Was Gott tut, das ist wohl getan

 

  1. Was Gott tut, das ist wohl getan, es bleibt gerecht sein Wille; wie er fängt seine Sachen an, will ich ihm halten stille. Er ist mein Gott, der in der Not mich wohl weiß zu erhalten; drum lass ich ihn nur walten!

 

  1. Was Gott tut, das ist wohlgetan, er wird mich nicht betrügen. Er führet mich auf rechter Bahn; so lass ich mir genügen / an seiner Huld und hab Geduld; er wird mein Unglück wenden, es steht in seinen Händen.

 

  1. Was Gott tut, das ist wohlgetan, er wird mich wohl bedenken; er als mein Arzt und Wundermann / wird mir nicht Gift einschenken / für Arzenei; Gott ist getreu, drum will ich auf ihn bauen / und seiner Güte trauen.

 

  1. Was Gott tut, das ist wohlgetan, er ist mein Licht und Leben, der mir nichts Böses gönnen kann. Ich will mich ihm ergeben / in Freud und Leid; es kommt die Zeit, da öffentlich erscheinet, wie treulich er es meinet.

 

  1. Was Gott tut, das ist wohlgetan; muss ich den Kelch gleich schmecken, der bitter ist nach meinem Wahn, lass ich mich doch nicht schrecken, weil doch zuletzt ich werd ergötzt / mit süßem Trost im Herzen; da weichen alle Schmerzen.

 

  1. Was Gott tut, das ist wohlgetan, dabei will ich verbleiben. Es mag mich auf die rauhe Bahn / Not, Tod und Elend treiben, so wird Gott mich ganz väterlich / in seinen Armen halten; drum lass ich ihn nur walten.

 

Samuel Rodigast 1649-1708