Das Buch Joel: Licht über Juda und Jerusalem – Teil 2/2

Roger Liebi

29.06.2019

ID: 31611

 

Wir fahren weiter in Joel 2:

3.      Vor ihm frisst das Feuer,

lodert eine Flamme.

Wie der Garten Eden ist das Land vor ihm,

und nach ihm eine Wüste des Entsetzens.

Und auch keine Entronnenen hat es.

Vers 3 haben wir gesehen, die Armee kommt und das Feuer frisst. Das Land ist wie der Garten Eden aber danach ist es eine Wüste des Entsetzens. Die Menschen, die mit der Armee konfrontiert werden, die werden umgebracht: „auch keine Entronnen hat es.“

4.      Wie die Erscheinung von Pferden ist seine Erscheinung,

und wie Reiter also eilen sie daher.

5.      Wie das Getöse von Wagen

Hüpfen sie auf den Gipfeln der Berge,

wie das Prasseln einer Feuerflamme,

welche Stoppeln verzehrt,

Gleichsam als starkes Volk,

in Schlachtordnung aufgestellt [treten sie auf].

Interessant ist, dass es hier heißt „wie Pferde“. Das waren die normalen Fortbewegungsmittel im Krieg in der Antike, Pferde und Wagen und diese Erscheinung ist „wie die Erscheinung von Pferden“, „wie Reiter“ eilen sie daher, es ist das Getöse „wie Wagen“ aber natürlich sind es moderne Waffen.

6.      Vor ihm (das heißt vor dieser Riesenarmee, die eine Zusammensetzung ist aus vielen Völkern) erbeben Völker,

alle Gesichter erbleichen.

7.      Gleichsam als Helden rennen sie,

Gleichsam als Männer des Krieges

Ersteigen sie die Mauer.

Ein jeder geht auf seinen Wegen,

und sie kommen von ihren Pfaden nicht ab.

8.      Keiner drängt den anderen,

ein jeder geht auf seiner Bahn.

Und zwischen den Wurfgeschossenen stürzen sie rasch zu Boden.

Sie lassen keinen Bruch in den Reihen entstehen. (Also völlig durchorganisiert kommt die Armee.)

9.      In der Stadt eilen sie umher, (hier wird der Häuserkampf beschrieben. Es ist ja auch in der modernen Kriegsführung das schlimmste was es gibt. Häuserkampf ist das allergefährlichste und hier wird das so beschrieben.)

Sie rennen auf der Mauer,

sie steigen in die Häuser,

durch die Fenster

gehen sie hinein wie ein Dieb.

10.  Vor ihm bebt die Erde,

es erzittern die Himmel.

Die Sonne und der Mond verfinstern sich,

und die Sterne verhalten ihren Glanz.

Wir sehen nebst dem Krieg und nebst den Naturerscheinungen (der Regen, der ausbleibt), wird hier gesagt, dass es Bewegung im Kosmos gibt. Da haben wir auch viele andere Stellen, die darüber sprechen, dass in dieser Zeit sogar die kosmischen Ordnungen in Bewegung geraten. Off 6 spricht darüber bereits im Zusammenhang mit den ersten 3 ½ Jahren und viele andere Stellen sprechen darüber, wie auch Meteore auf die Erde fallen. Das sind Sterne, die vom Himmel fallen und hier heißt es eben, die Himmel erzittern und dazu kommen enorme Erdbeben dazu („vor ihm bebt die Erde“.) Wir werden nachher sehen, das ist noch mehr als nur Erdbeben, sondern es wird auch geologische Katastrophen geben. Es werden Berge zusammenbrechen und Täler neu gebildet werden. Wir haben bereits in Sach 14 davon gelesen, wie der Ölberg, wenn der Herr kommt, gespalten wird. Die geologische Bruchstelle ist übrigens heute schon sichtbar. Was in Sach 14 beschrieben ist sieht man aus der Sicht der modernen Geologie, dass die Bruchstelle schon vorgegeben ist. Das wird dann noch wirklich so zustande kommen, eine Konzentration von Katastrophen. Dann heißt es in Vers 11,

11.  Und der HERR lässt seine Stimme erschallen

Vor seinem Heer,

denn sehr groß ist sein Lager,

denn stark ist der Täter seines Wortes,

denn groß ist der Tag des HERRN,

und sehr schrecklich.

Und wer vermag, ihn zu ertragen?

Hier wird diese schreckliche Armee beschrieben als ein Werkzeug in der Hand Gottes, ein Gerichtswerkzeug. Das ist schwer zu verstehen und doch eigentlich ganz einfach. Denn es war schon immer in der Geschichte so, wenn wir im Buch Habakuk sehen, stellt sich Habakuk die Frage, wie kann Gott die Babylonier benutzen, um Israel zu strafen? Die sind ja noch schlimmer in ihrem Götzendienst als Israel. Gott sagt ihm, dass er sie benutzt, um Israel zu züchtigen. Das Buch Habakuk macht einem klar, dass aber diese feindliche Armee auch wieder bestraft wird und so sieht man das sehr schön im Buch Daniel, Dan 2,7. Die Babylonier wurden bestraft durch die Perser und Meder. Die Perser und Meder wurden wieder bestraft durch die Griechen, Alexander der Große, obwohl sie Gottes Gerichtsmittel waren an den Babyloniern. Das griechische Reich, bzw. die Nachfolgereiche wurden dann auch wieder bestraft durch die Römer. So geht das durch die ganze Geschichte. Gott benutzt auch ungerechte Armeen in seiner Hand, um andere Völker zu bestrafen. Hier sehen wir, diese Armee vom Norden wird Gottes Zuchtmittel für Israel sein, das den Antichristen und seinen Götzendienst akzeptieren wird.

12.  Und auch jetzt,

Spruch des HERRN,

kehrt um bis zu mir mit eurem ganzen Herzen,

und mit Fasten und mit Weinen und mit Wehklagen!

Jetzt kommt in der Drangsal ein Aufruf an Israel, noch in dieser Zeit umzukehren. Da sehen wir also im Gericht die Gnade Gottes. Aber was hier klargemacht wird, er ruft auf zu einer echten Bekehrung! Er sagt nicht einfach „kehrt um“, sondern „kehrt um bis zu mir“. Gerade im Buch Amos sehen wir, wie gesprochen wir von Umkehr und von der Möglichkeit des Menschen umzukehren aber nicht bis zum Herrn! Das sind halbe Bekehrungen. Also es gibt halbe Bekehrungen und die taugen gar nichts. Eine Bekehrung muss wirklich völlig sein bis zum Herrn, darum wird das hier so ausgedrückt, „kehrt um bis zu mir mit eurem ganzen Herzen“. Man kann sich auch mit einem halben Herzen bekehren, dann ist es auch eine halbe Bekehrung. Eine halbe Bekehrung ist keine Bekehrung.

13.  So zerreißt euer Herz,

und nicht eure Kleider,

und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott,

denn gnädig und barmherzig ist er,

langsam zum Zorn und groß an Güte,

und er wird es sich gereuen lassen über das Böse!

Man kann in alttestamentlicher Sprache sein Entsetzen ausdrücken, indem man die Kleider zerreißt, aber das kann oft eine Show, eine rein äußerliche Show sein. So wie das der Fall war beim Hohepriester Kajaphas, der in dem Prozess gegen den Herrn Jesus seine Kleider zerreißt, obwohl im 3. Mose ein ausdrückliches Gesetz ist, der Hohepriester darf seine Kleider nicht zerreißen. Da wird die ganze Show offenbar, das war nur ein Spektakel, dass er quasi in Entrüstung seine Kleider zerreißt. Hier wird gesagt, wenn es um echte Bekehrung geht „so zerreißt euer Herz und nicht eure Kleider“. Das muss geschehen, „und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott“ und dann wird nochmal betont diese Gnade, diese Barmherzigkeit, die sogar da in der Zeit des Gerichts für Israel offen ist.

14.  Wer weiß, er wird umkehren und es sich gereuen lassen,

und wird hinter sich Segen zurücklassen:

Speisopfer und Trankopfer

Für den HERRN euren Gott.

Also wenn Israel in dieser Not jetzt eine Umkehr erlebt und nachher gibt es eine Wende mit Segen, wird der Fokus auf den Tempeldienst gerichtet. Interessant, wenn der Segen kommt, dann werden wieder Speisopfer und Trankopfer möglich werden. Nochmals wird wie in Kap 2,Vers 1 vom Schophar-[Horn] gesagt:

15.  Stoßt ins Schophar-[Horn] auf Zion, (also dieses Tempelinstrument muss als Signalinstrument benutzt werden, um eine Fastenversammlung, eine Umkehrversammlung einzuberufen)

heiligt ein Fasten,

ruft eine Festversammlung aus,

16.  Versammelt das Volk,

heiligt eine Volksversammlung,

bringt die Ältesten zusammen,

versammelt die Kinder,

und die Säuglinge an den Brüsten!

Wirklich das ganze Volk, und es wird betont auch die Kinder und sogar die ganz kleinen Kinder! Nicht wahr, es gibt ja in manchen Gemeinden Leute, die ärgern sich sehr schnell, wenn Kinder weinen oder bisschen Unruhe bereiten. Aber wenn man all die Stellen in der Bibel sieht, wo das ganze Volk versammelt wird, auch die Kinder und auch die kleinen Kinder, da bekommt man eine andere Vorstellung davon. Gott möchte Familien in seiner Gegenwart. Man kann sagen, was haben die Säuglinge davon? Die verstehen ja nichts. Natürlich verstehen die nichts, aber die spüren etwas. Es ist eben so, die Kinder im Gottesdienst nehmen ganz andere Dinge wahr als was wir Erwachsene wahrnehmen. Die nehmen Dinge wahr und die können später als Erwachsene sagen, immer dieser Bruder, der hat so und so und die haben so und so und diese Person war immer so freundlich zu mir. Das bleibt, es können nur ganz kleine Dinge sein. Das verbinden die Kinder überhaupt mit der ganzen Gemeinde und wie sie miteinander umgehen und das ist enorm. Sie spüren auch die Gottesfurcht und auch die fehlende Gottesfurcht. Darum ruft hier Gott auch die jungen Mütter auf, die am Stillen sind, die sollen auch sogar mit dem Baby kommen.

16.  ...

Es gehe hinaus der Bräutigam aus seinem Zimmer,

und die Braut aus ihrem Brautgemach!

Das nimmt Bezug auf die Hochzeitsnacht und hier wird aufgerufen, dass diese Umkehr wichtiger ist als die Hochzeitsnacht. Das ist die Pointe, die das aussagt. Wenn jemand denkt, das ist im Leben ein so gewaltiger Höhepunkt, wenn zwei Menschen heiraten und schließlich ein Fleisch werden, aber Umkehr ist wichtiger! Das wird hier gesagt. Sie sollen ihr Zimmer verlassen und sofort zu dieser Bußversammlung nach Israel reisen.

17.  Zwischen der Vorhalle und dem Altar

Sollen die Priester weinen,

die Diener des HERRN sollen sagen:

Verschone, HERRR, dein Volk,

und gib dein Erbteil nicht preis der Schande,

der Spottrede der Nationen.

Warum sollte man unter den Völkern sagen:

Wo ist ihr Gott?

Man sieht hier sogar genau lokalisiert zwischen der Vorhalle und dem Brandopferaltar, da müssen die Priester stehen. Vorhalle heißt im Hebr. „ulam“, das bezeichnet beim Tempelhaus diese Eingangshalle und danach kommt der Bereich, der heißt „kodesch“, das Heilige und dahinter ist „kodesch-ha-kodaschim“, das Heilige der Heiligen, das Allerheiligste. Es wird so konkret über den Altar gesprochen, über die Vorhalle des Tempelhauses, über den Berg Zion, über Trankopfer und Speisopfer und es gibt so viele Christen die sagen, es wird nie einen dritten Tempel geben. Hier wird sogar gesagt, wo die Priester dann stehen werden! Und zwar war eigentlich immer dieser Bereich zwischen Vorhalle und Altar ein besonders heiliger Bereich, „Vorhof der Priester“. In diesem Bereich durften keine Männer aus den anderen Stämmen hineingehen. Man durfte bis zum Altar kommen und besonders auf der Nordseite waren die Opfertiere für die Schächtung fixiert, daneben waren die Tische, wo man dann die geschlachteten Tiere aufgelegt hat um sie zu öffnen und da waren auch die Pflöcke, wo man sie auf den Nägeln aufgehängt hat um die Innereien herauszunehmen. In diesen Bereich durften Männer und Frauen kommen. Es gab nämlich im Norden im zweiten Tempel zur Zeit des Herrn Jesus das Tor der Frauen und dort wurde man direkt zum Altar hingeführt. Aber nicht in diesen Zwischenbereich zwischen Halle und Altar. Frauen und Männer durften dort nur hingehen, wenn sie ein Opfer brachten. Es gab dann noch etwas östlicher vom Altar, das war ein ganz kurzer Streifen, das war der Israelvorhof, dort durften Männer auch ohne Opfer hingehen und die Frauen, die waren auf der Empore des Frauenvorhofs und konnten von oben alles beobachten. Sonst durften sie nicht in den inneren Vorhof, aber wenn sie ein Opfer brachten, dann über das Tor der Frauen. Als Maria ihr Opfer brachte in Luk 2, durfte sie nicht dort hineingehen, weil sie kein Opfer brachte, wo man die Hand aufstützen musste. Sie war ja zu arm um ein Lamm als Entbindungsopfer zu geben und hat ein Taubenopfer gekauft und dort braucht es keine Handaufstützung, also musste sie eben im Frauenvorhof warten, bis ein Priester ihr dann berichtete, das Opfer ist vollendet. Einfach nur um ein bisschen zu erklären, wie die Bereiche im inneren Vorhof sind und wie eben dieser besonders heilige Bereich zwischen Halle und Altar erwähnt wird, wo die Priester bei dieser Bußversammlung Israels in der Großen Drangsal dann speziell beten werden. Sie schreien zu dem HERRN, er soll das Volk verschonen und nicht dieser Schande der anderen Völker preisgeben. Die Frage ist, „warum sollte man unter den Völkern sagen: Wo ist ihr Gott?“

So endet der erste Teil, Juda und Jerusalem in der Finsternis, der Großen Drangsal, des Tages des HERRN. Ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels. In Vers 17 dieser Ruf und jetzt kommt die Antwort. Das ist der zweite Teil, der jetzt zeigt, wie Israel, Juda und Jerusalem, aus der Finsternis ins Licht geführt wird.

18.  Dann eifert der HERR für sein Land,

und er erbarmt sich über sein Volk.

Also diese Bußversammlung im dritten Tempel, der zwar entweiht ist, aber immer noch geeignet um zu beten und Buße zu tun, bringt die Wende, dass Gott eingreifen wird! Aber merken wir, Vers 17 endet mit der Frage „wo ist ihr Gott?“ und dann die Antwort in Vers 18, „dann eifert der HERR“. HERR hier mit Großbuchstaben meint natürlich immer den Eigennamen Gottes, JHWH, Jahweh. Beim Namen Joel heißt Jo die Abkürzung für Jahweh und El heißt Gott: Jahweh ist Gott. Hier haben wir eine Anspielung auf seinen Namen. Die Priester rufen, wo ist ihr Gott? Dann wird Jahweh für sein Volk eifern! Das ist also mit Bezug auf seinen Namen Joel. Genau an der Nahtstelle seines Buches wird auf seinen Namen in dieser Art angespielt. Gott ist hier Elohim und bei Joel ist dieser kürzere Gottesname El verwendet, aber es ist eine klare Anspielung auf seinen Eigennamen.

19.  Dann antwortet der HERR und spricht zu seinem Volk:

Wieder Jahweh, das ist eben der Name des Bundes Gottes, das ist der Name Gottes, wenn er in Beziehung zu Menschen tritt. Jetzt versteht man z.B. auch, warum es in 1. Mose 1 immer heißt „und Gott sprach“, aber im 2. Kapitel heißt es „Gott der HERR“, also Jahweh. Liberale Theologen sagen, das sei ein Hinweis, dass hier zwei verschiedene Autoren geschrieben haben. Das sei nicht Mose gewesen, sondern da schreibt einer Elohim und der andere, der hat einen anderen Stil, der sagt immer Jahweh Elohim. Die haben nicht verstanden, dass die Wahl der Gottesnamen immer eine Bedeutung haben! Elohim ist Gott der Erhalter und Schöpfer des Weltalls. Darum wird in 1. Mose 1, wo es um die sechs Schöpfungstage in der Übersicht geht, der Schöpfer immer Elohim genannt. Aber in Kapitel 2 wird ja im Detail beschrieben, wie Gott den Menschen gemacht hat, was in Kap 1 nur ganz kurz in der Übersicht gesagt wird. In Kap 2 wird genau gesagt, wie Adam aus Ackererde geformt wurde, wie nach einer Operation Eva aus der Rippe des Mannes durch eine Art Cloning gebildet wurde, alles im Detail. Es wird genau gesagt, wie Gott Adam Gebote gibt, Aufträge. Da ist Gott in Beziehung zum Menschen und darum heißt es immer Jahweh. Aber weil er dort auch als Schöpfer beschrieben wird, heißt es eben Jahweh Elohim. So werden die Gottesnamen ganz bewusst durch den Heiligen Geist verwendet! Man muss darauf achten und dann sind die bibelkrischen Theorien vom Tisch und man hat einen geistlichen Gewinn.

Ein anderes Beispiel: Das Buch Prediger, sagt die Bibel, stammt von König Salomo, auch der größte Teil des Buches der Sprüche. Aber im Buch Prediger wird Gott 40x Elohim genannt und kein einziges Mal Jahweh! Aber im Buch der Sprüche wird Gott fast immer Jahweh genannt und fast nie Elohim. Warum? Weil im Prediger beschrieben wird, wie Salomo Jahre hindurch ohne Gemeinschaft mit dem Herrn gelebt hatte. Er hat alles Mögliche ausprobiert und es war alles sinnlos und hohl und eitel. Am Ende seines Lebens ist er umgekehrt und hat dem Volk das beigebracht, es hat alles nichts gebracht, wiederholt nicht meine Fehler! Fürchte Gott und halte seine Gebote, denn das ist der ganze Mensch. Darum heißt es dort, wo er nicht in der Gemeinschaft war, einfach Elohim, Gott der Schöpfer. Aber das, was die Beziehung ausdrückt, das haben wir im Buch der Sprüche, weil es dort um diese Weisheit geht, die Gott einem Volk, das in der Beziehung zu ihm steht, gibt, um im Alltag genau zu wissen, wie man sich da und in der Situation verhalten muss. Darum hat es eine Bedeutung, warum es fast immer Jahweh in den Sprüchen steht und gar nie im Buch Prediger.

Noch ein letztes Beispiel: Man lese 2. Chroniker 20, König Josaphat im Krieg, die feindlichen Armeen wollen ihn umbringen und dann schreit er zum HERRN, zum Jahweh. Im gleichen Vers heißt es, und Elohim wandte sie von ihm ab. Also der gläubige König schreib zu dem Gott, mit dem er in einer Beziehung war, darum Jahweh, und der Schöpfer und Erhalter des Weltalls kann die Armeen von ihm abziehen, darum Elohim. Das sind nicht zwei verschiedene Autoren im gleichen Vers, sondern die Namen haben eine ganz bestimmte Bedeutung. Darum auch hier, dass jetzt ständig gesagt wird HERR mit Großbuchstaben, das ist der Gott, der in Beziehung steht zu Israel und jetzt für sie handelt.

19.  Dann antwortet der HERR und spricht zu seinem Volk:

Siehe, ich sende euch

Das Korn, den neuen Wein, und das Olivenöl,

so dass ihr davon satt werdet,

und ich werde euch nicht mehr setzen

zum Hohn unter den Nationen.

20.  Und den Nordländer

Werde ich von euch entfernen, ...

Das bedeutet „den von Norden Kommende“, das was in Daniel der König des Nordens ist, wird hier der Nordländer genannt. In Jesaja wird übrigens dieser selbe Feind auch ausführlich beschrieben, wie er vom Norden kommt, Israel überrennt und dort heißt er der Assyrer. Das muss man wissen, damit man die verschiedenen Bezeichnungen in den Propheten korrekt zuordnen kann. In Jesaja, auch in Micha ist es Assur oder Assyrien diese große Koalition, die vom Norden her Israel überrennen wird.

20.  Und den Nordländer

Werde ich von euch entfernen,

und werde ihn vertreiben in ein Land

der Trockenheit und der entsetzlichen Verwüstung,

seinen Vortrab in das vordere Meer,

und seinen Nachtrab in das hintere Meer.

Und aufsteigen wird sein Gestank,

ja, aufsteigen wird sein Verwesungsgeruch,

weil er Großes getan hat.

Was ist das vordere und das hintere Meer? Das muss man sich einmal sagen lassen und dann ist es klar. Wir haben in unserer Kultur, seit wir Kinder sind, gelernt, oben ist Norden und unten ist Süden. Rechts ist Osten, links ist Westen. In der Bibel aber orientiert man sich am Orient. Vorne ist Osten, darum ist eines der Wörter im Althebräischen in der Bibel für Osten „kedem“. Es gibt auch „misrach“, misrach heißt „der Ort des Aufgehens“, also wo die Sonne aufgeht. Kedem heißt aber auch Osten und das heißt das, was vorne ist. „Vorwärts“ heißt „kadima“ und „kedem“ heißt Osten, vorne. Dann ist hinten Westen. Rechts ist Süden und links ist Norden. Jetzt versteht man, ein Wort für Süden in der Bibel heißt „Teman“ mit der Wurzel „jaman“ für rechts. In Hesk 16 wird gesagt, Sodom ist rechts und Samaria ist links. Wieso? Weil Sodom im Süden war, vom Land Israel hergesehen und Samaria ist im Norden, darum links. Das vordere Meer ist also das Tote Meer und das hintere Meer ist das Mittelmeer. Das heißt also, dieser Nordländer wird im Zwischenbereich zwischen Mittelmeer und Toten Meer sein. Das entspricht genau Dan 11, 40-45. Wir haben noch gelesen, er kommt zurück von Ägypten und wird seine Armee zwischen dem Mittelmeer und dem Berg der Heiligen Zierde aufstellen. Da sind wir auf der Höhe zwischen Mittelmeer und Totem Meer. Von Jerusalem muss man noch die Linie rüber ziehen und dann hat man das Tote Meer. Sieht man, wie das geografisch wie ein Puzzle zusammenpasst. In diesem Bereich wird also der König des Nordens sein, aber sein Vortrab wird dann im Toten Meer enden und sein Nachtrab, der hintere Teil, im Mittelmeer. Die werden dort verwesen und ihr Gestank wird aufsteigen, weil er „Großes getan hat“.

In der Fußnote habe ich geschrieben, das kann man übersetzen mit „weil er geprahlt hat / in Überheblichkeit gehandelt hat“. Jetzt sieht man, einerseits haben wir gesehen, diese Armee wird Gottes Heer sein, das als Zucht gegen Israel kommt aber in Wirklichkeit handeln diese Menschen in eigener Bosheit. Da sieht man etwas, wie Gott souverän handelt. Er hat seine Pläne und er kann sogar das Böse benutzen, damit seine Gerichte durchgeführt werden, aber er selber hat mit dem Bösen nichts zu tun. Gott könnte Israel gegen feindliche Armeen schützen, wie er das getan hat in den vergangenen Jahrzehnten, aber er wird seine Hand wegnehmen. Aber die werden kommen in eigener Bosheit und darum werden sie auch Rechenschaft geben für ihre eigene Bosheit! Sie werden selber direkt vom Herrn gerichtet werden. Das ist der Moment, wo dieses Domino zum Ende kommt. Wir haben gesehen, Assyrien wurde bestraft durch die Babylonier, die Babylonier wurden bestraft durch die Medo-Perser, die Medo-Perser wurden bestraft durch die Griechen, die Griechen wurden bestraft durch die Römer und wir wissen, wie es weiterging in der Geschichte. Die Römer wurden bestraft durch die Germanen oder überhaupt durch die wilden Völker aus dem Norden und aus dem Osten. So ging die Geschichte weiter bis ins 20. Jhd, immer wieder bestraft einer den anderen, aber wann hört diese Kette auf? Dann, wenn der Herr am Schluss direkt die letzten Feinde bestrafen wird! Dann wird Gerechtigkeit in dieser Welt eingeführt werden. Hier sehen wir sein Gericht über den König des Nordens, weil er eben vermessen, überheblich gehandelt hat.

21.  Fürchte dich nicht, Erdboden,

frohlocke und freue dich,

denn der HERR tut Großes.

Merken wir den Gegensatz, sie haben groß gehandelt, aber in Überheblichkeit und werden gerichtet. Jetzt wird gezeigt, wie der HERR Großes tut durch sein Eingreifen, gerade auch für die Natur! Ich bin für die Natur und muss deswegen kein Grüner sein. Gott ist eben, der diese Natur geschaffen hat und der auch dafür sorgen wird, dass im Tausenjährigen Friedensreich diese Natur aufblühen wird. Und zwar grün! Eine Stelle für solche, die für die Natur sind aber nicht für die Grünen und ihr Programm, meine ich. Wir lieben ja die Menschen, aber mit ihrer Ideologie haben wir ein Problem. 2. Sam 23, dies sind die letzten Worte Davids und dann sagt er in Vers 3: „Der Gott Israels hat gesprochen, der Fels Israels hat zu  mir geredet: Ein Herrscher unter den Menschen, gerecht, ein Herrscher in Gottesfurcht;“ und jetzt beschreibt er, wie der Herr Jesus regieren wird im Tausenjährigen Reich, Vers 4: „und er wird sein wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken: Von ihrem Glanz  nach dem Regen sprosst das Grün aus der Erde.“ Wenn der Herr Jesus kommt als die Sonne der Gerechtigkeit, das wird sein wie ein Morgen ohne Wolken! Das gibt es ja nicht so oft, dass man am Morgen aus der Türe rausgeht und man sieht keine einzige Wolke, alles nur blau. So wird das sein für diese Welt, wenn der Herr Jesus kommt, es wird sein wie ein Morgen ohne Wolken und es wird sein wie, in der Nacht zuvor hat es noch geregnet und dann bekommt ja das Grün eine ganz besondere Qualität. Darum liebe ich ja auch die Tropischen Regenwälder so, dieses saftige, kräftige Grün ist einfach fantastisch. So ist es hier, „von ihrem Glanz nach dem Regen sprosst das Grün aus der Erde“. So wird also sich der Herr dieser verwüsteten Erde annehmen. Darum sagt er:

21.  Fürchte dich nicht, Erdboden,

frohlocke und freue dich,

denn der HERR tut Großes.

22.  Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes,

denn die Auen der Wüste sind grün,

die Bäume tragen ihre Frucht,

der Feigenbaum und der Weinstock geben ihren Ertrag.

Das Land Israel, das verwüstet sein wird, wird wieder aufblühen. Aber noch mehr, sogar die Gebiete, die auch heute noch Wüste sind, werden aufblühen! Das erfahren wir aus Jes 35, ich möchte das zeigen, um deutlich zu machen, wie Prophetie wie ein Puzzle zusammenpasst. Hier wird etwas davon angetönt, wie die Natur aufblühen wird, aber ausführlicher in Jesaja 35, ab Vers 1:

1. „Die Wüste und das dürre Land werden sich freuen, und die Steppe wird frohlocken und aufblühen wie eine Narzisse.
2. Sie wird in voller Blüte stehen und frohlocken, ja, frohlockend und jubelnd. Die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, die Pracht des Karmel und Sarons: Sehen werden sie die Herrlichkeit des HERRN, die Pracht unseres Gottes.“

Hier wird speziell erwähnt die Steppe, das ist die Araba, diese Steppe unten beim Toten Meer. Die wird aufblühen, sie wird werden wie die Saronebene. Die Saraonebene entlang dem Mittelmeer, also nördlich von Cäsarea, das war eine der früheren Kornkammern Israels. Sogar dieses Wüstengebiet wird werden wie Saron. Übrigens wird auch die Sinai-Halbinsel aufblühen! Die wird im Tausendjährigen Friedensreich bewohnt werden. Das wird alles so kommen und hier wird es in Kürze in Vers 23 angetönt, dass die Wüste blühen wird, „denn die Auen der Wüste sind grün“.

23.  Und ihr Söhne Zions,

frohlockt und freut euch

in dem HERRN, eurem Gott!

Denn er hat euch gegeben

Den Lehrer der Gerechtigkeit.

Und er lässt euch Regen fallen,

den Frühregen und den Spätregen zuerst.

Das ist eine ganz interessante Stelle. Ich nehme an, wenn man in seiner Bibel vergleicht, dann ist es nicht unbedingt genau gleich. Was haben manche da anstatt „Lehrer der Gerechtigkeit“? Frühregen! Das ist ein Wortspiel, denn „morä“ heißt Frühregen oder auch Lehrer. Also der Lehrer in der Schule ist der „morä“, die Lehrerin die „mora“, „morä“ ist aber auch der Frühregen. „Der Lehrer der Gerechtigkeit“ ist ein wichtiger Ausdruck in den Schriften von Qumran. Dort kommt dieser Ausdruck in den Schriften dieser abgesonderten, jüdischen Gruppe vor und zwar beziehen sie diesen Namen auf diesen Hohenpriester, aus dem Geschlecht von Zadok, der sich vom Tempel abgesondert hatte. Die Makkabäer hatten zuerst eine Erweckung ausgelöst, aber nachher sind sie wirklich auf Abwege gekommen. Die Makkabäer haben das Hohepriesteramt an sich gerissen, obwohl sie nicht aus dieser Linie von Zadok waren! Von da an hatte man in Israel illegale Priester. Das hat sich weiter fortgesetzt bis in die Zeit des Herrn. Kajaphas war kein legaler Hohepriester im Geschlecht von Zadok, sondern sie haben die Zadokiten vertrieben und dieser Gründer von Qumran war noch einer aus dieser Linie! Der war so enttäuscht, jetzt ist der Tempel ganz im Chaos, ich muss mich trennen und ich werde warten bis der Messias kommt und der wird dann einen neuen Tempel bringen. Darum ist er nach Qumran gegangen, hat diese Siedlung dort gegründet und viele sind ihm gefolgt. Sie sind nicht mehr zum Tempel gegangen. In ihren Schriften nennen sie diesen Lehrer den Lehrer der Gerechtigkeit. Diesen Ausdruck haben sie aus Joel, aber natürlich bezieht sich dieser Titel eben nicht auf diesen Mann, der sich da abgesondert hat, sondern auf den Messias:

23.  ...

Denn er hat euch gegeben

Den Lehrer der Gerechtigkeit. (Und dieser Lehrer der Gerechtigkeit, der gibt Regen!)

Und er lässt euch Regen fallen,

den Frühregen und den Spätregen zuerst.

Bzw der Gott, der den Lehrer der Gerechtigkeit gibt, er lässt den Regen fallen. Der Frühregen bezeichnet den Regen im Oktober. Die Regenzeit beginnt in Israel im Oktober nach dem Laubhüttenfest. Am Laubhüttenfest betet man noch um Regen und dann kommt der Regen und das ist der Frühregen. Die ganze Winterzeit hindurch ist Regenzeit und die Schlussphase ist zum Passahfest hin, das ist dann der Spätregen. Frühregen und Spätregen bezeichnet die Regenzeit mit Betonung auf der Anfangszeit und der Endzeit. Aber das wird ja in den sieben letzten Jahren ausfallen! Wenn dann der Herr Jesus kommt, der Lehrer der Gerechtigkeit, dann wird Gott auch diesen Frühregen und Spätregen wiedergeben, so wie das früher war. Die Folge? Vers 24:

24.  Und die Tennen werden voll Korn werden,

und die Kufen werden überfließen von neuem Wein und von Olivenöl.

25.  Und ich werde euch die Jahre erstatten,

die der Vermehrer abgefressen hat,

der Hüpfer und der Vertilger und der Abnager,

mein großes Heer,

das ich unter euch gesandt habe. (Gott wird also all diesen Mangel voll erstatten.)

26.  Und ihr werdet genug zu essen haben und satt werden.

Und ihr werdet den Namen des HERRN, eures Gottes, loben,

der wunderbar an euch handelt.

Und mein Volk soll in Ewigkeit nicht mehr beschämt werden.

Jetzt sieht man auch, dass diese Prophetie nie irgendwann früher mal in Erfüllung gegangen ist, denn sonst müsste ja nach diesem Krieg so sein, dass das jüdische Volk nie wieder beschämt worden wäre. Aber es ist in den vergangenen 2000 Jahren bis in die heutige Zeit ständig geschmäht und beschämt worden. Nein, das ist etwas Zukünftiges! Wenn das dann durch ist, wird das jüdische Volk nie mehr geschmäht werden.

27.  Und ihr werdet erkennen, dass ich in der Mitte Israels bin,

und dass ich der HERR, euer Gott, bin, und keiner sonst,

und mein Volk soll in Ewigkeit nicht mehr beschämt werden.

Wenn all das in Erfüllung gehen wird, dann wird Israel den Herrn wirklich erkennen. Man muss nur denken, heute sind 80% nicht religiös. Die meisten feiern schon Passah und machen die religiösen Feste so ein bisschen mit, besonders dann, wenn sie wollen, eben sehr liberal. Aber dann wird Israel den Herrn erkennen, wenn all diese Prophetie in Erfüllung gehen wird. Übrigens wird diese Aussage später im Buch Hesekiel wieder aufgenommen. Ich habe das mal ausgezählt, wie oft in Hesekiel „und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin“, steht. Da gibt es wie in der Musik verschiedene Variationen wie „sie werden erkennen, dass ich der HERR bin“. Ich habe alle Variationen berücksichtigt, zusammengezählt und das kommt 77x vor. Gott sagt etwas voraus und dann sagt er, wenn das in Erfüllung geht, „ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin“. Das zeigt uns, wie ein Mensch erkennen kann, dass die Bibel Gottes Wort ist und dass der Gott der Bibel der wahre Gott ist. Manche sagen, man kann ja nicht wissen, vielleicht ist es der Koran oder die Schriften der Hindus oder die Bibel, man kann das nicht wissen. Natürlich kann man das wissen! Anhand der erfüllten Prophetie! Fragt die Vertreter der anderen Religionen: Bringt mir eine Liste mit 300 erfüllten Prophezeiungen und sie werden erkennen, wo der wahre, ewige Gott ist, der Raum und Zeit nicht unterworfen ist. Das findet man in keiner Religion, aber in der Bibel! Und nicht nur 300, Hunderte von erfüllten Prophezeiungen und dadurch kann man erkennen, wer der Gott der Bibel ist, wer der wahre Gott ist. „Ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin“ kommt 77x vor, aber interessant ist, das letzte Mal ist Kap 39. Von Kap 40-48 kein einziges Mal mehr! Ich habe mir überlegt, warum hört das auf? Natürlich, in Jesaja 11,9 heißt es ja vom Tausendjährigen Reich, „... denn die Erde wird voll Erkenntnis des HERRN sein, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken“. In Jeremia 31,34 heißt es, wenn Gott den neuen Bund schließen wird mit Israel, dann wird nicht mehr der eine dem anderen sagen „Erkennt den HERRN!“, denn sie werden alle von Gott gelehrt sein und werden alle ihn erkennen. Also in Hesekiel 40-48 geht es ja um den neuen Tempel und die neue Landverteilung. Im Tausendjährigen Reich ist es nicht mehr nötig zu sagen „ihr werdet erkennen“, weil sie ihn schon kennen! Aber bis dahin, bis Kapitel 39 ist alles noch vor dem Frieden des Tausendjährigen Reiches, da ist es nötig und zwar 77x! Das Argument der erfüllten Prophetie sollten wir viel, viel mehr verwenden, auch gerade um evangelistisch zu wirken und Argumente zu bringen, warum die Bibel glaubwürdig und Gottes Wort ist. Nun Kapitel 3:

1.      Und es wird geschehen nach diesem:

Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch,

und es werden weissagen eure Söhne und eure Töchter,

eure Ältesten werden Träume träumen,

eure jungen Männer werden Visionen sehen.

2.      Und auch über die Knechte und über die Mägde,

werde ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen.

3.      Und ich werde Zeichen geben am Himmel und auf der Erde:

Blut, Feuer und Rauchsäulen.

4.      Die Sonne wird verwandelt werden in Finsternis,

und der Mond in Blut,

vor dem Kommen des Tages des HERRN,

des großen und schrecklichen.

5.      Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des HERRN anruft,

wird errettet werden.

Denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem wird Errettung sein,

wie der HERR gesprochen hat,

ja, unter den Entronnenen,

die der HERR ruft.

Hier wird eine Geistesausgießung beschrieben, nicht wahr. Und wann soll sie geschehen? Hier steht es in Vers 1: „und es wird geschehen nach diesem“, also nach diesen Ereignissen von Joel 1 und 2. So und jetzt müssen wir hart ins Gericht gehen. Weltweit wird in der Charismatischen Bewegung behauptet, im 20. Jhd sei eine neue Ausgießung des Heiligen Geistes gekommen und Gott gebe wieder diese Wundergaben mit Zungenreden, Gabe der Heilung, Gabe der Prophetie usw zurück, wie sie im 1. Jhd waren. Dann gibt es auch solche die sagen, jetzt gibt es auch wieder Aposteln und Propheten, das ist diese Verheißung aus Joel 3. Gut, ist Joel 1 und 2 schon in Erfüllung gegangen? Nein! Das ist ja das Zukünftige der Großen Drangsal, also bezieht sich Joel 3 auf eine Zeit danach, nämlich auf den Beginn des Tausendjährigen Friedensreiches. Da wird Gott den Heiligen Geist über alle Menschen, die ins Tausendjährige Friedensreich eingehen werden, ausgießen. Aus Israel und aus allen Völkern, diese unzählbare Schar aus Off 7, aus allen Nationen, Völkern, Stämmen und Sprachen.

Damit ist ganz klar, das ist eine absolute Fehlauslegung und eigentlich eine Beleidigung des Heiligen Geistes, denn in Apg 2 ab Pfingsten wurde der Heilige Geist über die Gemeinde ausgegossen und er ist immer noch da! Er ist nicht im 19. Jhd weggegangen, sodass er hätte im 20. Jhd wieder ausgegossen werden sollen. Also dieser Aufbruch war 1901 in der Topeka-Bibelschule in Kansas, plötzlich haben Studenten begonnen in Zungen zu reden und die Lehrer haben gesagt „Oh, jetzt, eine Ausgießung in den letzten Tagen!“. Danach kam dieser Aufbruch in Los Angeles, das war dann ein paar Jahre später und dann ist die Bewegung hinübergekommen bis nach Europa. Das war die 1. Welle, in den 1960er Jahren kam die 2. Welle, die sog. Charismatische Bewegung und dann ab den 1980er Jahren die sog. 3.Welle, die Power-Evangelism-Bewegung. Diese drei Wellen berufen sich auf Joel 3 und man muss sagen, nein, das stimmt nicht! Der Heilige Geist ist immer noch da, das Problem ist natürlich, ob wir den Heiligen Geist betrüben durch Sünde. Eph 4,30 sagt: „Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, durch den ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung.“ Wir können den Heiligen Geist an seinem Wirken in unserem Leben durch Sünde hindern. Wenn wir aufräumen und Ordnung in unser Leben hineinbringen, dann kann er wirken, aber wir brauchen keine neue Ausgießung.

Jetzt kommt eine kritische Gegenfrage, Petrus zitiert genau diese Verse und sagt, dass sich das erfüllt habe zu Pfingsten (Apg 2)! Wie kann ich also behaupten, das könne erst in Erfüllung gehen nach den Ereignissen der Großen Drangsal in Joel 1 und 2? Schauen wir nach in Apg 2. Der Heilige Geist wurde an Pfingsten ausgegossen und die Jünger haben in allen möglichen Sprachen und Dialekten sprechen können. All diese Juden in Jerusalem mit Auslandhintergrund konnten bezeugen, „wir hören sie die großen Tagen Gottes in unseren Sprachen reden.“ Sie haben sogar korrekt die Dialekte gesprochen, aus allen möglichen Regionen von Persien, Medien, Mesopotamien also Irak, Nordafrika und aus Europa und sie haben das gekonnt! Dann gab es aber auch noch andere Juden, die diese Sprachen nicht verstanden und da haben sich gewisse spöttisch ausgedrückt, Kap 2,12:

12. „Sie gerieten aber alle außer sich und waren in Verlegenheit und sagten einer zum anderen: Was mag dies wohl sein?
13. Andere aber sagten spottend: Sie sind voll von süßem Wein.“

Jetzt kommt die Antwort von Petrus:

14. „Petrus aber stand auf mit den Elfen, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Männer von Judäa und ihr alle, die ihr in Jerusalem wohnt, dies sei euch kund, und nehmt zu Ohren meine Worte!
15. Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, denn es ist die dritte Stunde des Tages; (also 9 Uhr morgens und in Israel hat niemand vor 10 Uhr getrunken und gegessen. Man musste zuerst um 9 Uhr, 3. Stunde, das Morgenbrandopfer für Gott auflegen. Man ist schon früher zur Arbeit gegangen aber man kam dann zurück von der Arbeit und um 10 Uhr, also deutlich nach dem Morgenbrandopfer hat man getrunken und gegessen. Also um 9 Uhr hat niemand getrunken, weder Wasser und schon gar nicht Wein.)
16. Sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist:
17. „Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, dass ich von meinem Geist ausgießen werde auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure alten Männer werden Träume haben.

Jetzt muss man Folgendes beachten: Petrus sagt nicht, dies geschah, auf dass erfüllt würde, was durch den Propheten Joel gesagt ist. Das wird in Math 1 und 2 ständig gesagt, wenn etwas aus der messianischen Prophetie in Erfüllung geht und dann heißt es, „auf dass erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist“ und dann kommt ein Zitat aus dem AT. Petrus sagt hier, „sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist“. Das ist die Antwort auf die Frage in Vers 12, „was mag dies wohl sein?“! Die fragen also „was ist das?“ und dann sagt er, das ist das von Joel. Das heißt, das, was hier geschieht sollte gar nicht eine Überraschung sein, ihr kennt ja das aus den Heiligen Schriften. Das ist das Phänomen, dass Gott seinen Geist ausgießt. Das ist es! Aber er sagt nicht, das sei die Erfüllung von Joel! Joel 3 hat sich an Pfingsten nicht erfüllt aber an Pfingsten ist das gleiche geschehen, was in Joel 3 angekündigt ist für den Anfang des Tausendjährigen Friedensreiches nach der Großen Drangsal. Darum lohnt es sich, die Bibel wirklich genau zu lesen und diese Nuancen zu beachten. „Dies ist es“ (Vers 16), jawohl, eine Geistesausgießung. Aber Joel wird sich erfüllen, wie Vers 1 sagt, „nach diesem“, nach Kapitel 1und 2, nach der Großen Drangsal.

Jetzt ist auch klar, bei der Entrückung der Gemeinde wird genau die Umkehrung von Pfingsten stattfinden. An Pfingsten kam der Heilige Geist, um in einer besonderen Weise in der Gemeinde seine Gegenwart zu zeigen. Bei der Entrückung wird er weggehen mit der Gemeinde, „und der Geist und die Braut sagen: Komm!“ (Off 22,17). Der Heilige Geist ist Gott von Ewigkeit, allgegenwärtig, allmächtig, allwissend. Was bedeutet es, dass der Heilige Geist am Pfingsten gekommen ist, um zu wohnen? Das gleiche wie im AT, wenn Gott in Jerusalem im Tempel wohnte. Er ist ja allgegenwärtig, wie kann er an einem Ort wohnen? Wohnen bedeutet in Bezug auf Gott, dass er sich an diesem Ort besonders offenbart, dass man ihn in besonderer Weise erkennen kann! Das war in Jerusalem anders als z.B. in Jemen. Die Königin von Sheba, das war Jemen, kam über 1000 Kilometer nach Jerusalem und was sagt sie dann dort? Man hat mir nicht die Hälfte gesagt in meinem Land! Du hast das Gerücht übertroffen! Normalerweise übertrifft das Gerücht die Realität, aber hier übertrifft die Realität das Gerücht! Sie hat dort den Herrn als den wahren Gott ganz klar erkannt, weil Gott in Jerusalem im Salomon Tempel wohnend sich ganz besonders geoffenbart hat.

Der Heilige Geist kam an Pfingsten und hier hat er sich in besonderer Weise offenbart. Auch das Licht, das Gott uns gegeben hat in seinem Wort, hatte man in dieser Art im AT nicht. Dass die Menschen die Möglichkeit hatten, die Zusammenhänge so zu erkennen, wie wir das in der Zeit der Gemeinde dürfen, das ist, weil Gott der Heilige Geist in einer ganz besonderen Weise in uns, die wir erlöst sind, wohnt und so wirkt. Bei der Entrückung wird der Heilige Geist weggehen in dieser besonderen Weise und darum kann er dann am Anfang des Tausendjährigen Reiches nach Joel 3 wieder ausgegossen werden. Aber wenn man jetzt sagen würde, jetzt gießt Gott seinen Geist aus, obwohl er ja nicht weggegangen ist, dann ist das eine Beleidigung des Heiligen Geistes! Denn man sagt, ja wir waren so schwach und kraftlos. Wir wären aber gar nicht kraftlos, würden wir nicht den Heiligen Geist durch Sünde hemmen! Aber dann bewirkt er nicht die Zeichen und Wunder von der Anfangszeit, die notwendig waren, um das Wort der Apostel in besonderer Weise zu bestätigen, aber er wirkt durch uns, sodass das Wort in seiner Kraft ausgebreitet und verstanden und im Leben angewendet werden kann.

Nach der Beschreibung der Ausgießung kommt Gott durch den Propheten in Joel 3 Vers 3 nochmal zurück auf die Drangsal:

3.      Und ich werde Zeichen geben am Himmel und auf der Erde:

Blut, Feuer und Rauchsäulen.

4.      Die Sonne wird verwandelt werden in Finsternis,

und der Mond in Blut,

vor dem Kommen des Tages des HERRN,

des großen und schrecklichen.

Hier wird nochmal zurückgegriffen auf die Zeit vor der Drangsal, „vor dem Kommen des Tages des HERRN“. Das finden wir z.B. im 6. Siegel in Off 6 beschrieben, wo es heißt, dass es gewaltige Zeichen am Himmel geben wird. Das 6. Siegel ist wie gesagt zwar nach der Entrückung der Gemeinde, aber noch vor der Großen Drangsal, denn die Große Drangsal wird erst mit dem 7. Siegel eröffnet! Off 6,12:

12. „Und ich sah, das es das sechste Siegel öffnete: Und es geschah ein großes Erdbeben; und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut,
13. Und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum, geschüttelt von einem starken Wind, seine unreifen Feigen abwirft.
14. Und der Himmel entwich wie eine Buchrolle, die zusammengerollt wird,...“

In Joel 3,3-4 wird also nochmal zurückgegriffen und dann wird in Vers 5 grundsätzlich gesagt, dass es eine Möglichkeit gibt für Menschen aus allen Völkern, errettet zu werden:

5.      Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des HERRN anruft,

wird errettet werden.

Denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem wird Errettung sein,

wie der HERR gesprochen hat,

ja, unter den Entronnenen,

die der HERR ruft.

So wird sogar in der Zeit der Gerichte eine unzählbare Schar aus allen Völkern zum Glauben kommen, Off 7 Vers 9 beschreibt, wie sie durch die Drangsal hindurchgehen und sie waschen ihre Kleider im Blute des Lammes. Es ist so wunderbar, sie kommen aus jeder Nation, es gibt etwa 200 Nationen und aus jedem Volk. „Laos“ ist eine kleinere Einheit als „ethnos“, ethnos ist die größte ethnische Einheit. Wir unterscheiden weltweit etwa 10.000 verschiedene Völker. Indien besteht nicht wahr aus vielen verschiedenen Völkern, Russland auch. Sie kommen auch aus allen Stämmen und aus allen Sprachen und man unterscheidet heute etwas 7000 Sprachen ohne die Dialekte zu zählen! Es gibt manchmal eigene Sprachen, die nur von ein paar Hundert Leuten gesprochen werden. Aber aus jedem Stamm, aus jeder Sprache werden Menschen gerettet!

Ich muss aber noch etwas Einschränkendes sagen, 2. Thes 2,11 sagt uns, dass Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns senden wird, den Antichristen, damit alle der Lügen glauben, die die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, dass sie errettet würden. Das heißt also, die Menschen, die das Evangelium klar gehört haben, aber sich nicht bekehrt haben bis zur Entrückung, die werden durch den Antichristen verführt werden. Das ist ein Gericht Gottes! Darum müssen wir den Menschen, mit denen wir klar das Evangelium reden können, erklären, man muss sich jetzt bekehren! Man darf das nicht aufschieben. Wenn die Entrückung kommt, und die könnte jeden Tag geschehen, dann kommt auch die Verhärtung. Aber es gibt so viele Menschen, die haben das Evangelium noch nie gehört, obwohl alle Nationen mit dem Evangelium erreicht sind, müssen wir mit mindestens zwei Milliarden rechnen, die haben noch gar nie das Evangelium gehört, sie sind wirklich in Unwissenheit.

Ich bin mal durch Bangkok gefahren und habe den Taxichauffeur gefragt, was denken Sie, wer hat diese Bäume gemacht und die Sonne und die Tiere? Er lächelt mich so lieb an und sagt keine Ahnung, woher kommt das? Man sagt, der Buddha habe gesagt, man solle nicht über den Ursprung der Dinge nachdenken und Mönche sagen, wer darüber nachdenkt ist nicht erleuchtet! Aber einmal hat einer einen buddhistischen Mönch gefragt, haben Sie nie gedacht, wer das gemacht haben könnte? Doch, doch, gab er zu. Aus allen Völkern, Stämmen und Sprachen werden sich Menschen noch bekehren und der Grundsatz aus Joel 3,5 gilt: Jeder, der den Namen des Herrn anruft wird errettet werden! Das ist so wunderbar zu sehen, in Röm 10,13 wird ja gerade dieser Vers benutzt und auch schon auf die heutige Zeit angewendet, dass Menschen aus allen Völkern, die den Namen des Herrn anrufen, gerettet werden. Aber in Röm 10, wo das zitiert wird, wird klar, dass mit dem Herrn hier speziell der Sohn Gottes gemeint ist. Also dass man den Namen des Sohnes Gottes anrufen muss.

In diesem Zusammenhang ist es schon noch wichtig, wenn behauptet wird, man sollte eigentlich nur zu Gott Vater beten und nicht zum Herrn Jesus. Dann sagt man, erstens stimmt es nicht, Stephanus ruft den Herrn Jesus an, als er am Sterben ist, Apg 7 und ruft „Herr Jesus, nimm meinen Geist auf“ und in 1. Kor 1,2 heißt es als Kennzeichen der Gemeinden weltweit „samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn.“ In Off 5 sehen wir, wie die Ältesten im Himmel das Lamm Gottes sogar anbeten, anbeten ist ja noch mehr als bitten. So haben wir viele Stellen, wo der Herr Jesus angerufen wird, aber hier sehen wir, es ist sogar ein heilsnotwendiger Punkt! Dass man den Namen des Sohnes Gottes des Herrn anruft, um gerettet zu werden! Das ist ein wichtiger Punkt. Jetzt versteht man auch, wenn man mit einem Zeugen Jehovas spricht, der die Gottheit Christi leugnet, der würde nach seiner falschen Lehre sagen, es ist ja Sünde, zu Jesus Christus zu beten, weil er nicht der ewige Gott ist. Er kann also den Namen des Herrn gar nicht anrufen, aber das ist Bedingung: „jeder, der den Namen des HERRN anruft, wird errettet werden“. Nun Kapitel 4:

1.      Denn siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit,

wenn ich das Schicksal Judas und Jerusalems wenden werde,

2.      Dann werde ich alle Nationen versammeln,

und sie hinabführen in das Tal Josaphath,

und ich werde dort mit ihnen einen Rechtsstreit führen,

über mein Volk, und über mein Erbteil Israel,

weil sie es unter die Nationen zerstreut,

und mein Land verteilt,

Das ist echt interessant! Ich mag mich erinnern, als junger Mann habe ich das gelesen und dann ist es mir plötzlich eingefahren, „in jenen Tagen und zu jener Zeit“, also in dieser Zeitepoche, wenn das Schicksal von Juda und dem jüdischen Volk und der Stadt Jerusalem gewendet wird, dann wird einmal geschehen, dass der Messias im Tal Josaphat sitzen und die Völker richten wird!

Nun, wir leben in der Zeit, in der das jüdische Schicksal in einem Prozess gewendet wird. Das hat schon mal sehr einschneidend begonnen, als 1882 die erste Alijah, die erste Masseneinwanderung von Juden zurück ins Land der Väter begonnen hat. Danach kam ab 1903 die zweite Alijah und dann ab 1919 die dritte Alijah nach dem 1. Weltkrieg, danach die vierte Alijah usw. Wir sehen im 1. Weltkrieg zerschlagen die Engländer das Osmanische Reich der Türken, dieses islamische Reich und geben die Balfour-Erklärung heraus und sagen, wir werden uns einsetzen, dass in Palästina eine nationale, jüdische Heimstätte entsteht. Wie? Plötzlich wird das Schicksal der Juden gewendet! Man muss sich vorstellen, was das für ein Aufschrei war unter dem jüdischen Volk. Eine nationale Heimstätte für das jüdische Volk! Durch den Krieg wird dieses Palästina für das jüdische Volk geöffnet. Und dann braucht es noch den 2. Weltkrieg mit der Vernichtung von 6 Millionen Juden aber das hat die Türe zum Staat aufgetan. Darum hat dann bei der Abstimmung der UNO, November 1946, die Mehrheit der Nationen „ja“ gestimmt für die Schaffung eines Judenstaates in Palästina. Es brauchte zwei Weltkriege, aber das war nochmals eine enorme Etappe in der Wende des Schicksals von Juda und Jerusalem.

Dann hat die UNO gesagt, Ostjerusalem und der Tempelberg sollen nicht Teil des Judenstaates, aber als 1967 die Araber rund um Israel den Staat vernichten wollten, kam der Sechstage-Krieg und am dritten Tag, am Mittwoch wird Ostjerusalem mit dem Tempelberg erobert. Verloren im Jahr 70 n.Chr, nach fast 2000 Jahren wieder in jüdischer Hand! Hier wird wieder das Schicksal des jüdischen Volkes gewendet, das ist ein Prozess, der weitergeht. Eine weitere Etappe war, dass Amerika Jerusalem als Hauptstadt anerkennt! Das ist auch ein weiterer kleiner Teil in diesem Prozess der Wende des jüdischen Schicksals. Oder dass Amerika die Annexion der Golanhöhen anerkennt, das sind ja unglaubliche Dinge! Der Bibeltext sagt, „siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich das Schicksal Judas und Jerusalems wenden werde, dann werde ich alle Nationen versammeln, und sie hinabführen in das Tal Josaphath, und ich werde dort mit ihnen einen Rechtsstreit führen, über mein Volk, und über mein Erbteil Israel,...“

Das heißt, wir leben in der historischen Epoche, wo das Tausendjährige Friedensreich kommen wird. Und wenn ich das Tausendjährige Friedensreich sage, dann muss die Entrückung vorher sein. Das ist eine Perle in Joel, nicht wahr. Hier wird die Stimme des Herrn Jesus, des Messias Jesus gehört, er wird alle Nationen hinabführen ins Tal Josaphat, das ist ein anderer Name für das Tal Kidron. Josaphat heißt „der Herr hat gerichtet“ und dort werden die Völker versammelt werden. Das ist aber nicht das gleiche wie Sach 14! Der Herr Jesus kommt auf den Ölberg und er wird diese Völker dort im Krieg vernichten, aber hier geht es um eine juristische Gerichtsverhandlung. Er wird mit den Nationen einen Rechtsstreit führen. Das ist bereits dieses Völkergericht in Math 25,31, wo der Herr Jesus sagt, „wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron de Herrlichkeit sitzen, und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden,...“ Und dann wird er mit den Völkern abrechnen, wie sie sich gegenüber Israel verhalten haben. Da heißt es in Joel 4,2 „ich werde dort mit ihnen einen Rechtsstreit führen, ... weil sie es unter die Nationen zerstreut“ haben.

Die Römer, das sind die Europäer, die haben das jüdische Volk aus ihrem Land durch diesen schrecklichen Krieg von 66-73 n.Chr und den zweiten Krieg 132-135 n.Chr unter Kaiser Hadrian herausgerissen. Das hat ja zur totalen Zerstörung des Judenstaates geführt und dann wurde das jüdische Volk zerstreut. Gott wird mit den Völkern über diese Zerstreuung abrechnen! Dann flohen damals viele in das Gebiet des heutigen Irak, nach Babylonien, weil es außerhalb des Römischen Reiches war. Aber dann kam der Islam auch dort hin und die Juden wurden im Zweistromland massiv verfolgt. Da sind sie dann nach Indien weiter geflohen und dann weiter nach Kaifeng in China, darum haben die Kaifeng-Juden Schlitzaugen. So wurden sie in einem Prozess weltweit über alle fünf Kontinente hinweg zerstreut und der Herr Jesus wird mit den Völkern abrechnen über die Zerstreuung der Juden, dass sie von einem Ort zum anderen gehen mussten.

Dann wird in Joel 4,2 gesagt, und mein Land haben sie verteilt. Wann haben sie das Land verteilt? Nach dem 1. Weltkrieg gründete man den Völkerbund, den Vorläufer der UNO. Der Völkerbund übertrug England das Mandat für Palästina. Sie sollten für die Zukunft Palästinas zum Rechten schauen und natürlich die Balfourt-Erklärung umsetzen: eine jüdische, nationale Heimstätte in Palästina. Aber Palästina umfasste das heutige Israel, Westjordanland, Gaza und auch ganz Jordanien! Die Engländer haben sich gesagt, wir geben nicht nur den Juden etwas, wir geben auch den Arabern in Palästina etwas. Da haben sie etwa 1921 alles östlich vom Jordan abgeschnitten und das haben sie den arabischen Palästinensern gegeben. Die haben dann 1946 Jordanien gegründet. Also die arabischen Palästinenser haben einen Staat mit etwa 70% von Palästina seit 1946 erhalten. Den Juden hat man dann 12,5% für 1948 angeboten. Warum nur 12,5%, man hätte ja den Rest von 30% geben können. Nein, Palästina westlich vom Jordan hat man nochmals geteilt, um einen zweiten Palästinenserstaat machen zu können. Den gibt es bis heute noch nicht, das ist das ganze Problem mit dem Palästinenserstaat, das ist nicht ein erster, sondern ein zweiter Staat. Weil die UNO auch nochmals Palästina zum zweiten Mal geteilt hat 1947 und das steht im Propheten Joel 4,2, weil sie mein Land verteilt haben! Das heißt, sie haben das Schicksal des jüdischen Volkes und seines Land eigenmächtig entschieden, aber sie werden zur Rechenschaft gezogen werden.

3.      Und über mein Volk das Los geworfen,

und den Knaben um eine Hure gegeben,

und das Mädchen um Wein verkauft und ihn vertrunken haben.

Das nimmt Bezug auf all diese Einzelschicksale, in dieser Zerstreuung und Wegführung der Juden ab dem Jahr 70 n.Chr.

4.      Und zudem, was wollt ihr mit mir, Tyrus und Sidon,

und alle ihr Bezirke von Philistäa,?

Wollt ihr an mir Vergeltung üben?

Ja, wenn ihr mir etwas antun wollt,

schnell, eilends

werde ich euer Tun auf euren Kopf heimzahlen.

Jetzt wird speziell Tyrus und Sidon im Südlibanon, wo die Hisbollah tätig ist, Todfeinde Israels, angesprochen. Dann kommt im gleichen dazu, „und alle ihr Bezirke von Philistäa“. Philistäa ist das Land der Philister, in der Bibel meint das speziell den Gazastreifen und zwischendurch konnten die Philister auch andere Gebiete im Land Israel erobern. Was mir schon vor vielen Jahren auffiel, da wird über die Bezirke von Philistäa in der Mehrzahl gesprochen! Wir haben den einen Bezirk, Gaza und wir haben das Westjordanland, das sind die heutigen Bezirke von Philistäa. Übrigens versteht man das auf Arabisch viel besser, das Wort „philastini“ bedeutet heute Palästinenser. Und wie nennt man einen Philister in der Bibel? Auch „philastini“, es ist im Arabischen dasselbe Wort. Wir haben aber zwei Wörter, Philister und Palästinenser, wobei das sprachlich miteinander verwandt ist. Die Bezirke von Philistäa sind die Bezirke der Palästinenser. Gott sagt in Vers 4, was wollt ihr gegen mich? Weil sie gegen sein Volk sind, sind sie gegen Gott. In Sach 2 wird gesagt, wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an. „Wollt ihr an mir Vergeltung üben?“, alles das, was sie gegen Israel an Terror machen, ist ein Angriff auf Gott, weil Israel als das erwählte Volk eben Gottes Augapfel ist. „Schnell, eilends werde ich euer Tun auf euren Kopf heimzahlen.“

5.      Ihr habt ja mein Silber und mein Gold weggenommen,

und meine schönen Kostbarkeiten in eure Tempel gebracht,

Das geht jetzt zurück auf die Tempelzerstörung im Jahr 70.

6.      Und die Söhne Judas und die Söhne Jerusalems

Den Söhnen der Griechen verkauft.

...

Allein im Jahr 70 wurden 96.000 in die Kriegsgefangenschaft abtransportiert. Man hatte so viele Sklaven auf den Märkten, dass die Preise im Römischen Reich zusammenfielen. Die angebotenen Juden in Ägypten wurden nicht mehr gekauft, genauso wie das ganz am Schluss von 5. Mose 29, 68 vorausgesagt ist: „Und der HERR wird dich auf Schiffen nach Ägypten zurückführen, auf dem Weg, von dem ich dir gesagt habe: Du sollst ihn nie mehr wiedersehen! Und ihr werdet dort euren Feinden zu Knechten und zu Mägden verkauft werden, aber niemand wird kaufen.“ Das hat sich dort im Jahr 70 erfüllt.

6.      ...        
Damit sie entfernt werden von ihrem Gebiet. (Bewusst, um die Juden hinauszutun.)

7.      Siehe, ich wecke sie auf von ihrem Ort her,

und werde euer Tun auf euren Kopf heimzahlen.

8.      Und ich werde eure Söhne und eure Töchter verkaufen

In die Hand der Söhne Judas,

...

Sie sollten also auch einmal aus Griechenland wiederkommen. Die Söhne der Griechen haben sie gekauft und von dort erweckt Gott sie wieder. Und tatsächlich, aus allen Ländern Europas (man könnte auch genau die Anzahl angeben, wie viele aus Griechenland eingewandert sind) sind sie wieder zurückgekommen.

8. Und ich werde eure Söhne und eure Töchter verkaufen
     In die Hand der Söhne Judas,
     und sie werden sie den Sabäern verkaufen,
    einer weit weg liegenden Nation,
    denn der HERR hat geredet. (Das ist noch zukünftig.)

9.      Ruft dies aus unter den Nationen!

Heiligt einen Krieg!

Weckt die Helden auf!

Es sollen anrücken, hinaufziehen

Alle Männer des Krieges!

10.  Schmiedet eure Pflugscharen zu Schwertern,

und eure Rebmesser zu Lanzen!

11.  Kommt eilends,

alle ihr Nationen rungsum,

ja, sie sollen sich versammeln.

Dorthin führe hinab, HERR, deine Helden!

Also Gott sagt den Nationen, sie sollen einen heiligen Krieg aufrufen und die sollen von ringsum anrücken. Das nimmt wieder Bezug auf diesen letzten Krieg des Königs des Nordens, dem sich auch rundherum von Israel Feinde anschließen sollen und die kommen nach Jerusalem zum Krieg. Aber dann kommt das Gebet: „Dorthin führe hinab, HERR, deine Helden!“ Wir wissen ja, der Überrest der 144.000, die, die in Judäa sind, die müssen in die Berge fliehen. Dann gehen sie nach Jesaja 16 nach Moab, werden dort 3 ½ Jahre bewahrt. Aber dann am Schluss kehren sie wieder ins Land Israel zurück, man lese Sach 10 und dann sieht man, wie die in die letzten Kämpfe eingreifen werden und es wird in Sach 9,14 beschrieben, wie der Herr über ihnen erscheint, quasi wie eine Lufttruppe, die die Bodentruppen schützt und wie der Herr dann diesen Überrest am Boden schützt, damit sie erfolgreich in die letzten Kämpfe eingreifen können. Das sind eben seine Helden, die auch hinabgeführt werden ins Tal Josaphat. Das ist das Tal Kidron zwischen Ölberg und Tempelberg. Der Herr wird am Schluss kommen und all die Nationen, die dort versammelt sind, in Jerusalem vom Ölberg aus zu richten.

12.  Es sollen in Bewegung geraten und heraufziehen die Nationen,

ins Tal Josaphath,

denn dort werde ich sitzen, um zu richten

alle Nationen ringsum!

Also wir haben von Vers 9-11 Krieg um Jerusalem, Vers 12 meint jetzt dieses Völkergericht, nachdem der Krieg um Jerusalem vorbei sein wird, der Herr wird Jerusalem befreien, dann wird er im Tal Josaphat sitzen auf seinem Richterthron und alle Völker werden zur Gerichtsverhandlung dorthin hinabgeführt werden.

13.  Legt die Sichel an,

denn die Ernte ist reif!

Kommt und tretet,

denn die Kelter ist voll!

Die Kufen fließen über,

denn ihre Bosheit ist groß.

14.  Lärmende Menge, lärmende Menge

Im Tal Josaphath,

denn nahe ist der Tag des HERRN

im Tal der Entscheidung.

Merken wir, Vers 12 war nur eine kurze Einschiebung, wo gesagt wird, dass an diesem gleichen Ort im Tal Josaphat werde ich als Richter sitzen, aber die Verse davor sprechen über den letzten Krieg im Tal Josaphat. Auch hier wieder in Vers 13 wird dieses letzte Gericht verglichen mit einer Kelter, in der die Trauben gestampft werden. So wird der Herr diese Völker für ihre vernichtende Tat an Israel bestrafen. Wir müssen im Klaren sein, Sach 13,8 sagt, dass im Land Israel zwei Drittel der Bevölkerung Israels umkommen wird durch den Angriff des Königs des Nordens! Ein Drittel wird sich dann in der größten Not bekehren, aber zwei Drittel kommen um. Das ist so schrecklich, wenn ich in Israel die Menschenmassen sehe, jetzt sind es sechs Millionen (3 Millionen sind eingewandert seit 1882, dann haben sie ein paar Kinder bekommen, heute sind es sechs Millionen), sind es allein mit der Zahl von heute vier Millionen! Das ist schrecklich. Aber auf der anderen Seite werden sich zwei Millionen bekehren! Darum frage ich mich dann manchmal, wer von ihnen gehört zu den zwei Millionen? Vor kurzer Zeit war ich zusammen mit Nr. 30 vom Sanhedrin, der Gerichtshof wurde neu aufgebaut, und habe ihm Bücher geben können. Ich war auch mit einem Ultraorthodoxen zusammen, der sagt, er möchte den Prozess Jesu nochmals neu vor dem Sanhedrin aufrollen lassen, um Rechtfertigung zu erlangen. Erstaunlich, aber ich kann nicht sagen, das sei ein Bekehrter, aber in gewissen Dingen so nahe, nicht wahr. Nach den Zahlen von heute werden zwei Millionen zum Glauben kommen.

14.  Lärmende Menge, lärmende Menge

Im Tal Josaphath,

denn nahe ist der Tag des HERRN

im Tal der Entscheidung.

Da sind wir wieder in der Drangsal, bis zum Kommen des Herrn auf dem Ölberg, wo diese Gerichte stattfinden.

15.  Sonne und Mond sind schwarz geworden,

und die Sterne verhalten ihren Schein. (Das haben schon in Kapitel 3 gefunden.)

16.  Und der HERR brüllt aus Zion, (das ist das Wort wie für einen Löwen, der Löwe aus dem Stamm Juda)

Ja, aus Jerusalem lässt er seine Stimme erschallen,

so dass Himmel und Erde erzittern werden...

Der Herr Jesus wird auf dem Ölberg kommen, Sach 14, aber dann wird er auf den Tempelberg hinübergehen, dazwischen ist das Kidrontal, das Tal Josaphat, und von Jerusalem, von dem Berg Zion aus wird er seine Stimme erheben und Himmel und Erde werden erzittern! Das zeigt, dass er der Schöpfer ist, der Erhalter des Universums. Aber dann heißt es:

16.  ...

Der HERR wird seinem Volk eine Zuflucht sein,

ja, eine Festung den Söhnen Israels.

Das wird dieser Überrest, dieser Drittel dann erleben.

17.  Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin,

der ich auf Zion, meinem heiligen Berg, wohne...

In Luk 1,32 hat der Engel Gabriel zu Maria gesagt, du wirst einen Sohn empfangen und du wirst seinen Namen Jesus heißen und er wird sitzen auf dem Thron seines Vaters David und er wird herrschen. Das heißt der Herr Jesus wird die Herrschaft von dem Königshaus Davids dann auf Erden verwirklichen. Wo hat David seinen Thron gehabt? Auf dem Südabhang des Tempelberges Zion. Dort hat man ja den Palast vor ein paar Jahren lokalisieren können und Überreste davon gefunden. Also wenn man vom Tempelberg über den Ophel runtergeht, über die Straße, dann kommt man in die Davidstadt und da ganz oben bei der Davidstadt war der Sitz von König David. Der Herr Jesus wird also auf dem Berg Zion regieren. „Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR, euer Gott, bin, der ich auf Zion, meinem heiligen Berg, wohne“. Nicht im Tempel, aber auf dem Thron Davids, auf demselben Berg, auf dem Berg Zion.

17.  ...

Und Jerusalem wird heilig sein,

und Fremde werden es nicht mehr feindlich durchziehen. (So, wie es in den vergangenen Jahrtausenden ständig geschehen ist.)

18.  Und es wird geschehen an jenem Tag:

Die Berge werden von Most triefen,

und die Hügel von Milch fließen.

Und alle Bachbette von Juda

Werden von Wasser fließen...

Diese verlorenen Jahre der Trockenheit werden alle erstattet werden. Israel wird noch mehr aufblühen als wie es bisher aufgeblüht ist!

18.  ...

Und eine Quelle wird aus dem Haus des HERRN entspringen

Und das Tal Shittim bewässern.

Was hier so kurz erwähnt wird, wird ausführlich in Hesekiel 47 beschrieben! Aus dem neuen Tempel des Tausendjährigen Friedensreiches wird eine Quelle aus dem Tempelhaus entspringen und es wird genau beschrieben: Hesekiel geht Tausend Ellen weiter, etwa 500 Meter und dann kommt das Wasser ihm bis an die Knöchel, dann Tausend Ellen weiter bis an die Knie, Tausend Ellen bis an die Hüften und schließlich Tausend Ellen später Wasser zum Schwimmen. Es wird erklärt, er wird dann zu einem Doppelfluss. Ein Strom geht runter ins Tote Meer, das Tote Meer wird gesund, der andere geht ins Mittelmeer. In Hesekiel ausführlich beschrieben, was hier nur in einem Satz erwähnt wird. Sehen wir wieder, wie das prophetische Wort alles schön ein Puzzle zusammenwirkt. Es heißt hier „aus dem Haus des HERRN“, also aus dem Tempel in Jerusalem! Ja, der kommende dritte Tempel wird gebaut werden, auch wenn manche Christen sagen es gibt keinen dritten Tempel, er wird trotzdem kommen. Dieser Tempel wird vom Antichristen entweiht werden, aber wenn der Herr Jesus zurückkehrt, wird dieser Tempel wieder gereinigt werden. Bereits 30 Tage nach der Rückkehr, das sind die 1290 Tage von Daniel 12, wird der Tempel wieder eingeweiht. Dann wird er ausgebaut werden nach den Plänen von Hesekiel, der Herr Jesus wird genau erklären, wie man das umsetzen muss und dann kommt diese Quelle aus dem Tempelhaus. Das Tempelhaus ist ja auf dem Felsen gebaut, auf dem Berg Zion. Das ist die natürliche Bergspitze und Hesekiel sagt, dass dort auf dem Gipfel des Berges das Tempelhaus ist. Das heißt die Geschichte Israels wird mit Wasser aus dem Felsen enden, so wie es begonnen hat damals nach dem Auszug aus Ägypten mit Wasser aus dem Felsen, 2. Mose 17! Es geht dann runter ins Tal Shittim, das ist ein anderer Name für das Tal des Toten Meeres. Sieht man, wie das geografisch auch zusammenpasst mit dem, was in Hesekiel gesagt wird, nur hier mit einem anderen Namen. Shittim ist der Name für Akazie und die Akazie ist ja ganz typisch für das Tal dort unten am Toten Meer. Man sieht sie so isoliert da und dort stehen, typischer Baum, Einzelgänger in der Wüste, das sind Akazien, Shittim. Das gleiche Holz, das man für die Stiftshütte verwendet hat.

19.  Ägypten wird zu einer entsetzlichen Öde werden,

und Edom (Südjordanien) wird zu einer entsetzlichen Wüste werden,

wegen der Gewalt an den Söhnen Judas,

weil sie in ihrem Land unschuldiges Blut vergossen haben.

Da muss man Jesaja 34 lesen, ein ganzes Kapitel beschreibt, wie Edom eine Wüste durch das ganze Tausendjährige Reich hinweg sein wird. Dieses Land wird keine Wiederherstellung erfahren. Übrigens waren Ägypten und Jordanien mit Edom ganz wichtig 1948 in dem totalen Krieg, wo es darum ging, Israel auszurotten. In dem Krieg 1967 dann wieder, der Präsident von Ägypten hatte noch im Mai 1967 gesagt, unser Hauptziel besteht in der Vernichtung Israels und dann kam der Sechstagekrieg. Aber hier wird gesagt, „weil sie in ihrem Land unschuldiges Blut vergossen haben“.

 Dann heißt es:

20.  Aber Juda wird in Ewigkeit bleiben,

und Jerusalem von Generation zu Generation.

21.  Und ich werde sie reinigen von ihrem Blut,

von dem ich sie nicht gereinigt hatte.

Und der HERR wird in Zion wohnen.

Eine wunderbare Verheißung! Wenn man die Leidensgeschichte des Herrn im Matthäusevangelium liest, man ist so erschüttert. Vor Pilatus sagt die Volksmenge „sein Blut kommt über uns und unsere Kinder!“ Was haben sie gesagt?! Wir übernehmen die Verantwortung der Blutschuld! Wer kann so etwas tun? Aber hier ist Gottes Antwort: „Ich werde sie reinigen von ihrem Blut, von dem ich sie nicht gereinigt hatte.“ In Sach 12,10 heißt es von diesem Drittel, der überleben wird: „... sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben...“, sie werden ihn sehen mit den Wunden in den Händen und werden über ihn wehklagen heißt es dann, und sie werden Buße tun, das ganze Land Israel wird wehklagen und dann können sie genau Jesaja 53 lesen und beten: „... und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir ihn begehrt hätte. Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man da Angesicht verbirgt; ... doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm...“ Und das wird in Erfüllung gehen: „Und ich werde sie reinigen von ihrem Blut, von dem ich sie nicht gereinigt hatte. Und der HERR wird in Zion wohnen.“ Dort auf dem Abhang des Tempelberges wird der Herr Jesus seinen Thron haben im Tausendjährigen Friedensreich.

Und die Gemeinde wird den Herrn begleiten und wir werden mit ihm herrschen und je nach Treue, Luk 19 sagt, der eine bekommt zehn Städte, der andere fünf. Vielleicht bekommt Claudio Sao Paulo, aber vielleicht möchte er auch lieber in der Nähe von Jerusalem sein. Und Alexander kriegt Damaskus, ist auch schon nahe vom Hermon, nicht wahr. Aber das verteilt der Herr und nicht wir, aber wir dürfen wissen, dass wir das alles einmal mit dem Herrn teilen werden. Darum muss niemand sagen: warum sollen wir das studieren, das betrifft mich ja nicht direkt, ich werde ja entrückt werden. Ach was! Wir werden entrückt werden, wir werden vom Himmel her das erleben, was geschehen wird und wir werden mit dem Herrn kommen in Herrlichkeit und wir werden das Tausendjährige Friedensreich mit ihm an seiner Seite teilen! Wenn es für ihn so wichtig ist, dann muss es auch für uns wichtig sein! Nichts schlimmeres als ein junges Paar zu sehen und sie interessiert sich überhaupt nicht was er macht. Komisch, oder? Die Braut oder die Jungverheiratete interessiert sich doch für das, was ihn interessiert und so ist es auch, wir als Braut Christi müssen uns dafür interessieren, was den Herrn Jesus betrifft. Hier geht es darum, dass ihm letztlich alle Ehre zukommt. Darum endet es mit „und der HERR wird in Zion wohnen“.