Die Bibel und das Jenseits

Roger Liebi

25.03.2000

ID: 16416

 

Das Schönste kommt noch! Das ist für Christen klar. Kann man sich aber etwas Konkretes darunter vorstellen? Was enthüllt die Bibel eigentlich über die Herrlichkeit des Himmels? Was ist ferner der Hades, der Scheol, die Hölle, der Tartarus, der Abgrund, das Paradies, der 3. Himmel, das Vaterhaus, das himmlische Jerusalem usw.? Die Bibel offenbart erstaunlich viel und weckt die Vorfreude!

Wir wollen anhand der Bibel sehen, was die Bibel ganz Konkretes darüber zu sagen hat über die himmlische Herrlichkeit einerseits, aber dann wollen wir auch den Ausdrücken wie Hades, Scheol, Hölle, Paradies, das Vaterhaus usw. nachgehen.

1.      Die drei Himmel

Wir wollen uns mit den drei Himmeln beschäftigen. Die Bibel unterscheidet mehr als einen Himmel.

1.      Die Atmosphäre

Wir finden die Atmosphäre, den Lufthimmel, in 1. Mose 1, 6-8 beim zweiten Schöpfungstag:

6.      „Und Gott sprach: Es werde eine Ausdehnung (Atmosphäre, Lufthimmel) inmitten der Wasser, und sie scheide die Wasser von den Wassern!

7.      Und Gott machte die Ausdehnung und schied die Wasser, welche unterhalb der Ausdehnung, von den Wassern, die oberhalb der Ausdehnung sind.

8.      Und es war also. Und Gott nannte die Ausdehnung Himmel. Und es war Abend und es war Morgen: zweiter Tag.“

Hier wird die Ausdehnung „Himmel“ genannt. Man soll das hebräische Wort „rakia“ unbedingt mit Ausdehnung, auf keinen Fall mit „Feste“ oder „Wölbung“ übersetzen. „rakia“ geht nämlich zurück auf das Verb „raka“, was plätten, breitschlagen, dünnschlagen bedeutet und von daher bedeutet „rakia“ etwas, das sehr dünn und weit ausgebreitet ist, nämlich die Atmosphäre, der Lufthimmel. Es enthält in der Wortwurzel nichts Metallisches oder Gewölbtes drin, der Grundgedanke ist dünn und weit ausgedehnt. Das ist eine schöne Bezeichnung für die Atmosphäre, die eben hauchdünn, aber weit ausgedehnt ist.

Hier bei dem 2. Schöpfungstag musste die Atmosphäre gewissermaßen der Trennungsbereich sein zwischen dem Wasser unten auf der Erde und einer Wasserdunsthülle damals, die als Strahlenschutz und Treibhauseffekt vor der Sintflut eine Funktion hatte. Die ist aber dann in der Sintflut abgeregnet und darum existiert heute diese Wasserdunsthülle nicht mehr. Die ist weg. Aber es geht uns jetzt einfach um den Ausdruck die Ausdehnung als Lufthimmel, das, was wir als blauen Himmel sehen. Das ist die Atmosphäre.

2.      Der Kosmos

Die Bibel unterscheidet weiter den Kosmos/das Weltall. In 1. Mos 1, 1 finden wir schon: „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.“ Das ist nicht die Atmosphäre, sondern das ist das Weltall/Kosmos. In 1. Könige 8 lernen wir diese beiden Himmeln zu unterscheiden. Bei der Einweihung des Tempels in Jerusalem sagt Salomo, das kann ja nicht sein, dass Gott in diesem kleinen Raum des Allerheiligsten wohnen sollte. Im wörtlichen Sinn, dass Gott da eingegrenzt wäre. Salomo sagt in Vers 27: „Aber sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Siehe, der Himmel und der Himmel Himmel können dich nicht fassen; wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe!“

Der Ausdruck „Himmel“ und „Himmel Himmel“ bezeichnet die Atmosphäre und dann den Kosmos, der die Atmosphäre in sich beinhaltet und selber so unvergleichlich viel größer ist. Das heißt, im ganzen Weltall kann Gott nicht gefasst werden. Er ist allgegenwärtig! In Jerusalem hat er sich auf besondere Weise offenbart, das heißt wohnen an einem Ort. Aber Gott kann nicht auf einen Ort eingegrenzt werden, das ganze Weltall, der Himmel und der Himmel Himmel konnten Ihn nicht fassen.

Wenn man diese Unterscheidung einmal hat von den zwei Himmeln, dann ist man weniger überrascht, wenn es dann im NT plötzlich um einen 3. Himmel geht.

3.      Das Paradies

In 2. Korinther 12, 2-5 steht:

2.      „Ich kenne einen Menschen in Christus, vor 14 Jahren (ob im Leibe, weiß ich nicht, oder außer dem Leibe, weiß ich nicht; Gott weiß es), einen Menschen, der entrückt wurde bis in den 3. Himmel.

3.      Und ich kenne einen solchen Menschen (ob im Leibe oder außer dem Leibe, weiß ich nicht; Gott weiß es),

4.      Dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, welche der Mensch nicht sagen darf.

5.      Über einen solchen werde ich  mich rühmen; über mich selbst aber werde ich mich nicht rühmen, es sei denn meiner Schwachheiten.“

Paulus spricht hier von einer Entrückung in den 3. Himmel, das ist also ein Bereich, der nicht übereinstimmt mit dem bekannten Weltall, weder mit dem Lufthimmel noch mit dem Universum.

Gagarin, einer der ersten russischen Kosmonauten, hatte gesagt, er sei doch ins Weltall geflogen und hat Gott nicht gesehen, um den sowjetischen Atheismus zu stützen. Das war wirklich Torheit, denn er ist ein bisschen über den 1. Himmel hinausgekommen und war so im Bereich des 2. Himmels, im Anfangsbereich. Das hat ja nichts zu tun mit dem 3. Himmel. Ein Evangelist hat sich mal so ausgedrückt: Es heißt doch in der Bergpredigt „glückselig die, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.“ Und mit einem solchen schmutzigen, roten Herzen kann man Gott nicht schauen.

Jetzt eine sprachliche Bemerkung für „Himmel“. Im AT steht für „Himmel“ das hebräische Wort „schamajim“. Dieses Wort kommt nur in der Mehrzahl vor, das gibt es nicht in der Einzahl! Auch dann, wenn nur ein Himmel gemeint ist, benutzt man immer „schamajim“. Das ist der Grund, warum gewisse Übersetzungen hier „die Himmel“ in Plural stehen haben: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Andere haben „den Himmel“. Beides ist richtig!

Das gleiche gilt für das Wort „Wasser“, hebräisch „majim“. Auf hebräisch ist das ein Mehrzahlwort, das nicht in der Einzahl vorkommt. Majim Majim heißt Wasser Wasser. Das ist der Grund, warum die einen Übersetzungen „die Wasser“ über „den Wassern“ und andere über „dem Wasser“ stehen haben. Es ist ein Mehrzahlwort, das gar nicht in der Einzahl gebraucht wird. Die Endung –im deutet auf die Mehrzahl hin.

Im griechischen NT kommt „Himmel“ in der Einzahl „ouranos“ und in der Mehrzahl „ouranoi“ vor. Hier eine Regel: Die Einzahl bezeichnet eher das Sichtbare, während die Mehrzahl eher für den himmlischen Wohnort Gottes verwendet wird. Im Englischen haben wir doch zwei Wörter für Himmel: sky und heaven. Also Gagarin ist ein bisschen über den sky hinausgekommen, über den Lufthimmel, aber heaven bezeichnet dann eher den Wohnort Gottes, den 3. Himmel. So kann man das im Englischen sehr schön unterscheiden. Das haben wir auf Deutsch nicht.

2. Das Paradies

Jetzt haben wir bereits die Brücke zum nächsten Thema, das Paradies, und zwar aus dem Grund, weil in 2. Korinther 12 wurde doch das ganze zwei Mal von Paulus erzählt: beim 1. Mal sagt er „in den 3. Himmel entrückt“ und beim 2. Mal sagt er „in das Paradies entrückt“. Das macht uns also klar, dass der Begriff „Paradies“, (der drei Mal im NT vorkommt: Lukas 23, 43; 2. Korinther 12, 4; Offenbarung 2, 7) dass das etwas zu tun hat mit dem 3. Himmel.

Die Septuaginta-Übersetzung, die älteste griechische Bibel des AT aus dem 3. Johannes vor Chr, die hat den hebräischen Text in 1. Mose 2, 8 so übersetzt: „Und der HERR Gott pflanzte ein Paradies (paradeisos) in Eden, gegen Osten, und setzte dorthin den Menschen, den Er gebildet hatte.“ Hier wurde das hebräische Wort „gan“ = Garten übersetzt mit „ein Paradies in Eden“. Also im AT in der griechischen Übersetzung kommt das Wort Paradies bereits für den Garten Eden vor. Jetzt wissen wir auch, woher das kommt, dass wir vom Paradies sprechen, wenn man von dem Garten, wo Adam und Eva waren, spricht. Das kommt von der Septuagina-Übersetzung her. Die Übersetzung ist gut, denn das griechische Wort „paradeoisos“ kommt vom Persichen her und im Alt-Persischen gibt es das Wort „pairidaeza“ = umzäuntes Gebiet. Man hat ein hebräisches Wort vom Persischen als Fremdwort übernommen: hebräisch „pardes“ = umzäunter Garten, Park, Forst. Es kommt in Hoh 4, 13; Prediger 2, 5 und Nehemia 2, 8 vor. Also wir sehen einen Zusammenhang zwischen dem Garten Eden und dem 3. Himmel. Der Zusammenhang wird uns aber im Weiteren noch deutlicher werden.

Jetzt gehen wir zur 1. Stelle über das Paradies im NT: Lukas 2, 43. Der mitgekreuzigte Verbrecher hat in Vers 42 gesagt:

42. „Gedenke meiner, Herr, wenn du in deinem Reiche kommst!“
43. Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.“

Übrigens, das ist so gewaltig, der Mitgekreuzigte glaubte also offensichtlich, dass der Gekreuzigte in der Mitte, einmal als König in seinem Reich erscheinen wird. Er sei jetzt da am Kreuz und er wusste, dass der wiederkommen wird, und er sagt: Gedenke meiner, Herr, wenn du in deinem Königreiche kommst! Man muss sich das mal vorstellen, was der für einen Gesinnungswandel durchgemacht hat. Plötzlich, nachdem er noch vorher gelästert hatte nach Matthäus, sieht er den Messias, der wieder kommen wird!

·        Der Herr sagt ihm nicht: Ja, ich werde dann an dich denken, wenn ich im Königreich komme in der Zukunft. Sondern er sagt ihm: Heute wirst du mit mir im Paradies sein! Nicht im Reich des Messias hier auf Erden, sondern im Paradies!

·        Und noch etwas: „Gedenke meiner, Herr, wenn du in deinem Reiche kommst“, also dann einmal in der Zukunft. Und der Herr sagt: Nein, nicht in der Zukunft, sondern heute wirst du mit mir im Paradiese sein!

·        Und noch etwas. Der Mitgekreuzigte sagt: Gedenke meiner. Also dass der Herr sich seiner erinnert und ihm wohltut. Aber der Herr sagt noch viel mehr: Heute wirst du mit mir, in der Gemeinschaft mit mir, im Paradiese sein!

Das sind also drei Punkte:

-         Der Ort soll ein anderer sein, nicht im Reich, sondern im Paradies.

-         Nicht dann mal in der Zukunft, sondern heute.

-         Und nicht einfach seiner gedenken, sondern in Gemeinschaft mit Ihm dort sein.

Also der Verbrecher durfte am gleichen Tag, wie der Herr Jesus, nach dem Tod ins himmlische Paradies eingehen, weil er sich auch noch bekehrt hatte.

Der Schoß Abrahams

Das Paradies wurde im Judentum unter den Rabbinern „der Schoß Abrahams“ genannt. Und diesen Ausdruck finden wir in der Geschichte in Lukas 16. Ausgerechnet im gleichen Evangelium, wo über das Paradies gesprochen wird, wird auch über den Schoß Abrahams gesprochen.

Es ist eine Geschichte, kein Gleichnis, wie oft gesagt wird. Einige Begründungen dafür:

-         Der Text in Lukas 16 spricht nicht von einem Gleichnis. Oft wird in den Evangelien ausdrücklich über Gleichnisse gesprochen, dann weiß man, jetzt kommt ein Gleichnis. Also hier haben wir keinen Hinweis im Text, dass es ein Gleichnis sein soll.

-         In Gleichnissen im NT kommen nie Eigennamen vor. Hier werden wir die Namen Lazarus, Abraham und Mose finden.

-         In Gleichnissen werden nie historisch bekannte Personen erwähnt. Hier werden Leute, die in der Geschichte ganz bekannt waren, erwähnt: Abraham, Mose und die Propheten. Das kommt nie in Gleichnissen vor! Also wir haben hier überhaupt nichts, um davon auszugehen, dass es sich hier um ein Gleichnis handelt, sondern um eine Geschichte.

Lukas 16, 19-31:

19.  Es war aber ein gewisser reicher Mann, und er kleidete sich in Purpur und feine Leinwand und lebte alle Tage fröhlich und in Prunk.

20.  Ein gewisser Armer aber, mit Namen Lazarus, lag an dessen Tor, voller Geschwüre,

21.  Und er begehrte, sich von dem zu sättigen, was von dem Tisch des Reichen fiel; aber auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre.

22.  Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in den Schoß Abrahams getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben.

23.  Und in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war, sieht er Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß.

24.  Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers in Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme.

25.  Abraham aber sprach: Kind, denke daran, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben und Lazarus ebenso das Böse; jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein.

26.  Und bei all diesem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, damit die, die von hier zu euch hinübergehen wollen, nicht können und sie nicht von dort zu uns herüberkommen können.

27.  Er sprach aber: Ich bitte dich nun, Vater, dass du ihn in das Haus  meines Vaters sendest,

28.  denn ich habe fünf Brüder, damit er sie dringend warne, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.

29.  Abraham aber spricht zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten; mögen sie auf diese hören.

30.  Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, werden sie Buße tun.

31.  Er sprach aber zu ihm: Wenn sie nicht auf Mose und die Propheten hören, werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht.“

Hier wird also wirklich der Vorhang zum Jenseits geöffnet! Nicht in einem Gleichnis, sondern in einer wirklich stattgefundenen Geschichte. Also Schoß Abraham als Bezeichnung für das Paradies!

Bei Christus

Paulus verwendet noch einen weiteren Ausdruck und nennt in Philipper 1, 23 diesen Ort schlicht „bei Christus“, das heißt, bei dem Messias:

23.  „Ich werde aber von beidem bedrängt, indem ich Lust habe, abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser;

24.  Das Bleiben im Fleisch aber ist nötiger um euretwillen.“

Also bei dem Messias sein, genauso wie „und heute wirst du mit mir im Paradies sein!“. Nicht wahr, auch von daher kann man den Ausdruck „bei Christus“ ableiten. Es ist wieder ein Ausdruck für das Paradies. Es ist weit besser, also herrlicher, als hier zu sein. Aber Paulus sagt: Ich muss hier sein, ich habe eine Aufgabe. Es ist nötig, dass ich jetzt noch da bleibe, obwohl ich Lust habe abzuscheiden und bei Christus zu sein.

Aus dem, was wir bisher gefunden haben, schließen wir: „das Paradies“, „der Schoß Abrahams“, „bei Christus“, das ist der Ort der Abgeschiedenen, der Verstorbenen.

Das Paradies in der Offenbarung

Jetzt bekommen wir eine Brücke dadurch zu Offenbarung 6, 9. Dabei müssen wir wissen: In Kapitel 4, 1 wurde Johannes in den Himmel entrückt und von dort aus beschreibt er alles, was er im Himmel gesehen hat:

1.      „Nach diesem sah ich: und siehe, eine Tür war aufgetan in dem Himmel, und die erste Stimme, die ich gehört habe wie die einer Posaune mit mir reden, sprach: Komm hier herauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muss.

2.      Alsbald war ich im Geist; und siehe, ein Thron stand in dem Himmel, und auf dem Throne saß einer.“

usw.

Offenbarung 6, 9-11:

9.      „Und als es (das Lamm Gottes im Himmel) das 5. Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die geschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten.

10.  Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Bis wann, o Herrscher, der du heilig und wahrhaftig bist, richtest und rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?

11.  Und es wurde ihnen einem jeden ein weißes Gewand gegeben; und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet sein würden, die ebenso wie sie getötet werden würden.“

Also wir nehmen einfach wahr, was sieht Johannes hier im Himmel: Einen Altar, und am Fuß des Altars sieht er die Seelen derer, die ermordet worden waren als Zeugen! Das ist offensichtlich der Brandopferaltar im Himmel! Nicht wahr, der Brandopferaltar in Jerusalem war der vor dem Tempelhaus. Da goß man jeweils Blut der geschlachteten Tieren an den Fuß des Altars. Und hier in Offenbarung 6, 9 wird nicht gesprochen über Blut, sondern hier wird davon gesprochen, dass Johannes unten am Altar die Seelen derer sah, die geschlachtet worden waren.

Nun ist es interessant, das Blut der Opfertiere wird in 3.Mose 17, 11 erklärt: Das Leben ist im Blute/die Seele ist im Blute. Hebräisch „nefesch“ heißt beides, Seele und Leben. Hier ist ein Zusammenhang zwischen Blut und der Seele. In der Offenbarung sieht Johannes also die Seelen unten am Altar, da, wo man in Jerusalem am entsprechenden Ort jeweils das Blut ausgegossen hatte.

Wir stellen weiter fest: Diese Seelen im Himmel können sprechen! Sie können Gott im Gebet ansprechen! Und hier in Offenbarung 6, 10 rufen diese um Rache! Da wird ihnen ein Priestergewand gegeben und wir sehen, das ist eine Tempelsituation: Altar, die Seelen, und jetzt die Priestergewänder. Einem jeden wurde ein weißes Gewand gegeben. Jetzt heißt es: ihr müsst noch warten, es braucht noch einige Zeit und es werden noch andere hierher kommen, nachdem sie getötet sein werden. Jetzt können wir den Schluss ziehen: Aha, also was wir hier sehen am Altar im himmlischen Tempel, wo sind wir da? Im Paradies! Das ist der Schoß Abrahams! Das ist bei Christus!

Und noch etwas: Jetzt wird klar, dass alles, was hier beschrieben wird ab Kapitel 4, 1, was Johannes so im Himmel sieht, das hängt alles damit zusammen. Er sieht nämlich noch anderes in Kapitel 4 bis 6. Da sieht er Gott auf seinem Thron, das ist die himmlische Bundeslade mit den Cherubim Engeln darüber. Die Bundeslade im Tempel auf Erde war ebenfalls der Thron Gottes! Und jetzt sehen wir einen originalen Thron im Himmel, das ist die himmlische Bundeslade!

Übrigens spricht auch Offenbarung 11, 19 ausdrücklich über diesen Thron als Bundeslade: „Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel gesehen; ...“ Die Bundeslade im Himmel und der Tempel Gottes im Himmel! Nun, wir wissen ja aus 2.Mo 25 und folgende Kapitel, wo Mose die Stiftshütte gezeigt bekommen hatte, die er machen sollte, da wurde ihm der originale Tempel im Himmel gezeigt und es wurde ihm gesagt: mache alles genau nach der Vorlage, die dir auf dem Berg gezeigt worden war! Also Mose hatte damals schon einen Blick in den Himmel und sah den originalen Tempel, den er kopieren sollte, nämlich die Stiftshütte.

Und jetzt wird Johannes, 1600 Jahre später, in den Himmel entrückt und er sieht auch den originalen Tempel und den Thron Gottes – die Bundeslade, aber auch noch mehr: In Kapitel 4, 4 sieht er 24 Älteste mit weißen Priestergewänder. Nun, Johannes hat sofort verstanden, was das ist. Die 24 Ältesten in Jerusalem im Tempel, das waren die Häupter der 24 Priesterklassen. In jeder Priesterklasse gab es einen Ältesten.

·        Johannes sieht also eine Priesterschaft versammelt im Himmel (V.4).

·        Dann sieht er den 7-armigen Leuchter im Himmel (die 7 Feuerfackeln, V.5)

·        Dann sieht er das Waschbecken (V.6).

·        Dann sieht er die 4 Cherubim-Engeln um den Thron her (V. 6b-8).

·        Dann sieht er ein Buch mit 7 Siegeln in der Hand Gottes (Kap 5, 1).

·        Dann sieht er das Lamm Gottes, wie geschlachtet, und das ist Jesus Christus (5, 6).

·        Dann sieht er eine unzählbare Schar von Engeln (5, 11).

·        Dann sieht er den Brandopferaltar (6, 9).

·        In Kap. 8, 3 sieht er den goldenen Räucheraltar.

·        In Kap. 11, 19 den Tempel Gottes im Himmel und die Bundeslade.

·        Und in Kap. 15, 2 sieht er Menschen, die im Himmel das Lied Moses und das Lied des Lammes singen, das ist eine Sabbatfeier im Himmel.

Aber man staunt, die Offenbarung ist ein Himmelsbuch, das in Detail beschreibt, wie das himmlische Heiligtum aussieht und was da geschieht!

Kap. 15, 2-4:

2.      „Und ich sah wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt, und die Überwinder über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens an dem gläsernen Meere stehen. Und sie hatten Harfen Gottes.

3.      Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger, gerecht und wahrhaftig deine Wege, o König der Nationen!

4.      Wer sollte nicht dich, Herr, fürchten und deinen Namen verherrlichen? Denn du allein bist heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, denn deine gerechten Taten sind offenbar geworden.“

In 1. Könige 7, 23 wird das große Waschbecken vor dem Salomonischen Tempel  „das Meer“ genannt! Es war aus blankem Kupfer, aber das himmlische Waschbecken ist so perfekt spiegelnd, dass es genannt wird wie ein gläsernes Meer, so blank, als wäre es aus Glas. Jahannes hat sofort realisiert, was das ist, das hat er von Jerusalem her gekannt. Die levitischen Harfensänger haben nämlich unter anderem im Priester-Vorhof beim Altar gesungen, während dem Opfer, gerade vorne vor dem Waschbecken.

Und jetzt heißt es hier: sie singen das Lied Moses und das Lied des Lammes! Das hat Johannes sofort verstanden, nämlich zu seiner Zeit, als der Tempel noch stand, hat man immer am Sabbat aus 5. Mose 32 dieses wunderbare Lied von Mose gesungen, wo auch der Vers vorkommt, Vers 4: „Der Fels: Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!“ Das hat man beim Morgenbrandopfer am Sabbat um 9.00 Uhr gesungen. Und dann das Lied des Lammes, das ist 2. Mo 15, das Lied, das nach dem Passah, nach dem Durchzug durch das Rote Meer gesungen hat, das kam beim Abendbrandopfer um 15 Uhr.

Also Johannes wusste sofort, das ist Sabbat! Aber das hatte im AT nicht diese Einrichtung, das kam erst im späteren Judentum auf, diese Sitte. Und wir kennen sie aus dem Talmud, das heißt ohne den Talmud wüssten wir nicht, dass es da um eine Sabbatsfeier geht. Johannes sieht, diese Menschen haben so viel durchgemacht da in der Versuchung, und sie sind treu geblieben. Jetzt sind sie im Himmel und was tun sie? Sie sind in die Sabbatsruhe Gottes eingegangen! Jetzt haben sie keine Versuchung mehr, keinen Druck, jetzt sind sie in der Ruhe Gottes. Und so heißt es in Hebräer  4, 9, dass für das Volk Gottes noch eine Sabbatruhe bevorsteht, das ist die Sabbatruhe, die Johannes hier sieht: Menschen, die durch schrecklichste Versuchung durchgegangen sind, sind in die Ruhe Gottes eingegangen und sie können Gott preisen! Also sie sind nicht in die Passivität eingegangen, sondern sie sind hier mit Harfen versehen und loben Gott für seine Treue und seinen gerechten Weg, ohne irgendwie Vorwürfe zu machen: warum hast du uns durch so schlimme Wege gehen lassen? Nein, sie singen: „Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger, gerecht und wahrhaftig deine Wege, o König der Nationen!“ Nichts von Bitterkeit, das ist eindrücklich.

Was sieht Johannes weiter? Er sieht in Kap 15, 8 die originale Schechina, die Wolken-/Feuersäule im Himmel. Dann sieht er die Hochzeit des Lammes, die Ehefrau und die Geladenen in Kap 19, 6-9. Also es stellt sich heraus, die Offenbarung ist ein richtiges Tempel-Himmelsbuch.

Und noch etwas: Wir haben in Kap 4, 1 gelesen, dass Johannes in der Vision eine Tür im Himmel sah. Die war offen! Es heißt nicht, die wurde geöffnet, sondern sie war offen und dann hört er die Stimme: Komm hier herauf und er wird in den Himmel entrückt.

Wo wird der Himmel geöffnet? Man findet im AT und NT eine ganze Reihe von Stellen, wo Menschen erleben, dass plötzlich der Himmel geöffnet wird. Z.B. in Hesekiel 1, 1 wurde plötzlich diesem frustrierten Propheten in Verbannung der Himmel geöffnet. In allen Stellen vor der Kreuzigung heißt es, der Himmel wurde geöffnet. Und in allen Stellen, die nach der Kreuzigung vorkommen, heißt es, der Himmel war offen! Darum können wir mit Berechtigung singen: Der Himmel steht offen, Herz weißt du warum? Weil Jesus gekämpft und geblutet, darum. Also der 3. Himmel steht offen für die ganze Welt als Einladung: Ihr könnt hierher kommen, aber nur auf Grund des Opfers von Golgatha, einen anderen Grund gibt es nicht.

Und dann kommt noch etwas dazu: Johannes geht dann in den Himmel hinauf und dann sieht er im Himmel das Lamm Gottes, wie geschlachtet, Kap 5, 6. Also er sah ein Lamm mit der Schächtungswunde! Der Herr Jesus als Mensch im Himmel, hat heute noch die Wunden von der Kreuzigung an Händen und Füßen und auch auf der Seite. Nach der Auferstehung hat man ihn daran erkennen können. Und wenn er einmal zurückkommt, wird es für das jüdische Volk in Sacharja 12, 10 so heißen: „Und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben.“ Und in Sacharja 13, 6: „Und wenn jemand zu ihm spricht: Was sind das für Wunden in deinen Händen?, so wird er sagen: Es sind die Wunden, womit ich geschlagen worden bin im Hause derer, die mich lieben.“ Also, der Erlöser ist im Himmel wie geschlachtet, aber er lebt!

Johannes kannte das, immer, wenn man damals in Jerusalem im Tempel das Brandopfer geschlachtet hat, um 9 Uhr morgens, dann hat man die Tempeltüren außen geöffnet für das Volk, damit sie hinaufströmen können. Also die geöffnete Toren und das geschlachtete Lamm, das gehört zusammen. Darum sieht er den Himmel offen – aha, die Schächtung ist durchgeführt worden. Also wir sehen, wie viele Dinge aus dem Himmel bereits im Tempel, zur Zeit der Evangelien, praktiziert worden waren, so gewissermaßen als Vorgeschmack.

Das Haus meines Vaters

Und das führt uns zum nächsten Punkt: Der Tempel im Himmel wird von dem Herrn Jesus „das Haus meines Vaters“ in Johannes 14, 2 genannt. Es ist wichtig zu sehen, die gleiche Bezeichnung für den Tempel in Jerusalem hat er in Johannes 2, 16 verwendet. Er hat den Tempel gereinigt von den Verkäufern und er sagt: „Nehmet dies weg von hier, machet nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhause.“ Dieser Ausdruck „das Haus meines Vaters“ kommt nur noch ein Mal vor in der Bibel, und zwar in Johannes 14, 2, an dem Vorabend der Kreuzigung gesprochen:

2.      In dem Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, hätte ich es euch gesagt; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.

3.      Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet.“

Im Haus des Vaters viele Wohnungen! Nun, die Jünger kannten das. Im Tempel gab es in unmittelbarer Nähe zum Allerheiligsten ein spezielles Gebäude, wo die Priester wohnten und schliefen, wenn sie Dienst hatten. Also der Herr Jesus spricht hier über den himmlischen Tempel und die himmlischen Wohnungen der Priester. Er will dort hingehen, diese Stätte bereit zu machen, und dann kommt er zurück zur Entrückung, um all die Gläubigen dorthin zu nehmen!

Die Jünger kannten das alles vom Tempel in Jerusalem und für sie war das so vertraut. Das war für sie ein Vorgeschmack von dem Schönsten, das noch kommt! In der Offenbarung ist es uns also so im Detail breit ausgeführt und wir finden viel mehr über das Jenseits in der Bibel, als wenn man so allgemein hin annimmt.

Das Haus des Vaters können wir also sehr gut innerhalb dieses himmlischen Tempels platzieren. Wir dürfen ja nicht vergessen, dass die Erlösten, die durch Christus erlöst sind, Könige und Priester sind! In Offenbarung 1, 5b sagt Johannes als Gruß den Gemeinden:

5.      „... Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blute,

6.      Und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“

Die Erlösten sind Priester und Könige, das erklärt übrigens grad auch die 24 Ältesten im Himmel: die haben weiße Gewänder und goldene Kronen und es sind Häupter der Priesterklassen. Sie vertreten in dem Sinn alle Erlösten im Himmel, die Priester und Könige sind! So sieht Johannes gewissermaßen die Entrückten bereits im Himmel, dargestellt und symbolisiert durch die 24 Ältesten.

Da sind wir im Paradies, und da haben wir auch die Märtyrer aus der Drangsalszeit. Das sind Gläubige, die nicht zur Gemeinde gehören, sondern bereits zum Zeitalter nach der Entrückung. Darum fordern sie Gericht und Rache! Und das führt zum nun zum nächsten Punkt:

Das himmlische Jerusalem, der himmlische Berg Zion, das himmlische Vaterland

Wir haben also in Offenbarung 11, 19 gesehen, dass ein Tempel im Himmel ist.

·         Galater 4, 26 spricht über das freie Jerusalem droben, welches unsere Mutter ist.

·         In Hebräer 11, 10 heißt es von Abraham: „Denn er erwartete die Stadt, welche Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“

·         In Hebräer 11, 16 heißt es von den Patriarchen: „Jetzt aber trachteten sie nach einem besseren, das ist himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn Er hat ihnen eine Stadt bereitet.“

·         Und von den Erlösten des NT wird in Hebräer 12, 22 gesagt: „Ihr seid gekommen zum Berge Zions und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem,...“

Jetzt sehen wir, die Bibel spricht nicht nur über einen Tempel im Himmel, sondern auch noch über eine Stadt im Himmel – das himmlische Jerusalem! Und noch mehr, über ein himmlisches Vaterland! Und in diesem himmlischen Vaterland gibt es eine Stadt, das himmlische Jerusalem. Und in diesem himmlischen Jerusalem gibt es noch den Tempel, den wir in der Offenbarung ganz besonders im Detail beschrieben gefunden haben. Und es gibt einen Berg Zion, das ist ja der Tempelberg, also einen himmlischen Berg Zion!

Jetzt wird uns deutlich, der Tempel in Jerusalem war einfach ein Abbild von dieser himmlischen Realität, wie auch schon die Stiftshütte früher. Und das Paradies in Eden war schon damals ein Abbild gewissermaßen von dem himmlischen Paradies! Jetzt wird es vielleicht auch einem deutlicher: Im Paradies in 1. Mo 2, da gibt es auch eine Quelle und die wird dann zu Flüssen und es gibt da viele Bäume. Wenn man die Beschreibung des Salomo-Tempels anschaut, da gibt es viele Palmen, die im Heiligtum an den Wänden aufgezeichnet waren. Sieht man die Parallele zwischen dem Garten Eden und dem Heiligtum! Und von dem Hesekiel-Tempel heißt es ja in der Zukunft, in Hesekiel 47, dass aus dem Tempel eine Quelle entspringen wird, die da zu Flüssen wird. Jetzt merken wir, wie viel stärker der Garten Eden einen Zusammenhang mit dem himmlischen Paradies hat!

Und noch etwas: In Eden finden wir auch die Cherubim, die den Weg zum Baum des Lebens versperrt haben. Das finden wir im Tempel wieder: die Cherubim über der Bundeslande und die Cherubim am Scheidevorhang, die früher den Zugang zu Gott versperrt hatte. Aber mit dem Tod Christi ist der Scheidevorhang zerrissen, sodass der Zugang ans Herz des Vaters möglich ist.

Also wir sehen, dass die Welt, die Erde, wie Gott alles erschaffen hat, vielmehr Himmlisches enthält, als wir vielleicht gedacht haben. Schon von Anfang an war das ein Bild des Himmlischen.

Jetzt etwas ganz Kompliziertes, und wenn man das nicht versteht, ist das auch nicht so schlimm: In Offenbarung 21 wird doch über das „neue Jerusalem“ gesprochen, nicht über das himmlische Jerusalem. Und wenn man Vers 9 liest, merkt man, das ist eine symbolische Beschreibung der Gemeinde Gottes. Es wird Johannes gesagt: Schau, ich will dir die Frau des Lammes zeigen. Das ist eine Bezeichnung für die Braut-Gemeinde. Und dann sieht er das neue Jerusalem. Das ist eine symbolische Beschreibung der Gemeinde, die die Frau des Lammes ist! Aber diese symbolische Stadt wird sehr konkret beschrieben, z.B. auch, was Dimensionen anbetrifft. Als ein Würfel mit den Seitenlängen 2160 km. Wenn man die Stadien umrechnet, gibt es eine würfelförmige Stadt von 2160km x 2160km x 2160km. Damit man sich etwas vorstellen kann: das kann man so ungefähr in die USA einplatzieren, aber dann kommt die Höhe noch dazu.

Nun, wir können folgenden Schluss ziehen: Das himmlische Jerusalem als wirkliche Stadt im Himmel ist ja bereits ein Symbol von der Gemeinde. Und wenn die Gemeinde so mit diesen Maßen beschrieben wird, ist das wohl daher, dass das die wirkliche Maßen des himmlischen Jerusalems sind. Und jetzt kann man sich ausrechnen, wie viele Leute kann man da unterbringen? Es hat genügend Platz! Es können alle kommen! Man kann es ausrechnen, wie viele Menschen hat es wohl gegeben in der ganzen Menschheitsgeschichte? Ja, das ist nicht ein Platzproblem!

Der Himmel steht wirklich für jeden offen, der kommen will! Er muss einfach brutal ehrlich mit dem alten Leben brechen, seine Schuld bekennen und das Opfer des Herrn Jesus für sich in Anspruch nehmen. Und dann gilt: der Himmel steht offen, Herz weißt du warum? Weil Jesus gekämpft und geblutet, darum!

Jetzt kommen wir zur 2. Stelle im NT über das Paradies: 2. Korinther 12, 4. Paulus war zu Lebzeiten ins Paradies entrückt worden und hörte Worte, die der Mensch nicht sagen kann. Das zeigt uns also etwas von dem Geheimnisvollen, was noch auf uns wartet!

Und jetzt die 3. Stelle im NT über das Paradies, Offenbarung 2, 7. Da sagt der Herr Jesus der Gemeinde in Ephesus: „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Dem, der überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baume des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist.“

Also, das ist wieder das himmlische Paradies, und hier wird der Baum des Lebens erwähnt. Nun, nicht der auf Erden! Das Paradies auf Erden gibt es sowieso nicht mehr, man muss nicht mehr danach suchen, denn durch die Sintflut ist ja alles zerstört und verändert worden. Aber es war bereits ein Abbild von einem himmlischen Paradies mit dem Baum des Lebens – der auf Jesus Christus hinweist, der auch selber das Leben ist! Er wird die Nahrung sein für alle Erlösten in aller Ewigkeit!

Jetzt wird uns im Zusammenhang vielleicht eine Stelle klar, Hesekiel 28, wo der Fall des Satans beschrieben wird. Es geht dort zunächst um den Fürsten, den König von Tyrus. Aber dann geht der Prophet über den Fürsten von Tyrus hinaus und beschreibt diesen bösen Geist, von dem er, der König, getrieben war. Und da heißt es in Hesekiel 28, 11-16:

11.  „Und das Wort des HERRN geschah zu  mir also:

12.  Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und sprich zu ihm: So spricht der Herr, HERR: Der du das Bild der Vollendung warst (der du die Vollendung besiegeltest), voll von Weisheit und vollkommen an Schönheit,

13.  Du warst in Eden, dem Garten Gottes; allerlei Edelgestein war deine Decke: Sardis, Topas und Diamant, Chrysolith, Onyx (Beryll) und Jaspis, Saphir, Karfunkel und Smaragd und Gold. Das Kunstwerk deiner Tamburine und deiner Pfeifen (Flöten) war bei dir; an dem Tage, da du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet.

14.  Du warst ein schirmender, gesalbter Cherub, und ich hatte dich dazu gemacht (eingesetzt); du warst auf Gottes heiligem Berge, du wandeltest inmitten feuriger Steine.

15.  Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tage an, da du geschaffen worden, bis Unrecht an dir gefunden wurde.

16.  Durch die Größe deines Handels wurde dein Inneres mit Gewalttat erfüllt und du sündigtest; und ich habe dich entweiht vom Berge Gottes hinweg und habe dich, du schirmender Cherub, vertilgt aus der Mitte der feurigen Steine.“

Es geht hier um Satan, um den Glanzstern, lat. Lucifer, der zum Satan geworden ist. Er wird bezeichnet als ein Cherub, V.14, das sind diese mächtigen, Gottes Thron bewachenden Engeln. Die haben wir in Offenbarung 4 auch gefunden, wir finden sie immer im Tempel in Verbindung mit dem Allerheiligsten.

Und Satan war ursprünglich auf Gottes heiligem Berg, V.14, und damit ist jetzt dieses himmlische Zion gemeint, da war er der Tempelwächter. Im Vers 13 wird gesagt „du warst in Eden, dem Garten Gottes“! Sehen wir das, da wird wieder der Tempel, der heilige Berg Gottes, als Eden bezeichnet, als Garten! Und er war sogar ein Musiker-Engel: „das Kunstwerk deiner Tamburine und deiner Pfeifen (Flöten) war bei dir.“ Und dann sündigte er und wurde zum Satan! Also die Musik ist älter als die Sünde! Das hat schon eine Bedeutung.

Aber dann sehen wir auch viele Edelsteine, die erwähnt werden in Verbindung mit dem Paradies. In 1. Mose 2, 12 wird auch von Edelsteinen und von Gold gesprochen, das dort und dort ist: „und das Gold dieses Landes ist gut; daselbst ist das Bedellion und der Stein Onyx.“

Also wir sehen, welche ganz starke und deutliche Parallelen bestehen. Aber dann ist dieser Engel gefallen und zum Satan geworden. Und Gott hat ein Paradies auf Erden gemacht für den Menschen. Dann kommt der gefallene Satan und kann es nicht ertragen, dass die jetzt dieses Glück haben, von dem er vertrieben worden ist. Und er brachte das erste Menschenpaar zur Rebellion gegen Gott, sodass sie auch das Paradies verloren hatten!

Aber für uns Menschen gibt es, im Gegensatz zur Engelwelt, ein Zurück! Nach Hebräer 2, 16 ergreift Gott die Engel nicht mehr, die gefallen sind, um sie herauszuführen zum Retten. Aber die Menschen haben die Möglichkeit zurückzukehren! Und darum ist der Weg, zurück zu Gott, der Weg zurück zum Paradies! Aber nicht zum Abbild, sondern zum Original-Paradies im Himmel! Also, der Weg zurück ist höher als das, was vorher war. Übrigens wird dadurch deutlich, wenn das himmlische Original Eden, der Garten Gottes und Gottes heiliger Berg genannt wird, wie stellt ihr euch das Paradies vor, ist es ein Flachland oder ist es auf einem Berg? Man muss eigentlich von einem Gebirge ausgehen, denn die Quelle entsprang ja und daraus wurden vier Flüsse, 1. Mose 2, 10-14. Es geht ja immer abwärts, denn Flüsse fließen ja nach unten, nicht nach oben; genauso wie Euphrat und Tigris heute, die entspringen im Gebirge und fließen dann in die Tiefebene des Iraks hinab.

Jetzt wird aber auch klar, warum z.B. in den heidnischen Mythologien solche Götterberge vorkommen oder auch das Paradies. Bei vielen Völkern gibt es Paradiesgeschichten wie: Am Anfang war ein Paradies, es gab den Tod nicht und die Menschen waren glücklich, und dann kam die Sünde. Das finden wir bei den verschiedensten Völkern der ganzen Welt. So wie auch nachher die Sintflut, sogar der Turmbau und die Sprachenverwirrungserzählung findet man in der ganzen Welt. Jetzt versteht man auch, warum oft das Paradies bei den Völkern als Berg gesehen wird. Auch der Olymp bei den Griechen, der Götterberg, wo die Glückseligkeit der Götter sei. Es sind alles Erinnerungen an Wirklichkeit, die aber verdreht und pervertiert worden ist durch den Götzendienst.

3.      Der Scheol bzw. der Hades

Zuerst erklären wir die Wörter. Das hebräische Wort she`ol (da ist ein kleines Strichlein dazwischen, es zeigt, wie man das ausspricht: sche-ól, ein Stimmabsatz) bedeutet im AT zwei Dinge: 1. Das Grab und 2. Das Totenreich.

Der Scheol ist in Hesekiel 32, 27 das Grab. Dort wird sogar von Grabbeigaben, die man in den Scheol mitgibt, gesprochen. Das sind die Grabbeigaben, die alte Völker so den Toten mitgegeben haben, um ins Jenseits zu gehen.

Aber der gleiche Ausdruck bezeichnet auch das Totenreich, so in Psalm 16, 10: „Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe.“ Laut dieser Stelle ist die Seele im Scheol, nicht der Körper. Da wird deutlich, dass hier mit Scheol eben nicht das Grab, sondern das Totenreich gemeint ist. Also immer der Zusammenhang ist von Stelle zur Stelle entscheidend, ob es jetzt das Grab oder das Totenreich ist. Sicher kann man in manchen Stellen das Grab und das Totenreich finden, die beiden Bereiche sind dermaßen gemischt, dass gewissermaßen beide Ideen drin sind.

Das Wort Scheol kann man sehr gut erklären, das heißt nichts anderes als „der Fordernde“. Es gibt nämlich ein Tätigkeitswort, das heißt „sha´al“, das bedeutet „fragen, verlangen, fordern“. Der Scheol, das Totenreich, ist „der Fordernde“, der nie genug bekommt und so viele wie möglich verschlingen möchte. Das drückt also das Fatale am Sterben aus, Hebräer 9, 27: „Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben,...“

Und jetzt Sprüche 30, 15.16:

15.  „Der Blutegel hat zwei Töchter: Gib her, gib her! (Jetzt wissen wir beim nächsten Bibelquiz, wie die beiden Töchter des Blutegels heißen: gib her, gib her!) Drei sind es, die nicht satt werden, vier, die nicht sagen: Genug!

16.  Der Scheol und der verschlossene Mutterleib, die Erde, welche des Wassers nicht satt wird, und das Feuer, das nicht sagt: Genug!“

 

-          In der hebräischen Sprache hat man sofort die Themalogie drin. Ja, der Scheol, der Fordernde, der wird nie satt und sagt nie, jetzt ist es genug.

-          Die unfruchtbare Frau: da kann es Jahre von Ehe gehen und das nützt nichts, so viel Samen und es kommt kein Kind;

-          Die Erde, die trinkt Wasser, es regnet und es regnet immer wieder, aber das versickert alles;

-          Das Feuer, man kann Holz reintun, er sagt nie: Jetzt habe ich genug.

Aber der erste Punkt ist hier der Scheol, das Totenreich, das fordert und verlangt seine Opfer.

Die griechische Übersetzung des AT war die Septuaginta, das war die Bibel der ersten Christen, die Bibel der Aposteln. Und das NT übersetzt das hebräische Wort scheol durch das griechische Wort „hades“. Apostelgeschichte 2, 25-27 zitiert Verse aus Psalm 16:

23.  „Denn David sagt über ihn: Ich sah den Herrn allezeit vor mir; denn er ist zu meiner Rechten, damit ich nicht wanke.

24.  Darum freute sich mein Herz, und meine Zunge frohlockte; ja, auch mein Fleisch wird in Hoffnung ruhen;

25.  Denn du wirst meine Seele nicht im Hades zurücklassen, noch zugeben, dass dein Frommer Verwesung sehe.“

Jetzt haben wir im NT den griechischen Text von Psalm 16 und da heißt es „hades“. Also hades ist die neutestamentliche, griechische Entsprechung zu Scheol.

Jetzt will ich erklären, woher das Wort hades kommt, das Luther fälschlicherweise mit „Hölle“ übersetzt hat. Hades meint das Totenreich. Griechisch „hades“ kommt von „a-idein“. Das „a“ mit einer Aspiration davor, dann sagt man „ha“ und das bedeutet auf Griechisch „un-„, bzw. „nicht“, so wie a-normal = nicht normal, a-tonal = nicht tonale Musik. „des“ kommt von „ideon“ und bedeutet „sehen“; so bedeutet Hades = der Unsichtbare. Es ist ein jenseitiger Bereich, der unseren Sinnen entzogen ist!

Jetzt haben wir in Apostelgeschichte 2, 27 gelesen, dass Psalm 16 sich auf Christus bezieht. Petrus erklärt in seiner Pfingstpredigt, dass das ein messianischer Psalm ist und David hat als Prophet von dem Messias gesprochen, dass eben seine Seele nicht im Hades zurückgelassen wird.

Dazu noch Apostelgeschichte 2, 30-32:

30.  Da er (David) nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eide geschworen hatte, von der Frucht seiner Lenden auf seinen Thron zu setzen,

31.  Hat er (David) voraussehend, von der Auferstehung des Christus geredet, dass er nicht im Hades zurückgelassen worden ist, noch sein Fleisch die Verwesung gesehen hat.

32.  Diesen Jesus hat Gott auferweckt, wovon wir alle Zeugen sind.

Christus im Hades! Nun, wir können damit etwas anfangen, denn der Herr Jesus hat dem Schächer am Kreuz gesagt: Heute wirst du mit mir im Paradies sein! (Lukas 23, 43)

Der Unsichtbare, der Hades, das war im Fall des Herrn Jesus und des Bekehrten das Paradies, dieser unsichtbare Bereich der Abgeschiedenen! Also Hades, durchaus positiv, als der Ort der abgeschiedenen Erlösten! Aber wir kommen später auf die negative Bedeutung noch zu sprechen.

In Römer 10, 7 wird über das Totenreich gesprochen, indem der Ausdruck „Abyssus“=Abgrund, Tiefe verwendet wird. Das war also noch ein anderer Ausdruck, der auch noch für den Bereich des Todes verwenden werden kann. Wir werden nachher noch darauf zurückkommen.

Schwierige Stelle: 1. Petrus 3, 19

Jetzt gehen wir aber zu einer ganz schwierigen Stelle, die wir klären sollten. Nicht wahr, unter den Reformatoren gab es die Lehre der Höllenfahrt Christi, die sich auf 1. Petr 3, 19 gründete:

18.  „Denn es hat ja Christus (Messias) einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe, getötet nach dem Fleische, aber lebendig gemacht nach dem Geiste,

19.  In dem er auch hinging und predigte den Geistern, die im Gefängnis sind,

20.  Die einst ungehorsam waren, als die Langmut Gottes harrte in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in die wenige, das ist acht Seelen, durch Wasser gerettet wurden.“

Also es geht darum: Christus hat gelitten für die Sünden als Stellvertreter. Er ist gestorben, getötet nach dem Fleisch, das heißt als Mensch ist er gestorben, nicht als Gott! Als Gott konnte er nicht sterben, darum heißt es „getötet nach dem Fleisch“, d.h. als Mensch gestorben! Aber er ist lebendig gemacht worden nach dem Geiste oder auch in der Kraft des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist hat ihn auferweckt. Und in diesem Geist ist er hingegangen und hat den Geistern, die jetzt im Gefängnis sind, gepredigt.

Der Herr Jesus ist nach seinem Tod nicht zu den Verlorenen gegangen, sondern sein Geist, der Heilige Geist, predigte den Menschen vor der Flut durch Noah, den Prediger der Gerechtigkeit (1. Mo 6, 3; 2. Petr 2, 5), während der Gnadenzeit von 120 Jahren. Jetzt sind die Geister dieser ungehorsamen Menschen „im Gefängnis“.

Jetzt wurde daraus abgeleitet: Aha, Christus ist nach seinem Sterben an den Ort der Abgeschiedenen/Verlorenen gegangen und hat ihnen gepredigt, damit sie eine neue Chance hätten, nachdem also die Erlösung am Kreuz vollbracht worden ist. Ja, jetzt ist die Frage: War dieses Hingehen im Geist, also im Heiligen Geist, war das nach dem Tod oder war das zu einem anderen Zeitpunkt? Weil der Text hier nur über die Leute zur Zeit von Noah spricht. Er spricht nicht über die Menschheit vor dem Kreuz!

-          Also, dann wird da plötzlich dieser Text ausgedehnt von Allversöhner. Menschen sagen: seht ihr, es gibt eine 2. Chance nach dem Tod.

è Ja, aber hier wird nur über die Menschen zur Zeit von Noah gesprochen!

-          Und dann hat es solche gegeben, die sagen: diese Stelle bezieht sich auf die Menschen, die früher noch nie etwas gehört haben zur Zeit des AT und die haben jetzt die Botschaft gehört im Hades, im Totenreich.

è Aber hier steht nichts von den Menschen, die noch nie etwas gehört haben. Es steht nur von den Menschen zur Zeit von Noah, und die haben es ja gerade gehört, denn Noah hatte 120 Jahre gepredigt! 

In 2. Petrus 2, 5 wird Noah der Prediger der Gerechtigkeit genannt. Und ganz wichtig, Gott hat in 1. Mose 6, 3 gesagt, „Mein Geist (der Heilige Geist) soll nicht ewig mit dem Menschen rechten, da er ja Fleisch ist, und seine Tage seien 120 Jahre.“ Also Gott wollte mit dem Menschen ernstlich sprechen durch seinen Heiligen Geist, aber nicht ewig, sondern nur während 120 Jahren. Das war die Gnadenfrist bis zur Flut! Und wer hat diese Predigt ausgeführt? Das war Noah, der Prediger der Gerechtigkeit. In 1. Petrus 3, 20 sagt Petrus, dass die Langmut Gottes gewartet hat. Diese Menschen waren, wie der Text sagt, einst ungehorsam, sie hätten sich natürlich damals bekehren sollen!

Nun, der Sinn ist der: Sie sind jetzt im Gefängnis, aber Christus hat ihnen nicht im Gefängnis gepredigt, sondern sein Geist hat durch Noah damals zu ihnen, diesen Menschen, gepredigt. Ich lese noch einmal:

18.  „Denn es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe, getötet nach dem Fleische, aber lebendig gemacht nach dem Geiste,

19.  In dem er auch hinging und predigte den Geistern, die im Gefängnis sind,

20.  Die einst ungehorsam waren, als die Langmut Gottes harrte in den Tagen Noahs, während die Arche zugerichtet wurde, in die wenige, das ist acht Seelen, durch Wasser gerettet wurden.“

Also wir müssen den Text nicht so verstehen, dass sie eine 2. Chance nach dem Tode bekommen hätten, sondern es wird gerade in der Bibel gesagt, dass der Heilige Geist durch Noah gewirkt hat und die Menschen haben es gehört und sie haben nicht geantwortet, indem sie Buße täten und darum sind jetzt die Geister dieser Menschen in dem Gefängnis. Es ist so, wie wenn ich sagen würde: Ich würde heute Hans das Evangelium weitergeben. Morgen wird Hans verhaftet und er kommt in den Knast. Jetzt kann ich sagen: Ich habe Hans, der jetzt im Gefängnis ist, das Evangelium verkündigt. Aber ich habe das nicht „morgen“ gemacht, sondern „heute“. Wem? Dem Hans, der im Gefängnis ist, das ganze Evangelium verkündigt. Aber noch vor seiner Haft.

Die Stelle ist so zu verstehen: Christus ist in dem Heiligen Geist hingegangen und hat durch Noah gepredigt. Jetzt sind diese Geister der Menschen im Gefängnis.

Frage: ...?

Ja, es ist so, dass in der Bibel ist nicht alles so formuliert, wie wir es gerne hätten. Und Petrus selber sagt von Paulus, dass viele Dinge in seinen Briefen schwer zu verstehen sind, die die Unwissenden und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben (2. Petrus 3, 16).

Frage: ...?

Ja, man könnte es anders verstehen, und das hat man auch tatsächlich anders verstanden. Das waren nicht komische Leute unter den Reformatoren, sondern Luther hat das so verstanden.

Frage: ...?

Gut, dann müssen wir weiter argumentieren. Von der Bibel her gesehen gibt es nirgends, dass es eine 2. Chance nach dem Tod gibt. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt für die Evangliumsverkündigung! Darum hat die Frage übrigens in der nachreformatorischen Zeit noch viele Auseinandersetzungen gegeben. Also das war ein Knackpunkt in der nachreformatorischen Lehrstreitigkeiten. Das wurde nicht überall einfach so geschluckt und danach hat man das schließlich sehr vage formuliert, um ja nicht zu viel zu sagen. Aber der Punkt ist der: Wir müssen klar festhalten, dass es dem Menschen gesetzt ist einmal zu sterben, danach das Gericht (Hebräer 9, 27)! Das ist der Ernst der Entscheidung. Mit dem Tod ist es wirklich so, wie es heißt in Prediger 11, 3: „Da, wo der Baum fällt, da bleibt er liegen.“ Da ist die Entscheidung für ewig gefallen! Darum ist es nicht einfach so nebensächlich und darum war es mir so wichtig, das noch einzuflechten in unser Thema. Dass man das gut liest, der Text spricht nicht über die Menschen, die noch nichts gehört hätten, sondern ausdrücklich über die ungehorsamen Menschen, die nicht gehorchen wollten.

Jetzt gehen wir weiter. Wir haben ja in Lukas 16 gelesen und gesehen, der Ort der verstorbenen Menschen, die verloren gehen, heißt dort auch Hades, Vers 23: „Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. Und in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war, sieht er Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.“ Dieser Ort, Hades, wird auch in Vers 28 „der Ort der Qual“ und in 1. Petrus 3, 19 „das Gefängnis“ genannt. Daraus schließen wir: Der Begriff Scheol, bzw. Hades, bezeichnet ganz allgemein den Ort der Abgeschiedenen, unabhängig, ob es sich a) um das Paradies, Schoß Abrahams, das Sein bei Christus handelt, oder ob es sich b) um den Ort der Qual oder das Gefängnis handelt.

Jetzt kommen wir zu weiteren Informationen, die der Abschnitt in Lukas 16, 19-31, wo der Vorhang zum Jenseits geöffnet wird, uns bietet. Wir sehen nämlich, dass der Ort der Verlorenen und der Ort der Erlösten durch eine tiefe, unüberbrückbare Kluft getrennt ist. Vers 26: „Und zu diesem allem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, damit die, die von hier zu euch hinübergehen wollen, nicht können, noch die, die von dort zu uns herüberkommen wollen.“ Das zeigt uns wieder das Endgültige nach dem Tode, keine 2. Chance, unüberbrückbar! Das bestätigt also nochmals, was wir gerade in Verbindung mit 1. Pet 3 besprochen haben. Wo der Baum fällt, da bleibt er liegen.

Wir erkennen sogar aus diesem Abschnitt in Lukas 16, dass es Sichtkontakt und Kommunikation zwischen den Bereichen gibt. Das ist höchst erstaunlich! Aber das wird uns hier enthüllt, denn dieser reiche Mann, am Ort der Verlorenen, spricht mit Vater Abraham, seinem Vorfahren. Darum nennt er ihn Vater, weil er sein Vorfahren ist als Jude.

Er sieht Lazarus im Schoß Abrahams. Übrigens, „Schoß Abrahams“ hat nichts damit zu tun, dass er jetzt wie mit einem Baby ist. So, wie es im negro spiritual verstanden wird „Rock my soul in the bosom of Abraham“, übersetzt „wiege meine Seele im Schoß Abrahams“, das hat nichts damit zu tun! Sondern im Schoß Abrahams geht aus von der Situation des gemeinsamen Essens! Nicht wahr, Johannes war doch beim letzten Passah, und er lag im Schoß Jesu. Die Polster, auf den man beim Abendessen lag, waren so angelegt, dass der geehrteste Gast mit dem Polster so liegen kann, dass er unterhalb des Hausvaters lag. Und diesen Platz hatte offensichtlich der Jünger, den Jesus liebte, nämlich Johannes. Dadurch konnte er, mit dem Kopf erhöht auf dem Polster, an die Brust Jesu hinkommen. Das war gewissermaßen der Kontakt zum Herzschlag des Erlösers. Das hat also nichts mit dem Mutterschoß für das Kleinkind u tun, wo man das Baby so trägt, sondern es geht hier um Tischgemeinschaft. Die üben in Lukas 16 Tischgemeinschaft!

Was auch noch sehr eindrücklich ist, es heißt in Lukas 16, 25 „Kind“. Das sagt Abraham, weil er der Vorfahren ist von diesem Verlorengegangenen. „Kind, gedenke, dass du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus gleicherweise das Böse; jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein.“ Es steht nicht, er ist getröstet, sondern er wird hier getröstet. Das ist also ein Aspekt des Paradieses, dass Menschen, die so Schweres gelitten haben in ihrem Leben, dass die nach dem Tod mit dem noch fertig werden müssen, indem sie dort getröstet werden. Aber wirklich, den Tod bekommen. Darum heißt es dann auch später von der neuen Welt in Offenbarung 21, dass es da keine Träne mehr gibt und es wird kein Geschrei mehr geben, keinen Scherz, nichts dergleichen. Es ist nicht so, dass im Himmel schlagartig alles gut ist, sondern sie werden hier getröstet.

Übrigens, im Himmel kann man auch weinen. Es gibt ausdrücklich ein Beispiel von einem Menschen, der im Himmel weint, Johannes, in Offenbarung 5, 4. Johannes sieht, dass niemand würdig ist das Buch mit den 7 Siegeln zu öffnen und „da weinte er sehr“. Man kann im Himmel weinen und getröstet werden. Und wenn wir diese Sicht nicht hätten, dann könnten wir die Frage nach der Gerechtigkeit auf Erden nie beantworten. Wer nicht damit rechnet, dass es eine Gerechtigkeit im Jenseits gibt, wird nie fertig werden mit dem, was z.B. in der Judenvernichtung gemacht worden ist. Aber es gibt eine Gerechtigkeit, die über den irdischen Horizont hinausgeht. Und darum sagt Abraham, Kind, du hast dein Gutes in deinem Leben gehabt und jetzt leidet du Qual. Das muss uns beschäftigen, sonst werden wir mit dem Leben gar nicht fertig werden. Die Frage nach der Gerechtigkeit müsste uns wirklich irre machen und das ist auch geschehen. Darwin schreibt in seiner Autobiografie: Wenn ich den gestirnten Himmel anschaue, dann kommt wie eine Macht über mich, dass es doch einen Schöpfer gibt. Und dann, wenn ich an die Ungerechtigkeit in dieser Welt denke, dann geht das wieder weg.“ Ja, das Problem der ungelösten Gerechtigkeitsfrage, das hat er so pervertiert, um schließlich den Gedanken des Schöpfers von sich zu weisen. Abe es ist nicht eine unlösbare Frage, weil Gott uns zeigt, es gibt eine Gerechtigkeit, die über den Horizont des Grabes hinausgeht.

Und noch etwas: Die Übersetzung von Scheol und Hades durch „Hölle“ ist falsch. Die Verlorenen warten im Scheol auf das Endgericht in der Hölle. Die Hölle ist noch zukünftig! Heute ist die Hölle absolut leer. Es ist eine Haft vor der Gerichtsverhandlung, darum „das Gefängnis, aber im Sinn von einer Haft, im Blick auf die endgültige Gerichtsverhandlung, die noch zukünftig ist.

4.      Der Abyssus bzw. der Tartarus

Offenbarung 20, 1-3, gerade im Kapitel vorher wird die Wiederkunft Christi in Herrlichkeit beschrieben, um sein Reich hier auf Erden aufzurichten:

1.      „Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herniederkommen, der den Schlüssel des Abgrundes (=Abyssus) und eine große Kette in seiner Hand hatte.

2.      Und er griff den Drachen, die alte Schlange, der der Teufel und der Satan ist; und er band ihn 1000 Jahre,

3.      Und warf ihn in den Abgrund (Abyssus) und schloss zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe, bis die 1000 Jahre vollendet wären. Nach diesem muss er eine kleine Zeit gelöst werden.

Hier haben wir diesen eigenartigen Ort, Abyssus genannt, wo der Teufel in der Zukunft gebunden hingetan wird, wenn der Christus wiederkommt. Damit wird er in die Isolationshaft getan, um sein Werk auf Erden nicht mehr weiterführen zu können. Er weiß, dass dann in der Zukunft, wenn die große Drangsal beginnt, dass es nicht mehr lange geht. Darum heißt es auch in Kap. 12, 12, dass er sehr wütend ist, weil er weiß, dass er nicht viel Zeit hat: „Darum seid fröhlich, ihr Himmel und die ihr in ihnen wohnt! Wehe der Erde und dem Meere! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, dass er wenig Zeit hat.“ Also er wird gebunden und kann sein zerstörerisches Werk 1000 Jahre nicht mehr weiterführen.

Das griechische Wort „abyssus“ heißt „die Tiefe“ oder „der bodenlose Abgrund“. Die Dämonen, das sind Engel, die mit Satan gefallen sind, die fürchten sich vor diesem Augenblick, wo sie nämlich auch eingesperrt werden sollen! Das sehen wir aus Lukas 8. Da wird beschrieben, wie der Herr Jesus nach Gadara gekommen war, wo dieser Besessener war, von mehreren Tausend Dämonen besessen. Der Herr Jesus begegnet diesen und die Dämonen fangen an zu sprechen mit dem Sohn Gottes.

27.  „Als er aber an das Land ausgestiegen war, kam Ihm ein gewisser Mann aus der Stadt entgegen, der seit langer Zeit Dämonen hatte und keine Kleider anzog und nicht im Hause blieb, sondern in den Grabstätten.

28.  Als er aber Jesum sah, schrie er auf und fiel vor Ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesu, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht.

29.  Denn er hatte dem unreinen Geist geboten, von dem Menschen auszufahren. Denn öfters hatte er ihn ergriffen; und er war gebunden worden, verwahrt mit Ketten und Fußfesseln und er zerbrach die Bande und wurde von Dänonen in die Wüsteneien getrieben.

30.  Jesus fragte ihn aber und sprach: Was ist dein Name? Er aber sprach: Legion; denn viele Dämonen waren in ihn gefahren.

31.  Und sie baten ihn, dass er ihnen nicht gebiete, in den Abgrund (Abyssus) zu fahren.

32.  Es war aber daselbst eine Herde vieler Schweine, die an dem Berge weideten. Und sie baten ihn, dass er ihnen erlauben möchte, in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen.

33.  Die Dämonen aber fuhren von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und ertrank.

Also die Dämonen haben gesehen, da kommt der Messias und sie denken, jetzt geht es uns an den Kragen. Sie wissen nämlich von dem Ereignis, dass sie einmal gebunden werden in der messianischen Zeit. Und das kommt aus Jesaja 2. Dort wurde das schon prophezeit und das wissen diese Dämonen. Aber sie wussten offensichtlich nicht, dass sich das auf das 2. Kommen Christi bezieht und nicht auf das 1. Kommen. Sehen wir, dass die Dämonen auch gewisse Auslegungsprobleme haben. Ja, das ist sogar sehr interessant, das zeigt uns, dass die Engelwelt nicht einfach so erhaben ist über all die Fragen, die uns den Kopf manchmal zerbrechen.

Jesaja 24, 21-23, geschrieben um 700 v. Chronik :

21.  „Und es wird geschehen an jenem Tage, da wird der HERR heimsuchen die Heerschar der Höhe in der Höhe (das ist die Engelwelt) und die Könige der Erde auf der Erde (das sind die Menschen).

22.  Und sie werden in die Grube eingesperrt, wie man Gefangene einsperrt, und in den Kerker eingeschlossen; und nach vielen Tagen werden sie heimgesucht werden.

23.  Und der Mond wird mit Scham bedeckt und die Sonne beschämt werden; denn der HERR der Heerscharen herrscht als König auf dem Berg Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit.

Also das ist die Zeit, wo der Herr Jesus kommt als König um zu herrschen! Und in dieser Zeit wird die gefallene Engelwelt in die Grube eingesperrt und auch die Menschen, die gerichtet werden, werden da ins Gefängnis eingesperrt! Da haben wir den Ausdruck „Kerker“ oder „Gefängnis“, den wir ja schon von 1. Petrus 3, 19 kennen!

Also diese Engel aus Lukas 8, 31 wussten darum und jetzt hatten sie Angst – ach, bist du gekommen um uns jetzt schon einzusperren? Und als Ausweg, anstatt eben in den Abyssus, in den Abgrund zu gehen, bitten sie, dass sie jetzt noch in die Schweineherde gehen können. Und der Herr erlaubt es, denn es ist noch nicht der Zeitpunkt für dieses Gericht, der Bindung der Dämonen.

Und jetzt können wir übrigens aus Jesaja 24, 21.22 erkennen, dass im Prinzip der Abyssus, wo Satan und die Dämonen gebunden werden, eigentlich der gleiche Ort ist, wo auch die Menschen, die Verlorenen eingekerkert werden, denn das wird ja in Jesaja 24 zusammengenommen.

Nun, de Abyssus hat bereits Engel drin, aber eine ganz bestimmte Gruppe. Das finden wir im Judasbrief, Verse 6 und 7:

6.      „Und Engel, die ihren ersten Zustand nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, wird er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Ketten unter der Finsternis verwahrt.

7.      Wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die sich, gleicherweise wie jene, der Hurerei ergaben und anderem Fleische nachgingen, als ein Beispiel vorliegen, indem sie des ewigen Feuers Strafe leiden.“

Die Engel aus Vers 6, die warten auf das Gericht des großen Tages. Die sind also hier in Haft auf das Gericht hin und das Gericht wird „der große Tag“ genannt. Was sind das für Engel? Von Sodom und Gomorra und den umliegenden Städten aus Vers 7 heißt es, die sich gleicherweise wie jene der Hurerei ergaben. Wer sind denn „jene“? Das weist zurück auf Vers 6 – die Engel, die Hurerei begannen haben! Und zwar ist das in Verbindung mit 1. Mose 6 zu sehen, wo die Söhne Gottes mit den Töchtern der Menschen eine sexuelle Verbindung eingegangen sind. Also Judas, Vers 6 macht deutlich, diese Engel, die da gebunden in der Finsternis sind, haben Hurerei begangen, genauso wie die Menschen in Sodom und Gomorra und den umliegenden Städten. Und zwar wird spezifiziert: Sie sind anderem Fleisch nachgegangen.

Auf Griechisch gibt es zwei Wörter für „anderer“: „allos“ und „hetheros“. „Allos“ meint ein anderer von dergleichen Art, „hetheros“ meint ein anderer von verschiedener Art. Hier im Vers 7 ist es „hetheros“, das heißt die Leute von Sodom sind anderem Fleisch, von anderer Art nachgegangen. Das ist Sodomie, die Beziehung zu Tieren, das Abscheulichste, was es an Perversion gibt. Das bezeichnet man als Sodomie, weil es eben dort in Sodom, neben Homosexualität, vorgekommen ist, wie man das in 1. Mose 19 sieht.

Jetzt haben diese Engel, wie die Leute von Sodom, diese Sünde begangen, anderem Fleisch nachzugehen und das zeigt wieder: Sie haben die Schöpfungsordnung durchbrochen, indem Engel mit Menschen eine sexuelle Beziehung eingegangen sind. Das ist genau das, was wir in 1. Mose 6, 2 finden:

2.      „Da sahen die Söhne Gottes (ein bekannter Ausdruck für Engel aus Hiob 1 und 2), dass die Töchter der Menschen schön waren, und sie nahmen sich zu Frauen, die sie irgend erwählten.“

3.      ...

4.      In jenen Tagen waren die Riesen auf der Erde, und auch nachher, als die Söhne Gottes zu den Töchtern der Menschen eingingen und diese ihnen gebaren. Das sind die Helden, die vor alters waren, die Männer von Ruhm gewesen sind.“

Das hat also zu diesen Bastarden geführt, zu diesen Riesen. Vor und nach der Sintflut ist das geschehen. Das ist etwas ganz einzigartiges, aber es wird uns so bezeigt. Im Judasbrief wird dann ausdrücklich gesagt „Engel“, nicht nur einfach „Söhne Gottes, wie hier in 1. Mose 6, 2. Und das war so schlimm, dass Gott diese Engel schon vor der Zeit im Abyssus gebunden hat!

Das führt uns noch zu 2. Petrus 2, 4:

4.      „Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern, sie in den tiefsten Abgrund (Abyssus) hinabstürzend, Ketten der Finsternis überlieferte, um aufzubewahrt zu werden für das Gericht;

5.      Und die alte Welt nicht verschonte, sondern nur Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, selbacht erhielt, als er die Flut über die Welt der Gottlosen brachte;

Wieder wird von Engeln gesprochen, die Gott in den Abgrund hinabgestürzt hat und dann wird als nächstes Beispiel von der Sintflut gesprochen! Engel, „die gesündigt hatten“, nicht irgendeine Sünde, sondern das war diese besonders schwere Sünde, wo die Schöpfungsordnung durchbrochen worden ist! Und darum wurden sie schon eingesperrt!

Wir haben gesehen, diese Dämonen von Gadara in Lukas 8, die hatten Angst, sie kommen auch in den Abyssus hinunter, aber sie wurden noch verschont! Also die anderen, die waren noch schlimmer, in dem, was sie getan haben! Das zeigt uns auch, wie schwerwiegend Gott die Sünde der Perversion einstuft, wo die Schöpfungsordnungen missachtet und zerstört werden.

Und nun hier in 2. Petrus 2, 4, dieser Ausdruck „hinabstürzen“ heißt auf Griechisch „tartaroo“ = in den Tartarus hinabwerfen. Dieser Ausdruck kommt im NT nur hier vor. Bei den alten Griechen bezeichnet der Tartarus den Ort der abgeschiedenen Gottlosen. Also bei den heidnischen Griechen war das der übliche Ausdruck, der Tartarus, da, wo die Gottlosen nach dem Tode sind. Also das heißt: der Tartarus und der Abyssus trifft sich wieder, da sind Engel gebunden und werden noch Engel gebunden werden.

Jetzt haben wir aus Jesaja 24 deutlich gemacht, dass eigentlich das alles dasselbe ist: Abyssus, Tartarus und auch der Hades, wo die verlorenen Menschen sind. Aber es fällt auf, obwohl das dasselbe ist, in Verbindung mit Engel wird nie vom Scheol oder Hades gesprochen, sondern immer nur vom Tartarus und vom Abyssus. In Verbindung mit Menschen wird gesprochen vom Scheol, Hades und Abyssus. Was ist wohl der Grund? Nun, Scheol und Hades steht ja sehr eng in Verbindung mit dem Gedanke des Todes, und Engel können nicht sterben. Engel sterben nicht, nur Menschen können sterben und darum wird dieser Ort für die Engel als Abyssus und Tartarus bezeichnet. Und für die Menschen, weil sie sterben, wird er Hades und Scheol genannt. Das macht so den Unterschied, obwohl es so identisch ist. Und das führt uns zum 5. Punkt:

5.      Die Hölle

Die Hölle ist die richtige Übersetzung für das griechische Wort „geenna“. Das kommt im NT 12x vor: Matthäus 5, 22.29.30; Matthäus 10, 28; Matthäus 18, 9; Matthäus 23, 15.33; Markus 9, 43.45.47; Lukas 12, 5; Jakobus 3, 6. Also nur an diesen Stellen ist es gerechtfertigt, mit „Hölle“ zu übersetzen. Das Wort geena ist ja gar kein griechisches Wort, das ist eigentlich ein hebräischer Ausdruck von „ge hinnom“. Die Griechen haben diesen Ausdruck als „geena“ ausgesprochen. Griechen können im Wortinneren kein [h] sprechen, sie können also nicht „gehenna“ sagen und so haben sie „geena“ gesagt. Nur am Wortanfang können sie ein [h] sagen.

Das Tal Hinnom, das ist ein Tal in Jerusalem. Ich habe heute Morgen die Silberrollen von Ketef Hinnom erwähnt, die sind dort gefunden worden. Das Tal Hinnom wird z.B. unteranderem  in 2. Könige 23, 10 erwähnt. Das war das Tal, gerade außerhalb der Stadt, zu dem führte das Taltor hin. Dort wurden in der Zeit der Könige Kinderopfer dem Moloch dargebracht. Josia, der ja eine Reformation durchgeführt hat in Juda, hat dann diesen Kult abgeschafft, indem er dieses Tal entweiht hat. Das hat er ganz einfach gemacht, indem er daraus die „Kehricht-Verbrennungsanlage“ gemacht hat. Dadurch, dass er den Abfall, den ganzen Dreck verbrennen ließ im Hinnom-Tal, haben dann diese Götzendiener das Tal als unrein betrachtet für ihre „reine“ Kinderopfer. Ja, sie dachten, das sei eine gute Sache, so wie die Abtreibungsbefürworter. Die denken auch, sie kämpfen für Gerechtigkeit, das ist genau diese Perversion.

Josia hat dieses Tal entweiht, er hat dort den Kehricht-Verbrennungsort eingerichtet und dadurch brannte im Hinnom-Tal, außerhalb der Stadt des Friedens, Jerusalem ist ja Stadt des Friedens, ein ewiges Feuer. Und so wurde das Tal Hinnom zum Vorgeschmack, zum Hinweis, zum Symbol für die Hölle. Das ewige Feuer außerhalb der Stadt des Friedens, außerhalb der Gemeinschaft mit Gott! Und die himmlische Entsprechung wäre dann das himmlische Jerusalem. Der Ort des ewigen Feuers bedeutet weg vom Frieden Gottes.

Also darum dieses Wort „geena“ im NT – das Tal Hinnom. „Hinnom“ kann man mit „Wimmern“ übersetzen. Es kommt nach der arabischen Wortwurzel „hann“ = wimmern. Das Tal Hinnom ist also das Tal des Wimmerns. Und das passt gut, denn Herr Jesus bezeichnet ja in Matthäus 13, 50 den Ort der Verdammnis als den Ort des Weinens: „Da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen“. Nicht Zähneklappern, wie Luther übersetzt hat, sondern Zähneknirschen. Zähneknirschen ist keine Buße, sondern Verbitterung, indem man sich doch nicht vor Gott beugen will!

Nun, die Hölle wird im NT ganz verschieden bezeichnet:

-          Feuer- und Schwefelsee in Offenbarung 20, 10.14.15

-          Der Feuerofen in Matthäus 13, 42

-          Die äußere Finsternis in Matthäus 8, 12

-          Die ewige Pein im Matthäus 25, 46

-          Das unauslöschliche Feuer in Markus 9, 44

-          Ewiges Verderben, hinweg vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke in 2. Thes 1, 9

In Matthäus 25, 46 steht „ewige Pein“. Wenn jemand behauptet, ewig bedeutet nicht ewig, dann muss er daran denken, dass in Matthäus 25, 46 davon gesprochen wird, dass die einen in das ewige Leben gehen und die anderen in die ewige Pein. Wenn „ewige Pein“ nicht ewig ist, dann ist das „ewige Leben“ auch nicht ewig! Und abgesehen davon, das Wort „aijonios“ = ewig kommt im NT 70x vor und meint wirklich ewig. In 2. Korinther 4, 18 sagt Paulus: „wir schauen nicht auf das, was man sieht, sondern das, was man nicht sieht; denn das, was man sieht, ist zeitlich, das aber, was man nicht sieht, ewig.“ – aijonios. Jetzt haben wir den Gegensatz zwischen zeitlich und x; was bedeutet aijonios? Das Gegenteil von zeitlich! Und was ist das Gegenteil von zeitlich? – eben, ewig! Und so können wir das also ganz deutlich machen aus dem NT selbst, dass eine ewige Pein gemeint ist.

So haben wir das irdische Bild:  Jerusalem auf seinen Bergen, mit dem Tempel, dem Wohnort Gottes – und das Tal Hinnom außerhalb, unten in der Tiefe, das ewige Feuer.

6.      Die Auferstehung

Wir können also sagen, die Seelen der Erlösten sind heute schon im Paradies – im Schoß Abrahams – bei Christus, da, wo der himmlische Tempel ist – das himmlische Jerusalem – das himmlische Vaterland. Und da warten sie auf etwas ganz Wichtiges, nämlich auf die 1. Auferstehung! So wird die Auferstehung der Gerechten in Offenbarung 20, 5-6 genannt:

5.      „Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die 1000 Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung.

6.      Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit Ihm herrschen 1000 Jahre.“

Diese Auferstehung wird auch genannt die Auferstehung aus den Toten, Lukas 20, 35.36:

35.  „Die aber würdig geachtet werden, jener Welt teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet;

36.  Denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind Engeln gleich und sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind.“

Und Philipper 3, 11 sagt auch Auferstehung aus den Toten. Das ist wichtig, der Herr Jesus ist ja auferstanden am 3.Tag, aber die Masse der Toten blieb in den Gräbern. Seine Auferstehung war eine Auferstehung heraus aus den Toten, während die Toten sonst zurückblieben. Die Auferstehung der Toten wäre, wenn alle auferstanden wären zu dem Moment, aber er ist auferstanden und die Masse blieb! Und das ist also Auferstehung aus den Toten, und so wird die Auferstehung der Erlösten genannt in Lukas 20, 35 und Philipper 3, 11: die Auferstehung aus den Toten. Und das zeigt uns, dass eben nicht alle zu gleicher Zeit auferstehen werden. Und diese Auferstehung wird in Apostelgeschichte  25, 15 die Auferstehung der Gerechten genannt. Und zwar nicht, weil diese Menschen so gute Menschen waren, sondern weil sie sich vor Gott gebeugt haben, ihre Schule reuig bekannt haben und durch Glauben allein gerechtfertigt worden sind! Rechtfertigung durch Glauben, das macht den Menschen gerecht! Und diese Gerechten sind angedeutet bei der Auferstehung der Gerechten. Diese Auferstehung wird in Johannes 5, 28-29 auch die Auferstehung zum Leben genannt, die unmittelbar vor der Entrückung der Gemeinde stattfinden wird:

23.  „Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in Gräbern sind, seine Stimme hören,

24.  Und hervorkommen werden: Die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts.

Wie auch 1. Korinther 15, 51-54 und 1. Thessalonicher 4, 13-18. Es gibt aber dann noch eine spätere Phase der ersten Auferstehung, nämlich Menschen, die nachher durch die Drangsalszeit gehen müssen, und da kommen Gläubige ums Leben und die werden am Anfang des 1000-jährigen Reiches auferweckt. Offenbarung 11, 11: „Und nach den drei Tagen und einem halben kam der Geist des Lebens aus Gott in sie, und sie standen auf ihren Füßen; und große Furcht fiel auf die, die sie schauten.“

Offenbarung 20, 4-6:

4.      „Und ich sah Throne, und sie saßen darauf, und es wurde ihnen gegeben, Gericht zu halten; und die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet waren, und die, die das Tier nicht angebetet hatten, noch sein Bild, und das Malzeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und an ihre Hand, und sie lebten und herrschten mit dem Christus 1000 Jahre.

5.      Die übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die 1000 Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung.

6.      Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tode keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen 1000 Jahre.“

Trotz der verschiedenen Phasen wird das alles als die erste Auferstehung bezeichnet! Also, wir können sagen:

-          Die 1. Phase: die Auferstehung Christi

-          Die 2. Phase: die Entrückung

-          Die 3. Phase: die 2 Zeugen (Offenbarung 11, 11)

-          Die 4. Phase: die Auferstehung aller Märtyrer aus der Drangsalszeit nach der Entrückung, am Anfang des 1000-jährigen Reiches (Offenbarung 20)

Und der ist der Gegensatz dazu, dass die Verlorenen im Gefängnis, im Scheol, Hades, Abyssus auf die zweite Auferstehung laut Offenbarung 20, 11-15 warten:

11.  „Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel und keine Stätte wurde für sie gefunden.

12.  Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Bücher wurden aufgetan; und ein anderes Buch war aufgetan, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.

13.  Und das Meer gab die Toten, die in ihm waren, und der Tod und der Hades gaben die Toten, die in ihnen waren, und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.

14.  Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod, der Feuersee.

15.  Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buche des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen.

Diese Auferstehung findet statt nach dem 1000-jährigen Reich. Also es ist ganz deutlich mindestens 1000 Jahre abgetrennt von der ersten Auferstehung mit ihren verschiedenen Phasen! Und zwar in dem Moment, wo Himmel und Erde nach 2. Petrus 10 alle Elemente aufgelöst werden im Brande, Himmel und Erde entfliehen. Und da steht der große und weiße Thron, und der darauf sitzt, das ist Jesus Christus als Mensch! Und sein Gesicht als Richter wird so schrecklich sein, es heißt, vor seinem Angesicht entfloh die Erde und der Himmel (Vers 11). Das ist der gleiche, der gekommen ist als Erlöser, der mit dem reichen, jungen Mann gesprochen hat, der Karriere gemacht hat und der nicht bereit war, Ihm nachzufolgen. Und dann heißt es: Jesus liebte ihn! Und der gleiche wird hier auf dem Thron sitzen! Und da werden also alle Verlorenen seit Kain, die werden erst da auferstehen, die bekommen wieder einen Körper, vereinigt mit dem Geist, der Seele aus dem Hades und dann werden sie so vor das Gericht Gottes gestellt werden.

Nach ihren Werken werden sie beurteilt werden, also Hitler wird nicht gleich beurteilt werden wie irgend ein anderer, sondern nach ihren Werken! Und diese Auferstehung wird in Apostelgeschichte 24, 15 die Auferstehung der Ungerechten genannt. Weil sie die Rechtfertigung aus Glauben nicht angenommen haben. Und in Johannes 5, 28.29 nennt das die Auferstehung zum Gericht. Die Auferstehung zum Leben und zum Gericht wird manchmal in einem Vers so nebeneinander genannt, und gleich kommt man zu der Idee, das findet gleichzeitig statt. Das hat ja auch in der katholischen Kirche diese verbreitete Vorstellung, dass am Ende der Zeit, am jüngsten Tag ist das Endgericht, und dann werden alle auferstehen, die Gerechten und die Ungerechten. Aber das ist eine Vereinfachung, denn wir sehen, dass die Auferstehung der Gerechten ist früher und ist getrennt durch mindestens 1000 Jahre von dem Endgericht der Verlorenen.

Ja, das wäre so das Thema in der Übersicht, aber ich denke, wenn man das alles so zusammennimmt, da staunt man, dass die Bibel viel, viel mehr erzählt über das Jenseits, als man so denkt. Und gerade die Offenbarung öffnet den Schleier so weit! Und wir sehen heute die Thanatologie, die Sterbensforschung, die von sich Reden macht. Wir können viel mehr über dieses Thema erzählen, wir haben sehr viel dazu zu sagen durch göttliche Offenbarung und diese Frau Kübler-Ross, die zu unserer Schande eine Schweizerin ist, hat verbreitet: So viele Menschen sind schon gestorben und die sind dann doch wieder zurückgekommen und haben erzählt: Da gibt es einen wunderbaren Tunnel mit einem Licht und einem Lichtwesen, das ist ganz herrlich. Und dann kommen sie wieder zurück. Also, es gibt keine Verdammnis, man muss keine Angst haben, es kommt sowieso alles gut. Und so sind Millionen verführt worden in den vergangenen Jahren.

Aber interessant ist, dass auch gläubige Ärzte Sterbensforschung gemacht haben, und die haben auch  mit Pateinten gesprochen, die diese Grenzerfahrung gemacht haben. Also, sie waren nicht wirklich gestorben, denn die Bibel sagt, der Tod ist endgültig, da kann man nicht mehr zurück. Aber sie sind in einem Grenzbereich angekommen, und da gibt es also Leute, die haben von glücklichen Gefühlen gesprochen und es gibt viele Menschen, die haben schrecklichste Ängste erlebt, über die hat Frau Kübler-Ross nicht gesprochen.

Also das ist ganz offensichtlich eine unsaubere Sache und damit ist natürlich noch nicht angedeutet, was sie erlebt haben. Nun gibt es auch eine gute Erklärung dafür, für diese Lichterscheinung und diesen Tunnel. Das hängt zusammen mit ganz extremen Situationen von Stress oder von einer Unfallsituation oder im Krieg. Da hat unser Körper die Einrichtung, dass er Edorphine-Stoffe ausschütten kann, und die sind verwandt mit Morphium und sie wirken in ganz extremen Situationen als Schmerzlinderung! Und das kann in solchen Grenzsituationen dazu  kommen, dass man dann innerlich Impulse hat über den Sehnerv, und zwar so tunnelförmig wird es über den Sehnerv ins Gehirn gegeben vom Licht und dann eben das glückliche Gefühl über die Endorphine-Stoffe. Aber es ist nicht etwas Objektives, dass das geschehen ist, sondern das sind innere Impulse, die sind nicht wirklich gestorben. Und darum können auch gottlose Menschen diese Situation so erleben. Offensichtlich hat Gott diese Einrichtung mit Endorphinen-Stoffen gegeben, eben auch, um den Prozess des Sterbens auch bei Gläubigen zu erleichtern. Ganz interessanter Gedanke, ich meine als Gläubige wissen wir klar, das Schönste kommt noch, aber wenn man denkt, der Prozess des Sterbens selber, das ist doch schon etwas, da haben wir innerlich einen Widerstand gegen das. Und Gott hat das so eingerichtet, dass wenn es in diese Situation kommt, dass der Mensch irgendwie geschützt ist, um diesen Übergang gut zu erleben. Aber wir müssen ja nicht irgendwie glauben, dass gottlose Menschen da die Glückseligkeit wirklich im Jenseits gesehen hätten. Es ist ein Betrug, aber wir haben die Offenbarung Gottes in der Heiligen Schrift und die geht eben übe den Ereignishorizont von uns Menschen, der beim Grab aufhört. Und so wissen wir vieles, was kommen wird, wie es sein wird, und diese ganzen Szenen im Himmel in der Offenbarung, die wecken wirklich das Bewusstsein einer gewaltigen Herrlichkeit, Freude. Und sie zeigen auch, das ist nicht alles so statisch und passiv. Und es wird nie langweilig werden, da wird so viel Gewaltiges geschehen! Und ich möchte schließen mit Epheser 2, da haben wir Gottes Programm für die Ewigkeit. Es geht um die Erlösten, warum Gott sie erlöst hat, mit welchem Ziel. Epheser 2, 7:

„Damit er in den kommenden Zeitaltern den überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erwiese in Christus Jesus.“

Das kommende Zeitalter bezeichnet im NT das 1000-jährige Reich, aber hier heißt es, „damit er in den kommenden Zeitaltern...“. Das geht über das 1000-jährige Reich hinaus in die Ewigkeit! „...den überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erwiese in Christus Jesus“, das ist gewaltig! Gott hat ein Programm für die kommenden Zeitaltern, das wird so geballt hier zusammengefasst. Also keine Angst, nicht irgendwie langweilig auf einer Wolke ewig lang Posaune blasen, sondern wir warten auf all diese Überraschungen der Herrlichkeit Gottes – „überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erwiese in dem Messias Jesus!

 

Frage:...?

Ich habe gesagt, es gibt eine Auferstehung der Märtyrern, nicht nach, sondern vor dem 1000-jährigen Reich. Das war die Stelle Offenbarung 20, 4-6, und da wird auch erklärt, woher die kommen. Das sind also Gläubige, die als Märtyrer sterben werden in den Gerichtszeiten, nach der Entrückung der Gemeinde, aber vor dem 1000-jährigen Reich. Das sind allgemein Gläubige aus Israel und aus den Heidenvölkern, Offenbarung 7, die durch diese Zeit der Gerichte hindurchgehen. Die Gemeinde wird bei der Entrückung entrückt und dann nach der Entrückung kommen Menschen aus Israel und aus den Völkern zum Glauben. Übrigens nur solche kommen zum Glauben, die nicht schon vorher das Evangelium gehört haben und nicht angenommen hatten. Alle, die es gehört haben und nicht angenommen haben, wird mit der Entrückung der Gemeinde die Tür der Gnade zugehen! 2. Thessalonicher 2, 9-12:

9.      „Ihn (Antichrist), dessen Ankunft nach der Wirksamkeit des Satans ist, in aller Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge

10.  Und in allem Betrug der Ungerechtigkeit denen, die verloren gehen, darum dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, damit sie errettet würden.

11.  Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben,

12.  Damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.“

Aber es gibt so viele Muslime zum Beispiel, denen noch nie richtig das Evangelium gebracht worden ist, die haben dann noch die Chance!

Frage: (In der Frage geht es um Offenbarung 20, 13.)

Ja, es ist einfach so eine Aufzählung, eine Aneinanderreihung von Begriffen: Meer, Tod, Hades, um zu zeigen, wie wirklich der ganze Bereiche des Todes geleert wird. Der ganze Hades wird von Menschen geleert und die kommen zur Auferstehung. Das Meer hat natürlich eine ganz besondere Bedeutung, denn bei den Schifffahrten in alten Zeiten, wenn jemand auf hoher See starb, der konnte nicht mehr heimgebracht werden. Und dann begrub man ihn auf offener See, das heißt die gingen einfach über Bord. Und da ist irgendwie schon der Gedanke, das ist doch eigenartig, da versinkt er in Tiefen des Meeres, was ist mit ihm jetzt? Wenn jemand schön bestattet ist, dann weiß man, hier an dieser Stelle ist er. Aber Leute, die als Tote irgendwo in Weltmeeren über Bord geworfen sind, wie ist es da? Und diese Stelle macht deutlich: Selbst solche, die in allen Weltmeeren liegen, die kommen alle, es gibt keine Möglichkeit, der Auferstehung zu entgehen.

Übrigens, in jüngeren Zeiten der Geschichte, mit dem Aufkommen des Atheismus, haben doch viele es mit Kremation versucht, vielleicht doch noch einer möglichen Auferstehung entgehen zu können. Sie meinten, bei der Kremation werde gewissermaßen etwas aufgelöst, aber beim Verbrennen des Körpers geht ja kein Atom verloren! Viel geht in die Luft, wir bestehen ja aus 70% Wasser, das verdampft, aber die Wasseratome unseres Körpers sind nicht verloren. Atome, wenn man sie spaltet, dann geschieht etwas. Also diese Atome bleiben erhalten, auch selbst dann, wenn man sich verbrennen lässt. Und der Herr der Atome wird jedem seinen Körper zurückgeben, es gibt keine Möglichkeit zu entfliehen!

Und gerade in der alten Zeit war der Gedanke: die des Meeres, kommen sie wieder? Natürlich, das Meer gibt die Toten, der Tod gibt die Toten, das Totenreich gibt die Toten. So richtig eine Ansammlung von Begriffen, um zu zeigen, jetzt kommen restlos alle. Es ist nicht Auferstehung aus den Toten, sondern es ist Auferstehung der Toten. Aber schrecklich ist, die werden immer noch als Tote bezeichnet, obwohl es die Auferstehung ist. Und da heißt es in Offenbarung 20,Vers 12 am Schluss „... Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.“ Sie werden immer noch als Tote bezeichnet, obwohl sie auferstanden sind, sie haben wieder einen Körper, ganz wichtig. In Lukas 12 sagt der Her Jesus zu den Jüngern:

4.      „... Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und nach diesem nichts weiter zu tun vermögen.

5.      Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Gewalt hat in die Hölle zu werfen; ja, sage ich euch, diesen fürchtet.“

Und in der Parallelstelle in Matthäus 10, 28:

„Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle.“

In der Hölle wird es nur vollständige Menschen geben, Seele und Körper wieder vereint! Im Hades, da sind nur Seelen, aber die werden auferstehen, mit dem Leib verbunden werden und so kommen sie als vollständige Menschen in die Verdammnis. Das ist ganz wichtig, der Körper ist nicht irgendwie vernachlässigbar, eine Nebensache, sondern wir sind Menschen, wir sind Wesen aus Geist, Seele und Körper, das gehört zusammen! Aber diese Auferstehung wird nicht so sein wie die in 1. Korinther 15 beschriebene Auferstehung. Dort wird gezeigt, wir bekommen einen herrlichen Auferstehungsköper. Denn unser Körper, wenn er auferweckt wird, wird verwandelt zu einem herrlichen Körper, zu einem unverweslichen Körper, usw. Das wird so in Vers 43 beschrieben; was schwach war, wird dann stark sein, also alles wird schön sein, jeder wird perfekt sein!

Und für die anderen gibt es in Daniel 12 eine Fotographie:

2.      „Und viele von denen, die im Staube der Erde schlafen, werden erwachen: diese zu ewigem Leben, und jene zur Schande, zu ewigem Abscheu.“

Schrecklich.

Frage: ...?

Ja das ist so, oft wird der Tod in der Verbindung mit den Gläubigen als ein Entschlafen bezeichnet, z.B. in 1. Korinther 11 in Verbindung mit dem Abendmahl. Und denen gilt aber auch der Ausdruck „gestorben“, der wird auch für Gläubige verwendet. Auf Griechisch ist übrigens kein Unterschied zwischen schlafen und entschlafen, dieses Wort sieht man auch in Johannes 11, 11, der Herr Jesus sagt: Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen; und dann meinen die Jünger, dann wird er geheilt werden, wenn er eingeschlafen ist. Dann wird erklärt, nein, damit ist gemeint, er ist gestorben. Und der Herr Jesus sagte ihnen deutlich heraus in Vers 14: Lazarus ist gestorben. Also dieser Ausdruck ist so zweideutlich auf Griechisch, schlafen und entschlafen ist dasselbe.

Der Tod der Gläubigen wird als Schlaf beschrieben, um damit zu zeigen, wie der Tod durch das Werk Christi abgeschwächt ist. Es ist gewissermaßen ein Schlaf im Blick auf den Körper, der im Grab liegt. Nicht, dass die Seele kein Bewusstsein mehr hätte, sondern der Körper liegt im Grab, schläft gewissermaßen, aber das ist für den Herrn Jesus so, wie wenn wir einen Schlafenden wecken müssen. So einfach ist es für den Herrn, um den „Schlafenden“ aus dem Tod zu holen. Und dieser Ausdruck „entschlafen“ wird effektiv eigentlich nur für die Gläubigen verwendet. Das hat etwas sehr Hoffnungsvolles in sich, denn der Ausdruck „gestorben“, ein richtig biblischer Ausdruck, es heißt ja in 1. Thessalonicher 4, 14, dass Jesus Christus gestorben ist, aber das „entschlafen“ drückt das Hoffnungsvolle aus, das gekommen ist, weil Jesus die Macht des Todes gebrochen hat.

Frage: Sind Engel nicht geschlechtslose Wesen, wie konnten die überhaupt mit Frauenmenschen Kontakt aufnehmen?

Es wird nur in Lukas 20 gesagt, dass in der Auferstehung werden die Menschen nicht mehr heiraten, sondern sie werden sein wie die Engel Gottes. Das heißt nicht geschlechtslos, das heißt ehelos!

34.  „Und Jesus sprach zu ihnen: Die Söhne diese Welt heiraten und werden verheiratet:

35.  Die aber würdig geachtet werden, jener Welt teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet;

36.  Denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind Engeln gleich und sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind.

Und effektiv wird z.B. in Daniel 9, 21 über Gabriel ls „der Mann Gabriel“ gesprochen. Das ist schon erstaunlich, er wird nicht einfach Engel Gabriel genannt, das wäre auch richtig, aber hier wird er als Mann bezeichnet. Und dann haben wir den Namen Michael, das ist eigentlich ein männlicher Vorname. Also man sieht keinen Hinweis in der Bibel auf weibliche Engel, aber das männliche wird doch genannt und das erklärt dann, warum die die Beziehung zu Frauen wollten.

Frage: ...?

Die Sache, dass nach der Entrückung für die, die das Evangelium gehört haben, keine Chance mehr haben, das steht ausdrücklich in 2. Thessalonicher 2, 9-12. Der Antichrist kommt also als Gericht Gottes und verführt alle, die nicht die Liebe zur Wahrheit und die Rettung nicht angenommen haben vorhin. Das ist hier sehr deutlich formuliert.

Frage: ...?

Das können wir vergessen, ich meine, wir haben ganz klar den Hinweis auf die Entrückung und dann auch auf die Phasen vor dem 1000-jährigen Reich, sonst haben wir nichts. Gut, zur Zeit des Herrn, als er gestorben war, da sind ja gewisse bei seinem Tod auferweckt worden und sie gingen sogar in die Stadt und erschienen vielen, aber sie sind wieder gestorben. Lazarus, der ist auch auferweckt worden, aber er ist wieder gestorben, denn wenn er nicht gestorben wäre, so würde er noch heute leben.

Es ist wichtig diese zwei Arten von der Auferstehung zu unterscheiden: Es hat ja auch schon im AT Menschen gegen, die auferweckt wurden, bei Elia und Elisa. Aber die sind wieder gestorben und daraus versteht man auch, warum es in Hebräer 11, 35 heißt: „andere aber wurden gefoltert, da sie die Befreiung nicht annahmen, damit sie eine bessere Auferstehung erlangten.“

Frage:...?

Bei den Maßen gibt es da einen interessanten Hinweis, es heißt in Offenbarung 21 bei der Beschreibung des neuen Jerusalems, Vers 17: „Und er maß ihre Mauer, 144 Ellen, eines Menschen Maß, das ist des Engels Maß.“ 144 Ellen, das weist hin auf die Dicke der Mauer. Also, Menschen Maß sei dasselbe wie Engel Maß. Das ist schon wieder etwas Geheimnisvolles. Jetzt können wir mal über Engel Maß sprechen, die sind identisch. Übrigens, ist auch noch bemerkenswert, er hat beim Messen ein goldenes Rohr, V.15, das ist kein Zufall, dass es golden ist, denn das biblische Ellenmaß, die große Elle von 52, 5 cm, das lässt sich herleiten von einem Gold damals. Also wenn man einen Block aus Gold herstellt, eine Elle lang, Elle besteht aus 7 Handbreiten, also 7cmx7cm7cm, dann wiegt er exakt ein biblisches Talent. So ist also Ellenmaß über das spezifische Gewicht von Gold mit dem Talent verbunden. Wi haben es ja für den Meter auch so, 1m³ Wasser entspricht 1 Tonne, so ist also das Metermaß über das spezifische Gewicht vom Wasser geeicht. Beim Wasser kann es sich sehr schnell mit der Temperatur ändern, und das ist bei Gold ein bisschen anders.

Und die kürzere Elle mit 6 Handbreiten, die ist genau 45 cm lang. Sie ist geeicht über das spezifische Gewicht von Kupfer. Also wenn wir genauso einen Block machen mit der kleinen Elle aus Kupfer, dann kriegen wir ein Talent, das ist erstaunlich, nicht wahr. Und man denkt, ja all diese Maßen und kulturellen Errungenschaften, das ist einfach so mutwillig. Aber wir sehen, dass Gott effektiv dieses Maß so eingerichtet hat, über das Gold geeicht. Und jetzt dieses goldene Rohr weist eben darauf hin, dass er hier das Ellenmaß der Königselle verwendet, dass er die große und nicht die kleine Elle meint.

Nun, wir müssen einfach sehen, wo unsere Begrenzungen sind, da ist so wenig über das gesagt und da dürfen wir nicht viel mehr erzählen, als was da steht. Aber trotzdem sollen wir diese wenigen Hinweise eben ernst nehmen, und da steht: das ist Menschen Maß und das entspricht dem Engels Maß. Also das zeigt doch, dass bei diesen Maßen noch ein bisschen mehr da ist, als nur so bisschen symbolische Spielerei.

Frage: ...?

Philipper 3, 11. Ja, das ist die Herausauferstehung von der Paulus spricht. Und damit ist eben nochmals stärker betont die Auferstehung aus den Toten bei den Gläubigen. Paulus sagt, dass er dahin gelangen möge zur Herausauferstehung aus den Toten. Das heißt die Gläubigen, die eben auferstehen bei der Entrückung, noch lange bevor die Verlorenen dann zum Endgericht auferstehen.

Frage: ...?

Ja, die Gläubigen sind auch körperlich tot, aber es wird auch gleichzeitig als ein Entschlafen sein bezeichnet. Also es ist wichtig: Es wird immer gesprochen von der Auferstehung des Leibes, nie von der Auferstehung der Seele. Nicht die Seele wird auferstehen, sondern der Körper wird auferstehen. Das ist gewissermaßen der Leib, der schläft, der wird auferstehen, aber die Seele ist bei vollem Bewusstsein bei Gott. Wie es auch heißt in Prediger 12, 7: der Körper zurückkehrt zum Staub und der Geist kehr zurück zu Gott, der ihn gegeben hat. Und die Auferstehung ist großes Ereignis, wo alles wieder zusammenkommt. Und den Menschen im Paradies fehlt einfach etwas, die warten auf diesen wunderbaren Moment, wo sie zur Vollendung gelangen, und das ist erst möglich bei der Auferstehung!

Frage: Erdbestattung oder Kremation?

Es ist so, Gott sagt ja Adam, er soll zurückkehren zu Staub, wenn er stirbt. Und bei der Kremation ist ja dieser Verwesungsprozess dann nicht so natürlich, nicht dass es zum Staub, sondern zu Karbon pulverisiert. Ja, das Schwarze, das ist der Kohlenstoff in unserem Körper. Nun hier wird effektiv in Amos 2 etwas ganz interessantes dazu gesagt. Man kann sich das so merken, wenn jemand mit dem Thema Kremation kommt, dann schick ihn Heim mit Amos 2:

1.      „So spricht der HERR: Wegen drei Freveltaten von Moab und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen: Weil es die Gebeine des Königs von Edom u Kalk verbrannt hat,

2.      So werde ich ein Feuer senden nach Moab, und es wir die Paläste von Kerijot verzehren; und Moab wird sterben...“

Also unter den Freveltaten der Moabiter wird erwähnt, dass sie den König von Edom verbrannt haben und Gott greift als Richter ein! Das ist schon erstaunlich, dass Gott das nicht akzeptiert! Aber weiter kommt dazu, dass manche Leute von Gott durch Feuer vernichtet worden sind, z.B. Sodom und Gomorra. Und das haben wir in Judas Vers 7 gelesen, das ist eigentlich ein Hinweis auf die Strafe des ewigen Feuers!

Wenn nun ein Gläubiger sich kremieren lässt, dann lässt er an sich das Symbol vollziehen, das eigentlich auf die Höllenstrafe hinweist, der er eben gerade entgangen ist. Es ist also überhaupt völlig unangebracht für einen Gläubigen, dass er durch Feuer seinen Körper verzehren lässt.

Übrigens, ein kurzes Wort zu Sodom und Gomorra. Heute hat man deutlichere Hinweise, wo das war. Man hat fünf Städte ausgegraben am Südende des Toten Meeres auf jordanischer Seite. Vier von diesen Städten sind durch eine Ascheschicht zugedeckt. Und zwar hat man bei der Stadt, die Sodom sein muss, eine 2m dicke Ascheschicht gefunden. Bei den Ausgrabungen hat man deutlich Spuren gefunden, dass das Feuer von oben kam, und nicht, wie bei eine Eroberung, von einer Seite her, dass deutlich von oben her durchgebrannt ist.

Das ist schon interessant, weil die Ausgrabungen wurden in den 60er Jahren des 20. Jhd gemacht. Das ist genau die Zeit der sexuellen Revolution. Das finde ich ganz dramatisch, denn im Judasbrief und 2. Petrusbrief als Endzeitbriefe, erwähnen beide das Gericht von Sodom und Gomorra. Petrus sagt, dass Gott das als Beispiel hingestellt hat für die, die einmal gottlos leben würden. Ausgerechnet in den 60er Jahren wird nun Sodom und Gomorra mit dieser eindrücklichen, dicken Ascheschicht ausgegraben. Also, dieses Feuer ein Hinweis auf das ewige Feuer, und darum unangebracht für Gläubige!