Was Gott tut, das ist wohl getan
- Was Gott tut, das
ist wohl getan, es bleibt gerecht sein Wille; wie er fängt seine Sachen
an, will ich ihm halten stille. Er ist mein Gott, der in der Not mich wohl
weiß zu erhalten; drum lass ich ihn nur walten!
- Was
Gott tut, das ist wohlgetan, er wird mich nicht betrügen. Er führet mich
auf rechter Bahn; so lass ich mir genügen / an seiner Huld und hab Geduld;
er wird mein Unglück wenden, es steht in seinen Händen.
- Was Gott tut, das
ist wohlgetan, er wird mich wohl bedenken; er als mein Arzt und Wundermann
/ wird mir nicht Gift einschenken / für Arzenei;
Gott ist getreu, drum will ich auf ihn bauen / und seiner Güte trauen.
- Was Gott tut, das
ist wohlgetan, er ist mein Licht und Leben, der mir nichts Böses gönnen
kann. Ich will mich ihm ergeben / in Freud und Leid; es kommt die Zeit, da
öffentlich erscheinet, wie treulich er es meinet.
- Was Gott tut, das
ist wohlgetan; muss ich den Kelch gleich schmecken, der bitter ist nach
meinem Wahn, lass ich mich doch nicht schrecken, weil doch zuletzt ich
werd ergötzt / mit süßem Trost im Herzen; da weichen alle Schmerzen.
- Was Gott tut, das
ist wohlgetan, dabei will ich verbleiben. Es mag mich auf die rauhe Bahn / Not, Tod und Elend treiben, so wird Gott
mich ganz väterlich / in seinen Armen halten; drum lass ich ihn nur
walten.
Samuel Rodigast
1649-1708