Der Untergang Babylons - Teil 1/2 - Israel und das Schicksal des
Irak
Abschrift
eines Vortrages von Roger Liebi vom 18.10.2003
Liebe
Geschwister, liebe Freunde,
unter dem
Haupttitel der Untergang Babylons wollen wir uns heute mit dem Thema Israel und
das Schicksal des Irak beschäftigen. Es geht uns dabei um vier Kapitel im Alten
Testament, die das ausführlich beschreiben. Jesaja 13 -14, geschrieben um 740
v. Chr. und Jeremia 50-51, Kapitel die aus dem Jahr 582 v. Chr. stammen.
Ich möchte zu
Beginn zusammenfassen worum es in diesem Vortrag heute geht. Jesaja 13-14 und
Jeremia 50 - 51 beschreiben den totalen Untergang des Landes Babylonien so dass
es nie mehr bewohnt werden kann. Dies soll in der Zeit geschehen wenn das
jüdische Volk aus einer weltweiten Zerstreuung in das Land der Väter
zurückkehrt. Diesen Prozess beobachten wir in der Geschichte seit 1882. Da fand
die erste jüdische Einwanderungswelle statt und sie hält an bis heute. Die
Juden in Babylonien werden aufgerufen vor diesem Ereignis, das heißt der
Zerstörung Babyloniens, das Land zu verlassen, durch Flucht und durch
geordneten Auszug. Eine Koalition vieler Nationen, von weit her, wird gegen
Babylonien Krieg führen. Die Verwüstung Babyloniens soll in verschiedenen
Phasen erfolgen. Bei der endgültigen Verwüstung werden die Meder, wie wir noch
sehen werden die Kurden, und eine weitere Nation von Norden her eine ganz
besondere Rolle spielen. Das Gericht über Babylonien ist eine Warnung für die
ganze Welt, die das Gericht Gottes ebenso verdient hat. Das Beispiel Babylon
mahnt den Rest der Menschheit zu Gott umzukehren. Die Prophetie über Babylonien
zeigt die Glaubwürdigkeit der Bibel auf. Sie ist Gottes Wort an uns Menschen.
Nun muss Ich
noch eine Vorabklärung durchführen. Nehmen Sie einen Bibelkommentar zur Hand
über Jesaja, über Jeremia und schauen Sie was dort über diese Kapitel gesagt
wird. Oft wird behauptet diese Kapitel hätten sich bei der Eroberung Babylons
durch die Perser im Jahr 538 v. Chr. erfüllt. Stimmt dies? Ein entschiedenes
Nein ! Die Perser zerstörten damals die Stadt Babylon nicht. Es war lediglich
ein Putsch. Sie zerstörten auch das Land nicht. Es gab damals nur wenige kurze
Schlachten. Der Beamtenapparat Babylons wurde übernommen und darum verstehen
Sie auch weshalb Daniel, der hoher Beamter war im babylonischen Reich, Daniel
1-5, dann plötzlich hoher Beamter war im persischen Reich, Daniel 6. Das Gebiet
um die Stadt Babylon ist bis heute bewohnt. Die Stadt al-hillah, wenige Kilometer von den
einstigen Ruinenfeldern entfernt, hat heute 215 000 Einwohner. Diese Stadt
wurde im Mittelalter aus Steinen der Ruinenfelder aufgebaut. Das Land
Babylonien ist bis heute bewohnt. Die Juden mussten damals unter Kores nicht
aus dem Land flüchten. Sie durften ja in der Folge ausziehen und zurückgehen
ins Land der Väter. Der jüdische Auszug fand damals, wie gesagt, nach der
Eroberung Babylons statt, nicht vorher, wie in Jeremia eben aufgerufen wird. In
Jesaja 13-14 und Jeremia 50-51 werden die Perser, die damals das wichtigere
Volk waren bei der Eroberung Babylons, mit keiner Silbe genannt. Es geht aber
in diesem Kapitel ausdrücklich um die Meder. Und das waren die Vorfahren der
heutigen Kurden.
Nun ein paar
Bemerkungen zum Irak im 20. und 21. Jahrhundert. Dieses Land stellte eine
Bedrohung für die Sicherheit der Welt dar. Insbesondere aber eine Bedrohung für
die Sicherheit Israels. Aber wenn wir nun über den Irak sprechen muss ich
erklären wie ist denn da die Verbindung zu dem Begriff Babylonien in der Bibel.
Nun, das babylonische Weltreich hat sich im Lauf der Zeit, im Lauf der
Geschichte ausgedehnt, massiv ausgedehnt. Aber das Kerngebiet Babylonien war
dies: der Südirak bis nach Bagdad im Norden. Das war immer in der Antike das
Kerngebiet von Babylonien. Wenn wir also die Prophetie von Babylonien
betrachten dann müssen wir dieses Gebiet besonders im Auge haben. Die Bibel
spricht nämlich auch an vielen Stellen über Assyrien, über Assur. Nun, das
Kerngebiet dieses Reiches das sich im Lauf der Geschichte auch massiv
ausgedehnt hatte, das Kerngebiet befindet sich im heutigen Nordirak, nördlich
von Bagdad, im Gebiet der antiken Städte Ninive, Kalach, Assur. Nun verstehen
wir: Der Nordirak soll nach der Bibel eine andere Zukunft haben als der
Südirak.
Nun noch ein
paar Begriffserklärungen. In Ihrer Bibel lesen Sie über Babel, Babylon,
Babylonien. Wie sollen wir diese Wörter genau verstehen. Nun Babel, hebräisch
ausgesprochen heute Bawel ist ein hebräisches Wort das bezeichnet entweder die
Stadt im Südirak wo der Turm von Babel gebaut worden war oder das Land darum herum,
also Südirak bis nach Bagdad. Das Wort
Babylon ist einfach die griechische Form für das hebräische Bawel und bezeichnete
ebenfalls entweder die Stadt oder das Land. Im Deutschen haben wir einen
speziellen Ausdruck Babylonien. Dieser Ausdruck bezeichnet immer nur das Land.
Aber im hebräischen Text des Alten Testamentes steht immer Babel, und das
können wir übersetzten eben mit Babel, Babylon oder Babylonien. Wir müssen
immer von Stelle zu Stelle entscheiden ob es um die Stadt geht oder um das
Land. Das wird also im hebräischen vom Begriff her gar nicht unterschieden.
Aber der Kontext kann das uns klarmachen.
Nach diesen
Erklärungen die die babylonische Sprachenverwirrungen etwas klären sollte
fragen wir nach der Bedeutung Babyloniens. Nun, Babylonien ist die Wiege der
Zivilisation. Sie haben vielleicht in der Schule gelernt die älteste Hochkultur
war die Kultur der Sumerer im Südirak. Und so kann man sagen also dieses Gebiet
ist die Wiege der Zivilisationen der ganzen Welt. Aber, wir wissen, dass
Abraham der Stammvater Israels aus diesem Gebiet aus Ur in Chaldäa im Land der
Babylonier hergekommen ist. So ist dieses Gebiet das Ursprungsland Israels. Nun
verknüpfen wir das mit einer Bemerkung von vorher. In unserer Zeit hatte sich
der Irak als Bedrohung für die ganze Welt im allgemeinen und für Israel im
speziellen dargestellt. Das ist auch interessant denn dieses Gebiet ist gerade
der Ursprung der ganzen Welt, der Ursprung Israels. Nicht wahr. Nach der
Sintflut: Noah, Sem, Ham und Japhet haben überlebt und ihre Frauen. Ihre
Nachkommen bildeten eine Urbevölkerung die sich nicht über die ganze Welt
zerstreuen wollte, sondern auswanderte bis in den Südirak und dort ein
kulturelles Zentrum gründen wollte. Das führte zum Städtebau Babels und zum
Turmbau. Es war eine Revolution, eine Revolte gegen Gott. Dies wurde
beantwortet durch die Sprachenverwirrung, was zur Folge hatte, diese
Urgesellschaft wurde aufgesplittert in verschiedene Sippen die gemäß Ihren
Sprachen auswanderten. So gab es japhetitische Gruppen die wanderten nach
Europa aus, hamitische, die gingen nach Afrika usw. usf., schließlich wurde von
da aus die ganze Welt bevölkert. Sie fragen sich, wenn das, grob gesagt, vor
etwa 5000 Jahren stattgefunden hat, wie ist das zu verstehen das wir heute etwa
6 Milliarden Menschen sind. Da müsste also im Zeitraum von ein paar tausend
Jahren die Menschheit aus 8 Personen, Noah, seine Söhne und ihre Frauen, auf 6
Milliarden angewachsen sein. Nun, das ist überhaupt kein Problem. Denn geht man
aus von einer geringeren Wachstumsrate als heute und setzten wir die runter
indem wir beachten es gab immer wieder Kriege, schreckliche Seuchen usw., dann
reichen 5000 Jahre ohne Probleme um von 8 Personen auf 6 Milliarden zu kommen.
Es gibt ja in der Mathematik eine schöne Formel wie man das berechnen kann. es
stellt viel mehr ein Problem dar für die Menschen die glauben die Menschheit
sei Jahrhunderttausende oder Jahrmillionen alt. Die müssten uns erklären warum
es nur 6 Milliarden gibt. Und, wenn sie sagen die sind auch immer wieder
dezimiert worden dann müssten sie uns erklären wo sind denn all diese
prähistorischen vorgeschichtlichen Gräberfelder. Man hat sie nie gefunden.
Also, Babylon:
Ursprung der Welt. Wir gehen in der Geschichte weiter. Um 2000 v. Chr. lebte
Abraham, der Stammvater Israels, in Babylonien, in Ur, der Stadt der Chaldäer.
Er war ein Götzendiener, so wie alle Bewohner von Ur. Man hat den Stufenturm,
eine Nachbildung des Turmes von Babel, in Ur ausgegraben, (Sie sehen hier etwas
von den Überresten) da wurde der Mondgott verehrt. Die Leute von Ur waren also
Schöpfungs- oder Naturverehrer. Plötzlich erschien Abraham der Gott der
Herrlichkeit, der Schöpfergott. 1. Mose 11, 31 – 1. Mose 12, 3. Und er rief
Abraham aus dieser Kultur des Götzendienstes heraus um in das Land der
Verheißung zu gehen. Abraham war gehorsam, er wandte seinen Rücken den Götzen
zu und ging dem wahren Gott nach. Seine Nachkommen entwickelten sich zu einem
Volk, dem auserwählten Volk Israel. Um 1004 v. Chr. eroberte der König David
die Stadt Jerusalem und machte sie zur Hauptstadt der Juden. Sein Sohn Salomo
setzte auf die Bergspitze den ersten Tempel, den salomonischen Tempel. Gemäß
dem Gesetz Mose, 5. Mose 12,13 - 14, durfte das jüdische Volk nur ein Heiligtum
haben. Und so wurde dieses eine Heiligtum auf den Berg Zion nach prophetischer,
göttlicher Angabe gebaut.
Nun wollen wir
im Weiteren das Schicksal Jerusalems, der Stadt Gottes, im Verhältnis zu der
Stadt Babylon, der Stadt der Götzen, anschauen. Der Tempel Salomos, es sollte
ein Tempel sein als Zeugnis für die Wahrheit das es nur einen wahren Gott gibt.
Die Heiden haben viele Götter und auch viele Tempel. Israel sollte nur einen
Tempel haben für die Wahrheit des einen wahren Gottes, der nicht Teil der Natur
ist, sondern der ewige unwandelbare Gott. Aber, Sie wissen es. Am Ende seines
Lebens verließ Salomo den einen Gott und er begann Naturgötter der umliegenden
Völker zu verehren. Und das Volk Israel ging ihm nach auf diesem Weg. Das war
also, gemäß der biblischen Religionskritik, Götzendienst. Verehrung der
Schöpfung anstatt des Schöpfers, das ist Götzendienst. Die Propheten kündigten
es an. Wenn Ihr nicht umkehrt, zu dem einen wahren Gott, dann werdet Ihr
schwere Konsequenzen erleiden. Ihr müsst zurückkehren nach Babylonien, in das
Land der Götzen, da wo euer Stammvater Abraham hergekommen war. Bereits Mose,
um 1520 v. Chr., in seiner Abschiedsrede am Ende der Wüstenreise kündigte das
Exil als Strafe Gottes an. 5. Mose 28,36: "Der Herr wird dich und deinen
König, den du über dich setzen wirst, zu einer anderen Nation wegführen und du
wirst dort anderen Göttern dienen". Das ist Verbannung, Exil, Wegführung
zu einer anderen Nation. Der Götzendienst des jüdischen Volkes erreichte seinen
Höhepunkt um 600 v. Chr., da war da Maß voll. Genau in dieser Zeit stieg König
Nebukadnezar von Babylon zur Weltherrschaft auf. Er kam mit seiner Armee und zerstörte
den Judenstaat in Israel, verwüstete die Stadt Jerusalem und legte den
salomonischen Tempel in Staub und Asche. Babylon kontra Jerusalem. Genau in der
Zeit von 608 - 538 v. Chr. hatten die Babylonier ein Weltreich. Warum 608? 612
v. Chr. viel Ninive, die Hauptstadt der Assyrer. Die Kämpfe gingen noch etwas
weiter. 608 v. Chr. wurde das assyrische Weltreich endgültig in die Knie
gezwungen und so kamen die assyrischen Feinde, die Babylonier, zur Weltmacht.
Nun, genau in diese Zeit von 70 Jahren Weltherrschaft viel die babylonische
Gefangenschaft der Juden, 605 - 538 v. Chr. Jeremia, ein Prophet um diese Zeit
herum, schrieb folgendes, Jeremia 25,11: " Und diese Nationen ( das sind
die Völker rund um Israel her) werden dem König von Babel dienen 70 Jahre, und
es wird geschehen wenn 70 Jahre voll sind werde Ich an dem König von Babel und
an seinem Volk seine Schuld heimsuchen". Der Bibeltext sagt nirgends das
die jüdische Gefangenschaft 70 Jahre dauert. Sondern er sagt, die Zeit Babels
und der babylonischen Weltherrschaft soll 70 Jahre dauern und das hat sich ganz
wörtlich so in der Geschichte erfüllt. In dieser Zeit gab es 4 Deportationen
der Juden, aus dem Land der Verheißung nach Babylonien.
605, das war
die erste Wegführung, bei der auch Daniel in die Gefangenschaft kam. Daniel 1, 1
und folgende.
597 die zweite
Wegführung. Das war die Wegführung in der unter anderem der Prophet Hesekiel
wegkam. Hesekiel 1, Vers 1 und folgende.
586 v. Chr.
Das war das schrecklichste Jahr. Das war das Jahr der Zerstörung Jerusalems und
des salomonischen Tempels. Das war das Jahr der hauptsächlichen Deportation der
Juden. Es gab noch eine vierte,
582 v Chr. Die
wird nur in Jeremia 52 erwähnt. Das war noch eine kleinere Restwegführung.
Nun schließt
sich der Kreis in der Geschichte. Wir haben gesehen Abraham, der Stammvater
Israels, war ein Natur- ein Schöpfungsverehrer in Babylonien. Ihm erschien der
Schöpfergott und so wandte er sich von den Götzen ab und ging ins Land der
Verheißung um dort ein Zeugnis zu sein für den einen wahren Gott. Abrahams
Nachkommen verehrten diesen einen wahren Gott und dienten Ihm. Aber sie wandten
sich schließlich von Ihm ab und begannen die Schöpfung, also Götter die man als
kosmische Kräfte in der Natur verstand, zu verehren. Weil sie nicht umkehren
wollten als gesamtes, als Gesamtheit mussten sie wieder zurückkehren ins Land
Babylonien ins Land der Götzen. Das ist ganz erstaunlich zu sehen wie man
wirklich einen göttlichen Plan in der Geschichte sehen kann. Dieser Krieg
Babylons damals unter Nebukadnezar gegen Jerusalem ist nicht ein Märchen, ein
Mythos. nach dem 6tageKrieg konnte man ja Ausgrabungen machen, im jüdischen
Quartier, in Ostjerusalem und da entdeckte man auch die archäologischen
Schichten um 600 v. Chr. (Hier sehen Sie etwas davon. Dieser Turm konnte damals
den Anstürmen der babylonischen Armee nicht mehr standhalten. Man hat auch
Asche gefunden, als Rest der Verbrennung damals, der Verbrennung Jerusalems und
hier rechts sogar Originale im Krieg um Jerusalem verwendete Pfeilspitzen. So
greifbar sind uns diese historischen Tatsachen.)
Wir können uns
keinen Begriff machen wie tief der Einschnitt der babylonischen Gefangenschaft
war. Babylon die Stadt der Götzen in der Höhe. Jerusalem die Stadt Gottes am Boden.
In dieser Zeit, als die Juden gefangen waren, zwischen Euphrat und Tigris,
wurde der Psalm 137, 1 geschrieben. "An den Flüssen Babels saßen wir und
weinten, indem wir Zions gedachten". Zion ist der Tempelberg in Jerusalem.
Aber es kam wie Jeremia es prophezeit hatte. Um 538 v. Chr. kam es zum Ende des
Exils und zum Ende der babylonischen Weltherrschaft. Es war eine Eroberung
Babyloniens durch die Perser und Meder. Sie bauten in der Folge ein Weltreich
auf das von Afrika bis nach Indien reichte. Die Eroberung Babyloniens geschah
durch wenige Schlachten. Die Stadt Babylon, wie wir wissen, wurde durch einen
Putsch erobert. König Belsazar wurde getötet, nach seiner letzten Party. Der
persische König Kyrus war den Juden wohl gesonnen. Er gab Ihnen die Rückkehrerlaubnis
wie wir das in Esra 1 beschrieben finden. Aber fortan sollte das jüdische Land
nur eine persische Provinz sein. Aber immerhin halbautonom. Damals kehrten
10000de von Juden heim, wenn man die Frauen und Kinder mitrechnet. So geht es
aus Esra 2 hervor. Das erste was sie taten als sie nach Jerusalem, nach Zion
kamen, das war nicht der Bau der Stadt sondern auf der Spur des alten wurde der
zweite Tempel gebaut. Die Heimkehrenden damals wussten wir gehen ins Land um
den kommenden Messias im Land Israel zu begegnen. Die Propheten hatten das
Kommen des verheißenen Erlösers detailliert angekündigt. Daniel hat in der
Gefangenschaft sogar die Zeit des Kommens des Messias angegeben. Wenn man die
Jahrwochen Daniels, diese 69 nachrechnet, kommt man auf das erste Jahrhundert
nach Christus. Da sollte der Messias kommen. Aber nicht in Babylonien sondern
in Bethlehem, Micha 5, 1. Im Land Israel sollte er geboren werden. Damals
blieben allerdings viele reiche Juden in Babylonien zurück. Sie hatten bereits
wieder schöne Häuser gebaut, sie fühlten sich wohl. Sie wollten nicht wieder
wie die Zurückkehrenden von Null anfangen, aber sie sahen sich fortan als
Geldgeber und Unterstützer des halbautonomen Staates Israel. So ganz ähnlich
wie manche amerikanischen Juden heute um einen Bezug zu unserer Zeit
herzustellen.
Nach der
Wartezeit im Land kam schließlich der
Messias Jesus. Er wurde in Bethlehem geboren. Durch sein Kommen erfüllte er
über 300 Prophezeiungen aus dem Alten Testament. Das ist so eindrücklich das zu
sehen. Ich weiß noch wie ich als Teenager das gelesen habe, in einem Buch von
dem amerikanischen Juden John Meldau, das es über 300 Prophezeiungen gibt. Aber
er hat in diesem Büchlein nicht alle behandelt, sondern nur einen Teil und ich
habe kein Buch gefunden wo alle behandelt werden. Und so habe Ich begonnen eine
Liste zu machen, habe mir notiert, erstens, zweitens, drittens und habe da dann
das ganze Alte Testament systematisch durchgelesen, und jedes Mal wenn Ich
wieder etwas gefunden habe, habe Ich das in meine Liste eingetragen. Und dann
wurde das 299, 300, 301, 302. Das war für mich als so 15-, 16-jähriger junger
Mensch so überwältigend, zu sehen die Bibel ist so glaubwürdig. Und Ich habe
dieses Argument auch immer wieder gebraucht in den Diskussionen mit Lehrern und
Mitschülern in der Kantonsschule, im Gymnasium und niemand konnte irgend etwas
dagegen einwenden. Das hat meinen jungen Glauben ganz stark geprägt und
befestigt.
Im Jahr 32 n.
Chr. wurde der Herr Jesus Christus durch die Römer gekreuzigt nachdem er von
dem obersten Gerichtshof Israels, dem Sanhedrin, verworfen worden war. Und so
starb der Messias auf dem Gogathafelsen vor den Toren Jerusalems. Aber auch das
hatten die Propheten vorausgesagt. Aber auch die Konsequenzen der Verwerfung
des Messias wurde prophezeit. Eine Konsequenz sollte sein, die Zerstörung
Jerusalems, des Tempels und des jüdischen Staates. Schon Mose schrieb, um 1560
v. Chr., 3.Mose 26, 31, Gott spricht: "Und Ich werde eure Städte zur Öde
machen und eure Heiligtümer verwüsten und werde euren lieblichen Geruch der
Opfer nicht mehr riechen". Dies erfüllte sich ab dem Jahr 70 nach
Christus. Eine weitere Konsequenz sollte eine weltweite Zerstreuung der Juden
sein. Mose schrieb in 5. Mose 28, 64, Sie sehen einige Verse nach der Prophetie
über die babylonische Gefangenschaft, das war Vers 36, kündigte er ein zweites
Exil an, das weltweit sein sollte: "Und der Herr wird dich unter alle
Völker zerstreuen von einem Ende der Erde zum anderen Ende der Erde". Das
ist kein Exil in Babylon. In aller Welt zerstreut. Und tatsächlich in einem
Jahrhunderte dauernden Prozess wurden die Juden in alle 5 Kontinente zerstreut.
Aber, beachten wir: In den 2 Kriegen der Römer gegen die Juden da gab es ganz
besondere Fluchtwellen nach Babylonien. Um 70 und um 135 n. Chr. Die Juden wussten
damals, wir müssen jetzt so schnell wie möglich römisches Territorium
verlassen. Nun, Babylon war ein ganz besonderes nahe gelegenes Gebiet,
außerhalb des römischen Weltreiches damals. Wären sie in die Schweiz gekommen,
das hätte nichts gebracht. Helvetia war auch römisch. Nun, dies führte dazu das
mehr als eine Million Juden damals nach Babylonien flohen. Und so wurde
Babylonien zum Zentrum der rabbinischen Gelehrsamkeit des Judentums und dies
bis ins Mittelalter, bis ins 10., 11. Jahrhundert. Nun verstehen Sie warum der
Talmud, das wichtigste theologische Werk des nachbiblischen Judentums, der
babylonische Talmud heißt, weil der größte Teil davon in Babylonien, im
heutigen Irak, verfasst worden ist. (Sie sehen hier eine Seite aus dem
babylonischen Talmud)
Ein paar
Bemerkungen über das Schicksal der Juden in Babylonien.
Um 581 n. Chr.
gab es Judenverfolgung in Babylonien und Persien.
634, wenige
Zeit, wenige Jahre nach dem Tod von Muhammed kam es zur islamischen Eroberung
Babyloniens.
Um 800, 850
gab es schwere Steuerbelastung für die Juden, Einschränkung der Wohnfreiheit,
Zwang zum Tragen eines gelben Zeichens an den Kleidern.
Um 1000
schwere Unterdrückung der Juden, Strafsteuern.
1333
Zerstörung der Synagogen in Bagdad, wobei viel Eigentum der Juden entwendet
wurde.
Eine besonders
schwere Zeit die Jahre 1750 bis 1830, damals unter türkischer, islamischer
Herrschaft. Es gab schwere antijüdische Maßnahmen. Und so flohen viele Juden in
diesen Jahren nach Persien, nach Indien, noch weiter in die Diaspora, in die
Zerstreuung.
Betrachten wir
Babylonien im 20. Jahrhundert. Im 1. Weltkrieg kam es zur Zerschlagung des
osmanischen Reiches durch die Alliierten. Das osmanische Reich war das
Türkenreich, das den ganzen Nahen Osten beherrschte. Weil die Türken sich
damals auf die Seite Deutschlands gestellt hatten, kamen die Alliierten gegen
die Osmanen und vernichteten dieses Weltreich. Im Gebiet von Babylonien wurde
durch die Engländer König Feisal I als Unterherrscher eingesetzt. 1923-1933. In
dieser Zeit lebten noch etwa 150 000 Juden im Irak und manche von Ihnen waren
Nachkommen von Juden die schon vor 2500 Jahren durch Nebukadnezar nach Babylon
verfrachtet worden waren, die aber nie dann zurückgekehrt waren ins Land der
Verheißung Also eine babylonische Gefangenschaft von Nebukadnezar bis in unsere
Zeit. 1932 kam es zur Gründung des Irak. Der Irak sollte in die Autonomie
abgegeben werden. In diesem Jahr erhielt also dieses Gebiet die Unabhängigkeit
von England. Aber gerade in den Jahren 1933-39, als Feisals Sohn Ghazi I, König
wurde, da wurde Hitler populär, im Irak. Nicht zuletzt, weil der deutsche
Botschafter im Irak, Fritz Grobba, so beliebt war unter den Akademikern dort.
Es gab also eine Achse des Bösen von Nazieuropa in die islamische Welt und
insbesondere in den Irak. Konsequenz: 1.Juni 1941: Judenverfolgung und
Massenabschlachtung von Juden in Bagdad. Dieses Ereignis hat die Judenheit in
Babylonien zutiefst erschüttert. Es führte dazu das verschiedene Juden dort
eine zionistische Untergrundorganisation gründeten, die es den Juden im Irak
ermöglichen sollte aus dem Irak zu fliehen.
Nun, schauen
wir uns das mal an, indem wir den Mittler Osten im Zusammenhang mit Europa
sehen. Diese schreckliche Zeit der Juden im Irak viel zusammen mit der Zeit von
Nazieuropa, mit der Zeit in der 6,5 Millionen Juden vernichtet wurden, in
Europa. 1/3tel der Weltjudenheit wurde ermordet. Aber, dieses schrecklichste
Schockereignis wirkte wie die Presswehen bei der Geburt. Denn als die direkte
Konsequenz dieser schrecklichen Nazizeit kam es am 14. Mai 48 zur
Staatsgründung Israels. Die zivilisierten Nationen sagten: "Jetzt braucht
es absolut und unmittelbar die Lösung des Judenproblems". Und so kam es,
was sonst nie möglich gewesen wäre, zur Staatsgründung. Ben Gurion verkündigte
an diesem Freitagnachmittag um 4.00 Uhr: Hier Staat Israel, 2000 Jahre sind
vergangen. Wenn für Gott die Zeit gekommen ist kann niemand ihm widerstehen. So
hörte man es in aller Welt übers Radio. Gott spricht in Hesekiel 36,24, ein
Kapitel das in der babylonischen Gefangenschaft geschrieben worden war:
"Und Ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen
Ländern und euch in euer Land bringen". Die islamische Welt hatte sich im
tiefsten Zorn gegen den Lösungsvorschlag der zivilisierten Nationen aufgelehnt,
gegen den Vorschlag der Staatsgründung Israels. Und sie kündigten an: "Wir
werden den Staat sofort auslöschen wenn er gegründet wird". In der Nacht
vom Freitag auf den Sabbat, 15. Mai 48. Irak greift Israel an. Am Tag nach der
Staatsgründung griff der Irak, verbündet zusammen mit Jordanien, Syrien,
Libanon, Ägypten, Saudi-Arabien und Jemen, Israel an mit dem Ziel das Judenvolk
auszulöschen. Doch es war ein Wunder, nach 1 Jahr überlebte Israel und ging mit
Landgewinn als Sieger hervor. Obwohl sie damals gar keine richtige Armee
hatten. Sie hatte die Hagana umstrukturiert zur Armee, sie hatten kaum schwere
Waffen, 4 Flugzeuge. 2 Flugzeuge verloren sie nach einigen Tagen Krieg. Und da
kamen so viele offizielle Armeen mit schweren Waffen und sie wurden schließlich
besiegt.
Nun, was wir
bisher gesehen haben wollen wir einordnen in den biblischen Heilsplan. Die
Bibel hat also ganz klar die Zerstreuung der Juden prophezeit, aber auch eine
endzeitliche Rückkehr. Und zwar so. Die Bibel spricht über das Kommen des
Messias in zwei verschiedenen Arten. Einmal spricht die Bibel über das Kommen
eines leidenden Messias und ein anderes Mal über das Kommen eines
triumphierenden herrschenden Messias. Wie können wir diese zwei Beschreibungen
miteinander vereinbaren. Ganz einfach, es sind zwei verschiedene Kommen ein und
desselben Messias. Man kann sie so unterscheiden. In Verbindung mit dem Kommen
des leidenden Messias sagen die Propheten das in der Folge, als Konsequenz der
Ablehnung dieses Leidenden, das jüdische Volk unter alle Völker zerstreut
werden soll. In Verbindung mit der Beschreibung des herrschenden Messias
erklären die Propheten das in der Zeit davor das jüdische Volk in einem Prozess
ins Land der Väter zurückgeführt wird, aus einer weltweiten Zerstreuung. Was
ist nun der Sinn der Zwischenzeit, zwischen dem 1. und dem 2. Kommen des
Messias. Nun das können Sie Nachlesen in Jesaja 49, wo Gott zu Messias sagt:
"Es ist zu gering das du mein Knecht seist um die Stämme Jakobs
aufzurichten und die Vertriebenen Israels zurückzuführen. Ich habe dich auch
zum Licht der Nationen gesetzt das du mein Heil seist bis an die Enden der
Erde". Die dazwischen liegende Zeit sollte die große Chance für die
nichtjüdischen Völker sein. Und wir realisieren, genau in der Zeit, von dem
ersten Kommen Christi bis Heute, in der Zeit wo die Juden zurückkehren, hat das
Evangelium alle 5 Kontinente erreicht. Jede Nation der Welt, noch nicht alle
Stämme und Sprachen. Aber der Herr Jesus sagt ja in seiner Endzeitrede in
Matthäus 24, dass bevor das Ende kommt, das Evangelium des Reiches verkündigt
wird allen Nationen zu einem Zeugnis. Nicht allen Stämmen nicht allen Sprachen,
allen Nationen. Und das griechische Wort für Nationen dort bezeichnet die
größte völkische Einheit oder die größte gesellschaftliche Einheit, also eine
Nation. Ein Volk ist kleiner als eine Nation. Russland ist eine Nation aber es
besteht aus vielen, vielen Völkern. Alle Nationen sollen das Evangelium hören
und das ist auch geschehen bis Heute, aber erst im 20. Jahrhundert, in der Zeit
wo die Juden zurückkehren. Und dann wird der Messias wenn er kommt schließlich
sein Reich von 1000 Jahren der Gerechtigkeit und des Friedens hier auf Erden
aufrichten.
Wir leben in
einer ganz besonderen Zeit. In einer Übergangszeit und die Bibel nennt das die
Endzeit. Also beachten wir ganz besonders die Jahre ab 1882, erste jüdische Einwanderung
ins Land der Väter. Die Endzeit ist nicht 1 Woche oder 1 Jahr oder 1 Jahrzehnt.
Es ist eine Periode von bereits über 120 Jahren und die Propheten haben
verschiedene Ereignisse prophezeit die in dieser Phase der Endzeit stattfinden
sollen, noch vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus als triumphierender
Messias. Da hinein gehören auch diese Prophezeiungen über den Fall Babylons,
wie wir sehen werden.
Die Endzeit nach Jeremia 50 - 51 und Jesaja 13
- 14 sieht so aus: Es ist die Zeit wo die Juden zurückkehren ins Land der
Väter, ab 1882. Es ist die Zeit in der die Juden aus Babylonien fliehen. Wir
werden das noch zusammen anschauen. Das war besonders in den Jahren 1941 -
1950. Das war die Zeit der Flucht aus Babylonien. Aber in dieser Zeit soll auch
ein Auszug aus Babylonien stattfinden. Der hat stattgefunden in den Jahren 1950
- 52. Ich komme darauf zurück, das ist nur eine Übersicht. Es soll schließlich
zur Zertrümmerung des Landes Babylonien kommen. Das haben wir bereits gesehen
im 1. Golfkrieg 1991. Aber die Prophetie macht deutlich, nicht nur zu einer
Zertrümmerung sondern schließlich auch zur Eroberung des Landes. Das ist nicht
geschehen im Golfkrieg 1 sondern erst im Golfkrieg 2, 2003. Aber schließlich
soll es zu einer endgültigen und totalen Verwüstung des Landes Babylonien
kommen, und danach zum Friedensreich des Messias.
Jetzt
betrachten wir zusammen die Flucht der Juden aus dem Irak. Wie gesagt, dieses
schreckliche Juniereignis 41 hat die babylonische Judenheit erschüttert und sie
begannen zu fliehen. Viele z. B. über Schatt al-Arab gingen sie nach Persien
hinüber und von dort aus weiter. Die irakische Regierung konnte damals die
Grenzen einfach nicht hermetisch abriegeln. Und das schlimme war die Juden
flohen und die bezahlten auch keine Steuern mehr. Ja nicht wahr, wenn Sie heute
fliehen würden aus Deutschland dann ginge die letzte Steuerperiode verloren für
Deutschland und das wäre ja ein Schaden, nicht. Ja, aber die Bibel sagte ganz
deutlich Jeremia 50,8: "Flieht aus Babylonien hinaus und zieht aus dem
Land der Chaldäer aus". Jeremia 51,6: "Flieht aus Babylonien hinaus
rettet ein jeder sein Leben, werdet nicht vertilgt wegen seiner
Ungerechtigkeit, denn es ist die Zeit der Rache des Herrn. Was es getan hat
vergilt er ihm". Oder Sacharja 2 Vers 7 oder 11 jenach Bibelausgabe, ein
Prophet aus der Zeit nach dem babylonischen Exil: "Wehe Zion, rette dich
die du wohnst bei der Tochter Babylonien". Aus dieser Fluchtzeit greife
ich eine Sommernacht 1947 heraus. ( Sie sehen hier ein Flugzeug, das in einem
Melonenfeld, nahe von Bagdad, gelandet ist ohne das die Regierung etwas davon
weiß. es wurden 50 Juden eingeladen und das Flugzeug fliegt nach damals
Palästina. Die Juden werden rausgelassen und das Flugzeug geht wieder zurück
und holt die nächste Ladung. So ging das die ganze Zeit durch. Nun kam es aber
plötzlich zu einer völlig unerwarteten positiven Wende. Purim 2. März 1950. Das
Purimfest ist ja das Fest aus dem Buch Esther, aus der Zeit als alle Juden im
persischen Weltreich, von Afrika bis nach Indien, ausgerottet werden sollten,
wegen Haman. Aber Gott hat das Schicksal der Juden zu ihren Gunsten gedreht und
so hat man, von dieser Zeit an, jedes Jahr im Judentum bis Heute, die Rettung
der Juden in den Synagogen gefeiert und zwar an 2 Tagen, 2 aufeinanderfolgenden
Tagen. Nun, diese Fest war immer im Judentum ein ganz besonderes Freudenfest
aber Purim 2. März 1950 war eine doppelte Purimfreude für die irakischen Juden,
denn plötzlich kommt die Nachricht in die Synagogen: "Die Regierung des Iraks
gibt die offizielle Erlaubnis; alle Juden die gehen wollen dürfen aus dem Irak
hinaus." Tawfiq Suweidi, der
damalige Herrscher sagte: "Juden dürfen ausreisen. Die Bedingung ist:
Verzicht auf die irakische Staatsbürgerschaft". Aus gut überlegten Gründen
nahm er an, nur 7000 - 10000 werden dann gehen. Die bezahlen die Steuern und
dann haben wir Ruhe. Ja, wir haben in Jeremia 50,8 in der 2. Hälfte dieses
Wort: "Zieht aus dem Land der Chaldäer aus". Das ist nicht das
gleiche wie fliehen in der ersten Verszeile. Das ist ein geordneter Auszug.
Ebenso Jesaja 48, 20a: "Zieht aus Babylonien aus". 95 Prozent der
Juden wollten ausreisen und nahmen 90 Prozent Verlust von Hab und Gut in Kauf.
Sie durften also ihre Häuser und ihren Besitz nur für 10 Prozent des Wertes
verkaufen. ( Sie sehen hier Juden vor dieser Bagdadsynagoge). Die meisten von
ihnen damals wollten ausreisen. Das ganze hatte aber einen Haken. Tawfiq
Suweidi sagte: "Dieses Emigrationsgesetz ist gültig bis zum 9. März
51". Nun, in dieser ganz kurzen Zeit sollten 104 000 Juden ausgeflogen
werden. Für den Staat Israel eine Unmöglichkeit damals. Ich habe ja erklärt 48,
49 da ging der junge Staat Israel durch einen Vernichtungskrieg hindurch. Sie
hatten ja fast keine Flugzeuge und jetzt in 51 sollten sie so arme Juden in
solcher Zahl aufnehmen und eben die sollten ausgeflogen werden, unmöglich. Und
dann kam es zu einer Katastrophe. Umsturz im Irak. September 1950 wurde die
Regierung Suweidi, die die Erlaubnis zum Auszug gegeben hatte, gestürzt durch
den bekannten Antisemiten Said Nuri und wir wissen heute das er einen geheimen
Plan hatte zur Errichtung von Konzentrationslagern in der irakischen Wüste um
die Juden dort auszulöschen. Nun alle wussten Said Nuri ist ein schrecklicher
Judenhasser. Es kam zu Spannungen und Angst unter den babylonischen Juden.
Übrigens die meisten Juden wohnten in Bagdad und dann südlich davon. Darum sage
Ich anstatt Irak "babylonischen" Juden. Kurz vor dem Stichdatum 9.
März 51, da waren noch 10000de von Juden im Irak. Sie warteten mit bereits
verlorener Staatsbürgerschaft immer noch auf die Ausreise. Dann kam der 10te
März. Die Ausreise ging weiter. Niemand wusste warum. Ein Wechsel, von da an
wurde alles Hab und Gut konvisziert. Heute wissen wir das war Said Nuris
Absicht. Er wollte einen sadistischen Schlag gegen den jungen Staat Israel
ausführen, indem die Wirtschaft Israels durch die Massenaufnahme von völlig
mittellosen Menschen zum Zusammenbruch geführt werden sollte. Im Februar 52
kamen alle Flüge zum Abschluss. Jeder Jude der ausziehen wollte konnte gehen.
Diese ganze Zeit der Flucht und des Auszuges aus Babylonien nennt man heute die
Operation Babylon. In dieser Operation hat Schlomo Hillel eine Schlüsselrolle
gespielt. Das war ein Jude der 1923 in Bagdad geboren worden war. Die Familie
Hillel ist eine solche Familie die seit Nebukadnezar in Babylonien wohnte. Aber
der 11jährige wanderte 1934 aus nach damals Palästina. In den Jahren 1946 -52
spielte er in der Rettung der irakischen Juden als Geheimdienstagent eine
Schlüsselrolle. Danach hat er sich betätigt als Politiker. Er war mehrfach
Minister in der Regierung, 1984 sogar Präsident der Knesset, des Parlaments und
er war schließlich auch auf Besuch bei George Bush Senior. Noch bevor er
Präsident von Amerika geworden war und da hat er ihm sein Buch mitgebracht auf
Englisch "Operation Babylon". Ich habe ein Bild gesehen wo er ihm das
Buch schenkt. Herr Bush Senior war also informiert, vor dem Golfkrieg, über
dieses Schicksal der Juden in Babylonien. Dieses Buch wurde erst 1985 zum
ersten mal auf Hebräisch veröffentlicht. Man hat diese Operation geheim
gehalten und zwar im Blick auf all die Juden in anderen arabisch-islamischen
Ländern die man eben auch retten wollte und man wollte nicht durch die
Preisgabe von Geheimdienstmethoden diese Juden gefährden. Aber 1985 waren die
Juden so weitgehend aus den arabisch-islamischen Ländern ausgezogen oder
geflohen das man dies verantworten konnte. Aber vor 1985 haben sie nichts
wissen können von dieser Operation Babylon.
Nun lesen wir
aus Jeremia 51,45. Gott spricht:" Zieht aus ihm (aus dem Land Babylonien)
hinaus, mein Volk und rettet ein jeder sein Leben vor der Glut des Zornes des
Herrn und das euer Herz nicht zaghaft werde und ihr euch nicht fürchtet vor der
Nachricht die im Land vernommen wird. Denn in dem einen Jahr kommt diese
Nachricht und in dem Jahr danach jene Nachricht und Gewalttat ist im Land.
Herrscher folgt auf Herrscher. Hier geht es um den Auszug. Nicht wahr, nicht um
die Flucht. "Zieht aus ihm hinaus". Dieser Auszug soll geschehen
bevor es zu einem Zorngericht über Babylonien kommt. Nun habe Ich ganz genau
mich erkundigt wie das jüdische Jahr damals gegenüber unserem gregorianischen
Kalender verlaufen ist. Das ändert sich ja von Jahr zu Jahr ein bisschen. Also,
damals als die irakische Regierung sagte: "Ihr könnt gehen". Das fiel
in das Jahr, in das jüdisch biblische Jahr, 24. September 49 - 11. September
50. Das war das Jahr der guten Nachricht. Dann, 12. September 50 - 30. August 51, das war das nächste, jüdisch-biblische
Jahr. Es war das Jahr der schlechten Nachricht. "Ihr könnt nicht mehr
gehen". Denn im September 50 fand ja der Umsturz statt, Nuri kontra
Suweidi. Nun sagt der Bibeltext: "Und das euer Herz nicht zaghaft werde
und ihr euch nicht fürchtet (sie haben sich damals schrecklich gefürchtet) vor
der Nachricht die im Land vernommen wird. Denn in dem einen Jahr kommt diese
Nachricht (die Gute) und in dem Jahr danach kommt jene Nachricht." ( die
Schlechte) Aber sie sollen keine Angst haben denn schließlich konnten ja alle
gehen. Alle die wollten konnten gehen und dann heißt es weiter: "Und
Gewalttat ist im Land". Tatsächlich genau in dieser Zeit 1951 gelang es
der irakischen Geheimpolizei die jüdische Fluchtorganisation im Irak blutig und
grausam zu zerschlagen und genau in diese Zeit fällt der Umsturz Nuri Kontra
Suweidi. Der Text sagt: "Herrscher folgt auf Herrscher". Wir können
jedes Wort im Text nachvollziehen Heute und es gibt keine andere Situation in
der ganzen Weltgeschichte, wo das etwa ähnlich oder so gewesen wäre. Nur in
unserer Zeit. Das ist biblische Prophetie, meine Damen und Herren. Es kam zu
einer erneuten Fluchtzeit aus Babylonien. Denn nach der Operation Babylon
blieben noch 5000 Juden im Irak zurück. Die wollten einfach nicht gehen. Aber 1963
kam die Baath-Partei, das ist die Partei mit der später Saddam Hussein regieren
sollte, da kam die Baath Partei an die Macht. Die Folge war Judenverfolgung im
Irak. 1967 verlor der Irak im 6-TageKrieg gegen Israel und da ließ man die Wut
an den irakischen Juden aus. Erneut Judenverfolgung. 1968, nach einem kurzen
Unterbruch, kam es zu einer erneuten Machtergreifung der Baath-Partei;
Judenverfolgung. Dies führte zu weiteren Fluchtwellen und zwar so dass am
Vorabend des Golfkrieges noch vielleicht 150 Juden in Babylonien waren. Aber
man kann sagen, damals war praktisch die ganze Judenheit gegangen, geflohen
oder ausgezogen. Eindrücklich.
Und jetzt
kommen wir zum neuen Thema Saddam Hussein und das neue Babylon, aber dass heute
Nachmittag.