Offenbarung Teil 31/40 – 19, 1 – 21

 

 

 

Roger Liebi

27.08.2016

Bibelklasse Bodensee, Singen, Paulus-Gemeinde

ID 30618

 

 

Wir kommen heute zu Offenbarung 19. Nachdem wir das Gericht über die Hure Babylon in den Kapiteln 17 + 18 zusammen ausführlich betrachtet haben, kommt als gewaltiger Kontrast dazu Kapitel 19 mit der Hochzeit des Lammes und dann die Wiederkunft Christi als König und Richter der Welt. Das ist Kapitel 19 und das führt uns dann direkt hin zu Kapitel 20 mit dem 1000jährigen Friedensreich. Darf ich jemand bitten, uns Offenbarung 19 vorzulesen:

1 Und nach diesem hörte ich eine laute Stimme einer großen Volksmenge im Himmel, die sprach: Hallelujah! Das Heil und die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht gehören dem Herrn, unserem Gott! 2 Denn wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat die große Hure gerichtet, welche die Erde verderbte mit ihrer Unzucht, und hat das Blut seiner Knechte von ihrer Hand gefordert! 3 Und nochmals sprachen sie: Hallelujah! Und ihr Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit. 4 Und die 24 Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron saß, und sprachen: Amen! Hallelujah! 5 Und eine Stimme kam aus dem Thron hervor, die sprach: Lobt unseren Gott, alle seine Knechte und die ihr ihn fürchtet, sowohl die Kleinen als auch die Großen! 6 Und ich hörte etwas wie die Stimme einer großen Volksmenge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie der Schall starker Donner, die sprachen: Hallelujah! Denn der Herr, Gott, der Allmächtige, hat die Königsherrschaft angetreten! 7 Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht. 8 Und es wurde ihr gegeben, sich in feine Leinwand zu kleiden, rein und glänzend; denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen. 9 Und er sprach zu mir: Schreibe: Glückselig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind! Und er sprach zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes! 10 Und ich fiel vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung. 11 Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er. 12 Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. 13 Und er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name heißt: »Das Wort Gottes«. 14 Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden, und sie waren bekleidet mit weißer und reiner Leinwand. 15 Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er die Heidenvölker mit ihm schlage, und er wird sie mit eisernem Stab weiden; und er tritt die Weinkelter des Grimmes und des Zornes Gottes, des Allmächtigen. 16 Und er trägt an seinem Gewand und an seiner Hüfte den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«. 17 Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen; und er rief mit lauter Stimme und sprach zu allen Vögeln, die inmitten des Himmels fliegen: Kommt und versammelt euch zu dem Mahl des großen Gottes, 18 um das Fleisch der Könige zu verzehren und das Fleisch der Heerführer und das Fleisch der Starken und das Fleisch der Pferde und derer, die darauf sitzen, und das Fleisch aller, der Freien und der Knechte, sowohl der Kleinen als auch der Großen! 19 Und ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt, und mit seinem Heer. 20 Und das Tier wurde ergriffen und mit diesem der falsche Prophet, der die Zeichen vor ihm tat, durch welche er die verführte, die das Malzeichen des Tieres annahmen, und die sein Bild anbeteten; die beiden wurden lebendig in den Feuersee geworfen, der mit Schwefel brennt. 21 Und die Übrigen wurden getötet mit dem Schwert dessen, der auf dem Pferd sitzt, das aus seinem Mund hervorgeht, und alle Vögel sättigten sich von ihrem Fleisch.

Danke. Wir haben ab Kapitel 4 gesehen, wie Johannes in den Himmel hinaufgeht und die ganze Gerichtszeit der Offenbarung vom Himmel her mit-bekommt. Wir haben gesehen, wie Jesus Christus, das Lamm Gottes, im Himmel das Buch nimmt mit den sieben Siegeln. Das ist das Buch des Gerichtsplanes Gottes über die Erde. Und das Lamm öffnet ein Siegel um das andere und da kommen diese apokalyptischen, diese Gerichte der Offenbarung über die Welt. Und wir haben gesehen: Sechs Siegelgerichte werden stattfinden nach der Entrückung der Gemeinde, aber noch vor der großen Drangsalszeit. Die große Drangsalszeit von 3½ Jahren wird eröffnet durch das siebte Siegel, das aber seinerseits besteht aus sieben Posaunengerichten, wobei die siebte Posaune besteht aus sieben Schalengerichten. Und wir haben gesehen: Ganz am Schluss eben dieser Gerichtszeit wird – also am Schluss der großen Drangsal – wird Babylon die Große, dieses religiöse System mit Sitz in Rom, vollständig zusammenbrechen. Und was ist die Reaktion im Himmel über diesen Zusammenbruch jetzt in unseren verlesenen Versen? {…} Mit anderen Worten gesagt, was ist die Reaktion im Himmel auf den Zusammenbruch der falschen Kirche? {Sie freuen sich …} Jawoll. Also es führt zur Anbetung Gottes. Und was auffällt ist dieses Wort 'Hallelujah'. Wie viel Mal findet man das in unserem Text? {viermal} Sagst du grad, in welchen Versen? {Vers eins} Lies nochmal.

1 Nach diesem hörte ich etwas wie eine laute Stimme einer großen Volksmenge in dem Himmel, die sprachen: Hallelujah! Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht unseres Gottes!

Jawoll. Und dann das zweite Mal. {Vers 3.}

3 Und zum anderen Mal sprachen sie: Hallelujah! Und der Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 Jawoll. Also das erste Mal Vers 1 dann Vers 3. Wo kommt's wieder vor? {Vers 4} Dann lies Vers 4.

4 Und die 24 Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron sitzt, und sagten: Amen! Hallelujah!

Jawoll. Und dann das vierte Mal Vers 6.

6 Und ich hörte etwas wie eine Stimme einer großen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein Grollen starker Donner, die sprachen: Hallelujah! Denn der Herr, unser Gott, ist allmächtig. Der Allmächtige hat die Herrschaft angetreten.

Jawoll. Jetzt ist es so: Viermal 'Hallelujah'. Wo kommt das sonst noch vor im NT Hallelujah? {Nirgends.} Das ist schon noch überraschend. {in den Psalmen} In den Psalmen, natürlich. Aber ich meine jetzt im NT nur an diesen vier Stellen, und zwar in Verbindung mit dem, dass Gottes Ratschluss sich jetzt auf der Erde vollständig durchsetzt. Gottes Gerechtigkeit wird auf dieser Erde sichtbar und da wird im Himmel 'Hallelujah' gerufen. Das ist zumindest eine Mahnung für solche, die das Wort gedankenlos, zweifellos zu viel benutzen. Also diese Zurückhaltung, die hat schon etwas zu sagen und auch der Zusammenhang, dass es eben speziell im Zusammenhang steht mit Gottes Gerechtigkeit, die sich hier auf Erden durchsetzt. Was heißt 'Hallelujah' ganz genau? {Lobet den Herrn.} Und zwar, was ist es für eine Sprache? {Hebräisch} Es ist Hebräisch, ja das ist auffällig, denn der Text des Neuen Testaments ist ja Griechisch und plötzlich kommt ein hebräischer Ausdruck da vor. Und wie ist es aufgebaut? {…} Das große Hallel, so bezeichnet man in den Psalmen die Gruppe 113 bis 118. Diese Psalmen werden z.B. am Passahfest immer verlesen zu Hause. Und diese Gruppe nennt man die 'Hallel-Psalmen', also 'Lobpsalmen'. Denn das Wort 'halal' heißt 'loben'. Und 'hallelu' ist darum eine Befehlsform, d.h. 'lobt'. Und 'jah' ist die Kurzform von 'Jahwe', der Eigenname Gottes, der Ewig Seiende/Unwandelbare, dieser Name, der im AT gegen 7000 Mal vorkommt und bezeichnet – je nach Zusammenhang – Gott, den Vater, Gott, den Sohn, Gott, den Heiligen Geist. Der Eine Gott wird Jahwe genannt. Aber der Name wendet sich an auf den Vater, auf den Sohn und auf den Heiligen Geist. Und hier haben wir also auf Hebräisch diesen Befehl, es ist ein Satz: 'Hallelujah!' – 'Lobt den Ewigen!'. 'jah' ist also die poetische Kurzform von 'Jahwe' – 'der Ewig Seiende/der Unwandelbare'.

Ja und das ist nicht Schadenfreude, wenn hier eben 'Hallelujah' gerufen wird nach dem Gericht über Babylon. Aber es ist die Anerkennung, und zwar die dankbare Anerkennung, dass Gott eben nun seine Herrschaft antritt und auch dieses Hindernis, diese falsche Kirche, die die ganze Erde verführt hat, wie wir gesehen haben … Die ganze Erde wurde durch den Wein ihrer Unzucht – haben wir gelesen – trunken gemacht, verführt, im Denken benebelt. Und dieses System ist nun endgültig gerichtet. Also das hat gar nichts zu tun mit Schadenfreude, das ist eine üble Freude, aber mit der Anerkennung: Jawoll, es ist richtig so. Wenn Gott so handelt, handelt er gerecht.

Und dann wird eben aufgerufen: Und jetzt kommt die Hochzeit. Von wem? Vers 7: die Hochzeit des Lammes. Aber die Frage ist: Wer ist diese Frau, die da im Himmel heiratet. {die Gläubigen} Die Gläubigen. {die an Jesus glauben} Die an Jesus glauben. {die Gemeinde} Die Gemeinde, genau. Und zwar sehen wir eben im NT in 2. Korinther 11, dass die Menschen, die Jesus Christus als ihren Retter annehmen in der heutigen Zeit, die werden betrachtet als die Braut, die Verlobte des Messias. Schlagen wir auf 2. Korinther 11 Vers 2. Da sagt Paulus zur Gemeinde in Korinth, wer liest vor am Mikrofon?

Es ist wichtig für die, die die Aufnahme hören, die kriegen fast nichts mit, wenn es einfach aus dem Raum kommt. Darum versuche ich – soweit es möglich ist – Dinge, die gesagt werden, zu wiederholen. Also das hat nichts zu tun mit dem, dass ich dement werde langsam, aber das geht eben als Hilfe für die, die nur die Aufnahme hören. Ja, 2. Korinther 11, 2 bitte:

2 Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um (euch als) eine keusche Jungfrau vor den Christus hinzustellen.

Danke. 'Christus' ist Griechisch für Hebräisch 'Messias'. Also die Gläubigen der Gemeinde sind diese verlobte Braut, eine keusche Jungfrau für den Messias, für Christus. Und dann wird oftmals ausgespielt: Ja halt, aber in der Bibel finden wir doch auch Israel als die Braut Christi. Ja, das ist so, z.B. im Buch Hosea und noch an vielen anderen Stellen. Aber man muss eben Folgendes verstehen: Israel ist das irdische Volk Gottes, während die Gemeinde das himmlische Volk Gottes ist. Und es geht nicht darum, dass der Messias zwei Bräute hätte. Aber man kann sagen: Israel ist gewissermaßen das irdische Abbild der Gedanken Gottes über das himmlische Volk. Und darum: Immer, wenn die Bibel spricht über die Braut Israel, dann geht es um eine Braut hier auf Erden und auch eine Hochzeit hier auf Erden. Aber da in der Offenbarung ist Johannes immer noch im Himmel und er hört auch diese Stimme der Volksmenge, die 'Hallelujah' ruft, die hört er sprechen im Himmel. Und da findet eben diese Hochzeit statt. Das ist nicht Israel, sondern die Gemeinde, das himmlische Volk Gottes.

Und der Punkt ist der, in der jetzigen Zeit ist Jesus Christus im Himmel, aber die Gemeinde, die Gläubigen, sind auf der Erde. Also Braut und Bräutigam sind örtlich getrennt, so, wie das nach Gottes Gedanken ist für eine Verlobung. Die Verlobung ist ein Hochzeitsversprechen, aber es ist noch nicht die Hochzeit. Und darum ist nach Gottes Gedanken gar nicht daran zu denken, dass Braut und Bräutigam intim wären in dieser Zeit. Das ist ganz klar getrennt, aber beide warten auf den Moment, wo die Hochzeit stattfinden wird und diese Trennung endlich ein Ende haben wird. Und so lesen wir in Offenbarung 22, liest jemand Verse 16 + 17:

16 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern. 17 Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme! Wer da will , nehme das Wasser des Lebens umsonst!

Danke. Also, hier wird übrigens deutlich gesagt, dass die Botschaft der Offenbarung, die richtet sich in erster Linie an die Gemeinde, und zwar hier in der Mehrzahl sogar: die Gemeinden. Es könnte sonst jemand auf die Idee kommen: Ja, mit diesen Gemeinden sind eigentlich gemeint, die Gläubigen aus Israel. Nein, nie wird Israel genannt 'die Gemeinden'. Das ist nur für das himmlische Volk hier auf Erden, das aufgegliedert ist in verschiedene Orte mit örtlichen Gemeinden. Die werden Ekklesia genannt, in der Mehrzahl. Und das macht also klar, der Herr spricht hier die weltweite Gemeinde an in der jetzigen Zeit, die in vielen Ortsgemeinden aufgeteilt ist. Er bezeugt das der Gemeinde und darum ist in der Offenbarung eben der Fokus weniger auf Israel, so wie das in der Prophetie im AT vornehmlich der Fall ist, sondern der Fokus ist ganz speziell auf die Gemeinde und – wir haben gesehen – auf Europa. Europa spielt in der Offenbarung eine ganz vordergründige Rolle und das aus dem Grund, weil dieser Kontinent der Kontinent sein sollte, der am meisten vom Evange­lium erfahren sollte und am meisten durch das Evangelium geprägt werden sollte. Wenn man denkt, damals im Jahr 95, als die Offenbarung geschrieben worden war, war das überhaupt nicht klar, menschlich gesprochen. Denn das Evangelium ging im ersten Jahrhundert natürlich nach Europa, breitete sich aus von Asien nach Asien – Israel ist ja in Asien – und nach Afrika. Aber menschlich gesprochen, hätte niemand sagen können, Europa wird mal der christliche Kontinent werden. Es hätte ja auch Afrika sein können oder Asien, aber es kam anders. Europa, natürlich aus der biblischen Prophetie heraus konnte man das schon vorher wissen, denn in Jesaja ist ganz klar gesagt, dass die 'Ijim' – die Inseln und die Küstenländer Europas – die werden in Jesaja genannt 'Ijim'. Das ist ein fixer Ausdruck im AT für Europa, für die Inseln des Mittelmeeres auf der europäischen Seite und die Küsten, von der Türkei über Jugoslawien, Italien, Frankreich bis nach Spanien. Und Jesaja sagt ganz klar, dass dieser Kontinent ganz besonders wartet auf die Botschaft des Messias. Wir können das kurz aufschlagen, wo steht das? {…} Wo in Jesaja? {49}. Also es sind zwei Zahlen gesagt worden 42, ja, schlagen wir mal zuerst 42 auf und dann 49. In Jesaja 42 wird der Messias vorgestellt als der Knecht Gottes. Auch die Rabbiner haben gesagt, das ist der Messias. Und dann liest jemand Verse 3 und 4:

3 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue bringt er das Recht hinaus. 4 Er wird nicht verzagen noch zusammenbrechen, bis er das Recht auf Erden aufgerichtet hat. Und die Inseln warten auf seine Weisung. –

Jawoll. Es ist ganz schwierig für einen Übersetzer, wie soll man 'ijim' übersetzen, weil es eben Inseln und Küstenländer bezeichnet. Man müsste eine Fußnote machen, so wie das in der alten Elberfelder gemacht worden ist, übrigens in 1. Mose 10, wo das Wort zum ersten Mal vorkommt und da erklärt wird, dass die Nachkommen von Japhet sich dort verteilt haben. Und da steht in 1. Mose 10, 4:

4 Und die Söhne Jawans – [Jawan ist der Stammvater der Griechen, drum auf Hebräisch ist noch heute Jawan ist Griechenland.] Und die Söhne Jawans: Elisa und Tarsis und Kittim und Dodanim. 5 Von diesen aus verteilten sich die Bewohner der 'Ijim' der Nationen in ihren Ländern, eine jede nach ihrer Sprache, nach ihren Familien, in ihren Nationen.

Nun, da hat die alte Elberfelder bei 'Inseln' die Fußnote gesetzt: Das hebräische Wort bezeichnet überall im AT die Inseln und Küstengebiete des mittelländischen Meeres von Kleinasien bis Spanien. Das ist der Begriff für Europa. Und nun nochmals: Jesaja 42 sagt, der Messias wird kommen, er wird das Recht hier auf der Erde verkündigen und gründen und die 'Ijim' werden auf seine Lehre harren. Europa. Und Kapitel 49, Carmine, welchen Vers oder Jerry, welchen Vers? {1} Vers 1. Das ist auch eines dieser 5 Gottesknechtgedichte in Jesaja. Da spricht der Messias, von dem Gott später in Vers 6 sagt, dass er gesetzt ist als Licht der Nationen, als Heil bis an das Ende der Erde. Ja, lies mal vor:

1 Hört auf mich, ihr Inseln, und gebt acht, ihr Völker in der Ferne! Der HERR hat mich von Mutterleib an berufen und meinen Namen von Mutterschoß an bekannt gemacht.

Jawoll. Da erklärt der Messias, dass sein Name im AT nicht gesagt wird, erst im Zusammenhang mit dem Mutterschoß soll er bekannt werden. Und darum: Nirgends im AT wird der Messias 'Jeschua' genannt. Er hat viele Namen: der Friedefürst 'sar schalom', der starke Gott 'el gibbor' (Jesaja 9, 5) oder 'Immanuel' Gott mit uns in Jesaja 7. Das sind alles Namen für den Messias, aber sein eigentlicher Name, der ihm bei der Beschneidung gegeben werden sollte, Jeschua, wurde nicht gesagt. Erst als der Engel Gabriel Maria verkündigt, dass sie schwanger werden soll und den Messias gebären soll (Lukas 1), da sagt er: Und du sollst seinen Namen Jesus heißen. Auf Griechisch spricht man 'Jeschua' 'Jesus' aus. Und so sagt er also: Der Herr hat mich berufen. Von Mutterschoß an hat er nun meines Namens Erwähnung getan und jetzt spricht der Messias zu den 'Ijim' ganz speziell, weil dieser Kontinent eben besonders auf diese Botschaft aus sein würde, interessiert sein würde. Und das war so, aber in der Endzeit sollte es zu einem Abfall kommen. Darum sagt 2. Thessalonicher 2, 4, dass in der Endzeit, bevor der Antichrist kommt, ein Abfall kommt. Das heißt: ein sich Wegwenden von der christlichen Wahrheit. Und darum wird in der Offenbarung gezeigt: Und dieser Kontinent, der so viel mehr Vorrechte gehabt hat als alle anderen Kontinente, der soll auch ein ganz besonders schlimmes Gericht erdulden. Und wir haben gesehen, zu diesem Gericht gehört auch, dass Europa ganz am Schluss eine fürchterliche satanische Diktatur werden soll. Das alles haben wir in der Offenbarung prophezeit gesehen als Gericht. Also die Offenbarung richtet sich besonders an die Gemeinden, mit einem besonderen Blick auf den Kontinent, der besonders vom Christentum geprägt werden sollte, Europa.

Ja? {…} Ja, genau. Also was ist der Unterschied zwischen dem Namen 'Josua' – ich wiederhole jetzt wieder am Mikrofon – der in Hebräer 4 im NT im griechi­schen Text 'Jesus' genannt wird? Ja, es ist also so: Die älteste Übersetzung  der Bibel, die Septuaginta, in Ägypten hergestellt im 3. Jahrhundert v. Chr., die hat 'Jehoschua' im Buch Josua übersetzt mit 'Jesus'. Also das Buch 'Josua' ist auf Griechisch das Buch 'Jesus'. Und nun die Frage: Was ist denn der Zusammenhang zwischen 'Jehoschua' und 'Jeschua'? Ganz einfach: 'Jeschua ist die Kurzform von Jehoschua. 'Jeho' ist die längere Form als 'Je' und auch wieder eine Abkürzung von dem Namen 'Jahwe'. Also 'Je – Jeho – Ja' das sind alles Abkürzungen vom Namen 'Jahwe'. Und 'Jehoschua' heißt 'der Ewige ist Rettung'. Und das Gleiche gilt für 'Jeschua'. Das ist einfach eine Kurzform. Das eben das Buch 'Josua' das Buch 'Jesus' ist, das hat schon seine besondere Bedeutung, denn das Buch Josua folgt auf die Thora, die 5 Bücher Mose. Und da sehen wir ganz am Schluss im letzten Kapitel der Thora, Mose, der die Thora … musste, ist mit 120 immer noch bei voller Kraft und voller Sehschärfe. Er ist auf dem Berg Nebo und er sieht all die Verheißungen des Landes. Aber er darf nicht rein. Und er führt das Volk nicht in den Segen hinein. Und so erklärt uns der Hebräerbrief Hebräer 7, das Gesetz konnte nichts zur Vollendung bringen. Das Gesetz sagt nur uns Menschen: Das sollst du, das sollst du, das sollst du, aber es gibt uns nicht die Kraft. Und deshalb kann das Gesetz niemanden retten, es kann uns nur zeigen, wir brauchen Rettung. Und darum war es sehr wichtig, dass Mose abgelöst wurde durch Jesus/Josua. Denn er führte das Volk schließlich in den Segen. Und das ist die Veranschaulichung von Johannes 1, wo erklärt wird: Das Gesetz wurde durch Moses gegeben, die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Drum das Buch Josua zeigt uns, wie eben durch die Gnade Gottes das Volk in den Segen kommt und ist damit ein deutlicher Hinweis auf den Messias, Jeschua/Jesus. Ja, noch eine Frage dazu? Also wir waren ein bisschen abgewichen in einen Exkurs, ausgehend von dem Punkt in Offenbarung 22, 16, da verkündigt der Herr Jesus eben diese ganze Botschaft in den Gemeinden, in den Ortsgemeinden, und dann wird hinzugefügt in Vers 17: Der Geist und die Braut sagen: Komm! Die Braut ist eben die Gemeinde auf Erden, verlobt, der Heilige Geist wohnt in jedem Gläubigen und jetzt in dieser Zwischenzeit wartet die Braut hier auf Erden, bis der Bräutigam kommt für die Heimholung zur Hochzeit. Und diese Heimholung, diese Hochzeit, wird jetzt beschrieben in Offenbarung 19. Da wird gesagt: Die Hochzeit des Lammes ist gekommen und seine Frau hat sich bereitet. Jetzt ist die Frage: Worin besteht dieses 'Bereiten'? Der nächste Vers macht uns etwas klar, wer liest vor 19 Vers 8:

8 Und es wurde ihr gegeben, sich in feine Leinwand zu kleiden, rein und glänzend; denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen.

Jawoll. Also sie bereitet sich vor, sie hat sich vorbereitet. Und dazu gehört eben auch dieses Hochzeitskleid, ein weißes Hochzeitskleid.

Sehen wir, das ist nicht einfach eine Erfindung der menschlichen Tradition, sondern das zeigt uns, das sind Gottes Gedanken, das weiße Hochzeitskleid. Ich mag mich noch erinnern an so eine Anekdote. Ich war auf einer Hochzeit eingeladen und da waren die Hochzeitsgäste grad draußen vor der Kirche und da eine Passantin, eine Mutter mit ihrer Tochter geht da vorbei und die Tochter frägt: „Warum hat diese Frau ein weißes Kleid an?“ Und dann sagt die Mutter: „Ja, weißt du, das war besonders auch früher so, das drückt so fast die Reinheit aus. Und das war eben früher auch so, dass die Braut eben quasi unberührt in die Ehe ging.“ Etwas Wehmütiges, nicht wahr. Aber das sind genau Gottes Gedanken. Die Braut hält sich rein und dann kommt dieser große Tag der Vereinigung.

Und jetzt wird hier erklärt, was symbolisch diese weiße Leinwand bedeutet, nämlich {Gerechtigkeit} Ja, die Gerechtigkeit. Steht bei dir 'Gerechtigkeit'? Jetzt schauen wir mal, welche Übersetzung es genau wiedergibt. Was steht bei dir? {die Schlachterbibel: Gerechtigkeit …} Und keine Fußnote dazu? {Doch.} Aha, das ist noch wichtig.{oder ist das Anrecht/ist von Rechts wegen das Teil der Heiligen} Aha. Es ist eben interessant, dass es in der Mehrzahl ist, nicht nur 'Gerechtigkeit', sondern 'die Gerechtigkeiten'. Das bedeutet: die gerechten Taten der Heiligen. {die Elberfelder schreibt gerechte Taten} Du hast aber die Elberfelder, die alte oder die von CSV Hückeswagen? {von Brockhaus} Ja, ist das noch drin? Gut, die gerechten Taten oder gerechten Werke. Auch im Hebräischen sind das zwei Ausdrücke: 'tsedeq' heißt 'Gerechtigkeit', also die Gerechtigkeit Gottes ist 'tsedeq'. Aber Gerechtigkeit praktisch umgesetzt das ist 'tsedâqâh'. Das ist nicht das Gleiche 'tsedâqâh' und 'tsedeq'; 'tsedâqâh' ist Gerechtigkeit in Taten umgesetzt, praktisch. Und dieser Gedanke wird hier im NT mit 'die Gerechtigkeiten' in der Mehrzahl ausgedrückt, das, was gerecht getan wurde. Mit anderen Worten: Die Braut bereitet sich vor, und das schon fast 2000 Jahre. Und jedes gerechte Werk, das aus dem Glauben heraus geschehen ist, ist gewissermaßen ein Beitrag an dieses Hochzeitskleid. Leinen wird gesagt, was ist Leinen konkret? Wie kommt man zu Leinen, was ist der Rohstoff? {Flachs} Ja, aus Flachs, also pflanzlichen Ursprungs. Und man gewinnt also aus diesem Rohstoff Flachs, diese weißen Fäden, um schließlich dadurch Stoffe herzustellen. Und jeder Faden gewissermaßen stellt ein Werk der Gläubigen dar. Also alles, was wir als Gläubige hier in unserem Leben tun aus Liebe zum Herrn, ist ein Beitrag an dieses Hochzeitskleid.

Und wir haben gesehen in Kapitel 4, da, wo Johannes entrückt wird in den Himmel und dann die 24 Ältesten – wir haben gesehen, das ist ein Symbol der ganzen Gemeinde, versammelt im Himmel, – sieht, da ist ja das erste, was nach der Entrückung geschehen wird, dass die Gläubigen vor den Richterstuhl Christi gestellt werden. Können wir das kurz aufschlagen in 2. Korinther 5, 10, aber wir lesen Vers 9 dazu:

9 Deshalb setzen wir auch unsere Ehre darein, ob ›einheimisch‹ oder ›ausheimisch‹, ihm wohlgefällig zu sein. 10 Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses.

Jawoll. Da wird also gesagt, dass alle Gläubigen einmal vor dem Richterstuhl des Christus stehen werden. Und das bedeutet nicht, dass man als wiederge­borener Christ Angst haben muss, vielleicht kommt man doch noch in die Hölle. Aber es bedeutet, dass jeder wahre Gläubige einmal vor dem Richter­stuhl stehen wir im Himmel und das ganze Leben wird durchleuchtet und dann wird der Lohn verteilt werden. Also alles das, was wir aus Liebe zum Herrn, aus Gehorsam seinem Wort gegenüber getan haben, das wird einmal belohnt werden, mit ewigen Konsequenzen. Es werden Siegeskränze verteilt:

der Siegeskranz der Gerechtigkeit wird in 2. Timotheus 4 erwähnt, der Sieges­kranz des Lebens in Jakobus 1 und Offenbarung 2 und der Siegeskranz der Herrlichkeit in 1. Petrus 5. Und in 1. Korinther 9 wird gesagt, dass dieser Siegeskranz eben ein unverweslicher, unvergänglicher Kranz ist, nicht so, wie bei den Sportlern, die einen verweslichen Siegeskranz bekommen – eine Anspielung auf die Belohnung, wie das bei den Olympiaden war damals, – sondern es bleibt. Das hat also Auswirkungen für alle Ewigkeit und dadurch wird also unser Leben nochmals in das Licht Gottes gestellt werden. Das bedeutet auch, dass unsere Gedanken, unsere Einstellungen, alles wird da dann absolut korrigiert werden in die Gedanken des Herrn.

Und natürlich, wenn Gläubige verstorben sind, ohne Dinge miteinander zu bereinigen, die handfest hätten noch bereinigt werden sollen … Nicht wahr, es gibt auch Dinge, wo man manchmal in die Situation kommt: Oh, damals, und das war vor Jahren, müsste ich jetzt das nochmals ansprechen und aufbringen? Es gibt auch Dinge, die stillschweigend in Ordnung gekommen sind. Nicht wahr, es gibt manchmal Dinge, die müsste man jetzt nicht mehr nochmals ansprechen, weil man weiß, es ist eigentlich stillschweigend alles in Ordnung. Aber es gibt Dinge, da muss man wirklich sagen: Nein, das ist nicht in Ordnung, das müsste man miteinander besprechen und die Sache klären und um Vergebung bitten. Und da, wo das nicht geschehen ist, wird das alles noch geschehen, wird alles geordnet werden. Und da werden Tränen fließen, das ist klar. Da könnte einer sagen: Aber im Himmel fließen keine Tränen. Aber natürlich fließen im Himmel Tränen. Offenbarung 5: Johannes im Himmel, der weint, allerdings aus einem anderen Grund. Aber nur um zu sagen, auch im Himmel können Tränen fließen.

Und so wird unser Leben vollständig geordnet. Aber das hat eben auch etwas Schönes an sich: Dann wird wirklich gar kein Schatten mehr da sein, was uns irgendwie von dem Herrn in der Gemeinschaft trennen oder hemmen würde. Alles wird geklärt sein. Römer 14 Vers 10 könnte man das auch noch vorlesen bitte:

10 Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden ja alle vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen; 11 denn es steht geschrieben: »So wahr ich lebe, spricht der Herr: Mir soll sich jedes Knie beugen, und jede Zunge wird Gott bekennen«.

Jawoll. Auch da wird das bezeugt dieser Richterstuhl. Und wenn das vorbei ist, dann ist die Braut bereitet für das Fest der allergrößten Freude. Und darum lesen wir eben in Offenbarung 19 Vers 8: Und es wurde ihr gegeben, dass sie sich kleide in feine Leinwand. Und noch vorher in Vers 7: und seine Frau hat sich bereitet, bereit gemacht für dieses Fest. Und so wird also dieses Fest stattfinden im Himmel und es gibt auch Eingeladene. Vers 9, wer liest das?

9 Und er spricht zu mir: Schreibe: Glückselig, die eingeladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes! Und er spricht zu mir: Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes.

Danke. Also es ist klar: Es gibt die Braut, wir haben gesehen, das ist die Gemeinde. Wer sind die Eingeladenen? {…} Das sind die alttestamentlich Gläubigen. Zur Gemeinde gehören eben nur die Bekehrten von Pfingsten (Apostelgeschichte 2) bis zur Entrückung der Gemeinde. Die alttestamentlich Gläubigen, die nach ihrem Tod auch ins Paradies, in den Schoß Abrahams, gegangen sind, die gehören nicht zur Gemeinde. Und man könnte sagen: Ja, warum gehört ein König David nicht zur Gemeinde? Ja, was soll ich sagen? Weil Gott das so bestimmt hat. Das ist Auserwählung. Nicht wahr, für viele ist der Begriff 'Auserwählung' etwas Bedrohliches und sie denken, wenn die Bibel spricht von 'Auserwählung', dann bedeutet das, dass Gott gewisse zum Heil bestimmt und andere zur Verlorenheit. Nein, das gibt es nicht. Gott hat niemanden zuvorbestimmt zur Verlorenheit. Das ist ein völlig unbiblischer Gedanke. Aber die Auserwählung hat viele Facetten, aber das beinhaltet z.B. auch, dass Gott mich auserwählt hat, dass ich zur Gemeinde gehöre. Ich habe ja mich nie entscheiden müssen, wann ich geboren werden soll, 1958, auch nicht, wo, in Zürich. Also es stand nie zur Debatte, ob ich hätte in Bangkok geboren werden sollen und dann vielleicht ein Straßenkind geworden wäre. Das war nicht meine Entscheidung. Und auch wurde ich nie gefragt, in welche Familie hinein. Das können wir alles nicht wählen. Das ist souverän von Gott gewählt. Und dadurch, dass ich eben nicht im Jahr 722 v. Chr., also in dem Jahr, als die 10 Stämme untergegangen sind, geboren worden bin, dann hätte ich, wenn ich dann zum Glauben gekommen wäre, nie zur Gemeinde gehört. Das hat Gott so bestimmt und da können wir nicht sagen zu dem Schöpfer: Warum handelst du so? Er hat es so gemacht.

Aber eben nicht alle Erlösten gehören zur Gemeinde, das müssen wir unterscheiden. Die Bibel macht diese Unterschiede. Und darum ist auch die calvinistische Lehre der Kirche ab Adam, ist völlig unbiblisch. Ab Adam gibt es keine Kirche. Aber es gibt Gläubige ab Adam durch die ganze Heilsgeschichte hindurch. Aber die Kirche, die Gemeinde, die ist erst seit Pfingsten. Wo haben wir im NT die erste Stelle, wo der Begriff 'Kirche' vorkommt oder 'Gemeinde'? {Matthäus 16} Matthäus 16, schlagen wir das auf diese ganz bekannte Stelle. Nachdem Petrus bekannt hat, dass der Herr Jesus der Christus ist, der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes, sagt der Herr Jesus in Vers 18, könnte das jemand vorlesen:

18 Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen.

Jawoll. Also da haben wir den Ausdruck 'meine Gemeinde', 'meine Versamm­lung', 'meine Kirche'. Ist alles richtig übersetzt. Es ist hier im Griechischen 'ekklesia'. Das heißt wörtlich 'die Herausgerufene', aber bezeichnet eben die Versammlung von all den Gläubigen von Pfingsten bis zur Entrückung. Und sehen wir, der Herr Jesus sagt das in der Zukunftsform: auf diesen Felsen will ich oder werde ich meine Kirche bauen. Es gab sie damals noch nicht, das war noch zukünftig von Matthäus 16 aus. Also eine Kirche ab Adam überhaupt unmöglich, sonst hätte der Herr gesagt: auf diesen Felsen habe ich meine Kirche oder meine Gemeinde, gebaut. Aber er sagt: will ich/werde ich bauen. Und diese neue Ordnung in der Heilsgeschichte Gottes, die begann am Pfingst­tag.

Also das ist die Braut und die alttestamentlich Gläubigen sind die Eingelade­nen, die übrigens auch bei der Entrückung der Gemeinde dabei sein werden. Bei der Entrückung der Gemeinde werden nicht nur die Gläubigen der vergangenen 2000 Jahre auferweckt werden, die zur Gemeinde gehört haben, sondern alle alttestamentlich Gläubigen werden auch auferweckt werden. Wo sieht man das {1. Korinther 15} 1. Korinther 15, nicht so … {Hebräer 11} Hebräer 11 ist stärker in der Beweiskraft. Hebräer 11 nicht wahr, in diesem Kapitel werden die Glaubenshelden des Alten Testaments vorgestellt, und zwar Abel, Henoch, Noah, Abraham, Sarah, Isaak, Jakob usw. usf. Und dann wird gesagt in Vers 39, könntest du das vorlesen Erich bitte. Hebräer 11, 39 + 40:

39 Und diese alle, die durch den Glauben Zeugnis erlangten, haben die Verheißung nicht empfangen, 40 da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat, damit sie nicht ohne uns vollkommen gemacht würden.

Jawoll. Sie haben die Verheißung, also das, was ihnen verheißen war, noch nicht empfangen. Es ist noch nicht alles abgeschlossen. Ja, aber die sind ja im Paradies, die haben völlige Glückseligkeit. Was fehlt ihnen noch? Ja, sie sind noch nicht vollkommen gemacht. In welchem Sinn denn? Was fehlt ihnen? {…} Der Körper. Sie sind als Seelen, als Geister im Paradies. Aber Gott hat uns Menschen geschaffen als Wesen von Geist, Seele und Körper. Und das fehlt ihnen noch. Aber es wird gesagt, dass sie eben diese Vollkommenheit nicht erreichen werden, ohne uns 'choris' – 'getrennt von uns'. Also die sollen nicht zur Vollendung kommen getrennt von den Gläubigen der Gemeinde. Und nicht wahr, in Hebräer 12 wird dann gesagt: Diese Glaubenshelden, die sind jetzt eine Wolke von Zeugen um uns her, 12 Vers 1. Das geht gleich weiter von Kapitel 11:

1 Deshalb nun, da wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, lasst auch uns, indem wir jede Bürde und die leicht umstrickende Sünde ablegen, mit Ausharren laufen den vor uns liegenden Wettlauf, 2 hinschauend auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens,

Also der Hebräerbrief sagt: Wir Gläubige jetzt im NT, die zur Gemeinde gehören, wir haben eine Wolke von Zeugen um uns her. Damit wird gewissermaßen gesagt: All die alttestamentlich Gläubigen, die sind da in der Arena und die schauen zu, wie wir jetzt unser Rennen des Glaubens ausüben und wir rennen hinschauend auf sie, auf Jesus Christus, den Anfänger und Vollender des Glaubens. Nicht wahr, die Leute in der Arena, die sind ja ganz wichtig in der Olympiade. Also die Leistungen wären ja nie das, was wirklich herauskommt, wenn es nicht das Publikum gäbe. Und so werden die alttesta­mentlich Gläubigen, die werden da gesehen in der Arena und die spornen uns an, die Gläubigen der Gemeinde: Ihr müsst doch das Ziel auch erreichen, wir haben es ja auch geschafft unseren Glaubensweg, und das war z.T. noch schwieriger, als was ihr durchgemacht habt. Das wird ja alles beschrieben in Kapitel 11: Sie wurden gesteinigt sagt Vers 37, zersägt – das ist eine Anspielung auf Jesaja, der so verendet ist, – versucht, starben durch den Tod des Schwertes, gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, hatten Mangel, Drangsal und Ungemach. Sie, deren die Welt nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen und Höhlen und in den Klüften der Erde. Wir sind auch ans Ziel gekommen, ihr müsst das auch schaffen. So spornen sie uns an. Aber sehen wir, es wird ein Kontrast gemacht: wir und sie. Und so sagt eben Hebräer 11 Vers 40: Sie sollen nicht vollkommen gemacht werden getrennt von uns. Darum werden die auch bei der Entrückung der Gemeinde, wird ihr Körper lebendig gemacht, auferweckt werden zu einem Auferstehungskörper, der unverweslich und unsterblich ist.

Und dann sind die auch da im Himmel oben – Geist, Seele und Körper. Die aus der Gemeinde, die machen sich bereit, um als Braut die Hochzeit zu feiern. Aber es ist auch schön, eingeladen zu sein. Ich muss sagen, ich genieße das eine schöne Hochzeit, eingeladen. Natürlich, das ist nicht zu vergleichen mit der eigenen. Das war sowieso die allerbeste. Ich hoffe, bei euch allen auch so. Ich meine, das ist subjektiv, ja. Und hier wird auch betont: glückselig – also 'göttlich gesegnet' heißt das – sind die, die eingeladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes. Und die ganze Sache ist für Johannes so überwältigend und plötzlich steht er da in Gefahr, vor dem Engel, der ihm das mitteilt, niederzu­fallen. Und der sagt sofort: unmöglich.

10 … Sie zu, tue es nicht, ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben; bete Gott an.

Das ist schon interessant: Dieser Engel Gottes ist also überhaupt nicht bereit, so etwas zu akzeptieren. Das ist eben der Unterschied zwischen den heiligen Engeln. In Matthäus 16 spricht der Herr Jesus über die Engel, die nicht gefallen sind mit Luzifer, der einen Drittel der Engel mitgezogen hatte – das haben ja wir damals in Offenbarung 12 gesehen – sondern die, die fest geblieben sind, die nennt der Herr 'die heiligen Engel'. Und in 2. Timotheus 4 werden sie genannt 'die auserwählten Engel'. Interessant, der Ausdruck kommt nur einmal vor 'die auserwählten Engel'. Und die sind nicht bereit, irgendwie die Stellung Gottes einzunehmen.

Aber wie war das bei Luzifer, diesem Cherub, den Gott erschaffen hatte, Hesekiel 28: Der wollte sein wie Gott, sagt Jesaja 14, 12. Und dadurch wurde er gestürzt und wurde zum Satan. Und all die Dämonen, also die anderen Engel, die mit diesem Aufrührer abgefallen sind, die beanspruchen für sich Anbetung. Und darum weltweit auf dieser Erde, wo eben irgendwelche Götterbilder und Geisterbilder verehrt und angebetet werden, da sagt uns 1. Korinther 10, 20 ganz klar, dass das, was die Heiden diesen Götzen opfern, das opfern sie nicht indirekt dem wahren Gott, sondern den Dämonen. Die gefallenen Engel, die wollen Anbetung für sich, und zwar weltweit – nicht nur der Teufel. Und die verbergen sich gewissermaßen hinter all diesen Halbgöttern und höheren Göttern usw. Das widerspiegelt eigentlich diese ganze hierarchische Struktur in der Engelwelt, aber bei den Engeln, die abgefallen sind. Und ich habe vor Kurzem eine Einladung gehabt zum Mittagessen mit einem Chippewa-Indianer. Das war ein ganz überzeugter Indianer. Er ist der Sohn einer Schamanin, und zwar hoher Rang. Häuptlinge gehen zu ihr, um Rat zu fragen. Und er opfert, macht die Rituale und opfert den Geistern. Ich habe ihm erklärt: „Das sagt die Bibel, das dürfen wir nicht, denn diese Geister sind eben nur Engel und die sind erschaffen worden. Und nur Gott, der Schöpfer, darf angebetet werden.“ Ja, den kennen sie auch. Auch die Chippewa wissen, natürlich,es gibt einen Schöpfergott. Und da hab ich gesagt: „Und das ist etwas, was wir einfach nicht verstehen, er ist ewig – hat keinen Anfang.“ Aber das behaupten sie nicht von den Geistern. Die wissen ganz genau, was eigentlich Sache wäre. Aber sie beten auch diese Geister an. Ich habe ihm gesagt: „Das darf man nicht, denn das sind eben Geister, die sein wollten wie Gott. Da hat sich einer aufgelehnt.“ Und dann sagt er: „Oh ja, das kennen wir auch.“ Auch die Chippewa-Überlieferung weiß von einem Geist, der wollte sein wie Manitu, der große Geist, also der Schöpfer. Und der sagte dann zu einem anderen Engel: Können wir nicht unsere Macht miteinander zusammentun, damit wir mehr Richtung allmächtig werden. Das kennen die auch. Und wir wissen ja: Auch in der katholischen Lehre wird gesagt, dass man zu Engeln beten kann. Und das ist ganz klar unmöglich. Engelverehrung ist Sünde. Und dieser Engel Gottes verwirft das vollständig und sagt: Ich bin nur ein Knecht. Ich bin erschaffen worden, um Gott zu dienen. Bete Gott an. Ist bis dahin noch eine Frage? {…} Jawoll. Es ist so: Im AT wurde die Gemeinde ja nirgends prophezeit. Epheser 3 sagt: Die Gemeinde, dass Gott einmal Gläubige aus dem jüdischen Volk und aus den Heidenvölkern zu einem neuen Volk zusammen­führen würde, das war ein Geheimnis, verborgen in Gott. Aber es war Gottes Ratschluss von Ewigkeit her. Und Gott hat das niemandem mitgeteilt, keinem Engel, keinem Propheten, eben auch nicht im AT. Und trotzdem spricht eben das AT, dass der Messias kommen würde und dass er sterben würde, seine Hände und Füße werden durchgraben werden. Das wird prophezeit in Psalm 22. Können wir das mal kurz aufschlagen. Am Anfang hören wir den Messias: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und dann Vers 17 am Schluss:

17 … Sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben.

Da sehen wir den Gekreuzigten. Und in Vers 21 sagt er:

21 Errette von dem Schwert meine Seele, meine einzige von der Gewalt des Hundes; rette mich aus dem Rachen des Löwen!

Und jetzt was ist der nächste Satz? {…} Ja, lies es vor, grad 21 + 22:

21 Errette vom Schwert meine Seele, meine einzige aus des Hundes Pranke! 22 Rette mich aus dem Rachen des Löwen und von den Hörnern der Büffel! Du hast mich erhört!

Ja, das mein ich in Vers 22: Ja, du hast mich erhört! Bleib noch weiter. Und dann der nächste Vers:

23 Verkünden will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dich loben!

Jawoll. Also merken wir den Wechsel? Vorher das Rufen um Errettung in der Not am Kreuz und dann plötzlich kommt der nächste Satz, völlige Wende: Ja, du hast mich erhört von den Hörnern der Büffel! Da spricht der Auferstandene. Also wir haben in den Versen 1 bis dahin die Leiden des Messias am Kreuz und dann kommt die Wende: Ja, du hast mich erhört! Und dann sagt er: Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Versamm­lung will ich dich loben. Und so hat der Auferstandene dann Maria gesagt: Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen, ich fahre auf zu meinem Gott und zu eurem Gott, zu meinem Vater und zu eurem Vater. Das ist genau die Erfüllung davon: Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern. Und wer sind diese Brüder? Das sind Juden, die an den Messias geglaubt haben. Aber damals waren sie noch nicht die Ekklesia in dem Sinn von Apostelgeschichte 2, wo sie zusammengefügt wurden zu einem Leib. Aber diese Gruppe von Messias­gläubigen, die werden eben hier beschrieben als Versammlung: Inmitten der Versammlung will ich dich loben! Und das Geheimnis war also nicht, dass es Gläubige geben würde aus dem jüdischen Volk, die an den Messias glauben, das war klar. Und diese Versammlung war vorausgesagt. Aber es war nicht klar, dass Gott dann Heiden herzubringt, die müssen nicht beschnitten werden, die müssen keine Juden werden, sondern die bilden ein Volk mit den gläubigen Juden zusammen. Das war das Geheimnis, dieses Zusammenführen von Juden und Heiden in einen Leib. Aber eben diese Versammlung deutet an die Gläubigen aus Israel. {…} Ja, es geht dann eben weiter bis ins 1000jährige Reich. Und dann ist die große Versammlung eben auch all die Gläubigen aus Israel, die an den Messias glauben werden. Und das sieht man dann eben auch in Vers 27:

27 Es werden eingedenk werden und zu dem Herrn umkehren alle Enden der Erde; und vor dir werden niederfallen alle Geschlechter der Nationen. 28 Denn des Herrn ist das Königreich und unter den Nationen herrscht er.

Das ist das 1000jährige Reich. Und die große Versammlung umfasst dann eben alle Gläubigen aus Israel. Aber jetzt sollen wir Pause machen. {… hätte es mich interessiert, was da für ein Wort steht für Gemeinde im Hebräischen an der Stelle. Ekklesia ist das Griechische im NT, Synagoge?} Nein, nein, nein. Da ist das Wort 'qahal'. Ich schaue grad nach, ob das Gedächtnis stimmt. Heute benutzt man auf Hebräisch für eine christliche Gemeinde, also eine messia­nische Kirche, das heißt eben Gläubige, die an den Messias, an Christus, glauben, benutzt man das Wort 'Qehillah'. Das kommt alles von dem Verb 'qahal' – 'rufen/zusammenrufen'. Und eben damit verwandt ist 'qahal' – wo haben wir das Vers {…} 22 ist es, ja bitte. Ja, es ist 'qahal', genau. Und 'Ekklesia' kommt von [Griechisch …], das heißt herausrufen. Das ist also sehr eng verwandt mit 'qahal' oder 'Qehillah'. Und zwar war das ursprünglich im Griechischen ein politischer Begriff. Der Herold ging durch die Straßen einer Stadt, um all die, die das Bürgerrecht haben, herauszurufen zur ordentlichen gesetzlichen Versammlung. Da gab es einen bestimmten Ort, da kamen alle aus der Stadt, die Bürgerrecht haben und haben da die rechtlichen Sachen zusammen besprochen. Das war die 'Ekklesia' in der griechischen Welt. In diesem Sinn findet man das Wort in Apostelgeschichte 17. Dort wird diese gesetzliche Versammlung, die gesetzliche 'Ekklesia' erwähnt. Und dann benutzt die Septuaginta das Wort 'Ekklesia' auch als Übersetzung für das hebräische 'Qahal'. Denn auch das Volk Israel wird im AT als 'Qahal', als Versammlung, bezeichnet. Und dann benutzt der Heilige Geist im NT, um die Gemeinde der Gläubigen von Pfingsten bis zur Entrückung zu bezeichnen, auch wieder den Begriff 'Ekklesia'. Also wir müssen drei verschiedene Bedeutungen grund­sätzlich unterscheiden im NT von 'Ekklesia'. Aber auch da in der Gemeinde bleibt dieser Grundgedanke 'herausrufen' bestehen, denn jeder, der zum Glauben kommt an den Herrn Jesus, ist ja durchs Evangelium aus der Welt herausgerufen worden, um zu dieser Gemeinschaft zu gehören. Und darum ist dann die Übersetzung 'Gemeinde' eben eine gute Übersetzung. Das drückt aus, dass man eben zusammengehört, die Herausgerufene, die eben eine Gemein­schaft bildet, eine Versammlung. Und das Wort 'Kirche', das hat eigentlich einen anderen Umweg gemacht. Das ist eigentlich ein griechisches Wort. 'Kirche' kommt von [Griechisch …] - 'des Herrn Haus/das Haus des Herrn'. Aber eben man verwendet es im Sinn von: all die Gläubigen, die an Jesus Christus glauben und zu dieser neutestamentlichen 'Ekklesia' gehören.

Wir müssen Pause machen. Fahren wir doch nachher weiter.

Also wir sind grad stehengeblieben vor der Pause mit der Versammlung in Psalm 22. Da haben wir gesehen, die christliche Gemeinde ist da nicht prophezeit, aber doch schon angedeutet in dem gläubigen Überrest in Vers 23 und dann die große Versammlung, das ist eben dann die große Versammlung Israels in der Zukunft im Zusammenhang mit dem 1000jährigen Reich.

Jetzt in der Pause wurde noch eine Frage gestellt, und zwar zu Matthäus 16: Wer ist denn dieser Fels, wenn der Herr Jesus sagt im Zusammenhang mit der Gemeinde:

18 … Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich [oder will ich] meine Gemeinde bauen, …

Matthäus 16, 18. Nun, die katholische Kirche lehrt, dieser Fels ist Petrus. Aber die haben ein Problem mit dem Bibeltext. Der Bibeltext sagt: Ich sage dir: Du bist Petros; 'os' ist ja die griechische Endung, Petrus ist einfach die lateinische Endung. Also der Herr Jesus sagt im griechischen Text: Du bist 'Petros' und auf diese 'Petra' werde ich meine Gemeinde bauen. Er sagt nicht: Du bist 'Petros' und auf diesen 'Petros' werde ich meine Gemeinde bauen. Er sagt: Du bist 'Petros' und auf diese 'Petra' werde ich meine Gemeinde bauen. Was bedeutet 'Petra' auf Griechisch und 'Petros'? Wenn man diese Wörter in Kontrast stellt? Die können sich teilweise überschneiden. Im Kontrast bedeutet 'Petros' insbesondere den einzelnen 'Steinblock' und 'Petra' hat die Bedeutungsweise bis zu 'Fels', ja. Also: Du bist 'Petros', du bist ein 'Baustein', und auf diese 'Petra' werde ich meine Gemeinde bauen. Wir müssen bedenken, im AT wird gesagt, es gibt keinen Fels, außer dem Herrn. Wo steht das? Diese Munition muss man bereit haben. Nicht wahr, im Petrus-Dom in Rom, wenn man da ganz unten unter der Kuppel steht, steht das da oben, und zwar in der lateinischen Übersetzung so, dass man meinen könnte: Aha, dann ist Petrus eben der Fels, auf dem die Kirche gebaut ist. Aber der griechische Text sagt das nicht. Und 'Petra' – 'Fels' – schlagen wir auf Psalm 18, wer liest uns Vers 32 vor, ja bitte. {…} Das wäre der Vers vorher. Dann ist das bei Ihnen 31.

32 Denn wer ist Gott außer Jehova? Und wer ein Fels außer als nur unser Gott?

Ja, da wird also rhetorisch gefragt: Wer ist ein Fels außer Gott? Niemand, nur Gott, nur Jahwe, der Ewig Seiende, ist ein Fels. Also der Begriff 'Fels' kann nie für einen Menschen verwendet werden, nur für Gott. Und nun, wenn der Herr Jesus sagt, auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, worauf weist er hin mit dem Hinweiswort 'diesen Felsen'? Grad vorher in Vers 16 sagt Petrus: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Das, das ist der Fels.

Und auf diesen Felsen, den Petrus in seinem Bekenntnis vorgestellt hat, darauf baut der Herr seine Gemeinde. Und darum erklärt 1. Korinther 3, 11:

11 Einen anderen Grund kann nicht gelegt werden, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

Also Gott, der Herr Jesus, ist der Fels. Und nun, der 1. Petrusbrief beginnt mit welchem Wort? Was ist das erste Wort aus dem Gedächtnis 1. Petrus 1, 1? {Petrus} 'Petros', ja. Und in diesem Brief, der mit 'Petros' beginnt, ein Stein, da erklärt Petrus den Gläubigen: Und überhaupt, ihr seid alle auch Steine. 1. Petrus 2, 4:

4 Zu welchem kommend als zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt kostbar, seid auch ihr selbst als lebendige Steine aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum,

Also er sagt: Alle Gläubige sind Bausteine und wir bilden zusammen den geistlichen Tempel – auf dem Fundament natürlich. Und nun ist interessant, in den weiteren Versen beschreibt er den Herrn Jesus als den Eckstein dieses Gebäudes und liest jemand Vers 8 vor, Vers 7 + 8 1. Petrus 2:

7 Euch nun, die ihr glaubt, bedeutet er die Kostbarkeit; für die Ungläubigen aber gilt: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden«, 8 und: »ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses «. Da sie nicht gehorsam sind, stoßen sie sich an dem Wort, wozu sie auch bestimmt worden sind.

Jawoll. Also da sagt er: Der Herr Jesus ist dieser Eckstein, da zitiert er aus Jesaja 28, er ist der Stein, den die Bauleute verworfen haben, Psalm 118, und dann sagt er: und er ist auch der Stein des Anstoßes und Fels des Ärgernisses. Das ist ein Zitat aus Jesaja 8, 14. Und jetzt, was steht im Grundtext für 'Fels des Ärgernisses'? 'Petra'. Der Apostel Petrus benutzt das Wort 'Petra' und bezieht es auf Christus, indem er Jesaja 8 zitiert, übrigens ein Wort, das schon die Rabbiner in ihren Schriften erklärt haben: Das weist auf den Messias hin. Er ist der Fels und darum: Er ist die Grundlage der Gemeinde, glücklicherweise nicht Petrus, ein Mensch, der selber irren konnte, denn der Herr musste ihn ja in einem besonderen Fall verweisen und sagen: Gehe hinter mich Satan. Aber die Grundlage der Gemeinde, die niemals erschüttert werden kann, das ist der Herr Jesus selbst. Ja, bitte. {…} Das ist eben falsch übersetzt und darum übersetzt die Elberfelder korrekt Johannes 1, 42:

42 … Du bist Simon, der Sohn Jonas; du wirst Kephas heißen (was verdolmetscht wird: Stein).

Weil hier steht im Grundtest 'Petros', nicht 'Petra'. Ja, also was übersetzt wird bei Luther mit 'Fels', das ist das Wort 'Petros', nicht 'Petra'. Wenn 'Petra' stehen würde, dann hätte Luther dort richtig übersetzt. Aber es steht eben 'Petros'.

Ja gut, dann gehen wir weiter zu Offenbarung 19 und kommen jetzt zu Vers 10 am Schluss. Dieser Engel, der jegliche Anbetung ablehnt, sagt:

10 … Denn der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu.

Was bedeutet dieser Satz? {…} Ja. Weissagung ist im Deutschen einfach ein anderes Wort für Prophetie. Also in jeder englischen Übersetzung würde hier stehen 'prophecy'. {…} Genau, der Geist der Prophetie/der Geist der Weis­sagung, das ist der Heilige Geist. Und das Ziel des Heiligen Geistes ist ja: Jesus Christus zu verherrlichen. Darum sagt ja auch der Herr selber in Johannes 16 Vers 13: Wenn der Heilige Geist gekommen ist, wird er mich verherrlichen. Also der Heilige Geist weist immer hin auf den Herrn Jesus. Drum ist es sehr auffällig, wenn Menschen dauernd vom Heiligen Geist sprechen, aber nicht so vom Sohn Gottes, dann ist das effektiv seltsam. Denn wenn man die Geister prüft, merkt man: Der Heilige Geist ist aber anders. Der Heilige Geist ist Gott. Aber Gott, der Heilige Geist, will den Sohn verherrlichen und es gilt: Wer den Sohn sieht, der sieht auch den Vater. Also der Heilige Geist führt den Menschen zum Sohn hin und verherrlicht ihn. Nochmals, die Stelle ist also Johannes 16, 13 ganz am Schluss:

13 …  das Kommende wird er euch verkündigen. [z.B. durch die Offenbarung] 14 Er wird mich verherrlichen,

Und so ist der Heilige Geist eben der Geist, der von Jesus Christus zeugt und ihn uns vorstellt. Der Ausdruck 'das Zeugnis Jesu', dieser Genitiv Jesu, hat hier den Sinn eines Genitivus objectivus, also Zeugnis über Jesus, wer Jesus ist. Und das ist nun ganz wichtig. Es gibt Leute, die studieren Prophetie, weil sie denken, es ist interessant, einen Fahrplan zu haben. Natürlich gibt die Bibel uns chronologische Angaben über die Zukunft, aber das ist nicht das Zentrum. Das Zentrum ist die Person des Herrn Jesus. Also man sollte die Prophetie studieren mit der Absicht, ich möchte den Sohn Gottes und seine Herrlichkeit mehr kennenlernen. Das, das steht im Vordergrund. Und wenn der Apostel Paulus kurz vor seinem Märtyrertod aus der Todeszelle in Rom schreibt: Ich habe den Lauf vollendet, ich habe den guten Kampf gekämpft und dann sagt er: fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit. Und dann fügt er hinzu: den der Herr, der gerechte Richter, mir geben wird. Und er sagt: nicht nur mir, sondern auch allen, die seine Erscheinung lieb haben. Das ist interessant. Der Apostel Paulus hat ein Leben der Gerechtigkeit und der Nachfolge und der Kompromisslosigkeit gelebt, er wusste: Der gerechte Richter wird ihm einmal den Siegeskranz der Gerechtigkeit geben. Und Paulus sagt: Aber alle Gläubigen, die seine Erscheinung lieben, die bekommen diese Krone auch. Nun, was heißt 'seine Erscheinung', seine 'epiphaneia'. Die 'epiphaneia' ist besonders ein Hinweis auf das Kommen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit als König und Richter der Welt. Und wie kann man diese Erscheinung lieben, wenn man ja bedenkt, der Herr wird kommen und wird alle Ungerechtigkeit in dieser Welt wird er bestrafen, allen Hochmut und Stolz wird er zu Boden schlagen. Ja, dann kann ein Gläubiger nicht gleichzeitig hochmütig und stolz durchs Leben gehen, ja. Sonst kann er ja nicht die Erscheinung des Herrn lieben, der kommt, um alles Hochmütige zu erniedrigen. Und wir wissen auch – sagt uns Kolosser 3 – dass auch über alle Unzucht usw. wird der Zorn Gottes kommen. Nun, wie kann man die Erscheinung des Herrn lieben, wenn man irgendetwas in dieser Richtung in seinem Leben stehen lässt, man kann das nicht lieben seine Erscheinung als Richter über all diese Dinge. Und so hat das eben eine praktische Auswirkung. Wenn wir jetzt in Offenbarung 19 lesen, wie der Herr Jesus kommt als Richter der Welt, dann ist das die Beschreibung seiner Erscheinung. Und die kann man eben nur lieben, wenn man bereit ist, auch sein Leben ständig nach dem Wort Gottes zu ordnen und in Überein­stimmung mit dem Herrn und seinen Gedanken zu bringen, indem man Sünde nicht stehen lässt in seinem Leben. Und in diesem Sinn wollen wir jetzt grad weiterfahren mit Offenbarung 19 Vers 11, denn es zeigt uns, wer Jesus Christus ist. Wer liest nochmals Vers 11:

 

11 Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er. 12 Seine Augen aber sind wie eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Kronen, und er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst.

Ja. Einmal bis dahin. Also hier wird der Herr Jesus beschrieben wie er kommt nicht mehr als Erlöser der Welt, sondern als Richter der Welt. Er kommt auf einem weißen Pferd. Natürlich, das weiße Pferd drückt was aus {…} Die Gerechtigkeit Gottes. Also so, wie das weiße Hochzeitskleid eben Reinheit und Gerechtigkeit bedeutet, auch hier. Aber wir hatten doch schon mal einen weißen Reiter. {der Antichrist} Das war der Antichrist. In Offenbarung 6, 1 ff im ersten Siegel als Gericht Gottes, Gott schickt den Antichristen, diesen falschen Propheten, diesen falschen Messias in Israel, der dann auch den Westen ver­führen wird, weil er der Freund des kommenden Diktators von Europa sein wird. Der kommt auf dem weißen Pferd. Und hier kommt jetzt eben nach dem Antichristen der wahre Christus, nach dem Antichristus der wahre Christus, genannt treu und wahrhaftig. Und interessant ist der Ausdruck: Er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Mag mich noch erinnern damals 1991: Mister Bush, Präsident von Amerika, sprach über einen gerechten Krieg. Und natürlich, eine Nation, die Krieg führen muss, muss ja das Anliegen haben, wir wollen nicht etwas Unrechtes tun. Und Gott hat ja den Nationen das Schwert übergeben, sagt Römer 13, der Obrigkeit. Eine Nation hat die Aufgabe, seine Bürger zu schützen. Aber wehe, eine Nation kann das Schwert benutzen, um einen gesetzlosen Krieg zu führen. Aber wir wissen: Wo wir in der Geschichte herumschauen, wir sehen überall nirgends Kriege, wo wir sagen könnten: Das war ein gerechter Krieg. Aber wenn der Herr Jesus kommt, dann wird das Anwendung finden. Er führt Krieg in Gerechtigkeit, absolut unantastbar. Natürlich, der Internationale Gerichtshof der könnte schon toben und sagen: Das geht doch nicht! Ja, wer sagt, was Recht und was Unrecht ist? Der Schöpfer kommt hier und wird seine absolute Gerechtigkeit durchsetzen. Sein Krieg wird ein gerechter Krieg sein.

Und dann haben wir gesehen Vers 12: Seine Augen sind eine Feuerflamme. Nun, wir hatten den Herrn Jesus auch schon so beschrieben gesehen, wo? {Kapitel 1} Kapitel 1 da erscheint ja der Herr Jesus und das macht uns klar: Aha, das ist die gleiche Person. Der auf dem weißen Pferd, das ist der Sohn Gottes. Seine Augen sind geprägt von dieser verzehrenden Gerechtigkeit Gottes, der alles sieht und kein Unrecht irgendwie verpasst.

Und dann steht: Auf seinem Haupt sind viele Diademe. Im Altertum trugen Herrscher ein Diadem. Und der Ausdruck 'viele Diademe' ist eben überraschend, das ist gar nicht das Übliche, ein Diadem. Aber er ist König der Könige, so wird er in Vers 16 genannt, hatten wir gelesen. Er trägt auf seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.

Dann wird weiter gesagt: Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Das ist ja seltsam. Wieso? Was drückt in der Bibel der Begriff des Namens aus? {Identität} Identität. Das bedeutet also, der Name sollte ausdrücken, wer und was jemand ist, ja. Wir haben hunderte von Namen Gottes in der Bibel und jeder Name drückt etwas über das Wesen Gottes aus. Der gute Hirte, das drückt etwas aus, wie Gott ist. Oder: Ich bin der Weg, der Weg, die Wahrheit und das Leben. Das sind drei Namen Gottes, die drücken aus, wie Gott ist, wie der Sohn Gottes ist. Aber hier wird gesagt: Er trägt einen Namen, den niemand kennt als nur er selbst. Warum ist das eine Überraschung? Ja, weil 1. Korinther 13 ja sagt: Wenn die Entrückung kommen wird, dann werden die Gläubigen alles, was Stückwerk war auf dieser Erde, auch ihre Stückwerkerkenntnis, das werden sie alles aufgeben und sie werden eine vollkommene Erkenntnis bekommen. Die werden den Herrn erkennen von Angesicht zu Angesicht. Schlagen wir auf 1. Korinther 13. Liest jemand ab Vers 10:

10 wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan. 11 Als ich ein Unmündiger war, redete ich wie ein Unmün­diger, dachte wie ein Unmündiger und urteilte wie ein Unmündiger; als ich aber ein Mann wurde, tat ich weg, was zum Unmündigsein gehört. 12 Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. 13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.

Ja. Also da wird erklärt: Wenn das Vollkommene kommt, dann wird alles Stückweise weggetan werden. Der Apostel Paulus sagt: Jetzt erkennen wir stückweise. Und er sagt das sogar von sich persönlich Vers 12: Jetzt erkenne ich stückweise, ganz persönlich, sagt er das, als Apostel. Es gibt ja auch die Auslegung, die sagt: Das Vollkommene sei {die Bibel} Die Bibel, also der Abschluss des Kanons, so dass das letzte Buch der Bibel hinzukam. Mit der Offenbarung ist die Bibel vollständig. Es darf nichts mehr hinzugefügt werden. Aber Frage: Ist jetzt seither das Stückweise weggetan? Erkennen wir jetzt nicht mehr stückweise? Nicht wahr, es wird dann so argumentiert: Ja, wenn der Kanon abgeschlossen ist, jetzt haben wir die ganze Offenbarung Gottes vollkommen, abgeschlossen in der Bibel. Das stimmt. Aber es geht nicht darum, dass die Wahrheit objektiv vollständig da ist, sondern Paulus sagt: 'Ich', als Individuum, erkenne stückweise und dann werde 'ich' eben voll­kommen erkennen. Das heißt: Es geht nicht um die Frage, dass die volle Offenbarung gegeben ist, sondern wie der einzelne Mensch erkennt. Und das hat sich nicht damals mit dem Abschluss des Neuen Testaments Ende des ersten Jahrhunderts geändert. Wir erkennen immer noch stückweise und wir predigen, weissagen stückweise. Aber wenn das Vollkommene gekommen sein wird, wird alles Stückweise weggetan werden. Und das macht klar, das ist eben nicht der Abschluss des Kanons, sondern ist die Entrückung. Dann wird in einem Nu alles weggetan werden. Der Ausdruck 'weggetan werden' ist sehr stark 'kartageo' heißt 'karta' – 'herab' 'ageo' – 'machen' – herabmachen, vernichten, ja. Aber kurz vorher steht noch etwas anderes, wer liest grad vorher, wo es heißt: seien es Prophezeiungen, sie werden weggetan. Kann das jemand vorlesen?

8 Die Liebe hört niemals auf. Aber seien es Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden.

Ja, also Vers 8: Die Liebe hört nie auf. Aber eben Weissagung, d.h. predigen gedeihlich durch den Heiligen Geist, so dass die Bedürfnisse genau getroffen werden, so wird das in Kapitel 14 erklärt, das wird bei der Entrückung weg­getan werden, in einem Nu. Und Erkenntnis, die wird weggetan werden, unsere stückweise Erkenntnis, ja, und dann werden wir vollkommen erkennen. Aber bei den Sprachen heißt es: Sprachen sie werden aufhören oder abklingen erklärt die Fußnote der CSV Elberfelder. Abklingen, zur Ruhe kommen, 'pauo'. Das ist ganz anders als 'kartageo' – 'herabmachen'. Es wird z.B. gebraucht in Apostelgeschichte 20, 1. Nach diesen Stunden von Tumult in Ephesus heißt es: Als aber der Tumult sich beruhigt hatte, das ist 'pauo'. Das geht ja nicht auf einen Schlag, ja. Der Tumult, der geht so langsam runter, bis die letzten Schreihälse auch noch den Mund schließen. Und das wird hier gebraucht bei den Sprachen. Das heißt also, die Sprachen werden nicht bleiben bis zur Entrückung und dann an einem Punkt weggetan werden, so wie Erkenntnis und wie Weissagung. {… die Sprachenrede …} Die Sprache in 1. Korinther 12, 13 + 14 ist immer diese Gabe Gottes, Fremdsprachen sprechen zu können, die man nie gelernt hat. Und von diesen Sprachen heißt es, die werden abklingen. Das heißt also: Diese Gabe wird nicht bleiben bis zur Entrückung. Natürlich, da wird auch nicht gesagt, wann die abklingen. Aber eins ist klar: Das bleibt nicht bis zum Schluss, das wird vorher abklingen. Und interessant ist das Zeugnis von Augustinus um 400 und das war ja nicht irgendwer. Augustinus hatte schon einen Überblick, was so in der Christenheit geschah. Und er schreibt in seinem Kommentar zum 1. Johannesbrief: 'Das Zeichen der Sprachen war von Gott gegeben, um uns zu zeigen, dass Gott jetzt nicht mehr nur durch eine Sprache zu einem Volk sprechen will, sondern zu allen Völkern. Und dann sagt er: Dieses Zeichen trat damals auf und verschwand wieder. Keine Spur ist heute mehr da.' Wow um 400. Und darum ist es schon interessant nach all diesen Jahrhunderten, wo das eben für die meisten Christen klar war, das ist nicht mehr da, kommt dieser Riesenaufbruch im 20. Jahrhundert 1901 in Topeka Bibelschule. Plötzlich, die Bibelschüler beginnen in Zungen zu reden, wissen zwar nicht, was sie sagen. Und dann haben die gesagt, das ist phantastisch, unsere Bibelschüler da in Kansas, die müssen jetzt nicht mehr Sprachen lernen, die können in die Mission und können den Heiden predigen. Und die sind wirklich gegangen. Die Heiden haben nichts verstanden. Und das wäre der Punkt gewesen, um zu sagen: Diese neue Bewegung – das war der Anfang überhaupt der charismatischen und der Pfingstbewegung – das wäre der Punkt gewesen, man hätte sagen müssen: Wir müssen uns beugen. Einer konnte übrigens sogar Sprachen schreiben. Der hat gekritzelt so, wie Chinesisch, ja. Ich habe einmal das Blatt gesehen, ein Foto. Und dann hat man das einem gezeigt, der diese chinesischen Zeichen lesen kann, sagt er: nichts verstanden. Und was hat man gemacht, anstatt zu sagen, jawoll, wir haben uns geirrt, das ist etwas anderes, das ist etwas Fremdes, hat man gesagt: Es gibt zwei Arten von Zungenreden, von Sprachenreden. Es gibt das eine, was die Jünger an Pfingsten konnten, wirklich die Fremdsprachen von all den Leuten, die aus allen Nationen da gekommen sind. Aber es gibt auch das, das sind Engelsprachen. Das ist nicht das Gleiche. Und das können wir. Ja und das andere könnt ihr nicht? Ja, ihr könnt mal fragen solche, die in Zungen reden. Ihr werdet einen nach dem anderen antreffen, der sagt: nein. Ja kannst du, wenn du Tadschiken antriffst oder Afghanen, kannst du sie ansprechen in ihrer Sprache? Also du kannst Zungenreden? Ja natürlich. Das wär doch jetzt phantastisch oder ein syrischer/arabischer Dialekt? Die haben ja auch Dialekte gesprochen, heißt ja 'Mundarten' in Apostelgeschichte 2. Ich hab mal einen Koreaner angetroffen auf dem Wege nach Tadschikistan und da hab ich ihm gesagt: „Da in eurer Gemeinde in Duschanbe in Tadschikistan könnt ihr auch Tadschikisch Sprachenreden?“ „Nein.“ Ja, aber das wär's doch gewesen. Die Koreaner in Tadschikistan, die sollten doch Tadschikisch sprechen können.  Können sie nicht. Aber sie können nur das, was niemand versteht. Ja gut, so kann ich auch Zungenreden. Ja, das hat jedes Kind hat das gekonnt, jeder eine Fremdsprache nachmachen. Aber das ist ja natürlich nicht das Gleiche wie in der Bibel. Interessant, das, was eigentlich auch ein Kind nachmachen kann, das können sie, aber das, was keiner nachmachen kann einfacher so, syrische Mundart sprechen, das können sie nicht. Ist ja schon eigenartig: Das Schwierige können sie nicht, das Einfache, was jeder könnte, das können sie. Das ist doch nicht die Verherrlichung Gottes. Verherrlichung Gottes wäre, wenn sie das Evangelium, die großen Taten Gottes, wirklich so verständlich für alle verkündigen könnten. Das können sie aber nicht. Und das war ein Trick zu sagen, es gibt zwei verschiedene Arten von Sprachen, zu sagen: Ja, in der Apostelgeschichte das ist das eine, das können wir nicht, aber das von 1. Korinther 12 – 14. Und da muss ich sagen: Nein, das könnt ihr auch nicht. Denn 1. Korinther 14 sagt der Apostel Paulus, dass Gott ja schon in Jesaja vorausgesagt hat, 1. Korinther 14, 21: Es steht in dem Gesetz geschrieben [nämlich in Jesaja 28], Gott sagt: „Ich will in anderen Sprachen und durch andere Lippen zu diesem Volk [Israel] reden und auch also werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr.“ Und dann erklärt Paulus: Daher sind die Sprachen zu einem Zeichen, nicht den Glaubenden, sondern den Ungläubigen; die Weissagung aber nicht den Ungläubigen, sondern den Glaubenden. Also hier wird ganz klar gesagt: Gott spricht zum Volk Israel durch andere Sprachen. Das ist das, was wir in Apostelgeschichte 2 finden. Mit anderen Worten: Das Sprachenreden – oder wenn man sagen will Zungenreden – in 1. Korinther 12 – 14 ist dasselbe wie in der Apostelgeschichte. Es gibt nicht zwei. Man muss einfach sagen: Sie können das biblische Sprachenreden nicht, diese Massen, die behaupten, sie können es. Das ist schon der Hammer. Und das eben aus dem Grund, weil diese Gabe sollte abklingen und nicht bleiben. Es war ja ein Zeichen, um klarzumachen, dass das Evangelium nun wirklich zu allen Völkern gehen soll. Aber das wissen die Juden schon längst, dass andere Nationen mit der Bibel erreicht worden sind.

Und nun eben der Punkt ist der: Bei der Entrückung wird all das, was wir heute noch können, aber stückweise ist, wird weggetan und dann werden wir den Herrn erkennen – von Angesicht zu Angesicht. Das heißt: Wir werden von ihm eine vollkommene Erkenntnis bekommen. Aber es steht in Offenbarung 19: Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt als nur er selbst. Das ist doch vielleicht fast schockierend. Das würde ja bedeuten: Es bleibt immer noch ein Geheimnis in der Person des Herrn Jesus und das sind mindestens 7 Jahre zwischen Entrückung und seinem Kommen. Ja, aber wenn wir uns überlegen: Natürlich, das muss ja so sein. Er ist Gott. Wir sind Geschöpfe und bleiben Geschöpfe. Mit einer vollkommenen Erkenntnis werden wir Gott niemals erfassen. Und so wird die Ewigkeit bedeuten, dass wir auch ständig noch tiefer in die Herrlichkeit der Gottheit hineinsehen werden, immer noch mehr erkennen. Es wird nie langweilig werden. Nicht wahr, wir können ja schon sagen: Die Bibel kann man in einem Leben nicht ausschöpfen. Natürlich nicht. Das geht überhaupt nicht. Aber wir werden überhaupt nie zum Ende kommen, in Ewigkeit nicht. Und das ist ja eigentlich klar. Der Herr Jesus ist ja nach 2. Korinther 9 Vers 15 die unaussprechliche Gabe. Er ist unbeschreibbar. Und darum schreibt Johannes, nachdem er im ganzen Evangelium die Herrlichkeit des Herrn Jesus vorgestellt hat, von dem Sohn Gottes, der eben gekommen ist aus dem Himmel auf diese Erde als Mensch: Das Wort wurde Fleisch. Unfasslich, nicht war, denn Salomo sagt schon 1. Könige 8, 27: Der Himmel und der Himmel Himmel [das Weltall] können dich nicht fassen, wie viel weniger dieses Haus, das ich da gebaut habe. Der Herr Jesus wurde Mensch. Aber am Schluss des Evangeliums schreibt Johannes: Wenn man alle Herrlichkeit einzeln aufschreiben würde, die der Herr Jesus als Mensch hier auf Erden geoffenbart hat, so würde – erwarte ich – selbst die Welt [der Kosmos] die Bücher nicht zu fassen vermögen. Nicht wahr, Werner Gitt hat mal ausgerechnet, wie viele Ameisen ins ganze sichtbar Universum passen würden usw. Aber dieses Universum könnte auch die Bücher nicht fassen, die die Herrlichkeit des Herrn Jesus beschreiben sollen. Und darum ist es ja klar, dass er einen Namen trägt, den niemand kennt als nur er selbst. Er wird unsere Bewunderung sein in alle Ewigkeit. Und jetzt verstehen wir noch besser, warum man wirklich sagen kann: Der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu. Hier wird uns wirklich gezeigt, wer der Sohn Gottes ist und wie er dann kommen wird und eben mit allen Gläubigen. Darum heißt es dann in Vers 13:

13 Und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand und sein Name heißt: »Das Wort Gottes«.

Der Logos, das Wort, das im Anfang war (Johannes 1, 1).

14 Und die Kriegsheere, die in dem Himmel sind, folgten ihm auf weißen Pferden, angetan mit weißer, reiner Leinwand.

Das sind die Gläubigen, jetzt aber nicht mehr gesehen als die Braut und auch die Eingeladenen, sondern alle tragen weiße Gewänder und kommen auf weißen Pferden, aber jetzt kommen sie als Kriegsheer. Der Herr wird begleitet werden, wie Sacharja 14 sagt, er wird kommen auf dem Ölberg und alle Heiligen mit ihm. Das sind die Heiligen, die Gläubigen des Alten Testaments und auch die Gläubigen der Gemeinde. Sie werden ihn begleiten. Sie werden alles mit ihm teilen, alles mit ihm zusammen erleben. Ganz gewaltig. Ja gute Nachricht für kleine Mädchen, wenn wir immer noch reiten können. Alle kommen auf weißen Pferden. Also man muss mal mit 14jährigen Mädchen, die nur an Pferde denken können, mal sprechen: Jawoll. Es gibt so viele Dinge, wo man den Kindern sagen müsste: Nein, das haben wir dann einmal im Himmel nicht mehr. Aber was sind das für Pferde? Das schauen wir uns nächstes Mal an: Pferde im Himmel usw.

 

{Bibelschüler … – teilweise unverständlich}

 

AT = Altes Testament

NT = Neues Testament

 

 

 

Wir wollen noch zusammen beten.

 

Herr Jesus, wir danken dir, dass wir deine Herrlichkeit in deinem Wort sehen dürfen, und danke, dass du unsere Augen geöffnet hast, um dich, den Sohn Gottes, zu erkennen, ein Vorrecht für alle, die sagen können: Ich bin wirklich bekehrt. Und es ist so gewaltig zu wissen, wer du bist, und gleichzeitig zu wissen, wir werden in Ewigkeit nie wirklich wissen, wer du im Letzten bist. Dieser Name, den niemand kennt also nur du selbst, das bleibt. Und so freuen wir uns Herr Jesus, die wir an dich geglaubt haben und dich noch nie gesehen haben, dich einmal an diesem Tag, wenn das Vollkommene kommt, zu sehen – von Angesicht zu Angesicht. Und Herr Jesus, dass wir die ganze Zukunft mit dir zusammen erleben dürfen, das ist so herrlich und wunderbar. Und wir bitten dich, dass uns das auch anspornt und motiviert, treu zu sein in der jetzigen Situation, wo es noch gilt zu kämpfen und durchzuhalten und in den Wettlauf zu gehen, hinschauend auf dich den Anfänger und Vollender des Glaubens. Danke, dass wir auch all diese Zeugen um uns her haben, diese Ermutigung von Gläubigen im AT, die unter oft sehr sehr schwierigen Umständen dir die Treue gehalten haben. Das ist uns Ansporn, um auch in oftmals schwierigen Situationen dir die Treue zu halten – bis du kommst. Amen.