Der
Buddhismus wird als Stifter-Religion bezeichnet. Als Stifter gilt Siddharta
Gautama. Er soll der Sohn eines Fürsten gewesen sein und im 5. Jahrhundert v.
Chr. gelebt haben. Durch mehrere einschneidende Erlebnisse und nach langen
Jahren der Entsagung, wurde er zum Buddha, also zum „Erwachten“.
Der
Buddhismus gehört zu den Stifter-Religionen . Historisch weiß man über den
Stifter des Buddhismus, Siddharta Gautama aus dem Stamme der Shakya, dem späteren Buddha, nur sehr wenig. Nach der
Legende war er der Sohn eines Stadtfürsten und lebte – abgeschieden von der
Welt – mit Frau und Kind im Luxus des
Palastes seines Vaters.
Flucht aus dem Palast
Bei
heimlichen Ausfahrten in die Stadt soll er einen Alten, einen Kranken und einen
Toten gesehen haben. Da ging ihm auf, dass das Leben des Menschen vergänglich
ist. Die Legende erzählt, dass er aus dem Palast flüchtete und sich in den
Wäldern Asketen anschloss, um Freiheit von Alter, Krankheit und Tod zu finden.
Aus dem Prinzen wird ein „Erwachter“
Nach
harter Entsagung und langen Jahren der Meditation erkannte er eines nachts die
Ursachen des Leidens und den Weg, der zur Befreiung führt. Er war nun ein
„Erwachter“, ein „Buddha“. Bald fanden sich Männer, die sich ihm anschlossen,
und so entstand allmählich ein Mönchsorden.
Das Ordensleben von Siddharta Gautama und seinen Anhängern wurde
von reichen Kaufleuten gefördert. Die Lehre des Buddha wird als
"Dharma" bezeichnet. Reden Buddhas wurden lange Zeit nur mündlich
weiter
gegeben.
Erste Aufzeichnungen finden sich im so genannten Pali-Kanon.
Siddhartas
Weg führt zunächst zu zwei berühmten Brahmanen und Yoga-Lehrern, bei denen er
nicht den erhofften Frieden findet. So geht er zu fünf Asketen
(Hindu-Heiligen), wo er sich sechs Jahre lang bis zur Abmagerung und physischen
Erschöpfung in strengster Askese übt und täglich kaum mehr
als ein Reis- oder Sesamkorn ißt. Doch auch hierbei
kommt er seinem Ziel nicht näher. Er wählt jetzt einen grundsätzlich anderen
Weg: den Mittelweg zwischen zwei Extremen, dem Überfluß
und der Askese die Versenkung als innere Betrachtung
und Lösung vor der Welt.
Eines
Tages, mit 35 Jahren, hat er eine Erleuchtung. Er steigt Schritt für Schritt
vier Stufen der Versenkung hinab: von der ersten Stufe der meditativen
Reflexion zur zweiten Stufe der tiefen Lust der Seele, von dort zur dritten,
der matten Lust der Seele und schließlich zur vierten, des leid- und freudfreien Gleichmuts. Auf der vierten und letzten Stufe
wird während der Nacht dem Siddharta eine dreifache Erkenntnis zuteil: In der
ersten Nachtwache erinnert er sich an die eigenen, vorausgegangenen Geburten,
an die Wanderung von Dasein zu Dasein, durch zahllose Weltzeitalter und
durchläuft noch einmal die Wege seiner früheren Existenzen von Geburt zu Tod
und zu Wiedergeburt, ein nicht endender Kreislauf. In der zweiten mittleren
Nachtware sieht er den gegenwärtigen Zustand der Welt und erkennt daß sie heute das sind, was sie im vergangenen Leben getan
haben.
In der dritten Nachtwache gelangt er zur entscheidenden Erkenntnis. Er erkennt
'in Wahrheit':
dies
ist das Leiden
dies
ist die Ursache des Leidens
dies
ist die Aufhebung des Leidens
daraus zieht er die Folgerung:
dies
ist der Weg, der zur Aufhebung des Leidens führt
Diese
vier edlen Wahrheiten sind
Gegenstand seiner ersten Predigt. Mit dieser dreifachen Erkenntnis gelangt der
Prinz zur höchsten vollkommenen Erleuchtung (samma-sambodhi)
und hat damit 'Nirwana' erlangt; es kann keine Wiedergeburt mehr erfolgen. In
dieser heiligen Nacht ist er aus einem 'Bodhisattva'
zu einem 'Buddha' (Erleuchteter) geworden.
König
Ashoka war der erste Herrscher, der den Buddhismus
zur Religion seines Reiches machte. Das war im 3. Jahrhundert v. Chr.; er
sandte auch buddhistische Missionare aus. Der Buddhismus breitete sich weiter
über China, Korea, Japan, Tibet und die Mongolei aus. Im Westen wurden
buddhistische Lehren erst ab dem 19. Jahrhundert besser bekannt. Als Buddha
unseres Weltzeitalters gilt Shakyamuni Buddha.
"Buddhas im Werden" werden als "Bodhisattvas"
bezeichnet. Zu den herausragenden Persönlichkeiten des Buddhismus zählt sicher
der Dalai Lama. Ein zentrale Autorität gibt es im Buddhismus nicht. Den
"harten Kern" bilden verschiedene Mönchsorden.