dothan, dort gibt es drei Brunnen, die sind noch heute da, diese Brunnen von Dothan sind zu sehen und Ruben wusste, einer von diesen Brunnen, wo die Brüder ihn reintun wollten, damit er stirbt, war trocken. Er hat erreicht, dass einer dieser Brunnen quasi Josepf das Leben rettete. Aber da kriegt man doch einen Schaden, oder? Wenn man Brüder hat, die so gewalttätig sind, dass sie einen umlegen wollen. Einer ist noch so gnädig, dass er einen in den trockenen Brunnen runtertut. Die sind schon tief, wir haben da reingeguckt. Aber wenn man dann noch nach Ägypten verkauft wird, als Sklave, und was er dort alles erlebt hat. Zuerst sah es noch recht gut aus und plötzlich kommt ein Schlag auf den Kopf mit der Sache mit Potiphars Frau, die ihn zur Unzucht verführen wollte. Er macht ihr klar, eine so große Sünde gegen Gott zu begehen, das geht überhaupt nicht. Aber die hat nicht gehört und sie hat ihn wirklich schließlich sogar berührt und das war der Moment, wo es heißt, Joseph floh und ließ sein Kleid fahren. Aber das, diese mutige Tat als Mann zu fliehen in einer gefährlichen Situation, das hat ihm die Verleumdung eingebracht, er hätte dieser Frau etwas antun wollen und er kommt in den Knast. Er könnte sich sagen, was ist das für ein Leben, ich will treu mit dem Herrn gehen und es geht alles schief, und kommt dann in den Knast, jahrelang. Das Erstaunliche ist, wenn wir die Geschichte Josephs lesen, finden wir nicht einen traumatisierten Mann. Wie ist das möglich? Weil er den Herrn so geliebt hat. Ich meine, er hätte sagen können, was ist mein Leben? Die besten Jahre habe ich verpasst, von 17 bis 30. Aber er ist dem Herrn treu geblieben und Gott hat ihn schließlich aus dieser untersten Position im Gefängnis zum Zweiten nach dem Pharao in Ägypten gemacht. Er ertrug diese Ehre, weil er gelernt hat, mit Schmach und Schande zu leben. Das hat ihn bewahrt hochmütig zu werden, ich meine, es ist ganz gefährlich, wenn man bekannt wird. Aber wenn der Herr einen andere Wege so geführt hat, das ist eine enorme Hilfe, um die Bescheidenheit zu bewahren. Also ein wunderbarer Mann und es gibt so viele Parallelen in dem Leben von Joseph, wie bei keinem anderen Gottesmann im AT, auf den Herrn Jesus hin. Diese Töchter Zelophchads waren Nachkommen von diesem Joseph. So wie er ein Gottesmann war, wollten sie Frauen Gottes sein. Es ist so wichtig, dass wir Vorbilder haben, die uns Orientierung und Stabilität geben. Wir haben gestern in der Jugendgruppe einiges über die Entwicklung der Rock- und Popmusik seit 1953 bis 2023 angeschaut. Das zeigt wirklich, in welcher Welt wir leben, welchen Herausforderungen, wie es eben darum geht, als Gläubige in einer solchen Zeit zu bestehen. Es war mir wichtig auch da nicht im Dreck zu wühlen, denn diese Stars haben Millionen in die Drogen reingezogen und in die Unmoral usw. Die wirklich mit den Worten von Epheser 2 "Söhne des Ungehorsams" waren. Nicht wahr, alle Menschen sind Kinder des Zorns, sagt Epheser 2, aber dann wird gesprochen, wir haben gelebt unter denen, die "Söhne des Ungehorsams" sind. Merkt man den Unterschied, Sohn - Kinder. Söhne des Ungehorsams sind solche, die in der Zeitepoche vorne stehen und Anführer sind und andere mitreißen. Das sind Vorbilder von Jugendlichen heute. Aber wie wichtig ist es, dass wir Vorbilder haben, die Stabilität im Leben geben. Ich möchte dazu aus Hebräer 13, 7 lesen. Da wird über treue Führer unter den ersten Christen gesprochen, die damals zur Zeit des Hebräerbriefes 62 n.Chr. schon heimgegangen waren. Da sagt Paulus: "Gedenkt eurer Führer, die das Wort Gottes zu euch geredet haben, und, den Ausgang ihres Wandels anschauend, ahmt ihren Glauben nach." Das waren Vorbilder, die auch nach ihrem Tod immer noch Vorbilder waren. Darum heißt es als Befehlt "ahm ihren Glauben nach". Wir können dazu noch Sprüche 10, 7 aufschlagen: "Das Andenken an den Gerechten ist zum Segen, aber der Name der Gottlosen verwest." Hier in diesem Vers geht es um Gerechte, die schon verstorben sind, aber wenn man an sie denkt und sich beschäftigt mit dem, wie sie den Herrn geliebt und ihm nachgefolgt sind, wird es einem zum Segen, zum Ansporn. Das ist übrigens auch der Grund, warum man auf den Gräbern in Israel, z.B. auf dem Ölberg gibt es Tausende von Gräbern, und natürlich ständig hebräische Inschriften. Was ganz typisch ist, da gibt es eine Abkürzung, SaL (?), da ist ein Buchstabe S, dann zwei Strichlein und dann ein L. Das bedeutet sichrono liwracha "Sein Gedächtnis möge zum Segen sein." Das hat nichts damit zu tun, dass man da die Toten verehrt oder irgend so etwas oder für die Toten betet. Nein, aber das ist der Wunsch, dass wenn man doch an diesen Verstorbenen denkt, dass es einem zum Segen wird. Nur als Anregung, so könnte man die Josephsgeschichte lesen und sich immer überlegen, was könnte ich jetzt aus dieser Geschichte und wie er reagiert hat und wie er das alles erlebt hat und dem Herrn bis zum Schluss die Treue gehalten hat, wie könnte ich das auf mein Leben übertragen. Dann wird sein Andenken zum Segen. "Das Andenken an den Gerechten ist zum Segen". Solche Vorbilder brauchen wir! Also nicht nur solche, die leben, sondern sogar solche, die uns schon vorangegangen sind. So war das bei den Töchtern Zelophchads, wenn die an Joseph dachten, Ur-ur-urgroßvater Joseph, dann war das ihnen zum Segen. Und nun, ich habe gesagt, das klingt so unverschämt, Vers 4, "gib uns ein Eigentum unter den Brüdern unseres Vaters!" Aber wenn wir dazu Psalm 81, 11 aufschlagen, da machen wir eine schöne Entdeckung: "Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat; tu deinen Mund weit auf, und ich will ihn füllen." Ist das nicht wunderbar? Das haben sie genau gemacht, man könnte sagen frech, wie die den Mund geöffnet haben. Ja, aber das ist gottgewollt! "Tu deinen Mund weit auf, und ich will ihn füllen." So dürfen wir zum Herrn kommen und ihn anflehen, dass er uns seinen Segen gibt und er will ihn uns geben. Jetzt, wenn wir in 4. Mose weiterlesen, ich habe extra am Anfang nicht weitergelesen, damit es so wie eine Pointe wirkt. Nicht wahr, wir haben in Vers 5 gesehen, "Mose brachte ihre Rechtssache vor den HERRN." Das ist auch eindrücklich, er hat nicht gesagt, geht's eigentlich noch? Sondern er hat diese Frauen ernst genommen und ist damit zum Herrn gegangen. Und jetzt kommt Vers 6: 6. Und der HERR redete zu Mose und sprach: 7. Die Töchter Zelophchads reden recht;... Wow! Man muss sich das vorstellen, wenn die Leute da aus ihren Zelten, es waren Millionen, das irgendwie beobachtet haben, wie diese fünf Frauen da in der Öffentlichkeit auftreten, und sagen, gib uns ein Eigentum! Und dann spricht der HERR: 7. Die Töchter Zelophchads reden recht; du sollst ihnen tatsächlich ein Erbteil unter den Brüdern ihres Vaters geben und sollst das Erbteil ihres Vaters auf sie übergehen lassen. 8. Und zu den Kindern Israel sollst du reden und sprechen: Wenn ein Mann stirbt und keinen Sohn hat, so sollt ihr sein Erbteil auf seine Tochter übergehen lassen. 9. Und wenn er keine Tochter hat, so sollt ihr sein Erbteil seinen Brüdern geben. 10. Und wenn er keine Brüder hat... Jetzt werden erbrechtliche Dinge geklärt, die vorher nicht klar waren. Also dieser neue Fall hat dazu geführt, dass der Herr noch mehr Klarheit gibt. So ist es auch für uns. Wir kommen immer wieder in Situationen, wo wir plötzlich nicht mehr weiterwissen. Wenn wir zum Herrn gehen und sein Wort erforschen, dann bekommen wir neue Einsichten über neue Situationen. Also die Sache ist klar, die werden das Land bekommen. Wenn wir in 4. Mose 36 weiterlesen: 1. Und die Häupter der Väter vom Geschlecht der Söhne Gileads, des Sohnes Makirs, des Sohnes Manasses, aus den Familien der Söhne Josephs, traten herzu; und sie redeten vor Mose und vor den Fürsten, den Häuptern der Väter der Kinder Israel, 2. Und sprachen: Der HERR hat meinem Herrn geboten, den Kindern Israel das Land durch das Los als Erbteil zu geben; und meinem Herrn ist von dem HERRN geboten worden, das Erbteil Zelophchads, unseres Bruders, seinen Töchtern zu geben. 3. Werden sie nun einem von den Söhnen der anderen Stämme der Kinder Israels zu Frauen, so wird ihr Erbteil dem Erbteil unserer Väter entzogen und zum Erbteil des Stammes hinzugefügt werden, dem sie angehören werden; und dem Los unseres Erbteils wird es entzogen werden. Jetzt kommen andere aus dem Stamm, die fechten das Erburteil an, denn es gibt ein Problem. Wenn die Töchter Zelophchads heiraten werden, und sagen wir sie heiraten die eine jemanden aus dem Stamm Ruben, die andere aus dem Stamm Juda, dann wird ja das Erbteil, das sie haben, quasi auf den Stamm Ruben, bzw. den Stamm Juda übergehen. Das ist doch ein Problem, man kann ihnen doch nicht einfach das Erbe geben. Wow, nochmals ein Problem. Und jetzt lesen wir weiter: 4. Und auch wenn das Jubel-Jahr der Kinder Israel kommt, wird ihr Erbteil zum Erbteil des Stammes hinzugefügt werden, dem sie angehören werden; und ihr Erbteil wird dem Erbteil des Stammes unserer Väter entzogen werden. Ha, jetzt kommt wieder Druck. Jetzt Vers 5: 5. Da gebot Mose den Kindern Israel nach dem Befehl des HERRN und sprach: Der Stamm der Kinder Joseph redet recht. Oh! Ihr habt auch recht. Das ist eine Anekdote, es gab einmal einen Rabbi, der wurde von einer Frau besucht, und die hat erzählt, wie schlimm ihr Mann ist. Er hat ihr gesagt, du hast recht. Dann ist aber später auch der Mann gekommen und hat ihm erzählt, dass er auch schon nicht eine einfache Frau hat und der hat ihm gesagt, du hast recht. Das hat aber die Frau des Rabbi gehört und die hat gesagt, das kannst du aber nicht machen. Du sagst dem Mann, du hast recht und bei der Frau sagt du, du hast recht. Was sagt er zu seiner Frau? Du hast recht. Das ist hier aber nicht so! Hier geht es darum, diese Beobachtung war schon richtig. Im Weiteren wird dann geklärt, diese fünf Töchter sollen nicht einen Mann aus einem anderen Stamm heiraten, sondern innerhalb dieses großen Stammes von Joseph sollen sie heiraten, damit das Erbteil im Stamm bleibt. Aber sonst war das frei, man konnte also heiraten über alle Stämme hinweg, das war nicht ein Problem. Dann lesen wir, dass sie schließlich doch geheiratet haben, Vers 10. Aber das war ihnen nicht das Wichtigste, das Wichtigste war ihnen das Erbteil. Also die Gemeinschaft mit dem Herrn und die Freude an dem, was der Herr uns gegeben hat, das war ihnen ganz wichtig. 10. So wie der HERR Mose geboten hatte, so taten die Töchter Zelophchads. 11. Und Machla, Tirza und Chogla und Milka und Noa, die Töchter Zelophchads, wurden den Söhnen ihrer Onkel zu Frauen. 12. Männern aus den Familien der Kinder Manasse, des Sohnes Josephs, wurden sie zu Frauen. Und so verblieb ihr Erbteil beim Stamm der Familie ihres Vaters. 13. Das sind die Gebote und die Rechte, die der HERR in den Ebenen Moabs, am Jordan von Jericho, den Kindern Israel durch Mose geboten hat. Wir sind also hier ganz am Ende der Wüstenwanderung, die letzte Lagerung auf der anderen Seite des Jordans da gegenüber von Jericho bei der Mündung des Jordans in das Tote Meer. Da wo später bei Quasr al-Yahud Johannes der Täufer gepredigt und getauft hat. Also dort auf der anderen Seite waren sie und sie haben geheiratet. Ist aufgefallen, die Reihenfolge der Namen ist nicht mehr die gleiche, wie in 4. Mose 27. In 4. Mose 27 geht es offensichtlich nach dem Alter, da ist Tirza die Jüngste (bei uns ist das die Älteste der Töchter). Hier in 4. Mose 36 ist sie Nr. 2. Aber die Reihenfolge ist ganz anders, nicht wahr. Man muss das zuhause miteinander vergleichen und dann sieht man, in welcher Reihenfolge die geheiratet haben. Die Jüngste war schon die Zweite, das war natürlich für die Älteste nicht so einfach. Das ist nicht einfach, wenn man sieht, wie andere heiraten, und das geht, kein Problem und schnell. Und andere warten und fragen sich, was ist der Plan des Herrn mit meinem Leben? Aber es ist so gut, wenn man eben alles dem Herrn anvertraut, wie Sprüche 3 das sagt, auf ihn hofft, er wird es wohl machen. So haben sie das auch gemacht, es ging zwar in einer anderen Reihenfolge, aber die Älteste, die durfte dann auch heiraten. Aber das war für sie eben nicht das erste und so haben sie den Herrn auf eine besondere Weise erlebt, wie er ganz individuell führt. Es gibt kein Schema, es gibt nicht, wenn ich mir vorgenommen hätte, so und so. Nein, das muss alles anders geschehen, wir haben so ein Familienschema und nach dem sollte das gehen. Das geht gar nicht! Wir können nicht Schemen machen, sondern akzeptieren, wie der Herr die Kinder auch individuell führt. Wir müssen akzeptieren, dass der Herr uns ganz unterschiedlich und individuell führt. Jetzt gehen wir noch zu Josua. Schließlich ist das Volk ins Land hineingegangen und sie haben das Land erobert. Jahrelang, das ging nicht so schnell, insgesamt sechs Jahre. Dann sehen wir aber in Josua 17: 1. Und das Los kam heraus für den Stamm Manasse, denn er war der Erstgeborene Josephs - für Makir, den Erstgeborenen Manasses, den Vater Gileads; weil er ein Kriegsmann war, wurden ihm Gilead und Basan zuteil. 2. Und es kam heraus für die übrigen Söhne Manasses, nach ihren Familien: für die Söhne Abiesers und für die Söhne Heleks und für die Söhne Asriels und für die Söhne Sichems und für die Söhne Hephers und für die Söhne Schemidas; das waren die Kinder Manasses, des Sohnes Josephs, die Männlichen, nach ihren Familien. 3. Und Zelophchad, der Sohn Hephers, des Sohnes Gileads, des Sohnes Makirs, des Sohnes Manasses, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter; und dies sind die Namen seiner Töchte: Machla und Noa, Chogla, Milka und Tirza. (Oh, jetzt ist die Jüngste wieder am Schluss.) 4. Und sie traten herzu vor Eleasar, den Priester, und vor Josua, den Sohn Nuns, und vor die Fürsten und sprachen:... Jetzt machen sie das wieder, wieder so ein Auftritt. Ja, Mose ist verstorben, der Hohepriester Aaron auch, aber da ist der Nachfolger Josua und der Sohn von Aaron, Eleasar, der Hohepriester. 4. ... und sprachen: Der HERR hat Mose geboten, uns ein Erbteil unter unseren Brüdern zu geben... Jetzt kommen sie und rufen in Erinnerung. Sie haben das nicht vergessen. Mose hat gesagt, wir bekommen das. Und dann heißt es: 4. Und er gab ihnen nach dem Befehl des HERRN ein Erbteil unter den Brüdern ihres Vaters. Sie stehen da und das ist doch wirklich mutmachend. So voranzugehen, so im Glauben zu wachsen und eben dieses Land zu erobern und die Priorität auch richtig zu setzen. Es ist auch so, dass manche, wenn sie die Priorität des Heiratens höherstellen als die Priorität, das Leben und die Gemeinschaft mit dem Herrn, im besten Fall wurde es nur 08/15. Es gibt so christliche 08/15-Ehen, da kann man weinen. Aber die haben wirklich das als anstrebenswert vor sich gehabt und ihr Leben wurde spannend, vom Anfang bis zum Schluss. So stellt uns das Wort Gottes diese fünf Frauen vor und macht Mut. Ich meine, wenn man an 4. Mose 47 zurückdenkt, da jenseits des Jordans in der Ebene, unterhalb vom Berg Nebo, "gibt uns!". Das hat aber ein Echo gegeben. Wir schlagen mal Josua 14 auf, da geht es um Kaleb. Kaleb war auch ein Treuer in diesen 40 Jahren. Es gab nicht nur treue Frauen, es gab auch treue Männer, Kaleb und Josua. Und übrigens, bevor ich das in Josua 14 zeige, nochmals 4. Mose 27. Ich habe den Vers vorher in 4. Mose 26, letzten Vers nicht gelesen, aber diese Connection muss man sehen. Es heißt in 4. Mose 26, 65: "Denn der HERR hatte von ihnen gesagt: Sie sollen gewiss in der Wüste sterben! Und kein Mann von ihnen war übrig geblieben außer Kaleb, dem Sohn Jephunnes, und Josua, dem Sohn Nuns." Das sind die zwei Männer, von denen gesagt wird, dass sie dem Herrn völlig nachgefolgt sind. Wiederholt wird das gesagt, dem Herrn völlig nachgefolgt sind. Die werden da zuerst erwähnt und dann kommen die Töchter Zelophchads. Also wirklich der Vers bevor die Geschichte mit den Zelophchads Töchtern beginnt. Nun jetzt, Israel war im Land und Kaleb hat ja auch die Zusage, dass er im Land ein Erbteil bekommen würde. Aber da musste er auch dahinstehen. In Josua 14, 6 lesen wir: 6. Und die Kinder Juda traten in Gilgal zu Josua; und Kaleb, der Sohn Jephunnes, der Kenisiter, sprach zu ihm: Du kennst das Wort, das der HERR zu Mose, dem Mann Gottes, meinet- und deinetwegen in Kades-Barnea geredet hat. 7. Vierzig Jahre war ich alt, als Mose, der Knecht des HERRN, mich von Kades-Barnea aussandte, um das Land auszukundschaften; und ich brachte ihm Antwort, wie es mir ums Herz war. 8. Und meine Brüder, die mit mir hinaufgezogen waren, machten das Herz des Volkes verzagt; ich aber bin dem HERRN, meinem Gott, völlig nachgefolgt. Jetzt will er auch das Erbteil bekommen. Und wie spricht er? Darum geht's mir. In Vers 10 sagt er, er ist 85 und er sagt in Vers 11: 11. Ich bin heute noch so stark wie an dem Tag, als Mose mich aussandte (wow, ein fitter Mann mit 85); wie meine Kraft damals, so ist meine Kraft jetzt zum Kampf und um aus- und einzuziehen. 12. Und nun, gib mir dieses Gebirge, von dem der HERR an jenem Tag geredet hat;... "Gib mir", das ist die gleiche Sprache! Woher hatte er das schon mal gehört? Da waren fünf Frauen, die sagten "gib uns" und jetzt sagt er "gib mir". Er hat von ihnen gelernt, also offensichtlich, das ist die gleiche Sprache. Darum sage ich, diese Geschichte der Töchter Zelophchads, die macht uns allen Mut, um wirklich mit dem Herrn entschieden treu den Weg voranzugehen. 12