Die 10 Plagen Ägyptens - Teil 2/2 - Die Verhärtung des Herzens

Roger Liebi

Audioabschrift – Bibelstudientag Herznach 2000

2. Mose 1, 1 – 2. Mose 12, 51

 

Wir kommen jetzt zu dem nächsten Punkt auf dem Blatt, den ich «Verhärtung des Herzens» genannt habe. Das wissen wir ja aus der Sonntagsschule, nehme ich an, dass das Thema der Verhärtung des Herzens des Pharao eine ganz zentrale Bedeutung hat, sich als rote Linie durch die Geschichte der zehn Plagen zieht. Auf dem Hintergrund der Ägyptologie bekommt das eine ganz dramatische, großartige Bedeutung. Zunächst, wenn wir diesen Text durchlesen, stellen wir fest, dass sechs Mal der Pharao sein Herz verhärtete. Ich habe hier alle Stellen aufgeführt. Bei zwölf Gelegenheiten kam das vor. Das erste Mal in 2. Mose 7, 13: «Doch das Herz des Pharao verstockte sich, und er hörte nicht auf sie, so wie der HERR es gesagt hatte.» Das zweite Mal dann in Vers 22 etc. Und dann die dramatische Wende in 2. Mose 9, 12: «Aber der HERR verstockte das Herz des Pharao, dass er nicht auf sie hörte, so wie der HERR es Mose gesagt hatte.» Und die Verhärtung geht dann weiter, über Vers 34, dann Kapitel 10, 20.27 etc. 

Was uns also auffällt ist, dass erst beim siebten Mal die Verhärtung von Seiten Gottes kommt. Vorher hat das der Pharao immer selber gemacht. Übrigens nicht nur sein Herz wurde in dieser Zeit verhärtet, sondern auch die Herzen seiner Knechte, 2. Mose 9, 34: «Als aber der Pharao sah, dass der Regen, der Hagel und der Donner nachließen, versündigte er sich weiter und verhärtete sein Herz, er und seine Knechte.» So auch in Kapitel 10, 1: «Da sprach der HERR zu Mose: Geh zum Pharao, denn ich habe sein Herz und das Herz seiner Knechte verstockt, damit ich diese meine Zeichen unter ihnen tue, und damit du vor den Ohren deiner Kinder und Kindeskinder verkündigst, was ich in Ägypten gewirkt und wie ich meine Zeichen unter ihnen vollführt habe, damit ihr erkennt, dass ich der HERR bin.»

Übrigens das Wort Knecht, auf Hebräisch «avadim», ist ein Ausdruck, der in der Bibel oft nicht nur Sklaven bezeichnet, sondern politische, hohe Beamte. Wir haben ja im Deutschen zum Beispiel das Wort Minister und das kommt von einem lateinischen Wort, das eigentlich dienen bedeutet. Ein Minister sollte ein Diener seines Volkes sein. Und so kann auch in der Bibel der Knecht ein hoher Beamter sein. Der Pharao und seine Knechte bezeichnet hier gewissermaßen die High Society, die politische High Society in Ägypten. Auch von Gott verhärtet. Ich merke gerade, dass wir die praktische Seite noch ausgelassen haben. Nicht weil ich denke, dass die Praxis nicht wichtig ist, das ist mir einfach unterlaufen. Wir lassen das mit der Verhärtung einmal bis hierher, gehen schnell zurück zum Praktischen und kommen dann wieder auf diesen Punkt zurück. Wir werden dann sehen, dass dieser Punkt hier auch sehr, sehr praktisch ist. Aber der praktische Zugang ist untergegangen.

Israel unter der Herrschaft des Pharao, das entspricht für uns Menschen heute der Tatsache, dass der Mensch unter der Herrschaft Satans steht. Kolosser 1, 13 erklärt nämlich von den Gläubigen, dass sie errettet worden sind aus der Gewalt der Finsternis. Jeder Mensch ist von Natur aus ein Knecht Satans, steht also unter seiner Herrschaft. Denken wir daran, die Gleichung Pharao-Satan ist nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern sehr direkt. Wir wissen ja, dass er sich als Inkarnation des obersten Gottes von Ägypten betrachtet. Und wir wissen ja auch, dass die Pharaonen in ihrem Kopfschmuck eine Schlange trugen. Das war der Geist, der hinter den Pharaonen stand. Und der Mensch, so unter der Herrschaft Satans, erleidet Druck und Last, 2. Mose 1, 11. Dann aber auch die Härte, 2. Mose 1, 13. Die Bitterkeit haben wir auch in 2. Mose 1. Und schauen wir einmal wie das praktisch aussieht, diese Sklaverei, beschrieben in Titus 3, 3: «Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, gingen in die Irre, dienten mannigfachen Lüsten und Vergnügungen, lebten in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend.» Das können wir Menschen wirklich aus Erfahrung erzählen. Das ist diese harte Sklaverei unter der Macht der Finsternis.

Und auf uns allen lastet von Natur her das Verhängnis des Todes. Römer 5, 12 sagt nämlich, dass das Verhängnis des Todes durch die Sünde Adams in die Welt gekommen ist. Römer 6, 23 sagt, der Lohn der Sünde ist der Tod. Ägypten, der Herrschaftsbereich des Pharao, entspricht dem, was im Neuen Testament oft als «die Welt» bezeichnet wird. Das ist das Imperium der Schlange. In 1. Johannes 2, 16 sagt Johannes den Erlösten: «Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.»

Das ist übrigens kein Aufruf, dass wir keine Freude haben sollten an unseren Schweizer Bergen. Es ist nämlich so: Das Wort Welt, Kosmos auf Griechisch, hat im NT etwa zehn verschiedene Bedeutungen, das gleiche Wort. Manchmal bezeichnet es das ganze Weltall. Manchmal auch die Menschheit, wie in Johannes 3, 16: «Also hat Gott die Welt geliebt . . ». Und der gleiche Johannes, der das geschrieben hat, schreibt: Habt nicht lieb die Welt. Ja, sollen wir nicht die Menschen lieben, wie Gott sie geliebt hat? Ja, mit Welt meint er hier etwas anderes. Welt bezeichnet auch das System, das Satan unter den Menschen aufgebaut hat, um sie zu beherrschen. Das sind zum Beispiel die Stammesreligionen, Hinduismus, Buddhismus, Humanismus, Evolutionismus. Alles das, was Satan im Umfeld der Menschen aufgebaut hat, was uns irgendwie von Gott fernhalten will, das bezeichnet die Bibel als Welt. Das ist nicht ein Katalog von 10-12 Punkten, sondern noch viel mehr. Die Lust des Fleisches, die Lust der Augen, der Hochmut des Lebens. Das ist das 3-Punkte-Programm im Imperium der Schlange. Galater 1, 4 sagt aber, und das ist Evangelium: «Gnade sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus, der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, damit er uns herausrette aus dem gegenwärtigen bösen Weltlauf, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters, dem die Ehre gebührt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.»

Hier ist übrigens nicht das Wort Kosmos, sondern Aion. Aion bezeichnet speziell den Zeitgeist. Der Zeitgeist steht unter der Herrschaft Satans. Und Gott hat uns aus diesem Aion, diesem Zeitgeist, herausgenommen durch Jesus Christus. Also, damals kam Gott vom Himmel herab, um Erlösung für Israel zu schaffen. In 2. Mose 3, 8 sagt Gott: «Und ich bin herabgekommen, um sie zu erretten aus der Hand der Ägypter und sie aus diesem Land zu führen in ein gutes und weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließt, an den Ort der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Pheresiter, Hewiter und Jebusiter.» Und in Johannes 3, 13 steht: «Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel, außer dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, dem Sohn des Menschen, der im Himmel ist.» Und dann kommt der Vers 16: «Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.»

Wie konnte Israel befreit werden? Auf der Grundlage des Blutes des Lammes. Und das gilt dann auch für uns. Kann der Mensch vor dem Gericht Gottes verschont werden? 2. Mose 12, 13: Werde ich das Blut sehen, werde ich verschonend vorübergehen. Römer 5, 9 zeigt die Parallele: «Wie viel mehr nun werden wir, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt worden sind, durch ihn vor dem Zorn errettet werden!» Der Zorn Gottes ist ein ganz wichtiger Punkt, vor dem müssen wir gerettet werden. Von Natur aus, wegen unserem sündigen Leben, haben wir Gottes Zorn verdient, so wie der Zorn Gottes über Ägyptenland kam und auch über die Israeliten gekommen wäre, wenn sie nicht Zuflucht genommen hätten zum Blut des Lammes. Und wie ging das damals? Durch persönliche Annahme des Lammes, jeder musste das Lamm essen. Nicht kosten, essen, in sich aufnehmen, ganz persönlich, jeder einzelne.

Johannes 6, 51: «Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.» Der Text hier meint eine punktuelle Handlung, wer isst, den Akt des Essens vollzieht, wird leben in Ewigkeit. Und so gibt es, wie für Israel damals, Befreiung aus dem System der Welt (Ägypten), von Satan (Pharao) und dem göttlichen Gericht. Siehe Galater 1, 4, Kolosser 1, 3 und 2. Mose 12 (entspricht Römer 8, 1).

Römer 8, 1: «So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.» Also wir sehen, wie diese ganze Geschichte 2. Mose 1-12 das neutestamentliche Evangelium vorbildet. Es zeigt uns, wie der Mensch von Satans Macht, von der Macht des Zeitgeistes, von der Macht der Welt und vor dem Gericht Gottes gerettet werden kann.

Nun, wir gehen weiter im Praktischen, aber mit dem Thema Verhärtung des Herzens. Jetzt will ich etwas erzählen über den Glauben der alten Ägypter. Die haben sich auch Vorstellungen davon gemacht, wie das dann weitergeht nach dem Tod. So wie die Animisten, von denen wir heute Morgen gehört haben. Die Ägypter lehrten: Wenn der Mensch stirbt und dann richtig einbalsamiert wird, mumifiziert wird, und begraben wird, dann kommt er ins Totenreich und im Totenreich wird er vor Gericht gestellt. Da wird ihm eine Liste vorgelegt mit Sünden, und wenn er vor Gericht schuldig gesprochen wird, dann droht für ihn die Vernichtung. Aber jeder möchte weiter leben nach dem Tod. Und nun ist es ja so, das wussten auch die Ägypter, wenn uns ein Sündenkatalog vorgelegt wird, da haben wir alle keine Chance. Wie können wir gerettet werden?

Nun im Totenbuch der alten Ägypter werden diese Dinge beschrieben. Darin steht, dass der Mensch einfach alle Sünden abstreiten muss. Das nennt man in der Ägyptologie das negative Bekenntnis. Jeden Punkt leugnen. Jetzt gibt es aber ein Problem. Unser Herz ist ja in gewissen Momenten doch dazu bereit, etwas zuzugeben, d.h. die Wahrheit zu sagen. Selbst bei hartgesottenen Kriminellen kann man das feststellen, wie sie plötzlich anfangen alles zu erzählen. Das, sagten die Ägypter, ist eine große Gefahr, das Herz ist bereit die Wahrheit zu sagen. Aber wenn es das tut, dann hat das meinen Untergang zur Folge. Was kann man da machen? In dem ägyptischen Totenbuch findet man das Gericht vor dem Gott der Unterwelt dargestellt und da ist eine Waage zu sehen. Auf der einen Seite in der Waagschale befindet sich eine Feder und auf der anderen Seite das Herz. Die Feder ist in der ägyptischen Hieroglyphenschrift das Wort für Wahrheit. Also das Herz wird mit der Wahrheit konfrontiert.

Und wenn es jetzt spricht, ist alles aus. Um dies zu verhindern, praktizierten die Ägypter eine Steinmagie. Mit Hilfe eines Steinkarabäus, das ist ja dieser heilige Käfer, der die Sonnenscheibe symbolisiert, der in Herzform gebildet wurde. Wenn ein Toter einbalsamiert wurde, hat man diesen Stein auf ihn gelegt und hat Rituale durchgeführt und hat das Herz beschwört, es soll ja nicht die Wahrheit sagen, dass es also hart sein soll, wie Stein. Und durch diese Steinmagie mit diesem Karabäus sollte also das Herz hart gemacht werden wie Stein. Und wenn das gelingt, dass das Herz hart wie Stein bleibt, so wird der Mensch schließlich gerettet, denn das Herz wird dann nicht aussagen. Die Lehre des Heils bei den Ägyptern war also: Ein verhärtetes Herz bringt Rettung. Genau dieser Punkt also, der so zentral ist in der ägyptischen Religion, wird jetzt hier so in den Mittelpunkt gestellt. Und was zeigt uns 2. Mose 1-16? Ein verhärtetes Herz bringt den Menschen unter das Gericht Gottes. Und der Pharao kommt schließlich um im Roten Meer, im Schilfmeer.

Ich lese aus Sprüche 28, 14: «Wohl dem Menschen, der beständig in der Furcht [Gottes] bleibt; wer aber sein Herz verhärtet, wird ins Unglück stürzen.» Die biblische Lehre ist also genau das Gegenteil der ägyptischen Lehre. Und lesen wir noch den Vers davor, Vers 13: «Wer seine Schuld verheimlicht, dem wird es nicht gelingen, wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.» Das ist die biblische Lehre des Heils. Der Mensch muss Gott seine Schuld bekennen, muss alles zugeben, alles aufdecken, dann gibt es die Möglichkeit der Rettung durch das Blut des Lammes. Psalm 95, 7 beschreibt dann die Wüstenwanderung Israels und wie sie da oft verstockt waren. Und da wird gewarnt: «Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Schafe seiner Hand. »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht, wie bei der Herausforderung, am Tag der Versuchung in der Wüste, wo mich eure Väter versuchten; sie prüften mich - und sahen doch mein Werk!»

Und dieser Aufruf wird dann übernommen im Hebräerbrief, wo es auch oft um die Wüstenwanderung geht und es kommt vor wie ein Refrain: Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht. Ich habe die Stellen im Übersichtsblatt alle aufgeführt. Der Hebräerbrief zeigt, dass die Lehre des Heils das Opfer Jesu Christi ist, aber dass der Mensch, der sein Herz verhärtet, ins Unglück fallen wird.

Der Pharao war kein Opfer einer negativen Prädestination, er hat sich selbst sechsmal verhärtet und dann erst kam Gottes Verhärtung. Das bedeutet, dass auch er eine Gnadenzeit hatte, die dann aber abgelaufen ist. Gott hatte aber schon viel früher vorausgesagt, dass der Pharao nicht hören würde, sondern dass er sich verhärten würde. Und Gott wollte das zum Anlass nehmen, um seine Herrlichkeit sichtbar werden zu lassen. Aber in diesem Zusammenhang ist der Ausdruck «Vorkenntnis» im NT sehr wichtig, «prognosis» heißt er. In 1. Petrus 1, 2 sagt Petrus zu den Gläubigen, dass sie auserwählt sind nach der Vorkenntnis Gottes. Bei der Wetterprognose ist es ja so, dass die Meteorologen nur das Wetter vorherbestimmen können, das heißt vorhersagen, wie es wird. Aber sie haben keinen Einfluss darauf. Sie können also nicht bestimmen, wie das Wetter wird, aber sie können es (im besten Fall) vorhersehen. Das ist ein schwacher Vergleich, aber Gott der Allwissende, Jahwe, der ja der Zeit nicht unterworfen ist, hat genau gesehen, wie es kommen würde, der Pharao wird das Heil ausschlagen. Gott will, dass alle Menschen errettet werden, 1. Petrus 2, 4. Das will er, aber nicht alle Menschen wollen das annehmen. Und so haben wir den Ausdruck prognosis auch noch in Apostelgeschichte 2, 23 und das verwandte Verb in Römer 8, 29. Diesen Abschnitt haben die Reformatoren als die goldene Kette bezeichnet.

Schlagen wir einmal die goldene Kette auf: «Denn welche Er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein.» Merken wir die Reihenfolge? Zuerst kommt die Vorkenntnis und dann aufgrund der Vorkenntnis hat Gott sie zuvorbestimmt, dass sie die Stellung des Sohnes bekommen sollten, das heißt Kinder Gottes werden. «Welche er aber zuvorbestimmt hat, die hat er auch berufen und welche er berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt und welche er gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.» Das kommt zwar erst noch, aber hier ist es schon als vollendet dargestellt. Merken wir die goldene Kette? Vorkenntnis – Zuvorbestimmung – Berufung – Rechtfertigung – Verherrlichung. Die Prädestination ist ein ganz wichtiges Thema in der Bibel, wurde aber oft vernachlässigt. Gut, die Reformatoren haben ja miteinander einige Mühe gehabt wegen diesem Thema und es hat dann auch in die andere Richtung Extremismus gegeben, wie die Arminianer, die sind total von der Bibel weggekommen. Aber es gab eben einen Kampf zwischen doppelter Prädestination, Calvin, der vertreten hat, dass Gott gewisse Menschen von Anfang an zur Verdammnis bestimmt hat. Und da haben viele Reformatoren gesagt, nein, das geht zu weit. Zum Beispiel Bullinger war ja aus dem Kanton Aargau, Kind von einem Priester, war ein Drama, gab es ja oft in dieser Zeit, und der ist gläubig geworden und wurde ein wunderbares Werkzeug Gottes, viel seelsorgerlicher als sein Vorgänger Zwingli. Und der hat gesehen, das könnte mit Genf eine Kirchenspaltung geben und dann hat er gesagt zu Calvin, schau mal, wir haben viel zu lernen von dir und hat das, was er so positiv fand, die Ehrfurcht vor Gott und die Handhabung des Abendmahls und so weiter, gerne aufgenommen, aber er sagte, was die doppelte Prädestination anbetrifft, das möchten wir auf Genf beschränken. Also wir wollen keine Spaltung, aber wir möchten nicht, dass du das für uns nach Zürich bringst. Das war so ein Ringen um die biblische, ausgewogene Sicht der Dinge. Aber gerade in der Reformation findet man bei verschiedenen Reformatoren eine tiefe Einsicht in diese Dinge und so findet man schon bei den Reformatoren den Ausdruck «die goldene Kette» (Römer 8).

Gott will, dass alle Menschen errettet werden, 1. Timotheus 2, 4. Gott will nicht, dass irgendjemand verlorengeht, 1. Petrus 3, 9. Und da müssen wir jetzt sagen: Wer verlorengeht, verschuldet dies selbst wie der Pharao. Gott ruft, aber wer oft zurechtgewiesen nicht gehorcht, wird zerschmettert werden (Sprüche 29, 1). Und das wird uns hier eindrücklich dokumentiert. Wie kann der Mensch gerettet werden? Nur indem er alles zugibt, nichts zudeckt. Das Herz muss die ganze Wahrheit sagen und dann wird man gerettet durch das Blut des Erlösers.

Jetzt gehen wir zu den zehn Plagen. Die zehn Plagen kann man aufteilen in 3+3+3+1, so ist die Gliederung. Wir haben hier in der Liste Zyklus I: Nilwasser zu Blut (danach immer die Bibelstelle), zweitens die Frösche und dann die Stechmücken. Alle drei Plagen sind ausgelöst durch den Stab Aarons. Aber der nächste Zyklus, Hundsfliegen, Viehpest, Geschwüre, die werden ohne Stab ausgelöst. Und dann der dritte Zyklus, Hagel, Heuschrecken, Finsternis, die werden durch den Stab, bzw. die Hand Moses ausgelöst. Also schon äußerlich sehen wir, das sind Dreiergruppen. Aber es geht noch weiter. - Übrigens der vierte Zyklus, das ist nur noch der Höhepunkt, das Schlagen der Erstgeburt wird durch Gott selbst ausgelöst. Gott kommt nach Ägypten. - Nun, bei der ersten Plage sagt Gott zu Mose, er soll am Morgen früh zum Pharao gehen, wenn dieser zum Nil hintritt und dann soll er ihm diese Plage ankündigen. Die zweite Plage wird im Palast angekündigt und die dritte Plage geschieht ohne Warnung. Jetzt beim nächsten Zyklus war das genau gleich. Die Hundsfliegen wurden am Morgen beim Nil angekündigt, die Viehpest im Palast und die Geschwüre kamen ohne Warnung. Dann der dritte Zyklus: Der Hagel wurde wieder am Morgen dem Pharao angekündigt, möglicherweise auch am Nil, aber das wird hier nicht ausdrücklich gesagt, die Heuschrecken wurden wieder im Palast angekündigt – bei der zweiten Plage wird nämlich immer gesagt: Gehe zum Pharao hinein! Das ist also im Palast. Und bei der ersten Plage jedes Zykluses wird immer gesagt: An den Nil oder vor den Pharao! – und die dritte in diesem letzten Zyklus geschieht ohne Warnung. Merken wir etwas? Also ganz eindeutig diese Struktur.

Jetzt wollen wir auch noch schauen, wie der Pharao jeweils reagiert hat auf diese Plagen. Auf die erste Plage, Nilwasser zu Blut, da hat er sich schlicht geweigert (2. Mose 7, 22-23). Er wollte nicht gehorchen. Bei der zweiten Plage hat er gesagt: Ihr könnt gehen, falls die Frösche aufhören (Kap. 8, 8). Bei der dritten Plage hat er sich wieder strikt geweigert (Kap. 8, 15). Bei der vierten Plage hat er gesagt: Schaut mal, ihr könntet ja eigentlich eurem Gott in Ägypten ein Opfer darbringen (Kap. 8, 25). Er sucht irgendwie eine Kompromisslösung. Also Mose ist nicht darauf eingegangen. Wir ziehen aus, wir werden Gott in der Wüste ein Fest feiern, hat er dem Pharao gesagt. Das war das klare Ziel. Eben nach Hause zur Stiftshütte und dann dort Gott dienen, aber weg von Ägypten. Bei der fünften Plage, gibt es wieder eine totale Weigerung (Kap. 9, 7). Bei der sechsten auch (Kap. 9, 12). Bei der siebten da sagt er: Falls der Hagel aufhört, dann könnt ihr gehen (Kap. 9, 28). Bei der achten Plage hat er dann wieder die Idee eines Kompromisses, einfach, die Männer können ausziehen, aber die Kinder bleiben da (Kap. 10, 11). Aber Mose sagt: Kommt nicht in Frage. Und dann bei der neunten Plage sagt der Pharao: Also ihr könnt alle gehen, nur eure Tiere nicht (Kap. 10, 24-26). Und auch hier sagt Mose: Kommt nicht in Frage, keine Klaue bleibt hier. Wir brauchen Opfer. Und dann bei dem letzten, bei dem totalen Schlag, wo Gott nach Ägypten kommt, da drängt schließlich der Pharao darauf, dass sie gehen (Kap. 12, 31-32). So, das sind so die Weigerungen und Reaktionen und Kompromisse des Pharao.

Jetzt können wir sehr praktisches daraus lernen. Also Satan will prinzipiell nicht, dass Menschen frei werden. Also er versucht, was er kann, sie zurück zu halten. Und wenn es nicht geht, dann sagt er: Also gut, dann mach halt Gottesdienst, aber in Ägypten, nach dem Zeitgeist. Ihr dürft Gottesdienst feiern, aber bitte nach dem Zeitgeist. Und Mose sagt: Kommt nicht in Frage. Dann versucht er es wieder. Er will sie nicht gehen lassen, Weigerung, Weigerung. Und schließlich sagt er, ja gut, also sollen doch die Männer gehen, ist ja sowieso Brüdersache, oder. Kommt nicht in Frage, die Kinder dalassen, nein. Die ganze Familie muss mitgehen. Also Satan versucht wenigstens, sollen doch die Männer gehen, aber die Kinder lasst mir und die Frauen. Aber Mose sagt nein, alle zusammen, Männer, Frauen, Kinder, alle zusammen. Hier wird die Familie nicht aufgesplittet. Und dann schließlich sagt er, ja gut geht alle, aber bitte ohne Opfer. Also man geht, aber eigentlich ist der Gottesdienst dann inhaltslos, denn all diese Opfertiere weisen ja hin auf Jesus Christus, z. B. das Lamm und all die anderen Opfertiere, die haben ja alle Kennzeichen, Merkmale die hinweisen auf Jesus Christus. Also er lässt uns gehen, aber dann möglichst ein inhaltsloser Gottesdienst. Das sind so die Techniken Satans wenn es geht um das Ausziehen aus Ägypten geht. Und wir sehen dann auch, das kommt nächstes Mal, wie wichtig dann eben das Schilfmeer war. Gott hätte ja sein Volk dann hinausführen können den kürzesten Weg nach Israel am Mittelmeer entlang, aber er hat gesagt, Kapitel 13, nicht diesen kurzen Weg, denn plötzlich gibt es Schwierigkeiten, dann wollen die wieder zurück nach Ägypten. Die sollen durchs Rote Meer und dann runter, so dass gewissermaßen eine natürliche Barriere da ist, so dass sie nicht mehr zurück können. Und da hat Gott vorgesorgt. Das Problem ist, jemand kommt aus der Gewalt Satans weg, aber dann plötzlich reut es ihn wegen irgendwelchen Schwierigkeiten im Leben und dann sagt er: Das war doch toll, diese Fische, diese Melonen in Ägypten, und dieser Knoblauch. Steht ja so in der Bibel. Es gibt ja Leute die haben zum Leben gern Knoblauch. Aber da sollte eine Barriere sein, damit sie nicht einfach so schnell wieder zurück kehren können. Man sieht auch bei Israel wie schnell vergesslich die waren. Plötzlich in der Wüste fangen sie an: Das war so toll damals in Ägypten, diese Fleischtöpfe. Sie sehen das Essen, aber das Leben dort war ja ganz brutal. Und so gibt es auch Menschen heute, die vergessen manchmal wie das ist, unter der Herrschaft von Satan zu leben. Das ist brutal, aber sie wollen trotzdem wieder zurück. Wir werden also sehen, diese Barriere des Roten Meeres, das war dann auch noch eine ganz wichtige Sache. Das wirklich Brücken abgebrochen werden zum früheren Leben, damit man nicht zurück kommt.

So, wir kommen zum letzten Teil, das ist der schwierigste Teil, weil wir jetzt alle müde sind. Ich bin auch gesundheitlich etwas reduziert, aber wir wollen uns Mühe geben, dass wir auch möglichst wach da hindurch kommen. Nochmals zu den Reaktionen. Ich denke, das ist sehr aktuell diese Verhandlungen, diese bilateralen Verhandlungen, die der Pharao mit Israel versuchte durchzubringen: Opferung in Ägypten, nur die Männer gehen, und dann ohne Opfertiere. Was den Vorschlag, dass nur die Männer gehen sollten, anbetrifft, Mose wollte die ganzen Familien beieinander haben. Und das ist doch auch im Zeitgeist heute, dass man die Gemeinde splitten will, in die Jugend und die Alten. Das spricht nicht gegen Jugendarbeit, aber Gemeinde Gottes, Gottesdienst, nach Gottes Plan, das soll eine Sache sein, die die ganze Familie umfasst, die Kleinen und die Großen, Männer und Frauen. Gott will ganze Familien. Das zieht sich auch durch die ganze Bibel hindurch, wenn wir z. B. denken an die Rettung in der Arche. Gott will ganze Familien beieinander haben. Und Paulus sagt ja auch dem Gefängniswärter, so wirst du und dein Haus gerettet werden. Es ist ganz wichtig, dass wir das nicht zulassen, dass die Gemeinde eben aufgesplittet wird in verschiedene Gruppen. Und das mit der Opferung in Ägypten haben wir auch verstanden, also wenn wir Gottesdienst als Disco machen und so weiter. Ich habe das heute Morgen ein bisschen angetönt, das ist absolut inakzeptabel. Mose sagt, so geht das nicht, wir gehen raus, wir trennen uns von Ägypten.

Jetzt gehen wir weiter zur nächsten Tabelle. Wir wollen jetzt diese Plagen anschauen auf dem Hintergrund der Ägyptologie, der ägyptischen Religion. Warum das Gericht über das Nilwasser, das zu Blut wurde? Die Ägypter verehrten Hapi oder Apis, den Gott mit Stierkopf. Das war der Gott der Nilüberschwemmungen. Die Nilüberschwemmungen waren ja sehr wichtig für das Leben in Ägypten, denn diese brachten den fruchtbaren Schlamm und dann wurde da hineingesät und das sicherte gewissermaßen das Leben in Ägypten bis in die jüngste Zeit hinein. Die Sowjetunion hat das ja dann kaputt gemacht mit dem Assuan-Staudamm. Das ist eine Katastrophe, was sie ihnen damit aufgebürdet haben. Aber das nur nebenbei. Aber anstatt dem Schöpfergott die Ehre zu geben, der ja nach Apostelgeschichte 14 den Heidenvölkern fruchtbare Zeiten und Regen und so weiter gegeben hat und Freude, haben sie die Nilüberschwemmung als Gott verehrt. Oder auch Isis wurde als Göttin des Nils verehrt. Khnum, der Gott mit Widderkopf, wurde verehrt als der Bewacher des Nils. Und nun Jahwe, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der sagt, jetzt soll die Quelle des Lebens in Ägypten zu einem Fluch werden. Da wurde deutlich, wer das letzte Wort spricht in Ägypten. Das war also ein Gericht über diese falschen Götter.

Dann kam die Froschplage. Die Göttin Heqt wurde dargestellt mit Froschkopf. Das ist eine der verschiedenen Gestalten der Göttin Hathor, der Liebesgöttin. Und so hat also der Gott Israels befohlen, diese Frösche sollen zu einer furchtbaren Plage werden für ganz Ägypten um zu zeigen, dass diese Froschkopfgöttin überhaupt nichts zu berichten hat, wenn Gott, der Gott der Bibel befiehlt. Dann kamen die Stechmücken, eine furchtbare Plage für das ganze Volk. Nun, der Pharao wurde ja angesehen als die Inkarnation des Sonnengottes Re, und der sollte den Lauf der Geschichte lenken. Und er sollte für das Wohl seines Volkes sorgen. Aber der Pharao konnte das nicht verhindern und somit wurde er gewissermaßen damit gerichtet. Übrigens, diese Liste ist nicht vollständig, sondern es sind nur ein paar Anregungen, um zu zeigen, dass bei jeder Plage Götter Ägyptens betroffen worden sind. Dann bei den Hundsfliegen – ich komme noch darauf zurück, was das soll – da haben wir auch wieder ein Gericht über den Pharao, der ja für das Wohl seines Volkes sorgen sollte. Dort übrigens, da sind wir wieder beim zweiten Zyklus, da gab es eine Scheidung zwischen Israel und Ägypten. Die Israeliten wurden nicht betroffen. Schlagen wir das auf, 2. Mose 8, 21: «Denn wenn du mein Volk nicht ziehen lässt, siehe, so werde ich die Hundsfliegen senden über dich und über deine Knechte und über dein Volk und in deine Häuser und die Häuser der Ägypter werden voll Hundsfliegen sein und auch der Erdboden, auf dem sie sind. Und ich werde an selbigem Tage das Land Gosen aussondern, in welchem mein Volk weilt dass daselbst keine Hundsfliegen seien, auf dass du wissest, dass ich, Jahwe, in der Mitte des Landes bin. Und ich werde eine Scheidung setzen zwischen meinem Volk und deinem Volk; morgen wird dieses Zeichen geschehen.» Da zeigt Gott, aber ich kann für das Wohl meines Volkes sorgen. So eindrücklich, die Ägypter werden geplagt, die Israeliten werden verschont. Dann die fünfte Plage, die Viehpest. Das war wieder ein Schlag auf die ägyptischen Götter, nämlich auf Hapi, dem Gott mit dem Stierkopf, Hathor, die als Kuh verehrt wurde, aber auch verschiedene andere Gestalten annehmen konnte, unter anderem auch die eines Frosches, dann Khnum, der Gott mit dem Widderkopf und Sunu, der Gott der Pest. Aber es wurde deutlich, dass Jahwe auch Herr ist über die Viehpest. Und dann kamen die Geschwüre. Sekhmet war die Göttin mit der Macht über Krankheiten, die konnte das aber nicht verhindern. Und Isis war eine Göttin der Heilung, hatte aber auch nichts zu berichten. Dann kam als siebte Plage der Hagel. Set, ein sehr wichtiger Gott bei den Ägyptern, war unter anderem der Gott des Sturms, konnte da aber auch nichts ausrichten zugunsten von Ägypten. Nut, die Himmelsgöttin auch nicht. Osiris, Gott der Ernte und der Fruchtbarkeit, konnte auch nichts tun, denn durch den Hagel wurden ja der Flachs und die Gerste zerschlagen. Und dann haben wir die Heuschrecken, die alles abfraßen. Das war wieder ein Schlag gegen Osiris, den Gott der Ernte. Dann kam die Finsternis und wir wissen ja, dass insbesondere die verschiedenen Arten von Sonnengöttern in Ägypten eine ganz entscheidende Rolle spielten. Darum war das wieder ein Schlag speziell gegen Re, den Sonnengott, oder Horus, der auch als Sonnengott verehrt wurde. Und gegen den Pharao der als Inkarnation als Ra und Horus-Osiris betrachtet wurde.

Alles ein wenig verwirrend, oder. Man weiß gar nicht so genau, wer der Pharao denn eigentlich ist. Ist es jetzt Horus oder ist er Re? Die ägyptische Religion ist sehr paradox, so widersprüchlich in sich. Und im Laufe der Zeit hat sich die Religion in der Geschichte immer wieder gewandelt. Und da wurden auch verschiedene Götter wieder gleichgesetzt, die früher getrennt waren. Aber das ist etwas ganz typisches im Heidentum, das mit dem Fremdwort Synkretismus bezeichnet wird, das heißt Religionsvermischung. Das ist typisch für alle Religionen außerhalb der Bibel. Ja, wir haben doch in der Schule gelernt, Jupiter bei den Römern ist das Gleiche wie Zeus bei den Griechen. Und Artemis bei den Griechen entspricht der Diana der Römer und so weiter. Wir haben all diese Götter, die gleichgesetzt werden. Und wir haben wahrscheinlich gar nichts dabei gedacht. Aber wir müssen uns doch fragen, ja wie geht das denn, diese Gleichsetzung. Das waren doch die Griechen, und das waren die Römer. Ja das war wirklich so. Die Römer, wenn sie ein Volk erobert haben, haben sich erst einmal angeschaut, was diese für Götter haben. Und dann haben sie versucht, diese Götter mit den Göttern, die sie schon hatten, in Übereinstimmung zu bringen. Und dann war vielleicht einiges da, das man nicht gleichsetzen konnte und diese haben sie dann neu aufgenommen in das Pantheon. Die Religion der Römer war also offen für alles. Da konnte man integrieren. Und da gab es dann das Christentum im römischen Reich, und das römische Reich wollte man ja politisch zusammenhalten durch den gemeinsamen Kaiserkult. Und das haben alle gemacht, außer den Juden. Aber die hatten eine Spezialregelung bekommen. Da gab es effektiv ein bilaterales Abkommen, ganz, ganz außergewöhnlich. Die waren wirklich davon verschont. Aber sonst niemand. Alle mussten den Kaiserkult annehmen. Die Juden waren ja, von den Römern aus gesehen, ein ganz komisches Volk und die muss man spezial behandeln. Auch die Legionäre aus dem Judentum, die waren so komisch, die wollten nur bestimmte Dinge essen, und anderes nicht. Und am Sabbat da wollten die nie arbeiten. Die waren sehr verhasst wegen diesen Spezialdingen.

Aber dann kam das Christentum und es gab immer mehr Leute die sagten, nein, wir räuchern nicht dem Kaiser. Ja, sind die verrückt? So dumme, kleine Sklaven – es haben sich ja viele gerade aus den untersten Schichten bekehrt – warum wollen die so stur sein? Rom ist doch offen für alles. Man durfte alle diese Kulte, die aus dem Osten kamen und aus Ägypten, diese Geheimkulte – das war ja in damals – das durfte man alles praktizieren, war doch gar kein Problem. Aber das kam eben noch dazu. Aber die waren stur. Die sagten, nein, wir räuchern dem Kaiser nicht. Aber dann müsst ihr vor die Löwen. Ja, dann gehen wir vor die Löwen. Das war für das römische Denken so unmöglich, wie können die so stur sein. Sie hätten ja sagen können, das mit dem Räuchern, das ist ja einfach nur Räucherstoff, ich denke mir gar nichts dabei, ich mache es einfach. Und dann bekomme ich den Libellus, den Ausweis, ich habe es gemacht, und dann ist die Sache erledigt. Aber es waren so viele so stur und sagten, nein das geht nicht. Und wir sehen, das Heidentum kann nicht verstehen, dass wir nein sagen, keine Gleichsetzung. Denn das Heidentum kann alles gleichsetzen und darum, auch die Leute in unserer Gesellschaft sagen, ist doch toll, all diese Religionen und Allah und die ganzen Götter im Hinduismus, denn letztlich ist es doch alles dasselbe. Eigentlich wollen doch alle dasselbe. Und dann die sturen Fundamentalisten, die sagen einfach nein, das ist nicht dasselbe. Aber heidnisches Denken kann alles gleichsetzen, kann alles verbinden, kann alles kombinieren. Die Bibel sagt aber nein, es gibt einen wahren Gott und sonst nichts. Das also zu dieser Problematik, dass in der ägyptischen Religion so viele Widersprüche da waren. Aber das wurde gar nicht als Widerspruch empfunden, sondern als wunderbare religiöse Harmonie.

Jetzt kommen wir also noch zur zehnten Plage. Die Erstgeburt wurde geschlagen. Das war ein Schlag gegen Min, dem Gott der Zeugung, gegen Heqet, Liebesgöttin und Göttin der Geburt, Isis, die als Göttin des Kinderschutzes verehrt wurde und wieder gegen den Pharao und speziell gegen den Pharao-Sohn, der Erstgeborene wurde ja getötet, und der war ja auch wieder eine Inkarnation vom Sonnengott. Fragt man sich auch, ja wie geht das, da ist der Pharao da und dann auch noch sein Sohn eine Inkarnation. Wie geht das? Man sah da gar kein Problem. Wenigstens bei den Tibetanern da gibt es nur einen Dalai-Lama zur gleichen Zeit. Die müssen ja immer warten bis der gestorben ist und dann gibt es wieder einen neuen Dalai Lama. Aber bei den Ägyptern musste das ja gleichzeitig existieren. War kein Problem. Wiederum also ein Schlag Gottes gegen diese Götterverehrung.

So, und nun wollen wir das noch sehen als eine Perspektive mit den Augen in Ägypten selber. Das waren ja alles Wunder Gottes, übernatürliches Eingreifen. Und trotzdem sieht man Verbindungen zu gewissen Naturphänomenen. Aber auch die ganz normalen, nicht übernatürlichen Dinge in der Natur, sind in Gottes Hand. Also wir haben ein sehr mechanistisches, weltliches Denken. Oft denken wir, wenn es blitzt dann sind das einfach Entladungen, und denken gar nicht mehr daran, dass Gott wirklich aktiv das Geschehen in der Natur in der Hand hat. Auch die ganz natürlichen Phänomene. Im Buch Hiob wird gesagt, Gott donnert wunderbar mit seiner Stimme. Wenn es ums Gewitter geht, Hand aufs Herz, wann hast du das letzte Mal bei einem Gewitter gedacht, Gottes Stimme ist wunderbar. Ja das kommt, weil wir so stark von der Aufklärung her beeinflusst sind in unserem Denken. Wir denken ganz mechanistisch und sehen nicht mehr, dass selbst die Naturgesetze Gottes aktives Handeln sind. Der Herr Jesus hält alle Dinge zusammen (Kolosser 1, 17). Gut. Das Nilwasser kam ja über die Ufer im August/September. Das waren diese wichtigen Überschwemmungen für die Fruchtbarkeit. Die wurden aber hier zum Fluch. Und es gibt in Ägypten eine Mikrobe, flagellates, die kann dann bei zu starken Überschwemmungen zu stark vermehrt werden und diese färbt das Wasser rot. Aber das war ja da so extrem, so furchtbar, dass das Wasser überhaupt nicht mehr zu trinken war. Also man kann das nicht einfach nur so natürlich erklären, sondern das was normalerweise natürlich vorkam, war so stark übertrieben da, dass dies sogar zu einem Fischsterben führte. Das wird ja hier auch gesagt, dass die Fische starben. Und dieses Fischsterben führt natürlich zur Infektion. In Ägypten ist die Infektion möglich durch den Bazillus anthracis und der infizierte natürlich die Frösche und die toten Fische trieben die Frösche zur Flucht. Die kamen also an Land. Aber das auch nicht in einem normalen Maß. Das war so extrem, so völlig ungewöhnlich, das ganze Land Ägypten war mit diesen Fröschen überfüllt. Also die Reproduktion war dermaßen abnormal, dass überall die Frösche waren. In allen Haushaltungen, im Backofen drin, im Bett des Pharao waren die Frösche, also abscheulich. Im Ehebett waren die sogar und das hat seine Bedeutung, darauf kommen wir noch. Alles war voll Frösche, überall waren sie, der ganze Alltag erfüllt von Fröschen.

Nun die Stechmücken. Das könnten in Ägypten für diese Situation speziell die sogenannten Sandfliegen sein. Und das ist dann wieder im Zusammenhang mit der zu hohen Überschwemmung, da das zu einer starken Brut geführt hat. Aber wieder als göttliches Wunder, dermaßen abnormal hoch, dass das ganze Land davon geplagt wurde. Dann die Hundsfliegen könnte man in Verbindung bringen mit einer speziellen Fliege in Ägypten, Stomocys calcitrans. Ist auch nicht so wichtig der Name, kennen wir doch sowieso nicht, oder. Und auch wieder wegen zu hoher Überschwemmung eine starke Brut. Aber jetzt die Folge, sehen wir nachher noch. Wir gehen zur fünften Plage, der Viehpest, als Folge der Infektionskrankheit durch die Frösche. Die wurden ja durch den Bazillus anthracis infiziert, kamen aufs Land und starben dort in Massen und das führte wieder zur Infektion der Viehpest. Die nächste Plage, die Geschwüre, kann man gerade erklären eben durch die Krankheitsübertragung durch diese Hundsfliege. Und dann sind wir bereits im Januar/Februar mit dem Hagel, denn es werden ja dort der Flachs und die Gerste erwähnt und die werden grad in dieser Zeit in Ägypten reif. Und dann die Heuschrecken, eine Folge von dem starken abessinischen Regen, die zu den starken Überschwemmungen in Ägypten geführt haben. Und dann kommen diese Heuschrecken. Aber auch in einem so furchtbaren Rahmen und genau zeitlich so gestaffelt, so wie Gott das vorausgesagt hatte. Also hier wird nichts natürlich erklärt, sondern es wird einfach gezeigt, wie Gott in der Natur Wunder wirkt und übernatürlich wirken kann. Und dann sind wir zeitlich schon ein bisschen weiter. Im März kommt dann der Chamsin auf, das ist der berühmte, heiße, unerträgliche Wüstenwind, der so im Allgemeinen 50 Tage dauert im Nahen Osten. Auch in Israel kennt man den Chamsin. Das ist die Zeit wo die Leute dann beginnen zu spinnen in Jerusalem. Der ist so unerträglich. Chamsin ist arabisch und bedeutet 50, also der 50ger Wind. Und der hat also in einem so schrecklichen Maß gewütet, dass durch das Aufwirbeln all des Staubes in Ägypten eben eine greifbare Finsternis entstanden ist. Diese Finsternis war zum Greifen, im Bibeltext. Und dann kam die Erschlagung der Erstgeburt durch Gott direkt und dort sind wir im Passah-Monat Nissan, also März/April. Das heißt also, man könnte diese zehn Plagen in den zeitlichen Rahmen von einem halben Jahr einfügen. Das waren jetzt also einige Überlegungen, das ist nicht das letzte Wort, das darüber gesprochen worden ist. Aber einfach so um zu zeigen, was man sich da denken kann, wie Gott in der Natur Wunder gewirkt hat.

Jetzt wollen wir uns aber fragen, was denn das alles prophetisch für uns zu bedeuten hat. Wir schlagen auf 2. Timotheus 3. Da werden die letzten Tage der Christenheit beschrieben, also die Endzeit. Das ist nach anderen Stellen in der Bibel die Zeit, wenn das jüdische Volk aus einer weltweiten Zerstreuung ins Land der Väter zurückkehrt. Also wir sind davon sehr direkt betroffen. 2. Timotheus 3, 1-5 – es handelt sich übrigens um das Testament von Paulus, denn das hat er aus der Todeszelle in Rom als letzten Brief, als Vermächtnis, für die Gemeinde, für den einzelnen Gläubigen geschrieben – : «Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten da sein werden; denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen; und von diesen wende dich weg.» Und dann Vers 8-9: «Gleicherweise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, also widerstehen auch diese der Wahrheit, Menschen, verderbt in der Gesinnung, unbewährt hinsichtlich des Glaubens. Sie werden aber nicht weiter fortschreiten, denn ihr Unverstand wird allen offenbar werden, wie auch der von jenen es wurde». Vers 13: «Böse Menschen aber und Gaukler werden im Bösen {Eig. zu Schlimmerem} fortschreiten, indem sie verführen und verführt werden. Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast, und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die vermögend sind, dich weise zu machen zur Seligkeit {O. Errettung} durch den Glauben, der in Christo Jesu ist».

Die letzten Tage der Christenheit. Da sind wir also noch vor der Entrückung, denn Timotheus wird angesprochen als Vertreter der Gläubigen, der Gemeinde. Und es wird gesagt, wie er sich in dieser Zeit, also, wie der einzelne Gläubige sich in dieser Zeit verhalten soll. Es wird nicht das Heidentum beschrieben, das wird in Römer 1 mit ganz ähnlichen Worten beschrieben. Es wird hier beschrieben wie die Menschen, die durch das Christentum eine Moral bekommen haben, diese in der Endzeit wieder verwerfen. Also einen moralischen Bruch mit der Vergangenheit vollziehen, wie das seit den 60er Jahren bei uns geschehen ist. Das war eine Zeit, die 60er Jahre, ich kann mich noch gut erinnern, wie ich trotz meines jungen Alters das doch sehr bewusst erlebt habe, diesen Aufbruch, diese Stimmung damals in Zürich und dieses, jetzt Schluss mit dem alten, jetzt ganz neu, jetzt ganz anders, und Drogen und so weiter. Ja, und jetzt wird gesagt von dieser Zeit, die Menschen werden so unmoralisch sein. Der erste Punkt dieser 18 Punkte ist «eigenliebig». Ein Megatrend heute ist Selbstliebe, das sagen die Meinungsforscher. Der langen Rede kurzer Sinn. In dieser Endzeit wird gesprochen über Jannes und Jambres, die Mose widerstanden haben. Diese Namen finden wir nirgends im zweiten Buch Mose, nirgends sonst in der Bibel. Aber in der aramäischen Übersetzung der Rabbiner, im Targum, 2. Mose 7, 11 werden die Zauberer dort mit diesen Namen versehen. Also die jüdische Tradition hat diese Namen bewahrt. Und im Neuen Testament tauchen sie ja auch hier auf. War also eine richtige Tradition. Diese zwei Zauberer Jannes und Jambres haben der Wahrheit, haben Mose, der ihnen ja das Wort gegeben hat, Widerstand geleistet. Wie haben sie das gemacht? Sie haben die göttlichen Wunder imitiert. Sie konnten auch die Stäbe auf den Boden werfen und dann wurden die zu Schlangen. Sie konnten auch die Hand in den Gewandbausch tun und dann kam sie aussätzig heraus und wieder herein, und die Hand war wieder gesund. Sie konnten auch Wasser in Blut verwandeln und auch Frösche vermehren. Aber sie konnten nicht aus Staub Steckmücken machen. Es gab Grenzen, wo also aus wirklich toter Materie Leben entstehen sollte, das konnte Satan auch nicht. Das ist Gottes Ehre. Wir sehen also diese Zauberer gerade in Verbindung mit diesen ersten drei Plagen. Und dann verschwinden sie und machen nichts mehr nach. Also diese letzten Tage, wo diese Zauberer Jannes und Jambres auftreten und Gottes Zeichen und Wunder nachmachen, das sind gerade die letzten Tage, wo die Gemeinde noch auf Erden ist.

Jetzt wollen wir also übertragen. Die erste Plage war, der Nil wurde zu Blut. Die Quelle des Lebens und damit der Lebensfreude wurde zerstört, wurde zum Ekel. Und sehen wir das nicht in unserer Zeit, dass Dinge, die Gott gegeben hat als Quelle der natürlichen Lebensfreude, kaputt gemacht werden? Zum Beispiel die Ehe. Die Beziehung in der Ehe, mit all dem, was das umfasst, mit all ihren Facetten, ist doch von Gott gegeben worden für die Freude des Menschen, damit er eine irdische Erfüllung erlebt. Und gerade in der Endzeit erleben wir heute wie das für so viele Menschen zur Hölle wird. Und so viele Ehen gehen kaputt. Zwei von drei werden geschieden, und für die dritte ist damit noch nicht garantiert, dass sie schön ist. Das ist so unglaublich. Und damit auch die Familien Kinder bekommen, das sollte doch etwas sein, das Gott vorgesehen hat, um eben schöne Erlebnisse miteinander zu haben, als Bereicherung im Leben. Kinder als Gabe Gottes. Aber in der Endzeit erlebt man auf ganz besondere Weise, wie das für viele ein Ekel ist, Familie. Und die Beziehungen kaputt sind zwischen Kindern und Eltern. Und der Beruf, die Arbeit, ist ja etwas das Gott gegeben hat vor dem Sündenfall. Gut, nach dem Sündenfall kam noch der Fluch der Dornen dazu, der Schweiß. Aber ich meine, jeder der arbeitslos ist weiß zu berichten, dass es ein Segen war zu arbeiten. Aber für wie viele Menschen in unserer Gesellschaft ist der Beruf gerade auch durch die gesellschaftlichen Zwänge, am Fließband usw., zu etwas Ekelhaftem geworden, etwas, das man einfach durchstehen muss. Und wo viele Menschen gar nicht Schuld sind, dass sie keine Freude haben an ihrer Arbeit. Die Arbeit ist oft einfach so unmöglich. Und man freut sich nur auf den Freitagabend, aber so schnell ist schon wieder Montagmorgen. Also viele Menschen erleben dass das, was Gott gegeben hat zu einer irdischen Erfüllung, was auch Befriedigung gibt – Arbeit, die ein Ergebnis bringt, bringt auch Befriedigung. Gut, vielleicht würde man sagen, wir Christen sollten nicht so sehr darauf schauen was wir geleistet haben. Aber sehen wir da nicht im Schöpfungsbericht, als alles fertig war, dass Gott seine Werke angeschaut und sich daran erfreut hat? Und Gott möchte auch, wenn der Mensch Dinge tut, sich dann auch darüber freut, dass etwas zustande gekommen ist. Es geht nicht um Hochmut, das ist böse. Aber Freude an dem was wir an Gelingen bekommen haben aus der Hand Gottes. – heute zu einem Fluch geworden ist. Und so könnte man also weiterfahren mit Beispielen, wie sich das heute, die Nil-zu-Blut-Plage, auswirkt.

Dann haben wir die Frösche. Ich habe ja schon erklärt, Heqt, die Göttin mit Froschkopf, das war eigentlich eine Gestalt von Hathor der Liebesgöttin. Und die Frösche hängen also zusammen mit der Sexualität, aber mit perverser. Was fällt bei den Fröschen auf? Die haben keine Kleider. Die sind wirklich splitternackt. Und man muss einmal das sexuelle Verhalten der Frösche im Teich beobachten. Das ist so widerlich. Die liegen alle aufeinander und unabhängig vom Geschlecht, alles durcheinander. Das ist wirklich, könnte man sagen, Perversion, Promiskuität im Extremsten. Also Hetero- und Homosexualität und alles durcheinander, Partnerwechsel, alles durcheinander. Natürlich, das sind Tiere. Es geht ja um ein Bild in der Natur. Aber was hat das zu bedeuten, dass das ganze Land Ägypten überfüllt von Fröschen war? Und die Bibel sagt ausdrücklich, sogar im Bett des Pharao. Und sogar bei den alltäglichen Sachen, die springen aus dem Ofen raus. Was hat sexuelle Perversion zu tun mit Sportautos. Wir erleben wirklich wie unsere Gesellschaft, so aggressiv, so überfüllt von Fröschen ist, dass man kaum eine Straße gehen kann, ohne auf die Frösche zu stoßen, überall sind die Frösche, an allen Straßenecken. Und verbunden mit allen möglichen Dingen des Alltags. Und man geht zum Briefkasten, holt die Post, und da kommen die Frösche raus. Ägypten überschwemmt mit Fröschen, eine schreckliche Plage. Und denken wir daran, die Trennung Israel-Ägypten kommt erst ab der vierten Plage. Die Israeliten waren genau so betroffen von der Plage wie die Ägypter. Und das will uns auch etwas sagen. Die Frösche machen nicht Halt vor christlichen Familienhaustüren. Aber noch etwas. Die Frösche werden in der Offenbarung auch noch erwähnt. Die kommen ja sonst nur in Verbindung mit Ägypten vor in der ganzen Bibel wo über Frösche gesprochen wird.

Aber in Offenbarung 16, 13-14 heißt es: «Und ich sah aus dem Munde des Drachen und aus dem Munde des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, wie Frösche; denn es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun, welche zu den Königen des ganzen Erdkreises {O. der ganzen bewohnten Erde} ausgehen, sie zu versammeln zu dem Kriege [jenes] großen Tages Gottes, des Allmächtigen. (Siehe, ich komme wie ein Dieb. Glückselig, der da wacht und seine Kleider bewahrt, auf dass er nicht nackt wandle und man seine Schande sehe!)» Hier haben wir diese nackten Tiere wieder, aber es wird hier ja gesagt, es sind unreine Geister und es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun. Ganz Ägypten überfüllt. Da haben wir die totale esoterische Welle. Esoterik ist ein Milliardenmarkt geworden jetzt in der Schweiz. Also da haben wir auch in dieser Hinsicht diese Frösche, die vor nichts und niemandem Halt machen, die kommen in alle Bereiche des Lebens hinein. In die Kindergärten, in die erste Klasse, zweite Klasse und so weiter kommen sie herein, sie sind einfach überall, auch in der Arztpraxis. Und die Zauberer haben auch das noch vermehrt. Die haben nichts dagegen tun können, die haben es nur noch schlimmer gemacht.

Aber wenn wir auf einer Insel wären und nichts von Europa und Nordamerika wüssten, eines können wir aus dieser Stelle ableiten, 2. Timotheus 3, in der Endzeit wird es ein paar Zeichen und Wunder geben. Wenn wir auch sehen, der Herr Jesus, wenn er über die Endzeit spricht, warnt immer wieder vor der Verführung. Verführung ist also so, dass man als Gläubiger auch in der Gefahr ist, dort reinzufallen. Und Paulus hat gesagt, - 2. Tim 3, 4 haben wir ja schon gelesen - böse Menschen, aber auch Verführer, «goes» heißt Gaukler oder auch Verführer, Betrüger, werden im Bösen fortschreiten, indem sie verführen und verführt werden. Also beim Heilen z.B. da gibt es ein Fortschreiten, in Wellen sozusagen. Und was kann man dagegen machen? Vers 14: «Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast.» Also was er von Paulus an neutestamentlicher Belehrung hatte. Und dann sagt Paulus in Vers 15: «und die Heiligen Schriften, die du von Kind auf kennst.» Timotheus aus jüdischem Elternhaus kannte das Alte Testament. Vers 16: Alle Schrift ist von Gott inspiriert. Also Neues Testament und Altes Testament, daran müssen wir uns halten, dann können wir dieser Froschplage entgehen. Also Imitation der Zeichen und Wunder Gottes und dadurch wird eigentlich letztendlich Widerstand geleistet gegenüber Gottes Wahrheit. Die Zeichen und Wunder der Apostel, die werden in der Endzeit nachgeahmt. Gut, und Mose als Vertreter der Wahrheit Gottes – wir haben gesehen, er ist auch ein Bild des Herrn Jesus, er wurde geboren wie der Herr Jesus, dann wollte er nach seinem Volk sehen – seine Wunder sind nun in der Schrift fixiert worden mit einem ganz bestimmten Ziel. Johannes 20, 30: «Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor seinen Jüngern getan, die nicht in diesem Buche geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, auf dass ihr glaubet, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und auf dass ihr glaubend Leben habet in seinem Namen». Also die Zeichen und Wunder des Christentums die haben wir schon in der Bibel bezeugt und die werden in der Endzeit nachgeahmt.

Ich komme zur dritten Plage, Stechmücken. Die ziehen Blut heraus. In 3. Mose 17, 11 wird gesagt, das Leben, oder man könnte auch sagen die Seele, ist im Blut. Das heißt natürlich nicht, dass die Persönlichkeit, die Seele, im Blut ist, sondern «nefesch» heißt Leben und auch Seele. Das Leben ist also im Blut. Aber in der übertragenen Bedeutung symbolisiert es hier die Seele, die angezapft wird und heute spricht man von einer Volkskrankheit, wenn es um Depression geht. So viele Menschen werden angezapft von diesen Sandfliegen, was die Seele anbetrifft und hier wieder kein Unterschied zwischen Israel und Ägypten. Beide sind betroffen. Und wenn man das so in diesem Zusammenhang sieht, das Problem der Depression auch in der Gemeinde, dann bekommt das doch eben endzeitliche Bedeutung.

Aber dann kam die Aussonderung. Israel für sich. Und wir können nun die nächsten drei Plagen als Gruppe in Beziehung bringen mit der Zeit nach der Entrückung, die der Herr Jesus dort in Matthäus 24, 8 als der Anfang der Wehen bezeichnet. Diese scheußlichen Hundsfliegen, die auch Krankheit übertragen, die symbolisieren etwas von dieser Gesetzlosigkeit die überhand nimmt, Lieblosigkeit, Betrug, Verführung. Dann kommt die Viehpest. Ein Schlag auf den Besitzstand. Bei dem Siegelgericht in Offenbarung 6, 5-6 wird genau das voraus gesagt, wie ein endzeitlicher Schlag auf den Reichtum der westlichen Länder kommen wird. Und dann die Geschwüre. Dort in 2. Mose 9, 11wird gesagt, dass sie auch bei den Zauberern ausgebrochen sind und dann konnten sie nicht mehr vor Mose stehen. Die schämten sich. Man muss jetzt daran denken, bei den Ägyptern in ihrer Religion war ja die Haut und die Schönheit der Haut etwas ganz, ganz wichtiges, in religiöser Hinsicht. Die Priester haben sich ja kahlgeschoren und die haben gut auf ihre Haut aufgepasst. Und wenn jemand gestorben war, dann hat man die Haut einbalsamiert, damit sie ja nicht verwest. Und jetzt diese Zauberer, denen die Haut so wichtig war, da kamen die Blattern raus. Und da wurde allen ihr Unverstand offenbar. Und das haben wir gelesen in 2. Timotheus 3: «Aber sie werden nicht weiter fortschreiten, denn ihr Unverstand wird allen offenbar werden, wie auch der von jenen es wurde». Um zurückzuweisen auf Jannes und Jambres. Also in dieser Zeit kommt die Bosheit und Torheit, also die bösartige Torheit des Menschen dann voll zum Ausdruck.

Und dann haben wir die nächste Dreiergruppe. Das entspricht dem, was der Herr Jesus in Matthäus 24, 21 als die große Drangsal bezeichnet. Der Hagel. Und da wird in 2. Mose 9, 18 ausdrücklich gesagt, dass es ein so schwerer Hagel war, wie man das seit Gründung des ägyptischen Reiches noch nie erlebt hat. Und genau bei der großen Drangsal in Matthäus 24, 21 sagt der Herr Jesus, es wird so schrecklich sein, wie es noch nie war von Anfang der Welt an, noch je wieder sein wird. Merken wir wie sich das wirklich eindrücklich deckt? Dann kommt die Heuschreckenplage. In Joel 1-2 wird die katastrophalste militärische Zerstörung Israels in der großen Drangsal beschrieben als eine Heuschreckeninvasion, durch eine Armee, die so riesig sein wird, wie man das noch nie zuvor gesehen hat. Und nach Daniel 11, 40-45 wird das geschehen unter der Führung des Königs des Nordens, in der Bibel immer eine Bezeichnung für Syrien. Israel wird total überrannt werden in der Drangsalzeit. Jesaja 28-29 beschreibt das auch, wie Israel, Jerusalem, wirklich bis aufs äußerste durch die Not gehen wird. Und dann haben wir die Finsternis. Und eine der letzten Plagen in der Offenbarung 16, 10-11 ist plötzlich eine tiefste totale Finsternis, die über das endzeitliche Reich ausgegossen wird. Also das ist die totale geistliche Verdunkelung. Und dann kommt die zehnte Plage, Gott kommt selbst. Und das entspricht in Offenbarung 19, 11 der Wiederkunft Christi, um Israel dann endgültig zu befreien aus der Drangsal.

Also wir können das so einteilen: Die ersten drei Plagen noch in unserer Zeit, noch vor der Entrückung. Die nächsten drei Plagen, die Zeit nach der Entrückung, aber vor der großen Drangsal. Die nächsten drei Plagen in der großen Drangsalszeit von dreieinhalb Jahren. Und dann die Wiederkunft Christi.

So jetzt möchte ich zum Schluss noch ein paar Einzelheiten ansprechen. In Hebräer 11, 23 wird der Glaube der Eltern von Mose so besonders gelobt. Sie haben das liebliche Kind bekommen und dann haben sie sich gesagt: Das ist so schön das Kind, wir sind überzeugt, Gott hat einen Plan mit diesem Kind. Und sie haben dann aus Glauben gehandelt und sich gefragt: Wie können wir dem König gehorchen und trotzdem ihn retten? Sie haben ihn an den Nil gebracht, wie der König das wollte. Aber ein bisschen speziell, ja. Und dann hat Gott diesen Glauben auch so belohnt, dass Mose schließlich von seiner Mutter gesäugt werden konnte. Zur damaligen Zeit vielleicht drei oder vier Jahre lang. Und dann ging es an den Hof Ägyptens. Aber als Mose dann groß war, mit 40 Jahren, - das wird auch so gelobt in Hebräer 11, 24 - da hat er sich dann plötzlich geweigert ein Sohn der Tochter des Pharao zu sein. Er wollte mit diesem Sklavenvolk zusammen gehören. Und der hat ja eine tolle Bildung gehabt. In Apostelgeschichte 7 wird gesagt, in aller Weisheit der Ägypter war er unterwiesen. Der konnte fließend Hieroglyphenschrift lesen, der konnte Mathematik, Astronomie und alles Mögliche. Und dann wird der mit 40 Jahren so und sagt: Ich möchte mit diesem Volk zusammengehören. Ein Sklavenvolk, völlig ungebildet. Aber wie kommt es dazu? Ja, da ist die Saat aufgegangen von den ersten paar Jahren. Was hat die Mutter ihm erzählt von dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs? Und in diesen ersten drei Jahren, oder vier Jahren, da hat er also die Lektion mitbekommen für sein Leben.

Die Frage stellt sich: Wann beginnen wir bei den Kindern mit dem Unterricht? Ihnen die Bibel, ihnen den Erlöser wertvoll zu machen? Es sind diese frühesten Jahre, die sind ganz entscheidend. Und wenn es nicht sofort kommt, vielleicht mit 40 Jahren sagen sie dann, ich möchte nichts vom Hof des Pharao, ich möchte mit diesem Volk zusammen sein, denn es hat die Verheißungen Gottes. Also das zeigt etwas über die ersten paar Jahre. Es ist so wichtig, dass die Mutter Zeit hat in dieser Zeit. Der Glaube von Mose beim Passah und beim Exodus wird gelobt in Hebräer 11, 27-28. Er hat das alles aus Glauben gemacht, dieser Auszug aus Ägypten. Das Leben von Mose ist ja aufgeteilt in dreimal 40 Jahre. Vierzig Jahre am Hof des Pharao, dann 40 Jahre in der Wüste und die Liebesgeschichte mit Zippora und so und dann 40 Jahre das Volk Gottes durch die Wüste führen bis zum Eingang nach Kanaan. Das zeigt uns, die 40 Jahre waren nützlich, Mose konnte gut schreiben und er hat dann nicht die Hieroglyphenschrift genommen, sondern die ganz einfache Buchstabenschrift, die kanaanitische Buchstabenschrift. Und so hat er die fünf Bücher Mose schreiben können. Und er hat diesem ungebildeten Sklavenvolk die ersten fünf Bücher der Bibel geschenkt. Gott hat also seine Ausbildung geheiligt für seinen Dienst. Das ist das Schöne. Wir müssen also nicht alles vergessen, was wir gelernt haben.

Aber ein Problem war es, wie von Mose gesagt, dass er ein beredter Mann war und trotzdem sagt er zu Gott, ich kann nicht gut sprechen, ich möchte nicht gehen. Wie sollen wir das verstehen? Da hat Gott gesagt, gut, dann macht das Aaron für dich. Gut, er konnte sehr gut ägyptisch sprechen. Aber wie war es mit hebräisch? Mose hat ja nur in den ersten paar Jahren hebräisch gesprochen. Er hatte also Mühe, dies in Hebräisch zu sprechen. Ich kann doch nicht zu ihnen gehen, mein Hebräisch das reicht doch nicht. Dann soll Aaron für dich sprechen. Du sagst ihm auf ägyptisch und er übersetzt auf Hebräisch. Und so ist es auch gegangen. Aber Mose hat dann Hebräisch so perfekt gelernt, dass er ein literarisches Hebräisch beherrschen konnte und so hat er die fünf Bücher Mose, den Pentateuch, in einem perfekten Hebräisch abfassen können. Aber eben Dank seiner guten Bildung durch Gott geheiligt. Er musste 40 Jahre in der Wüste Schafe hüten und dann war er fähig ein Volk zu führen. Er war nicht ein Jäger wie Nimrod, sondern ein Hirte, die sind ganz anders. Die können eingehen auf die Bedürfnisse von einem Schaf und so ist das eben ein sehr schönes Bild, wie die Führung im Volk Gottes aussieht. Wir brauchen keine Jäger. Wir brauchen solche, die interessiert sind an Problemen von Schafen.

Und dann möchte ich noch hinweisen auf etwas Schönes in Verbindung mit dem Passahlamm. Das sind noch so ein paar Perlen, die ich am Schluss noch herausziehe. In 2. Mose 12, 6 wurde ja gesagt, dass vier Tage vor dem Passah sich jede Familie ein Lamm mit nach Haus nehmen musste, bereit machen. Aber da war ja noch die Plage der Finsternis. Und danach kam direkt die Plage mit der Erstgeburt. Sie haben also das Lamm reingenommen, vier Tage vorher, und dann kamen drei Tage Finsternis. Und am vierten Tag kam dann die Schlachtung des Passahlammes. Aber in 2. Mose 10, 23 wird gesagt, dass es totale Finsternis in Ägypten war, aber in Gosen, bei den Israeliten war Licht in ihren Häusern. Sie hatten das Lamm, sie hatten Licht. Und in Offenbarung 21, 23 heißt es beim Neuen Jerusalem, dass diese Stadt kein Licht braucht, denn ihre Lampe ist das Lamm. Das sind christliche Familien, die haben das Lamm und das ist gewissermaßen das Licht in einer geistlichen Orientierungslosigkeit. Im Englischen gibt es noch ein schönes Wortspiel, nämlich Lamb und Lamp, das tönt sogar noch gleich. Aber das geht nur so auf Englisch, ja. Aber so kann man es sich wenigstens merken. Das ist eine Eselsbrücke um sich das Lamm zu merken.

Und dann noch ein Detail. Die Schlachtung des Passahs sollte nach Vers 6 zwischen den zwei Abenden geschehen. Das ist Deutsch und das ist doch nicht Deutsch. Das gibt es ja gar nicht, zwischen den zwei Abenden. Das ist das hebräische Wort arbajim, das kann man nicht übersetzen, weil es kein deutsches Wort dafür gibt. Es bezeichnet die Zeit ab der Eindunkelung, wo die Sonne beginnt unterzugehen, bis zur Dunkelheit. Das heißt in Israel ist das speziell die Zeit von 3:00 Uhr bis 6:00 Uhr. Also ab 3:00 Uhr nachmittags begann die Schlachtung der Passahlämmer in Ägypten. Und aus Matthäus 27, 46 wissen wir doch, dass um die neunte Stunde, von 6:00 Uhr am Morgen gerechnet, der Herr Jesus am Kreuz gestorben ist. Sie hatten also in Ägypten schon die Todesstunde des Erlösers durch die Schlachtung er liebgewordenen Lämmer vorgebildet. Das war schlimm für die Kinder, die hatten eine Beziehung bekommen, die haben ja nicht irgendein Lamm geschlachtet, sondern die hatten das Lamm vier Tage bei sich in der Wohnung. Wenn wir ein Lamm vier Tage in die Wohnung nehmen würden, hätten wir also einige Anwärter, die würden ihr Herz daran binden und dann sagt der Vater: Und jetzt schlachten wir es. Und wir schneiden ihm die Halsschlagader auf und das Blut muss an die Türe. Das war eine Lektion Gottes, um zu zeigen, was das war, der Tod des Erlösers. Das konnten die Kinder auch mitempfinden. Und dann kam ja diese Nacht. Die Erstgeborenen wurden getötet, das war ja eine Horrorzeit. Vater, und wenn es dann doch nicht klappt? Gott hat gesagt, wenn er das Blut sieht, geht er vorüber! Ja, aber ich habe trotzdem Angst. Ja, ob du Angst hast oder nicht, er hat gesagt wenn er das Blut sieht, geht er vorüber. Es war also unabhängig von der inneren psychischen Verfassung des Erstgeborenen. Er konnte Angst haben, aber Gott ging an ihm vorüber. Er konnte glücklich sein, dass er verschont wird und Gott ging vorüber. Das ist eine schöne Anwendung auf Menschen die wirklich den Herrn Jesus als Retter aufgenommen haben, gegessen, nicht nur gekostet, gegessen, wirklich ihn als Erlöser einhundert Prozent angenommen. Die ihr Herz wirklich die Wahrheit sagen ließen vor Gott, nicht verhärtet haben. Und plötzlich bekommen sie Angst, vielleicht gehe ich doch verloren. Und ich weiß ja gar nicht wie ich in der Zukunft bin. Und dann können wir sagen, ob du jetzt Angst hast oder nicht, es kommt nur auf das Blut des Lammes an. Das hängt überhaupt nicht davon ab, ob es dir jetzt Angst und Bange ist, es hängt davon ab, ob das Blut an der Türe ist, fertig. So kann man vielleicht jemandem, der so in Not kommt, wirklich die Sicherheit in Christus vermitteln.

Ja, die Zeit ist vorüber.