1.
Es
mag sein, dass alles fällt, dass die Burgen dieser Welt um dich her in Trümmer
brechen. Halte du den Glauben fest, dass dich Gott nicht fallen lässt: er hält
sein Versprechen.
2.
Es
mag sein, dass Trug und List / eine Weile Meister ist; / wie Gott will, sind
Gottes Gaben. / Rechte nicht um Mein und Dein; / manches Glück ist auf den
Schein, / lass es Weile haben.
3.
Es
mag sein, dass Frevel siegt, / wo der Fromme niederliegt;
/ doch nach jedem Unterliegen / wirst du den Gerechten sehn / lebend aus dem
Feuer gehn, / neue Kräfte kriegen.
4.
Es
mag sein, die Welt ist alt; / Missetat und Missgestalt / sind in ihr gemeine
Plagen. / Schau dirs an und stehe fest; / nur wer
sich nicht schrecken lässt, / darf die Krone tragen.
5.
Es
mag sein, so soll es sein. / Fass ein Herz und gib dich drein; / Angst und
Sorge wirds nicht wenden. / Streite, du gewinnst den
Streit! / Deine Zeit und alle Zeit / stehn in Gottes
Händen.
Text: Rudolf
Alexander Schröder 1936
Melodie: Friedrich
Samuel Rothenberg 1941