Die biblische Lehre über die Bedeutung der Taufe
Roger Liebi
08.02.2020
Bibelstudium, Bibelarbeit
ID 32245
Wir wollen uns jetzt mit der biblischen Lehre der Taufe beschäftigen und auch da ist es wieder wichtig, dass jeder das Skript vor sich hat. Und diejenigen, die den Livestream anschauen, die können dort, wo es angegeben ist, unter dem Bild das Skript downloaden.
Wenn wir sprechen über die Lehre der Taufe, muss man zuerst klären, über welche Taufe denn gesprochen wird. Wir müssen nämlich – und das hab ich im ersten Teil des Skripts so zusammengestellt – jedenfalls 9 verschiedene Taufen unterscheiden.
1. Erstens einmal gibt es die Taufe von
Johannes. Dann spricht der Herr Jesus über die Taufe mit Feuer und damit meint er
das ewige Gericht in der Hölle. Dann spricht das Wort Gottes an genau 7 Stellen
über die Taufe mit Heiligem Geist. Und da geht es um die Sammlung der Erlösten und
ihre Einführung in den Leib Christi. Also 1. Korinther 12, 13 macht nämlich klar,
wir sind alle mit dem Heiligen Geist getauft worden zu einem Leib. Also die Hineinführung
als Glied in den Leib Christi, das ist nach der Bibel die Taufe mit dem Heiligen
Geist. Aber das ist wieder etwas anderes, wenn wir viertens in Lukas 12, 50 lesen,
wo der Herr Jesus spricht über diese Taufe, die ihn bedrängte. Das ist die Leidens-Taufe
am Kreuz. Das wird auch Taufe bezeichnet. Und dann muss man nochmals unterscheiden:
In Johannes 4, 2 wird gesagt, dass der Herr Jesus bzw. seine Jünger in diesen Jahren,
wo er öffentlich gepredigt hat, getauft haben. Das ist also nochmals zu unterscheiden
von der Taufe des Johannes – die Taufe des Messias und seiner Jünger. Aber wichtig:
noch vor dem Kreuz.
Und dann muss man auch wissen, dass Proselyten – das heißt ganz wörtlich übersetzt
'hinzu Gekommene' – das sind Nichtjuden, die ins Judentum übergetreten waren, die
werden ja erwähnt z.B. Matthäus 23, 15. Da sagt der Herr, dass Pharisäer große Reisen
unternehmen, um einen Proselyten zu machen. Also sehr stark missionarisch tätig
waren. Und dann sprechen weitere Stellen in der Apostelgeschichte, Apostelgeschichte
2, 10, 6, 5, 13, 43, über Proselyten. Das sind also Nichtjuden, die ins Judentum
übergetreten waren. Und bei diesem Übertritt braucht es eine ganz spezielle Taufe,
das ist die Proselyten-Taufe.
Aber dann spricht das Wort Gottes im Alten und im Neuen Testament über das Ritualbad.
Das ist dieses Reinigungsbad im Judentum, das in 3. Mose 15 vorgeschrieben wird
im Gesetz und auch 4. Mose 19. Das wird auch im NT wiederholt erwähnt, z.B. in Hebräer
6, 2 die Lehre von den Waschungen. Das ist auch ein völliges Untertauchen ins Wasser.
Das muss man also auch wieder unterscheiden von der Taufe des Johannes z.B. und
der Taufe der Jünger und auch von der Proselyten-Taufe.
Und dann – ganz erstaunlich – 1. Korinther 10, 2: Paulus spricht von dem Durchzug
der Israeliten durchs Rote Meer und sagt, dass damals Israel auf Mose getauft worden
ist. Das ist die Taufe auf Moses. Der Durchgang durchs Rote Meer und das bedeutete:
Abbruch aller Verbindungen zu Ägypten. Gott hat mit Absicht Israel nicht den kurzen
Weg geführt entlang dem Mittelmeer von Ägypten, entlang dem Mittelmeer durch die
Sinai-Wüste, dann zum Gazastreifen und ins verheißene Land. Das ist der sogenannte
Weg der Philister, wie er in 2. Mose 13 genannt wird. Aber Gott hat einen Umweg
gemacht übers Rote Meer, damit das Meer quasi alle Brücken zum alten Leben in Ägypten
abbrechen würde. Und das ist die Taufe auf Mose.
Und dann neuntens die christliche Taufe. Das ist die Taufe, die der Auferstandene
in Matthäus 28, 19 den Aposteln aufgetragen hat in Verbindung mit ihrer Evangeliumsverkündigung
in aller Welt und die dann in der Apostelgeschichte und in den Briefen immer wieder
behandelt wird. Aber wichtig: Die christliche Taufe ist eben nicht die Taufe des
Johannes, das ist nicht die Taufe mit Heiligem Geist, das ist nicht die Leidens-Taufe
usw., sondern das ist eben die christliche Taufe. Und unser Thema jetzt sind eben
nicht die 8 Taufen in dieser Liste davor, sondern Nr. 9: die christliche Taufe.
2. Ich habe dann in dem Skript unter 2.
eine Bibelstellensammlung zur christlichen Taufe gemacht. Wie wir bei dem Thema
vorhin gesehen haben, ist es wichtig, wenn man ein Thema angeht und einen biblischen
Gesamtblick bekommen will, dann muss man alle Bibelstellen zum Thema sammeln. Und
da hab ich das Hauptwort 'Taufe' – 'baptisma': Römer 6, 4, Epheser 4, 5, Kolosser
2, 12, 1. Petrus 3, 21. Da kommt es als Hauptwort vor. Aber eben ich zähle hier
nur die Stellen, die von der christlichen Taufe sprechen. Drum lass ich da andere
Stellen weg. Gerade das Verb 'taufen' – Griechisch 'baptizo' – das kommt in all
diesen weiteren Stellen, 24 Stellen, die ich da aufgeführt habe, vor – im Sinn von
christlicher Taufe. Das Wort wird natürlich oft gebraucht an anderen Stellen gerade
für die Taufe von Johannes. Aber wir werden noch deutlich sehen, was die wichtigen
Unterschiede sind zwischen der christlichen Taufe und der Taufe des Johannes.
3. Nun, bevor wir dann so Stelle für Stelle
durchgehen, ein paar sprachliche Erläuterungen. Wieder so staubtrocken, aber es
ist hilfreich. Im Buch der Sprüche lesen wir: Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht!
Also es kostet etwas, wenn man die Wahrheit sich aus dem Wort Gottes erwerben will.
Und das bedeutet halt manchmal Knochenarbeit und auch staubtrockenes Untersuchen.
Aber die Früchte, die sind wunderbar und die motivieren, dass man das nie mehr hergibt.
Drum heißt es: Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht! Gib sie nie mehr her.
Also das griechische Wort, das wir übersetzen mit 'Taufe' als Hauptwort heißt 'baptisma'.
Und was bedeutet das? Dieses Wort bedeutet 'eintauchen', 'unter-tauchen'. Das ist
im NT das typische Wort für 'Taufe'. Das bedeutet also nicht 'Besprengung', ist
nicht 'besprengen', untertauchen, ein vollständiges Eintauchen wird damit ausgedrückt,
und zwar des ganzen Körpers. Übrigens in Johannes 3, 23 – es geht zwar um die Taufe
des Johannes – da wird betont, dass Johannes dort an dieser bestimmten Stelle im
Jordan getauft hatte, weil dort viel Wasser war. Eben die Taufe des Johannes war
eben nicht ein Besprengen, sondern die Menschen wurden vollständig untergetaucht.
Und da braucht es viel Wasser. Und das ist eben auch der Punkt: Die christliche
Taufe, das gleiche Wort 'baptisma' wie bei der Johannes-Taufe, es geht darum, dass
der ganze Mensch im Wasser eingetaucht wird.
Das ist natürlich noch ein wichtiger Punkt, wenn wir später auch darüber nachdenken:
Was sagt die Bibel zu einer Wiedertaufe? Nun, der Ausdruck 'Wiedertaufe' oder 'Wiedertäufer'
das ist ja in manchen Teilen der Christenheit ein Reizwort. Ja, das ist ein schreckliches
Wort – Wiedertaufe. Aber das kommt ja immer auf, wenn jemand als Kind besprengt
worden war, als Kind getauft war, Säuglingstaufe, und jetzt im Alter – er ist zum
bewussten Glauben an den Herrn Jesus gekommen, hat sich bekehrt, mit dem alten Leben
gebrochen und jetzt ist die Frage: Ja soll ich mich nochmals taufen lassen? Nun,
die Frage ist schon falsch. Man muss fragen: „Warst du schon mal getauft?“ „Natürlich,
als Kind.“ „Aber war das ein Untertauchen?“ „Nein.“ „Ja dann bist du ja gar nicht
getauft. Dann bist du besprengt.“ Und wenn jemand, der besprengt ist, sich vollständig
untertauchen lässt, dann ist er nicht ein Wiedertäufer, sondern dann ist er einer,
der sich einmal getauft hat. Und als Kind wurde er besprengt. Aber das ist nicht
das Gleiche. Und wir werden sehen, das hat auch von der geistlichen Bedeutung der
Taufe eine ganz ganz wesentliche Bedeutung. Darum helfen diese trockenen Wortstudien
eben schon.
Dann gibt es das Wort, das griechische Wort 'baptismos'. Merkt man, das ist fast
das Gleiche wie 'baptisma' – 'baptismos'. Das bedeutet 'Waschung oder Ritualbad.
Eben in Hebräer 6, 2, da wird zu den Hebräern, also zu Juden, die zum Glauben an
den Messias gekommen waren, gesagt: Eben, die Grundlagen, die ihr im Judentum gelernt
habt, waren die Lehre von den Waschungen, die Lehre von den Handauflegungen usw.,
alles jüdische Grundlehren. Und diese Lehre der Waschungen, das ist das Wort 'baptismos',
meint die Ritualbäder, die man als Reinigungsbäder eben praktizierte im Alltag des
Judentums. Dieses Wort 'baptismos' wird auch erwähnt noch in Hebräer 9, 10, Markus
7, 4.8, aber immer in einem jüdischen Kontext.
In dem Zusammenhang ist interessant, dass Josephus Flavius – das war ein jüdischer
Geschichtsschreiber im 1. Jahrhundert, der uns sehr viel berichtet als Augenzeuge
über die Zeit des 1. Jahrhunderts. Der benutzt, wenn er über Johannes den Täufer
außerbiblisch spricht, das Wort 'baptismos' für seine Taufe, ja. Also das zeigt
uns 'baptismos', das ist ein Wort, das könnte man auch für 'Taufe' brauchen. Aber
im NT wird es nur für die Ritualbäder verwendet, aber man könnte es auch für eben
die Taufe gebrauchen, so wie das außerbiblisch durch Josephus Flavius geschieht.
Im NT verwendet für Johannes den Täufer die Bibel immer 'baptisma', so wie auch
für die christliche Taufe. Und damit wird im NT einfach ein klarer Unterschied gemacht
zwischen der Taufe des Johannes, der christlichen Taufe usw. von den Ritualbädern.
Die Ritualbäder waren vorgeschrieben für alle Israeliten in 3. Mose 15, wenn sie
durch bestimmte Dinge rituell unrein wurden. Z.B. durch die Periode wurde eine Frau
unrein. Und wenn die Periode vorbei war, dann musste sie ein Ritualbad nehmen, sonst
hätte sie nicht mehr in die Stiftshütte gehen können oder später in den Tempel.
Man musste sich eben mit einem Bad gereinigt haben. Und das gehört natürlich zum
Alltag für Männer und Frau. Es gibt dann auch verschiedene Gründe, warum Männer
ein Ritualbad nehmen mussten. Das ist eine bildliche symbolische Reinigung. Und
das war also ganz normal für Juden. Man konnte ohne diese Ritualbäder nicht in den
Tempel gehen.
Aber jetzt versteht man auch, warum die Proselyten-Taufe eben eingesetzt wurde für
Heiden, die zum Judentum übertreten wollten. Mit dieser Proselyten-Taufe wollte
man den Heiden klarmachen, ihr seid ganz unrein von eurer götzendienerischen Herkunft
im Heidentum. Und wenn ihr ins Judentum übertreten wollt, dann müsst ihr mit einem
einmaligen Untertauchen euch quasi trennen und reinigen von eurer heidnischen Vergangenheit.
Und so tretet ihr über ins Judentum. Und wenn man das weiß, wird klar, welche schockierende
Sache die Taufe von Johannes war. Johannes der Täufer war in der Wüste und begann
zu predigen: Tut Buße! Ich sag's mit meinen Worten: Der Messias kommt und ihr müsst
euch auf sein Kommen bereitmachen und eure Schuld bekennen. Und das könnt ihr ausdrücken
durch die Taufe. Und er hat die Leute getauft im Jordan. Aber das war ja unerhört.
Solche, die zum Volk Israel, zum irdischen Volk Gottes gehörten, sollen getauft
werden, so wie man Heiden tauft, wenn sie ins Judentum übertreten. Und damit machte
Johannes klar: Ihr seid zwar Menschen, die im Judentum aufgewachsen sind, die als
Glieder des irdischen Volkes Gottes geboren worden sind, aber ihr seid unrein. Ihr
könnt so nicht dem Messias begegnen. Ihr müsst einen Bruch machen mit eurer bisherigen
Vergangenheit im Judentum, um bereit zu sein, den Messias zu empfangen. Und jetzt
versteht man auch, warum insbesondere die Führer des damaligen Judentums, es wird
ausdrücklich gesagt von den Pharisäern, sie nicht bereit waren, diese Taufe von
Johannes zu akzeptieren. Denn damit hätten sie ihre Vergangenheit verurteilen müssen.
Das war für sie unerhört. Der macht ja mit uns so was, wie man das mit Heiden macht.
Und darum war diese Taufe etwas ganz ganz Unerhörtes. Ja, also soviel zu dem Wort
'baptismos' – 'Waschung' – 'Ritualbad'.
Dann gibt es noch das griechische Wort 'Baptistes'. Das heißt 'Täufer'. Also der,
der tauft, das ist der Täufer. Und dieses Wort wird natürlich im NT an vielen Stellen
benutzt, z.B. Matthäus 3, 1, um Johannes den Täufer zu bezeichnen. Nun alle diese
Wörter 'baptisma', 'baptismos', 'Baptistes' kommen von der Sprachwurzel 'bapto'.
Und dieses Wort heißt im Altgriechischen 'eintauchen', 'untertauchen', 'färben'.
Die Grundidee des Wortes ist: Ein Element wird in ein anderes Element hineingeführt,
ja. Darum heißt es eben färben. Ein Stoff wird in Farbe eingetaucht und dann ist
er gefärbt. Und bei der Taufe, beim Ritualbad, wird man eben in Wasser hineingeführt
und dann ist man im Wasser getauft. Und jetzt versteht man auch den Ausdruck 'Taufe
mit Heiligem Geist' zu einem Leib. D.h., ein Mensch wird durch seine Bekehrung hingeführt
in ein anderes Element und das ist der Leib Christi. Die Taufe mit Heiligem Geist
ist nicht ein ekstatisches Erlebnis, sondern das ist die Einführung in den Leib
Christi. So wird man ein echter Christ. Und der Apostel Paulus sagt in 1. Korinther
12, 13 … des Zusammenhangs wegen:
12 Denn so wie der Leib einer ist und viele
Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: so auch
der Christus.
Hier spricht er über
den Leib Christi. Und wie nennt er den Leib Christi?: 'der Christus. Das ist Griechisch
für 'der Messias'. Interessant. Der ganze Leib Christi wird genannt 'der Messias'
– 'der Christus'. Und in Epheser 3 wird über das Geheimnis des Christus gesprochen.
Und es wird erklärt: Das ist etwas, was Gott von Ewigkeit her in seinem Herzen hatte,
aber er hatte es verschwiegen. Und er hat es auch nie einem Engel mitgeteilt und
nie einem Propheten im AT. Erst jetzt mit dem Kommen des Heiligen Geistes hat er
das geoffenbart den Aposteln und neutestamentlichen Propheten: das Geheimnis des
Christus. Und das bedeutet, dass Gläubige aus den Heidenvölkern und aus dem Volk
Israel zusammengefügt sind als Glieder zu einem Körper, zu einem Leib. Und dabei
verbunden mit Jesus Christus, der das Haupt dieses Leibes ist. Das ist etwas ganz
Sensationelles, das wir völlig unterschätzen. Aber wenn wir durch den Epheserbrief
erfahren, das ist ein Geheimnis, das Gott von jeher in seinem Herzen hatte und ihm
so kostbar war, hat er es nie einem verraten. Und erst dann, als der Herr Jesus
gekommen war, das Werk am Kreuz vollendet hatte und das dann umgesetzt werden konnte,
da hat Gott dieses Geheimnis mitgeteilt. Und nun wird erklärt, wie ein Mensch Anteil
bekommt an dem Geheimnis des Christus, das ist Vers 13:
13 Denn auch in einem Geist [Das bedeutet in der Kraft eines Geistes,
so drückt man's im Griechischen aus. Das bedeutet in der Kraft von ...] Denn
auch in der Kraft von einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es
seien Juden oder Griechen, es seien Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem
Geist getränkt worden.
Interessant, er sagt den Korinthern nicht: „Übrigens, alle die bei euch, die
schon die Geistestaufe erlebt haben, die sind dabei.“ Nein, er spricht die Korinther
an, und zwar als wahre Gläubige. In Kapitel 1 spricht er sie an als die Geheiligten
in Christus. Er geht davon aus, dass die sich alle echt bekehrt haben. Und dann
sagt er: Wir sind alle zu einem Leib getauft worden. Es gibt nicht echte Christen,
die nicht die Geistestaufe erlebt haben. Gibt's gar nicht. Dann sind sie gar keine
Christen. Und es heißt in Römer 8: Wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.
Ist gar kein Christ. Aber er geht davon aus, wenn jemand sich echt bekehrt hat,
dann ist er mit dem Heiligen Geist getauft worden, und zwar zu einem Leib. Eben
er wurde in ein anderes Element eingeführt. Das ist nicht Farbe. Das ist nicht Wasser.
Das ist der Leib Christi. Das bedeutet 'die Taufe mit Heiligem Geist'. Und das ist
ja die siebte Stelle von all den Stellen über die Geistestaufe. In Matthäus 3, das
ist auf dem Blatt unter 1.3. Matthäus 3, 11 – 12, Markus 1, 8, Lukas 3, 17 und Johannes
1, 33. In all diesen vier Stellen sagt Johannes der Täufer: Ich taufe euch mit Wasser.
Der nach mir kommt [der verheißene Erlöser, der Messias], er wird euch mit Heiligem
Geist taufen. Man fragt sich: Was bedeutet das mit Heiligem Geist taufen? Ist nicht
so klar, nicht wahr. Und dann in Apostelgeschichte 1, 5, da sagt der Herr Jesus
als Auferstandener in den Tagen vor Pfingsten, unmittelbar vor der Himmelfahrt,
sagt er: Ihr werdet nach nun nicht vielen Tagen mit Heiligem Geist getauft werden.
O, jetzt steht dieses Ereignis, das Johannes angekündigt hatte, unmittelbar bevor.
Bis jetzt war das noch nicht. Dann kommt Apostelgeschichte 2. Der Heilige Geist
wird ausgegossen über die Gläubigen. Die Gläubigen empfangen den Heiligen Geist.
Und da ist das geschehen. Da wurde der Leib Christi gebildet und die schon Gläubigen
wurden hineingefügt in den Leib Christi. Das ist die fünfte Stelle. Aber in Apostelgeschichte
11, 16, da erinnert sich Petrus zurück an damals Apostelgeschichte 1, 5, als der
Herr versprochen hatte: Ihr werdet nun nach nicht vielen Tagen mit Heiligem Geist
getauft werden. Also eine Rückbesinnung. Und dann bleibt nur noch 1. Korinther 12,
13. Und da heißt es jetzt plötzlich – nicht wie bisher in all diesen Stellen – 'mit
Heiligem Geist getauft werden', sondern dort heißt es 'getauft werden zu einem Leib'.
Mit der siebten Stelle wird klargemacht, was das genau bedeutet, eben dieses Hineinführen
in den Leib Christi. Aber hätte man damals schon gut zugehört bei Johannes, hätte
man schon mehr verstehen können. Wenn wir kurz aufschlagen Matthäus 3. Da spricht
ja Johannes über die Taufe mit Heiligem Geist und auch über die Taufe mit Feuer.
Und ich lese Matthäus 3, 10 schon:
10 Schon ist aber die Axt an die Wurzel
der Bäume gelegt; jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und
ins Feuer geworfen.
Da kommt schon das Wort
'Feuer' vor. Abgehauene fruchtlose Bäume, die kommen ins Feuer hinein. Und dann
sagt er:
11 Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße;
der nach mir Kommende [das
ist eben der Messias] der nach mir Kommende aber ist stärker als ich, dem die
Sandalen zu tragen ich nicht wert bin; er wird euch [und da spricht er zum Volk
Israel, zu all denen, die zu seiner Predigt kamen in großer Zahl] er wird euch
mit Heiligem Geist und mit Feuer taufen;
Was ist das? Nun, im nächsten Vers sagt er:
12 dessen Worfschaufel in seiner Hand ist,
und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und seinen Weizen in die Scheune
sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.
Nun, er sagt: Wenn der Messias kommt, der wird auch aus euch Volk Israel zwei Gruppen
machen. Die einen, das sind die Echten, die auch Frucht bringen. Die entsprechen
den guten Körnern, die beim Worfeln, ja in der Tenne dann getrennt werden von der
Spreu und gesammelt werden. Und die werden zusammen in die Scheune gebracht. Und
die Spreu – der andere Teil – das entspricht den Bäumen, die keine Frucht bringen
und ins Feuer kommen. Die Spreu wird er verbrennen. D.h., der Messias macht eine
Scheidung zwischen echten, wahren, bekehrten Gläubigen und solchen, die es eben
nicht sind, die verloren gehen. Die einen werden gesammelt, wie man Korn in die
Scheune sammelt, und die andern werden verbrannt. Das heißt: Das Korn wird hineingetan
in die Scheune, an einem geschützten Ort, wo das aufbewahrt wird. Und die andern
werden in das Element des Feuers vollständig hineingegeben. Das ist die Taufe mit
Feuer. Also schrecklich, wenn Gläubige beten: „Herr, taufe mich mit Feuer.“ Wenn
die wüssten, was das Gebet bedeutet, ist: 'Wirf mich in die Hölle.' Natürlich, der
Herr erhört das Gebet glücklicherweise nicht. Aber es zeigt, wie falsch gelehrt
wird, das Wort Gottes gar nicht verstanden wird. Das bedeutet ewige Verdammnis im
Feuer, im Zorn Gottes. Und Taufe mit Heiligem Geist, das bedeutet eben das Sammeln
der wahren Gläubigen zu einer Einheit. Und das wird dann in 1. Korinther 12 eben
vollständig geoffenbart. Nachdem der Heilige Geist gekommen war an Pfingsten, wird
das Geheimnis Gottes enthüllt, das Geheimnis des Christus: Taufen zu einem Leib.
Alle wahren Gläubigen werden vereinigt im Leib Christi.
4. Aber eben uns geht’s jetzt um die christliche
Wassertaufe. Und da gehen wir Stelle für Stelle durch und beginnen in Matthäus 28.
Das ist ein Schreibfehler auf dem Blatt. Der Auferstandene, der Sieger von Golgatha
spricht zu den elf Aposteln. Und ich lese des Zusammenhangs wegen ab Vers 18:
18 Und Jesus trat herzu und redete zu ihnen
und sprach: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erde. 19 Gehet nun hin und macht alle Nationen
zu Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes 20
und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin
bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters. Amen.
Nun, der Auferstandene
gibt den Aposteln den Auftrag zur Weltmission und dabei spielt die Taufe eine ganz
wichtige Rolle. Aber schauen wir uns an, was der Herr über die Taufe sagt. Er sagt,
sie müssen taufen 'auf den Namen' des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Grammatikalisch im Deutschen müsste man doch erwarten 'auf die Namen'. Also wenn
das Korrekturprogramm gut und intelligent genug programmiert ist, müsste es da
rot unterstreichen 'den Namen' – 'die Namen' des Vaters, des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Aber der Herr Jesus sagt 'auf den Namen'. Warum? Weil es nur einen Gott
gibt. Es gibt nicht drei Götter. Aber dieser eine Gott ist dreieinig. Das lehrt
das AT. Der Vater wird schon geoffenbart z.B. in Jesaja 63: Du bis unser Vater.
Du bist der Töpfer und wir sind der Ton. Und der Sohn Gottes wird im AT offenbart,
Sprüche 30, 4: Was ist der Name Gottes und der Name seines Sohnes, wenn du es weißt?
Und der Heilige Geist ist auch geoffenbart. Und dieser Gott, der dreieinig ist,
zu dem bekennt man sich mit der christlichen Taufe. Und darum geschieht diese Taufe
ausdrücklich auf 'den Namen'. Das heißt also: Jemand, der sagt, “ich bin ein Christ
und ich glaube aber nicht, dass Jesus Christus Gott ist“, das ist kein Christ. Das
ist kein Christ. Und so jemand darf man nie als Christ akzeptieren. Und ich musste
mal einem einen Brief schreiben, der die Gottheit Christi leugnete. Und der hat
sich nachher sehr beschwert: „Warum nennen Sie mich nicht mal Bruder?“ Ja, wie soll
ich jemanden Bruder nennen, der die Gottheit Christi leugnet? Der greift ja die
Grundlagen des Evangeliums an. Das ist ja grade der Punkt: Kein Engel konnte für
uns sterben, auch kein Mensch, auch kein Isaak, kein Noah, kein Daniel, niemand.
Es musste jemand sein – wie das Buch Hiob sagt – der seine Hand legen kann auf Gott
und auf den Menschen, ein Mittler. So sagt es das Buch Hiob. Das heißt: einer, der
sich mit Gott eins machen kann, weil er Gott ist, und der sich mit dem Menschen
eins machen kann, weil er Mensch ist. Gott und Mensch in einer Person. Und darum,
wer die Gottheit des Herrn Jesus leugnet, ist kein Christ und man darf ihn nicht
taufen. Und darum ist es wichtig, wenn man Täuflinge vorbereitet auf die Taufe,
dass man ihnen ganz genau erklärt: In dieser Taufe … Ich werd dich taufen auf 'den
Namen' des Vaters, des Sohnes und des Heilgen Geistes. Nicht auf 'die Namen' – auf
'den Namen'. Und damit drückst du aus als Zeugnis, dass du an diesen Gott glaubst,
der dreieinig ist. Und wenn man da plötzlich merkt, da sind Dinge gar nicht klar,
dann weiß man, woran man ist. Dann kann man so jemanden unmöglich taufen.
Und weiter: Dieser Befehl richtet sich an die Jünger. Der Herr Jesus sagt: Taufet
sie. Das ist wichtig. Es gibt nämlich manchmal Situationen, da sagt einer: „Du,
dieser Mann oder diese Frau, die da in die Gemeinde kommt, ist diese Person getauft?“
„Nein, aber die hat auch noch nie den Wunsch ausgedrückt, getauft zu werden.“ Ja
gut, muss man unbedingt warten, bis die kommen mit ihrem Wunsch? Der Herr hat an
die, die taufen, den Befehl gegeben: Taufet sie. Also das heißt, man muss manchmal
auch Leute dazu ermutigen und auf den Schritt hinweisen und nicht warten, bis die
Eigeninitiative kommt. Das werden wir sehen später, die gibt’s auch. Aber der Befehl
richtet sich an die Jünger. Und dann wichtig die Reihenfolge: Der Herr Jesus sagt
gehet hin, machet alle Nationen zu Jüngern. Also hingehen ist das Erste, das Zweit
zu Jüngern machen. Das heißt also: Predigen, so dass sich die Menschen bekehren.
Aber nicht nur einfach, dass sie bekehrt sind, sondern bereits unterweisen. Und
Bekehrung bedeutet Nachfolge, Jüngerschaft. Das erfordert, dass die Verkündigung
nicht nur einfach so Basis ist: bekehrt und dann ist okay. Nein. Auf die Bekehrung
klar hinweisen und die erklären, wie bekehrt man sich'. Ganz genau den Leuten erklären.
Sonst wissen sie nicht, wie man sich bekehrt. Und dann aber auch gleich erklären:
Und das bedeutet jetzt Nachfolge, Anfang von Nachfolge als Jünger. Und das Nächste
ist taufen und dann sie belehren als Prozess. Das heißt also, was wir auch hier
erfahren, ist, die Taufe ist nicht ein Selbsttaufe, sondern wird durch die Jünger
ausgeführt. Nicht wahr, man könnte sich die Frage stellen: 'Könnte ich mich nicht
auch selber taufen?' Bei den Ritualbädern war das so: Man hat sich selber vollständig
eingetaucht und wieder heraufgekommen. Nicht ein anderer hat getauft. Johannes,
er hat getauft, ja, so wie es bei der Proselyten-Taufe war. Und das war ja gewissermaßen
das Gegenstück dazu, um zu zeigen: Ihr Israeliten braucht auch eine Taufe wie die
Proselyten und das ist kein Ritualbad. Das habt ihr schon genug. Und das ist ein
einmaliger Schritt, wo ihr sagt: 'Ich tue Buße über meine äußere Frömmigkeit in
der Vergangenheit und will mich jetzt bereitmachen für den Erlöser, der kommt.'
Ja, es ist also klar, die christliche Taufe ist keine Selbsttaufe, sondern sie wird
durch die Jünger ausgeführt. Und das hat zur Folge, dass immer ein Zeuge mit dabei
ist. Nicht wahr, wenn einer sich selber tauft, dann ist unter Umständen nur er Zeuge.
Und das geht nicht. Das ist der Grundsatz von 5. Mo 19, 15. In Israel ein Zeugnis,
das öffentlich glaubwürdig war, musste bezeugt werden durch mindestens zwei, noch
besser drei, Zeugen. Und dieser Grundsatz zieht sich durch das ganze AT hindurch
bis zum NT. Und wenn ein Täufer da ist und ein Täufling, dann sind es zwei Zeugen
als Minimum. Darum braucht es eben einen Täufer.
In Markus 16 haben wir einen weiteren Missionsbefehl des auferstandenen Herrn, und
zwar lesen wir dort in Vers 15:
15 Und er sprach zu ihnen: Geht hin in
die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium. 16 Wer da glaubt und getauft wird, wird
errettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.
Jetzt nur bis dahin. Also der Herr Jesus sagt, zur Errettung braucht es Glauben
und Taufe. Und was braucht es zum Verlorengehen? Kein Glaube. Von Taufe wird nichts
gesagt. Es wird auch nicht gesagt: Wer glaubt, aber nicht getauft wird, wird verdammt
werden. Nein. Es heißt einfach: Wer glaubt und getauft wird, wird errettet werden.
Wer nicht glaubt, wird verdammt werden. Die Rettung für den Himmel, die hängt ab
vom Glauben allein. Das lehrt auch Galater 2, Römer 3 völlig klar. Und darum ist
das Negative, wer nicht glaubt, wird verdammt werden, klar. Was das genau bedeutet,
dass der Herr Glaube und Taufe gleich Errettung zusammennimmt, das werden wir später
noch sehen.
Wir gehen zu Apostelgeschichte 2, 38: Pfingsten. Petrus predigt. Und wir wissen,
dreitausend Menschen kamen zum Glauben. Und die Menschen, die im Gewissen betroffen
werden, die sagen in Apostelgeschichte 2, 37:
37 … Was sollen wir tun, Brüder?
Jetzt kommt Vers 38:
38 Petrus aber spricht zu ihnen: Tut Buße,
und ein jeder von euch werde getauft auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer
Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen
Und dann nehmen wir
gleich noch dazu Vers 41:
41 Die nun sein Wort aufnahmen, wurden
getauft; und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan.
Nun, die Reihenfolge ist wichtig: Das Erste ist Buße tun. Buße tun bedeutet: Die
Schuld vor Gott erkennen, bereuen und Gott um Vergebung bitten. Das ist alles in
der Buße mit drin enthalten. Und erst dann kommt die Taufe, und zwar die Taufe auf
den Namen von Jesus Christus. Und dann folgt der Empfang des Heiligen Geistes. Das
halten wir mal an dieser Stelle fest: die Taufe auf den Namen von Jesus Christus.
Warum sagt er nicht und werdet getauft auf den Namen des Vaters, des Sohnes und
des Heiligen Geistes? Es gibt tatsächlich Leute, die behaupten, das hätten die nicht
gemacht. Ja, aber der Herr hat das ihnen befohlen (Matthäus 28). Ja, aber es heißt
ja hier: und werdet getauft auf den Namen Jesu Christi. Ja natürlich. Diese christliche
Taufe ist eine Taufe auf den dreieinen Gott. Und sie hat noch wesentlich weitere
Bedeutungen. Und eine Bedeutung ist ein Bekenntnis zu Jesus Christus. Das heißt,
dass er, der Messias ist. Und das war natürlich jetzt hier in Jerusalem an Pfingsten
etwas ganz Wesentliches. Wir müssen uns da im Klaren sein: Ein paar Wochen zuvor
wurde Jesus von Nazareth vor den Toren Jerusalems gekreuzigt. Der Sanhedrin hat
in abgelehnt als Messias. Die haben gesagt, das ist ein falscher Messias. Und jetzt
predigt hier einer in Jerusalem: Dieser Mann, der das gekreuzigt worden ist vor
dem Gehenna-Tor draußen, auf dem Golgatha-Felsen, das ist der Messias gewesen, sehr
wohl. Und ihr müsst das bereuen, dass ihr ihn abgelehnt habt. Ihr müsst eure Schuld
bekennen und ihr müsst euch taufen lassen auf Jesus Christus. Das heißt, Jesus,
den Messias. Christus heißt Messias. Das war also eine Taufe, mit der diese dreitausend
alle anderen, die Jesus als Messias abgelehnt haben, verurteilten. Und jetzt machen
die das wieder mit einer Taufe. Quasi: Das sind alle wie Heiden und wir treten jetzt
rüber zu denen, die Jesus als Messias anerkennen. Und das war natürlich ein unerhörter
Beweis der Echtheit der Buße und dass diese Menschen wirklich Vergebung der Sünden
bekommen sollen, weil sie ganz klar sich zu dem Herrn Jesus bekannt haben. Man muss
auch wissen: Heute noch im Judentum ist das so, wenn ein Jude – sagen wir aus einer
orthodoxen Familie – zum Glauben an Jesus Christus kommt und er sagt 'Jeshua ist
der Messias, Jesus ist der Messias', dann wird das eine Katastrophe geben in der
Familie. Jetzt ist unser Sohn abgefallen. Aber es ist so: Man hat noch eine Hoffnung,
dass er wieder zur Einsicht kommen könnte. Und es kann sein, dass man Leute von
einer Organisation, einer Antimissionsorganisation, holt. Die sind extra geschult
und die können einen, der so verdrehte Ideen – wie sie meinen – hat , wieder zurückbringen
ins normale Judentum. Aber es besteht noch Hoffnung, aber sie ist sehr ernst die
Situation. Aber wenn der sich taufen lässt, dann sagt man: Der hat die unvergebbare
Sünde begangen. Und dann kann man alle Flüche aus 5. Mose 28 quasi auf ihn legen:
Verflucht wirst du sein in der Stadt. Verflucht wirst du sein auf dem Feld usw.
Also dort ist wirklich der Schnitt erreicht. Und darum ist im Kontext des Judentums
– ist die Taufe von ganz enormer Bedeutung. Weil das wahrgenommen wird, das ist
der entscheidende Bruch mit der Vergangenheit. Und solche, die aus einem muslimischen
Kontext kommen, die wissen, dass es dort genauso ist. Dass eine Taufe, wenn die
stattfindet, das wird viel stärker wahrgenommen als in unserer europäischen westlichen
Gesellschaft. So so: 'Wenn das für dich recht ist, dann mach das, was für dich gut
ist.' Das ist nicht der gleiche Bruch. Und nun also hier in Apostelgeschichte 2
hatte das eine schon ganz besondere Bedeutung. Aber dann wird gesagt: Und nachher
bekommt ihr den Heiligen Geist. Nun ich habe hier auf dem Skript bereits hingewiesen:
Das war ein Spezialfall für Juden. Der allgemeine lehrmäßige Fall ist Epheser 1,
13 – 14, wo es heißt … Und Paulus spricht dort zu Nichtjuden, die zum Glauben gekommen
sind:
13 ihr seid, nachdem ihr das Evangelium
geglaubt habt [oder
zum Glauben gekommen seid an das Evangelium], versiegelt worden mit dem Heiligen
Geist
Also ganz klar: Glaube an das Evangelium und dann Versiegelung mit dem Heiligen
Geist. Und das bedeutet Empfang des Heiligen Geistes. Und so wird das – ich habe
bereits hingewiesen Apostelgeschichte 10, 44 – 48 – sein, wenn Cornelius und andere
Nichtjuden das Evangelium hören, die bekommen sofort den Heiligen Geist und erst
nachher werden sie getauft. Aber für die Juden war die Reihenfolge: Buße, Taufe
und dann Empfang des Heiligen Geistes. Wir kommen später nochmals darauf zurück.
Nun, Apostelgeschichte 2, 41 zeigt auch wieder die Reihenfolge:
41 Die nun sein Wort aufnahmen, wurden
getauft;
Und das macht klar im
Blick auf die Säuglingstaufe oder Kindertaufe: Das ist ja genau die Umkehrung der
Reihenfolge. Zuerst taufen und später vielleicht glauben, das Wort aufnehmen. Aber
die Bibel zeigt uns die andere Reihenfolge: Wort aufnehmen, getauft werden.
Und dann weise ich noch darauf hin, Apostelgeschichte 8, 12.13 + 16. Dort kommt
die Taufe auch vor, aber bei den Samaritern. Und die Reihenfolge ist dort: Philippus
verkündigt das Evangelium, Samaritaner glauben und dann kommen die Apostel Petrus
und Johannes auf Besuch und die beten für sie, legen die Hände auf und dann bekommen
sie den Heiligen Geist. Hm. Und die waren vorher aber getauft. Warum wieder anders?
Also da reicht nicht mal Glaube ans Evangelium und Buße, Taufe – die brauchen noch
die Handauflegung und Fürbitte und dann bekommen sie den Heiligen Geist. Wichtig:
Das waren Samaritaner, keine Juden. Und das waren Samaritaner, keine Heiden. Denn
die Samaritaner hatten ja die 5 Bücher Mose übernommen als Grundlage ihres Glaubens.
Die glauben auch an den einen Gott der Bibel. Sie glauben an das Kommen des Messias
und sie glauben, dass man die sieben Feste des Herrn aus 3. Mose 23 feiern muss
und den Sabbath halten muss usw. Sie betrachten sich quasi als die wahren Israeliten.
Und das erklärt jetzt diesen Spezialfall. In Johannes 4, 9 lesen wir, dass damals
Samaritaner und Juden keinen Verkehr miteinander hatten. Und zwar gab es eine große
Feindschaft zwischen diesen Völkern, weil die Israeliten betrachteten sich als wirkliche
Israeliten und die Samaritaner als die wirklichen Israeliten, die Gott anbeteten
auf dem Berg Garizim und die Juden auf dem Berg Zion. Das ging gar nicht zusammen.
Ja, und es ist eben so: Das mit dem Berg Zion als Tempelberg wird in der Bibel im
AT erst in den späteren Büchern mitgeteilt, bei David. Aber die Samaritaner haben
ja die späteren Bücher abgelehnt als inspirierte biblische Bücher. Und in den 5
Büchern Mose steht nur etwas von einem Garizim-Berg als Berg des Segens und nichts
vom Berg Zion. Und darum war dieser Konflikt da. Und jetzt muss man sich vorstellen:
Jetzt kommen so viele Samaritaner zum Glauben an den Messias. Die haben den Messias
erwartet. Und jetzt wussten sie von Philippus: Jesus von Nazareth ist der Messias.
Sie glauben an ihn. Aber hätten die sofort den Heiligen Geist bekommen, hätte das
die erste Gemeindespaltung der Kirchengeschichte gegeben. Da wäre eine Kirche der
Samaritaner und eine Kirche der jüdischen Gläubigen gewesen. Aber dadurch, dass
zwei jüdische Apostel kamen, ihnen die Hände auflegten und … Händeauflegung bedeutet
Identifizierung. Darum musste der Sünder mit dem unschuldigen Opfer sich identifizieren
durch Handauflegung. Und dann hat man die Rollen gewechselt: Das unschuldige Opfer
war schuldig, um zu sterben. Und die mussten sich also mit diesen jüdischen Aposteln
identifizieren. Und sobald sie diese Einheit anerkannt haben, hat Gott den Heiligen
Geist gegeben.
Jetzt gehen wir weiter zu Apostelgeschichte 8, 36. Das ist diese wunderbare Geschichte
von dem Afrikaner, der Gott suchte. Er hatte gehört, dass man in Jerusalem den einen
Gott anbetete. Und darum machte er diese Reise von Afrika nach Jerusalem. Und dort
hat er offensichtlich eine Jesaja-Rolle erworben. Die liest er auf dem Heimweg nach
Afrika. Und Philippus trifft ihn an auf der Reise, stellt ihm die Frage: Verstehst
du, was du da liesest? Ja, wie kann ich, wenn keiner mich anleitet? O, es braucht
jemand, der einem hilft, die Bibel zu verstehen. Philippus sitzt auf den Wagen hinauf
und erklärt dem Afrikaner das Evangelium anhand von Jesaja 53. Das Kapitel, an dem
er grad am Lesen war. Über den leidenden Messias, der für unsere Sünden sterben
sollte. Und er hat ihm alles erklärt anhand dieser Schrift. Und dann lesen wir in
8, 36, 35 schon:
35 Philippus aber tat seinen Mund auf,
und anfangend von dieser Schrift verkündigte er ihm das Evangelium von Jesus. 36 Als sie aber auf dem Weg fortzogen,
kamen sie an ein gewisses Wasser. Und der Kämmerer spricht: Siehe, da ist Wasser;
was hindert mich, getauft zu werden? 37 (–) 38 Und er befahl, den Wagen anzuhalten.
Und sie stiegen beide in das Wasser hinab, sowohl Philippus als auch der Kämmerer;
und er taufte ihn. 39 Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der
Geist des Herrn den Philippus; und der Kämmerer sah ihn nicht mehr, denn er zog
seinen Weg mit Freuden.
Interessant: Da wird ihm das Evangelium erklärt und dann will der Afrikaner wissen,
könnte ich nicht jetzt nicht getauft werden? Warum weiß er was von Taufe? Weil Philippus
ihm in der Evangeliumsverkündigung schon die Taufe erklärt hatte. Ist doch grandios.
Und das weckt bei dem Kämmerer den Wunsch, weil er sich innerlich bekehrt hat aufgrund
von Jesaja 53, den Herrn Jesus als Messias, der für seine Sünden starb, angenommen
hat. Und jetzt will er getauft werden. Und Philippus macht das. Und dann lesen wir
nur: Von da an ging er weiter nach Afrika mit Freuden. Also das zeigt uns, dass
eben das mit der Taufe auch in die Verkündigung hinein gehört. Überhaupt die Basis,
die Grundlagen des Evangeliums. Und hier musste nicht mal Philippus den Anstoß geben,
sondern das kam direkt. Der Afrikaner hatte die Freudigkeit: Jetzt möchte ich auch
getauft werden und das ausdrücken, dass ich mich trenne von meiner heidnischen afrikanischen
Vergangenheit. Aber ich gehe zurück nach Afrika, und zwar mit Freude im Herzen.
Ja, jetzt sollten wir mal eine kurze Pause machen und singen wir ein Lied oder soll
ich was spielen?
Wir gehen weiter und kommen zu Apostelgeschichte 9, 18. Das ist im Zusammenhang
die Bekehrungsgeschichte von Saulus, der zum Paulus wurde. Und da lesen wir nach
seiner Bekehrung, wie er getauft wurde. Ich lese ab Vers 17:
17 Ananias aber ging hin und kam in das
Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich
gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf dem Weg, den du kamst, damit du wieder
siehst und mit Heiligem Geist erfüllt wirst. 18 Und sogleich fiel es wie Schuppen von
seinen Augen, und er sah wieder und stand auf und wurde getauft. 19 Und nachdem er Speise zu sich genommen
hatte, wurde er gestärkt.
Interessant ist Folgendes: In Apostelgeschichte 8 – im Kapitel davor – haben wir
diese Bekehrung und Taufe von dem Äthiopier. In Kapitel 9 Bekehrung und Taufe von
diesem Juden Saulus. Und in Kapitel 10 geht es um die Bekehrung und Taufe von dem
Heiden Cornelius, einem Römer. Und wenn wir uns das gut überlegen, diese 3 Porträts
von Bekehrungen und Taufen stellen eigentlich die Bekehrung und Taufe dar von allen
Söhnen Noahs: Sem, Ham und Jafet. Von den Söhnen Sems kam das Volk Israel. Also
Saulus war ein Semit. Und der Römer Cornelius, der war – nach 1. Mose 10 – ein Japhetit.
Denn die Nachkommen von Japhet, die gingen nach 1. Mose 10 hinüber auf die europäischen
Inseln und Küstenstreifen, die dort bezeichnet werden im Hebräischen mit 'iyim'.
So ist er ein Japhetit mit europäischen Wurzeln. Und dann haben wir den Äthiopier.
Der stammte ab von Ham über die Linie von Kusch. Sein Name bedeutet 'schwarz'. Von
ihm stammen die Schwarzafrikaner ab. Da haben wir also alle drei Söhne. Und es ist
ja so, dass Noah Sem besonders gesegnet hat und auch Japhet, aber Ham hat keinen
Segen bekommen. Sein Sohn Kanaan bekam sogar einen Fluch, aber nicht Ham, sondern
sein Sohn Kanaan. Die Kanaaniter waren unter einem Fluch. Aber dieser Äthiopier
kam ja über die Linie von Kusch. Aber er kam aus dieser Linie, die keinen Segen
hatte. Und das Schöne ist: Die erste Bekehrungsgeschichte als Porträt ist die von
dem Afrikaner. Der Hamit zuerst, dann der Semit und dann der Japhetit. Und so zeigt
die Apostelgeschichte, dass das Evangelium zu allen Völkern geht und sie müssen
sich alle auf die gleiche Art bekehren und durch die Taufe ausdrücken: Wir trennen
uns von unsrer heidnischen Vergangenheit und bekennen uns ganz zu dem Erlöser und
Herrn Jesus Christus.
Ja, wir gehen weiter. In Kapitel 10, da haben wir eben diese Bekehrung von Cornelius,
also wie er das volle Evangelium zum ersten Mal hört und aufnimmt. Apostelgeschichte
10, 44 Petrus predigt in dem Haus von Cornelius:
44 Während Petrus noch diese Worte redete,
fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten.
Also ganz nach dem Lehr-Grundsatz
Epheser 1, 13: Nachdem ihr zum Glauben gekommen seid an das Evangelium, seid ihr
versiegelt worden mit dem Heiligen Geist.
45 Und die Gläubigen aus der Beschneidung,
so viele mit Petrus gekommen waren, gerieten außer sich, dass auch auf die Nationen
die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden war; 46 denn sie hörten sie in Sprachen reden
und Gott erheben. Dann antwortete Petrus: 47 Könnte wohl jemand das Wasser verwehren,
dass diese nicht getauft würden, die den Heiligen Geist empfangen haben wie auch
wir? 48
Er befahl aber, dass sie getauft würden in dem Namen des Herrn. Dann baten sie ihn,
einige Tage zu bleiben.
Nun, ganz wichtig: Für sie war es einfacher als für die Juden und auch einfacher
als für die Samariter. Für die Samariter war's am schwierigsten, denn sie meinten,
sie seien die wahren Israeliten und sie bräuchten die Juden nicht. Und darum mussten
sie zuerst die Handauflegung auf sich nehmen und dann wurden sie versiegelt mit
dem Heiligen Geist. Aber für die Juden war das Problem: Jetzt kommen Nichtjuden
zum Glauben, Heiden. Die müssten eigentlich zuerst das Heidentum verlassen und ins
Judentum übertreten. Und darum war das ganz wichtig. Die bekamen den Heiligen Geist
sofort und die brauchten keine Taufe wie die Juden. Und das sollte diesen Juden,
die mit Petrus kamen, überzeugen: Gott geht einen ganz neuen Weg, und zwar nicht
einen Weg, der über das Judentum führt, sondern das, was wir jetzt da ab Pfingsten
haben, die Gemeinde, der Leib Christi, das ist etwas völlig anderes. Und da braucht
es nicht den Umweg über das Judentum, sondern die glauben das Evangelium. Sofort
werden sie von Gott bestätigt durch die Gabe des Heiligen Geistes. Und die Taufe
ist dann einfach noch eine Bestätigung davon, dass sie sich auch von ihrer heidnischen
Vergangenheit trennen, aber nicht, indem sie Juden werden, sondern indem sie Christen
geworden sind, die dem Messias nun als Jünger nachfolgen wollen.
Dann Apostelgeschichte 16, 15. Aus diesem Saulus wurde ein Missionar. Auf seiner
zweiten Missionsreise kommt er nach Europa. Die erste Stadt in Europa ist Philippi.
Und dort predigt er, ich lese Apostelgeschichte 16, 14:
14 Und eine gewisse Frau, mit Namen Lydia,
eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, die Gott anbetete, hörte zu, deren
Herz der Herr auftat, dass sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde. 15 Als sie aber getauft worden war und
ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr urteilt, dass ich dem Herrn treu bin, so kehrt
in mein Haus ein und bleibt. Und sie nötigte uns.
Da sehen wir, diese Europäerin war ein Frau, die genannt wird 'die Gott anbetete'.
Das war eine Bezeichnung für Nichtjuden, die sich dem Judentum zugewandt hatten
und begonnen haben, an den Gott des Alten Testaments zu glauben. Es gab zwei Arten
von Proselyten: Solche, die wirklich übergetreten waren und solche, die einfach
bis – kann man sagen – bis ans Tor gekommen waren. Da konnte man wählen. Also die,
die ganz übertraten, die nannte man Proselyten. Aber sie wird nicht Proselytin genannt,
sondern 'die Gott anbetete'. Sie war also eine Proselytin des Tores. Denen hat man
gesagt: Ihr braucht gar nicht ins Judentum überzutreten, um gerettet zu werden,
ihr müsst einfach die Gebote von Noah einhalten: z.B. das Verbot von Blutgenuss
usw. Und das hat diese Lydia gemacht. Aber jetzt kommt Paulus und erklärt, wer der
Messias ist in diesem Glauben, dem sie sich angenähert hatte. Und wir lesen: Der
Herr tat ihr Herz auf, damit sie überhaupt gut zuhörte, und sie kam zum Glauben
und sie wurde getauft. Auch da wieder ist wichtig, die Reihenfolge zu beachten:
Der Herr tat das Herz auf. Lydia gab Acht auf das Wort und dann wurde sie getauft.
Und es gab auch die Bekehrung des ganzen Haushalts.
Das führt uns gleich noch zur nächsten Stelle, denn später in Philippi werden Paulus
und Silas verhaftet. Sie kommen ins Gefängnis. Gott greift ein durch ein Erdbeben,
nachdem sie im Gefängnis Lieder evangelistisch gesungen haben, und der Kerkermeister
kommt zum Glauben. So, ganz kurz die Geschichte. Und dann lesen wir in Vers 31.
Der Kerkermeister fragt ja 'Was muss ich tun, um errettet zu werden (Vers 30). Und
sie sagen:
31 … Glaube an den Herrn Jesus, und du
wirst errettet werden, du und dein Haus. 32 Und sie redeten das Wort des Herrn zu
ihm samt allen, die in seinem Haus waren. 33 Und er nahm sie in jener Stunde der
Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab; und er wurde getauft, er und alle
die Seinen sogleich. 34 Und er führte sie ins Haus hinauf, setzte
ihnen einen Tisch vor und frohlockte, an Gott gläubig geworden, mit seinem ganzen
Haus.
Interessant. Der bekehrt sich und wird auch gleich getauft. Also man sagt ja nicht,
das muss jetzt noch ein paar Jahre dauern, sondern die Taufe erfolgt hier sogleich.
Und das Interessante ist, sie haben ihm gesagt: Glaube an den Herrn Jesus und du
wirst errettet werden, du und dein Haus. Frage: „Bedeutet das – wie in dem Fall
von Lydia – dass, wenn man sich bekehrt, dass man sicher sein kann, dass die ganze
Familie alle auch noch zum Glauben kommen werden?“
Nun, wir sehen das immer wieder. Beginnen wir nur schon mit der Geschichte von Noah:
Er predigte als Prediger der Gerechtigkeit, aber schließlich war nur seine Familie
in der Arche, alle anderen wollten nicht. Aber seine ganze Familie: Sem, Ham und
Japhet und ihre Frauen, die sind auch umgekehrt und sind in die Arche gegangen.
Und so sehen wir durch das ganze Alte und Neue Testament hindurch immer wieder,
wie Gott ganze Familien retten möchte. Aber wichtig: möchte. Schauen wir uns mal
die Geschichte an von Samuel, diesem treuen Mann, der eine ganz klare Bekehrung
schon als Kind erlebt hatte: 1. Samuel die ersten Kapitel. Und er hatte zwei Söhne
und das waren Sorgenkinder, große Sorgenkinder. Und man kann bei ihm nicht sagen,
dass er versagt hat, wie ein Eli versagt hatte mit seinen Söhnen. Er war wirklich
ein treuer Mann bis ins Alter. Aber es ist so: Jeder muss sich selber bekehren.
Und von diesen zwei Söhnen lesen wir nur, dass sie einen falschen Weg gegangen sind.
Also man kann nicht behaupten, automatisch wird die ganze Familie gerettet, aber
Gott möchte das. Und die ganze Familie hat eine ganz besondere Chance. Drum sagt
der Apostel Paulus in 1. Korinther 7: Dein ungläubiger Mann – gerichtet an eine
Frau, die sich bekehrt hat – ist durch dich geheiligt. Geheiligt heißt abgesondert.
Das heißt: Er hat durch diese Position, dass er nun Mann einer Frau ist, die errettet
ist, eine ganz besondere Chance, das Evangelium zu empfangen. Aber das heißt noch
nicht, dass er bekehrt ist damit. Hat eine große Chance. Und auch die Kinder – sagt
Paulus – eure Kinder sind heilig. Aber 'heilig' heißt nicht 'gerettet', sondern
'abgesondert'. Kinder gläubiger Eltern haben eine besondere Chance. Aber: Jeder
muss sich selber bekehren.
Und nun, die Klärung ist: Das war ein prophetisches Wort. Paulus war Apostel und
Prophet. Und er sagte: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus gerettet
werden. Und das hat sich sogleich erfüllt. Die kamen alle zum Glauben. Und nun,
aufgrund dieser Stelle wird manchmal die Säuglingstaufe verteidigt. Da wird gesagt:
Der Apostel Paulus hat einfach die ganze Familie … und wenn das auch kleine Kinder
waren, waren die mit dabei, wurden alle getauft. Aber hier lesen wir in Vers 34:
Er setzte ihnen einen Tisch vor und frohlockte an Gott gläubig geworden mit seinem
ganzen Haus. Die ganze Familie hat sich gefreut. Da war keiner da und hat gesagt:
Das, was der Paulus da erzählt, das glaube ich nicht, ja. Die freuen sich dann nicht
mit, diese Familienangehörigen. Aber da waren alle mit dabei. Also da waren keine
kleinen Kinder, die gar nicht verstanden haben. Die haben alle verstanden und haben
sich mit gefreut, weil sie eben auch alle zum echten Glauben durchgedrungen waren.
Wir gehen weiter, in Apostelgeschichte 18, 8 haben wir wieder ein Beispiel in Korinth
von einem Krispus:
18 … der Synagogenvorsteher, glaubte an
den Herrn mit seinem ganzen Haus; und viele der Korinther, die hörten, glaubten
und wurden getauft.
Der Synagogenvorsteher, der musste für die Ordnung sorgen in der Synagoge. Der musste
z.B. auch aufpassen, dass die Leute geziemend gekleidet waren und sich recht aufführten,
nicht den Gottesdienst störten usw. Das war alles seine Aufgabe. Und dieser führende
Mann im Judentum in Korinth kam zum Glauben. Und auch da lesen wir: die ganze Familie
mit und viele Heiden aus Korinth kamen zum Glauben. Und sie wurden alle getauft.
Aber auch wieder klar die Reihenfolge. Nicht zu erst Taufe und dann Glauben.
Wir gehen weiter zu Apostelgeschichte 19. Ich lese ab Vers 1:
1 Es geschah aber, während Apollos in
Korinth war, dass Paulus, nachdem er die oberen Gegenden durchzogen hatte, nach
Ephesus hinabkam. Und er fand einige Jünger 2 und sprach zu ihnen: Habt ihr den Heiligen
Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden seid? Sie aber sprachen zu ihm: Wir
haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist da ist. 3 Und er sprach: Worauf seid ihr denn
getauft worden? Sie aber sagten: Auf die Taufe des Johannes. 4 Paulus aber sprach: Johannes taufte
mit der Taufe der Buße und sagte dem Volk, dass sie an den glauben sollten, der
nach ihm käme, das ist an Jesus. 5 Als sie es aber gehört hatten, wurden
sie auf den Namen des Herrn Jesus getauft; 6 und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt
hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Sprachen und weissagten.
7 Es waren aber insgesamt etwa zwölf Männer.
Interessante Geschichte. Was ist hier geschehen? Das waren 12 Männer, die standen
auf dem Boden des Judentums. Aber die hatten bereits das akzeptiert, was Johannes
der Täufer in Israel damals gepredigt hatte. Und die haben sich damals auf die Seite
gestellt gegenüber den andern Volksgenossen und waren bereit zu warten, dass jetzt
der Messias kommt. Und nun sagt Paulus: Ja habt ihr den Heiligen Geist bekommen?
Die haben ja gar nichts mitbekommen von der ganzen Entwicklung. Die wussten nichts
von Pfingsten, dass jetzt die Gemeinde entstanden war. Und er erklärt ihnen: Das
mit Johannes, das war so als eine Vorbereitung auf das Kommen des Messias, da wurde
man also getauft auf den kommenden Messias, der da lebt. Da ging es noch nicht um
seinen Tod. Aber er erklärt ihnen, was alles gekommen ist. Und die nehmen das Wort
an und lassen sich taufen. Die haben nicht gesagt 'Wir sind keine Wiedertäufer'.
Nein, die haben verstanden: Die Taufe des Johannes war etwas, nämlich das Bekenntnis,
dass jetzt der Messias kommt zu Israel als der lebendige Messias. Aber die christliche
Taufe – das werden wir jetzt dann gleich sehen in den weiteren Stellen – beinhaltet
ganz bewusst die Taufe auf den Tod des Herrn Jesus. Und darum war das nicht die
gleiche Taufe mit dem gleichen Bekenntnis und sie ließen sich taufen. Also eine
wichtige Stelle für all die, die Angst haben vor dem Thema Wiedertaufe. Nein, das
waren keine Wiedertäufer. Die waren getauft mit der Taufe von Johannes. Und dann
war das eine andere Taufe, die christliche Taufe.
Und so hab ich am Anfang schon angetönt: Besprengung als Kind, das kann sein der
Ausdruck von dem Glauben der Eltern und ihrer Entscheidung, wir möchten unsere Kinder
ganz bewusst im Glauben auferziehen usw. Und vor diesem persönlichen Glauben muss
man Achtung haben. Aber es ist nicht die Taufe, die im NT als christliche Taufe
beschrieben wird. Und darum kein Gewissensproblem, das ist keine Wiedertaufe, sondern
man tauft sich nach dieser Taufe, wie das der Apostel Paulus hier erklärt hat. Aber
hier haben wir also den Übergang – kann man sagen – von Leuten aus dem AT rüber
auf den Boden der Gemeinde im NT.
Apostelgeschichte 22 ist die nächste Stelle. Es geht nochmals um die Bekehrungsgeschichte
von Saulus, die da berichtet wird. Und ich lese. Ananias, der zu Saulus kam, sagt:
16 Und nun, was zögerst du? Steh auf, lass
dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen anrufst.
Da haben wir jetzt ein
Beispiel, bei Paulus war das so, dass jemand ihm sagen musste, jetzt musst du noch
getauft werden. Und er ließ sich taufen. Und hier wird gesagt, die Taufe hat den
Sinn von 'Sünden abwaschen'. D.h. also, das Untertauchen im Wasser ist wirklich
das Bild von einem Reinigungsbad und drückt aus: Durch den Tod des Herrn Jesus sind
alle meine Sünden vollkommen abgewaschen. Ich bin gereinigt worden. Das drückt die
Reinigung eines Bades aus. Aber die Taufe hat noch mehr Bedeutungen. Und darum kommen
wir jetzt zu Römer 6:
1 Was sollen wir nun sagen? Sollten wir
in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme? 2 Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde
gestorben sind, wie sollen wir noch darin leben? 3 Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele
auf Christus Jesus getauft worden sind, auf seinen Tod getauft worden sind? 4 So sind wir nun mit ihm begraben worden
durch die Taufe auf den Tod, damit, so wie Christus aus den Toten auferweckt worden
ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.
5 Denn wenn wir mit ihm eins gemacht worden
sind in der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch in der seiner Auferstehung
sein, 6
da wir dieses wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der
Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen. 7 Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen
von der Sünde.
Bis dahin. Hier erfahren
wir nun, dass die Taufe ein Begräbnis darstellt, ja. Vers 4 sagt: So sind wir nun
mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod. Sehen wir, wir haben gelesen
von der Taufe: Taufet sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Dann haben wir gelesen Taufe auf Jesus Christus und hier Taufe auf den
Tod. Aber das schließt einander nicht aus, sondern diese Taufe auf den dreieinen
Gott ist die Taufe auf Jesus, den Messias, und zwar ist es die Taufe auf seinen
Tod. Das Untertauchen stellt ein Begräbnis dar. Und das versteht man gut, wenn man
daran denkt, wie war das früher, wenn man mit dem Schiff nach Amerika ging über
den Atlantik und jemand starb unterwegs. Die konnte man früher nicht konservieren
im Kühlschrank. Also die musste man sofort beerdigen, damit nicht da auf dem Schiff
noch eine Seuche ausbricht. Und die hat man über Bord geworfen. Der Atlantik wurde
ihr Grab. Und wir lesen ja in Offenbarung 21 im letzten Abschnitt, wenn vor dem
großen Thron einmal die Toten auferstehen und erscheinen werden, dann heißt es:
Das Meer gab die Toten, die in ihm waren. Es gibt viele, die sind im Atlantik oder
im Pazifik oder wo auch immer begraben. Und so kann also das Wasser ein Grab sein.
Und genau das wird bei der Taufe ausgedrückt. Der Täufling wird untergetaucht. Das
bedeutet: Der Tod von Jesus Christus, das ist mein Tod. Sein Tod wird mir von Gott
zugerechnet, so wie wenn ich selber am Kreuz gewesen wäre. Er hat so sich eins gemacht
am Kreuz mit mir und darum ist sein Tod mein Tod. Und durch die Taufe drücke ich
aus: Ich bin gestorben mit Christus. Mein ganzes altes Leben ist vorbei, ist Vergangenheit.
Und so drückt das also das Grab aus, das gestorben sein mit Christus. Und wir haben
gelesen in diesem Abschnitt: Wir sind der Sünde gestorben (Vers 2). 'Die Sünde'
meint im Römerbrief die verdorbene Natur in uns, die wir von Adam geerbt haben.
Die wird bei der Bekehrung nicht weg gemacht. Nicht wahr, in 1. Johannes 1 lesen
wir, dass solche, die sagen, sie hätten diese Sünde nicht mehr … Es gibt diese Lehre.
Es gibt Leute, die das verkündigen, wir hätten die Sünde nicht mehr in uns. Und
Johannes sagt in 1. Johannes 1, 8: Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so
betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns. Aber hier steht: Wir
sind der Sünde gestorben. Das heißt also: Wir haben diese böse Natur in uns, aber
Gott betrachtet uns als solche, die mit Christus gestorben sind. Und jetzt: Diese
böse Natur, die spüren wir tagtäglich als Versuchung. Und das muss uns nicht kümmern,
das ist normal. Die Frage ist, was wir damit machen. Wenn wir uns daran erinnern,
in der Taufe habe ich ausgedrückt, ich bin mit Christus gestorben. Ja wie reagiert
z.B. ein ehemaliger Alkoholiker, der verstorben ist, wenn man ihm eine Whisky-Flasche
aufs Grab tut? Da bewegt sich nichts im Grab. Also Tote reagieren nicht. Die Versuchung
ist da, aber Tote reagieren nicht auf die Versuchung. Und so ist es, wenn wir die
Versuchung von innen her spüren, auch den schlechten Gedanken – einfach nicht darauf
reagieren. Tote reagieren nicht. Und dann geht das vorbei. Das ist also wie wenn
der ICE bei kleinen Bahnhöfen durch rast. Ja, der kommt durch, ja. Aber ich bin
ein kleiner Bahnhof. Das bedeutet es ganz praktisch.
Und dann in 1. Korinther 1, 13.14.15.16.17, ja – kommt jedes Mal das Wort 'Taufe'
vor in diesen Versen. Und dort sagt der Apostel Paulus, er habe nicht den Auftrag
bekommen zu taufen. Er habe gewisse Leute getauft, aber das sei nicht sein eigentlicher
Auftrag. Und er sei ja froh, dass er das so nicht gemacht hat, sonst würden gewisse
Leute noch sagen, sie wären auf Paulus' Namen getauft worden. Das ist eine Gefahr,
Leute die bekannt sind, da kann es sein, dass Leute sich etwas darauf einbilden,
wenn sie von einem berühmten Mann getauft werden. Und darum hat Paulus dann das
auf ein Minimum reduziert, damit das nicht eine Falle wird. Denn es kommt nicht
drauf an, wie berühmt der ist, der tauft. Es ist einfach ein Auftrag an die wahren
Gläubigen, die sich neu bekehrt haben, zu taufen und Zeuge davon zu sein. Aber es
geht nicht darum, dass sie irgendwie einen besonderen Namen haben müssten. Das lernen
wir grad aus diesen Versen.
Und dann kommt 1. Korinther 15, 29: die Taufe für die Toten. 1. Korinther 15, 29,
da sagt Paulus:
29 Was werden sonst die tun, die für die
Toten getauft werden, wenn überhaupt Tote nicht auferweckt werden? Warum werden
sie auch für sie getauft?
Was bedeutet das 'die Taufe für die Toten'? Die Mormonen, diese Irrlehrer, die haben
da eine riesige Sache draus gemacht, ja. Und in ihren heidnischen Tempeln – ja,
so muss man das bezeichnen – da taufen sie Leute für Verstorbene. Drum sammeln die
überall die Archive in aller Welt, die sind die besten Archivsammler von Stammbäumen,
und taufen für diese Leute in der Vergangenheit Leute von jetzt. Und das ist natürlich
alles Aberglaube. Die Bedeutung ist ganz einfach hier: Der Apostel Paulus sagt in
Vers 30:
30 Warum sind auch wir jede Stunde in Gefahr?
31 Täglich sterbe ich, fürwahr, bei dem
Rühmen euretwegen, das ich habe in Christus Jesus, unserem Herrn. 32 Wenn ich, nach Menschenweise zu reden
, mit wilden Tieren gekämpft habe in Ephesus, was nützt es mir, wenn Tote nicht
auferweckt werden?
Er sagt: Es gibt Leute, die sind so verdreht in Korinth, die sagen, es gäbe keine
Auferstehung. Da sagt er: Dann wären wir ja die elendesten Menschen hier auf Erden.
Wir glauben etwas und nach dem Tod ist alles aus. Nein, wir sind jetzt als Zeugen
hier auf Erden, aber dann sterben wir. Aber dann geht es weiter. Und nun ist es
so, dass, wenn man Christ wird, ist das Risiko da, dass man ein Märtyrer werden
könnte, nicht wahr. Durch Verfolgung. Nun sagt der Apostel Paulus: Jeder, der neu
getauft wird – zum Glauben kommt und getauft wird – der tritt eigentlich in die
Fußstapfen ein von denen, die schon verstorben sind. Nicht wahr, es gibt quasi …
eine Generation löst die andere ab. Und die Taufe ist nicht etwas für den Himmel,
sondern hier geht es ja um die Nachfolge: alle Nationen, machet sie zu Jüngern und
taufet sie. Die Taufe drückt aus: Ich möchte dem Herrn Jesus nachfolgen. Mein altes
Leben ist vorbei. Und ich will ihm nachfolgen. Und natürlich ist dieses Leben ein
Risiko jetzt. Es könnte sein, dass ich Märtyrer werde. Aber ich trete in die Fußstapfen
von solchen, die bereits verstorben sind. Und so ist die ganze Kirchengeschichte
– kann man sagen – eine Abfolge von Generationen. In Epheser 3 am Schluss heißt
es korrekt übersetzt in der alten Elberfelder, dass Gott die Ehre sei in der Gemeinde
durch alle Generationen hindurch des Zeitalters der Zeitalter. Das Zeitalter der
Zeitalter das ist die jetzige Gnadenzeit der Gemeinde. Und da gibt es Generationen
und Generationen. Und immer, die, die neu dazu gekommen sind und sich taufen ließen,
die sind eigentlich für die Toten getauft worden. Das heißt: Sie haben die Staffel
übernommen von denen, die vorher diesen gefährlichen Weg als Zeugen Jesu gegangen
sind. Und er sagt: Ja was hat es für einen Sinn, dass die quasi in die Fußstapfen
von solchen treten, die vorher vielleicht Märtyrer waren, wenn's keine Auferstehung
gibt? Dann ist alles sinnlos. Aber eben, es gibt eine Auferstehung. Und darum lohnt
es sich, diesen Weg als Jünger Jesu zu gehen in die Fußstapfen von denen, die gegangen
sind, einzutreten. Nicht wahr, es gibt so viele Geschwister, die vor Jahren für
das Volk Gottes eine große Hilfe waren. Die sind nicht mehr da. Die sind gegangen.
Und jetzt, wer ersetzt sie? Wer steht noch so, wie manche von hin gestanden sind,
für die Wahrheit? Und da sehen wir, wie wichtig diese ganze Sache ist, sich bewusst
zu sein: Die Taufe ist mein Bekenntnis dazu, jetzt will ich dem Herrn nachfolgen
und in die Fußstapfen von denen eintreten, die schon früher treu den Weg gegangen
sind.
Dann Epheser 4, 5 will ich nur kurz erwähnen, weil wir ja zum Schluss kommen müssen.
Dort haben wir diese siebenfache Einheit: ein Glaube, ein Herr, ein Gott und Vater
usw. Und ein Leib und da wird auch gesagt: eine Taufe. Das ist ein Zahlwort 'eine
Taufe'. Jetzt merkt man, woher das kommt, diese Angst vor der Wiedertaufe, weil
die Bibel sagt 'eine Taufe'. Jawohl, die christliche Taufe durch Untertauchen von
solchen, die sich klar bekehrt haben, das ist etwas, was man einmal macht, nicht
ab und zu wieder. Und wenn man dann beim Jordan mal ist auf einer Israelreise, dann
vielleicht nochmals. Das geht gar nicht.
Und jetzt bleiben uns noch zwei Stellen: Kolosser 2, 12:
12 mit ihm [mit Christus] begraben in der Taufe,
in dem ihr auch mitauferweckt worden seid durch den Glauben an die wirksame Kraft
Gottes, der ihn aus den Toten auferweckt hat.
Hier wird nochmals wie in Römer 6 gesagt, die Taufe ist eine Taufe auf den Tod
des Herrn Jesus, sein Grab. Aber hier wird betont: Ihr seid auch mitauferweckt worden.
Und das ist ja so: Man lässt ja den Täufling nur kurz unten, weil das mit dem Tod
ist ja nur symbolisch gemeint, ja. Also kurz unten. Und dann holt man ihn wieder
rauf. Und das ist ein Bild von der Auferstehung. Also genau so, wie ich bekenne
in der Taufe, der Herr Jesus ist gestorben, aber sein Tod ist mein Tod. Er starb
ja für meine Sünden, für das, was ich bin. Aber seine Auferstehung wird mir auch
zugerechnet. Ich bin mit ihm zu einem neuen Leben auferstanden. Das wird so symbolisch
ausgedrückt. Und dann ist es ja so – auch wieder praktisch – die Täuflinge müssen
dann die Kleider wechseln. Und jetzt kann man noch ergänzen, ich habe vergessen
einzutragen noch Galater 3. Ich gebe nur die Stelle an und dann schließen wir mit
1. Petrus 3 ab. Aber Galater 3 ist schon noch wichtig, das zu notieren. Jedes Detail
hat eine Bedeutung. Vers 27:
27 Denn so viele ihr auf Christus [wieder auf den Messias] getauft worden
seid, ihr habt Christus angezogen.
Das heißt also: Nach der Taufe die neuen Kleider, die trockenen Kleider, die man
anzieht, auch das hat eine Bedeutung. Muss man daran denken. Das erklär ich dem
Täufling vorher. Nicht dass sie dann später denken: O, das hätte es eigentlich bedeutet.
Nicht wahr, drum ist eine Vorbereitung eine wichtige Sache. Dass ich im Moment denke,
wenn ich die Kleider anziehe, ich habe so, wie ich die Kleider anziehe, habe ich
Christus als meine Gerechtigkeit angezogen. In ihm stehe ich vor Gott bekleidet.
Und jetzt noch 1. Petrus 3. Da spricht Petrus zuerst über die Sintflut, die Arche
Noah in Vers 20. Und dann sagt er Vers 21:
21 welches Gegenbild auch euch jetzt errettet,
das ist die Taufe (nicht ein Ablegen der Unreinheit des Fleisches, sondern das Begehren
eines guten Gewissens vor Gott), durch die Auferstehung Jesu Christi,
Ja, seltsam, da steht: welches Gegenbild auch euch jetzt errettet, das ist die Taufe.
So ganz wörtlich übersetzt in der Elberfelder. Die Schlachter hat ein bisschen einen
kleinen Umweg gemacht. Aber ganz wörtlich steht hier: die Taufe, die euch rettet.
Hm. Also doch heilsnotwendig? Es gibt ja Irrlehrer, die sagen, die Taufe sei heilsnotwendig
in dem Sinn, dass man ohne Taufe nicht in den Himmel kommt. Das ist eine Irrlehre.
Aber da steht's ja. Was muss man hier in einem solchen Fall machen? Genau lesen.
Petrus sagt ja zu den Gläubigen, an die er sich richtet, schon in Kapitel 1 Vers
18:
18 indem ihr wisst, dass ihr nicht mit
vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen,
von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, als
eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken;
Also er sagt zu ihnen: Ihr seid erlöst worden. Das ist Aorist, abgeschlossene punktuelle
Handlung in der Vergangenheit. Sie sind erlöst durch das Blut Jesu. Jetzt sagt er:
die Taufe, die uns rettet. Aber er sagt nicht 'die uns errettet hat'. Merkt man,
ist nicht das Gleiche. Sondern die Taufe, die euch errettet in der Gegenwartsform.
Jetzt muss man noch zusätzlich wissen: Die Gegenwartsform – Präsenz im Griechischen
– hat die Bedeutung von einer fortdauernden Handlung. Fortdauernd oder wiederholend.
Also der Sinn ist: welches Gegenbild auch euch jetzt immer wieder errettet, das
ist die Taufe. Und wir müssen daran denken: 'retten' in der Bibel wird gebraucht
in der Vergangenheit für unsere ewige Errettung. Es wird gebraucht im Blick auf
die Zukunft, der Herr Jesus wird bei der Entrückung kommen und er wird uns retten
vor dem kommenden Zorn. Ja, wenn er kommt, um uns vor der großen Drangsal wegzunehmen,
rettet er uns. Aber 'Rettung' wird in der Gegenwart verwendet, um zu sagen, aus
Gefahren und Versuchungen gerettet zu werden. Wir denken so oft bei 'retten' automatisch
an die ewige Herrlichkeit. Aber wenn ein Rettungswagen kommt, dann denkt man, dass
jemand eben aus der gefährlichen Situation eines Unfalls gerettet und ins Spital
gebracht wird. Also 'retten' bedeutet hier: Die Taufe rettet euch immer wieder aus
gefährlichen Situationen. Und ich werde erklären, wie. Aber was wir weiter festhalten,
ist: Welches Gegenbild auch euch jetzt errettet. Gegenbild Griechisch – ich hab
das hingeschrieben – 'antitypos', heißt 'ein anderes Bild für dasselbe. In Vers
20 wird über das Bild der Sintflut gesprochen. Die Arche hat Noah und seine Familie
gerettet durch das Wasser hindurch und dann gelandet auf dem Berg Ararat. Das ist
ein Bild von Christus. Und die, die durch Türe eingegangen sind und sich rettet
ließen, die sind durch das Gericht hindurchgegangen, aber sie wurden nicht getroffen
von dem Gericht, sondern die Arche. Der Herr Jesus hat alles am Kreuz erduldet und
die, die drin waren, die waren Nutznießer davon. Und dann die Landung auf dem Ararat
am 17. Nisan. Das ist genau der Auferstehungstag in den Evangelien. Am Auferstehungstag
ruhte die Arche, nachdem das Gericht vorbei war. Aber das Ganze ist ein Bild auf
den Tod und die Auferstehung von Christus, ja. Und jetzt die Taufe auch, spricht
auch vom Tod und der Auferstehung. Und darum wird sie genannt 'ein Gegenbild' –
'ein anderes Bild für dasselbe'. Aber was leiten wir daraus ab? Die Taufe ist ein
Bild. Es ist nicht so, dass durch die Taufe etwas passiert. Das muss man den Täuflingen
auch erklären. Also die Taufe ist ganz wichtig und Gott will, dass der Bekehrte
sich taufen lässt, aber man muss nicht erwarten, es passiert was. In Afrika da ist
man immer von ihrem alten Geisterglauben her immer drauf aus, eine Handlung kann
etwas vermitteln, einen Segen vermitteln usw. Drum in Afrika, wenn man den Leuten
sagt, ich taufe euch, die kommen massenweise. Da kann man dann als Missionar Rundbriefe
schreiben: 'Ich habe letzte Woche schon wieder 86 Leute getauft.' Und fantastisch.
Ja, aber man muss danach fragen, wie oft die sich schon taufen ließen, ja. Also
das ist eben das Problem. Und darum muss man klar erklären: Nein, da geschieht nichts,
das ist ein Bild. Aber ein ganz wichtiges Bild. Und dieses Bild rettet uns immer
wieder. Aber er sagt weiter: nicht ein Ablegen der Unreinheit des Fleisches. Das
Fleisch ist ein anderer Ausdruck für die Sünde in uns. Wir sind der Sünde gestorben,
aber die Sünde ist immer noch da. Nicht die Sünde ist tot, wir sind tot. Ihr seid
der Sünde gestorben. Also nicht ein Ablegen der Unreinheit des Fleisches, das Fleisch
haben wir immer noch in uns, diese böse Natur, sondern das Begehren eines guten
Gewissens vor Gott. Jetzt hab ich erklärt – nochmals so ein fremdes Wort – im letzten
Punkt 'Abmachung mit Gott' – Griechisch 'eperotema'. Das ist das Wort hier übersetzt
mit 'Begehren'. Aber dieses Wort bedeutet 'Begehren', 'Abmachung', 'Vertrag', 'Verpflichtung',
'Bitte', 'Zeugnis'. Das Wort wurde früher verwendet, wenn zwei einen Vertrag schlossen.
Die Taufe ist ein Vertrag, eine Abmachung eines guten Gewissens vor Gott. D.h.,
man muss dem Täufling erklären: Wenn wir die Taufe durchführen, ist das, ohne dass
du jetzt ein Wort dazu sagst, der Ausdruck, dass du bezeugst vor mir, vor denen
die anwesend sind, auch vor der unsichtbaren Welt, die immer zuschaut, - wir sind
ein Schauspiel geworden den Engeln (1. Korinther 4) – du bezeugst damit, dass dein
altes Leben vorbei ist, dass du auferstanden bis zu einem neuen Leben und dass du
den Wunsch hast, jetzt nur noch einen Weg zu gehen, wo du ein gutes Gewissen hast
vor Gott. Und es ist noch mehr. Es ist wirklich eine Abmachung vor Gott: Ich möchte
nicht mehr einen Weg gehen, wo ich nicht vor Gott geradestehen kann. Und das ist
so eine große Hilfe, nicht wahr. Plötzlich kommt man in eine Situation, etwa als
junger Mann, und man lernt eine sehr sympathische Frau kennen, aber sie ist nicht
bekehrt. Es ist gar kein Thema, grad vergessen. Die Bibel sagt: Das geht gar nicht,
ein ungleiches Joch. Und du hast in der Taufe bekannt, wenn du da jetzt diesen Weg
gehen würdest mit einem ungleichen Joch, dann hast du kein gutes Gewissen mehr vor
Gott. Und da rettet einen die Taufe. Das ist ganz wichtig, diese Abmachung. Und
drum bei der Kindertaufe fehlt dieses Element völlig. Die hat man ja nicht fragen
können, nicht wahr. Das ist das Wichtige, dass man das bewusst machen will diese
Taufe und damit ausdrückt: Ich möchte nicht mehr einen Weg gehen, wo ich kein gutes
Gewissen haben kann. Und wir kommen immer wieder in Situationen rein, wo unser Gewissen
so herausgefordert wird. Was ist jetzt der richtige Weg? Was soll ich jetzt tun?
Und dann kann man daran denken: Ich habe abgemacht mit Gott, ich will einen Weg
gehen, wo ich ein gutes Gewissen haben kann. Und so kommt man ständig an Weggabelungen,
wo man sich entscheiden muss. Und jedes Mal kann uns die Taufe retten – immer wieder.
Also das Thema der rettenden Taufe, das ist ganz ein wichtiges Thema. Und so praktisch.
Und darum ist es wichtig, das man das eben auch verkündigt. Denn dann bekommt die
Taufe auch wirklich eine praktische Bedeutung für die Jüngerschaft und die Nachfolge.
Ja, es tut mir leid, dass alles ein bisschen länger ging als geplant. Aber ich habe
noch nie einen Vortrag so ausführlich gemacht über die Taufe und habe das eigentlich
schon lange bereut, weil es das unbedingt braucht. Und jetzt bin ich froh, dass
wir einen Livestream haben. Ich musste den Täuflingen immer alles so erklären und
dann nochmals erklären und jetzt kann ich sagen: „Du, hör dir das mal an.“ Ja und
dann sprechen wir dann auch nochmals darüber. Aber dann noch mehr, ja. Aber ist
doch schon eine Hilfe, denke ich oder hoffe ich. Das ist mir ein Anliegen und für
uns alle eine Ermutigung, die Taufe neu zu entdecken und zu sehen: Das ist die Entscheidung,
nur mit dem Herrn treu den Weg zu gehen.
AT = Altes Testament
NT = Neues Testament