Stellung und Dienst der Frau in der Bibel Vorbemerkungen * Grundsätzliche Haltung zur Bibel: tiefe Ehrfurcht vor dem inspirierten Wort (2. Timotheus 3, 16; Matthäus 5, 17), Zittern vor dem Wort (Jesaja 66, 2) * Bei Unklarheiten über ein Thema: o Kein blindes Akzeptieren von Verkündigung / Lehre, sondern a) täglich die Bibel untersuchen und b) das Gehörte in ihrem Licht überprüfen (Apostelgeschichte 17, 11) o Erkenntnis als Lohn für Bereitschaft zu Gehorsam (Johannes 7, 17) o Absonderung vom Zeitgeist (griech. aion: Zeitlauf, Welt, Zeitgeist) führt zu Erkenntnis des Willens Gottes (Römer 12, 2). Die Geschlechter in der Schöpfungsordnung * Die Erschaffung des Menschen: wörtlich: weiblich und männlich (1. Mose 1, 27) ==> die Geschlechterdifferenzierung ist von Gott gewollt und von Gott gewirkt! Grundsätzliche Absage an Gender Mainstreaming und Geschlechtervermischung! * Der Mann wurde zeitlich vor der Frau erschaffen (1. Mose 2, 7). ==> 1. Timotheus 2, 11-12: Daraus wird die Führungsaufgabe und Autorität des Mannes im Kontrast zur Frau abgeleitet. * Der Mann wurde nicht um der Frau willen erschaffen, sondern umgekehrt (1. Mose 2, 18) ==> 1. Korinther 11, 9-10: Daraus wird die Führung des Mannes als Haupt abgeleitet. Darum soll die Frau beim Beten und Weissagen ein Zeichen der Macht, unter der sie steht, auf dem Haupt tragen (vgl. die Symbolik einer Bedeckung im Judentum). * Der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau von dem Mann, aus einer Rippe (1. Mose 2, 21-22) ==> 1. Korinther 11, 8 (vgl. aber den Ausgleich in 1. Korinther 11, 11-12): Daraus wird abgeleitet, dass der Mann Gottes Autorität repräsentiert. * Der Mann erhielt Gottes Auftrag und Gebote in 1. Mose 2, 15-17 vor der Erschaffung der Frau ==>?Hauptverantwortung des Mannes * Die Frau wurde als „Hilfe“ und Ergänzung erschaffen (1. Mose 2, 18). ==> Hauptverantwortung liegt beim Mann. * Die Frau wurde als „seines Gleichen“ / “ihm entsprechend“ (hebr. kenegdo = w. als ihm gegenüber) erschaffen (1. Mose 2, 18) ==> Die Frau begegnet dem Mann auf Augenhöhe. Dies verurteilt jeden, der Frauen als Untermenschen oder minderwertig betrachtet! Der Sündenfall und die Geschlechterordnung * Die Frau wurde betrogen, nicht der Mann (1. Mose 3, 6) ==> 1. Timotheus 2, 14: Daraus wird abgeleitet, dass der Mann mit Autorität lehren soll, nicht die Frau. (Nebenbemerkung: Der Mann wurde nicht betrogen, aber er brach den Bund Gottes willentlich, was grundsätzlich schlimmer war.) * 1. Mose 3, 16b: „… und nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber soll über dich herrschen.“ o „Verlangen“ (hebr. teshuqah: Anstrengung, etwas in seinen Besitz zu bekommen [Gesenius/Buhl 17, S. 890; vgl. 1. Mose 4, 7b: Die Sünde will Kain beherrschen, er aber soll sich davon nicht beherrschen lassen, sondern soll Herr über die Sünde sein. Im hebr. Text bezieht sich das Verlangen nicht auf Abel, sondern eindeutig auf die Sünde!] o „herrschen“ (hebr. maschal: regieren, Herr sein, vorstehen etc.) o ==> Sie hat das Verlangen ihn zu beherrschen, er aber soll die Führung übernehmen o Wiederaufnahme im NT: 1. Korinther 14, 34b: Unterwerfung der Frau, wie es das Gesetz, die Thora, sagt o In 1. Mose 3, 16 wird die Schöpfungsordnung aus der Zeit vor dem Fall auch für die Zeit nach dem Fall für gültig erklärt. In 1. Korinther 11 und 1. Timotheus 2 wird die Schöpfungsordnung im NT auch für die Gemeinde, für die Christen für gültig erklärt. Beispiele von Diensten der Frau im Alten Testament * Mirjam, die Prophetin, leitete den Gesang der Frauen; Wechselgesang mit den Männern (2Mos 15, 20). * Mirjam stellte Moses Führungsaufgabe mit einem „gabenorientierten Ansatz“ in Frage. Sie wurde deshalb aber aussätzig (4. Mose 12, 1-16). ==> Der gabenorientierte Ansatz würde sagen: Mirjam hätte geradesogut Israel führen können wie Mose, denn sie war eine Prophetin, zu der Gott geredet hatte. Vgl. den „gabenorientierten Ansatz bei der Rotte Korahs in 4. Mose 16! * Die öffentliche Initiative der 5 Töchter Zelophchads (4. Mose 27, 1ff). Gott gab ihnen Recht! * Debora, die Richterin unter ihrer Palme, zuhause, nicht im Stadttor (vgl. Sprüche 31, 23); „eine Mutter in Israel“ (Richter 4, 4-5; 5, 7). Ihr Herz gehörte „den Führern Israels“ (Richter 5, 9). * Debora wollte nicht General sein über die Armee Israels. Barak wollte seine Verantwortung nicht wahrnehmen. Debora war aber bereit, ihn als General zu unterstützen (Richter 4, 6-9). * Die Prophetin Hulda zur Zeit Jeremias, die Delegation des Königs bei ihr zuhause im 2. Stadtteil von Jerusalem, ihre Botschaft gegenüber Männern (2. Könige 22, 14ff; 2. Chronik 34, 22ff). Von ihr wird nicht berichtet, dass sie wie Jeremia exponiert im Tempel oder im Stadttor aufgetreten wäre! * Das Lob der tugendhaften Frau krönt das Buch der Sprüche mit einem Akrostichon (Sprüche 31, 10-31). * Sprüche 31 stammt eigentlich von einer Frau! Die Mutter unterwies damit ihren Sohn (Sprüche 31, 1). Ihr Sohn Lemuel schrieb ihre Belehrungen auf. * Lehre der tüchtigen Frau in Sprüche 31, 26: „Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und liebreiche Lehre ist auf ihrer Zunge.“ * Die Bedeutung der Königsmütter (1. Könige 14, 21; 15, 2; 22, 42; 2. Könige 12, 1; 14, 2; 15, 2; 15, 33; 18, 2; 21, 1; 21, 19; 22, 1; 23, 31; 23, 36; 24, 8; 24, 18 etc. * Das öffentliche Gebet der Frauen in Sacharja 12, 10-14, getrennt von den Männern Im Neuen Testament * Im Gegensatz zu den Männern gibt es im NT keine einzige Frau, die den Herrn radikal ablehnte. * Die Töchter Jerusalems weinten über den Herrn (Lukas 23, 28). * Die Frau von Pilatus warnte ihren Mann im entscheidendsten Moment (Matthäus 27, 19). * Eine der wichtigsten Personen, die den Messias erwartete: die Prophetin Hanna. Sie gab allen, die auf den Messias warteten in Jerusalem Zeugnis (Lukas 2, 36-38), nicht als Predigerin im Tempel, sondern als Zeugin im Zusammenhang mit ihren persönlichen Kontakten. * Das Gebet Hannas in Gegenwart von Männern (Simon und Joseph; Lukas 2, 38). Es handelte sich aber nicht um einen Gottesdienst im Tempel! * Die erste Missionarin in Samaria: die samaritische Frau am Jakobsbrunnen (Johannes 4) gab Zeugnis darüber wie der HERR sie ins Licht Gottes gestellt hatte. * Die Begleiter des Herrn gemäss Lukas 8, 1-3: die 12 Apostel, Maria Magdalena, Johanna, Susanna und viele andere Frauen. * Das vom Herrn selbst geforderte öffentliche Bekenntnis der Frau mit dem Blutfluss (Lukas 8, 47). * Die öffentliche Bemerkung einer Frau aus der Volksmenge (Lukas 11, 27) * Frauen waren die ersten Zeugen der Auferstehung Christi (Matthäus 28, 5-9; Johannes 20, 11ff). * Maria Magdalena übermittelte die Botschaft des Auferstandenen den 12 Aposteln (Johannes 20, 17-18). * Maria, die Mutter von Markus, hatte die Gemeinde bei sich zu Hause (Apostelgeschichte 12, 12). * Lydia ist der erste gläubige Mensch aus Europa, deren Namen uns durch die Bibel mitgeteilt wurde (Apostelgeschichte 16, 14). * Unter den ersten Gläubigen von Athen wird eine Frau neben einem Mann namentlich genannt (Apostelgeschichte 17, 34). * Aquila und Priscilla legten Apollos den Weg Gottes genauer aus (Apostelgeschichte 18, 26). * „Jede Frau, die betet oder weissagt ...“ (1. Korinther 11, 5). In 1. Korinther 11, 1-16 wird der Rahmen nicht genannt. Im Gegensatz zu 1. Korinther 14, 34! * Phöbe, die Dienerin (Diakonin) von der Gemeinde Kenchräa (Römer 16, 1). „Diakon“ = w. jemand, der durch den Staub geht. Sie war vielen, auch für Paulus, eine prostatis (= Helferin, Beistand, Fürsorgerin, Beschützerin, Vorsteherin). * In Römer 16 grüsst Paulus namentlich etwa 8 Frauen und 18 Männer, an erster Stelle aber die Missionarin Priska. * Andronikus und Junia (o. Junias) sind unter/bei den Aposteln ausgezeichnet. (vgl. die Formulierung in 1. Korinther 6, 4b: Die Ungerechten [ungläubigen Richter], „die gering geachtet sind in/unter/bei der Gemeinde“. Die Richter waren nicht Teil der Gemeinde. Andronikus und Junia/Junias waren nicht Apostel! * Die vier Töchter des Philippus waren Prophetinnen (Apostelgeschichte 21, 8-10). Lukas traf sie in ihrem Haus an. Er hat sie nicht etwa beim Predigen in der Gemeinde erlebt! * Evodia und Syntyche haben für das Evangelium mit Paulus zusammen gekämpft (Philipper 4, 2-3). Zum Nachdenken: Wie kann man am Evangelium dienen? Was wird hier Konkretes gesagt über die Art ihres Dienstes? * Die alten Frauen sollen als „Lehrerinnen des Guten“ die jüngeren unterweisen (Titus 2, 3). 1. Korinther 14, 34-40 ELB (vgl. die Fussnote zu V. 34) 33 Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen 34 sollen [eure] Frauen schweigen in den Gemeinden, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern unterwürfig zu sein, wie auch das Gesetz sagt. 35 Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist schändlich für eine Frau, in der Gemeinde zu reden. 36 Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen? Oder ist es zu euch allein gelangt? 37 Wenn jemand sich dünkt, ein Prophet zu sein oder geistlich, so erkenne er, was ich euch schreibe, daß es ein Gebot des Herrn ist. 38 Wenn aber jemand unwissend ist, so sei er unwissend. Verschiedene Auslegungen * 1. Korinther 14, 34-38 sei eine spätere Einfügung (nicht von Paulus) a) entspreche nicht dem Stil und der Theologie von Paulus b) einige wenige griechische Manuskripte setzen 14, 34-35 nach V. 40 * Zitattheorie: Paulus zitiere lediglich die Meinung der Korinther. Er sei aber vom Gegenteil überzeugt. * In 1. Korinther 14, 34 gehe es lediglich um die Beurteilung der Weissagung in der Gemeinde. * In 1. Korinther 14, 34 gehe es nur um die Beurteilung der Weissagung (V.29). Daran dürften sich die Frauen nicht öffentlich beteiligen. * Es gehe hier nur ums Lehren, das Frauen nicht dürfen (1. Timotheus 2, 11-12). Weissagen dürfen sie aber in der Gemeinde gemäss 1. Korinther 11, 5. * Frauen dürfen nicht schwatzen in der Gemeinde. laleo in 14, 34 heisse „reden“ im Sinn von „schwatzen“. * In 1. Korinther 14, 34ff gehe es um eine Gemeindebesprechung und nicht um eine Zusammenkommen als Gemeinde zur Auferbauung. * 1. Korinther 14, 34 spiegle lediglich die kulturelle Situation von damals wieder und sei daher nicht verbindlich für heute. Detailuntersuchung des Textes von 1. Korinther 14, 34-38 * Das Schweigen der Frauen in der Gemeinde: 1. Korinther 14, 33-38: „[33] Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Wie in allen Gemeinden der Heiligen1 [34] sollen [auch] eure Frauen schweigen2 in den Gemeinden3, denn es ist ihnen nicht erlaubt4 zu reden5, sondern unterwürfig zu sein, wie auch das Gesetz sagt.6 [35] Wenn sie aber etwas lernen7 wollen, so sollen sie daheim8 ihre eigenen Männer fragen; denn es ist für Frauen schändlich9, in der Gemeinde zu reden. [36] Oder ist das Wort Gottes von euch ausgegangen?10 Oder ist es zu euch allein gelangt?11 [37] Wenn jemand sich dünkt, ein Prophet zu sein oder geistlich,12 so erkenne er, dass die Dinge, die ich euch schreibe, Gebote des Herrn13 sind. [38] Wenn aber jemand [dies] nicht versteht, so verstehe er es nicht!“ * In 1. Korinther 14 geht es insbesondere um die Zusammenkunft als Gemeinde: 14, 4: „... wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde“; 14, 5: „... Wer aber weissagt, ist größer, als wer in Sprachen redet, es sei denn, daß er es auslege, auf daß die Gemeinde Erbauung empfange.“; 14, 12: „Also auch ihr, da ihr um geistliche Gaben eifert, so suchet, daß ihr überströmend seid zur Erbauung der Gemeinde.“; 14, 19: „Aber in der Gemeinde will ich lieber fünf Worte reden mit meiner verständlichen Aussage, auf daß ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in einer Fremdsprache.“; 14, 23: „Wenn nun die ganze Gemeinde an einem Ort zusammenkommt...“; 14, 26: „Was ist es nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder von euch einen Psalm ...“; 14, 28: „Wenn aber kein Ausleger da ist, so schweige er in der Gemeinde, rede aber sich selbst und Gott.“; 14, 33-34: „... Wie in allen Gemeinden der Heiligen [34] sollen [auch] eure Frauen schweigen in den Gemeinden, ...“; 14, 35: „Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist für Frauen schändlich, in der Gemeinde zu reden.“ * In 1. Korinther 14 geht es nicht allein um Sprachenreden (14, 6), Weissagen (14, 6), Offenbarung- und Erkenntnisvermittlung (14, 6), Lehre (14, 6), Lieder vorschlagen (14, 26), sondern auch ums das Beten: 14, 15: „Was ist es nun? Ich will beten mit dem Geiste, aber ich will auch beten mit der verständlichen Aussage; ...“ 14, 16: „Sonst, wenn du mit dem Geiste preisen wirst, wie soll der, welcher die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen sprechen zu deiner Danksagung, da er ja nicht weiß, was du sagst?“ 14, 17: „Denn du danksagst wohl gut, aber der andere wird nicht erbaut.“ * Sprachenreden = beten in einer fremden Sprache (14, 15-16; vgl. Apostelgeschichte 2, 11; 10, 46) ==> in Sprachen reden: 1. Korinther 14, 2.4.5.6.9.11.13.18.21.23.27.28.39. * laleo = reden, sagen, aussprechen, Laute von sich geben, sich äussern, vernehmen lassen, vorbringen etc., 294x im NT; 24x in 1. Korinther 14: 2.2.2.3.4.5.5.6.6.9.9.11.11.13.18.19.21.23. 27.28.29.34.35.39 * laleo = reden im Gegensatz zum Schweigen: Mark 1, 34: „Und er heilte viele, die an mancherlei Krankheiten leidend waren; und er trieb viele Dämonen aus und erlaubte den Dämonen nicht zu reden, weil sie ihn kannten.“ * laleo ==> Gebet: Johannes 17, 13: „Jetzt aber komme ich zu dir; und diese Dinge rede [laleo] ich in der Welt, auf daß sie meine Freude völlig in sich haben.“ Das hohepriesterliche Gebet Jesu in Johannes 17! * 1. Timotheus 2, 8: „Ich will nun, daß die Männer14 an jedem Ort beten, indem sie heilige Hände aufheben, ohne Zorn und zweifelnde Überlegung.“ * Das Weissagen und Beten der Frauen: „Jede Frau aber, die betet oder weissagt mit unbedecktem Haupt, entehrt ihr Haupt; denn es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre.“ (1. Korinther 11, 15) Beachte: In 1. Korinther 11, 1-16 wird im Gegensatz zu 1. Korinther 14 kein Rahmen („in der Gemeinde“) genannt! ==> Ausserhalb von Gemeindezusammenkünften haben Frauen zahlreiche Möglichkeiten, um zu dienen. Detailuntersuchung des Textes von 1. Timotheus 2, 8-15 * Schlüsselvers des 1. Timotheus-Briefes: 1. Timotheus 3, 16: „… damit du wissest, wie man sich verhalten soll/muss im Haus Gottes, …“. „muss“ = griech. dei; vgl. das göttliche “muss“ in Johannes 3, 14; Apostelgeschichte 4, 12; Lukas 24, 26 * V8: „Ich will“ = „boulomai“, von boule = Ratschluss, Beschluss, Plan ==> apostolische Erklärung des Ratschlusses Gottes; Kontrast: in 1. Timotheus 2, 4: thelo = wollen / wünschen; vgl. Schlachter 2000. * V8: „Männer“ nicht „Brüder“. „Brüder“ kann je nach Stelle die Frauen einschliessen (nicht immer). Dann könnte man mit „Geschwister“ übersetzen. Wenn „Männer“ steht, wird das Geschlecht betont. * V9-10: „Ebenso auch“ = Wiederholung des „Ich will“ von Vers 8. Gottes Willen ist, dass Frauen sich schmücken, und zwar durch Sittsamkeit und Schamhaftigkeit. * V11: Imperativ: Unterordnung der Frau * V12: apostolisches Verbot zur Lehre und zur Machtausübung über den Mann * V13: Begründung mit der Schöpfungsordnung (Reihenfolge) in 1. Mose 2 * V14: Begründung mit dem Verführtwerden beim Sündenfall * V15: Die Frau wird vom Versuch der männlichen Machtübernahme bewahrt/gerettet, indem sie Erfüllung findet in der Aufgabe als Mutter, dies gilt aber nur, wenn sie im Glauben treu vorangeht, nicht automatisch. Roger Liebi, Dezember 2015 1 In allen christlichen Gemeinden damals galt das Schweigen der Frauen in der Gemeindezusammenkunft. Doch Korinth machte sich zu einem Sonderfall, wo dies nicht so praktiziert wurde. Der 1. Korintherbriefe betont, dass die biblische Lehre an allen Orten gleichermassen gilt (1. Korinther1, 2; 4, 17; 7, 17; 11, 16; 14, 33.34; 16, 1). 2 sigao = schweigen, stumm od. ruhig sein; > sige = Schweigen, Stillschweigen, Stille, Ruhe; 10x Lukas 9, 36; 18, 39; 20, 26; Apostelgeschichte 12, 17; 15, 12.13; Römer 16, 25; 1. Korinther14, 28.30.34. 3 Od. „in den Gemeinde[zusammenkünften]“, griech. en tais ekklesiais (2x: V.33+V.34); vgl. 4x en ekklesia: 1. Korinther11, 19; 14, 19.28.35). Das Schweigegebot beschränkt sich auf die offiziellen Zusammenkünfte der Gemeinde. Nicht jede Zusammenkunft von Christen ist eine Zusammenkunft als Gemeinde (vgl. Hauskreis, „Frauenzmorge“, Jugendgruppe, Sonntagschule, Jungschar, Familienandacht, Gebetskreis, Bibelgruppe etc.). 4 „nicht erlaubt“ = griech. ou... epitrepetai) = in göttlicher Verfügung verboten; vgl. Apostelgeschichte 14, 16; 16, 7; Mark 10, 4 etc. 5 laleo = sprechen, reden etc.; dasselbe Wort wird gebraucht für Gott (1. Korinther14, 29), für solche, die, weissagen (14, 6.29), Erkenntnis weitergeben (14, 6), lehren (14, 6), in Sprachen reden und zur Erbauung sprechen (14, 3); 24x in 1. Korinther14! Die Umschreibung „nicht erlaubt zu reden“ erklärt die Bedeutung des Wortes „schweigen“. 6 Vgl. 1. Mose 3, 16. Es geht hier nicht um das Gesetz vom Sinai (2. Mose 19ff.), unter dem nur Israel steht, sondern um Gottes Gebot an die Urahnen der Menschheit, das als Schöpfungsordnung universelle Bedeutung hat. 7 D.h. nicht einmal Fragen sollten in der Gemeinde öffentlich gestellt werden. 8 en oiko = Gegensatz zu „in der Gemeinde“; griech. en ekklesia. 9 „schändlich“ = ais’chros; 4x: 1. Korinther11, 6; 14, 35; Epheser 5, 12; Titus 1, 11. 10 = ironische Frage: In allen Gemeinden schweigen die Frauen. In Korinth ist es anders. Vielleicht ist diesbezüglich in Korinth eine anders lautende Offenbarung empfangen worden, welche die anderen Gemeinden leider nicht kennen. 11 Ironische Frage: In allen Gemeinden schweigen zwar die Frauen. In Korinth ist es anders. Vielleicht ist irgendwo eine anders lautende Offenbarung empfangen worden, die leider einzig und allein nur nach Korinth gelangt ist. 12 Ein Prophet oder allgemein jemand, der sich durch den Geist Gottes leiten lässt, sollte in der Lage sein, zu erkennen, dass diese Anweisungen von Herrn stammen. 13 Vgl. Johannes 14, 21: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbar machen.“ 14 Achtung: Nicht „Brüder“ (manchmal = „Geschwister“), sondern „Männer“ im Gegensatz zu „Frauen“. --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------