Theo Lehmann – Jugendgottesdienst Nr. 112

Abschrift der Predigt vom 13. Dezember 1987 über Lukas 2, 7

Liebe Freunde,

In jedem anständigen Krippenspiel kommt eine Person vor, die in der Bibel gar nicht vorkommt. In Krippenspiel-Spielerkreisen ist diese Rolle eine der begehrtesten, weil sie nämlich die einzige ist, bei der man ein bisschen Action machen kann.

Alle anderen Rollen sind ja in dieser Hinsicht ein bisschen lahm. Die Maria die singt dauernd mit ihrem Stimmchen: „Josef, lieber Josef mein“, der Josef hat sowieso nichts zu sagen, Engel ist bloß etwas für Mädchen mit Fistelstimme, die Könige sind steife Exoten und die Hirten wirken immer so ein bisschen betulich, betagt, bescheuert – das ist so wie eine Mischung aus den sieben Schwaben und Willi Schwabe[1], wenn der immer mit seiner Laterne in die Rumpelkammer geht.

Der Wirt – die Top-Rolle oder Randfigur im Krippenspiel?

Also die einzige Rolle, aus der man noch etwas machen kann, ist die vom Wirt. Wenn der aus den Kulissen rauskommt, dann kommt der meist ganz groß raus, obwohl der wie gesagt in der Bibel überhaupt nicht vorkommt.

Es ist in der Bibel die Rede von einer Herberge. Und die muss natürlich so etwas gehabt haben wie einen Wirt,  insofern wird es den Wirt schon gegeben haben, bloß erwähnt wird er nicht, und dass man von dem Mann nichts weiß, nicht einmal seinen Namen, das wundert mich nicht. Das war ja nicht so ein Manager vom „Interhotel Bethlehemer Hof“, der mit Frack und Fliege in Foyer steht und die Gäste in Empfang nimmt, sondern das war weiter nichts, als der Macker, der mit der Fliegenklatsche vors Haus ging und dafür gesorgt hat, dass jeder durchreisende Penner wenigstens eine Mahlzeit und eine Matratze hatte. Der Mann war nicht besser und nicht schlechter als jeder andere Kneipier auch, überhaupt wie jeder andere Mensch. Und wenn er nicht die Bude bis unters Dach voll gehabt hatte, da hätte er die ganze Weihnachtsgeschichte hautnah und brühwarm und live mitbekommen können. Aber weil er randvoll besetzt war, da war er eben bloß  eine Randfigur der Weihnachtsgeschichte. Ein Zaungast beim Heiligen Abend. Ein Statist beim göttlichen Krippenspiel.

Gott will keine Randfiguren, sondern nur Ehrengäste.

Dabei will Gott am Heiligen Abend keine Randfiguren, sondern nur Hauptfiguren, denen die Engelsbotschaft hauptsächlich gilt: Fürchtet euch nicht! Und Gott will bei der Weihnachtsgeschichte keine Zaungäste, der will nur Ehrengäste. Also solche, die sich direkt angesprochen fühlen und Gott die Ehre geben und mich mitmachen wollen. Ehre sei Gott in der Höhe. Gott will im göttlichen Krippenspiel keine Statisten, sondern Menschen, die das ganz persönlich für sich annehmen. Euch ist heute der Heiland geboren.

Aber unser Wirt hat sich mit einer Nebenrolle begnügt. Denn ausgerechnet an diesem Abend, um den es uns heute Abend geht, also um den Weihnachtsabend, als Jesus Christus geboren wurde, da war er leider ausgebucht. Wir lesen bei Lukas 2, 7: Sie hatten keinen Raum in der Herberge. Da war echt kein Platz mehr frei. Das war damals noch nicht so wie heute, wo zwar in vielen Gaststätten die Hälfte der Plätze frei ist, aber man nicht bedient wird, weil  da eben keiner hinkommt, und damals hingen in die Geschäftsleute auch nicht, wenn sie zu ihren Privateinkäufen in die Stadt gingen, ein Plakat an die Türe: „Aus betrieblichen Gründen geschlossen“. Sowas geht sowieso bloß in Sachsen, wo das Wort „betrüblich“ wie „betrieblich“ ausgesprochen wird. Sondern wenn der das Schild raushing „Wegen Überfüllung geschlossen“, dann stimmte das wirklich. Dieses Türschild war ein Zeichen für die Wirklichkeit, dass andere Herrschaften das Haus bereits besetzt hatten.

Ist unser Herz auch „Wegen Überfüllung geschlossen“?

Das ist immer so. Das Haus unseres Lebens ist immer schon besetzt. Wir sind nicht neutral, und abwartend und sind sozusagen leer. Bei uns haben sich schon viele Herrschaften einquartiert, die uns beherrschen. Wir sind beherrscht zum Beispiel durch die Angst vor der Zukunft. Weil wir in einer Welt leben, in der so viele Raketen gibt, dass man diese Welt auch nach dem Abbau der Mittelstreckenraketen jederzeit x-mal in die Luft sprengen kann. Wir sind beherrscht vor der Sorge um die Gesundheit. Weil wir in einer Welt leben, in der es so viele Schornsteine ohne Filter gibt, dass man manchmal schon keine Luft mehr kriegt. Die Furcht vor der Verhaftung beherrscht uns. Weil wir in einem Land leben, in dem das öffentliche Anzünden einer Kerze bereits als eine staatsfeindliche Handlung ausgelegt werden kann. Wir sind beherrscht durch den Schmerz über den Tod eines Menschen, den wir nicht verwinden können, durch die Ohnmacht über die Verhältnisse, die wir nicht ändern können, durch die Sehnsucht nach den vielen Dingen, die wir nicht haben können und so weiter und sofort.

Und das alles beherrscht uns. Und deswegen haben wir keinen Platz mehr frei für die Herrschaft Gottes. Leider. Umständehalber. Gezwungenermaßen, sozusagen, und deswegen steht Jesus, wohin er auch kommt, immer wieder vor dem gleichen Türschild: „Besetzt!“

Aber Jesus lässt sich nicht so leicht abwimmeln.

Er weiß doch, dass wir mit den anderen Herrschaften, die unser Leben besetzt halten und sich darin breitmachen, und die uns beherrschen, dass wir mit ihnen gar nicht glücklich sind. Und Er ist doch gekommen, so hatte Er es gesagt, Johannes 10, 11: Er ist gekommen, um uns ein Leben zu geben, dass uns genügt, rund um[2]. Und deshalb versucht es Jesus immer und immer wieder, bei uns reinzukommen. Heute Abend versucht Er es bei dir, auch wenn du Ihn bisher nicht reingelassen hast. Das ist Er ja gewöhnt von Anfang an. Sie hatten keinen Raum in der Herberge. Er war noch gar nicht ganz da, da flog Er schon vor die Türe und wurde an den Rand gedrängelt, abgeschoben, auf das Abstellgleis. Und der einzige Platz, den es für Ihn gab, das war der Hühnerstall im Hinterhof. Eine Notunterkunft im Nebengebäude. So ist das bis heute geblieben. Es ist für Jesus einfach kein Platz da. Weder auf dem Weihnachtsmarkt, noch bei den vielen Weihnachtsfeiern ist Er dabei, das Weihnachtsgeschäft läuft ohne Ihn, der Weihnachtsmann kommt ohne Ihn - wir kommen eigentlich ganz gut ohne Ihn aus. Und wenn er vor die Türe unseres Lebens tritt und rein will, da hängen wir das gleiche Schild raus wie der Kollege wird von Bethlehem: „Wegen Überfüllung geschlossen“. Das heißt wir Wohlstandsbürger müssten ehrlicherweise hinschreiben: „Wegen Übersättigung geschlossen“. Wir haben ja keine Not. Wir haben ja alles, was wir brauchen. Und deswegen brauchen wir keine Nothelfer.

Ist Jesus für dich Lenkrad oder Reserverad?

Wir kommen ganz gut alleine zurecht. Manchmal allerdings, da kommen auch wir in Not. Zum Beispiel, wenn wir krank sind oder irgendetwas anders läuft, als wir uns das so gedacht haben. Und bei solchen Gelegenheiten, da räumen wir Jesus ganz gerne ein Plätzchen ein in unserem Leben. Wenn uns die Luft ausgeht, wenn wir einen Platten haben, wenn wir auf den Felgen laufen, da holen wir Ihn raus wieso einen Reservereifen aus dem Kofferraum. Dann rufen wir Ihn herbei, dann fangen wir an zu beten. Welche Rolle spielt das Gebet in deinem Leben, das Gebet zu Jesus? Ist das Gebet zu Jesus dein Lenkrad, oder ist es dein Reservereifen? Lädst du Ihn nur dann zu dir ein, wenn es dir dreckig geht und du in Not bist? Wenn du doch endlich begreifen würdest, dass die größte Not deines Lebens darin besteht, dass du Jesus nicht immer bei dir hast und dass er keinen festen Platz in deinem Leben hat und dass er nicht den ersten Platz in deinem Leben hat. Hätte Jesus bei dir mehr Platz, dann hättest du weniger Probleme. Und hättest du mehr für Ihn übrig, dann würden sich viele deiner Sorgen erübrigen. Selbstverständlich gehört ihr, die ihr hier sitzt, nicht zu denjenigen, die Jesus grundsätzlich und von vorneherein ablehnen, sonst wärst du ja nicht hier. Aber gehört ihr, sowie ihr hier sitzt, zu denen, die Jesus bei sich aufnehmen?

Millionen Menschen sitzen in diesen Tagen in den Weihnachtsgottesdiensten und in den Kirchen und hören in der ganzen Welt die Weihnachtsbotschaft, dass der Sohn Gottes in die Welt gekommen ist. Und wie viele lassen Ihn rein in ihr Leben? Ich bin mal hier in dieser Kirche gewesen, vor vielen Jahren, da war hier Weihnachtsgottesdienst und es wurde hier gesungen, und hier vorne standen Menschen, die Weihnachts- und Adventslieder sangen. Da standen zwei dabei, die kannte ich. Sie sangen schön. Aber ich kannte ihre Herzen und ich wusste, dass es keine Christen waren. Das waren zwei Menschen, die ich sehr lieb habe. Denen habe ich dann einen Brief geschrieben, und habe gesagt, das wünsche ich euch, dass ihr eines Tages aus ehrlichem Herzen singen könnt: „Ich steh an deiner Krippen hier, O Jesu du mein Leben“.

Daran musste ich heute denken, als der Gottesdienst vorhin losging, denn einer von den beiden, denen ich den Brief geschrieben habe, der saß vorhin hier mit drin. Und das war für mich eine ganz große Freude, denn ich weiß, dass dieser Mensch schon längst, seit vielen Jahren, sein Leben Jesus gegeben hat, und nicht nur bloß mit seiner Stimme singt, sondern auch mit seinem Herzen.

Du hast vielleicht die Botschaft von Jesus auch schon  tausendmal gehört. Du hast sie vielleicht auch schon oft und oft mitgesungen. Ich möchte dich fragen, wann willst du Ihn denn nun wirklich in dein Leben aufnehmen? Hast du Ihn denn in dein Leben schon aufgenommen, und wenn ja, welchen Platz hast du Ihm dann eingeräumt.

Wir räumen Ihm ja gern ein Plätzchen ein, ein Plätzchen am Rande, das haben wir vorher gehört in diesem anonymen Brief, den ich euch vorgelesen habe. Da stand drin, Hauptsache Jesus ist überhaupt in meinem Leben. Für ein Plätzchen am Rande, dafür reicht es alle Mal. Dafür hat's auch damals in Bethlehem gereicht. Zu mehr aber nicht. Und das genügt nicht für Jesus. Der will in deinem Leben nicht am Rande stehen. Oder so in der Ecke, wieso ein Feuermelder, der bei euch hinter der Türe an der Kellerecke hängt, und der nur rausgeholt wird, wenn's mal wirklich brennt. Nein Jesus, möchte wirklich in deinem ganzen Leben sein, in allen deinen Räumen. In allen Winkeln, er möchte überall dabei sein, bei allem was sich da abspielt. Aber da spielt sich bei dir eben nichts ab, du hast für Ihn nur eine Krippe, aber kein Heim. Du gibst Ihm ein bisschen, aber nicht alles. Und dabei kommt alles darauf an, dass du ihm alles gibst und Ihn ganz in dein Leben rein lässt. Er soll ja nicht irgendeinen Platz, sondern den ersten Platz kriegen. Die ganze Herrschaft. Damals in Bethlehem war kein Platz für Jesus. Sie hatten keinen Raum in der Herberge. Und das soll sich in deinem Leben nicht wiederholen. Also, lass ihn rein, überall hin, in dein Leben!

Mach Jesus zum Herrn über dein Leben.

Zum Beispiel in dein Gedankenleben. Ich sage nicht, dass du als Christ nicht mehr zu denken brauchst, im Gegenteil, die Bibel sagt ja, dass wir unseren Verstand und unser Denken gebrauchen sollen. Aber die Bibel sagt auch, alles menschliche Denken nehmen wir gefangen und unterstellen es dem Gehorsam von Christus. Hast du schon einmal deine Gedanken unter den Gehorsam von Gott gestellt? Denk jetzt mal einen Moment darüber nach. Worüber du am meisten nachdenkst, was dich am meisten beschäftigt, wovon dein Denken beherrscht wird. Ist dein Denken zum Beispiel von bestimmten Wünschen beherrscht? Wie komme ich am schnellsten zu Geld, wie kriege ich die neusten Klamotten? Denkst du das, was alle denken? Denkst du nur das, was erlaubt ist und was man dir vorschreibt, oder hast du eigene Gedanken und eigene Vorstellungen? Denkst du nur an das andere Geschlecht, nur an dein eigenes Fortkommen? Wer beherrscht deine Gedankenwelt? Lass doch auch dein Denken und deine Gedanken von Jesus beherrschen. Am Tage und in der Nacht. Sag doch mal: „Herr Jesus, komm doch in meine Gehirnzellen und auch über meine Gedanken sollst Du der Herr sein.“ Und du wirst sehen, dass du dann gute Gedanken bekommst. Bevor du abends einschläfst, da bitte ihn und sage: „Herr Jesus, komm auch in meine unbewussten Gedanken, nimm auch mein Unterbewusstsein und meine Träume heute Nacht in deinen Schutz“ und du und du wirst sehen, dass du dann gut schlafen kannst. Lass ihn auch ein in dein Gefühlsleben. Sag Ihm doch einmal: „Herr, hier hast du alle meine Gefühle! Meinen Hass, meine Sehnsucht, meinen Neid, meine Komplexe, meine Launen, nimm alle meine Gefühle hin! Und nimm sie in Deine Hand und gib bitte, dass ich von denen nicht mehr so abhängig bin.“ Und du wirst sehen, dass Jesus dann auch dein Gefühlsleben ordnet. Und dann lernst du es, deinen Hass zu beherrschen oder deinen Neid. In dieser Zeit sind so viele Menschen vom Neid bewegt, weil sie sehen, dass die anderen mehr Geld haben und was die sich alles kaufen und schenken und leisten können.

Aber dein Gebetsleben klappt dann besser, nämlich unabhängig davon kannst du dann bitten, ob du gerade in einer frommen Stimmung bist oder nicht. Auch deine Nerven sollen ihm gehören. Immer mehr Menschen sind mit den Nerven runter. Gerade jetzt vor den Feiertagen. Wenn es bei dir auch so ist, dann sag doch Jesus: Herr ich, ich bin zu nervös, ich bin so nervös, tritt doch bitte ein in mein angespanntes Nervensystem.  Und dann wird Er auch da eintreten und zu deinen Nerven sagen: Friede sei mit euch, meinen Frieden gebe ich euch. Du wirst sehen, wie auch deine Nerven von dem Frieden Gottes erfasst werden. Dasselbe gilt für deinen gesamten Körper. Deine Hände, deine Füße, deine Augen, deine Ohren, sämtliche deiner Sinne gehören Jesus. Lass doch Ihn bestimmen, welche Filme du dir ansiehst, welche Rocktitel du dir anhörst, welche Versammlungen du besuchst, welche Erklärungen du unterschreibst.

Stelle einen Bereich deines Lebens nach dem anderen Ihm zur Verfügung. Ganz bewusst, und ganz. Bis du ganz sein Eigentum bist und Er dein Herr ist. Das ist ein großer Unterschied, ob ich als Eigentümer ein Haus besitze oder ob ich auch darin wohne. Dein Leben ist das Eigentum von Jesus, das ist klar. Ob Er auch in deinem Leben wohnt, das ist die Frage. Und das ist die Frage, um die es zu Weihnachten geht. Zu Weihnachten geht es um die Macht Frage: wer ist der Herr in deinem Hause?

Wie das Kind in der Krippe dich zum Kind Gottes macht.

Das Johannesevangelium erzählt die Weihnachtsgeschichte auf seine Art und Weise. Da heißt es im Kapitel eins, Vers elf: Er kam in sein Eigentum und die seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben. Ein Kind Gottes zu sein hat also etwas mit Machtausübung zu tun. Gotteskinder sind keine unbeherrschten Säuglinge, die nach allem grabschen, was sie einmal haben wollen. Keine unausstehlichen Typen, die sofort los heulen, wenn sie mal nicht kriegen was sie haben wollen. Das sie Sind keine dressierten Hunde, die nach Vorschrift Männchen machen, und kuschen, keine Automaten, die bloß das denken, was ihnen einprogrammiert wird. Sondern wenn du Jesus aufnimmst, dann bekommst du von Ihm Macht und dann kannst du mit dem Apostel Paulus sagen: Ich kann alles durch den, der mich mächtig macht[3]. Weißt du, solange du von dir sagst, ich bin nun einmal so schwach, ich kann mich eben nicht beherrschen, ich muss eben dauernd mitmachen, dann ist das ein Zeichen dafür, dass du Jesus noch nicht völlig in dein Leben aufgenommen hast.

Jesus ist Mensch geworden und hat auf unserer Erde gelebt, damit wir unser Leben führen können in der Freiheit der Liebe Gottes. Nicht als ohnmächtige und miese Schwächlinge, die dauernd ihr Leben lang herumkrebsen nach dem Motto: „Ich kann nun mal nicht anders.“ Mensch, bilde dir doch keine Schwachheiten ein, lass einmal Jesus in dein Leben rein.

Das Weihnachtsangebot Gottes. Wann rettet Glaube?

Die gute Nachricht von Weihnachten heißt: „Mensch, du wirst von mir ganz und gar erneuert. Ich gebe dir die Macht, aus einem Nervenbündel, einem Feigling, einem Schwächling, einem Säufer einem charakterschwachen Wohlstandsbürger ein Kind Gottes zu werden. Und dann kannst du anders und neu in dieser Welt leben.“ Das ist das Weihnachtsangebot Gottes! Du brauchst es nur anzunehmen, du brauchst dieses nur aufzunehmen. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er die Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben. Glauben heißt, nicht einfach für wahr halten. Zum Beispiel für wahr halten, dass Jesus in Bethlehem geboren ist. Natürlich ist es für den Glauben wichtig, das zu wissen. Es reden uns heute viele moderne Theologen ein, das wäre alles nicht so wichtig und die Weihnachtsgeschichte wäre eine Legende. Ich hoffe, dass ihr auf dieses Zeug nicht reinfallt. Sondern dass ihr Gottes Wort ernst nehmt, so wie es dasteht und so steht es hier in der Weihnachtsgeschichte: Dann machte sich auf Josef aus Galiläa in die Stadt Nazareth in das jüdische Land in die Stadt Davids, die da heißt Bethlehem[4].

Aber selbst wenn du das glaubst, dass Jesus in Bethlehem geboren wurde, dann ist das noch lange kein Glaube der dich rettet. Es steht in der Bibel, die Teufel glauben auch, und zittern! Auch die Teufel wissen, dass Jesus in Bethlehem geboren wurde und dass er in unserem Namen gekreuzigt wurde. Und dass er auferstanden ist und dass er wiederkommt. Und weil sie das alles wissen und glauben, da zittern sie[5]. Aber deswegen werden sie nicht gerettet! Glauben heißt, Jesus gehorchen! Ihm vertrauen, Ihm sich restlos anvertrauen. Wenn du krank im Bett liegst, dann rufst du den Arzt. Und wenn der anordnet: „kalte Umschläge!“ dann werden eben kalte Umschläge gemacht und wenn er anordnet: „heiße Umschläge!“ dann werden eben heiße Umschläge gemacht. Jedenfalls wird das gemacht, was der anordnet. Und du vertraust dich ihm völlig an. Mein heißer Weihnachtstipp für dich: vertraue dich Jesus restlos an, dem großen Arzt, der dein Leben wieder heil machen will. Deswegen nennt ihn die Bibel nämlich den Heiland. Leute, wir sind alle krank, vielleicht nicht am Leib, aber auf alle Fälle an der Seele. Diese Seele, die wir alle haben, die nimmt die Bibel Sünde. Das ist eine tödliche Krankheit. Die geht tödlich aus, wenn sie nicht repariert und geheilt wird und kein Retter kommt. Die Botschaft von Weihnachten heißt: Christus, der Retter ist da. Die Frage ist nur, ob du Ihn bei dir schon aufgenommen hast. Bist du gerettet?

Ein gerettetes Gotteskind bist du noch lange nicht dadurch, dass du lebst und in der Kirche bist. Ein Mensch, der in einem Schuppen geboren ist, der ist deswegen noch lange kein Huhn und auch kein Schuppentier, und ein Mensch, der in einer Kirche sitzt, der ist deswegen noch lange kein Kind Gottes. Sondern ein Kind Gottes bist du, wenn du Jesus in dein Leben aufnimmst, wenn du für Ihn eine Entscheidung triffst. Die Entscheidung des Wirtes von Bethlehem, die hieß: „Besetzt“. Im Krippenspiel ist der Mann eine beliebte Rolle, aber in Wirklichkeit war er eine traurige Figur. Der hat auf die falschen Leute gesetzt! Er hat die falschen Herrschaften bei sich aufgenommen. Diesen Fehler den solltest du in deinem Leben nicht noch einmal machen.

 

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[1] Willi Schwabes Rumpelkammer: TV-Sendung des DDR-Fernsehens, in der Ausschnitte aus alten deutschen Spielfilmen gezeigt wurden. – Anm. des Schreibers

[2] Johannes 10, 11: Ich bin gekommen, dass sie das Leben und volle Genüge haben sollen.

[3] Philipper 4, 13

[4] Lukas 2, 4

[5] Sinngemäß bei Jakobus 2, 19