Nach der Finsternis das Licht - Wie Gott Menschen in grosser Not tröstet - Teil 1/2 Roger Liebi 13.04.2023 ID: 36183 144.000 Israeliten werden zukünftig durch eine fürchterliche Not gehen müssen. Dieser Überrest Israels, der sich nach der Entrückung bekehren wird, wird die große Drangsal hautnah erleben. Das ist die schrecklichste Zeit der Weltgeschichte. Doch der Herr wird in dieser unsagbaren Not Trost und Rettung verschaffen. Auch wenn dieser Trost zukünftig ist, dürfen wir, die wir auch durch mancherlei Nöte gehen, davon lernen und selbst getröstet werden. Dieser Überrest in Israel wird durch eine unglaublich schlimme Zeit hindurchgehen. Wir sehen, wie sie denken, wie sie empfinden, wie sie zum Herrn schreien und wie der Herr ihnen in der Not Trost ins Herz gibt und da können wir so viel lernen. Wenn heute die Entrückung geschehen würde, also der Moment, wo der Herr Jesus kommen wird, um die Gläubigen der Gemeinde wegzuholen nach der Verheißung in 1. Thessalonicher 1, 10: "Jesus, der uns rettet vor dem kommenden Zorn." Wenn das Ereignis der Entrückung heute geschehen würde, dann ging es weiter mit Matthäus 24 und zwar zuerst so: In Israel wird es zu einer Erweckung kommen, 144.000 kommen zum Glauben und zwar sind das Leute, die sich dem Herrn vollständig hingeben werden und sie werden versiegelt werden! Dieses Siegel wird sie als solche markieren, die der Herr auf eine ganz besondere Weise durch diese schreckliche Zeit hindurchtragen wird. Der Herr Jesus sagt in Matthäus 24, 21: "Denn dann wird große Drangsal sein, wie sie seit Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nicht wieder sein wird." Also es wird schrecklicher sein als in allen Weltkriegen, die schon geschehen sind. Der 1. Weltkrieg mit 18 Millionen Toten und der 2. Weltkrieg mit ca. 70 Millionen Toten. Aber wenn diese Siegelgerichte losgehen, dann wird das ganz neue Dimensionen erreichen. In den ersten Siegeln haben wir schon ein Gericht, Offenbarung 6, 1-6 und in dem 4. Siegel, Verse 7-8 wird der 4. Teil der Menschheit durch Schwert, Hunger, Seuchen und wilde Tiere getötet werden. Später, im Zusammenhang mit den Posaunengerichten (die Posaunengerichte kommen dann aus dem 7. Siegel heraus), kommt bei der 6. Posaune, Offenbarung 9, 13-21, der 3. Teil der Menschheit von Feuer, Rauch und Schwefel um. Wenn man das alles zusammenrechnet, merkt man, es wird genauso sein, wie es in Jesaja 13, 12 über den Tag des HERRN steht, dass der Mensch im Wert steigen wird. Gott sagt: "Ich werde den Sterblichen wie Gold von Ophir machen", d.h. der Wert wird steigen, weil es immer weniger Menschen geben wird. Also eine unvorstellbar schreckliche Zeit. Das 7. Siegel in Offenbarung 8, 1 wird die große Drangsal eröffnen. Der Herr Jesus sagt ja in Matthäus 24, 2 "und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch errettet werden", d.h. Gott wird diese Zeit auf genau 3 1/2 Jahre begrenzen. In Offenbarung 11, 3 wird sogar gesagt, es ist auf 1260 Tage ganz genau festgelegt. Aber wenn Gott das nicht so beschränken würde, dann würde die Menschheit sich selber ausrotten! Nun, das Ziel des heutigen Abends ist, wir wollen schauen, wie Gott diese treuen Leute in dieser schwierigen Zeit trösten wird. Also wir schauen uns den Trost an, der noch zukünftig ist und lernen für unser Leben heute! Nicht weil wir erwarten, dass wir auch durch diese große Drangsal hindurchgehen würden, aber der Herr Jesus hat in seinen Abschiedsreden in Johannes 14 bis 16 gesagt: "In der Welt habt ihr Drangsal" (Johannes 16, 33b). Wir gehen unterschiedlich durch Drangsale, der Herr hat für jeden Erlösten ein ganz bestimmtes Maß, aber kein Übermaß! Wir können also bereits für heute von dem Trost lernen, den diese Gläubige erfahren werden. Ganz grundsätzlich, wenn wir durch Nöte gehen und den Trost des Herrn erleben, sollten wir immer wieder an 2. Korinther 1 denken, denn das hilft, um noch mehr Sinn in den Schwierigkeiten zu erkennen. 3. "Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes, 4. der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden". Und danach erzählt Apostel Paulus in diesem Kapitel, was er z.B. in Asia, dieser Provinz Asia in der heutigen Westtürkei, etwa so groß wie die Schweiz, erlebt hat: 8. "Denn wir wollen nicht, dass euch unbekannt sei, Brüder, was unsere Bedrängnis (Drangsal) betrifft, die uns in Asia widerfahren ist, dass wir übermäßig beschwert wurden, über Vermögen, sodass wir sogar am Leben verzweifelten. 9. Wir selbst aber hatten das Urteil des Todes in uns selbst, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf den Gott, der die Toten auferweckt," Also Paulus kam in so große Bedrängnis, dass er sagen muss, menschlich gesprochen war es übermäßig. Aber in den Augen des Herrn war es trotzdem das, was möglich war, nämlich mit der Hilfe des Herrn. Paulus ist also am Leben verzweifelt, er hat es bereits gesehen, jetzt sterben wir. Wir müssen uns solche Momente vorstellen, wo man wirklich dem Tod gewissermaßen in die Augen schaut und denkt, jetzt ist es soweit, und das war dann doch nicht so weit. Wenn wir auch die Hoffnung haben und daran festhalten, dass das Wort uns das klar sagt, "Jesus, der uns errettet vor dem kommenden Zorn" (1. Thessalonicher 1, 10) und wir werden nicht durch die große Drangsal gehen, können wir doch durch große Drangsale hindurchgehen so wie der Apostel Paulus. Warum habe ich die Stelle in 2. Korinther 1 aufgeschlagen? Weil der Apostel Paulus in Vers 3 sagt, dass der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus der Vater der Erbarmungen und Gott des Trostes ist. Er ist es, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis! Warum tröstet er uns? Damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden. Also es ist immer wichtig daran zu denken, die Erfahrungen, die wir in der Not mit dem Herrn machen, und den Trost, den wir dabei erleben, wird uns gegeben, damit wir andere besser verstehen und dass wir anderen wieder den Trost weitergeben können, den wir von Gott direkt bekommen haben. Dann ist es auch glaubwürdig, wenn man erzählen kann, dass man selber das auch so erfahren hat und wirklich erlebt hat, wie der Herr auf eine ganz besondere Weise einen, der in größter Not ist, in seine Gnade einhüllt! Jetzt schlagen wir Stellen in Jesaja und in den Psalmen auf. Im AT haben wir so viele Stellen, wo der gläubige Überrest beschrieben wird, wie er durch diese Drangsal hindurch gehen wird und was er dabei empfinden wird. In Jesaja 24 beginnt ein neuer Teil im Jesajabuch. Jesaja 24 wird die kleine Apokalypse genannt, die kleine Offenbarung. Da wird auf gedrängtem Raum das Gericht Gottes, das in der Offenbarung ausführlich beschrieben wird, hier in Jesaja 24 zusammengefasst. In den weiteren Kapiteln 25, 26 usw finden wir ganz viele Abschnitte über den gläubigen Überrest, der durch diese Not hindurchgehen wird. Wir sehen, wie sie denken, wie sie empfinden, wie sie zum Herrn schreien und wie der Herr ihnen in der Not Trost ins Herz gibt. Da können wir so viel lernen! Dann werden wir auch noch in das Buch der Psalmen hineinschauen, denn gerade im Buch der Psalmen haben wir ganz viele Psalmen, die von dem gläubigen Überrest sprechen, der seine Nöte beschreibt. Stellen aus Jesaja 1. Stelle: Jesaja, Kapitel 26: 7. Der Pfad des Gerechten ist gerade; du bahnst gerade den Weg des Gerechten. Dieser Überrest wird durch die große Drangsal hindurch gehen und man könnte menschlich sagen, durch ganz gewundene Wege. Aber der Glaube sieht aus Gottes Sicht so aus: "der Pfad des Gerechten ist gerade; du bahnst gerade den Weg des Gerechten." Man kann sagen, es ist eine rote Linie, die sich durch ihr Leben hindurchziehen wird und genauso dürfen wir das auch erfahren, wenn wir den Weg mit dem Herrn durch die Nöte hindurchgehen, aber eigentlich ist es ein gerader Weg! 8. Ja, wir haben dich, HERR, erwartet auf dem Pfade deiner Gerichte; nach deinem Namen und nach deinem Gedächtnis ist das Verlangen der Seele. 9. Mit meiner Seele verlangte ich nach dir in der Nacht; ja, mit meinem Geist, in meinem Innern suchte ich dich eifrig; denn wenn deine Gerichte die Erde treffen, so lernen Gerechtigkeit die Bewohner des Erdkreises. Der Überrest betet und sagt, "ja, wir haben dich, HERR, erwartet auf dem Pfade deiner Gerichte", wir haben gesehen, die 144.000 werden in einem Moment versiegelt werden, den man als Ruhe vor dem Sturm bezeichnen kann. Dieser Überrest wird wissen, jetzt wird es losgehen und sie werden erwarten, dass der HERR diese Gerichte, wie sie in Offenbarung 6 und Folgende beschrieben werden in den sieben Siegeln, sieben Posaunen und sieben Schalengerichten "ja, wir haben dich, HERR, erwartet auf dem Pfade deiner Gerichte". Dann sagen sie "nach deinem Namen und nach deinem Gedächtnis ist das Verlangen der Seele." Es geht um den Namen Gottes! Es ist so, in 2. Mose 3, 14 stellt sich Gott als der "Ich bin, der ich bin" vor, d.h. der, der sich nie ändert, der immer der gleiche ist! Und "Ich bin, der ich bin" ist eine Umschreibung des Eigennamens Gottes Jahveh, in der Elberfelder im Alten Testament HERR (mit Großbuchstaben) und im Hebräischen Jahveh, der Ewigseiende, der Unwandelbare, der über allem steht und darum ist er der HERR! In Jesaja 26, 8b sagt Gott, dass sein Name sein Gedächtnis ist. Also, wenn sie sagen "nach deinem Namen und nach deinem Gedächtnis", dann ist das eben der Name Jahveh, der Ewigseiende, der alles in der Hand hat und der selber die Quelle des Lebens ist und sich nie ändert und derselbe bleibt gestern und heute und in Ewigkeit. Nach ihm werden sie sich sehnen! 9. Mit meiner Seele verlangte ich nach dir in der Nacht; ja, mit meinem Geist, in meinem Innern suchte ich dich eifrig; ... Man kann, wenn man schlaflose Nächte erlebt, dann denken wie das ist, die Gedanken sind da und wohl uns, wenn wir in unseren Gedanken uns nach dem Herrn sehnen und nach ihm uns sehnen, nach seiner Gemeinschaft! Genauso werden sie sich in diesen Nöten fühlen, wie man sich fühlt, wenn es Nacht ist und es gibt niemanden, mit dem man sprechen kann. Die Ehefrau oder den Ehemann will man nicht wecken und wenn man alleine ist, dann kann man auch mit niemanden telefonieren, denn die schlafen auch und man ist alleine. So werden sie sich fühlen, wie man sich eben in der Nacht einsam fühlt und man ist alleine mit seinen Gedanken. Alleine aber eben bei dem Herrn, denn "mit meiner Seele verlangte ich nach dir in der Nacht; ja, mit meinem Geist, in meinem Innern suchte ich dich eifrig". 9. ... Denn wenn deine Gerichte die Erde treffen, so lernen Gerechtigkeit die Bewohner des Erdkreises. 10. Wird dem Gottlosen (Gesetzlosen) Gnade erwiesen, so lernt er nicht Gerechtigkeit: Im Lande der Geradheit handelt er unrecht und sieht nicht die Majestät des HERRN. Dann denken sie darüber nach, noch vor kurzem ist die Gnadenzeit zu Ende gegangen, mit der Entrückung der Gemeinde geht die Gnadenzeit zu Ende! In den vergangenen 2000 Jahren haben wir das, was der Apostel Paulus in 2. Korinther 6, 2 nennt "Siehe, jetzt ist die wohlangenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils." Gott hat sein Evangelium verkündigen lassen in der ganzen Welt, allen Nationen zu einem Zeugnis und hat sich in einer besonderen Weise auf der ganzen Erde kundgetan als der Gott, der Gnade gibt, jedem Sünder Gnade gibt. Aber wenn man so die 2000 Jahre überschaut, sieht man, wie die Gottlosen und die, die wirklich gottlos bleiben wollen, wie die dem Evangelium nicht gehorchen und wie sie denken, was ist schon Gerechtigkeit, sie leben und handeln wie sie sollen. Darum sagt der Überrest "wird dem Gottlosen Gnade erwiesen, so lernt er nicht Gerechtigkeit: im Land der Geradheit handelt er unrecht..." Also auch in einem Rechtsstaat handelt er unrecht und unmoralisch, sodass es gegen die Gebote ist. In einer solchen Zeit leben wir heute und es ist immer noch Gnadenzeit. Aber wir sehen, wie gerade in der westlichen Welt, wo das Evangelium ganz besonders breit verkündigt worden ist, ein freches über-Bord-werfen aller moralischen, göttlichen Prinzipien. Darum sagt der Überrest "denn wenn deine Gerichte die Erde treffen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit". Das, was man in den Jahrtausenden der Gnade nicht akzeptieren wollte. Weiter sagt der Überrest in Vers 11: 11. HERR, deine Hand war hoch erhoben, sie sollten nicht schauen. Schauen werden sie den Eifer um das Volk und beschämt werden; ja, deine Widersacher, Feuer wird sie verzehren. Der Überrest sagt, in dieser Zeit wird die Menschheit sehen, wie Gott sich für Israel einsetzen wird und wie er handeln wird für das Volk, das am meisten gehasst ist. Die meisten Verurteilungen durch die UNO haben sich gegen Israel gerichtet, nicht gegen Schurkenstaaten, von denen es genügend auf der Welt gibt. Nun, in dieser Zeit werden sie sehen, wie Gott seinen Eifer für sein Volk zeigen wird. 12. HERR, du wirst uns Frieden geben, denn du hast ja alle unsere Werke für uns vollendet. In dieser friedlosen Zeit der Gerichte, der Drangsal, des Weltkrieges werden sie wissen, der Moment kommt, wo der Herr Jesus, der Messias, eingreifen wird und dann werden sie zur Ruhe kommen. Das ist die Hoffnung "HERR, du wirst uns Frieden geben". Die Drangsal wird ein Ende haben! Das dürfen wir auch in all unseren Drangsalen immer wissen, der Herr wird uns nach der Dunkelheit das Licht geben. So steht das auch in Psalm 112, 4: "Den Aufrichtigen geht Licht auf in der Finsternis; Er ist gnädig und barmherzig und gerecht." Das war auch der große Trost der Hugenotten. Sie wurden damals in der Zeit der Reformation zu Zehntausenden abgeschlachtet und gingen durch furchtbare Bedrängnis und Nöte hindurch. Aber ihr Wahlspruch, basierend auf der Wahrheit von Psalm 112, 4 war "Post tenebras Lux!" - Nach der Finsternis das Licht. So sagen sie, "HERR, du wirst uns Frieden geben, denn du hast ja alle unsere Werke für uns vollendet". Sie werden verstehen, der Herr Jesus hat am Kreuz alles gut gemacht, all das, was eigentlich Gottes Forderung an uns wäre, unsere Werke, das hat er am Kreuz für uns getan und das bringt ihnen innerliche Ruhe. Ich möchte in Jesaja 26 noch besonders auf die Verse 3-4 hinweisen: 3. Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich. 4. Vertraut ewig auf den HERRN; denn in Jah, dem HERRN, ist ein Fels der Ewigkeiten. Und das sehen wir, dass Gott diesem Überrest Gnade schenken wird, dass sie in ihrem Denken Frieden erfahren dürfen, "den festen Sinn", das ist das Denken, das sich nicht einfach wahllos dreht, sondern auf das Ziel ausgerichtet wird. Da schenkt der Herr ihnen Frieden. Der Frieden wird nochmals betont, warum? Weil Vertrauen auf ihn da ist! Das ist etwas, was auch uns verheißen ist, wenn wir die bekannte Stelle in Philipper 4, 6-7 aufschlagen: "Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus." Also alles, was uns beschäftigt, alles was unsere Sorgen sind, sagen wir dem Herrn. Er weiß es zwar schon, aber er möchte, dass wir es sagen, er möchte Gemeinschaft mit uns! Also lassen wir es kundwerden durch Gebet, aber eben auch dringliches Gebet und das wird "Flehen" genannt, aber schon verbunden mit Danke sagen dafür, dass der Herr eben in seiner Weisheit handelt. Dann kommt die Verheißung in Philipper 4, 7 "und der Friede Gottes", d.h. der Friede, den Gott selber in sich empfindet. Gott wird ja in 1. Timotheus 1, 11 und 1. Timotheus 6, 15 der selige oder glückselige Gott genannt, der Glück, Freude in sich empfindet und auch diesen Frieden in sich hat. Das ist dieser Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt. Dieser Friede, der unsere Gedankenwelt umhüllt. Wir haben ja gerade in Jesaja 26, 9 von dem Denken in der Nacht gelesen, das Sehnen nach Gott selbst, dieser Friede Gottes bewahrt sie in Christus Jesus. Das wird der Überrest erleben! Nochmals Jesaja 26, 3: 3. Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich. Dann werden alle aufgefordert das so zu tun, wie der Einzelne sagt "denn er vertraut auf dich". 4. Vertraut ewig auf den HERRN; denn in Jah, dem HERRN, ist ein Fels der Ewigkeiten. In ihm ist alles so sicher, wenn wir uns ihm hingeben, dann ist es kein Risiko, weil er feststeht, er ist der Fels der Ewigkeiten! 2. Stelle: Jesaja, Kapitel 28 Wenn wir in Jesaja 28 weitergehen, geht es auch da um diese Zeit der Drangsal. 16. Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich gründe einen Stein in Zion, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, aufs Festeste gegründet; wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen. Inmitten dieser Not wird auf den Herrn Jesus hingewiesen, der hier der bewährte Stein, der kostbare Eckstein, das feste Fundament genannt wird. In 1. Petrus 2, 6 wird dieser Vers aus Jesaja 28, 16 zitiert und das Wort wird auf den Herrn Jesus bezogen: "Denn es ist in der Schrift enthalten: "Siehe, ich lege in Zion einen Eckstein, einen auserwählten, kostbaren; und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden." In ihm ist alles so fest gegründet und so sicher, wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen. Wer sich also mit dem Herrn verbindet, das bewahrt vor Panik. Und das ist auch ein Problem, nicht alle haben das gleich, je sensibler man ist, desto größer ist die Gefahr, dass man im Stress panisch wird. Dann helfen wieder diese Worte: Wer glaubt oder wer vertraut, wird nicht ängstlich eilen. Außerdem werden sie auf das Kommen des Herrn warten, das wird in Jesaja 28, 21 beschrieben: 21. Denn der HERR wird sich aufmachen wie beim Berg Perazim, wie im Tal bei Gibeon wird er zürnen: um sein Werk zu tun - befremdend ist sein Werk! - und um seine Arbeit zu verrichten - außergewöhnlich ist seine Arbeit! Hier gibt es Rückverweise auf Ereignisse im AT in der Geschichte von König David. Beim Berg Perazim (1. Chronik 14, 11; 2. Samuel 5, 20) und beim Tal Gibeon (1. Chronik 14, 13-16). Das Kommen des Herrn wird also verglichen so ähnlich wie er damals im Leben von David eingegriffen hat, so wird er in der Zukunft eingreifen. 22. Und nun treibt nicht Spott, damit eure Fesseln nicht fester gemacht werden; denn ich habe Vernichtung vernommen und Festbeschlossenes vonseiten des Herrn, des HERRN der Heerscharen, über die ganze Erde. Wenn der Herr Jesus kommen wird, sagt Jesaja in Vers 21, "befremdend ist sein Werk!". Nicht wahr, 2000 Jahre lang hat man in dieser Welt verkündet, Gott ist Liebe und das ist die Botschaft, so ausdrücklich in 1. Johannes 4, 8: "Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe." Und er hat seinen einzigen Sohn für eine verlorene Welt gegeben! Aber dieser selbe Gott ist auch Licht, sagt 1. Johannes 1, 5-7: "Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben: dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber in dem Licht wandeln, wie er in dem Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde." Wie sollen wir Gemeinschaft untereinander haben? Wenn wir im Licht wandeln und er ist das Licht und gar keine Finsternis ist in ihm! Johannes 8, 12 sagt: "Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben." Gott ist Liebe und auch Licht und er wird als Richter eingreifen und darum wird das befremdlich sein! Dieser Gott der Liebe, dass dieser Gott der Gnade einmal als Richter kommen wird. Darum sagt Jesaja in Vers 21 "befremdend ist sein Werk! - und um seine Arbeit zu verrichten - außergewöhnlich ist seine Arbeit!" Die Elberfelder erklärt in der Fußnote, das Wort "außergewöhnlich" heißt eigentlich "fremdartig". Also haben wir das Wort 2x: befremdet ist sein Werk und fremdartig ist seine Arbeit, wenn er kommen wird als Richter der Welt. 22. ... Denn ich habe Vernichtung vernommen und Festbeschlossenes vonseiten des Herrn, des HERRN der Heerscharen, über die ganze Erde. "Festbeschlossenes" ist ein sehr wichtiger Ausdruck in der Prophetie! Z.B. kommt er auch in Daniel 9, 26-27 vor: "Und nach den 62 Wochen wird der Messias weggetan werden und nichts haben. Und das Volk des kommenden Fürsten (Diktator) wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein; und bis ans Ende: Krieg, Festbeschlossenes von Verwüstungen. Und er (Diktator) wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche (7 Jahre); und zur Hälfte der Woche (3 1/2 Jahre) wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden." Hier geht es auch gerade um die letzten Jahre vor der Wiederkunft Christi und um die Zeit der Drangsal. "Festbeschlossenes", warum ist es wichtig? Man könnte ja denken, wenn alle Christen auf der ganzen Welt ihr Leben ordnen würden und sie alle würden auf die Knie gehen und sie würden noch einmal um eine ganz besondere Erweckung der Welt beten, dann könnte es ja sein, dass die Offenbarung gar nicht stattfinden wird. Ja, es könnte doch sein, dass Gott die Offenbarung nur als Warnung schreiben ließ - wenn die Welt nicht umkehrt, dann würden diese Gerichte kommen. Also ganz ähnlich wie das bei Jona der Fall war. Jona hat gepredigt, in 40 Tagen ist die Stadt Ninive umgekehrt. Aber diese Botschaft war eine Botschaft der Bedingung! Falls Ninive nicht umkehrt! Und Ninive hat eine Erweckung erlebt und ist nicht zerstört worden. Aber die Botschaft von Jona war nicht das, was hier in Jesaja 28, 22 steht: Festbeschlossenes! Jesaja 28, Daniel 9 und auch Jesaja 10, 23 sprechen in Bezug auf die Ereignisse, die die Zeit der Offenbarung beschreiben, und da ist Festbeschlossenes, das wird so kommen, das ist nicht an eine Bedingung geknüpft. Es wird stattfinden! Der Überrest wird da hindurchgehen, aber eben die Hilfe des Herrn auf eine so besondere Weise erleben. 3. Stelle: Jesaja, Kapitel 30 Ich nehme nur einige Beispiele heraus, wir können nicht alle Kapitel im Einzelnen durchgehen und wir lesen aus Jesaja 30, 27-33. Da wird auch die Wiederkunft des Herrn Jesus am Ende der Drangsal beschrieben: 27. Siehe, der Name des HERRN kommt von fern her. Sein Zorn brennt, und der aufsteigende Rauch ist gewaltig; seine Lippen sind voll Grimm, und seine Zunge ist wie ein verzehrendes Feuer 28. Und sein Odem wie ein überflutender Bach, der bis an den Hals reicht: um die Nationen zu schwingen mit einer Schwinge der Nichtigkeit und um einen irreführenden Zaum an die Kinnbacken der Völker zu legen. Dann wird der Überrest angesprochen: 29. Gesang werdet ihr haben wie in der Nacht, da das Fest geweiht wird, und Freude des Herzens wie diejenigen, die unter Flötenspiel hinziehen, um auf den Berg des HERRN, zum Felsen Israels zu kommen. 30. Und der HERR wird hören lassen die Majestät seiner Stimme und sehen lassen das Herabfahren seines Armes mit Zornesschnauben und einer Flamme verzehrenden Feuers - Wolkenbruch und Regenguss und Hagelsteine. 31. Denn vor der Stimme des HERRN wird Assur zerschmettert werden, wenn er mit dem Stock schlägt. 32. Und es wird geschehen, jeder Streich der verhängten Rute, die der HERR auf ihn herabfahren lässt, ergeht unter Tamburin- und Lautenspiel; und mit geschwungenem Arm wird er gegen ihn kämpfen. 33. Denn längst ist eine Gräuelstätte zugerichtet; auch für den König ist sie bereitet. Tief, weit hat er sie gemacht, ihr Holzstoß hat Feuer und Holz in Menge; wie ein Schwefelstrom setzt der Hauch des HERRN ihn in Brand. Also eine eindrückliche Beschreibung, wie der Herr Jesus in Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels wiederkommen wird, Vers 27: "Siehe, der Name des HERRN kommt von fern her. Sein Zorn brennt, und der aufsteigende Rauch ist gewaltig;". Aber dann wird der Überrest angesprochen, wenn der Herr als Richter dieser Welt kommt, Vers 29: "Gesang werdet ihr haben wie in der Nacht, da das Fest geweiht wird". Was für ein Fest? Das Fest! Im AT wird schon im 3. Mose 23, wo die sieben Feste des HERRN beschrieben werden, das siebte Fest, das alle Feste des HERRN zusammenfasst, das Laubhüttenfest, "ha hag" genannt, "das Fest". Und auch anderswo im AT heißt es "ha hag", das Fest, das ist das Laubhüttenfest und das sollte immer ein Freudenfest sein. Drei Mal wird im Gesetz gesagt, dass man sich an diesem Fest freuen soll und davon heißt es einmal: nur freuen! Das ist das größte Freudenfest. Das war das einzige der sieben Feste des HERRN, das man nicht nur tagsüber im Tempel gefeiert hat (der Tempeldienst war immer nur am Tag), sondern auch nachts. Darum wird hier in Vers 29 gesagt: "Gesang werdet ihr haben wie in der Nacht, da das Fest geweiht wird und Freude des Herzens gleich denen, die unter Flötenspiel hinziehen, um zu kommen auf den Berg des HERRN, zum Felsen Israels." Also diese Freude im Tempel, wenn der professionelle Priesterchor und das Orchester Psalmen aufführten und das Volk sich nur freute in der Gemeinschaft mit dem Herrn, diese Freude werden sie haben, wenn der Herr dann kommt. Nach aller Drangsal werden sie sich so freuen, wie man sich eben bekanntlich nachts am Laubhüttenfest gefreut hat. Immer bei den Festen, wo man nach Jerusalem hinaufzog, da sang man die 15 Stufenlieder, Psalm 120-134 und immer unter Flötenbegleitung. Das ist hier in Jesaja 30, 29 gemeint, wenn sie am Laubhüttenfest dann eben zum Tempelberg, zum Felsen hingehen werden und sich freuen (der höchste Punkt des Felsens ist das Allerheiligste, wo heute der Felsendom steht). Diese Freude werden sie dann erleben, wenn der Herr kommen wird und eben alle Feinde besiegen wird und den Überrest aus aller Not heraus befreien wird. 4. Stelle: Jesaja, Kapitel 33 Und dann haben wir diese wunderbaren Worte in Jesaja 33, 17: 17. Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit, sehen werden sie ein weithin offenes Land. Nun nach all der Not wird der Herr Jesus kommen und sie werden ihn mit ihren Augen sehen. Das wird dieser Moment sein "Deine Augen werden den König schauen in seiner Schönheit". Wir haben in Offenbarung 14, 1-5 gesehen, wie sich dann die 144.000 mit dem Herrn Jesus zusammen versammelt werden auf dem Tempelplatz mit dem Lamm. Da werden ihre Augen den König schauen in seiner Schönheit! Stellen aus den Psalmen Jetzt gehen wir noch ins Buch der Psalmen. Psalm 42 ist der erste Psalm des zweiten Psalmbuches. Die Psalmen sind in fünf Bucher eingeteilt, auch im hebräischen Grundtext. Das zweite Buch der Psalmen beschreibt ganz besonders die Zeit, wenn der Überrest fliehen wird, wie wir in Matthäus 24, 15-21 gelesen haben, grad vor der großen Drangsal heißt es, wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung seht, dann sollen die, die in Judäa sind, in die Berge fliehen, denn dann wird die große Drangsal sein. Sie werden über den Jordan nach Moab gehen, das ist das Wüstengebiet auf dem Bergplateau auf der anderen Seite des Toten Meeres im heutigen Jordanien. Dort werden sie von Arabern 3 1/2 Jahre der Drangsal versorgt werden. Und davon lesen wir, von dieser Flucht, ganz besonders in dem 2. Psalmbuch. 5. Stelle: Psalm, Kapitel 42 Verse 2-3: 2. Wie ein Hirsch lechzt nach Wasserbächen, so lechzt meine Seele nach dir, o Gott! 3. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott: Wann werde ich kommen und erscheinen vor Gottes Angesicht? Da wird das noch intensiver ausgedrückt, was wir bereits in Jesaja 26, 8-9 hatten, "in der Nacht ging mein Sehnen aus nach deinem Namen". Da vergleichen sie sich mit einem Hirsch, der ja laut röhrt, schreit, wenn er Durst hat. Ein Hirsch ohne Wasserbächen, das ist schrecklich, "wie ein Hirsch lechzt nach Wasserbächen, so lechzt meine Seele nach dir, o Gott!" Das zeigt diese tiefe, innere Verbundenheit mit dem Herrn, die sie haben werden. 4. Meine Tränen sind mir zur Speise geworden Tag und Nacht, da man den ganzen Tag zu mir sagt: Wo ist dein Gott? Der Überrest wird viel weinen und diese Auseinandersetzung mit den Gottlosen haben, die sagen, euch geht es überhaupt nicht besser, euch geht es auch mies, nicht nur uns, wo ist euer Gott? Sie können nicht sagen, seht da, der HERR greift ein. Nein, diese Welt wird in ein Chaos stürzen, wie wir uns das nicht vorstellen können Aber dann lesen wir in Vers 5: 5. Daran will ich mich erinnern und in mir ausschütten meine Seele, wie ich einherzog in der Schar, mit ihnen schritt zum Haus Gottes, mit der Stimme des Jubels und des Lobes - eine feiernde Menge. Wenn der Antichrist sein Götzenbild aufstellen wird auf dem Tempelplatz, Matthäus 24, 15, wird er dadurch den Tempel Gottes in Jerusalem verunreinigen. Der 3. Tempel wird wieder stehen und der Überrest wird in Verbindung stehen mit dem Tempel und seinem Opferdienst. Aber wenn wir die sieben letzten Jahre vor der Wiederkunft des Herrn Jesus betrachten, nach der Entrückung, da lesen wir in Daniel 9, 27, dass nach 3 1/2 Jahren die Opfer im Tempel gestoppt werden. Das wird dadurch gestoppt, weil der Antichrist sich ins Tempelhaus setzt und sagt, er sei Gott (2. Thessalonicher 2, 4) und er wird dieses Götzenbild, das sprechen kann, nach Offenbarung 13, 15 auf dem Tempelplatz aufstellen. Somit wird der Tempel unrein sein und der Überrest kann nicht mehr opfern. Aber dann werden sie, der Überrest, in die Berge fliehen und da denken sie zurück, wie das vorher noch schön war "wie ich einherzog in der Schar, mit ihnen schritt zum Haus Gottes, mit der Stimme des Jubels und des Lobes - eine feiernde Menge." Also, der 3. Tempel ist jetzt noch zukünftig, obwohl die meisten Tempelgeräte schon bereit sind. Sie stehen bereit da, auch der Altar. Die Steine sind auf dem Nachbarhügel für den Moment bereit, wo es möglich wird sie schnell auf dem Tempelberg aufzuschichten und mit dem Opferdienst zu beginnen - und die werden das alles erleben! 6. Was beugst du dich nieder, meine Seele, und bist unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen für die Rettung seines Angesichts. Das ist ein Refrain, der dann in Vers 12 nochmal kommt, auch in Psalm 43 in Vers 5. Das ist ein Selbstgespräch: "Was beugst du dich nieder, meine Seele, und bist unruhig in mir?" Die Seele meint das Ich, den Sitz der Persönlichkeit und David sagt in Psalm 103 "Lobe den HERRN, meine Seele!". Dann spricht er zu sich selber und sagt, eigentlich sollte ich den HERRN loben. Also Selbstgespräch ist nicht einfach automatisch schizophren, sondern das sind Momente, wo wir niemanden haben, der uns ermutigt, also müssen wir uns selber Dinge bewusst machen und zu uns sprechen "was beugst du dich nieder, meine Seele, und bist unruhig in mir?" Warum habe ich diese Unruhe, die müsste ich eigentlich gar nicht haben, wenn ich mich ganz dem Herrn hingebe und er dann mit seinem Frieden mein Inneres erfüllt und meine Gedanken bewahrt, dann würde ich ja diese Unruhe verlieren. 7. Mein Gott, es beugt sich nieder in mir meine Seele; darum denke ich an dich aus dem Land des Jordan und des Hermon, vom Berg Mizhar. Jetzt sehen wir, der Überrest wird in die Berge fliehen, Matthäus 24, 16. Das "Land des Jordan" ist das Gebiet ganz im Norden von Israel. Dort haben wir drei Jordanquellen: die Hasbaniquelle, die entspringt noch gerade drüben im Libanon, dann kommt das Wasser aber nach Israel. Gleich dort an der Grenze haben wir eine weitere ganz gewichtige Quelle, Tellan, und dann gibt es noch gerade am Fuß der Golanhöhen die dritte Quelle, die Banjasquelle. Diese drei Quellen fließen und vereinigen sich im Norden des Hulatals und dann beginnt der Jordan. Dorthin werden sie gehen, also bis zum Fuß der Golanhöhen und von dort sieht man auch den Berg Hermon. Der Berg Hermon ist der höchste Berg Israels, die höchste Spitze ist noch auf syrischem Gebiet und geht auf 2814 Meter hinauf, jetzt im Winter war das wunderbar schneebedeckt. Der Herr sagt in Matthäus 24, 20, betet aber, dass eure Flucht nicht im Winter geschehe. Im Winter wird es dann schwierig, das soll also nicht auf den Winter fallen. Aber die werden auch in das Land des Jordan auf den Hermon fliehen. Dann wird hier in Vers 7 noch ein Berg Mizhar erwähnt und d.h. "kleiner Berg", das steht im Vergleich zum Hermon. Das sind die Golanhöhen. 8. Tiefe ruft der Tiefe beim Brausen deiner Wassergüsse; alle deine Wogen und deine Wellen sind über mich hergegangen. (Da beschreiben sie die Gerichte, die sie in der Drangsal erleben werden wie eine Sintflut. "Tiefe" bedeutet eine tiefe, rauschende, ozeanische Wassermenge.) 9. Am Tag wird der HERR seine Güte entbieten, und bei Nacht wird sein Lied bei mir sein, ein Gebet zu dem Gott meines Lebens. Da sehen wir, Tag und Nacht werden sie innerlich bewegt sein, aber auch singen. Das Singen wird in der Not eine Rolle spielen. Es heißt in Jakobus 5, 13, ist jemand traurig, er bete; ist jemand guten Mutes, er singe Psalmen. Warum steht das so im gleichen Zusammenhang? Weil man oft, wenn man ganz unten ist, nicht mehr singen kann, aber d.h. nicht, dass man nicht singen darf. Der Apostel Paulus war zusammen mit Silas im Gefängnis in Philippi, die Füße im Stocke, so schmerzhaft, Apostelgeschichte 15. Mitten in der Nacht haben sie gesungen und zwar so evangelistisch, dass das Vorbereitung war dafür, dass dann der Kerkermeister, dieser harte Kerl, zum Glauben kommen konnte. Die haben nachts gesungen und haben eben erlebt, wie es in Hiob 35, 10-11 von Gott heißt, der Gesänge gibt in der Nacht. Gott fordert das nicht, wenn man nicht kann, muss man nicht singen. Aber ist man guten Mutes, er singe Psalmen, dann mag man das. Aber die werden auch in dieser schweren Zeit singen "und bei Nacht wird sein Lied bei mir sein". 10. Sagen will ich zu Gott, meinem Fels: Warum hast du mich vergessen? Warum gehe ich trauernd umher wegen der Bedrückung des Feindes? Sie haben Fragen, warum sie Gott durch so schwere Wege hindurchführen wird. Das zeigt uns, wir dürfen nach dem Warum fragen. Es gibt manche, die denken, wir dürfen nicht warum sagen. Aber es geht darum, dass wir Gott nicht Vorwürfe machen als wäre er ungerecht, das geht nicht! Aber wir dürfen fragen, warum. Warum hast du mich vergessen? Warum gehe ich trauernd umher?" 11. Wie eine Zermalmung in meinen Gebeinen verhöhnen mich meine Bedränger, indem sie den ganzen Tag zu mir sagen: Wo ist dein Gott? (Das ist der Ausdruck der Ungläubigen, den manche z.B. in der Verwandtschaft erleben oder am Arbeitsplatz. Und das kann so schlimm sein, der Psalmist sagt "wie eine Zermalmung in meinen Gebeinen"!) 12. Was beugst du dich nieder, meine Seele, und was bist du unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen, der die Rettung meines Angesichts und mein Gott ist. Da kommt der Glaube aus der Verzweiflung wieder heraus. Eben hat er gesagt, "warum hast du mich vergessen?", aber er weiß, der Herr hat zugesagt, er wird der Drangsal ein Ende setzen, so wie er das auch bei uns tut und die Gewissheit gibt er ins Herz "denn ich werde ihn noch preisen, der die Rettung meines Angesichts und mein Gott ist". 6. Stelle: Psalm, Kapitel 43 Der Psalm 43 gehört direkt dazu, denn der gleiche Refrain kommt auch da vor. 1. Verschaffe mir Recht, o Gott, und führe meinen Rechtsstreit gegen eine lieblose Nation! Von dem Mann des Truges und des Unrechts errette mich! Der Überrest wird von den zwei Dritteln, die sich nicht bekehren werden, Widerstand und Ablehnung erleben, das ist diese lieblose Nation. Und sie werden die Verfolgung des Antichristen erleben, der als falscher Messias an der Spitze Israels stehen wird: "der Mann des Truges und des Unrechts". 2. Denn du bist der Gott meiner Stärke. Warum hast du mich verworfen? Warum gehe ich trauernd umher wegen der Bedrückung des Feindes? Auch hier wieder das Wort "warum", wir hatten es schon im Psalm 42 Vers 10, aber dann kam ja dieser Refrain, der wieder Mut gemacht hat, aber dann kann es sein, dass man plötzlich trotzdem den Mut verliert und diese Fragen kommen wieder: "Warum hast du mich verworfen? Warum gehe ich trauernd umher?" 3. Sende dein Licht und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berg und zu deinen Wohnungen. Der Überrest in Moab wird wissen: Der Tag kommt, wo wir zurückkehren werden aus der Wüste über den Jordan. Wie Hosea 2, 14-15 das sagt, sie werden dann durch das Tal Achor hinaufgehen und das Tal Achor wird ihnen zu einem Tor der Hoffnung werden, petach tikwa, Tor der Hoffnung. Das ist ein anderer Name für das Wort "Wadi Kelt", auf Hebräisch "nachal brat". Das Wadi Kelt geht von Jericho aus durch die Wüste in Richtung Jerusalem. Dort ging der Herr Jesus seinen letzten Gang hinauf, Lukas 19. Er hat noch Bartimäus geheilt (Lukas 18) und war im Haus des Zachäus, dem Zöllner, der zum Glauben kam (Lukas 19, 1-10). Dann ging der Herr nach Jerusalem hinauf (Lukas 19, 28) in dem Wissen, er wird sterben (Palmsonntag, der 06.04.32). Er ging durch das Wadi Kelt, wo die Römerstraße von Jericho hinaufführte, Richtung Jerusalem, um dort zu sterben. Der Überrest wird genau durch dieses Tal, das eben auch Tal Achor heißt, nach Jerusalem hinaufgehen, wenn sie von Moab zurückgehen werden, gerade im Norden des Toten Meeres bei Jericho, durch das Tal Achor, das ihnen zu einer Tür der Hoffnung werden wird. Sie werden nach Jerusalem, wieder zum Tempelberg zurückgehen. Dann kommt der Herr Jesus dort auf dem Ölberg. "Sende dein Licht und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berg und zu deinen Wohnungen." - wieder zurück zum 3. Tempel! 4. So werde ich kommen zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Jubelfreude ist, und werde dich preisen mit der Laute, Gott, mein Gott! 5. Was beugst du dich nieder, meine Seele, und was bist du unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihn noch preisen, der die Rettung meines Angesichts und mein Gott ist. Da sehen wir, wie das rauf und runter geht mit den Gefühlen. Da kommt wieder dieser Ausblick, der Moment wird kommen, wo ich aus aller Drangsal herauskomme und dann plötzlich wieder die Frage: "Was beugst du dich nieder, meine Seele"? Aber so sind wir, so funktioniert unsere Seele. Darum haben wir das Wort Gottes, das uns gegeben ist, damit andere, die auch durch Drangsal gegangen sind, uns mit dem Trost trösten, den sie selber vom Vater der Erbarmungen erhalten haben. Wir haben das Wort, damit wir, wenn wir gar niemanden haben, uns selber zusprechen können: "Was beugst du dich nieder, meine Seele" - eigentlich ist doch gar kein Grund da - "was bist du unruhig in mir? Harre auf Gott"! Es ist ja so, er wird herausführen, er wird die Rettung schenken und der Tag wird kommen, wo ich ihn preisen werde! Und so ist es, wenn wir durch Nöte hindurchgehen, wissen wir, der Herr hat einen ganz genauen Zeitplan. Die große Drangsal dauert 1260 Tage, kein Tag mehr, aber dann werden sie den König in seiner Schönheit sehen! So ist es auch in unserem Leben, der Herr hat ein ganz genaues Maß, er weiß, wie viele Tage und es wird nicht ein Tag länger gehen. Nur, das Problem ist, wir wissen nicht wie viele Tage. Aber David, als er vor Saul auf der Flucht war, (und da ist er auch ein Bild von dem gläubigen Überrest, der verfolgt werden wird durch den Antichristen, der ein Bild von Saul ist, dem gottlosen Herrscher in Israel) wusste, eines Tages werde ich König werden. Eines Tages wird Schluss sein mit all diesen Verfolgungen, mit all der Not. Aber er ging in die Wüste da und dort hin, musste sich immer wieder vor Saul verstecken und dann kam er wieder mit den Truppen. Tatsächlich lesen wir in 1. Sam, der Tag kam, wo David sagte "eines Tages werde ich durch die Hand Sauls fallen", 1. Sam 27, 1. David wusste ganz genau, dass Samuel ihn zum König gesalbt hat und er wusste, er wird eines Tages König werden. Jonathan, sein Freund, Sauls Sohn, hat ihm gesagt, du wirst König werden. Er hat das gewusst, sogar Saul selber wusste, dass David schließlich König werden wird. Aber der Moment, nach all diesen Irrungen und Wirrungen, hat David den Mut verloren und gesagt, "eines Tages werde ich durch die Hand Sauls fallen". Da hatte er irgendwie das ganze Vertrauen auf die Zusagen des Herrn verloren. So ist es bei wahren Gläubigen auch möglich, dass man plötzlich irgendwie nicht mehr sieht, was der Herr versprochen hat. In 1. Sam 27, 1 steht: "Und David sprach in seinem Herzen: Nun werde ich eines Tages durch die Hand Sauls umkommen" und ein Kapitel später stirbt Saul im Kampf. Hätte David noch ein bisschen mit dieser verzweifelten Auffassung gewartet, hätte er sich gesagt, was bist du so unruhig, meine Seele, in mir, ich werde ihn noch preisen für die Rettung. 7. Stelle: Psalm, Kapitel 18 Und dann kam dieser Tag, diese Zeit, wo alles vorbei war und auch dieser Psalm 18 ist ein Psalm, wo wir die Stimme des Überrestes hören, der durch die Drangsal geht. So ist die Parallele zwischen David, der verfolgt wurde und dem verfolgten Überrest. In Psalm 18 kommt beides zusammen. 1. Dem Vorsänger. Von dem Knecht des HERRN, von David, der die Worte dieses Liedes zu dem HERRN redete an dem Tag, als der HERR ihn errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls; Alle Drangsal war vorbei! Also so, wie die 144.000 auf dem Tempelberg, auf dem Berg Zion, in Offenbarung 14, 1 stehen und dann ein neues Lied der Erlösung singen. 2. Und er sprach: Ich liebe dich, HERR, meine Stärke! 3. Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Retter; mein Gott, mein Schutz, zu ihm werde ich Zuflucht nehmen, mein Schild und das Horn meines Heils, meine hohe Festung. 9x sagt er "mein"! Alles ist vorbei und David realisiert, in all diesen Ängsten, die ich erlebt habe auf der Flucht - und der Überrest realisiert, in all diesen Ängsten, die wir auf der Flucht erlebt haben: der HERR war meine Stärke, er war mein Fels, meine Burg, mein Retter, mein Gott, mein Schutz, mein Schild, das Horn meines Heils, meine hohe Festung! So können wir von diesem Trost lernen, den der Überrest in der Zukunft erfahren wird, für uns heute in aller Drangsal. 19