1. Petrusbrief – Hilfen für Pilger zwischen zwei Welten

© Thomas Jettel, 1996, 2000, 2004, 2008

In diese Ausführungen sind viele Gedanken von Herbert Jantzen eingearbeitet.

Einleitendes

Thema: Hilfen für Pilger zwischen zwei Welten

Praktische Hilfen für Menschen, die Pilger sind, Pilger zwischen zwei Welten.

Wir Christen leben zwischen zwei Welten. Mit dem Kommen des Herrn Jesus ist eine neue Welt eingebrochen in diese Welt. Er sagte, das Königreich ist nahe herbei gekommen. Mit ihm kommt der Himmel auf die Erde.

Und in Eph 2, 6 heißt es, wir sind mit seiner Himmelfahrt versetzt in das Himmlische, und dort befinden wir uns im Geistlichen.

und er erweckte uns zusammen mit ihm und setzte uns zusammen mit ihm in den himmlischen (Bereichen) in Christus Jesus,

Im Irdischen befinden wir uns immer noch in dieser ersten Schöpfung, aber im geistlichen sind wir schon in der zweiten. Nur, die zweite Welt hat nicht physikalisch begonnen, sondern zunächst einmal nur geistlich. Physikalisch beginnt sie erst nach dem Ende dieser Welt. Dann schafft Gott eine neue physikalische Welt.

Jetzt aber, hat Gott bereits etwas Neues begonnen und wir leben auf der Linie, die mit dem Kreuz beginnt und der neue Kreis beginnt zwischen diesem Beginn und dem, Ende des ersten Kreises. Wir leben also zwischen zwei Welten, oder in zwei Welten. In zwei Welten in dem Masse wie wir im geistlichen sowohl als in dieser Welt leben. Zwischen zwei Welten insofern wir auf die zweite Schöpfung warten, die äußere Schöpfung. Dieses Leben zwischen zwei Welten schafft dem Christen nicht nur Vorrechte gegenüber anderen die dieses Neue nicht kennen, sondern auch Spannungen, die ein Nichtchrist nicht kennt.

 

2 Welten: Eph. 2, 6 (Folie von den 2 Kreisen) - Spannung.

Wir leben in beiden, aber in keiner ganz.

 

Der Apostel Petrus hat einen sehr weites Blickfeld. Er denkt zwischen Schöpfung und Weltvollendung.

Petr. - weiter Bogen gespannt von Schöpfung bis Weltvollendung. Wenn wir dieses nicht beachten, dann haben wir Schwierigkeiten an einigen bestimmten Stellen die immer wieder für Exegeten, das heißt, für die theologischen Ausleger schwierig waren.

Hat man einen zu engen Horizont im Blickfeld beim lesen dieser Verse, dann kann man in große Schwierigkeiten geraten. Behält man aber bei, dass das Blickfeld von vornherein bei Petrus ein Weltweites ist, ein Heilsgeschichtlicher Blick ist, dann kommen wir leichter klar. Petrus kann springen von der Schöpfung bis zur Vollendung oder zum Ende dieser Welt, oder zum Beginn einer neuen Welt.

Die Mitte seines Denkens: Das Kreuz. [Die Mitte unseres Denkens soll es auch sein.]

Und wenn er die Empfänger seines Briefes anspricht, dann kann er zurückgreifen auf die Sintflut (z. B. K. 3), und im nächsten Augenblick kann er wieder bei der Himmelfahrt Christi sein. Das ist für ihn eine große breite heilsgeschichtliche Schau. Das zu wissen ist hilfreich.

 

Zudem noch letztlich ist die Sprache des Apostels eine sehr flinke. Das können wir verstehen, wenn er hin und her springt in diesem großen zeitlichen Raum. Der Apostel Petrus war sehr flink in seinem Denken, und das bringt es mit sich, dass er nicht notwendigerweise volle Sätze gebraucht und dass er manchmal vielleicht im Telegrammstil spricht.

Auf der anderen Seite scheint er auch sehr lange Sätze gebrauchen zu können (2, 13-3, 7 [oder gar bis 3, 12] ist ein Satz; 1, 3-12 ist ein Satz).

Petr weiß also eine Menge von Wahrheiten zur gleichen Zeit vor Augen zu halten

 

Viel Erinnerungen an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und den Durchzug durch die Wüste.

Wir gehen mit Petrus auf eine Wanderschaft. Thema: Pilgrime in fremdem Lande. Und nun gibt er praktische Hilfen für sie.

 

Z. Bsp. Umgürten der Lenden;

Schlachten des Passah,

der Fels, welcher in der Wüste mitfolgte,

die Fremdlinge, das königliche Volk des Eigentums, die Priester ( 2. Mos. 19);

Das Ziel der Erlösung: Verkünden der Tugenden (Jes 43ff)

 

Gliederung

Eingangsgruß - Hauptteil - Schluss

Hauptteil besteht aus 5 Teilen: Zuerst ein Lobpreis, dann eine Reihe von Aufrufen, in denen Hilfestellung gegeben wird für das Leben von Pilgern zwischen zwei Welten.

 

Briefeingang: 1, 1 - 2

I.          Lobpreis Gottes für die Wiedergeburt und für das Ziel der Wanderung / Fremlingsschaft: das Erbe: 1, 3-12

II.         Hilfen für sie als Wiedergeborene: 1, 13- 2, 10

III.       Hilfen für sie als Fremdlinge/Außenseiter in der Gesellschaft: 2, 11- 3, 22

IV.       Hilfen für sie als Endzeitmenschen: 4, 1-19

V.        Hilfen für sie als eine Bruderschaft: 5, 1-9

Briefschluss: 5, 10 – 14

 

Zur Gliederung:

I. Der Christ wird in fremdem Land geboren für ein himmlisches Land. - Lob Gottes dafür.

II. Für das Land dort muss er hier wachsen. → Wie dies geschieht, und worauf es vor allem ankommt.

III. Im Land hier ist er ein Außenseiter. → Wie man lebt als solcher im Staat, im Beruf, in der Ehe, überhaupt in Beziehungen.

IV. Die Zeit seines Lebens im Land hier ist begrenzt, und sie bringt Leiden mit sich. Die Begrenzung ist gegeben durch das persönliche physische Ende und durch das generelle Weltende. → Wie man lebt als Fremder in dieser Endzeit.

V. Aber als Leidender ist er in eine Bruderschaft gestellt. → Wie man lebt in dieser Bruderschaft.

 

In fast jedem K. wird Christus als Beispiel hingestellt:

K. 1: Christus das Lamm, von Gott zuvor (als solches) gekannt

K. 2 Christus der Stein, zu dem hin die Steine wachsen, und Christus, der Außenseiter, und wie er als solcher sich verhielt.

K. 3 Christus der am Fleisch Leidende - für uns und als Zeugnis. Christus der Predigende durch/in Noah.

K. 4: Christus der am Fleisch Leidende - als Vorbild für uns.

K. 5: Christus als Hirte

 

Leiden

1. Petr. - Viel über Leiden: Leiden (und ähnliche Ausdrücke)

beschimpft/geschmäht werden, Versuchung, Feuer, leiden:  21 mal (z. Bsp. 1.7; 4, 12)

Leiden (ohne verwandte Begr.) : 16mal 1, 6.11.19.21; 3, 14.17.18; 4, 1.12.13.14.15.16.19; 5, 1.9.

Herrlichkeit, verherrlichen: 14mal 1:7, 1:11, 1:21, 1:24, 4:11, 4:13, 4:14, 5:1, 5:4, 5:10

 

Die Arten von Leiden im 1Petr.

         Das stellvertretende Leiden unserer Sünden wegen. = Ein Leiden bis zum TOD. Nur Jesus Christus konnte diese Leiden leiden.

         Leiden als Übeltäter (Diese Leiden sind gegen Gottes Willen) 1. Petr. 2, 20; 4, 15

         Leiden um des Evangeliums [o.: um der Gerechtigkeit] wegen (Diese Leiden sind nicht gegen Gottes Willen, 1. Petr. 4, 19) = Ein Leiden bis zum TOD.

Andere Leiden(nicht im Petr)

         Leiden aus Heilsungewissheit (Diese Leiden sind gegen Gottes Willen)

         Leiden von Gott für Christen - als Züchtigung (Diese Leiden sind eigentlich gegen Gottes Willen, er muss sie aber senden. Klag. 3, 33)

         Leiden von Gott für Christen - zu anderem Zweck (Diese Leiden sind nicht gegen Gottes Willen)

Leiden um der Gerechtigkeit willen (1P)

1. Petr. 1, 6 betrübt in Versuchungen

2, 19: um des Gerechten willen ungerechterweise Leiden ertragen

2, 20f Leiden, obwohl man Gutes getan hat

2, 21-23 Christi Leiden (nicht seinen stellvertretenden Leiden; 3, 18) nachfolgen

3, 14.17.18: leiden für Gutes tun

4, 1 leiden wie Christus im Fleisch

4, 12f um Christi willen verfolgt/geschmäht werden

4, 19: Das ist ein Leiden nach Gottes Willen!

Leiden und Herrlichkeit (1P)

Bei Christus war es so: 1. Petr. 1, 11 Jes 53; Ps. 22; Lukas 24, 26; Hebr. 2, 9

So auch bei den Seinen: Röm. 8, 17f; 1. Petr. 1, 5-7; 4, 12ff

Bspe: Mose Hebr. 11, 25f

Paulus 2. Kor. 4, 16-18; Jesus: Hebr. 12, 2-3

Solches Leiden ist mit Freude verbunden: Lukas 6, 22f

Apg. 5, 41; 1. Thes. 1, 6.24; 1. Petr. 3, 14; 4, 12-13; Phil. 1, 27; 2, 18; 3, 1; 4, 4 ..

 

Textbesprechung

Briefeingang: 1, 1 - 2

Grüß Gott! = eigentlich ein Gebetswunsch: Gott möge dich grüßen!

Grüße sind Wünsche. Sie halten ein Volk zusammen. Mit dem Gruß wird zur Kenntnis genommen, dass der andere da ist - ein Ausdruck der Wertschätzung.

Heute: Menschen vereinsamen - über 50% der Wohnungen in Deutschland zählen nur eine Person!

Gesellschaft kommt aus Gott, der drei in eins ist. Gesellschaft ist Mehrzahl in der Einzahl.

1. Der Grüßende: 1, 1A

1: 1 Petrus, Apostel Jesu Christi,

Petrus: Das ist sein neuer Name - als Jünger Jesu. Vorher: Simon.

Jesus Christus hat ihn zu einem großen Stein, einem Felsbrocken, gemacht. Matthäus 16 Wortspiel.

Apostel: Gesandter

Beck sagt uns: „Die Bezeichnung apostolos, Gesandter, ist entstanden aus der eigenen Bestimmung des Herrn: ‚Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!“ Johannes 20, 21 mit 17, 18; 13, 16.20; Lukas 6, 13. Eben die Sendung durch den Herrn giebt dem Zeugniß die Autorität des eigenen Herrnwortes: ‚Wer euch hört, hört mich; wer euch verachtet, verachtet mich!’ Lukas 10, 16; Matthäus 10, 40; Johannes 13, 20. Die Legitimation eines Gesandten Christi beruht also, wie bei allen Gesandtschaften, auf der ausdrücklichen Erwählung durch den Herrn. Lukas 6, 13.

 

Jesus: Jeschuah, Josua = Jahwe rettet; Jahwe ist Heil oder/und gibt Heil. Jesus ist, was sein Name aussagt.

Christus: Gesalbter - Der zu einem besonderen Auftrag Herausgenommene, der Besondere, Schöne, der von Gott erwählte Erlöser - Prophet, Priester und König.

 

[Für Prediger: Basteln wir nicht eigene Predigten zusammen, sondern verkünden wir das Wort Gottes, indem wir es auslegen!]

 

2. Die Gegrüßten: 1, 1E - 2A

den erwählten Fremden der Zerstreuung in Pontus, Galatien, Kappadokien, Asien, Bithynien, [erwählten Fremdlingen] 2 gemäß der Vorauskenntnis Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes, zum Gehorsam gegenüber Jesus Christus und zur Besprengung mit seinem Blut:

Sie sind Fremdlinge: 1, 1E

Eigtl.: sich vorübergehend aufhaltende Fremde

 

Sie sind Fremdlinge, weil sie nicht im Heimatland wohnen

Fremdlinge: vgl. Israel, als es nicht im Land wohnte –

Abraham, Isaak, Jakob (Hebräer 11). Mose.

Hebräer 11:9 ‹Im› Glauben hielt er sich ‹als Gast› auf ‹hier und da› im Lande der Verheißung wie in einem fremden; er wohnte ja in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung.

Hebräer 11:13-16 ‹Als Menschen› des Glaubens starben diese alle: Sie hatten die Verheißungen nicht empfangen, sondern sie aus der Ferne gesehen und waren überzeugt worden und hatten sie gegrüßt und hatten bekannt, dass sie Fremde auf der Erde waren und solche, die sich vorübergehend aufhalten, 14 denn die, die solches sagen, machen offenbar, dass sie [das] Vaterland suchen. 15 Und wenn sie jenes nicht aus der Erinnerung gelassen hätten, von dem sie ausgezogen waren, hätten sie Zeit ‹und Gelegenheit› gehabt umzukehren. 16 Nun haben sie sich aber nach einem besseren ausgestreckt, das heißt, nach einem himmlischen, weshalb Gott sich ihrer nicht schämt, ihr Gott genannt zu werden, denn er bereitete ihnen eine Stadt.

Gottes Volk unterwegs, heute.

Psalm 81, 7 Ich entfernte seine Schulter von der Last. Seine Hände wurden des Lastkorbes los

Sie bekamen innere Kraft loszulassen.

Im 1P: 4mal Fremdlinge: 1, 1.17; 2, 11

 

Das Leben ist wie eine Brücke, gehen sie darüber, aber bauen sie nicht ihr Haus darauf.

Wir sind hier Ansässige, solche aber, die lediglich eine Aufenthaltsgenehmigung haben.

Z. B.: Ich in der Schweiz. Ich habe eine C-Bewilligung. Unbegrenzte Aufenthaltsbewilligung. Aber ich bin Ausländer.

 

Sie sind Fremdlinge, weil sie in der Zerstreuung wohnen

Solche der Zerstreuung.

Johannes 7, 35

Jakobus 1, 1

Beck: „Diasporas heißt eigentlich Ausstreuung, dies in doppeltem Sinn: theils als Aussaat, theils als Zerstreuung. Judith 5, 19 steht das Wort metaphorisch vom babylonischen Exil und von den Exulanten selbst; 2Makk 1, 27 und auch Psalm 147, 2 für ... Verstoßene, Vertriebene: Die Vertriebenen Israels sammelt er.

Johannes 7, 35 bezeichnet hee diaspora toon Helleenoon die unter den Hellenen zerstreuten Juden in ihrer Gesamtheit. Daraus folgt nun aber nicht, dass im Wort eine ausschließliche Beziehung auf Juden oder Judenschristen liegt; es bezeichnet an und für sich kein bestimmtes Volk, sondern ein gerade zutreffendes Wohnverhältniß; wie es von Juden in solchem Fall gesagt werden kann, so in gleichem Fall auch von Christen, seien es Judenchristen oder Heidenchristen.

Glaubt man Jakobus 1, 1 diaspora auf Juden beziehen zu dürfen, so steht es dort mit hai doodeka phülai verbunden ...“

 

→ Diaspora als Fremdwort, ist ein Wort, das sich hier nicht auf Juden bezieht,

sondern, wie Petrus das gewohnt ist zu tun: Petr. übernimmt sehr oft Worte aus dem jüdischen Leben, um geistliche Wahrheiten zum Ausdruck zu bringen.

 

Sie sind Fremdlinge in Pontus, Galatien, Kappadokien, Asien, Bithynien …

Pontus ...

Die Leser sind hauptsächlich Nichtjuden; sie sind Christen aus allen Völkern.

1. vor ihrer Bekehrung Götzendiener;

2. zu diesem Zeitpunkt ist es einem Apostel unmöglich einen Brief zu schreiben, in welchem er unterscheidet zwischen Juden und Heidenchristen, besonders in einem so großen Raum wie diesem (5 Provinzen); denn die Judenchristen lebten nicht getrennt von den Heidenchristen.

„Zerstreuung“ = im übertragenen Sinne: Christen sind wie die Juden damals: zerstreut in aller Welt. Sie wohnen nicht im eigenen Lande, sie sind - mit ihrem Leibe - nicht im Himmel; sie wohnen in dieser Welt, aber nur vorübergehend.

b. Sie sind erwählte Fremdlinge: 1, 2A

I: Zur Worterklärung: Erwählte sind Kostbare.

Die Betonung liegt nicht auf dem Auswahlvorgang, sondern auf dem Ergebnis. Das Erwählte ist etwas Kostbares, Wertgeschätztes.

Z. B.: Meine Ehefrau ist meine Erwählte.

Zahn: mit eklegesthai [erwählen] wird die Beziehung betont, in welche der Erwählte zum Erwählenden tritt.

 

Auch Jesus Christus war ein Erwählter: ein erwählter Stein, K. 2 (d. h.: Christus ist vorzüglich in den Augen Gottes, wie jemand der nach den höchsten Kriterien auserwählt wäre)

Erwählte = für ihn Kostbare. (D.i. ein Ausdruck der Beziehung und Wertschätzung.). Wenn sie auch in der Welt verkannt sind und verachtet, so sind sie doch bei Gott kostbar. Auch wir, die wir zu diesem vorzüglichen, lebendigen Stein gekommen sind, wir sind kostbar, vorzüglich und „erwählt“.

Gott ist ihnen nun nicht mehr ein Fremder (vgl Hiob 19, 25f), sondern die Welt ist das „Fremde!“ (Hiob 19, 25). Christus sind nicht weltuntauglich. Im Gegenteil: Je himmlischer gesinnt sie sind, desto tauglicher sind sie für diese Welt. (HJ) –

Hiob 19:26-27 Und hernach wird meine Hülle, dieses ‹da›, zerfallen sein, und aus meinem Fleisch ‹heraus› werde ich Gott, [den Ehrfurcht Erweckenden], schauen. 27 ‹ja,› den werde ich ‹für mich› schauen. Und meine Augen werden ihn sehen, und nicht als einen Fremden. In meinem Schoß schmachten ‹danach› meine Nieren [d. h.: mein Inneres].

 

.II. Zur geschichtlichen Einordnung: Erwählte sind die durch die Umkehr.

Wie wird man ein für Gott Erwählter, Kostbarer? – Dadurch, dass man zu Christus kommt, d. h., durch die Umkehr/Bekehrung. Dadurch wird man in Christus versetzt. Und „in IHM“ sind wir für Gott „Erwählte“ und Kostbare und Geliebte.

Kolosser 3:12 Zieht ‹euch› also an als Erwählte Gottes, Heilige und Geliebte: herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut und Geduld …

Der Zeitpunkt der Erwählung ist also der Zeitpunkt, da uns das Heilspaket zuteil wird.

1. Thessalonicher 1:4 wissen wir ja, Brüder, von Gott Geliebte, um eure Erwählung,

Beachte die Reihenfolge: Zuerst kommt der Ruf, dann die Erwählung. Beiallen Stellen, wo diese beden Wörter vorkommen, kommt Ruf zuerst, dann die Erwählung.

Petrus selber sagte es:

2. Petrus 1:10 Deshalb, Brüder, befleißigt euch umso mehr, euren Ruf und [eure] Erwählung fest zu machen, denn im Tun dieser Dinge werdet ihr keinesfalls je straucheln ‹und zu Fall kommen›,

Matthäus 22:14 Es sind nämlich viele gerufen aber wenige erwählt.

 

Offenbarung 17:14 Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden, weil es Herr der Herren und König der Könige ist, und die, die mit ihm sind, sind Gerufene und Erwählte und Treue.

Gott hat diese Erwählung im Leben dieser Menschen zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt in ihrem Leben vollzogen, nämlich als sie sich bekehrten (1. Thessalonicher 1, 4).

Die Erwählung geschah faktisch also zum Zeitpunkt der Bekehrung. Aber:

.III. Wer an der Erwählung beteiligt ist:

Die gesamte Trinität.

Den erwählten Fremden[1] der Zerstreuung <in> Pontus, Galatien, Kappadokien, Asien und Bithynien, 1:2 [erwählten Fremdlingen]

gemäß [der] Vorauskenntnis Gottes, des Vaters,

in Heiligung des Geistes[2],

zum Gehorsam gegenüber Jesus Christus und <zur> Besprengung [mit seinem] Blut:[3]

 

.A. gemäß Vorauskenntnis Gottes

Erwählte Fremdlinge sind sie gemäß Vorauskenntnis Gottes.

Schon vor Grundlegung der Welt wusste Gott voraus. Er kannte zuvor. D. h.: Erwählung geschieht in Gottes Gedanken schon vor der Bekehrung, lange vorher. Sie geschieht per Vorauswissen Gottes.

 

Vgl. Ep 1:4 entsprechend dem, dass er uns vor Gründung der Welt in ihm ‹sich› erwählte, damit wir seien heilig und tadellos vor seinem Angesicht;

Betonung liegt auf: „in Christus“. Der Ort, wo Gott uns erwählte, war „in Christus“. Die Heilige Schrift sagt nicht, dass jemand außerhalb von Christus ein „Erwählter“ ist. Nein. Zuerst muss man „in Christus“ sein (durch Bekehrung und Wiedergeburt). Erst danach wird man ein „Erwählter“.

Wen hat Gott sich erwählt? Alle, die er zuvor kannte. Dass Gott uns zuvor kannte, ist mehr als dass er einfach wusste, dass wir existieren würden und uns bekehren würden. Es bedeutet auch, dass er gleichsam in Gedanken bereits eine Beziehung zu uns und eine Freude über uns hatte.

Zuvorwissen ist nicht notwendigerweise Vorherbestimmung.

Aber die Heilige Schrift sagt nicht, dass Zuvorwissen auch bedeutet, dass er uns zuvor zur Bekehrung bestimmt hat. Vorherwissen ist nicht notwendigerweise auch Vorherbestimmung. Die Heilige Schrift sagt nicht, dass Gott Menschen zuvor dazu bestimmt hat, dass sie sich bekehren würden (und dass sie dadurch in Christus hineinkommen würden).

Gott wusste es voraus, wer in Christus kommen würde. Er sah uns (per Vorauswissen) bereits in Christus. In Christus waren wir ihm bereits vor Grundlegung der Welt „Erwählte“, Kostbare. Und er freute sich schon an uns, hatte bereits eine Beziehung zu uns.

Gott erlebte also keine Überraschung, als du dich bekehrtest.

 

.B. in Heiligung des Geistes

Erwählte Fremdlinge sind sie in einer Heiligung, die durch den Geist geschieht.

Der Heilige Geist ist es, der heiligt.

 

Was ist Heiligung? –

Bsp.: Eine Israelitin bringt polierten Spiegel zur Stiftshütte. Sie transferiert ihn; der Spiegel wechselt seinen Besitzer. Er gehört jetzt Gott, er ist geheiligt, er ist Gott zugeordnet, ihm zur Verfügung gestellt

(NB: Levi = sich anschließen, zuordnen). Mein Leib gehört nun nicht mehr mir, sondern Gott. Ich bin sein Leibeigener.

(Nicht wie am Plakat der Abtreibungsbefürworter: Mein Leib gehört mir. Denn allein schon durch die Schöpfung haben wir kein Recht auf unseren eigene Bestimmung über den Leib. Schon gar nicht durch die Erlösung.)

Jeder von uns war ein Schafskopf. Jes 53, 6. Gott will uns nun ihm zuordnen, heiligen.

Wann geschieht die Heiligung?

Wir werden 3mal geheiligt

1. bei der Bekehrung – Reinigung durch die Wiedergeburt, das ist Heiligung (Tit. 3; 1. Korinther 6, 11)

2. im täglichen Christenleben (ein Prozess)

3. in der Vollendung 1. Joh. 3, 1ff

 

Vgl. 2. Timotheus 2, 13: „zum Heil sich wählte in [der] Heiligung des Geistes [= durch den Heiligen Geist] und [im] Glauben der Wahrheit“: Für „sich wählte ‹und nahm›“ steht im Gr. heileto (von haireisthai). … Den Zeitpunkt nimmt er als den der Verkündigung in Thessalonich. „En [in: en hagiasmoo, in der Heiligung] aber im Sinne von eis [zur Heiligung] zu fassen,“ sagt er, „ist natürlich unstatthaft.“

 

Exkurs: (Dieser Exkurs ist noch weiter zu bearbeiten)

Wie verhält sich die Heiligung zur Bekehrung: ist sie ein gesonderter Akt vor der Bekehrung?

 [[?? Herbert Jantzen meint: (Ich bin mir in diesem Punkt noch unsicher.) Es gibt eine Heiligung, bevor wir Bekehrte sind, sodass die Bekehrung unsere Heiligung ist = 1. Petr. 1, 2

Der Heilige Geist hat uns abgesondert, Gott zugesondert, noch ehe wir uns bekehrten, denn diese Heiligung geschah „um Jesus Christus zu gehorchen und mit seinem Blut besprengt zu werden“. Was ihn dazu bewogen hat, uns zu heiligen, wissen wir nicht, ob alles von ihm ausging, oder ob er eine Bereitschaft in uns vorfand, sodass er uns heiligen konnte, das wissen wir nicht. Hierüber schweigt die Schrift. Aber aus dem übrigen Kontext der Heiligen Schrift scheint es so, dass wohl das Zweite zutrifft: Wenn wir uns Gott zuordnen lassen, werden wir gereinigt/geheiligt und so zu Christen.]]

[[Der Geist heiligt zum Gehorsamsakt gegen über Christus (= Umkehr von Sünde und Hinwendung zu Christus und fortwährende Heiligung fortan) und zur Blutbesprengung. Besprengt wird einer, sobald er Christi Blut als für sich vergossen annimmt.

Daher: Die grundsätzliche Heiligung geschieht in der Heilswende (bestehend in Glaubensgehorsam und Blutbesprengung).

Erwählter ist man nicht vor der Heilswende. Aber schon vor der Heilswende beginnt der Heilige Geist sein Werk in dem Menschen: Er sondert ihn ab (= eine Heiligung durch den Geist, die zur Bekehrung führen soll, falls der Mensch dem Wirken des Heiligen Geistes nicht widersteht. Gott zwingt nicht zur Bekehrung.)

Geschieht die Geist-Heiligung auch in Menschen, die sich schlussendlich nicht bekehren? - Ja. Ansonsten wäre es eine willkürlicher Akt Gottes an eben nur denjenigen Menschen, die er erretten möchte. (vgl Calvinismus) Der Mensch kann sich nur dann bekehren, wenn Gottes Gnade an ihm wirkt, also der Geist ihn „heiligt“ (im vorbereitenden Sinne). Dieses tut Gott an jedem Menschen, wie es scheint.  Das bedeutet, dass zu dem Ruf Gottes an den Menschen diese „Heiligung durch den Geist“ gehört. Ohne diesen Ruf und ohne diese Heiligung wäre es dem Menschen nicht möglich, sich zu bekehren. Gott ruft jeden und heiligt jeden, aber nicht alle lassen sich rufen und heiligen. Nicht alle lassen sich zum Glaubensgehorsam bringen.

Das Wirken des Geistes (= die Heiligung durch den Geist vor der Bekehrung) ist hier wohl in Verbindung zu bringen mit Johannes 16, 8-11 und dem Disponieren, Apostelgeschichte 13, 48. Es ist m.E. ein Akt des Erwählens, der bei Widerstand unterbrochen wird. (HJ.)

Johannes 16:8-11 8 Und jener, wenn er gekommen ist, wird die Welt zurechtweisen in Bezug auf Sünde und in Bezug auf Gerechtigkeit und in Bezug auf Gericht; 9 in Bezug auf Sünde, da sie nicht an mich glauben; 10 in Bezug auf Gerechtigkeit, da ich zu meinem Vater hingehe (und ihr schaut mich nicht mehr); 11 in Bezug auf Gericht, da der Fürst dieser Welt gerichtet worden ist.

Apostelgeschichte 13:48 Als die von den Völkern es hörten, freuten sie sich und verherrlichten das Wort des Herrn. Und sie glaubten, so viele zum ewigen Leben eingestellt worden waren.]]

 

.C. zum Gehorsam und zur Blutbesprengung Jesu Christi

(= 2 Charakterzüge der Pilger; vgl. 1, 14 und 1, 19)

Erwählte Fremdlinge sind sie „zum Gehorsam gegenüber Christus und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi“.

Zum Gehorsam gegenüber Christus:

Bekehrung ist der erste Schritt des Gehorsams; sie ist ein Gehorsamsakt (vgl. Apg 5, 32); danach geht es weiter im Gehorsam.

Gläubige sind Gehorsame ® 1, 14

Jeder muss in seinem Leben die Rebellion unserer Ureltern persönlich rückgängig machen, sonst setzen wir die Linie ihres Ungehorsams fort und müssen die Strafe tragen. In Eden geschah eine Sünde, die zu allen Sünden in der Welt geführt hat.

Gen 3 war ein Testfall, um die Liebe zu Gott zu prüfen. Wer Gott liebt, gehorcht ihm. Adam und Eva wählten Satan, sich selbst und ein Stück Schöpfung. So wurde die Schöpfung wichtiger als der Schöpfer. (Römer 1)

Christ werden heißt also: Nein sagen zur Führung Satans, Nein sagen zu irdischen Prioritäten, Nein sagen zur Rebellion. Und Jesus Christus muss wieder Herr werden.

Johannes 3:36  Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben. Aber wer dem Sohn nicht gehorcht, wird [das] Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.

Der Zorn Gottes hängt über jeden Menschen wie ein Damoklesschwert. Amos Kreuz ist dieses Schwert auf Jesus Christus gefallen.

[[Psalm 2: Den Sohn küssen = Jesus Christus zu Füßen fallen, Unterwerfung unter ihm.]]

 

Und zur Besprengung mit den Blut Christi:

Anwendung des Blutes (Ex 12 vgl. Passah). D. h.: das Blut Christi ist das eines (= des wahren) Lammes, wovon alle Passahlämmer Prototypen waren.

Gläubige sind Blutbesprengte,

Zwei Bilder:

(1) Christi Blut ist auf sie gestrichen worden wie das Blut des unschuldigen Lammes auf die Türschwellen der Israeliten beim Auszug. Das BLUT des Lammes war der Schutz vor dem Gerichtsengel. Christi Blut ist unser Schutz am Tage des Gerichts. Wer es durch den Glauben auf sein eigenes Leben angewandt hat, ist heil.

(2) Blutbesprengung vgl. 2. Mose 24 6-8 (= Hebräer 9, 18-20). Altar und Volk gehören zusammen. Durch das am Altar vergossene Blut bekommt das Volk Reinigung. Nicht automatisch, sondern durch Glauben (d. h.: persönliche Anwendung des vergossenen Blutes). Das Volk musste vorher willig sein (= die Erklärung abgeben, in den Bund Gottes zu treten). Dann wurde es besprengt. 2. Mose 24, 3.7.

 

2. Mose 24:3-8 3 Und Mose kam und erzählte dem Volk alle Worte Jahwes und alle Rechte; und das ganze Volk antwortete mit einer Stimme und sagte: „Alle Worte, die Jahwe gesprochen hat, wollen wir tun. 4 Und Mose schrieb alle Worte Jahwes nieder. Und er machte sich des Morgens früh auf und baute einen Altar unten am Berge und zwölf Denksteine nach den zwölf Stämmen Israels. 5 Und er sandte Jünglinge der Kinder Israel hin, und sie opferten Brandopfer und schlachteten Friedensopfer von Stieren dem Jahwe. 6 Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und tat es in Schalen, und die Hälfte des Blutes sprengte er an den Altar. 7 Und er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes; und sie sagten: „Alles, was Jahwe gesprochen hat, wollen wir tun und gehorchen. 8 Und Mose nahm das Blut und sprengte es auf das Volk und sagte: „Siehe! – das Blut des Bundes, den Jahwe mit euch gemacht hat über alle diese Worte.

Die Heiligung des Volkes durch das Blut muss dem vorausgegangen sein: 2. Mose 19, 10: Und Jahwe sagte zu Mose: „Gehe zum Volk und heilige sie heute und morgen, und dass sie ihre Kleider waschen.“

 

Bluterkaufte. ® 1, 19

 

3. Der eigentliche Gruß: 1, 2E

a. Gnade

Gnade euch und Friede werde euch vermehrt.

(o: Gnade - auch Friede - werde euch vermehrt.)

Kombination des griechischen Grußes (chairete) und des hebräischen (shalom), nun aber neu gefüllt, neu gebraucht. Menschen entleeren oft solche Grüße. Christen sollen sie neu füllen mit Bedeutung, denn Gott lässt neu grüßen. Die Folge ist Freude. Gottes Liebe, die uns froh macht und beschenkt, das ist in der Bibel „Gnade“.

Gnade –

In der Vergangenheit (bei Bekehrung): als Vergebung,

In der Gegenwart, im christlichen Leben: als Kraft und Hilfe im täglichen Leben (2.Kor 12, 9) aber auch als Vergebung,

In der Zukunft, in der Hilfe, Angenommenwerden in der Vollendung (1, 13).

Auch wir sollten so grüßen, wenn wir Briefe schreiben: Gottes Freude, Vergebung und Hilfe mache dich froh!

 

b. Friede

Kein Friede den Ehrfurchtslosen (Jes 48, 22; 57, 21). Vgl. Ps. 38, 4 wegen der Sünden (auch Jes 59, 8);

Kein Friede ohne Gnade, ohne Vergebung;

aber immer Friede nach Gnade (und Rechtfertigung; Römer 5, 1; Jes 32, 17; Hebräer 7, 2); Ruhe vom bösen Gewissen, von den eigenen Werken, von Sorgen, ... Gott will nicht unsere Unruhe. Gott will, dass wir im Vertrauen auf ihn ruhig werden in ihm. Phil. 4, 4-7

 

Gnade – und Friede – werde euch vermehrt.

Gott will, dass seine Tugenden in uns wachsen.

Gnade und Friede sollen vermehrt werden im Christenleben.

Heute mehr als gestern - in unserm Leben.

Morgen mehr Friede und mehr Gnade als heute.

 

I. Teil: Lobpreis Gottes für die Wiedergeburt: 1, 3 - 12

A. Die Hauptaussage des Lobpreises: Gott hat uns wiedergeboren: 1, 3

Petrus betet weiter - nun im Lobpreis. Vers 3 - 12 ist ein Satz! Sklaven von damals verstanden lange Sätze. (Wir sind so gebildet - sprich verbildet - , weil wir so stark mit dem Bild umgehen.)

Vers 3 - 12 - ein Lobpreis auf Gott, den Retter. Das Heil, von dem im Gruß die Rede war, wird hier weiter ausgeführt.

Loben war damals Sitte und sollte auch bei uns so sein. Es geziemt sich, Gott zu loben.

3 Gesegnet/Gelobt sei

Lobpreis ist ein Segen für Gott. Daher dasselbe Wort.

1. Der Bewirkende der Wiedergeburt

Wer hat gehandelt?

der Gott und Vater unseres Herrn, Jesu Christi,

o: gesegnet sei Gott, der auch der Vater unseres Herrn, Jesu Christi, ist

Die Wiedergeborenen haben einen Gott (, der ihr Vater ist,) und einen Herrn.

2. Die Bedeutung der Wiedergeburt

Was hat Gott getan?

der uns… neugezeugt (neugeboren/wiedergeboren/von oben geboren) hat

Gott hat gezeugt und geboren. So ist er unser Vater geworden,

 

Was heißt das, dass er uns neugezeugt hat?

 

a) dass wir vorher ungeboren waren

[[Anderes Bild: Wir waren tot, er hat uns auferweckt.]]

 

b) dass es bereits ein zweites Mal geschah. D. h.: er hat uns schon einmal gezeugt/geboren hat: bei der Schöpfung in Adam (Lukas 3, 38) bzw. jeden einzelnen von uns in dem Augenblick, als wir Menschen wurden.

[Gott wurde der Vater Adams durch Schöpfung; Psalm 139, 13.]

 

Gott hat uns Gläubige zweimal Leben gegeben

Geburt: Gott fängt völlig neu an.

Gott ist uns nun Vater im speziellen Sinne. (I. S.d. Schöpfung war er schon Vater, Vater im allg. Sinne, Eph 3, 15.)

 

3. Der Beweggrund/Motivation der Wiedergeburt

nach seiner vielen Barmherzigkeit

Was hat Gott bewegt, neu mit uns zu beginnen? – Barmherzigkeit

Seine reiche/große (w: viele) Barmherzigkeit. = Herabneigung, ein Zug der Liebe.

Liebe kann aussehen wie Barmherzigkeit, Wohlwollen, Güte, Freundlichkeit, Gnade, Vergebung, ...

Nichts an/in uns hätte Gott veranlasst uns zu helfen. Der einzige Anlass lag bei ihm, er zeigte Barmherzigkeit und hat uns also zu einer neuen Geburt gebracht. Es ist NIE meine Leistung!

 

4. Der Born / die Quelle der Wiedergeburt

durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten,

Durch Christi Auferstehung wurde das Neuzeugen möglich? –

Jesus Christus ist der erste und die Quelle, aus welcher heraus es dieses neue Leben gibt.

Ja, er selbst ist das Leben.

1Johannes 5, 11. Das HEIL ist letztlich eine Person.

 

5. Das Ziel der Wiedergeburt

Petr. beginnt seinen Brief an die Fremdlinge [o.: Wanderer], indem er das Ziel der Fremdlingschaft [o.: Wanderung] vor Augen stellt und schmackhaft macht.

Ziel und Zweck der Wiedergeburt ist, dass wir eine herrliche Zukunft haben und daher nun eine wunderbare Hoffnung!

zu einer lebenden Hoffnung

er hat uns damit eine herrliche Zukunft eröffnet. Jesu Zukunft ist meine Zukunft. Bis dorthin wird er uns bewahren.

Lebendige Hoffnung = Wir haben diese Hoffnung durch einen lebendigen Jesus Christus. Wenn wir Christen sind, wird unsere Hoffnung nie sterben, weil unsere Hoffnung auf Christus ausgerichtet ist.

Lebendige Hoffnung = eine Hoffnung , die real, wirklich ist; eine, die nicht enttäuschen wird (Röm 5, 5).

Hoffnung ist das Ergebnis von Glaube und Liebe. Wenn Glaube und Liebe (zu Gott und Menschen) da sind, ist Christenleben gesund, dann ist auch Hoffnung da.

 

Es gibt eine entscheidende Wende im Leben. Sie besteht aus Bekehrung und Wiedergeburt.

        Bekehrung/Umkehr ist, was wir zu tun haben.

        Wiedergeburt ist, was Gott tut;

Sobald wir das eine tun, tut Gott sofort das andere.

        Bekehrung = Buße [Abkehr von Sünde] und Glaube [vertrauende Hinkehr zu dem, der für mich gestorben und auferstanden].

        Wiedergeburt beinhaltet Erneuerung und Vergebung. Die Erneuerung geschieht durch den Heiligen Geist, die Vergebung aufgrund des Blutes.

         

B. Der hauptsächliche Grund des Lobpreises: Der Inhalt der Hoffnung, die Gott uns durch die Wiedergeburt gab: 1, 4 - 12

Wer Schwierigkeiten hat mit dem Sinn des Lebens, und wer wissen will wozu er auf dieser Welt ist, wozu er ein Christ ist, der sollte diese Verse ernst nehmen.

Das Ziel kennzeichnet Petrus mit drei Begriffen, mit drei Ausdrücken: Hoffnung, Erbe, Heil

Worin besteht diese Hoffnung? → V. 4-12

1. in einem Erbe

2. in einem Heil

 

1. Die erste Beschreibung der Hoffnung: Ein „Erbe“: 1, 4A - 5M

Das, was wir hoffen, ist ein zukünftiges Erbe!

4 zu einem … Erbe

Der Inhalt dieser Hoffnung ist ein besonderes Erbe

Warum „Erbe“?:

        Weil Petrus vorher von „Wiedergeburt“ gesprochen hat; Kinder sind Kandidaten für ein Erbe!

        Und es handelt sich um etwas Zukünftiges; daher das Wort „Erbe“

Wir haben ein zeitliches Los (das nicht immer bequem ist), und wir haben ein künftiges Los, ein ewiges.

Wir erben mit Christus, der unser älterer „Bruder“ geworden ist; wir erben, weil wir Kinder sind. Kinder erben.

Weil Petrus in Bildern aus dem Alten Testament spricht: Dort hatte Gottes Volk auch ein Erbe

Erbe = Los (vgl. Jos).

 

a. Die Art dieses Erbe: 1, 4A

4 zu einem unvergänglichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbe, … in den Himmeln

Dieses Erbe ist etwas Ewiges, Reines, Schönes

.I. Ewig

 - nicht ein irdisches, zeitliches, nicht eines, das aus vergänglichen Gütern besteht, sondern:

unvergänglich d. h.: unverweslich; unverderblich.

.II. Rein

Unbefleckt - am Mammon klebt immer der Fleck der Ungerechtigkeit, der Geldschein ist befleckt.

Ein irdisches Erbe kann sehr befleckt sein; man kann auf unlauterem Wege dazu gekommen sein.

.III. Schön

unverwelklich! verwelken - Schönheit, die verschwindet (vgl. die Blume, 1, 24). Die Schönheit dieser Welt vergeht. Das Irdische Erbe verwest oder verdirbt

Unser Erbe im Himmel wird nie seine Schönheit verlieren, nie alt werden, und wir werden nie alt werden.

Was ist Schönheit?

(Was schön ist, bestimmt nicht der Mensch.)

 

b. Die Gewissheit dieses Erbe: 1, 4E - 5A

.I. Das Erbe ist im Himmel für uns aufbewahrt: 1, 4E

das in den Himmeln aufbewahrt ist für uns

Dieses Erbe ist im Himmel.

- nicht irdischer Art.

Himmel = die geistliche Welt, die jenseitige. (Die „Neue Erde und neuen Himmel“ werden diese geistliche Welt sein)

Dieses Erbe ist dort aufbewahrt.

Aufbewahrt: - diese Bank ist sicher. Da kommt kein Dieb ran, kein Verbrecher. Niemand kann es uns wegnehmen.

Dieses Erbe ist bereits aufbewahrt.

Nicht: es wird aufbewahrt, es ist schon aufbewahrt. Jeder von uns könnte heute dort eingehen und es schon genießen.

Es ist nicht so, dass Gott immer noch dabei wäre, daran zu arbeiten und es fertig zu machen, und dann zu mir sagen müsste: „O, Du bist leider zu früh gekommen, Thomas!“ - Nein. Alles ist bereit. Mt. 22. Joh. 14, 1f ist schon fertig. Es ist dort keine Renovierung nötig.

Dieses Erbe ist dort für uns aufbewahrt.

Es wartet dort alles nur auf uns! – nicht für andere z.B. die Engel.

Nicht wir haben irgendetwas dazu getan, es wird für uns getan, wir brauchen nichts zu leisten, Gott bewacht alles. Gott bewahrt unser Erbe für uns an unserer Stelle.

 

.II. Wir werden für es aufbewahrt: 1, 5A

5 für uns, die wir in der Kraft Gottes durch Glauben in Gewahrsam gehalten werden für die Rettung,

Das Erbe ist das Heil. Das Erbe wird für uns aufbewahrt, und wir werden für das Heil aufbewahrt!

Wovon werden wir beschützt?

Gott hat nicht versprochen, dass er unseren Leib unser ganzes Leben lang vor Krankheit oder Unfall beschützen werde. –

Wir werden beschützt vor geistlichem Schaden, sodass wir eines Tages dort frisch und unbeschadet ankommen dürfen.

Wie aber werden wir beschützt?

In der Kraft Gottes.

Was ist das Mittel der Bewahrung?

Erstens ist es die Kraft Gottes. Das ist der Teil, den Gott tut. Er liefert uns die Kraft, die wir benötigen. Wenn wir ans Ziel kommen, dann wird es Gottes Kraft gewesen sein, nicht unsere!

Er ist stark genug, um uns zu halten, zu beschützen, zu bewahren.

Durch Glauben.

Und was ist noch das Mittel der Bewahrung?

Zweitens ist es unser Glauben. Wir werden bewahrt durch Glauben. Das ist der Teil, den wir zu tun haben. Nur, wenn wir glauben, kann sich Gottes Kraft in uns auswirken und uns bewahren. D.h. die Bewahrung geschieht nicht automatisch und nicht ohne unsere Willen.

Was heißt Glauben?

= Wir verlassen uns ganz und gar auf ihn. Jes 30, 15.

NICHT durch Werke, NICHT durch eigene Leistung.

Glaube ist die Hand, die Gottes Kraft in Anspruch nimmt.

 

durch Glauben, werden wir bewahrt, nicht durch krampfhaftes Mühen.

Kraft und Glaube:

Bsp vom Gaspedal und Motor.

Es braucht nicht viel Kraft, das Gaspedal zu treten. Aber wenn wir es nicht treten, kann der Motor noch so stark sein. Der Wagen wird sich nicht in Bewegung setzen.

 

2. Die zweite Beschreibung der Hoffnung: Ein „Heil“ (= eine „Rettung“): 1, 5E - 12

Wir hoffen auf eine (zukünftige) Rettung! (Rettung wovon?)

In der Zuk: von der Gegenwart der Sünde

 

Heil: Wir werden dreimal gerettet: (Folie!)

in der Bekehrung - von der Strafe der Sünde

im tägl. Christenleben - von der Machtwirkung der Sünde

in der Vollendung - von der Gegenwart der Sünde

Wir freuen uns über die (zukünftige) Rettung.

 

a. Dieses Heil ist nun verhüllt, wird aber enthüllt werden: 1, 5E

Die „Rettung“ wird in der letzten Zeit enthüllt werden

für die Rettung, die bereit steht, um in der letzten Zeit enthüllt zu werden,

 

die bereit steht, Es sind keine heilsgeschichtlichen Stationen mehr da, es müssen keine Vorkehrungen mehr getroffen werden.

in der letzten Zeit:

Hier wird dieser Ausdruck „letzte Zeit“ auf die Vollendung bezogen, also auf den Abschlusspunkt der „letzten Zeit“: Auf den Tag der Wiederkunft Christi.

enthüllt zu werden: Es gibt eigentlich nichts mehr, das dazwischen steht. Gott könnte diese Rettung jederzeit enthüllen.

Jetzt ist die Rettung noch verhüllt, d. h.: wir sehen sie noch nicht, sie ist erst „innerlich“, noch nicht vollständig. Röm. 8.

Die Rettung [o.: Das Heil] ist verhüllt, weil Christus noch verhüllt ist, Kolosser 3, 1-4.

 

b. Dieses Heil löst Freude aus: 1, 6 - 8

.I. Für wen löst dieses Heil Freude aus? 1, 6 - 7
Für uns, die wir oft betrübt worden sind.

Unsere Leiden müssen aber kein Hindernis sein, uns unserer Rettung zu freuen.

 

6 worüber ihr jubelt, die ihr jetzt für eine kurze Zeit, wenn es nötig ist, betrübt worden seid

Warum kann man leiden und zugleich sich freuen? Warum können wir uns trotz Leiden freuen?

4 Begründungen:

 

1: Weil die Leiden nur für eine kurze Zeit sind.

Das ist ein Trost. Im Vergleich mit der langen Ewigkeit sind sie kurz.

Bsp. Die Hugenottin Marie Durant – 38 Jahre im Turm. Das ist kurz – im Vergleich zur Ewigkeit:

Römer 8, 18 denn ich rechne, dass die Leiden der jetzigen Zeit kein entsprechendes Gewicht1 haben im Verhältnis zu der kommenden Herrlichkeit, die uns2 geoffenbart* werden soll,

 

2: Weil die Leiden kommen, „wenn es nötig ist“.

wenn es nötig ist, /wenn es sein muss

Was in meinem Leben sein muss, das bestimmt der Herr Jesus. Und wenn der Herr Jesus es bestimmt, dann weiß ich, dass es für mich gut ist. Dann weiß ich: Es muss so sein. Danke Herr. Dann darf ich mich freuen.

Was Jesus Christus in mein Leben hineinbringt, ist immer notwendig für mich!

Und was er mir vorenthält, das brauche ich nicht, auch wenn ich meine ich brauch es. Er meint, ich brauche es nicht. Und das ist recht so.

 

3: Weil die Leiden Prüfungen sind, die den Zweck haben, dass der Glaube erprobt und bewährt werde.

in verschiedensten Versuchungen,

wörtlich: vielfarbigen, d.h. vielseitigen Versuchungen Jakobus 1; Die eine Versuchung ist kaum überstanden, und schon kommt eine andere;

verschiedensten Versuchungen =

Versuchungen von verschiedensten Seiten,

Versuchungen von verschiedener Art,

Versuchungen zu verschiedenen Zeiten, ...

Durch diese Versuchungen sollen wir geprüft werden. Gott lässt diese Prüfung zu. Wozu?

V 7: damit die Erprobung eures Glaubens, [der] viel kostbarer [ist] als Gold, das vergeht, aber durch Feuer erprobt wird, sich erweise zu Preis, Ehre und Herrlichkeit in der Offenbarung* Jesu Christi,

Durch die Leiden soll sich erweisen, wie kostbar unser Glaube ist.

Wenn wir durch Leiden geprüft werden und in der Prüfung standhalten (und weiter dem Herrn vertrauen), dann wird sichtbar, wie kostbar dieser Glaube ist.

 

damit die Erprobung eures Glaubens sich erweise zu Preis …,

Ein Glaube, der erprobt und ausgezeichnet wurde, ist ein Glaube, der trotz widriger Umstände nicht aus der Bahn geworfen wird.

Gold muss durchs Feuer geprüft/erprobt (und als tauglich erfunden) werden. Es muss gezeigt werden, was wirklich Gold ist und was nicht Gold ist.

Aber unser geistliches Leben ist viel mehr wert als Gold. Gott prüft meinen Glauben, indem er mir Feuer schickt. Er sagt sich: „Mal schauen, ob Thomas dem Feuer standhält.“

Wenn wir weichen, stehen wir als Unbewährte da, als solche, die man nicht gutheißt!

Wenn mein Glaube erprobt wird, soll sich herausstellen, dass mein Glaube viel mehr wert ist als Gold.

® Wir lernen: Wenn Gott uns prüft, zeigt er uns, wie viel wir in seinen Augen wert sind und wie viel ihm unser Glaube wert ist.

 

Leiden hängen also nicht immer mit Sünde zusammen. Sie können einfach eine Erprobung/Prüfung sein!

Z.B. Hiob:

Die Argumentation der Freunde Hiobs: Hiob leidet - folglich hat er gesündigt. Falsch!

Der Gedankengang Hiobs: Ich habe nicht gesündigt - Warum muss ich leiden? Falsch!

 

Leiden sind eine Folge von Sünde, aber allgemein, – nicht notwendigerweise individuell.

Wenn wir leiden, dann müssen wir uns zwei Fragen stellen:

(1) Habe ich gesündigt? - wenn Nein ®

(2) Werde ich sündigen? (nämlich jetzt, weil die Leiden da sind; werde ich bitter werden gegen Gott oder gegen Gott reden/klagen)?

Das war die Sünde Hiobs. Seine Lippen blieben in seinem Leiden nicht rein - er musste Buße tun.

 

5: Weil die Leiden zu Lob, Ehre und Herrlichkeit führen.

zu Lob und Ehre und Herrlichkeit in der Enthüllung Jesu Christi,

Die Leser sollen wissen, was das letzte Ziel ist, das Gott erreichen will, indem er mich leiden lässt.

Das soll auch uns helfen, uns in den Leiden richtig zu verhalten.

Was ist Gottes Ziel mit der Erprobung, die er mir widerfahren lässt? –

a: Bewährung in der Erprobung hat zur Folge, dass Jesus Christus Ehre und Herrlichkeit bekommt.

Wenn ich in meinem Leiden bis zuletzt dem Herrn vertraue, wenn ich trotz großer Prüfungen im Glauben an einen guten Herrn bleibe, wird schlussendlich Jesus Christus Ehre und Herrlichkeit bekommen.

Warum? – Weil sich herausstellt: Das, das mich durchbrachte, das war nicht meine Kraft, sondern die Kraft Christi.

Was habe ich getan? – ICH habe lediglich geglaubt, habe mich an Jesus Christus geklammert, habe mich auf ihn verlassen, zu ihm geschrien! (Es ist keine besondere Leistung, zu schreien: Herr, hilf!)

Bsp. vom Autofahren: Der Glaube ist das Gaspedal. Das setzt den Motor in Bewegung. Die PS aber sind die des Herrn, nicht meine.

b: Bewährung in der Erprobung hat zur Folge, dass wir selber Ehre und Herrlichkeit bekommen.

Jesus Christus teilt seine Ehre und Herrlichkeit mit mir. Er schenkt sie uns. Wir werden in eine Umwelt eintreten, die Herrlichkeit ist.

2. Thessalonicher 1, 12: sodass der Name unseres Herrn, Jesus Christus, in euch verherrlicht werde und ihr in ihm, gemäß der Gnade unseres Gottes und Herrn, Jesus Christus.

Unsere Hoffnung ist eine Person: Jesus Christus (1. Tim. 1, 2: Christus, [der] unsere Hoffnung [ist]).

Wir haben also trotz Traurigkeit und Leiden viel Grund zu Freude.

 

Das Heil ist Gegenstand unserer Freude (1, 6 – 9)

Es ist eine Freude, die von Leiden unabhängig ist (1, 6 – 7)

Und es ist …:

.I. Aus welchem Anlass können wir uns dennoch freuen? 1, 7E
Weil wir ihn lieben. 1, 8A

Um die Freude an unserem Heil zu haben, ist es nicht nötig, dass wir Jesus Christus und das himmlische Erbe schauen. Nein, wir können uns schon jetzt freuen, obwohl wir Jesus Christus nicht sehen.

In unserer Freude an diesem wunderbaren Heil sind wir nicht auf Schauen angewiesen.

(Das Heil ist letztlich eine Person!)

Obwohl wir ihn in der Vergangenheit nicht gesehen haben. 1, 8A

V. 8 den ihr nicht °‹gesehen und› gekannt° habt ‹aber› liebt, den ihr jetzt nicht schaut, [an den] ihr aber glaubt, [auf den] ihr euch freut mit hoher, unaussprechlicher und verherrlichter Freude

 

8 ihn, den ihr nicht gesehen habt, liebt ihr,

Petrus kennt nicht alle Gläubigen, aber er weiß, dass sie Jesus Christus nicht gesehen haben. Sie hatten keine sichtbare Begegnung mit Jesus Christus, dennoch lieben sie ihn.

Christen lieben Christus. Das ist ihr Kennzeichen. Wer ihn nicht liebt (= Zuneigung zu ihm hat), gehört ihm nicht. Wer ihm nicht gehören will, der sei ein Verfluchter. 1. Korinther 16 (Zuneigung).

Obwohl wir ihn in der Gegenwart nicht sehen. 1, 8E

im Hinblick auf ihn, den ihr jetzt nicht seht (aber ihr glaubt), frohlockt ihr

Petrus kennt nicht alle Gläubigen, aber er weiß, dass sie Jesus Christus nicht in Visionen sehen.

Weil wir auf ihn vertrauen. 1, 8E

(aber ihr glaubt an ihn)

Sie vertrauen auf einen Unsichtbaren.

Wie Mose. Hebräer 11, 27: er hielt stand [nämlich: im Glauben], als sähe er den Unsichtbaren

Weil er wiederkommen wird. 1, 8E

Sie freuen sich auf ihn [und über ihn] mit höchster Freude. 1, 8E

im Hinblick auf ihn… frohlockt ihr

mit unaussprechlicher und herrlicher Freude,

herrliche (doxa-) Freude: eine Freude, bei der der Schein nicht trügt. Doxa = Schein (der nicht trügt), echter Glanz.

® Christen lieben Christus.

Sie haben ihn nicht gesehen, dennoch lieben sie ihn.

Sie sehen in jetzt nicht, und dennoch lieben sie ihn.

Sie vertrauen auf ihn.

Sie freuen sich über (und auf) ihn mit starkem Frohlocken!

 

c. Dieses Heil ist das Ziel des Glaubens. 1, 9

9 wobei/während/indem/da ihr das Ziel eures Glaubens davontragt, die Rettung der Seelen,

Und wie erlangen sie das Ziel? - Als Glaubende! - V. 5: Würden sie nicht im Glauben bleiben, würden sie es nicht erlangen.

 

davontragt (o.: erstattet bekommt): Für den Glauben werden wir belohnt. Wir erlangen das Ziel. Der Lohn ist das vollendete Heil.

Das Seelenheil ist heute noch nicht fertig da. Es noch zukünftig, es ist ein Glaubensgut. Wir haben es heute nur „durch den Glauben“. Es ist in Jesus Christus, denn es ist letztlich eine Person. Und gleichwie Jesus Christus jetzt unsichtbar ist, verborgen ist, so ist auch unser Heil unsichtbar, verborgen. Wenn Jesus Christus enthüllt wird, werden auch wir mit ihm enthüllt werden. Das wird dann die Vollendung unseres Seelenheils sein, die Rettung der Seelen.

 

d. Dieses Heil ist Gegenstand der Verkündigung / biblischen Botschaft: 1, 10 - 12

.I. Im Alten Testament: 1, 10 - 12A
Diese Rettung war Gegenstand des Forschens und Verlangens der Propheten. 1, 10

Die Rettung, welche die Wiedergeburt mit sich bringt, ist Inhalt einer biblischen Botschaft

10 bezüglich welcher Rettung die Propheten ernsthaft suchten und forschten, die Propheten, die von der für euch [gegebenen; o.: vorausgesagten] Gnade prophezeiten,

Diese Rettung war Gegenstand der Prophetie. 1, 11-12A

11 forschend, auf welche oder auf welche Art Zeit der Geist Christi, der in ihnen wirkte, hinzeigte, als er die für Christus bestimmten Leiden und die darauf folgenden Herrlichkeiten im Voraus bezeugte,

        Es war der Geist Christi, der im AT durch die Propheten sprach

        Dieser Geist war [und wirkte] in den AT Propheten

        Der Geist bezeugte im Voraus die Leiden Christi

        Der Geist bezeugte im Voraus die darauf folgenden Herrlichkeiten Christi

Petrus bezeichnet das ganze Leiden während des Lebens Jesu inkl. seinem Tode mit einem einzigen Wort: „Leiden“.

Petrus sieht in dem Begriff Leiden den Tod Jesu. Die „Herrlichkeiten darauf“ beginnen mit der Auferstehung.

Die Verherrlichung des Sohnes Gottes ist eine, die stufenweise geschieht.

Allmählich, so wie die Gemeinde zunimmt, so werden Menschen aus der Welt Jesu untertänig. Jeder Sünder, der von seiner Rebellion lässt und sich Jesus Christus ergibt und so Jesus Christus mit diesem dann erhöht. Mit der Zahl der Menschen die sich ihm ergeben wird Jesus Reich größer.

Leiden und die darauf folgenden Herrlichkeiten: Zuerst Leiden, dann Herrlichkeit. Dieses ist auch für uns die Reihenfolge bei uns.

 

Diese Rettung war vorbereitende Botschaft für die neutestamentlichen Gläubigen. 1, 12M

12 denen enthüllt wurde, dass sie sich nicht selbst, sondern uns dienten

Diese Rettung war ihre Botschaft - hin in zeitlich weite Ferne deutend.

D. h.: sie dienten jemandem, der erst lange nach ihrem Tode kommen sollte: der Gemeinde Jesu.

 

.II. Im Neuen Testament: 1, 12. Mose - E
Diese Rettung ist die Botschaft, die vom Heiligen Geist im Evangelium verkündet wurde: 1, 12M

mit dem, das euch nun berichtet wurde durch die, die euch das Evangelium verkündeten durch den vom Himmel entsandten Heiligen Geist –,

Beachte: Derjenige, der verkündet, während wir Evangelium weitersagen, ist der Heiligen Geist.

Wir verkünden durch den Heiligen Geist.

Wie spricht der Heilige Geist heute? Vgl Offenbarung 2-3

Antwort: Er spricht durch das niedergeschriebene Wort Gottes. Und sein Wort heute ist noch ebenso frisch.

Nicht: er sprach. Nein er spricht immer noch. Hebräer 3, 7.

 

Diese Rettung ist nun Gegenstand des Forschens und Verlangens der Engel: 1, 12E

Dinge, in die hineinzuschauen auch Engel Verlangen haben.

Die neutestamentliche Botschaft ist Gegenstand ähnlichen Interesses wie die alttestamentliche Botschaft.

Beim Alten Testament, bei der Christusbotschaft war es so. Die Propheten hätten gern noch mehr gewusst über das, das sie sprachen/schrieben.

Auch die Engel möchten gerne sehen, was daraus werden wird; sie möchten gerne sehen, wie diese Botschaft sich auswirkt.

D. h.: der Himmel (= die Engel) und die Erde (= die Verkündiger selbst) haben ein großes Interesse an dieser Botschaft.

Und die Leser, Welches Interesse sollten sie haben?

Es liegt auf der Hand, dass Petrus ihnen nahelegen will: Auch euer Interesse soll bei dieser Botschaft sein! Und in K. 2 wird er das dann ausdrücklich sagen.

 

II. Teil: Hilfen für sie [d. h.: für diese Pilger] als Wiedergeborene: 1, 13 - 2, 10

A. Eine entscheidende/grundlegende Ausrichtung: Hoffen auf die Gnade bei Christi Wiederkunft. 1, 13

Hofft auf die Gnade ist der Kernsatz. Das ist die Basis jeglichen christlichen Wandelns.

NICHT Leistungsdenken. Nicht Werke.

Petr: Aber: Damit ihr in rechter Weise hoffen könnt, muss vorher noch etwas geschehen:

1. Die Voraussetzung zum Hoffen: 1, 13A - M

Was kann uns helfen, auf diese Gnade ganz zu hoffen?

a. Das Umgürten des Denkens: 1, 13A

13 Darum, nachdem ihr die Lenden eures Denkens umgürtet habt,

Wir können nur dann unsere Hoffnung völlig auf die Gnade setzen, wenn wir die Lenden unseres Denkens umgürtet haben.

Wer an seinem Denken nicht umgürtet ist, wird Schwierigkeiten haben, auf die Gnade zu hoffen.

.I. Was bedeutet „umgürtet sein“?

Bild: Wenn man unterwegs ist und schnell vorankommen will (oder wenn man auf dem Feld arbeitet), nimmt man den Zipfel des Kleides und tut ihn unter den Gurt; dann ist das Kleid vielleicht halb so lang und die Unterbeine sind frei für bessere Beweglichkeit.

 

Wenn jemand nicht umgürtet ist, dann heißt das, dass er es nicht eilig hat.

Petrus: Ihr seid unterwegs zum Himmel. Tut nicht so, als ob ihr ewig in dieser Welt sein werdet!

 

Aufbruchsstimmung. Rüstet euch, macht euch bereit!

Erinnerung an den Auszug aus Ägypten! Das Passah wurde gegessen mit umgürteten Lenden, aufbruchsbereit. 2. Mose 12 11

2. Mose 12:11 Und so sollt ihr es essen: Eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen und euren Stab in eurer Hand; und ihr sollt es essen in Eile. Es ist das Passah Jahwes

 

Christen sollen in dieser Welt so leben: jederzeit bereit zum Aufbruch in die Ewigkeit.

.II. Wo müssen wir umgürtet sein?

Im Denken! Unser Denken soll nicht belastet sein von den Sorgen dieser Welt.

Wir wollen unser Denken nicht belasten mit den Dingen dieser Welt! Unser Denken soll nicht zu stark bei dieser Welt sein, von den Dingen dieser Welt beschlagnahmt sein. Sondern es soll beim Himmlischen sein.

Kolosser 3:1-4  1 Wenn ihr also mit Christus erweckt wurdet, sucht das, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.  2 Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das auf der Erde,  3 denn ihr starbt, und euer Leben ist verborgen worden zusammen mit Christus in Gott.  4 Wenn der Christus, unser Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit.

Wo der Christus ist, dort sollen unsere Gedanken sein (denn dort befinden wir uns ja Eph. 2, 6; dort ist unsere Heimat, dorthin hat Christus uns versetzt.)

 

b. Der Zustand der Nüchternheit: 1, 13M

hofft - während ihr nüchtern seid -

Nicht voll gegessen, oder betrunken. Denn es gilt wachsam zu sein und zu laufen – die weite Reise als Fremdlinge durch die Welt.

Es besteht immer die Gefahr, dass wir uns mit den Dingen dieser Welt berauschen, d.h., dass wir uns von Irdischem absorbieren lassen, von der Lust der Augen, der Lust des Fleisches, dem Hochmut des ird. Lebens; 1Johannes 2, 15f)

Wir sollen gleichsam leer sein im geistlichen Magen von den Dingen dieser Welt. Das, was wir genießen, soll Ewigkeitsprodukt (himml. „Vollwertkost“) sein.

→ Vgl. 2, 1f. Wir können nicht heißhungrig sein nach Gottes Wort, wenn wir einen vollen Magen haben von den Dingen dieser Welt.

Gefahren der Überinformation, des Internets, des Mobiltelefons, des MP3-Payers, des i-Pots, des DVD und des TV.

 

2. Der Aufruf zum Hoffen: 1, 13E

hofft vollkommen auf die Gnade, die euch gebracht wird in der Enthüllung Jesu Christi,

a. Was sie tun sollen

Hofft

b. Wie sie es tun sollen

Vollkommen [und gezielt]

c. Worauf sie hoffen sollen

Auf die Gnade.

Gott handelt an uns 3mal in Gnade:

Vergangenheit: Gnade bei der Heilswende (Umkehr)

Gegenwart: wir empfangen heute Gnade aus seiner Fülle, Gnade um Gnade. Johannes 1, 16

Zukunft: Die Gnade – in der Enthüllung Jesu Christi.

Da wird es eine Gnade geben! Keiner wird aus Verdienst gerettet.

Rettung ist immer Geschenk, Gnade.

Wir haben nichts verdient als die Hölle!

Wichtige Frage an Neubekehrte: Ist die Hölle das, das du verdient hast?

 

die euch gebracht wird in der Enthüllung Jesu Christi,

Es geht um die Enthüllung – nicht nur der jenseitigen Welt, sondern der Person der jenseitigen Welt: Jesus Christus

Gnade Befreit.

ABER: Wir wollen nicht die Gnade als Deckmantel für die Bosheit gebrauchen. Wer die Gnade wirklich verstanden hat, wird sie nicht missbrauchen.

Die Gnade erzieht uns zu einem Leben, das Weltlichkeit und verderbliche Lüsten absagt.

Titus 2:11-12  denn es erschien die rettende Gnade Gottes allen Menschen,  12 uns erziehend, damit, nach Absagen des ehrfurchtslosen Wesens und der weltlichen Lüste, wir mit gesundem Sinn ‹und Zucht› und in Gerechtigkeit und mit rechter Ehrfurcht in der jetzigen Weltzeit* leben sollten

 

Exkurs: TV und Bildschirmmedien überhaupt

Der Computer ist mein Hirte

Der Computer ist mein Hirte.

Mir wird es an geistlichem Wachstum mangeln.

Es weidet mich in meiner ganzen Freizeit auf bequemen Sesseln,

sodass ich nichts mehr für Jesus tun will.

Er führt mich zu vielen guten Programmen und Webseiten,

und lässt mich dabei meinen Auftrag versäumen.

Er erquickt mich mit viel weltlicher Information

und hält mich vom Bibellesen ab.

Er führt mich auf der Straße des Surfens

und den mannigfaltigen Links.

Und ob ich schon hundert Jahre alt würde,

so könnt mich doch nicht nichts von meinem Computer abbringen,

denn er ist mein bester Gefährte.

Seine Antivirenprogramme mit automatischen Updates trösten mich.

Er bereitet vor mir viel Unterhaltung

und hält mich von meinen Familienpflichten ab.

Er füllt mein Haupt mit lauter Ideen,

die nicht mit dem Wort Gottes zu tun haben.

Wahrlich, nichts Gutes wird aus meinem Leben herauskommen,

denn der Computer lässt mir kein Zeit übrig, um Gottes Willen zu tun.

Und ich werde bleiben im weltweiten Netz immerdar.

Der Fernseher ist mein Hirte,

Der Fernseher ist mein Hirte,

mir wird es an geistlichem Wachstum mangeln.

Es weidet mich in meiner ganzen Freizeit auf bequemen Sesseln,

sodass ich nichts mehr für Jesus tun kann.

Er führt mich zu vielen guten Sendungen,

und lasst mich dabei meinen Auftrag versäumen.

Er erquickt mich mit viel weltlicher Information

und hält mich ab vom Bibellesen.

Er führt mich auf der Straße des Stumpfsinns

und des geistlichen Nichtstuns.

Und ob ich schon hundert Jahre alt würde,

so könnt mich doch nicht nichts von meinem Fernseher abbringen,

denn er ist mein bester Gefährte.

Sein Ton und sein Bild trösten mich.

Er bereitet vor mir viel Unterhaltung

und hält mich von meinen Familienpflichten ab.

Er erfüllt mein Haupt mit Ideen,

die nicht mit dem Wort Gottes zu tun haben.

Wahrlich, nichts Gutes wird aus meinem Leben herauskommen,

denn der Fernseher lässt mir so wenig Zeit übrig, um Gottes Willen zu tun.

Und ich werde bleiben im Hause der Trägheit

und des Nichtstuns immerdar.

 

Der 13jährige Deutsche hat im Schnitt 5500 Stunden TV gesehen, aber nur 3000 Stunden HÜ gemacht, und nur 300 Stunden gelesen. Computer und TV verändern unsere Kinder.

 

Neil Postman: Wir amüsieren uns zu Tode

Unsere Gesellschaft am Ausgang des 20. Jahrhunderts unterhöhlt ihre eigenen Fundamente, weil sie ihre Kommunikationsmedien vom Wort weg auf das Bild umstellt.

Worte – sowohl in geschriebener Form aus auch in gesprochener Form – haben gewisse Auswirkungen auf das Denken. Sie regen an, sie fordern heraus; sie fördern eine Kultur des Diskutierens und der Auseinandersetzung mit der Welt.

Fast alle unsere kulturellen Leistungen beruhen auf der Tradition des Wortes. Bilder dagegen lösen starke Emotionen aus, die das Denken überlagern (was man z. Bsp. sofort an der Werbung erkennen kann).

Also folgert Postman messerscharf, dass unsere Kultur in Gefahr ist:

·         anstatt zu denken, werden wir verführt;

·         anstatt informiert zu werden, werden wir mit Gefühlen gefüttert;

·         anstatt zu leben werden wir gelebt.

Sogar unsere Demokratie gerät in Gefahr, denn die Kultur des Diskutierens und Nachdenkens gerät in Vergessenheit, und das fordert Diktaturen geradezu heraus.

 

Was geschieht durch das bewegliche Bild?
Das TV/der Film an sich ist schon eine Botschaft

Egal, wie gut der Film ist. Mein Verhalten verändert sich.

Viele Bilder folgen rasch aufeinander. Ich kann sie nicht wirklich betrachten, lesen. Es kommt nicht zu einer inneren Verbindung zwischen meinem Gehirn und dem Bild. Das Gehirn kann das Gesehene nicht verarbeiten.

Ich habe keine Zeit, über das Bild nachzudenken, ich habe nur den Kitzel, dass ich dauernd neu gereizt werde.

Ein Buch kann ich weglegen, und ich kann über das Gelesene nachdenken. Beim Film kann ich das nicht. (Oder, wenn ich den Film stoppen könnte – z. B. bei der Videoaufnahme –, ich tue es nicht. Ich müsste den Film alle 6 Sekunden stoppen; denn die Bildeinstellungen/-Perspektiven wechseln etwa alle 6 Sekunden.

Das Bild wirkt auf Emotionen.

Es ist seit langem bekannt, dass Bilder bei entsprechender Präsentation eine hypnotische Wirkung auf den Menschen ausüben können. Gassmann:

Wie wirkt das farbige, bewegte Bild? Es entsteht nicht in meiner Vorstellung, sondern es wird mir aufgeprägt. Dabei lässt es keinen Raum mehr für andere Vorstellungen. Bilder entfalten ihre Wirkung nicht zuerst im verstandesmäßigen Bereich. Ohne dass der natürliche Filter des Verstandes aussieben kann, fallen die Bilder direkt ins Unterbewusstsein. Es bleibt keine Zeit mehr zur intellektuellen Verarbeitung.

Ein Buch kann man zur Seite legen, langsam oder schnell lesen, später weiterlesen oder das Gelesene einfach wiederholen. Beim Fernsehen laufen die Bilder ständig weiter. Es sind dauernd neue Informationen und Eindrücke vorhanden.

Es werden die verstandesbezogenen Inhalte von Fernsehsendungen rasch vergessen. Die gefühlsmäßigen Eindrücke bleiben jedoch über längere Zeit erhalten und üben eine Wirkung auf den Zuschauer aus.

Das ist Manipulation.

Ein Bild kann man nicht in Frage stellen. Es ist unwiderlegbar. Es verhindert jede Diskussion.

(Ein Bild hat letztlich nicht Geschichte. Es gibt nur die Gegenwart.)

 

Auswirkungen des TV und des Filmes auf den Menschen
1. Das Bildschirmmedium fördert Passivität

Das bewegliche Bild fördert die Passivität und hemmt die Kreativität. Die rasche Aufeinanderfolge der Bilder nimmt einem die Möglichkeit, sich längere Zeit mit einer Sache auseinander zu setzen. Es verhindert, über das Gesehene nachzudenken. Die viel zu rasche Bilderfolge ist schlecht für die geistliche und geistige Entwicklung der Kinder. Man lässt sich „berieseln“. 

Der Bildschirmmensch ist jeglichem sozialen Leben enthoben. Er verharrt unbeweglich vor dem Kasten, macht keine Erfahrung menschlichen Austauschens. Der Mitmensch wird vom Kommunikationspartner zum Störfaktor.

Bildschirmkinder verlernen und verlieren das lange und tiefe sich Beschäftigen mit Spielen, die die Vorstellungskraft erhöhen.

Die christliche Bildschirm-Gemeinde ist passiv geworden. (Auch die Powerpoint-Gemeinde.)

2. Das Bildschirmmedium bewirkt sprunghaftes Denken.

Denken ist anstrengend und muss geübt werden. Viele haben es verlernt, auch Erwachsene. Sie können einen Gedankenkomplex nicht zu Ende denken. Das Ergebnis: Man trifft oft schwerwiegenden Entscheidungen ad hoc, weil man es verlernt hat, den Dingen auf den Grund zu gehen und in die Tiefe eines Sachverhalts einzudringen.

3. Es hemmt die Lesefreude

Es fördert die Zerstreuung und setzt die Konzentrationsfähigkeit und Vorstellungskraft herab.

Es hemmt die Lesefreude und Denkfreude. Eine Folge davon ist, dass die Sprache verarmt:

Postman: Die Fernseh- und Filmkultur braucht eine Sprache, die einfach ist. Sie versteht komplizierte Sätze nicht mehr.  

Lesen erfordert Denken, Schlussfolgerungen Ziehen, Kombinieren.

4. Es hemmt die Kontaktfähigkeit.

Es führt oft zu Vereinsamung und Kontaktarmut. Es hemmt die Entwicklung und Pflege der Kontaktfähigkeit des Menschen. Der Bildschirmmensch ist dem sozialen Leben enthoben. Er verharrt unbeweglich vor dem Bildschirm. Der Mitmensch wird vom Kommunikationspartner zum Störfaktor.

5. Es behindert Familienleben

Es hindert das gemeinsame Erleben in der Familie, nimmt Zeit weg vom gemeinsamen Beten, Diskutieren, Spielen.

Konflikte und Spannungen werden nicht mehr ausgetragen und bereinigt, sondern einfach verdrängt.

Eine Hausfrau sagte: »Wenn wir beide zu Hause Krach haben, ist es das Beste, die Glotze anzuschalten. Dann kommen wir auf andere Gedanken und müssen nicht darüber reden.«

Max König empfiehlt: Kinder unter 10 Jahren sollten überhaupt nicht fernsehen, ab 12 ca. 2 Stunden wöchentlich, und das mit den Eltern und mit nachfolgender Besprechung. Je älter die Kinder werden, desto schwieriger wird es, ihren TV- und DVD-Konsum zu kontrollieren.

(Der 13jährige Deutsche hat im Schnitt 5500 Stunden TV gesehen, aber nur 3000 Stunden HÜ gemacht, und nur 300 Stunden gelesen. Computer und TV verändern unsere Kinder.)

6. Es prägt.

Die Aufnahme der Bilder prägt unser Gehirn. Aufnahmekapazität und Konzentration werden herabtrainiert.

(In unserem Gehirn werden Spuren im Gehirn angelegt; sie sind wie Autobahnen.)

Wenn jemand 10 000 Morde im TV gesehen hat, ist Töten in seinem Gehirn verankert, eingeprägt. Er hat keine Hemmungen mehr, dieses eines Tages auch zu tun.

Bsp. von dem Amokläufer (D, ca 2001/2), der mit einer Pistole den Schulgang entlang von Klasse zu Klasse rannte, die Tür öffnete und jeweils auf den Lehrer zielte und abdrückte, dann zur nächsten Klasse lief und wieder den Lehrer niederschoss.

7. Es manipuliert

Z.B. Nachrichten: Das Medium gibt nur einen Teil der Wirklichkeit wieder. Die Kameraeinstellung ist subjektiv und selektiv. Der im Bild gezeigte Ausschnitt der Wirklichkeit wird oft vom Zuseher als gesamte Wirklichkeit verstanden, ist es aber nicht.

TV Nachrichten sind gar nicht so ausführlich wie z.B. die Information aus der Zeitung, die allerdings auch meist gefärbt und gefiltert ist.

8. Das Bildschirmmedium ist auf Unterhaltung ausgerichtet

Im TV und im Film kann man keine komplizierten Zusammenhänge darstellen, weil das Medium auf Unterhaltung ausgerichtet ist. Viele der Daten (in der Tagesschau) werden als Unterhaltung dargestellt.

Das Das Bildschirmmedium unterhält die Menschen, indem es verhindert, dass sie sich unterhalten und selbstständig denken.

Unterhaltung und Überinformation sind zur Dauerkulisse des menschlichen Lebens geworden. Permanente optische und akustische Berieselung ist zur Gewohnheit geworden.

(Bibel: Suche die Stille auf! Jes 30, 15.)

9. Das Bildschirmmedium macht das Filtern unmöglich. Wir werden überinformiert.

Wir bekommen lauter Antworten auf Fragen, die wir nie gestellt haben.

Es braucht viel Zeit und Energie, um aus der Fülle von Information das Wichtige herauszufiltern. Wir gehen unter in einem Meer von überflüssiger Information, und es wird uns einsuggeriert, dass diese Informationen das Eigentliche des Lebens wären.

Wir Christen beschäftigen uns dadurch viel zu viel mit Banalitäten (auch über PC, Internet, Email, Telefon) oder mit Problemen der Ferne und übersehen dabei die Not des Nachbarn.

Diese Überinformation nimmt uns die Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden; wir meinen, dass das Unwichtige sei wichtig. (Wir sind sehr informiert, aber wissen wenig Bescheid über die großen und eigentlichen Zusammenhänge.)

10. Durch das Bildschirmmedium verlieren wir viel wertvolle Zeit

Zeit, die wir zum zum Bibellesen, Nachdenken und Beten bräuchten

Es ist erwiesen: Wer viel TV sieht, liest wenig in der Heiligen Schrift, denkt wenig über das Gelesene nach und betet wenig.

Der Bildschirm anerkennt keine Sonntagsheiligung, keinen Ruhetag, nicht einmal die Nachtruhe.

11. Das Bildschirmmedium lehrt, ohne Gott zu denken und zu leben

Das TV erzieht den Menschen zu einem Denken und Leben ohne Gott. Allein die Tatsache, dass 30 min (z.B. in einem Naturfilm) Gott nicht erwähnt wird, ist ablenkend vom Eigentlichen und daher schädlich für das geistliche Leben.

Unsere Auffassungen von Leben und Welt werden grundlegend umgestaltet.

Wir verlieren schließlich die Fähigkeit, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht

Im TV wird den Kindern und Jugendlichen gezeigt, wie sie leben sollen: mit ausschweifender Sexualität, brutaler Gewalt, betäubender Musik. Die Medien prägen das Rollenverhalten und füllen die Lücke, die durch den Ausfall der traditionellen Werte entstanden ist.

Es bringt uns viel Schmutz ins Haus, unheiliges Reden. Das prägt uns.

Das TV und das Internet werden die Weltanschauung unserer Kinder formen.

Kinder übernehmen die ihnen vorgegebene Moral ohne Widerstand.

12. Das Bildschirmmedium macht süchtig

1971 führte die Gesellschaft für Rationelle Psychologie. München, eine Untersuchung über die Wirkung des Fernsehens durch, deren Ergebnisse noch heute von Interesse sind.

184 Familien und Alleinstehende hatten sich freiwillig dazu bereit erklärt, ein Jahr lang auf das Fernsehen zu verzichten.

Bereits nach einem Monat gaben 10 % der Versuchspersonen auf, nach drei Monaten ließen 58% den Kasten wieder anschließen

und im fünften Monat hielt es auch der Letzte nicht mehr ohne Fernsehen aus.

Mit dem PC ist es noch schlimmer. Man hält zwei Wochen ohne PC/Internet kaum mehr aus.

Die Gefahr des christlichen Films

Es erhöht die Gefahr der Verfälschung des Evangeliums bei filmischer Darstellung biblischer Tatsachen.

Dürfen Christen einen Fernseher haben?

Antwort: Das hängt davon ab, ob du damit umgehen kannst oder nicht.

Viele Christen sollen keinen TV haben, da er für sie ein Hindernis oder eine zu große Versuchung ist.

Die Frage ist vielmehr: Wie stark prägt mich das Medium an sich?

Wie viel lese ich? Wie viele Seiten der Bibel pro Tag, wie viele gute christliche Literatur?

Nicht gesetzorientiert leben! (Darf ich ...?). Sondern: Was dient dem Werk des Herrn und meinem geistlichen Wachstum am meisten?

Aber warum einen Zusatzverführer ins Haus schaffen?

Folgende Vorteile eines Fernsehers werden oft genannt, aber sie sind nicht stichhaltig:

1.    Wir können unsere Videos herzeigen und zusammenschneiden (dagegen: können wir auch bei anderen Leuten tun).

2.    Wir können eigene Videos schauen und Filme aufnehmen, die wir nicht gleich schauen wollen (dagegen: Wir werden gar nicht die Zeit haben, all die aufgenommenen Filme anzuschauen; das Überangebot ist zu groß. Außerdem: Viele Filme muß man gar nicht gesehen haben.)

3.    Kinder sind dann nicht so in Gefahr, beim Nachbarn zu schauen. Bei uns können wir sie dann besser kontrollieren.

Aber diese Vorteile sind sehr schwach im Gegensatz zu den Nachteilen.

 

B. Ein grundlegendes merkmal des Charakters: Heiligkeit. 1, 14 - 16

Wir sollen ja christusähnlich werden. Sein Charakter ® mein Charakter.

Heiligkeit: der 1. der beiden Pole des Charakters Gottes.

Der zweite ist: Liebe - vgl 1, 21ff.

1. Die Motivation: 1, 14 - 15A

a. Was und wie sie nun sind: 1, 14

14 als Kinder des Gehorsams, die sich nicht an die früheren Lüste anpassen, die ihr in eurer Unkenntnis hattet,

 

Kinder des Gehorsams: Der Gehorsam hat Kinder: Gehorchende Menschen.

Es gibt noch weitere solche Kinder: z.B. Die Kinder der Weisheit, Lukas 7, 35; Matthäus 11, 19

Es ist das Normale, dass Kinder den Eltern gehorchen.

Eltern erwarten von ihren Kindern, dass sie gehorchen.

Gott ebenfalls. Die Bekehrung ist der erste Gehorsamsakt. Das weitere Leben ist gekennzeichnet von Gehorsam.

 

die sich nicht an die früheren Lüste anpassen,

Wir können auch als Christen wieder in die früheren Lüste fallen.

Wir sind zu allem fähig.

Anpassung: ® Salzkraft verloren.

Die Gefahr in der Fremdlingschaft ist immer wieder, sich dem Wesen der Welt anzupassen.

Dadurch würden wir viel von der Heiligkeit Gottes in unserem Charakter und von der Kraft unseres Zeugnisses verlieren.

[[→ 1. Mos. 35, 1ff. Aufräumen! ® Schrecken Gottes kommt über die Umgebung.]]

Sünde gibt dem Feind Anrechte, Raum

Eph 4, 27 Gebt nicht dem Teufel Raum.

 

Prochrist - wenig Kraft, weil durchseucht vom Geist der Anpassung! Salzkraft verloren.

 

die ihr in eurer Unkenntnis hattet,

Wer nach seinen Lüsten lebt, beweist Unkenntnis, mangelnde Erkenntnis.

Lust kann man steuern. Es gibt verschiedene Lüste. Welche Lüste man fördert und welche man bremst, ist abhängig von der Kenntnis Gottes und seines Wortes.

Die Frage ist, ob wir die Welt durchschaut haben oder nicht. 

Hinzu kommt dann noch die Disziplin. Aber es ist leichter diszipliniert zu sein, wenn man diese Welt und ihre Lust durchschaut. Jesus hat sie durchschaut und durch ihn können auch wir sie durchschauen. Johannes 16, 28-33.

Johannes 16:28-33  28 Ich ging aus vom Vater und bin in die Welt gekommen. Ich verlasse die Welt wieder und gehe hin zum Vater.“  29 Seine Jünger sagen zu ihm: „Sieh! Nun redest du frei heraus und sprichst [in] keinerlei Bildrede.  30 Nun wissen wir, dass du alles weißt und es nicht nötig hast, dass dich jemand frage. Daraufhin glauben wir, dass du von Gott ausgingst.“  31 Jesus antwortete ihnen: „Jetzt glaubt ihr. 32 Siehe! Es kommt eine Stunde, und sie ist nun gekommen, dass ihr zerstreut werdet, ein jeder in das Seine, und mich alleine lasst. Und ich bin nicht allein, weil der Vater bei mir ist.  33 Diese Dinge habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis. Seid jedoch guten Mutes: Ich habe die Welt überwunden!“

 

b. Was und wie der ist, der sie rief: 1, 15A

Der ist heilig.

15 sondern wie der Heilige, der euch rief, heilig ist,

2. Der Aufruf zum Heiligsein: 1, 15E

werdet auch ihr selbst Heilige in eurer ganzen Lebensführung,

 

Werdet! 3. Mos. 11, 44f; 19, 2

Was soll werden? Der göttliche Charakter! - Nicht: Seid. Gott gibt uns Spielraum zum Werden!

Jesus Christus hat mit jedem der Seinen sein besonderes Heiligungsprogramm.

Heilig = abgesondert von Sünde, rein, Gott zugeordnet

 

In eurer ganzen Lebensführung

In jeder Situation, zu jeder Zeit – [[auch wenn man die Monatsregel bekommt.]]

Jesus Christus will Herr sein über jeden Bereich: Ehe, Fam, Beruf, Autofahren, Urlaub Dienst, Schule, Diskutieren; auch das Äußere: mein Essen, meine Kleider, Frisur

 

3. Die Begründung: 1, 16

Warum sollen wir heilig sein?

a. Weil es geschrieben steht

16 weil geschrieben steht:

Das allein als Begründung würde schon genügen.

b. Weil Gott heilig ist

 Werdet heilig, weil ich heilig bin.“

Wir sollen so sein wie Gott. Durch Christus, der in uns ist, können wir es. Er will in uns Gestalt annehmen.

 

C. Eine grundlegende Haltung: Furcht. 1, 17 - 21

1. Begründungen für diese Haltung: 1, 17A

a. Sie rufen ihn als ihren Vater an.

Und wenn ihr den als Vater anruft, …

Wer Gott einen unbestechlich richtenden Gott Vater nennen darf, ist schuldig, ihm entsprechend in Ehrfurcht zu wandeln. (Familienähnlichkeit.)

Wenn er unser Vater ist, gebührt ihm Respekt und Ehrfurcht.

Wenn er unser Vater ist, soll unser Leben unserem Vater entsprechen.

Wenn er unser Vater ist, sollen wir unser Leben ihm ausrichten.

 

b. Der Vater wird ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richten.

der ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richtet, …

Wenn wir es mit dem Richter aller Menschen zu tun haben, ist Furcht angebracht.

ohne Ansehen der Person. Unparteiisch.

Wenn wir wissen, dass auch wir ins Untersuchungsgericht kommen, ist Furcht angebracht.

(Der Preisrichterstuhl ist in der Tat ein Gericht, eine gründliche Untersuchung vor dem Heiligen!)

 

c. Unser Leben hier ist nur ein Auslandaufenthalt“.

während der Zeit eures „Auslandaufenthalts“

Ausländer sollen sich immer wieder daran erinnern, dass der Ort, an dem sie wohnen, nicht der Ort ist, wo sie eigentlich hingehören.

Ausländer haben nur begrenzte Rechte im Land. Letztlich leben sie von der Gnade der Bürger des Landes.

Ausländer hatten auch oft zu leiden, zu entbehren.

 

2. Der Aufruf zum Wandeln in Furcht: 1, 17E

17 (Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richtet) führt euer Leben (während der Zeit eures „Auslandaufenthalts“) in Furcht,

Was ist Furcht? Wie will er, dass ich fürchte?

Furcht ist ein mit Zittern Ausrichten des ganzen Lebens nach dem, den man Rechenschaft geben muss.

z. Bsp.:

auf der Straße: Polizei (z.B. rumän. Polizist)

in der Schule: Lehrer;

Furcht und Zittern - weil es auch Strafe gibt.

Es geht NICHT um ein Verlieren des Heils. Das Heil ist eine Person. Das geht es nicht um ein Verlieren; aber man kann sich bewusst von einer Person (und von deren Wort) abwenden.

Die Dämonen fürchten Gott – und sie zittern! Ihnen ist bewusst, mit wem sie es zu tun haben.

Fürchten = sich mit Haut und Haar richten nach jemandem; Furcht haben bedeutet: alles daran setzen, dem zu gefallen, den man „fürchtet“.

Fürchtet = nehmt das bis ins Letzte ernst, lasst das euer Gefühl, euer Gemüt durchdringen!

        Furcht ist die einzige angebrachte Reaktion des Menschen (auch des erlösten Menschen) auf die Heiligkeit Gottes

        Furcht ist eine grosse Hilfe zu einem heiligen Wandel.

        Furcht vor Beschmutzung ist angebracht.

2 Motivationen für Furcht:

a) Gottes Güte: V. 18; Römer 2, 4

b) Gottes Strenge V. 17A; Römer 11;

 

3. Motivation für diese Haltung: 1, 18 – 21

Er hat uns um einen hohen Preis losgekauft von der alten Lebensführung.

a. Sie wissen etwas. 1, 18A

18,da ihr wisst, dass ihr … losgekauft wurdet

Es braucht Information, um sich in biblischer Weise fürchten zu können.

Angst haben wir oft im Dunkel, wir wissen oft nicht, ob Gefahr da ist, oder was für eine Gefahr es ist.

So ist es bei uns nun nicht mehr. Wir wissen woran wir sind.

Aber gerade weil wir unseren Vater kennen, wissen wir auch, dass er zu fürchten ist.

Dieser Gott, der auch der Gemeinde Richter sein wird, dieser Gott hat sich selbst eingesetzt und das Blut seines Sohnes, für uns hingegeben. Das soll uns zum Fürchten bringen.

Petr will, dass wir wissen, was die tiefe Bedeutung des Opfers Christi auf Golgatha ist.

 

b. Es war ein Kauf. 1, 18M

losgekauft wurdet: Wir gehören dem, der uns gekauft hat.

 

c. Es war ein Loskauf. 1, 18E

losgekauft wurdet

Losgekauftsein bedeutet nun eine Befreiung – nämlich von der Versklavung an die alte Art und Weise zu leben, reden und denken.

 - Befreiung von einem nichtigen/leeren Leben

 - Befreiung von dem traditionellen Leben der Vorfahren (z. B.: Rel. Form ohne Leben)

 

von eurer nichtigen, von den Vätern überlieferten Lebensführung,

nichtigen (= leeren)

leer ist das Leben, wenn nicht Jesus es durch uns führt.

Frage dich: Was will Jesus Christus durch dich tun?

 

Nicht nur wwJd, sondern wdJd! What does Jesus do today in TJ?

 

von den Vätern überlieferten Lebensführung

Was überliefern wir unseren Kindern?

Nicht Worte, sondern Gewohnheiten (anastrophee = sich hierhin und dahin wenden; es geht um Lebensgewohnheiten und -haltungen)

Wenn unser Reden anders ist als unser Tun: Was werden sich die Kinder merken, die Worte oder die Taten?

Z.B. Kindern Stille Zeit beibringen, aber selber nicht regelmäßig Stille Zeit verbringen.

Kinder sollen freundlich sein, aber selber ist man unfreundlich.

Kinder sollen sich die Schuhe ausziehen, selber geht man mit Schuhen rein, um schnell den vergessenen Schlüssel zu holen.

Kinder sollen sofort kommen, wenn man zum Essen ruft, aber selber lässt man sich dreimal rufen.

 

d. Der Preis war nicht etwas Vergängliches. 1, 18M

nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold,

Wenn Gott einen unvergänglichen Kaufpreis für uns bezahlt hat, dann zeigt dieses, dass wir nicht für die Vergänglichkeit geschaffen wurden.

Gott hätte nicht so viel gezahlt, wenn wir nicht so viel wert wären!

 

e. Der Preis war etwas sehr Kostbares, Tadelloses, Fleckenloses. 1, 19

19 sondern mit kostbarem Blut,

Das Blut Christi. Das ist der Preis, welchen ich wert geachtet worden bin vor Gott.

Und wenn ich vor Gott so geschätzt bin, wenn er so viel für mich bezahlt hat, dann sollte ich mich fürchten etwas zu tun, das ihm nicht gefallen könnte.

 Ich sollte ihn so sehr lieben, dass ich mich fürchten möchte irgendetwas zu tun, das ihm nicht gefallen möchte. Aus Liebe möchte ich fürchten.

 

Bsp:

Stell dir vor du bist am Sklavenmarkt. Du wirst von einem lieben Sklavenherrn gekauft und gehst nun mit ihm heim. Du merkst, er liebt dich und behandelt dich wie einen Sohn. Du fragst ihn: Lieber Herr, wie viel hast du eigentlich für mich bezahlt. Er sagt: Ich habe meinen einzigen Sohn für dich hingegeben. Was wird das für Auswirkungen auf deine Beziehung zu diesem deinem Herrn haben?

 

als eines tadellosen und fleckenlosen Lammes, nämlich dem Blut des Gesalbten,

Daher soll die en wir nun auch dementsprechend leben, wie wir ihm wert waren: tadellos und fleckenlos

 

f. Der Preis war eine ewige Person. 1, 20A

Der Preis war derjenige, der von Ewigkeit dazu im Voraus gekannt war, als der „Löser“ für uns

 

20 der, zum einen, im Voraus gekannt war vor der Grundlegung der Welt,

Gott wusste in der Ewigkeit schon, was er tun wollte!

Der Sohn Gottes – in Verbindung mit der Schlachtung auf Golgatha – ist eine für Gott immer gegenwärtige Realität ® Ist es das für uns auch?

 

zum anderen, geoffenbart wurde am Ende der Zeiten

 

g. Der Preis war so hoch wegen des Wertes der Gläubigen. 1, 20E

euretwegen,

Von Anfang an hat Gott an uns gedacht! Wegen MIR wurde Gott Mensch!

So wertvoll war ich ihm.

Und wenn es nur dich gegeben hätte, er hätte sich gesagt. Es zahlt sich aus!

Aber Liebe spricht nicht so. Liebe fragt nicht danach, ob sich etwas auszahlt. Liebe gibt einfach. Liebe gibt und gibt, einfach deshalb, weil sie Liebe ist!

 

h. Der Zweck des hohen Preises war, unser Vertrauen zu gewinnen. 1, 21A

21 die ihr durch ihn an Gott glaubt,

Es gibt drei Möglichkeiten, „durch“ (dia gefolgt von einem Genitiv) aufzufassen: 

1) i. S. v. „vermittels" (Bezeichnung des Mittels oder Werkzeuges),

2) i. S. v. „veranlasst durch“ bzw. „kraft“ und 

3) i. S. v. „wegen“ bzw. „aufgrund von“.

Alle drei Möglichkeiten treffen auf die Briefempfänger zu: sie glauben vermittels des Christus, der das Mittel zur Versöhnung und der Mittler war; sie glauben, weil Christi Herrlichkeiten und Tugenden (2. Petrus 1, 4) sie veranlassten, ihr Vertrauen auf ihn zu setzen; und sie können nun wegen Jesu Tod und Auferstehung ihr Vertrauen auf Gott setzen. Zusätzlich trifft auch zu: Die Briefempfänger kamen zum Glauben an den einen Gott über den Christus, der verkündet wurde, also über (via) die Botschaft von Christus; sie waren Götzendiener gewesen und sind nun via Christus zum Glauben an den einen und wahren Gott gekommen.

Was hat uns Heiden zum Glauben an Gott gebracht?

Die Tatsache, dass Gott seinen Sohn gab, ihn aus den Toten erweckte und ihm Herrlichkeit gab.

Wäre ER nicht gewesen, hätten wir niemals gerettet werden können und glauben können.

[Das ist übrigens ein Beweis dafür, dass der Brief nicht an Judenchristen geschrieben ist, sondern hauptsächlich an Heidenchristen. Diese aus den Völkern (vorher Atheisten) kamen zum Glauben an Christus - und dadurch (via Christus!) zum Glauben an Gott.]

Jesus Christus wurde ihnen vor Augen gemalt, NICHT: ein Film wurde ihnen gezeigt!

Was bringt Menschen heute zum Glauben an Gott?

Nicht Filme, Pantomime, Theater, sondern: Male ihnen Jesus Christus vorn Augen durch den Heiligen Geist, durch das Wort Gottes

[NB: Die Stelle Apg. 3, 16 sollte in derselben Weise übersetzt werden, wo ebenfalls „dia“ steht.

„Und auf den Glauben an seinen Namen hin stärkte sein Name diesen, den ihr seht und kennt, und der Glaube, der durch ihn (= „via“; oder aufgrund von ihm) wirkt, gab ihm diese volle Gesundheit vor euch allen.]

 

[NB: Die Stelle Apg. 3, 16 sollte in derselben Weise übersetzt werden, wo ebenfalls „dia“ steht.

„Und auf den Glauben an seinen Namen hin stärkte sein Name diesen, den ihr seht und kennt, und der Glaube, der durch ihn (= „via“; oder aufgrund von ihm) wirkt, gab ihm diese volle Gesundheit vor euch allen. ]

 

k. Das Ziel des hohen Preises war, ihnen Hoffnung zu geben. 1, 21E

der ihn von den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben hat,

Der so hohe Preis war der Auferweckte und mit Herrlichkeit Gekrönte.

Christi Verherrlichung und Erhöhung begann mit der Auferstehung und setzt sich bis heute fort.

Wie gewann Gott mein Vertrauen?

Indem Gott in Christus Fleisch wurde, starb, auferstand und Herrlichkeit erhielt.

Das Studieren der Heiligen Schrift wird mein Vertrauen in Gott stärken.

Wo Christus ist, ist mein Leben, sind meine Interessen. Ist Christus dort, sind wir mit ihm dort (Kolosser 3, 1-4; Eph 2, 6). Und alles zieht uns dorthin, wo er ist.

 

1:21 sodass euer Glaube zugleich Hoffnung auf Gott sein ‹darf°

Warum nicht "ist"? Die Meinungen gehen hier auseinander. Einige behandeln den Infinitiv indikativisch, einige konjunktivisch. Man kann den mittleren Weg wählen: Objektiv ist der Glaube Hoffnung auf Gott, weshalb er es subjektiv sein darf.

 

D. Ein weiteres grundlegendes merkmal des Charakters: Liebe. 1, 22 - 25

Der zweite Pol des Charakters Gottes (Gott ist Licht/Heiligkeit; Gott ist Liebe)

1. Die Voraussetzung: 1, 22A

22 Nachdem ihr … eure Seelen gesäubert habt

Bevor man wirklich ungeheuchelt die Brüder (mit Zuneigung) lieben kann, muss man gereinigt sein in der Seele.

Wie geschieht diese Reinigung?:

durch den Geist (= Gottes Seite)

im Gehorsam gegen die Wahrheit (= des Menschen Seite)

Diese Reinigung geschieht durch den Gehorsamsakt (vgl. 1, 2) gegenüber der Wahrheit. D. h.: Gott antwortet auf unser Handeln.

Große Reinigung:

Kleine Reinigung:

Vgl Johannes 13

Wer über Sünde hinweggeht, ® Abstumpfung

 

hagnizein: = keusch machen, rein machen

Vorher waren unsere Seelen unkeusch, unrein, unzüchtig, nun sind sie rein und keusch geworden.

Vorher war die Liebe geheuchelt, weil sie nicht ganz echt war, sondern auf mehrere „Liebhaber“ (neben Gott, = 1. Gebot) ausgerichtet.

Nun soll in der Praxis jedes HHeucheln verschwinden.

Wenn die Liebe zu Gott echt ist, wird auch die Liebe zum Bruder eine echte werden, eine ungeheuchelte Liebe.

 

zu ungeheuchelter Bruderliebe,

Dazu sind wir gereinigt worden: damit wir nun ungeheuchelt die Brüder lieben.

Die Basis christlicher Einheit ist die Wahrheit, nicht die Liebe. Die Liebe ist die Substanz unserer Beziehung zueinander. Die Wahrheit ist die Basis dieser Einheit. Zuerst Gehorsam gegenüber die Wahrheit, dann Reinigung und dadurch Bruderliebe.

Vgl. Eph 4: Weil wir ein Leib sind, sollen wir nicht einander belügen. Weil wir einen Glauben, eine Hoffnung, einen Herrn etc haben, sollen wir uns befleißigen, die Einheit des Geistes zu bewahren.

Ep 4:1-6 Ich rufe euch also auf, ich, der Gebundene im Herrn, [in einer Weise] zu wandeln, die würdig ist des Rufes, mit dem ihr gerufen wurdet, 2 mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld, wobei ihr einander in Liebe ertragt 3 und euch dabei befleißigt, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens. 4 Ein Leib [ist es] und ein Geist, entsprechend dem, dass ihr auch gerufen wurdet in einer Hoffnung eures Rufes, 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, 6 ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in euch allen ist.

 

2. Der Aufruf zur Liebe: 1, 22M

liebt einander

Wiedergeborene können lieben, auch wenn sie meinen, sie können nicht. Von uns aus können wir nicht, aber: Römer 5, 5

Wir sind zum Lieben fähig gemacht! Weil wir wiedergeboren sind, ist das neue Leben, Christi Leben, unser Element.

d. h.: Es ist möglich, bittere Empfindungen zu überwinden.

Liebesfähigkeit ist eine Gnade, ein Geschenk. Sie kommt durch die Wiedergeburt. Wir sind fähig gemacht worden zur Liebe. Das ist nicht auf uns zurückzuführen, sondern auf das göttliche Leben in uns.

Aber die Liebe bleibt nicht automatisch. Wir müssen sie pflegen, sonst erkaltet sie. (Wie in der Ehe auch.)

Matthäus 24, 12: Die Liebe der Vielen wird erkalten.

Wir haben in uns einen Drang, die Bruderliebe lebendig und frisch zu erhalten.

Was ist zu tun?

Wie bleibt die Bruderliebe frisch und warm?

·        Die Liebe zu Gott pflegen; in Verbindung bleiben mit der Quelle der Liebe;

·        Uns Gottes Liebe (durch das Wort Gottes, V. 24) vor Augen führen und darüber nachsinnen

·        Buße tun (Es Sünde ist, negativ über andere Christen zu reden; Sünde muss zuerst bereinigt werden, V. 22.)

·        Zeit nehmen für einander, Interesse zeigen für einander.

·        Fürbitte tun für gerade die Christen, die ich kritisiere, die viell. nicht meiner Auffassung sind in manchen Fragen

·        Liebesdienste ausüben, in Tat und Wahrheit lieben (1Johannes 4 in Tat und Wahrheit)

·        Dem Beispiel des Herrn Jesus und dem von vorbildlichen Christen folgen (nachahmen)

·         

3. Die Intensität dieser Liebe: 1, 22E

aus reinem Herzen inbrünstig,

a. Liebe aus reinem Herzen: 1, 22M

Herz = der innere Mensch (enthaltend: Verstand, Gefühl und Wille); man kann den eigentlichen Menschen nicht sehen.

d. h.: mit dem ganzen inneren Menschen lieben, echt! man soll dabei sein; d. h.: ungeheuchelt

b. Inbrünstig und nachhaltige Liebe: 1, 22E

o: mit sich ausstreckender Liebe; (o: beharrlicher)

Wir müssen dazu übergehen, wirklich aktiv zu werden, uns auszustrecken nach dem anderen:

Wir sollen uns fragen: „Was kann ich jetzt für ihn tun, und zwar von Herzen?“

 

mit der edelsten Form der Liebe: Agape-Liebe, hier nicht Philia, Philadelphia

Liebe ist ein Band. Kolosser 3, 14.

vgl 2. Mose 26: Zeltdecken verbunden,

Bretter verbunden

 

4. Die Quelle dieser Liebe: 1, 23 - 25

23 als solche, die wiedergeboren sind, nicht aus vergänglichem Samen,

sondern aus unvergänglichem (Samen): durch das … Wort Gottes,

Woher holen wir die Kraft, so zu lieben? – aus der Wiedergeburt. D. h.: aus dem Leben, das Gott uns geschenkt hat: Es ist das neue Leben.

Und DIESES Leben ist in seinem Sohn! 1Johannes 5, 11. Jesus Christus ist das neue Leben und daher die Quelle dieser Liebe.

Bekommen habe ich das Leben Christi durch das Wort Gottes.

 

Wie wird man wiedergeboren?

a) durch das Wort Gottes, das uns die Apostel übermittelt haben.

b) durch Glauben (Johannes 3 u.a.)

 

Wie wird das geistliche Leben eines Wiedergeborenen erhalten und genährt?

a) durch das Wort Gottes (1) hören, 2) lesen, 3) kauen = nachdenken 4) studieren, 5) aufbewahren = auswendig lernen)

b) durch Glauben (Anwenden)

Wie wird man erweckt, nachdem man eingeschlafen ist? – 2. Petrus 1, 12ff; 3, 1-2 Wort Gottes!

 

a. Das lebende Wort Gottes. 1, 23E

durch das lebendeWort Gottes,

Ist es dir lebendig? Belebt es dich?

 

b. Das bleibende Wort Gottes. 1, 24 - 25A

durch das … in Ewigkeit bleibende Wort Gottes,

24 denn „alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit des Menschen wie die Blume des Grases: Das Gras verdorrte und seine Blume fiel ab,

Was ist göttliche Herrlichkeit? – Pracht, die nicht vergeht.

25 aber das Wort des Herrn, das von ihm gesprochen ist, bleibt in Ewigkeit.“

 

c. Das verkündete Wort Gottes: 1, 25E

Dieses aber ist das gesprochene Wort, das euch als Evangelium verkündet wurde.

 

Rema = Logos; beide dieselbe Botschaft, die geschichtliche Botschaft, nur: Rema: dass Gott es gesprochen hat, und Logos: dass er es auch gedacht hat. Gott denkt ehe er spricht.

Bsp. von Gisela (Rafz).

 

Wir dürfen einander nachhaltig lieben, nicht mit einer Liebe, die ihre Quelle in der vergänglichen Herrlichkeit des Menschen (V. 24) hat, sondern mit einer Liebe, die aus der unvergänglichen Quelle des Herrn selbst kommt. Diese Liebe des Herrn wird innerlich lebendig erhalten durch das in Ewigkeit bleibende Wort des Herrn. Das Wort Gottes ist das Mittel zu dieser Quelle unvergänglicher Liebe, mit der ich nunmehr lieben darf.

 

E. Eine entscheidende wichtige Tätigkeit: Begierig sein nach dem Wort Gottes. 2, 1 - 10

1. Die Vorraussetzung: 2, 1

1 Nachdem ihr also abgelegt habt

Was ist Voraussetzung für gewinnbringendes Bibelstudium (V. 2): Ablegen ...! (V. 1)

Vgl. Jak. 1, 21: Gottes Wort aufnehmen in Sanftmut, nachdem man Unsauberkeit abgelegt hat.

 

Wie kann man jem. befehlen, nach etwas begierig zu sein?

Vgl. Ps. 37 Habe deine Lust am Herrn!

Was soll ich tun, wenn mir die Bibel langweilig ist? – Buße tun und die Gründe suchen. (Denn sie ist nicht langweilig. Folglich liegt es nicht an der Bibel, sondern an mir.)

 

Mögliche Gründe:

 

Was tun?

 

NICHT unnötige Lasten mitschleppen auf der Reise. Ablegen! (Alles, was vom alten Adam ist). Wenn wir ablegen, wird es unseren Wandel durch die Wüste mächtig erleichtern.

 

Was gilt es abzulegen?

Unheilige Dinge: (vgl. 1, 14ff)

alle Bosheit und

Was ist böse?

alle Falschheit (Trug) und

Was ist Falsches?

alle Heuchelei und

Heucheln = sich anders geben, verstellen.

Gefahr besonders bei Lehrern: pharisäisch zu sein (d. h.: anderen lehren, es selber nicht tun, auf Details herumreiten und die wichtigen Dinge – Liebe, Barmherzigkeit – unterlassen.

Beachte die Verbindung 1, 22 zu 2, 2:

Als solche, die durch das WORT wiedergeboren wurden, dürfen wir nun begierig sein nach der WORT-Milch.

Die ungeheuchelte Liebe von 1, 22 steht im Gegensatz zur Heuchelei von 2, 1.

 

Wir als Christen können es uns leisten, durch und durch echt zu sein.

Wir wissen um unser Fleisch Bescheid. Da ist nichts Gutes.

Brauchen uns, Gott und den anderen nichts vorzuspielen.

Brauche nicht Angst zu haben, mein Gesicht zu verlieren. Denn: Ich bin geliebt von den Geschwistern.

 

Nicht ein schizophrenes Leben führen (Das kommt von der Renaissance und Aufklärung her. Von den Griechen. Die teilen das Religiöse Leben vom normalen Alltagsleben.)

 

Lieblose Dinge: (vgl. 1, 22ff)

allen Neid

Frommer Neid: der andere hat eine bessere Gnadengabe, ist erfolgreicher. .. Bakht Singh z. Bsp.

Was ist die Ursache von Neid: Stolz? Geringes Selbstwertgefühl (Der Andere ist mehr geliebt als ich).

Kinder: Kampf um die Zuneigung oder das Lob der Eltern.

und alle üble Nachrede

d. h.: Das Schlechte von jem einem anderen weitersagen!

Wir sollen uns fragen:

 

Gibt es solche Dinge unten den Heiligen?

Wie sieht es bei uns aus in dem geistlichen Haus?

Ist es da aufgeräumt? Wenn wir nicht aufräumen, wird uns der Appetit vergehen.

Wenn ich in meiner geistlichen Küche nicht aufräume, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn ich mich hinsetze zum Essen und keinen Appetit mehr habe.

 

Daher: Aufräumen.

Herr, decke auf, schone nicht! Aber mach es der Reihe nach, dass ich nicht daran zerbreche, wenn ich meine Verderbtheit sehe.

 

2. Der Aufruf: 2, 2A

2 seid begierig …,

a. Es geht um ein Begierigsein. 2, 2A

d. h.: ein sehnliches Verlangen, ein Sehnen nach.

Begierde selber ist etwas Gutes. Nur: Sie muss richtig kanalisiert werden - in die richtige Richtung gelenkt werden.

Dieser Durst, dieser Appetit, dieser Genuss am Wort Gottes sollte bleiben. Und, wenn man nicht einen Genuss am Wort Gottes hat, dann sollte man sich fragen: Ist etwas da, das diesen Durst hemmt, das meinen Zugang zum Wort hemmt? Liebe ich nun wirklich den Herrn Jesus, bedeutet er mir etwas?

Wenn dieser Durst nicht gerade da ist, wenn mir nach etwas anderem ist, wenn andere Quellen meinen Durst stillen sollen, was dann? ® zurück zu V. 1: ablegen alle Bosheit, …

Manchmal bleiben unsere Gedanken dort haften. Wir können nicht weg von jemandem, im negativen Sinne, die Gedanken bleiben dort haften. Aber dies ist eigentlich ein inneres Ihm-Vorhalten.

Sorgen der Welt können unseren Durst ersticken.

 

b. Es geht um intensives Begierigsein. 2, 2A

wie/als neugeborene Säuglinge

Diese Milch bleibt unsere Nahrung bis wir beim Herrn sind; der Mensch lebt vom Wort und wenn er nicht das Wort zu sich nimmt, dann lebt er nicht, dann stirbt er.

c. Es geht um ein Begierigsein nach dem Wort Gottes. 2, 2A

nach der unverfälschten Milch des Wortes (o: Wort - Milch)

o: nach der unverfälschten geistlichen (bildlich gesprochenen; mit dem vernünftigen Denken sich bildlich vorgestellten) Milch

o: nach der Milch, die sinnvoll ist, mit der wir zu rechnen haben.

o: nach der Wort-Milch

unverfälscht, untrüglich (Gegensatz zu V. 1; adolos = ohne Köder, ohne Lockvogel) ® alles „Falsch/Trug“ ablegen ® dann das Untrügliche einnehmen.

Nicht: Film, Theater, Pantomime, Musik. Das kann alles ablenken! (nicht dass wir schöpfungsfeindlich sind, aber die falsche Begierde und das Beschäftigen der Sinne mit dem Diesseitigen kann sehr hinderlich sein. ® 2, 11)

 

3. Ziel und Zweck: Wachstum: 2, 2 - 5

Was soll ein Christ tun, wenn er wachsen will?

Willst du wachsen?

– Worin?

Wohin wachsen? – zum Heil, Errettung.

Sind wir noch nicht errettet? Nein noch nicht in dieser Hinsicht.

a. Das Mittel dieses Wachstums: 2, 2E

Wie wachsen?

Wort Gottes lesen (begierig, viel, ..)

durch „Einnehmen der Milch“

damit ihr … wachset, durch sie

 durch die Milch des Wortes Gottes

Wachsen heißt, dem Herrn Jesus immer ähnlicher zu werden. Alles was ich tue, hat in dem Maß Wert, als es mich Christus ähnlicher macht. Das ist das Ziel sämtlicher Reichsgottesarbeit, das ist mein Ziel in meinem Leben!

Daher: Alles willkommen heißen, was mich Jesus Christus ähnlicher macht!

Exkurs: Wie wächst ein Christ?

Siehe Datei: „Das innere Wachstum der Gemeinde“

 

b. Die Grundvoraussetzung für dieses Wachstum: 2, 3

3 wenn ihr wirklich (= unter der Vorraussetzung, dass ihr) kostetet, dass der Herr freundlich ist;

vgl. Psa 34, 6 Diese Milch ist der Herr selbst - und der schmeckt gut!

Wie merke ich, wie der Herr schmeckt? – Indem ich eine Erfahrung mit ihm mache.

Wie mache ist eine Erfahrung mit dem Herrn? – Ihm den ersten Platz geben, ihn aufnehmen, bitten ... mit ihm leben.

Grundbedingung für fortwährende Begierde ist das Geschmeckt-Haben. Geschmack kommt vom Essen des Herrn.

Ohne Erkennen der Freundlichkeit des Herrn (durch die Wiedergeburt) - keine Begierde, und kein Wachsen.

 

Wenn ich die Bibel lese, dann lese ich eine Person! Das Wort Gottes ist der Herr selbst.

Wenn ich so die Bibel lese, dass meine Liebe zu ihm wächst und mein Geschmack von ihm besser wird, ist es ein richtiges Bibellesen.

Wenn ich die Bibel so lese, dass ich nicht zum Herrn geführt werde – zum Beten, zum Anbeten und Staunen, dann war mein Bibellesen nicht so wertvoll.

 

c. Der Vorgang dieses Wachstums: 2, 4 - 5A

.I. Was haben wir zu tun? 2, 4

ihr kommt ja zu ihm hin, / Wenn ihr zu ihm hin kommt, … werdet ihr gebaut

Wort Gottes lesen (begierig, viel, …)

Zu IH. Mose kommen (vertrauend vgl. V. 5ff)

 

Wie oft kommst du zu ihm?

Ein Christ ist einer, der immer wieder zu Jesus kommt. Wir sind ständig zu ihm Kommende.

Gehe nicht zu einer Predigt! (CH: Amos So gehen wir „in die Predigt“.) auch nicht zu einem Prediger, sondern zu ihm hin.

Wie geht man ganz zu ihm hin (gr: proserchomenoi pros)

Gemäß V. 6f ist das Kommen: Vertrauen, Glauben!

d. h.: Durch glaubendes/vertrauendes Kommen zu Christus im Gebet!

Sprechen mit ihm, über ihn nachdenken, sich von ihm prägen lassen.

Beten heißt, von Gott abhängig sein: Hier bin ich, Herr. Ich habe nichts, jetzt mach du mit mir, was du willst, aber bitte fülle meine Hände.

Flehen = von Abhängigkeit gekennzeichnetes Bitten, wie ein Sklave vom Herrn sich etwas erbitten möchte, ohne Rechte.

DAS ist unser Teil, um zu wachsen!

 

zu einem lebenden Stein,

Der, zu dem wir hinkommen, ist ein lebender Stein.

einerseits von Menschen nach erfolgter Prüfung verworfen und für unbrauchbar erklärt,

bei Gott aber erwählt, kostbar,

Gott weiß, wie sehr Jesus zu schätzen ist,

- und ich, wie sehr schätze ich ihn?

 

.II. Was tut Gott an uns? 2, 5A

5 dadurch/dabei werdet auch ihr selbst als lebende Steine gebaut

Wie wird man gebaut?

Möchtest du erbaut werden heute morgen? Was hast du dann zu tun?

Wenn wir Tag für Tag zu ihm kommen, werden wir von IH. Mose „erbaut“. gebaut, dann sind wir Menschen, die verändert werden können nach dem Bild von Jesus Christus.

als lebende Steine:

Wir sind, was Jesus Christus ist: Stein- Steine ® Haus. Priester.

Der Stein:

Er stützt die Steinreihen

Oft ein größerer Stein, wenn er groß genug ist, kann er mehrere Steinreihen stützen, die von da als Mauern in zwei Richtungen angefügt werden können.

Er bestimmt die Richtung des Baus.

„einen den Bau bestimmenden Eckstein“ 1. Petrus 2, 5f; Ep 2, 20

Er ist zugleich ein Schlussstein

1. Petrus 2, 5f; Ep 2, 20: Der Eckstein kann auch der Schlussstein sein: „der an der Spitze oder Ecke liegende Stein           

a) eines Kuppelbaus, der die Kuppel zusammenhält

b) einer Pyramide, die die Pyramide abschließt.

Jesus Christus ist heute schon der Schlussstein, aber der Bau ist noch nicht fertig.

Es ist ja möglich, einen Stein mit Strahlen in der Luft festzuhalten. Man sieht die Strahlen nicht, sieht nur den Stein in der Luft. – Gott hält seinen Schlussstein oben im Himmel „in der Luft" fertig. Dieser Schlussstein hat genau die Dimensionen, die Richtungen, die dann die ganze Pyramide hat.

So gibt der Herr Jesus als Fundamentstein UND als Schlussstein die Linien/Richtungen für den Bau an.

Das Zeugnis von Jesus Christus durch Apostel und Propheten ist das, womit wir bauen, bis der Bau fertig ist, wenn Jesus Christus zurückkommt und dann den Schlussstein bildet

 

d. Das Ergebnis dieses Wachstums: 2, 5

Was ist das Ergebnis des Bauens Gottes an uns?

I. Ein geistliches Haus

Wir sind es schon und werden es weiter.

Gott wohnt in jedem von den Wiedergeborenen und in allen als Gesamtheit. Er ist in besonderer Weise (wirkend) gegenwärtig, wenn sie alle zusammenkommen „zu seinem Namen hin“ Mt. 18, 20

Aber er ist nicht besonders gegenwärtig in einem sog. „Gotteshaus“ (Kirche). Nicht der Gemeindesaal ist der heilige Wohnort, sondern das Zusammensein der Heiligen, wo immer sie sich treffen.

 

II. Eine heilige Priesterschaft

Priester = ein Mittler zwischen dem Volk und Gott.

Gottes urspr. Plan: Ein Volk von Priestern:

2. Mose 19:4-6 Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern getan und wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und euch zu mir gebracht habe. 5 Und nun, wenn ihr fleißig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern, denn die ganze Erde ist mein; 6 und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Kindern Israel reden sollst.

Verwirklicht in und durch Christus:

Die Gemeinde ist eine Priesterschaft

Die Gemeinde wird mit der Priesterschaft des Alten Testamentes verglichen: 1. Petr. 2, 5.9.10; Off. 1, 6.

Christen sind Priester im Tempel der Gemeinde. Jeder tut in diesem Tempel Priesterdienst. Dieser Dienst ist ein von den Menschen zu Gott und ein von Gott zu den Menschen hingewandter.

 

Was tut ein Priester? - Dreifache Aufgabe des Priesters:

A.) Das Volk vor Gott vertreten (Fürbittedienst)

Ziel unseres Gebautwerdens: Darbringung geistlicher Opfer ® Gott etwas „Angenehmes“ zu geben

Hauptaufgabe: beten!

um darzubringen geistliche Opfer,

Hier können wir von den Engeln zu lernen, deren Hauptberufung es auch ist zu beten, zu loben.

Opfer der Lippen = erste Aufgabe eines Christen („Danke“ zu sagen) Hebr. 13, 15

Der Hohepriester trug er die Namen Israels zweimal an seiner Person. Einmal auf den Schultern und einmal auf dem Herzen (Ephod). Wir sollen für andere eintreten, wir gehen zu Gott und reden über andere Menschen.

 

zu Gott: Das Gebet ist der Ort, wo man über andere Menschen spricht, nicht irgendwelche Menschen .

Wenn der Hohepriester in den Tempel ging, vor Gott trat, hatte er die Menschen im Rücken. Er vertrat sie vor Gott. Die Namen der Stämme Israels trug er zweimal auf seinem Leibe: zum einen auf zwei Steinen (auf jeder Schulter einen, je sechs Namen auf jedem Stein), zum anderen auf der Brust, auf dem Ephod (12 Steine, je ein Name der Stämme Israels pro Stein). So treten auch wir vor den Herrn und legen Fürbitte ein für Mitchristen und Verlorene. Auch wir bringen Opfer dar: den Leib (Röm. 12, 1), das Lob der Lippen (Hebr. 13, 15), Wohltätigkeit (Hebr. 13, 16) und Teilnahme an der Gewinnung von Menschen für Christus (Röm. 15, 16).

 

B.) Gott vor dem Volk vertreten (Lehrer; vgl. Mal 2), dienen.

Als Priester werden wir dann von Gott zu diesen Menschen gesandt. Gott steht hinter uns als ein Sendender; die Menschen sind vor uns, damit wir ihnen dienen. Der Priester dient als Evangelist (Mal. 2, 1.6.7) und als Lehrer. Der Priester soll das Gefundene belehren. Jeder von uns sollte früher oder später, mehr oder weniger lehren, etwas beitragen, so dass der andere in seinem Glaubensleben vorankommt.

 

Wenn wir innerlich geistlich gebaut werden und vorwärts kommen, verändert werden, ® wir sollen dienen.

Opfer des Gebens Hebr. 13, 16.

Wenn uns gedient wurde, sollen wir anderen dienen! Jeder von uns ist gerufen, nicht nur um selbst anzukommen, um selbst verändert zu werden, sondern auch dazu beizutragen, dass andere verändert werden.

C.) Gott vor den Ungläubigen vertreten (Evangelist) –

® vgl. V. 9M: die Tugenden Gottes in der Welt darstellen in Wort und Tat

 

Zum allgemeinen Priestertum

Römer 12:1-2 Römer 12:1 Ich rufe euch also auf, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber als ein Opfer darzubieten, ein lebendes, heiliges, Gott wohlangenehmes, euer folgerechter ‹und schuldiger› Dienst, 2 und formt euch nicht nach dieser Welt, …

Pp 4:18 18 Ich habe aber von allem da, ‹genug und› reichlich, bin aufgefüllt worden, nachdem ich von Epaphroditus die [Gaben] von euch empfing, einen Duft von Wohlgeruch, ein willkommenes Opfer, Gott angenehm.

Hebräer 13:15-16 Durch ihn lasst uns also zu allen [Zeiten] Gott ein Lobopfer darbringen. Dieses ist die Frucht der Lippen, die seinem Namen Lob bekennen. 16 Der Wohltätigkeit und des Teilhabenlassens vergesst nicht, denn solche Opfer sind Gott wohlangenehm.

 

Hebräer 10:24-25 und lasst uns aufeinander achten, um anzuspornen zur Liebe und zu edlen Werken, 25 dabei unser Zusammenkommen nicht aufgeben, so wie es bei etlichen Sitte ist, sondern aufrufen ‹und aufrichten›, und das um so viel mehr als ihr den Tag herannahen seht;

 

1. Korinther 14:26-34 26 Wie ist es also, Brüder? Wann immer ihr zusammenkommt, hat jeder von euch [etwas]: Er hat einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung*, hat eine Übersetzung. Alles geschehe zur Erbauung. 27 Und wenn jemand ‹in› einer Sprache redet, [seien es] je zwei, höchstens drei, und der Reihe nach und einer übersetze. 28 Ist aber kein Übersetzer da, schweige er in der Versammlung ‹der Gemeinde›, rede aber für sich selbst und zu Gott. 29 Propheten sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen. 30 Aber wenn einem anderen, der sitzt, [etwas] geoffenbart* wird, schweige der erste; 31 denn ihr könnt alle einzeln weissagen, damit alle lernen und alle aufgerufen werden ‹und Zuspruch erfahren›. 32 Und die Geister der Propheten sind den Propheten untergeordnet, 33 denn nicht von Unordnung ‹und Tumult› ist er Gott, sondern von Frieden. 34 Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen eure Frauen in den Versammlungen ‹der Gemeinde› schweigen, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern [aufgetragen], in Unterordnung zu sein, so wie auch das Gesetz sagt.

 

Dazu braucht es Gelegenheiten in den Versammlungen der Heiligen.

Hindernisse für den Priesterdienst: Sünde; Selbstbezogenes Christentum

 

Nach welcher Ordnung sind wir Priester? Melchisedek oder Aaron?

 

Opfer ...., die Gott angenehm sind durch Jesus Christus.

Warum schmeckt ihm dieses Essen?

- weil ihm Jesus Christus schmeckt! NUR Jesus Christus gibt Gott wirklich Genugtuung. Gott hat Freude an mir, wenn er an mir etwas von seinem Sohn sieht, Frucht, die Jesus Christus gewirkt hat. Phil. 1, 11.

Jesus Christus muss durch mich hindurch gewirkt haben.

 

4. Motivation für dieses Begierigsein: 2, 610

Was uns die Begierde größer werden lässt, ist der so köstliche HERR.

Zitat aus dem Alten Testament:

a. Die erste Motivation ist das, was der Herr uns ist. V. 6-8

I. Dieser Herr ist uns ein Kostbarer, ein Erwählter. V. 6

6 Darum auch ist in der Schrift enthalten: „Siehe! Ich lege in Zijon einen Eckstein, einen erwählten, kostbaren;

II. Dieser Herr belohnt unser Vertrauen.

und der, der auf ihn vertraut, wird auf keinen Fall zu Schanden werden.“

III. Dieser Herr ist der Gegenstand unseres Glaubens beständig glauben. V. 7-8

7 Euch also ist er der Kostbare, euch, den Glaubenden,

Wir glauben beständig an ihn. Wenn wir das tun, nur dann werden wir ihn als den Kostbaren erfahren. Der Herr ist die Köstlichkeit für die Glaubenden.

Glauben kostet Zeit. Wisst ihr warum? Weil es nicht ohne Aufrechterhalten einer Beziehung geht. Joh. 15: Bleiben in ihm, in seinem Wort.

Anderen ist er verwerflich.

aber den Ungehorsamen ist er „der Stein, den die Bauleute verwarfen“;

 

dieser wurde zum Hauptstein der Ecke,

8 und ein „Stein des Anstoßens und Stolperns

d. h.: Der Stein des Stolperns und Fallens. D.i. ein Stein, gegen den man sich (z. Bsp. beim Wandern) stößt, und man stößt daran so schlimm, dass man fällt.

Die Fachleuten, Spezialisten haben ihn verworfen. „Der passt nicht in den Bau hinein“

 

o: und ein „Fels des Ärgernisses und Strauchelns und Fallens“,

Wem und warum er Stolperstein ist:

ihnen, die als Ungehorsame

d. h.: ein Unglaube der von Ungehorsam gekennzeichnet (Beides ist in diesem einen Wort enthalten; wer ungläubig ist, ist eigentlich jemand, der nicht auf Gott hört und daher ungehorsam ist.)

 

am Wort Anstoß nehmen und stolpern, wozu sie auch bestimmt wurden.

Sie sind nicht gesetzt sich zu stoßen und zu fallen.

D.h., wer an Jesus Christus Ärgernis nimmt, dessen Los ist, dass er stolpern und fallen wird.

 

b. Die zweite Motivation ist das, was wir dem Herrn sind: 2, 9A - M

.I. Wir sind ein erwähltes Geschlecht: 2, 9A

9 Ihr aber seid ein erwähltes Geschlecht,

Geliebtes, kostbar. Vgl. 5. Mose 7.

Hier gebraucht er Ausdrücke, die für Israel verwendet wurden im Alten Testament. 2. Mose 19, 5.

 

.II. Wir sind eine königliche Priesterschaft: 2, 9M

Priester die gleichzeitig Könige sind und Könige die gleichzeitig Priester sind. Wenn er unser König ist, dann können wir herrschen, können wir uns selbst beherrschen. 2.Mos. 19, 5

.III. Wir sind ein heiliges Volk: 2, 9M

2.Mos. 19, 5: heilig = Gott zugeordnet und sauber, rein.

Nicht nur in der Versammlung! – wie werden wir uns heute zu Hause noch benehmen, und morgen in der Firma?

Was du zu Hause bist, das bist du wirklich. Wie du handelst unter Stress, Zeitdruck, ungemütlichen Umständen, so bist du wirklich. Hier zeigt es sich!

.IV. Wir sind eine Volksgemeinschaft zum Eigentum: 2, 9M

Das ist das Ziel Gottes: ein Volk, ihm zum Eigentum. 2. Mos. 19.

Wir sind ein Eigentum und sollen als solches dienen. Der Gedanke, dass wir sein Eigentum sind, soll uns das Leben lang begleiten. Das hat große Auswirkungen.

 

V. 9: „ein Volk zu einem erworbenen Eigentum“

    Es scheint derselbe Gedanke vorzuliegen wie in Eph 1, 14, wo in die Zukunft gewiesen wird. Die Stelle bei Pt könnte jenen Gedanken in Telegrammstil wiedergeben.

Ep 1:14  der das Angeld unseres Erbes ist zur Erlösung des erworbenen Eigentums, zum Lobe seiner Herrlichkeit

 

c. Die dritte Motivation ist die erhabene Aufgabe, zu der wir gerufen sind: 2, 9M

Was ist die Aufgabe des königlichen, priesterlichen Eigentumsvolkes Gottes

Worum es geht bei diesem Dienst als Priester in einem heiligen Volk, das Gott zugeordnet ist und das Gottes Besitz ist?

 

um kund werden zu lassen die rühmenswerten Qualitäten und Taten dessen, Vgl. Jes 43, 21.

Wie verkündet man eine Tugend?

Tugenden werden nicht so sehr über den Mund kund, sondern über die Bewegungen des Menschen, in seinem Verhalten, in der Art und Weise wie er Liebe zeigt, Freundlichkeit, wie er dient.

Wir sollen die rühmenswerten Züge des Charakters Jesu Christi zeigen, darreichen, darstellen.

Dazu werden wir gebaut, dafür sind wir Priester, zu diesem Zweck sind wir Gottes Volk.

 

d. Die vierte Motivation ist das große Werk, das Er an uns getan hat: 2, 9M-10

.I. Er rief uns von der Finsternis zum Licht: 2, 9E

der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht rief;

Sieh, wie weit weg du warst von Gott und was er gemacht hat.

 

.II. Er machte uns vom Nicht-Volk zum Gottesvolk: 2, 10A

10 die ihr einst „nicht ein Volk“ wart, nun aber Gottes Volk seid,

Petrus verwendet ein Zitat aus Hosea, aber er wendet das Bild von Israel auf das ntl Volk Gottes (hier: die Leser, d. h.: Gläubige aus den Heidenvölkern) an. Petrus tut dieses öfters in seinem Brief.

Hosea 1:8-9 Und sie entwöhnte die Lo-Ruchama. Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn.  9 Und er sagte: Gib ihm den Namen Lo-Ammi, denn ihr seid nicht mein Volk, und ich, ich will nicht euer sein.

Hosea 2:25 Und ich will sie mir säen in dem Lande und will mich der Lo-Ruchama erbarmen. Und ich will zu Lo-Ammi sagen: „Du bist mein Volk; und es wird sagen: Mein Gott.

 

.III. Er machte uns zum Gegenstand seiner Barmherzigkeit: 2, 10E

die ihr „nicht Barmherzigkeit“ empfangen hattet, nun aber Barmherzigkeit empfingt.

Röm. 12, 1. Hinweisend auf die Barmherzigkeiten Gottes, bringt eure Leiber als Opfer dar, dient damit Gott.

2. Kor. 4, 1. Weil wir Barmherzigkeit empfangen haben werden wir nicht müde.

Wir leben von der Barmherzigkeit Gottes.

Große Männer Gottes sagten am Ende ihres Lebens: Es war alles seine Barmherzigkeit und Gnade!

Vgl. der Baptistenprediger in Rumänien, bei dem ich mit Emil war: Seine Kinder sind alle gläubig und dienen dem Herrn. „Wie hast du das gemacht?“, fragte ich. Er antwortete: „Es ist alles Gnade!“

Wenn ein Reichgottesarbeiter müde wird, sollte er sich Zeit nehmen über die Barmherzigkeit Gottes nachzudenken. Das frischt auf, dann hat man wieder die richtige Perspektive. Unser Herr ist nicht ein Sklaventreiber. Er ist ein Vater, der sich seiner Kinder erbarmt.

Wenn wir uns das vor Augen führen, werden wir befreit vom Zwang, etwas leisten zu müssen. Nein, wir müssen nichts leisten. Wir leben täglich aus seiner Barmherzigkeit und schöpfen täglich Gnade um Gnade.

Wenn unser Dienstprogramm voll ist, dürfen wir daran denken, dass unser Herr nicht ein fordernder Gott ist, sondern mitfühlend und barmherzig (Jakobus 5, 11).

 

III. Teil: Hilfen für sie als Aussenseiter in der menschlichen Gesellschaft: 2, 11 - 3, 22

weiter in: Praktische Hilfen für Menschen zwischen zwei Welten.

Aber er charakterisiert seine Leser jetzt etwas anders: Fremdlinge in der menschlichen Gesellschaft.

 

Wie lebt man als Außenseiter in der menschlichen Gesellschaft?

 

3 Kategorien der menschl. Gesellschaft:

Staat, Berufswelt und Familie (hier nur die Ehe berührt) - vgl. Eph. 5 - 6. Jeder Mensch steht normalerweise in diesen 3 Kategorien drinnen.

Der Christ ist überall dort ein Fremder.

Wir sind hier nicht zu Hause. Das Leben ist wie eine Brücke: Gehe darüber, aber baue dein Haus nicht darauf. (chin. Sprichwort).

Überall sind die Christen verstreut (Kh, Bus, Schule, Büro, Straße, ...), und jetzt hilft er ihnen um dort ihren Mann zu stehen.

Wie sieht das aus, wenn man dort Priester ist? – … als Christ seinen Dienst tut.

 

A. Der grundlegende Aufruf: 2, 11 - 12

1. Die Angesprochenen: 2, 11A

a. Geliebte

Für Ausländer/Außenseiter ist es wichtig, zu wissen: Wir sind Geliebte!

Geliebte

– von Gott

­– von Petrus

Das motiviert auch! „Ich (Petr) liebe euch, und Gott liebt euch! Ihr seid von Gott Geliebte!“ ® Wer weiß, dass er geliebt ist, reagiert anders.

NICHT „ermahnen“, sondern: Aufrufen – auf tröstende Weise (vgl. parakletos); o.: bitten

b. Ausländer

Für den Himmel sind sie auf der Erde Ausländer und auch für die anderen Menschen auf der Welt sind sie oft Fremde

In der Gesellschaft sind wir oft „out“, in der Gemeinde aber „in“.

c. Vorübergehend ansässige Fremde

Fremde, die sich in einem anderen Lande für eine Zeitlang aufhalten mit Aufenthaltsgenehmigung, oder: sich vorübergehend aufhaltende Fremde ohne Aufenthaltsgenehmigung, d. h.. Touristen.

Ich in der CH: Ausländer, aber mit Aufenthaltsgenehmigung.

Sabine M.: war eine Zeitlang bei uns: Tourist ohne Aufenthaltsgenehmigung, d. h.. nur 4 Monate = vorübergehend aufhaltende Fremde.

2. Ein negativer Aufruf (betreffs des Fleisches), ein Verbot: 2, 11. Mose - E

Da gibt es vor allem zwei große Feinde / Kampfgebiete:

die Lüste (= der Feind in uns) = V. 11

die Welt (hier: die Heiden (die Menschen, d. h.: die Umwelt als solche) (= der Feind um uns herum) = V. 12

a. Der Aufruf zur Enthaltsamkeit: 2, 11M

Enthaltet euch von den Lüsten des Fleisches, (o: von fleischlichen Lüsten)

Verzichtet auf die Erfüllung euerer Triebe! - auf nicht legitime Weise.

(Was Zeit und Ort und Person betrifft)

Es geht um: Übermäßigkeit, Unerlaubtheit.

Lebt nicht nach dem, was ihr vom Leibe her wünscht, von der Diesseitigkeit her; sondern führt einen Wandel im Lichte des Himmels!

fleischliche Lüste = Wünsche des LEIBES; wir sollen nicht ausgerichtet sein nach dem Diesseitigen

Nicht den Launen, Wünschen und Trieben des Leibes zu starken Lauf lassen.

Das heißt nicht, dass wir nie unsere Triebe befriedigen dürfen.

 

Unsere Triebe :

2 Seiten.

3 Triebe:

Verlangen zu sein,

zu haben,

zu genießen

 

(sie kommen von Gott, er hat die geschaffen)

 

sie wurden pervertiert durch die Sünde: überspannt und verkehrt ausgerichtet

nicht die Schöpfung vor den Schöpfer setzen (Röm. 1)

Bereit sein, auf alles zu verzichten,

d. h.. bereit sein zu sterben.

 

(Ich brauche Gott und alles, was er mit gibt, sonst kann ich nicht leben.)

Ob Gott mir diesseits oder jenseits des Todes hilft, oder mich diesseits oder jenseits des Todes am Leben erhält, macht nichts aus. Auf jeden Fall wird er mir helfen. – Herbert Jantzen

 

b. Die Begründung: 2, 11E

sie kämpfen wie Soldaten gegen die Seele,

Das Leben nach den Wünschen des Leibes widerstreitet dem, was zum Leben/Wohlergehen der Seele dient.

Die Lüste streiten gegen die Seele, sie halten sie nicht am Leben. Man meint, man bekomme Befriedigung, bekommt sie aber nicht. Seele = Leben selbst.

Welche Stellen besonders?:

Sex. Organe; Gaumen;

Muskeln (Bequemlichkeit/Bett); Haut (Temperatur); Augen (Sehen wollen, ...); allg.: Diesseitigkeit.

Gib acht, wenn dir kalt ist. Es kann eine Versuchung sein. Z. Bsp. Petrus am Feuer.

 

Aber wenn ich zuerst verzichte und das aus der Hand Gottes nehme, was er mit gibt, dann bleibe ich am Leben; dann kann ich wirklich das Leben genießen (vgl. 3, 10f) auch bei allem Verzichten.

Warten lernen! Jes 28, 16

Wer wirklich davon überzeugt ist, dass Gott ein Gott der Liebe ist, braucht sich keine Sorgen zu machen, dass er etwas, das Gott für ihn vorgesehen hat, verpasst.

 

Exkurs zu Enthaltsamkeit und Nüchternheit:

Vgl. 1. Petrus 1, 13

2, 11; (3, 10)

4, 2

4, 8

5, 8

Rechte und falsche Begierte (Lust):

1. Petrus 2, 2: Lust nach dem Wort Gottes

1. Petrus 2, 11 fleischliche Lust

1. Petrus 4, 2 Lust der Menschen

3. Ein positiver Aufruf (betreffs der Heiden), ein Gebot: 2, 12

a. Der Aufruf zu edler Lebensführung: 2, 12A

12 und führt euer Leben unter denen, die von den Völkern sind, edel,

richtig/edel/schön/vorzüglich; lasst die Richtschnur eures Lebens /edel/schön/vorzüglich sein

unter den Heiden (Nichtchristen)

Lebe die Bibel, denn die Leute lesen nicht die Bibel, sondern dich!

Sei bereit, ein Außenseiter zu sein. (Salzkraft nicht verlieren).

 

4. Eine Begründung: 2, 12M

damit sie da, worin sie gegen euch als Übeltäter reden, auf Grund der edlen Werke, die sie mit eigenen Augen sehen, Gott verherrlichen am Tag der Heimsuchung.

Heimsuchung. Jeder Mensch wird eines Tages von Gott aufgesucht (und genau begutachtet) werden. Es kommt ein Tag der Ernüchterung für jeden Menschen.

Jetzt leben sie wie im Traum. Dann werden sie aufwachen. Die Nichtchristen sind blind dafür.

Sobald der Heilige Geist sie überführt, kommt die Ernüchterung (vgl. Lukas 15: Er kam zu sich; er kam zu Sinnen)

Hoffentlich kommt der Tag der Heimsuchung hier im Leben, – bei anderen (leider) erst am Ende.

Vgl. V. 25: Aufseher = Heimsucher

 

B. Über das rechte Verhalten in staatlichen Einrichtungen: 2, 13 - 17

1. Grundsätzliches zum Verhalten des Christen dem Staat gegenüber: 2, 13.14

Die Heilige Schrift beginnt immer die Aufforderung zur Veränderung bei denen die untergestellt sind (Ehe: die Frauen, Fam: die Kinder; Arbeit: die Arbeitnehmer).

a. Wem man sich unterordnen soll - im Allgemeinen: 2, 13A

13 Ordnet euch also aller menschlichen Einrichtung/Schöpfung unter,

Petrus bezieht sich wohl auf alle solche Einrichtungen (Schule, Behörden, ...) und er sagt grundsätzlich, soll unsere Haltung eine der Unterordnung sein.

Petrus gestattet es dem Christen nicht, zu rebellieren.

Wenn er seine Gesellschaft verändern will, muss er Wege einschlagen, die legitim sind.

Der Christ muss bereit sein zu leiden. Wir haben hier nicht das Paradies.

Der Nichtchrist, der ja keine Hoffnung über dieses Leben hinaus hat, ist angewiesen darauf, zu versuchen hier auf Erden sein Paradies einzurichten. Aber der Christ ist nicht darauf angewiesen. Er ist bereit zu sterben.

Dies ist nicht seine Heimat, deshalb kann er vorübergehender Weise hier leiden, Nachteile auf sich nehmen.

Auf der anderen Seite sind dem Christen eigentlich größere Möglichkeiten gegeben zur Veränderung der Gesellschaft als dem Nichtchristen, weil der Christ den Gott Himmels und der Erde als Autorität hat, und er kann sich an die höchste Instanz wenden.

Z. Bsp. John Knox und Bloody Mary in Schottland.

Daher: ein Christ kann es sich leisten, dem Staat untertan zu sein.

Der Christ hat die Möglichkeit, denen die über ihn gestellt sind, ins Gewissen zu reden. Dieses kann ein Christ besser als ein Nichtchrist.

Wenn ein Christ sein Leben durchschauen lässt und Menschen merken, er ist konsequent und treu, kann er mehr ausrichten.

 

c. Wem man sich unterordnen soll - im Einzelnen: 2, 14

14 sei es dem König als dem Überragenden oder

den Statthaltern als denen, die durch ihn geschickt werden zur Vergeltung der Übeltäter aber zum Lob derer, die Gutes tun,

 

Was ist die Aufgabe eines Staates? –

Röm. 13: zweifache Aufgabe:

2. Die Begründung: 2, 13 und 15 - 16

a. Des Herrn wegen. 2, 13

des Herrn wegen:

Das ist der Grund und der Beweggrund.

Weil unser Herr es uns befiehlt.

Weil unser Herr es vorlebte.

Weil wir ihn hier vertreten (wie ein Konsulat die Regierung des eig. Landes) und er für Ordnung ist.

b. Gottes Wille. 2, 15

15 weil es so Gottes Wille ist, dass ihr durch Gutestun

Gutestun kann aktiv oder passiv sein (z. Bsp. nicht zu schelten, wenn man ungerechter Weise leiden muss).

Es ist nicht der Wille Gottes, dass wir uns mit Gewalt auflehnen. Es ist der Wille Gottes, dass der Christ sich durch Gutestun verhält, in einer Gesellschaft die ihn als Fremdkörper empfindet.

die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt:

Petr sagt nicht, wir sollten Menschen zum Schweigen bringen, sondern er sagt, wir sollen die Unkenntnis von Menschen zum schweigen bringen.

Wie?

- Indem man ihnen Information gibt.

- indem man ihnen Gutes tut.

Petrus räumt ein, dass es möglich ist, dass Menschen, die uns nicht verstehen, nicht genügend über uns wissen. Sie wissen nicht genügend über Christus, über Gott u.s.w.

Das ist ein möglicher Grund für ihre Handlungen, deshalb sollen wir nicht gleich sündhaft reagieren, nicht meinen, sie täten das aus Bosheit heraus.

Zunächst positiv von ihnen denken.

c. Leibeigenschaft unter Gott. 2, 16

16 als Freie, und nicht als solche, die die Freiheit als Deckmantel für die Bosheit verwenden,

Wir sind frei.

Aber diese Freiheit ist nicht eine Freiheit in Bezug auf die Gesellschaft. Wir sind eingebunden als Untertanen im Staat.

Wir sind frei geworden von der Sünde.

Kol. 2, 20. Gemeinde Jesus ist grundsätzlich nicht von dieser Welt. Und doch hat uns Gott in diese Welt hinein gesetzt. Und wir sollen uns freiwilliger Weise unter den Staat unterordnen, aber als Freie.

Wir sind frei. D. h., wir brauchen uns nicht durch die Handlungsweise unseres Gegners bestimmen zu lassen:

Wir müssen nicht mit denselben Waffen umgehen, mit denen unsere Gegner umgehen. (z. B. Lüge.) Wir müssen auch nicht auf dieselbe Art und Weise sprechen. (Wenn ihr hart redet, reden wir auch hart. Nein!)

Wir sind nicht gezwungen, so zu handeln wie die anderen.

 

sondern als leibeigene Knechte Gottes;

Ich muss nicht tun, was diese Welt tut. Ich darf nun tun was Gott sagt, und dort bin ich ein Sklave.

Wenn die Untertänigkeit Jesus Christus gegenüber mit der Untertänigkeit im Staat in Konflikt gerät, dann sollen wir das tun, was Gott will. Apostelgeschichte 5, 29: Es gehört sich, sich Gott (als Autorität) zu fügen, mehr als den Menschen.

 

3. Zusammenfassung: 2, 17

Wie sieht die Unterordnung aus?

a. Unterordnung in der horizontale Ebene: 2, 17A

Die Menschen werden in zwei Gruppen aufgeteilt: Gemeinde und Welt

.I. In der nichtchristlichen Gesellschaft

17 ehrt alle;

- Keiner ausgenommen. Jeder Mensch ist im Bilde Gottes geschaffen und ist also ehrwürdig.

Wir gehen nicht abschätzig mit Menschen um.

Wir äußern uns nicht abschätzig über Menschen.

Nicht einmal über die Zigeuner; jem sagte: „die Zigeuner brauchst du nicht zu grüßen“.

Wir grüßen Menschen. Keiner ist von seiner Stellung her unwürdig meines Grußes.

 

.II. In der Gemeinde

liebt (mit Zuneigung) die Bruderschaft;

Wer ist die Bruderschaft?

Das Entscheidende und Wichtigste im Verhalten unter Christen ist die Liebe!

1. Korinther 16:14  Euer Alles geschehe in Liebe.

 

b. Unterordnung in der vertikale Ebene: 2, 17E

.I. In der Beziehung zur absoluten Obrigkeit

fürchtet Gott;

Fürchten ist mehr als ehren, mehr als „ehrfürchtig sein“.

.II. In der Beziehung zur weltlichen Obrigkeit

ehrt den König; -

König müssen wir nicht fürchten, er ist nicht die höchste Autorität.

 

C. Über das rechte Verhalten im Sklavenverhältnis [o: im Beruf]: 2, 18 - 25

Viele seiner Leser waren Leibeigene.

Hier Hausdiener oder Haussklaven. Wir können es auf uns anwenden, wenn wir Arbeitnehmer sind (im Beruf).

Das Christentum hebt nicht ohne weiteres die Missstände in der Gesellschaft auf, auch nicht in der Gemeinde. Es gibt immer noch die Sklaverei zur Zeit des Petrus, auch bei Christen.

1. Der Aufruf zur Unterordnung: 2, 18

18 die Hausdiener sollen sich dabei ihren Gebietern in aller Furcht unterordnen,

 

in aller Furcht: nicht vor dem Menschen/Chef, sondern vor Gott!

Wenn das von Sklaven gefordert wurde, dann vermögen wir, die wir frei sind, sicherlich diesem nachzukommen.

 

nicht allein den guten und milden, sondern auch den verkehrten,

= die, die verdreht worden sind, = deshalb: die Merkwürdigen, Krummen, Unvernünftigen, die Unvernünftiges fordern,

= mit denen man nicht reden / argumentieren kann

Sie kennen nur Eigenwilligkeit („so wie ich es sage, so hat es zu sein, auch wenn es falsch ist“).

Verkehrt = verdreht (irgend etwas in seinem Leben hat ihn verdreht).

Jeder von uns hat einen Sinn für das, was richtig ist. Da gibt es einen Konsens bei jedem Menschen.

(Gewissen sagt uns, wenn etwas richtig oder unrichtig ist. Es meldet! Das Gewissen wird nicht nur von der Umwelt geprägt. (Lies C.S. Lewis: Pardon, ich bin Christ, 2. K. )

Arbeitnehmer überall sind sich einig, wann ein Arbeitgeber „gerade“ ist und wann er „verkehrt“ ist.

 

2. Fünf Begründungen für leidenswillige Unterordnung: 2, 19 - 25

Petr. zeigt, warum sie sich auch dann unterordnen sollen, wenn es Leiden bedeutet.

(Gott setzt voraus, dass wir Menschen denken und auch Begründungen brauchen. Daher gibt er sie uns.)

Warum sollen wir nicht nach den eigenen Lüsten leben und unser Leben edel/schön sein lassen - als Haussklaven?

 

5 Begründungen für leidenswillige Unterordnung:

Warum sollen die Unteren bereit sein, zu leiden, den unteren Weg zu gehen?

a. Wir sollen uns im Leiden unterordnen, denn es ist etwas Schönes und Gottwohlgefälliges, wenn wir um des Gewissens willen leiden. 2, 19 - 20

Petr zeigt, was wohlgefälliges Leiden ist.

(Es gibt ja verschiedene Arten von Leiden. vgl. Folie)

19 denn dieses ist Gnade,

charmant, angenehm, edel, dankbar - d.i. die ursprüngliche Bedeutung von Gnade

wenn jemand wegen der Gewissensbindung an Gott

o: wegen des/eines Gewissens, das Gott gehört,

 - wegen eines Gottesgewissens, eines Gewissen, das Gott in den Menschen gegeben hat und das ihm im letzten Sinn gehört und auch Gott zugeordnet ist.

Ein Christ ist jemand, der nicht mehr über sich selbst verfügt, nicht mehr über sein Gewissen verfügt. Nun ist es Jesus, der das Gewissen bestimmt und sagt, was gut ist und nicht gut ist. Die Heilige Schrift ist Gott, redend! Wenn ich von der Heiligen Schrift geprägt bin, wird mein Gewissen von Gott geprägt. Nun sagt Petr: Lasst euer Gewissen im Zeichen der Gott - Zugehörigkeit handeln/wirken.

Betrübnisse erträgt

= Traurigkeiten; - Wir werden oft verletzt durch merkwürdige Vorgesetzte.

und dabei ungerechterweise leidet,

20 denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr gesündigt habt und deswegen mit Fäusten geschlagen werdet und dabei erduldet? Jedoch wenn ihr Gutes tut und leidet, und das erduldet, dieses ist Gnade bei Gott,

Wenn wir zu leiden haben, weil wir vor Gott in rechter Weise dem Gewissen nach gehandelt haben, ist das vor Gott angenehm. - weil er dadurch Ehre bekommt! ® wenn das für Gott angenehm ist, dann ist das auch für mich angenehm, dann kann ich es auch annehmen. Ich kann dann vor ihm auch Betrübnisse ertragen.

Es kann dann so sein, dass ihr dann leiden werdet (z. Bsp. Eure Arbeitsstelle verliert)

Das ist vor Gott etwas Schönes. Wir müssen diese Betrübnisse (o: Verletzungen) erdulden.

 

b. Wir sollen uns im Leiden unterordnen, denn es ist unser Ruf. 2, 21A

Warum sollen die Unteren bereit sein, zu leiden, den unteren Weg zu gehen?

21 denn hierzu wurdet ihr gerufen,

gerufen (¹ berufen!)

Petr hilft dem Sklaven hier, Sinn zu bekommen in seinem Lebensweg.

Der Sklavendienst kann sinnlos sein, ...

Aber: Das Ziel eines Christen ist nicht Sinn oder Selbstverwirklichung, sondern

das Ziel des Christen ist, in seinem Leben Jesus zu verwirklichen.

Jesus Christus hat uns gezeigt, wie man als Sklave leidet: Phil. 2

Exkurs: Wozu rief uns Jesus?

5, 10: zu seiner ewigen Herrlichkeit: um eines Tages bei Jesus zu sein

3, 9: um Segen zu bekommen, aber auch:

2, 21: um so zu leiden wie er litt: ungerechterweise

Es gehört zum Christsein, dass man leidet:

2. Tim. 3, 12; 1. Thessalonicher 3, 3f Apg 14, 22f

Jeder Christ hat zu leiden, der eine so, der andere so.

Das Maß und die Form des Leidens ist eine Sache persönlicher Führung Gottes.

Diese Wege Gottes mit jedem einzelnen von uns sind Situationen, in welchen wir ihn verherrlichen dürfen.

Was ist das letzte Ziel unseres Lebens?

Gott Ehre zu bereiten dadurch, dass wir ihm ähnlich werden.

 

c. Wir sollen uns im Leiden unterordnen, denn Christus hat auch gelitten; und er ist unser Vorbild. 2, 21-23

Warum sollen die Unteren bereit sein, zu leiden, den unteren Weg zu gehen?

weil auch Christus für uns litt

Psalm 69.

Wenn Christus unsere Stelle einnahm, sind wir nun mit ihm verbunden und teilen sein Schicksal.

Weil wir in Christus starben, als er starb (vgl. Röm. 6).

Das ist der Wert des Todes Jesu Christi für uns!

Wenn Christus meinen Platz eingenommen hat, dann sind wir fortan verquickt. (Vgl. Apg. 9, 5: Jesus, den du verfolgst).

Nun sagt Petrus:

Wenn du das für dich in Anspruch nimmst, dann bedeutet dieses, dass das, was Jesus passiert, auch dir passiert. Das bedeutet für dich, genau diesen Weg zu gehen, den Jesus geht.

Jesus wird heute verfolgt (Apostelgeschichte 9, 5), gelästert. Heute leidet er (Kolosser 1, 24), und heute muss ich mit ihm zusammen diesen Leidensweg gehen, denn ich bin mit ihm verwachsen.

D. h.: es gehört zum Christsein, dass man leidet.

 

und uns dabei ein Musterbild hinterließ, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgen möchtet,

Christus hinterließ uns in seinem Leiden ein Leitbild (= ein Beispiel zum Kopieren), ihm darin nachzufolgen.

Ich soll eine Kopie von Jesus werden, ich soll in seinen Fußtapfen gehen. Wenn Christus uns voranging als Leitbild, sollen wir ihm darin folgen. Schritt für Schritt ihm nach.

Den Lamm nachfolgen, wo immer es hingeht. (Offb. 14, 4; 12, 11).

Jesus Christus hat das vorgelebt. Er hat am Kreuz gezeigt, dass Gott leiden kann und bereit ist zu leiden.

Wenn man da, wo der Druck / Streß ist, nicht sündigt, beweist man geistliche Kraft, die Kraft Jesu Christi!

Petr sagt: „Zeigt mal, dass ihr den Leidenweg gehen könnt.“

 

Jesus Christus hat uns am Kreuz gezeigt, dass Gott bereit ist, zu leiden.

Dieser Jesus Christus, der uns voran gegangen ist und uns einen Weg gezeigt hat, der lebt heute in mir;

und durch seinen Heiligen Geist will er mich dazu bringen so zu leben, wie er damals lebte,

das heißt, ich bin nicht nur auf meine eigenen Möglichkeiten angewiesen einem Bild nachzueifern und dieses zu imitieren, sondern Jesus lebt heute in mir und gibt mir heute die Kraft das zu tun. Er lebt heute sein Leben durch mich!

„Es braucht Gott, um Mensch zu sein.“ (Ian Thomas) [Nicht: Man braucht Gott, …. Nein. Nur Gott kann dieses Leben leben.]

Der, der damals so lebte, der kann heute noch so leben, nur gebraucht er jetzt mich, meinen Leib, meine Person um auf dieselbe Art und Weise zu handeln und zu sprechen.

 

Wie dieses Vorbild aussieht:

Christus tat nicht Sünde.

22 der keine Sünde tat,

Man hat also gesucht! vgl. Mt. 21ff; Joh. 12ff (vgl. 2. Mos. 11: 5 Tage vor den Passah)

Christen sind gerufen zum Leiden. Aber Noch mehr: Wir sind gerufen, im Leiden keine Sünde zu tun, - wie Jesus, die Kopievorlage!

nicht ein falsches Wort in den Mund nehmen

nicht schimpfen

nicht drohen

Er redete nicht Falsch.

noch wurde Falschheit in seinem Munde gefunden,

gefunden: Man hat also gesucht. Jesus Christus hat beim Leiden keine Sünde getan.

Wir sollen nun eine Kopie von Jesus Christus werden.

Jesus Christus: Kein falsches Wort

Kein Wort zuviel.

Kein Schimpfen, kein Drohen. (Na, wartet, Gott wird euch vergelten. Nein. Er betete für sie: Vater sie wissen nicht …).

 

Gerade dann, wenn wir leiden müssen, stehen wir in Gefahr zu sündigen.

 

Jak. 3: wer mit dem Munde nicht sündigt, der ist vollkommen.

Die Zunge ist das letzte Glied, das sich bändigen lässt, alles andere ist leichter zu besiegen.

Falsch = Unrichtiges

Wenn wir leiden, soll kein Falsch in unserem Munde gefunden werden.

Er schmähte nicht zurück.

23 der, als er geschmäht wurde, nicht wieder schmähte,

Wenn wir leiden, sollen wir nicht zurückschimpfen.

Er drohte nicht, als er litt.

als er litt, nicht drohte,

Er drohte nicht mit Vergeltung. Das hätte er tun können.

Das Verspottetwerden war für ihn ein Leiden!

Christus bewies, dass Gott bereit ist, zu leiden!

→ Wenn wir leiden, sollen wir nicht drohen.

Er stellte das Gericht Gott anheim.

es aber dem übergab, der gerecht richtet,

So sollen auch wir tun: die Vergeltung ihm übergeben. „Herr du wirst vergelten“

Es ist nicht Sünde, wenn Gott dem Bösen Böses vergilt.

Es ist nicht Sünde, wenn Gott den Gewaltigen mit Gewalt straft. Gewalt ist die einzige Sprache, die, die Sünde kennt.

Durch Gottes Gewaltakt an Jesus am Kreuz bin ich frei geworden; nun brauche ich nicht mehr Gewalt anzuwenden - auch nicht bei anderen. Aber das heißt nicht, dass ich nicht wünschen darf, dass der andere bestraft werde – der, der mich misshandelt.

Gerechtigkeit verlangt Bestrafung.

Ein gesunder Christ wünscht, dass eines Tages Gerechtigkeit waltet. Er trägt in sich ein gereinigtes Gerechtigkeitsempfinden. Dieses Gerechtigkeitsempfinden ist sensibilisiert worden. Und deshalb ist es für einen Christen noch schmerzlicher, wenn er Unrecht leiden muss. Und er hat ein Recht zu wünschen, dass die Ungerechtigkeit, die ihm getan wird, eines Tages bestraft wird.

Nur: Gerade da muss er vor Gott handeln. „Herr, ich übergebe das dir! Nicht ich bin die Polizei, nicht ich nehme die Gewalt in meine Hand, Herr! Ich kann warten, ich kann leiden, und du gibst mir die Kraft dazu. Ich bin bereit den Mund zu halten und die Hand zurückzuziehen. vgl. Phil. 1, 27; 1. Thes. 2, 16

Sieg besteht nicht darin, dass wir einfach alles dulden.

Wo es möglich ist, sollen wir in das Gewissen der Sünder sprechen.

 

Uns ist es nicht erlaubt, zu sündigen, wenn wir leiden, denn die Sünde gehört ans Kreuz.

Christus trug unsere Sünden, als er litt. 2, 24A

 

24 der selber unsere Sünden in seinem eigenen Leib auf das Holz (w: Baum) hinauftrug,

Baum: eine Form von Galgen 5. Mos. 21, 22 – 23

 

d. Wir sollen im Leiden nicht sündigen, denn das entspricht unserer Stellung. 2, 24

Warum sollen die Unteren bereit sein, zu leiden, den unteren Weg zu gehen?

 

Wir sind in Bezug auf das Sündigen Verschwundene. 2, 24E

damit wir, den Sünden weg - geworden,

Als Christus starb, verschwanden auch wir von der „Bildfläche“. Wenn Jesus an meiner Stelle gestorben ist, dann bin ich nicht mehr, ich existiere nicht.

Es ist um so bedeutungsvoller, dass gerade Petrus dieses Wort gebraucht!

Denn, gerade wenn wir Unrecht leiden müssen, tendieren wir dazu, uns selbst zu rechtfertigen.

Wir haben ein Bedürfnis, etwas zu gelten; wir wollen nicht sterben. Wir wollen nicht beschimpft werden, wir wollen nicht wie Nichtse betrachtet werden, wir wollen in den Augen der Menschen etwas gelten. Wir fühlen uns verletzt.

Weil du wiedergeboren bist, existierst du in den Augen Gottes, aber du hast keine Rechte hier auf Erden.

Wenn die Sünde eine Einladung an mich heran trägt, bin ich nicht da!

 

Christus litt, damit wir der Gerechtigkeit leben sollten. 2, 24E

damit wir … der Gerechtigkeit leben,

Wir leben nicht mehr für die Sünde, sondern für die Gerechtigkeit - weil Jesus lebt, lebe auch ich; ich bin mit ihm verwachsen.

Wir wurden durch Christi Tod geheilt von der Sünde (und vom Sündigenmüssen). 2, 24E

durch dessen Strieme ihr geheilt wurdet,

Wie geheilt? – Petrus spricht hier nicht von Krankheit; sondern von der Sünde.

Beachte: eine Wunde (Einzahl): eine Todeswunde am Hals des Lammes (Offenbarung 5) vgl. das Bild vom Lamm 1, 18.

e. Wir sollen uns im Leiden unterordnen, denn wir haben einen Hirten und Aufseher unserer Seelen. 2, 25

25 denn ihr wart wie umherirrende Schafe, jedoch seid ihr nun umgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen;

Dieser Hirte ist ein treuer Hirte und schaut nach jedem Schaf. Ps. 23, 3ff. Er „sucht heim“ - vgl. V. 12!

Er weiß, wann wir benachteiligt werden, etwas einzustecken haben.

Wenn wir zu leiden haben, müssen wir grundsätzlich fest halten: Der Herr ist mein Hirte; mir mangelt rein gar nichts; ich habe was ich brauche; die Gnade reicht aus für mich. 2. Kor. 12, 9.

So wie er mich führt, ist es richtig.

5. Mos. 32, 4.5 Er ist ein Fels, vollkommen ist sein Tun, gerecht und gerade ist er

– auch in seinen Wegen mit mir!

Aufseher = der nach allem schaut, „Bischof“.

Der Herr übt die Aufgabe eines „Aufsehers“ / Ältesten aus.

Ein Hirte (= Ältester) sucht heim, schaut nach dem Rechten. Jesus Christus schaut nach mir. Oft merke ich gar nicht, wie sehr er auf mich aufpasst – auch des Nachts, auch wenn die Versuchung kommt. Seine Augen sind nie geschlossen.

Er ist Hirte: Mein Führer und meine Kraft.

 

D. Über das rechte Verhalten in der Ehe: 3, 1 - 7

1. Aufruf zur Unterordnung (Frauen): 3, 1 - 6

a. Der Aufruf selber: 3, 1A

1 ebenso – Es beginnt kein neuer Satz. Der Gedanke ab 2, 11 setzt sich fort. Wie sieht 2, 11 - 12 in der Ehe aus? - es sieht so aus, dass die Frau bereit ist, den unteren Weg zu gehen.

Hier werden alle christlichen Frauen angesprochen, unabhängig davon, ob die Männer gläubig sind oder nicht.

Wenn alle Frauen dieses tun sollen, sollen es auch die tun, die ungläubige Männer haben.

sollen sich die Frauen den eigenen Männern unterordnen,

auch die, die ungläubige Männer haben

b. Ein wünschenswerter Zweck: 3, 1E

damit auch, wenn einige dem Wort ungehorsam sind, sie durch die Lebensführung der Frauen ohne Wort gewonnen werden,

Dieses hier ist nicht eine Verheißung, sondern ein wünschenswertes Ziel. 1. Korinther 7, 16.

Wenn Männer gewonnen werden, dann deshalb, weil die Frau es so vorgelebt hat.

D. h., das Leben der Frau ist Evangelium (Wort Gottes/Verkündigung) geworden - ohne Wort!

Die Stärke der Frauen ist „ohne Wort“ umzugehen! (vgl. 1. Korinther 14, 34; 1T 2, 10ff)

D. h., Jesus Christus hat dann eine Möglichkeit, zu dem Mann zu reden – „ohne Worte“. ® Der Mann wird Fragen stellen. Die Frau wird die Fragen schlicht und in Demut und Sanftmut beantworten. Sie wird ihn nicht bombardieren mit Argumenten etc. !

 

Das gilt auch für christliche Ehen, für Situationen, wo der Mann nicht so hingegeben und treu den Weg geht.

 

V. 1: wenn einige dem Wort ungehorsam sind

Wir beachten den Ausdruck „dem Wort ungehorsam“:  Petrus setzt das WORT gleich mit der Person, von der das Wort ausgeht: Christus.  

Wer dem Wort nicht gehorcht, gehorcht Jesus Christus nicht. Wer auf das Wort (Wort Gottes, d. h., die Botschaft des AT und NT) hört, hört auf Christus; denn ER ist es, der verkündet wird. (Die von den Aposteln verkündete Botschaft ist eine Person. Vgl. 1. Korinther 1, 23; 2, 2; Philipper 1, 16) In den Augen des Petrus ist die Wort-Milch (2, 2) letztlich eine Person: Jesus Christus. Wer die Milch schmeckt, schmeckt Christus. (Vgl. 2, 3.)

Welche Beziehung du zu Jesus Christus hast, zeigt sich u. a. darin, welche Beziehung du zur Bibel hast! D. h., wenn jemand die Bibel nicht liebt, darf man daraus schließen, dass er Jesus Christus nicht liebt.

Wenn ich meine Frau liebe, werde ich gerne dem zuhören, was sie sagt.

 

c. Ergänzende Hinweise über ihre Lebensführung: 3, 2 - 4

.I. Ihre Furcht: 3, 2

2 wenn sie eure in Furcht geführte saubere Lebensführung sehen,

nicht in Frucht vor dem Mann, sondern vor Gott.

Aber ihre Gottesfurcht führt sie dazu, auch vor dem Mann Frucht (= Ehrfurcht) zu haben: Eph. 5, 32f.

[[Sie fürchtet also nicht ihren Mann, weil er furchterregend ist, sondern sie fürchtet ihren Mann, weil Gott zu fürchten ist.]]

 

.II. Ihre Reinheit: 3, 2

eure in Furcht geführte saubere Lebensführung

den keuschen Wandel.

 

Wie sieht dieses nun aus?

.III. Ihr Schmuck: 3, 3 – 4
Was der Schmuck nicht ist

3 deren Schmuck nicht der äußerliche sei

Gott ist für Schönheit und Ordnung (gr: kosmos – schön und ordentlich). Und Gott bestimmt, was schön ist.

Aber nicht die äußerliche Schönheit ist das Entscheidende. Nicht die Kleidung, nicht die Frisur, nicht das Metall, das wir umhängen oder anstecken.

… nicht der äußerliche [Schmuck] - Flechten der Haare und Umhängen von Gold oder Anziehen von Kleidern - ,

Es gab – und gibt – exzessiven Haarschmuck, Kleiderschmuck, Metallschmuck.

Die Frage ist: Wohin lenke ich - als Frau - die Augen der Männer?

Unser Schmuck (in Kleidung, Behängung und Haartracht) soll so sein, dass die Aufmerksamkeit auf das Angesicht gezogen wird. Und unser Auftreten soll dergestalt sein, dass der innere Schmuck des Herzens im Vordergrund steht.

Gott ist für Schönheit, denn er selbst hat Schönheit geschaffen. Und er allein bestimmt, was schön ist und was nicht. Nur muss alles im rechten Verhältnis stehen. Vorrangig geht es um den inneren Menschen.

Auch der äußere Mensch, darf dem inneren entsprechen.

Die Leviten im AT waren schön und sauber gekleidet, wenn sie sich versammelten und dem Herrn Lob sangen.

1Ch 16:29 Gebt Jahwe die Herrlichkeit seines Namens; bringt eine Opfergabe und kommt vor sein Angesicht; betet Jahwe an in heiliger Pracht!

Psalm 29, 2: Bringt Jahwe die Ehre seines Namens. Betet Jahwe an in heiligem Schmuck!

Psalm 96:9 Betet Jahwe an in heiligem Schmuck. Erzittert vor seinem Angesicht, ganze Erde!

Gott ist für Schönheit und Ordnung (gr: kosmos – schön und ordentlich).

Schmuck ist mehr als Metall um Hals, Finger und Arme. Auch Kleidung ist Schmuck: ein schöner Rock, auch die Krawatte, auch die Haartracht), auch jede Verzierung von Gegenständen, Wohnungen, Gärten ist Schmuck.

Anziehen von Kleidern

Es geht Petrus nicht um die Frage, ob Menschen sich besondere Kleider anziehen sollen bzw. nicht sollen. Frauen ziehen sich Kleider an, schöne Kleider, wenn sie in die Versammlung gehen. Auch wir Männer ziehen zu bestimmten Anlässen eine Krawatte an, ein schönes Hemd, eine schöne Hose, ein Sakko. Wenn wir einem Ereignis (und/oder dem Tag) besonderem Wert beilegen, ziehen wir uns schön an (z. B. Hochzeit, Sonntagsversammlung). Wir wollen das Ereignis von den alltäglichen Ereignissen unterscheiden – zur Ehre Gottes.

 

Flechten der Haare …

Es geht nicht um die Frage, ob man Haare flechten soll. Wer das Haar zu einem Knoten zusammenbindet, flechtet es.

 

deren Schmuck nicht der äußerliche sei

Die Frage ist, was Petrus hier meint. Er verbietet nicht, sich Kleider anzulegen, sich die Haare zu flechten oder sich sonst irgendwie zu schmücken. Aber nicht darin soll das Schöne einer Frau bestehen. D. h.: nicht auf das Äußere sollen wir die Aufmerksamkeit lenken.

Unsere Gedanken sollen nicht an dieser äußerlichen Welt haften bleiben. Die Blicke der Männer sollen nicht auf die Kleidung, den Hals, die Augen der Frauen gelenkt werden.

 

Die Gemeinde hat sich in Fragen der Kleidung (d. h.: in der Frage, wie die einzelnen gekleidet sind, wenn die Gemeinde versammelt ist) den Hirten zu unterordnen. Und die Hirten haben die Verantwortung, nur das zu lehren, was die Heilige Schrift lehrt; sie haben die Verantwortung, in Liebe, Weisheit, Feingefühl mit den Geschwistern umzugehen. Aber sie haben auch klare Linien (Grenzen) aufzuzeigen und dafür zu sorgen, dass die Heiligkeit gewahrt bleibt.

Wenn niemand ein Kettchen um den Hals trägt, ich aber trage eines, so wird die Aufmerksamkeit auf mein Kettchen gelenkt. Wenn alle Kettchen um den Hals tragen, geschieht dieses nicht.

Die Hirten tragen Verantwortung. Sie müssen für alles Rechenschaft ablegen, was in den Versammlungen geschieht.

Dafür, wie die Geschwister in den Häusern gekleidet sind, können die Hirten nicht zur Verantwortung gezogen werden.

 

Exkurs zum Schminken:

Was geschieht durch das Schminken der Augen?

Man richtet die Aufmerksamkeit auf die eigenen Augen, und zwar auf das Äußere der Augen. Das Mädchen lenkt die Augen der Männer auf sich selbst.

Spr 6:25  Begehre nicht in deinem Herzen nach ihrer Schönheit, und sie fange dich nicht mit ihren Wimpern!

Warum die Betonung der Wimpern? Hier: Verführung mittels der Augen.

HL 1:10  Deine Wangen sind lieblich in den Kettchen, dein Hals in den Perlenschnüren.

Jes 3:16-23  Und Jahwe sagte: „Weil die Töchter Zijons hoffärtig sind, und einhergehen mit gerecktem Halse und blinzelnden Augen, und trippelnd einhergehen und mit ihren Fußspangen klirren:  17 ….  18 An jenem Tage wird mein Herr wegnehmen den Schmuck der Fußspangen und der Stirnbänder und der Halbmonde;  19 die Ohrgehänge und die Armketten und die Schleier;  20 die Kopfbunde und die Schrittkettchen und die Gürtel und die Riechfläschchen und die Amulette;  21 die Fingerringe und die Nasenringe;  22 die Prachtkleider und die Oberröcke und die Umhänge und die Beutel;  23 die Handspiegel und die Hemden und die Turbane und die Überwürfe.

 

Was geschieht durch das Schminken noch?

Man verdeckt das Innere, das Eigentliche der Persönlichkeit. Die Augen sind ja die Fenster zum inneren Menschen. Beim Auge ist jeder Millimeter wichtig. Wir sprechen viel mit den Augen. Verdeckt die Frau nun aber die Augenpartien mit Schminke, so kann sie das Gegenüber über den tatsächlichen Ausdruck der Augen, die das Innere ausstrahlen, hinwegtäuschen.

D. h. beim Schminken der Augen betont man das Äußere, um etwas Inneres zu verbergen. Augen geben geschminkt nicht mehr den wahren Gesichtsausdruck wieder, so wie Gott ihn geschaffen hat.

Die Frau, die sich schminkt, zeigt, dass sie großen Wert darauf legt, wie sie vor anderen Menschen erscheint; und möglicherweise will sie etwas vorgeben, was sie nicht ist. (Sie tut das bewusst oder unbewusst.) Zugleich will sie aber auf keinen Fall ihr Inneres preisgeben.

 

Was hingegen der wirkliche und wichtige Schmuck ist

4 sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Wesen des sanften und stillen Geistes, der verborgene Mensch des Herzens, der vor Gott von hohem Wert ist,

Der Frau ziemt Sanftmut und Stillesein! –

1T 2:11-12  Eine Frau lerne in Stille, in aller Unterordnung.  12 Einer Frau erlaube ich nicht zu lehren noch über den Mann zu bestimmen, sondern [sie hat] in der Stille zu sein,

1. Korinther 14:34-35  Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen eure Frauen in den Versammlungen ‹der Gemeinde› schweigen, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern [aufgetragen], in Unterordnung zu sein, so wie auch das Gesetz sagt.  35 Wenn sie etwas zu lernen wünschen, sollen sie zu Hause die eigenen Männer fragen, denn es ist für Frauen schändlich, in der Versammlung ‹der Gemeinde› zu reden.

Der Frau ziemt Zurückhaltung! - auch im äußeren Erscheinen.

Auf welchen Schmuck kommt es an?

1T 2:9-10  ebenso auch, dass die Frauen sich selbst in schicklichem Betragen schmücken, verbunden mit Zurückhaltung und einem gesunden Sinn ‹und Züchtigkeit›, nicht in Flechtwerk oder Gold oder Perlen oder kostspieliger Kleidung,  10 sondern – was Frauen ziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen – durch gute Werke.

Was der Schmuck wert ist

der verborgene Mensch des Herzens, der vor Gott von hohem Wert ist,

Der innere Mensch ist vor Gott von hohem Wert.

Das Wort hier ist dasselbe, das man beim Einkaufen gebraucht. Die Kleider kosten viel Geld. Aber dieses Herz hat vor Gott viel mehr Wert!

Nun sagt Petrus, dieser inwendige Schmuck, der zum Tragen kommt im Verhalten, in der Familie, in der Ehe, das ist etwas, das bei Gott einen hohen Preis hat.

 

d. Motivation für ihre Lebensführung: 3, 5 - 6

Die Beispiele aus dem Alten Testament.

.I. Die heiligen Frauen im Alten Testament allgemein
Sie schmückten sich einst auch so.

Und wie gingen sie mit Haarschmuck, Kleiderschmuck und Metallschmuck um?

Abraham gibt dem Knecht Schmuck mit für die künftige Braut. (1.Mose 24). Es war also nicht so, dass heilige Frauen keinen Schmuck trugen. Sie trugen Schmuck; aber ihre Gedanken hafteten nicht am Schmuck, sondern sie waren Menschen mit Gottesfurcht.

Vgl. auch Hld 1, 10.“Deine Wangen sind lieblich in den Kettchen, dein Hals in den Perlenschnüren. Wir wollen dir goldene Kettchen mit silbernen Punkten machen

5 denn auf diese Weise schmückten sich auch einst die heiligen Frauen,

Sie hofften auf Gott

- nicht auf Überredungskünste

die auf Gott hofften

Ihre Hoffnung ruhte auf Gott. Sie hofften nicht auf den Ehemann (z. B., dass er sich ändere).

Jeder von uns ist ohnmächtig, die eigene Lage zu verändern. Oft ist es so, dass man etwas in fleischlicher Weise unternimmt, und dann wird die Situation schlimmer als vorher.

Sie unterordneten sich ihren eigenen Männern

und sich ihren eigenen Männern unterordneten,

.II. Sarah im Besonderen
Sarah als ein gutes Beispiel

Einwand: Aber nicht jeder von unseren Männern ist wie Abraham.

– Egal, was für ein Mann die Frau hat, sie soll sich unterordnen, freiwillig, des Herrn wegen.

 

6 wie Sarah dem Abraham gehorchte und ihn „Herr“ nannte,

Sie gehorchte Abraham und nannte ihn sogar mal (vor Drittpersonen) ihren „Herrn“ 1. Mos. 18

 

V. 6 erklärt, was „unterordnen“ heißt: gehorchen, ehrfürchtig von dem Mann reden, Respekt; seine Entscheidung stehen lassen, nicht bloßstellen.

Es ist die Rolle der Frau, dem Mann eine ergänzende Hilfe zu sein, sodass er das ihm von Gott Aufgetragene besser verrichten kann:

Mann und Frau arbeiten nicht nebeneinander, sondern miteinander.

 

Sarah als ein wichtiges Beispiel

Sarah ist die Stammmutter der Gläubigen des Neuen Testaments.

 

deren Kinder ihr wurdet,

Glaubenskinder

 

als solche, die Gutes tun und keinerlei Erschrecken fürchten;

Das, was der Frau Furcht einjagen könnte, soll sie nicht fürchten!

Frauen haben ein großes Sicherheitsbedürfnis. Sie sind oft ängstlich.

 

2. Aufruf zum Ehren (Männer): 3, 7

a. Der Aufruf selber: 3, 7A-M

.I. Das Wohnen mit der Frau entsprechend der Kenntnis: 3, 7A

7 ebenso sollen die Männer

Sie sollen so wie die Frauen leben, und diese so wie die Haussklaven, und diese wie die Bürger,

Wie: wie in 2, 11-12 gesagt.

NICHT nach den eigenen Lüsten

NICHT nach dem eigenen Gutdünken,

sondern ein Leben, das vor IH. Mose (und unter den „Völkern“) gut und schön/angenehm ist (2, 11.12).

 

entsprechend der Kenntnis

d. h.: in dem Wissen, dass sie das schwächere Gefäß ist und feinfühliges Verhalten des Mannes braucht.

Um Frauen richtig zu kennen, muss man sie studieren.

mit dem weiblichen Gefäß

Gefäß: Jeder Christ ist ein Gefäß Gottes.

Wozu Gott dieses Gefäß gebraucht, ist Gottes Sache.

Für uns ist Hauptsache, dass wir brauchbar und sauber sind.

2. Tim. 2.

als dem schwächeren zusammen wohnen

Von Natur aus ist die Frau schwächer - nicht überall, nicht dass der Mann immer und in allem stärker ist. Aber sie soll als Schwächere geschützt werden. Frauen haben ein großes Sicherheitsbedürfnis.

In Manchem sind die Frauen aber auch stärker (z. Bsp. in der Hingabe!).

 

A. Biologische Unterschiede

Die Frau hat mehr Hormonarten als der Mann.

Verschiedene Drüsen arbeiten anders als beim Mann.

Wichtige biol. Funktionen sind naturgemäß anders als beim Mann (Menstruation, Schwangerschaft). Das wirkt sich häufig auf das Wechselbad der Gefühle aus, der Mann versteht sie nicht.

Das Herz der Frau schlägt schneller. Der Blutdruck ist aber häufig niedriger. Sie neigt in den mittleren Jahren weniger zum Bluthochdruck und ist weniger für Herzinfarkte anfällig.

Die Lunge der Frau ist kleiner: Die Atemkapazität ist daher bei ihr geringer als beim Mann (Verhältnis 7:10)

Aber Magen, Nieren, Leber, Blinddarm sind bei der Frau größer (warum weiß man nicht)

Das Blut der Frau ist dünner. Sie hat ca. 20% weniger rote Blutkörperchen. Deshalb ermüdet sie häufig schneller, leichter Kreislaufschwierigkeiten.

Das Skelett der Frau ist anders als beim Mann (Beckenknochen z.B.)

Der weibliche Körper ist wesentlich komplizierter als der männliche, normalerweise auch störungsanfälliger.

Der Rhythmus und das Empfinden der Frau wird stark beeinflusst von dem Monatszyklus.

Die körperliche Kraft des Mannes ist häufig größer.

Dagegen erträgt die Frau oft höhere Temperaturen besser.

Frauen leben „in Deutschland“ durchschnittlich 34 Jahre länger als der Mann.

 

B. Wesensmässige Unterschiede

Der Mann entwickelt sein Selbstwertempfinden besonders durch Erfolg im Beruf ‑ die Frau in der Beziehung zum Mann. ‑

Der Mann ist häufig beständiger in großen Dingen; ungeduldig und leicht erregbar in kleinen Dingen. ‑ Die Frau dagegen ist oft detailorientiert.

Beim Mann steht häufig der Verstand im Vordergrund. ‑ Die Frau ist mehr mit dem Gefühl und dem Empfinden verbunden.

Der Mann trifft oft langsamer einen Entscheidung (und bleibt dann dabei) ‑ Die Frau kann Entscheidungen leichter wieder korrigieren.

Der Mann ist häufig skeptischer als die Frau. (Manoah)

Der Mann spricht nicht so gerne über seine Gefühle wie die Frau.

Der Mann ist schneller entmutigt als die Frau. Er braucht Bestätigung, Bewun­derung und Ansporn durch seine Frau.

Der Mann ist sehorientiert. Die Frau mehr vom Gehör.

 

3, 7 wohnt bei ihnen mit Einsicht/entsprechend dem Wissen

Wohnen bezieht sich hier nicht auf geschlechtliche Verbindung.

mit Einsicht = im Bewusstsein der Unterschiedlichkeit.

Deshalb hat Gott in seiner Weisheit auch die Aufgaben und Verantwortlichkeiten in der Gemeinde unterschiedlich verteilt

 

.II. Das Erteilen von Ehre: 3, 7M

und ihm Ehre erteilen als solche, die auch Miterben der Gnade - nämlich Miterben des Lebens - sind,

Vom Mann wird nicht gesagt, er solle seine Frau fürchten (von der Frau schon: Eph. 5, 33), sondern er soll ihr Ehre erteilen.

® fürchten ist etwas anderes als ehren! Fürchten ist stärker!

Der Mann soll die Frau durch die Augen Gottes sehen.

Die Ehefrau steht letztlich nicht dem Mann zur Verfügung, sondern Gott.

1Kor. 7: Lebe so, wie wenn du keine Frau hättest, d. h.: hänge nicht dein Herz an sie.

Vgl. Spurgeon: Herr, du hast ihn mir gegeben für eine Zeit. Gelehnt war er, nun darfst du ihn wieder haben.

Wir leben, wie wenn der andere mir ein Geschenk wäre. Gott bestimmt das Leben meiner Frau, nicht ich!

 

b. Eine Begründung: 3, 7E

so dass eure Gebete

Gemeint sind die (einzelnen) Gebete der Männer, nicht nur die Gebete des Ehepaares.

nicht abgeschnitten werden;

Es gibt also Hindernisse für meine und deine Gebete!

Die Gebete wollten eine Dauerverbindung herstellen zu Gott (vgl. Tel.- Hörer nie aufgelegt!). Dieser Draht (vgl. Tel.) soll nicht durch Sünde gegen die Frau abgeschnitten werden.

Ich darf nicht warten, bis die Frau um Vergebung bittet. Es ist meine Verantwortung, dass meine Beziehung zur Frau gut ist! Dann kann ich erwarten, dass der Herr meine Gebete erhört.

 

E. Praktische Hilfen, wie das Leben der „Außenseiter“ in den zwischenmenschlichen Beziehungen aussieht: 3, 8 - 22

„Viele Abschnitte der Schrift - und der Briefe der Apostel im Besonderen - brauchen keine langen Erklärungen, sondern einfach: Gehorsam!“ (WMD)

 

Zusammenhang:

Thema: Praktische Hilfen für Christen - die ja als Außenseiter der Gesellschaft leben.

Wer nicht Außenseiter ist, sollte sich fragen, ob er sich etwa dieser Welt angeglichen hat. Röm. 12, 1-2

1. Was das Ziel ist - im Miteinander: 3, 8 - 9M

8 Das Ziel [o: die Zusammenfassung/das Endergebnis] aber ist: alle sollt ihr

 

Hierauf soll es zielen, wenn wir nicht unseren Lüsten entsprechend leben (Der Abschnitt ist regiert von 2, 11f!)

Die ganze Gemeinde ist angesprochen, nicht nur die Leitung!

Jeder Christ ist Hirte. – zuerst sein eigener, dann auch der der anderen.

 

a. Gleich denken: 3, 8

eigtl.: gleich im Denken. Nur eine Meinung - die des Wortes Gottes.

Wenn man nicht übereinstimmt, ® suchen, ob man selber nicht im Unrecht ist

oder nicht in der Wahrheit steht.

Nur eine Gesinnung/Haltung - die des Herrn Jesus. Phil. 2.

1. Korinther 1, 10

 

b. Mit-leiden: 3, 8

w: mit-leidend. Sich in den anderen hineinzuversetzen. Das muss erbeten werden.

Seit dem Sündenfall ist es dem Menschen nicht mehr möglich, in den Menschen hineinzuschauen. Seither sind wir zum großen Teil blind füreinander. (Vgl. 1.Mos 3 sie bedeckten sich – nach dem Fall.)

Wichtig daher: Kommunikation.

Uns hineinversetzen in die Lage des anderen. Den anderen erkennen, wie er ist.

NICHT gleich Böses in das Handeln des anderen hineinlesen.

Den anderen lieben, wie er ist! - anzunehmen, wie Christus uns annahm.

 

c. Bruderliebe üben: 3, 8

Wie lieben Brüder?

Petr setzt voraus, dass man das weiß. D. h., Petrus setzt voraus, dass unsere Familienverhältnisse gesund sind!

 

d. Herzlich sein: 3, 8

[von „Eingeweide“]

feinfühlig und herzlich/innig = herzliche, innige Gefühle habend

 

e. Freundlich gesinnt sein : 3, 8

freundlich gesinnt sein,

w: so wie Freunde denken/gesinnt sind;

Freunde = solche, die sich mit Zuneigung lieben;

vgl. David und Jonathan; „seine Seele hing an ihm“

Sogar eine Zuneigung kann man befehlen. Gott gebietet uns hier, eine brüderliche Zuneigung zu haben.

® Herr, neige mein Herz! ...

 

f. Nicht vergelten: 3, 9A

9 nicht Übles mit Üblem vergeltend

NICHT: Wie du mir, so ich dir. (Auch in der Ehe nicht!)

Es ist nicht Sünde ärgerlich zu sein über Sünde. Aber: Zu vergelten ist Sünde. Es nimmt das Gericht Gottes vorweg.

Wie sollen wir dann reagieren? -

Es Gott anheimstellen; vgl. 2, 23 wie Jesus Christus

 

oder Schmähung mit Schmähung,

Wir kämpfen also nicht mit den Waffen unseres Gegenübers.

Wir sollen die Leiden ertragen, wenn uns Übles angetan wird oder wir geschmäht werden.

Lernen wir, nicht beleidigt zu reagieren, nicht zynisch, nicht ärgerlich. Sondern beten/segnen!

 

g. Sondern segnen: 3, 9M

Sondern – im Gegenteil segnen

Was ist segnen? Was tust du, wenn du jem. segnest?

Segnen = Nicht einfach sagen: „Ich segne dich.“

Hier als verlängerter Arm Gottes handelnd:

Z. B.: jemanden retten Jak 5, 19f = seinen Beitrag dazu leisten, dass der andere gerettet wird. Vgl. 1. Kor. 9, 22;

vgl. Joh 20, 23.

Ebenso beim Grüßen: Gnade sei mit euch = Nicht, dass Petrus Gnade fließen lässt, sondern es ist ein Gebet, dass Gott ihnen Gnade geben möge!

Segnen = wir beten für andere, Gott möge ihnen Leben/Wohlergehen geben! D. h. dem anderen Wohlergehen u Leben wünschen.

Letztlich ist es nur einer, der segnen (und fluchen) kann. Segen und Fluch ® Leben und Tod. Segen ®Leben, Fluch ®Tod.

vgl. 3.Mose 26 Garizim und Ebal.

 

2. Was uns dazu motiviert: 3, 9E-14A

Warum sie so sein sollen. Was motoviert uns, als Außenseiter in der Gesellschaft so zu leben?

a. Erste Motivation: Wir sind gerufen zum Erben von Segen: 3, 9E-11

da ihr wisst, dass ihr dazu gerufen wurdet, dass [o: damit] ihr Segen erbt,

Wir dürfen auf dem Weg zum Leben ( in die Ewigkeit) anderen Leben wünschen; Christen wünschen anderen, dass sie dasselbe bekommen, das sie selber erhalten haben.

[O: Wir wurden zum Segnen gerufen, damit wir selber dann Segen erben. Wer segnet, wird selber auch Segen bekommen.]

.I. Worin dieser Segen besteht: Leben und gute Tage: 3, 10A

Zitate aus dem Alten Testament -

10 denn „wer das Leben lieben und gute Tage sehen will,

Hier und in der Ewigkeit! Hier oft Entbehrung. Aber auch hier gibt der Herr Segen und Freude, wenn wir nach seinen Geboten wandeln.

 

.II. Wie dieser Segen zu erlangen ist: 3, 10E-11
Über den Mund:

der bringe seine Zunge dazu, mit dem Bösen aufzuhören,

Es ist nicht immer gut, alles zu besprechen. Lieber nichts sagen als sündigen!

Es ist besser, dass ich sterbe, als dass ich einmal sündige! Sünde ist furchtbar und verdient ewigen Tod. In Christus sind wir gerufen, auch zu lernen zu schweigen, wie ER schweigen konnte.

Es gibt gewisse Fragen, die sollen wir nicht beantworten, (wenn wir die Wolke des Sündigens schon am Horizont sehen!)

Die Lippen:

und seine Lippen, nicht Falschheit zu reden.

Unsere Lippen sollen Richtiges reden.

 

Über die Füße:

11 Er biege ab vom Üblen und tue Gutes.

= er werde scheu. Wenn wir Böses am Wege sehen, sollten wir scheu werden! Ausweichen, weglaufen! (Bild: Pferd)

Nicht damit spielen, flirten.

Oft sind wir nicht ehrlich mit uns selber.

Sexualität: Wir haben Explosionskraft in uns.

Beispiel vom Physiker, der spielte, wie nahe er 2 explosive Stoffe zueinander bringen könnte. Er wusste, wenn zu nahe, dann wird es ihm sein Leben kosten.

Er suche Frieden und jage/laufe ihm nach

jagen = schnell sein, das Gute zu tun, und langsam (= stoppen), wenn das Böse uns antreibt zu handeln!

 

b. Zweite Motivation: Gott wird sich besonders zu unseren Gebeten wenden: 3, 12

12 denn die Augen des Herrn sind gerichtet auf die Gerechten

Du, Gott siehst mich: = du hilfst mir!

Welche Gerechten sind hier gemeint? - wer ist gerecht? Hier der Wandel im Auge!!

David: Erhöre mich um meiner Gerechtigkeit willen. ¹ Werksgerechtigkeit. Es geht nicht um Errettung, sondern um Gebetserhörung!

 

und seine Ohren sind gewendet zu ihrem Flehen;

Gott hört den, der in Abhängigkeit bittet.

Bei uns ist es oft so, dass wir hören, aber nichts tun; aber bei Gott nicht: Wenn er hört, dann tut er auch etwas!

„Gott war mit ihm!“ Gen 39; D. h. Gott trat für ihn ein und handelte!

 

aber das Angesicht des Herrn ist auf die gerichtet, die Übles tun.“

- auch wider die Christen, die Böses tun! - Züchtigung!

 

c. Dritte Motivation: Wir werden Freude haben: 3, 13 - 14A

.I. Weil niemand uns Übles zufügen wird, wenn wir Gutes tun. 3, 13

13 Und wer ist da, der euch Übles zufügen wird,

Wer Gutes tut, bekommt Freude und Freunde! - auch in der Welt wird Gutestun geschätzt.

Das heißt nicht, dass, wenn wir dem Herrn vertrauen, wir keinen Schaden leiden werden.

Es hängt davon ab, was wir unter Schaden verstehen. Vgl. 2.Tim 3: Aus diesem allen hat Gott mich gerettet. Aber er wurde nicht bewahrt vor Steinigung, etc. Eines durfte nicht Schaden nehmen: seine Beziehung zu Jesus Christus!

Liebe und Vertrauen zu Jesus durften keine Schaden nehmen.

 

wenn ihr Nachahmer des Guten werdet?

Werdet! (nicht: seid) Gott gibt uns Spielraum zum Wachstum.

1, 15: Werdet heilig. Das geht nicht so schnell. Wir dürfen Werdende sein. Wachsen.

 

.II. Weil sie uns auch dann, wenn sie uns Leid antun sollten, Freude beschaffen. 3, 14A

14 Jedoch wenn ihr auch wegen Gerechtigkeit zu leiden hättet, Glückselige seid ihr!

Sie beschaffen uns die Freude, für Jesus leiden zu dürfen.

Apg. 5, 41 Phil. 1, 27 (Vgl.. Emil Horvath bei den Zigeunern)

Sie beschaffen uns die Glückseligkeit, im Himmel belohnt zu werden.

Mt. 5, 12.

Mt. 5: Wenn wir geistlich arm sind (an diesseitigen Stützen), dann ist in der Ewigkeit Glückseligkeit unser Los.

 

3. Was wir nicht fürchten sollen und was wir fürchten sollen: 3, 14. Mose - 22

a. Was wir nicht fürchten sollen: 3, 14. Mose - E

Und fürchtet nicht ihre Furcht,

= ihr Furcht hervorrufendes Reden und Tun,

- weil dadurch die Verteidigung des Glaubens leiden könnte.

Sie wollen uns einschüchtern und in Unruhe versetzen, ® Wenn wir schweigen, wird Gott nicht verherrlicht.

[o: = das, was sie fürchten Jes 8, 12].

Aber diese Furcht muss uns nicht übermannen. Es ist möglich für einen Christen, dass er von seiner natürlichen Schwachheit her Angst und Furcht hat. (ein natürliches Empfinden).

 

Sterben ist immer schwer, aber es ist möglich, wenn der, der uns vorangegangen ist, in uns lebt!

Ihr könnt zittern, - und immer noch gehorsam zu sein.

Es ist möglich am Grabe zu stehen, zerbrochen sein vor Leid – und dennoch Ja zu sagen zu Gottes Wegen.

lasst euch auch nicht in Unruhe versetzen.

Nicht innerlich aufgewühlt sein. - uns nicht bestimmen lassen von unseren natürlichen Gefühlen!

nicht die Gefühle sollen die Seele leiten, sondern Gott - über den Geist - will unsere Gefühle beeinflussen;

(vgl. Jesus „in seinem Geist erzürnt, ...“; vgl. Maria: mein Geist hat frohlock, ® meine Seele freut sich; Lukas 1, 48)

Neg. Bsp: „Anbetungslieder“, „Lobpreisteam“, ...

 

b. Was wir fürchten sollen: 3, 15A

15 Heiligt aber den Herrn, Gott, in euren Herzen.

ER sei eure Frucht.

Jes 8, 12f

Gott in mir - Joh. 14, 23 der drei-eine Gott

Heiligen = absondern, für besonders halten, zu einen ganz bestimmten Zweck zur Verfügung stellen.

Heiligen = einer Bestimmung entsprechend widmen.

Heilige den Herrn in mir: Ich lasse nichts anderes herankommen, nichts anderes ist nun wichtig, nichts anderes bestimmt mich nunmehr. Er soll König in meinem Inneren bleiben.

Nicht ich soll auf dem Thron bleiben, sondern er.

Nicht die Situation, nicht was kommt, nicht die Sorgen. Das alles wird zurückgedrängt zugunsten des Herrn. Er soll den ersten Platz einnehmen in meinem Inneren.

Wenn wir mitten drin stehen in so einer Aufwühlung: Beten! Herr, ich bin jetzt aufgewühlt.

Übe die Verbindung mit Gott, wenn die Sonne scheint, damit sie dann da ist, wenn der Sturm kommt!

Wenn wir die Gelegenheit nicht wahrnehmen zu beten, wann der Herr uns die Gelegenheit gibt zu beten, dann werden wir versagen, wenn der Sturm kommt. Wenn wir dort die Beziehung zum Herrn stark gemacht haben, und es uns zur Gewohnheit geworden ist zu beten, dann beten wir fast automatisch, wenn der Sturm kommt.

Lerne, immer sofort zu beten.

Lernen wir, bei Sonnenschein und Regen den Herrn in unseren Herzen zu heiligen!

Dann werden sich bei innerer Aufwühlung mit der Zeit die Wogen glätten. Das kann manchmal lange dauern. Aber dann ist mein Auge – inmitten der Not, inmitten der Wellen/Aufwühlung – auf den Herrn gerichtet.

 

Heiligt ... : Dazu muss man wissen, wer dieser Herr ist!

vgl. Ps. 33, 20 - 21: Unsere Seele harrt auf den Herrn, denn er ist unsere Hilfe und unser Schild. Auf ihn vertraue ...

Wer Freude am Herrn hat, hat auch Freude am Gebet.

Wer es schwer findet, dem Herrn zu vertrauen, sollte dazu schauen, genauere Information über den Herrn zu bekommen.

 

4. Was unsere Aufgabe gegenüber den Außenstehenden ist: 3, 15E - 16M

a. Bereit sein zum Zeugnis: 3, 16A

Petrus macht Mut zum Zeugnis. Aber wer zeugen will, muss bereit sein zu leiden und das Leben zu verlieren (vgl.: martys)

.I. Wann?

immer bereit seiend zur Verteidigung

.II. Wem gegenüber?

dem, der Rechenschaft von euch erbittet über die in euch vorhandene Hoffnung,

.III. Wie?

16 mit Sanftmut

d.i. die Haltung, die wir dem Nächsten gegenüber einnehmen

= in einer respektvollen, barmherzigen Weise mit dem andern umzugehen, ein Ausdruck der Demut in der Begegnung mit dem anderen, Sanftmut schätzt den anderen wert und behandelt ihn entsprechend.

Sanftmut ist das bestimmende Element im Charakter Christi. Mt. 11, 28-30

d. i. die Haltung, die wir dem Herrn gegenüber einnehmen

[Wo Furcht NICHT angebracht ist: bei ihrem Schrecken (Furcht vor Menschen): 3, 13 - 15A

Wo Furcht angebracht ist: beim Verteidigen des Glaubens (Furcht vor Gott): 3, 15. Mose - 16]

 

b. Ein gutes Gewissen bewahren (auch wenn es Leiden bedeutet): 3, 16M

und habt dabei ein gutes Gewissen,

d. h.: unser Leben darf dem nicht widersprechen, was wir sagen.

damit die, die eure gute Lebensführung in Christus beleidigen in dem üblen Reden über euch – als ob ihr Übeltäter wäret –, beschämt werden,

Zeugen bedeutet auch Leiden! (Martys)

Lebensführung in Christus:

Unser Lebenswandel muss in Christus sein!

In Christus sein = in Christus handeln (entscheiden, hoffen, sich freuen, ...) vgl.. Folie: „im Herrn“

vgl. Bild vom Weinstock und vom Leib! Joh. 15, 1. Kor. 12

Bedenke bei diesen Bildern: Dies ist die Wirklichkeit, es ist so!

Wenn ich in Christus bin, setzt das voraus, dass Christus ganz praktisch und real hier ist und mich umgibt.

Wie bin ich in Christus? – Joh. 15: hier „in“ = „an“ (Der Finger ist gr.: „in“ der Hand; deutsch: „an“ der Hand.

Rebe und Weinstock sind an der Stelle, wo sie miteinander verwachsen sind: ineinander. D. h.: an den Weinstock angeschlossen.

Von Christus beziehe ich den geistlichen Lebenssaft. NICHT: er hat mir das ewige Leben überreicht - wie ein Paket , eine Sache. Nein. Ewiges Leben ist eine Person. Jesus Christus. Er ist das Ewige Leben. Wenn ich an ihn angeschlossen bin, teile ich sein Leben! Sein Leben ist mein Leben!

Die Rebe ist: Der Weinstock - verlängert. Meine Lebensführung ist somit: die Art, wie Jesus die Lebensführung führt.

In Christus = in Gemeinschaft mit Christus, d. h.: an Christus angeschlossen! Echt verwachsen!

Lebenswandel in Christus = Lebensführung aus dem Verwachsensein mit Christus hervorgehend;

Herr, ich bin in dir, und du bist in mir. Deine Auferstehung ist meine Auferstehung, dein Sein beim Vater ist mein Sein beim Vater. (Sage dieses dem Herrn immer wieder!).

® Man sieht etwas von Jesus!

Das einzige der das göttliche (Gott wohlgefällige Leben leben kann, ist Gott selber!) Daher: Christus in uns. Gott in unseren Herzen! - Es braucht Gott, um Mensch zu sein!

 

5. Was uns zur Leidensbereitschaft motivieren soll: Christi Leiden. 3, 17 - 22

Petrus lenkt nun unseren Blick auf Jesus - wie so oft in diesem Brief !

Leiden = (bei Petrus) das Sterben einschließend! (Auch in der Apg.!) Sterben ist ein Leiden.

Christus hat gelitten: d. i. Christus litt und starb (!), starb als Leidender. Deshalb sollen wir bereit zu sein zu leiden!

a. Auch Christi Leiden waren Leiden für Gutestun: 3, 17

17 denn es ist besser, wenn Gottes Wille es so haben will, dass ihr für Gutestun leidet, als für Bösestun,

Gottes Wille ist immer besser!

Leiden ist vom Herrn verschieden auf die Seinen verteilt - wie die Gnadengaben auch. Daher: mich nicht vergleichen, nicht fragen: Warum gerade ich? Ich habe kein Recht dazu, ich gehöre nicht mir selbst.

Er hat einen speziellen Weg für mich! (Vgl. Joh. 21, 18ff) Meine Sache ist, dorthin dem Herrn zu folgen, wohin er mich führt.

 

b. Christi Leiden waren einmalig. 3, 18A

18 weil auch Christus einmal für Sünden litt,

Er nahm meine Stelle ein. Mein Leben geht in seinem Leben auf. Und nun darf ich mich nicht mehr getrennt von Christus denken. Ich leide mit Christus mit. Mein Sein und Leben geht in seinem Sein und Leben auf. Sein Leiden bringt auch Leiden für mich.

(Bei jedem Mahl des Herrn sage ich dieses. Die Tatsache, dass ich teil habe an dem Wert seines Todes, zeigt, dass ich nun auch bereit sein muss, denselben Weg zu gehen.

Kolosser 1, 24

 

ein für alle Mal:

Es darf nie mehr ein Opfer geben. - keine Wiederholung des einen Opfers! Petrus, der „1. Papst“ der RKK sagt dies!

 

für Sünden litt:

wir leiden nicht für die Sünden anderer; aber ER nahm die Stelle eines Ungerechten ein. Er starb in Sünden!

In diesem Leiden steht ER ganz allein!

 

c. Christi Leiden waren Leiden eines Gerechten. 3, 18M

als Gerechter für Ungerechte,

Nicht so wir: Unser Leiden ist immer das Leiden eines Ungerechten. Wir können nie sagen: Womit hab ich das verdient? Wir haben die Hölle verdient!

Jesus selbst ging zu Gott, weil er kein Sünder war. Wäre er ein Sünder gewesen, hätte er in der Gottesverbannung bleiben müssen. Weil er nicht Sünder war, ging er aus dem Tod als Sieger über den Tod hervor.

 

d. Christi Leiden hatten eine wunderbare Auswirkung. 3, 18M

damit er uns zu Gott hin führte,

Er selbst ging zu Gott, weil er kein Sünder war. Wäre er ein Sünder gewesen, hätte er in der Gottesverbannung bleiben müssen. Weil er nicht Sünder war, ging er aus dem Tod als Sieger über den Tod hervor.

Jesus wollte mich zu Gott führen, nicht zu Gott schicken, nein, er kam selber zu mir und nahm mich mit zu Gott!

Dafür litt Christus: Dass ich heute bete. Beten soll Hauptinhalt meines Lebens sein!

 

e. Christi Leiden gingen bis zum Tod. 3, 18M

einerseits ertötet am Fleisch,

Weil wir Blut und Fleisch haben, wurde er Fleisch und da getötet

Jesus hat unsere Hölle am Kreuz geschmeckt, nicht im Tode! Amos Kreuz hat Gott ihn verlassen, nicht im Tode.

 

f. Christi Leiden waren nicht für immer, sondern führten zum Leben und zur Herrlichkeit. 3, 18E-22

andererseits lebendig gemacht am Geist,

durch die Auferstehung

® Auch für unser Leiden gibt es ein Ende. Es ist nicht für immer! UND: Das Leiden selber ist nicht Endstation, es geht zum Leben hin, zur Herrlichkeit.

 

1. Petrus 3, 19.20

V. 19: in welchem er auch, als er hinging [o.: hingegangen war], den Geistern im Gefängnis verkündete, 20 die im Unglauben ungehorsam waren, einst, als die Geduld Gottes ein ‹für alle› Mal am Warten war, in den Tagen Noahs, während eine Arche zubereitet wurde, in die hinein wenige, das heißt, acht Seelen, hindurchgerettet wurden durch Wasser hindurch,

 

Christi Hingehen geschah im Heiligen Geist.

Petrus sagt in 1, 11, dass Christi (!) Geist in den Propheten war, also auch in Noah.

→ In diesem war Christus damals – in Noah, dem „Verkündiger der Gerechtigkeit“ – hingegangen und hatte verkündigt.

Wem hatte Noah bzw. Christi Geist in Noah) verkündigt? – Geistern. Die Botschaft ging von Geist zu Geist. Diese Geister, denen Christi Geist verkündete, lebten damals, zur Zeit der großen Flut, als Gott wartete, das Gericht noch eine gewisse Frist hinauszögerte. Diese „Geister“ werden „Ungehorsame“ genannt: ungehorsame – noch im Fleisch lebende – Geister.

 

In 1. Mose 6, 3 heißt es: „Da sprach Jahwe: Mein Geist soll nicht ewig im Menschen rechten/walten, zumal er auch Fleisch ist.“ Gottes Geist „rechtete“/wirkte im Menschen (d. h.: im Inneren des Menschen, im Gewissen, …), um ihn zur Umkehr zu bringen – vor allem durch die Verkündigung des Noah. Die Menschen, denen Christi Geist – in Noah – damals predigte, waren Gefangene. Der Geist jener Menschen war im Fleisch „gefangen“, weil sie nicht in Verbindung mit Gott standen. Wenn der Mensch nicht mehr mit Gott Verbindung aufnimmt, ist der Geist (= das Innere) jenes Menschen gleichsam in einem Gefängnis.

Vgl. Jes 61, 1; Psalm 59, 13; 68, 19 „Gefangene“; Johannes 8, 34

Jes 61:1 Freiheit auszurufen den Gefangenen, und Öffnung des Kerkers den Gebundenen

Psalm 68:19 Du fuhrst auf in die Höhe, führtest Gefangenschaft gefangen, = Eph 4, 8

Psalm 59:13 Lass sie gefangen werden in ihrem Hochmut und wegen des Fluches und wegen der Lüge, die sie aussprechen!

Johannes 8:34 Jeder, der die Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde.

2T 2:25-26 in Sanftmut die, die sich dagegenstellen, in Zucht nehmen, ob Gott ihnen etwa Buße gebe zur Erkenntnis ‹und Anerkennung› der Wahrheit 26 und sie wieder nüchtern werden aus der Schlinge des Teufels, von dem sie ‹lebend› gefangen genommen worden sind, ihm zu Willen [zu sein].

Für jene Menschengeister gab es kein Außerhalb, keine Verbindung mit Gott; Verbindung mit Gott hätten sie aber dringend nötig gehabt, denn nur so kann des Menschen Geist (ständig) erneuert werden. (Vgl. z. B. Eph 4, 23.) Wenn Menschen durch Unglauben und durch Abgrenzung von Gott in ihrer eigenen Philosophie leben und ihr Leben nach den sündigen Lüsten, in Hochmut und in der Lüge leben (Psalm 59, 13), sind sie (d. h.: ihre Geister, ihr Inneres) in einem Gefängnis. Nur die Wahrheit (und ein Sich-Stellen der Wahrheit) kann sie befreien. Johannes 8, 32.34. Noah predigte diesen in ihrem Fleisch gefangenen Menschengeistern.

Ziel war, sie zu befreien, sie in Verbindung mit Gott zu bringen. Aber sie wollten sich nicht befreien lassen. Daher entschied Gott, dass sein Geist nicht weiterhin in ihnen (in ihrem Inneren / in ihrem Gewissen) „rechten“ sollte. Er gab ihnen noch eine gewisse Frist (1. Mose 6, 3e), aber danach erstickte Gott das Fleisch jener Menschen in Wasser. So verdarb Gott sie, und ihr Geist kehrte wieder in die Verfügungsgewalt Gottes zurück (nämlich zum Gericht). (Vgl. Pred 12, 7.)

 

Das Gefängnis jener Ungehorsamen war nicht der Leib; der Geist eines Menschen, der in Sünde lebt, ist in einem Sündengefängnis; das "Fleisch" von 1. Mose 6, 3 ist i. S. v.: Römer 7, 5 zu verstehen. (2. Timotheus 2, 26 und Jes 61, 1 sprechen von Gefangenschaft.) Wenn der Geist des Menschen nicht mit Gott in Verbindung ist, ist er "gefangen" im "Fleisch". (Nicht im neuplatonischen Sinne, sondern im paulinischen.) Die Wahrheit (und das Sich-der-Wahrheit-Stellen) befreit aus diesem Gefängnis: Johannes 8, 32.34.

 

Dass Menschen in ihrem Personsein „Geister“ sind und so genannt werden, bestätigt Jes 57, 16:

denn ich will nicht ewig rechten und nicht auf immerdar ergrimmt sein, denn der Geist würde vor mir verschmachten, die Hauchseelen [Lebensgeister; Odeme], die ich ja gemacht habe.

 

20 den Ungehorsamen, einst, als die Langmut Gottes in den Tagen Noahs ein für alle Mal wartete,

Gott ist barmherzig, er wartete 120 Jahre! Er wünschte, dass Menschen umkehren, aber sie ließen sich nicht überreden. Er wartete - und die Menschen meinten, das Warten Gottes bedeute, dass er seine Verheißung/Drohung nicht wahr machen werde.

Aber sie haben sich getäuscht.

ein für alle Mal wartete:

Das war das letzte Mal und dann war es aus. Gott wartet, aber dann setzt er Grenzen, und das müssen wir erkennen.

während eine Arche zubereitet wurde, in die hinein wenige, nämlich acht Seelen, hindurchgerettet wurden durch Wasser hindurch,

 

Der Kontext der beiden Petrusbriefe zeigt, worauf Petrus hinaus will.

Petrus macht Mut zum Zeugnis (martürein). Wer zeugen will, muss bereit sein zu leiden und das Leben zu verlieren (Martyrer zu werden), wie Christus es tat. Und das auch dann, wenn der Großteil der Menschen ihn verachtet.

Die Situation der Leser ist eine Parallele zur Situation der Gläubigen vor der Flut. Die Menschen ringsum hatten nichts übrig für den Glauben der jener Christen. Zeit Noahs ebenso. Die Wahrheit war nur unter Wenigen – acht Seelen (V. 20). Das Gericht naht – heute wie damals. Aber Gott ist barmherzig. Er wartete 120 Jahre. Aber nicht untätig. Sein Geist war am Wirken. Wodurch. Durch einen Menschen, den er verwenden konnte als Prediger der Gerechtigkeit: Noah.

Gott wünschte zur Zeit Noahs, dass die Menschen umkehrten, aber sie ließen sich durch das Wirken/Rechten des Geistes Christi nicht überführen. Gott wartete, und die Menschen meinten, das Warten Gottes bedeute, dass er seine Gerichtsverheißung nicht wahr machen werde.

Ebenso ist es zur Zeit Petri. Wie er damals noch 120 Jahre wartete, so gibt er den Geistern der Menschen zur Zeit Petri (und heute) auch noch eine gewisse Frist.

Gott wartete, und die Menschen meinten, das Warten Gottes bedeute, dass er seine Verheißung (des Gerichtes und der neuen Welt) nicht wahr machen werde (2. Petrus 3, 3-7). Aber die Tatsache, dass Christus bis dato noch nicht wiederkam, heißt nicht – so Petrus –, dass Gott weniger treu geworden ist; denn Gottes Treue ist nach 2000 Jahren genau so unverbraucht wie nach 2 Tagen (2. Petrus 3, 8-10).

Die ernste Warnung bleibt. So wie Gott damals wartete, noch ein Mal wartete, und dann war es aus! – so wartet Gott auch heute noch ein Mal. Dann kommt das Ende aller Dinge (1. Petrus 4, 7).

Das Gericht ist sicher (4, 5.18). Wie wird man vor dem Gericht bewahrt? –

Wie damals die Wenigen in die Arche hinein gingen und dadurch vor dem Gericht bewahrt und in eine neue Welt hindurchgerettet wurden, so werden die gläubigen Leser in und durch den auferstandenen Christus gerettet und bewahrt werden, den Christus, der auferstanden und zur Rechten Gottes ist und dem alle Autoritäten und Kräfte untergeordnet sind.

Derselbe Geist Christi geht heute in die Welt hin und verkündet den Geistern jener Menschen, diesmal nicht durch Noah, sondern durch die Verkünder der guten Botschaft (1. Petrus 1, 12).

 

[[Also: Zuerst hatten sie sich selbst ein Gefängnis gebaut („Es gibt keine Gott, kein Außerhalb“), lebten in Sünde versklavt. Und dann hat Gott ihnen ein Gefängnis gemacht. Er sagte gleichsam: Wenn ihr meint, dass es kein Außerhalb gibt, dann werde ich euch in eurer Welt einkerkern. ® Dann waren sie in einem Gefängnis, als die Flut kam. Und dann wollten sie raus, aber sie konnten nicht mehr. Zuerst hatten sie sich selbst ein Gefängnis gebaut, und dann hat Gott ihnen ein Gefängnis gebaut.

[Zu Gen 6, 1f - vgl. Jud 5f und 2.Petr 2, 4f: Die Söhne Gottes dort waren die Nachkommen Seths. Sie waren dämonisch beherrscht und zeugten Riesen.] Lies dazu Keil - Delitzsch.

Jesus ist zur Zeit Noahs im Geist zu den Menschen hingegangen, deren Geister damals (!) im Gefängnis waren (in einem geistlichen Gefängnis) und hat ihnen - durch Noah, den Prediger der Gerechtigkeit - gepredigt. Diese Geister waren damals ungehorsam gewesen.

den Geistern im Gefängnis: Zuerst hatten sie sich selbst ein Gefängnis gebaut („Es gibt keine Gott, kein Außerhalb“), und dann hat Gott ihre Philosophie zu einem Gefängnis gemacht. ]]

 

3, 21 Die Taufe

Petrus sagt seinen Lesern: „die Taufe wird uns (im Blick auf das zukünftige Gericht) hindurchretten und hindurchbewahren.“

Wie wird uns unsere Taufe durch das zukünftige Gericht hindurch bewahren?

– Wer sich taufen lässt, bringt nicht nur zum Ausdruck, dass er bekehrt ist, sondern er setzt auch ein Zeichen, dass er nicht mehr hinter die Taufe zurück will.

vgl. Eben - Ezer. Die Heilige Schrift lehrt uns, dass es gut ist, solche Steine im Leben auf zu richten.

Die Taufe setzt ein Zeichen, worauf der Gläubige zurückschauen kann: „Nie mehr darf ich hinter dieses Zeichen zurück!“

Damit geschieht ein Bruch mit der Welt.

Für die Außenstehenden bedeutet dies, dass der Täufling nicht mehr einer der Ihren ist. Sie haben ihn verloren.

Für den Gläubigen bedeutet die Taufe, dass er nun sich dem Herrn Jesus Christus verpflichtet hat.

 - die nicht ein Ablegen von Fleischesschmutz ist,

Es geht hier nicht um ein Samstagbad, sondern um Sündenschmutz des Fleisches.

Die Taufe nimmt keinen Sündenschmutz weg.

sondern eine an Gott gerichtete Verpflichtungserklärung

[= mehr eine Erklärung als eine Bitte)

Versch. Üs: Verpflichtung, verpflichtende Erklärung, antwortende Verpflichtung, Antwort, Versprechen, Bund, (Bitte, Anfrage - so Bauer. Aber das Substantiv bedeutet in diesem Fall nicht dasselbe wie das Verb. Ein Substantiv kann mehrfachere Bedeutung haben als das Verb, von dem es abgeleitet wird. - so zb beim Wort „Anlage“ (= Geld, Charakter, Garten, ...). Zerwick hat: pledge

Das Wort ist ein Terminus technicus für „Engagement“, ein sich Einsetzen - im gesetzlichen Bereich.

eines guten Gewissens,

Geht man mit einem schlechten Gewissen in die Taufe? Lehrt dies das übrige NT?

Hier: eines Gewissens, das bereits gereinigt ist, das bereits in Ordnung ist mit Gott.

 

Die Taufe rettet

Jesus Christus litt, um uns (aus unserem Gefängnis heraus) zu Gott zu führen (V. 18). Wie tat er dieses? – Er starb für uns und stand auf von den Toten. Über die Welt der Leser – und über uns – wird auch eines Tages ein großes Gericht hereinbrechen. Nun geht es um die Frage, wie man davor bewahrt wird?

Das Wort für retten steht im Präsens, nicht im Perfekt, und bedeutet „[vor dem Umkommen] bewahren; retten [= in einen heilen Zustand bringen]“. Es geht um ein Erhalten des heilen Zustandes und so um ein Bewahren vor dem Verderben. (Beachte, dass das Heil im 1. Petrus immer in seinem zukünftigen Aspekt gesehen wird.)

Wie wird der Mensch (vor dem schlussendlichen Verderben) bewahrt? – Indem er Buße tut und sich auf Christi Tod taufen lässt. Durch die Taufe bekennt man seinen Glauben und seine Treue dem Retter gegenüber. Wer sich taufen lässt, bringt nicht nur zum Ausdruck, dass er bekehrt ist und nun nicht mehr zur Welt gehört, sondern er setzt auch ein Zeichen, dass er nicht mehr hinter die Taufe zurück will. Insofern ist die Taufe eine verpflichtende Erklärung (eperootema, nach Zerwick: pledge = ein Engagement) an Gott. Der Christ setzt damit ein Zeichen, hinter das er nie mehr zurück will. So geschieht [nach vollzogener Umkehr/Bekehrung] mit der Taufe ein prinzipieller Bruch mit der Welt.

So bringt die Taufe hindurch / So bewahrt [und rettet] die Taufe (freilich eine Taufe, die in Verbindung steht mit der Heilswende, mit der Umkehr). Die Taufe bewahrt und rettet sowohl in der Gegenwart als auch bei dem zuk. Gericht, das auf die ganze Erde kommen wird (wovon die große Flut z. Zeit Noahs eine Parallele ist)

So ist die Taufe ein entscheidender Faktor im Gerettet- und Bewahrtwerden. Sie ist nicht ein Ablegen von Schmutz des Fleisches (d. h. man legt durch sie nicht fleischlichen [Sünden]Schmutz ab), sondern sie ist eine Verpflichtungserklärung an Gott. D. h. mit dem äußerlich sichtbaren Zeichen der Taufe legt der Christ, nachdem er durch den Glauben ein gutes Gewissen bekommen hat, eine an Gott gerichtete Erklärung ab. Das [zusammen mit der vorangegangenen Umkehr] wird hindurchretten und hindurchbewahren.

 

durch die Auferstehung Jesu Christi:

Die Bewahrung selbst kommt nicht durch das äußerlich sichtbare Zeichen. Das Zeichen selbst ist zwar eine Bewahrungshilfe, aber die Bewahrung selbst kommt durch Jesus Christus, durch seine Auferstehung.

 

3, 22

22 der zur Rechten Gottes ist, nachdem er in den Himmel hingegangen ist,

Er sitzt auf der Ebene Gottes, er ist Gott selbst! Und dieser ist der Aufseher meiner Seele! Er bringt mich durch wie er Noah durchgebracht hat, auch wenn die ganze Welt anders denkt, er wird uns durchbringen.

und Engel und [o: das heißt] Autoritäten und Kräftige sind ihm unterordnet worden.

Wenn ihm alles unterordnet, dann ist es leichter sich dem Staat, den Sklavenherren und dem ungläubigen Ehemann zu unterordnen

Wer sind diese Mächte: 1. Korinther 15, 24 ; Eph 1, 21; 3, 10.

 

IV. Teil: Hilfen für Wanderer, die im Blick auf das Ende „wandern“: 4, 1 – 19

Wir erfahren hier, dass das Ende des Lebens auf dieser Welt auf Golgatha beginnt. Im NT ist die „Endzeit“ die Zeit zwischen den ersten und zweiten Kommen Jesu Christi.

Die letzten Tage:

Hebräer 1:1-2  Nachdem Gott zu alter Zeit vielmals und auf viele Weisen zu den Vätern geredet hatte durch die Propheten,  2 redete er in diesen Tagen, den letzten, zu uns durch [den] Sohn,

Jakobus 5:3  Euer Gold und Silber ist vom Rost zerfressen, und ihr Rost wird euch zum Zeugnis sein, und [Gift] wird euer Fleisch fressen, wie Feuer. Schätze häuftet ihr an in letzten Tagen!

2. Petrus 3:3  Nehmt dabei zuerst dieses zur Kenntnis, dass zur letzten [Zeit] der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten leben

Apostelgeschichte 2:17  ‘Und es wird sein in den letzten Tagen, sagt Gott: Ich werde ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch. Und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben.

2T 3:1  Nimm dieses zur Kenntnis, dass sich in den letzten Tagen schwere Zeiten einstellen werden,

 

Christen wissen, dass die Welt dabei ist, zu Ende zu gehen. Daher haben Christen nicht das Ziel, die Welt besser zu machen. Sondern wir setzen Zeichen in dieser Welt, Zeichen von dem, was Gott eines Tages mit dieser Welt tun wird. Er wird sie verwandeln und neu schaffen.

Die gute Botschaft bezieht sich nicht auf diese alte Welt, sondern auf eine neue. Wir retten die Menschen vor dem kommendem Zorn in die neue Welt hinein.

Daher sollen die Christen sich recht verhalten in dieser Welt.

 

A. Hilfen im Blick auf das Ende, das hinter uns liegt, des alten Lebens: 4, 16

Wir erfahren hier, was es heißt, vom Kreuz her zu leben.

1. Der Ausgangspunkt: Christi Leiden. 4, 1A

1 Nachdem also Christus °für uns° am Fleisch litt,

also ® Auf 3, 18 rückweisend.

Christus hat im Fleisch gelitten - bis zum Tode; und das: für uns.

Christus hatte diese Gesinnung, deshalb sollen wir sie auch haben. (Wir sind mit Christus verbunden.)

2. Die Aufforderung: 4, 1M

wappnet auch ihr euch mit der selben Denkweise,

d. h.: denkt so, wie Jesus dachte. Er war bereit, sein Leben hinzugeben - wir auch!

Wir sollen bereit sein, bis zum Tode zu leiden - am Fleisch.

und mehr: Wir sind mit Christus gestorben. Von diesem Tod mit ihm her sollen wir nun leben.

3. Eine Begründung: 4, 1E

weil der, der im Fleisch litt, mit Sünde abgeschlossen hat[4],

Wer im Fleisch gelitten hat - bis zum Tode -, hat mit Sünde aufgehört

Leiden (bis zum Äußersten) bringt (im Tod) das Aufhören von Sünde mit sich.

So war es bei Christus.

Und da wir mit Christus gestorben sind, gilt es auch für uns – und zwar nun in der Gegenwart, im Kampf gegen die Sünde.

Beim Leiden ist Sterben mit eingeschlossen!

 

Christi Tod für uns machte unserem Sündigenmüssen ein Ende. Wer gestorben ist, weiß, dass er nicht mehr zu sündigen braucht.

Römer 6; 2. Korinther 5, 14.15 und Ga 6, 14:

Für Paulus – wie für Petrus – ist der Tod seines Herrn eine Wirklichkeit.

Christi Tod im Fleisch ist unser Tod im Fleisch. Wir brauchen nicht mehr für unsere Sünde zu büßen. Wie sollten nun wir, die wir der Sünde gestorben sind, weiter in der Sünde beharren.

Wie soll jem. in Sünde leben, wenn er mit der Taufe bezeugt hat, dass er ein Gestorbener und Begrabener ist? Er hat in Christus mit Sünde abgeschlossen. Wir auch.

Petrus hat keine andere Lösung für das Problem des Kampfes mit der Sünde als Paulus. Römer 6.

 

Und in dieser Gesinnung sollen die Christen leben: Als Gestorbene mit Christus und als solche, die mit Christus gestorben sind und auch bereit sind tatsächlich zu sterben - um Christi willen!

Sein Los und Weg ist mein Los und Weg.

Das gilt für mein weiteres Leben – bis zum phys. Tod. Offenbarung 12, 11.

Offenbarung 12:11  Und sie überwanden ihn kraft des Blutes des Lammes und kraft des Wortes ihres Zeugnisses und liebten nicht ihre Seele bis zum Tode.

V. 1E spricht also nicht nur vom letzten Sterben des Christen, sondern vom täglichen Sterben (d. h.: vom Nichtlieben des Lebens) – bis zum Tode.

HJ: Wenn es nur um mein letztes Sterben geht, das wird mich auch ohne zu leiden von Sünde frei machen.

Um gegen Sünde angehen zu können, braucht es mehr als ein Vorbild, und sei es auch das des Christus. Siegreich sein kann nur einer, der mit Jesus bereits den Tod hinter sich hat. Römer 6.

 

4. Der Zweck einer solchen Gesinnung: 4, 2

Zu welchem Zweck soll man sich rüsten mit dieser Gesinnung?

2 um die noch übrige Zeit im Fleisch nicht mehr den Lüsten der Menschen zu leben,

Wir sollen bereit sein, zu sterben, täglich zu sterben, und die restliche Zeit in diesem Fleisch nicht mehr für dieses Fleisch zu leben!

Wir leben nicht mehr für unser eigenes Vergnügen. Das steht nicht mehr im Vordergrund.

NICHT mehr für die menschlichen Lüste leben.

Meine fleischliche Lust und Gottes Wille stehen im Gegensatz zueinander!

NICHT so reden: „Wer hat Lust ...? Hast du Lust, zu kommen?“ – Ob ich Lust habe, darum geht es gar nicht.

sondern dem Willen Gottes;

Für den Christen gilt nicht, was er will, sondern was Gott will! NICHT mein Wille, sondern dein Wille geschehe.

Vater unser: Dein Wille soll in der Welt geschehen - so wie er im Himmel geschieht (von den Engeln): gern, ganz, gleich!

Kinder sollen lernen zu verzichten! NICHT alles dem Willen der Kinder tun.

 

5. Weitere Begründungen: 4, 3 - 6

a. Es ist genug, das vergangene Leben nach heidnischem Willen gelebt zu haben. 4, 3

3 denn es ist uns genug, die vergangene Zeit unseres Lebens den Willen derer, die von den Völkern sind, ausgeführt zu haben,

 

Es reicht, dass ich die vergangene Zeit meines Lebens für mich und den heidnischen Willen gelebt habe. Der Rest meiner Zeit und Kraft soll ganz Gott gehören!

Es ist immer „genug“, weil es ohnehin Verlust ist, für diese Welt und die Heiden zu leben!

Beachte: den Lüsten der Menschen // dem Willen der Heiden (Sie beide stehen immer im Gegensatz zu Gottes Willen)

Wie leben der Menschen dieser Welt?

nach ihrem eigenen Willen V. 2

nach dem, was die anderen für gut halten. V. 3

Wenn du aber so lebst, wie die anderen leben, dann gehst du in die Hölle! Wir leben nicht nach der Mehrheit!

NICHT die Menschen bestimmen mein Verhalten, sondern Jesus.

Aber was ist es, das ihm gefällt? - das muss ich studieren!

 

als wir einhergingen in

Es braucht mehr als einen Duden, um zu erfahren, was dieses hier heißt.  Sprache ist ungenau. Sprache ist nicht exakt genug, um uns das zu vermitteln, was Gott will. In einem einzigen Wort kann nicht alles gesagt werden. Daher muss man diese Ausdrücke untersuchen.

Ausschweifungen/ Zügellosigkeiten

Lüsten

übermäßigem Trinken von Wein / Trunksucht

ausgelassenem Feiern / Schlemmereien

Was ist Ausgelassenheit? (Wenn ich das nicht weiß, kann ich nicht gehorsam sein.)

Zechgelagen / Trinkgelagen

Wo ist die Grenze?

sittenlosen/verbotenem (frevelhaftem) Götzendiensten

Der Weltmensch ist ein Götzendiener.

Götzendienst = Wenn mir etwas anderes wichtiger ist als Gott! Oder neben Gott.

Um zu wissen, was das ist, ist zweierlei nötig:

® Mehr die Heilige Schrift lesen (Kontext der Heiligen Schrift zeigt es mir) vgl. 2, 1ff

® Mehr Erleuchtung des Heiligen Geistes. (Lukas 24: Er öffnete ihnen das Verständnis; Eph 1, 18)

Denn in meinem Leben wird die Versuchung anders aussehen als in dem Leben anderer.

Ruhe nicht, bis du Bescheid weißt! Schrecke nicht zurück vor dem schlechten Gewissen. Das brauchen wir.

NICHT träumen.

Alle diese angeführten Dinge sind Zeichen des Verwickeltseins in diese Welt. Wisse, wo du von dieser Welt abhängig geworden bist.

 

b. Christen sind weltfremd geworden. 4, 4

4 wobei es sie befremdet, dass ihr nicht mehr mit ihnen zusammen in denselben Ausguss von ausschweifendem Wesen lauft, und sie lästern,

Ich bin ihnen ein Fremder geworden, dadurch dass ich Christ wurde. Warum sollte ich also noch so leben wollen wie sie? Sie lästern ohnehin!

lästern

Es wird immer so sein, dass Nichtchristen über Christen lästern, die ganz für den Willen des Herrn hingegeben leben wollen; noch mehr werden sie lästern, über Christen, die Kompromisswege gehen und mit ihnen mitmachen! (Vgl. Röm. 2)

lästern = Schlechtes reden; sie tun das gegen uns, weil wir es sind, die sie veranlassen, ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Ein Nichtchrist aber kann sich kein schlechtes Gewissen leisten, weil er keinen Erlöster hat, der ihn von diesem schlechten Gewissen befreien könnte.

 

c. Nichtchristen werden gerichtet werden. 4, 5

5 sie, die dem Rechenschaft erstatten werden, der in Bereitschaft steht, Lebende und Verstorbene zu richten;

Sie werden gerichtet werden! Warum also für ihren Willen leben?

Jesus steht schon da - als Richter! Offb. 6, 17

 

d. Christen wurden eben dazu evangelisiert, dass sie ewig für Gott leben. 4, 6

6 denn zu diesem Zweck wurde auch Toten [o.: Verstorbenen] das Evangelium verkündet,

Dieser Vers sagt nicht notwendigerweise, dass diesen Menschen das Evangelium verkündet wurde, nachdem sie starben. (Keineswegs eine Parallelstelle zu 3, 19)

Bedenken wir, dass es zu jener Zeit viele bereits christliche Märtyrer auch in Kleinasien gegeben hat.

 

zu diesem Zweck: Diese Märtyrer haben die gute Botschaft während dieses Lebens angenommen, um für ewig Gott zu leben. Das war ja der Zweck der Evangeliumsverkündigung für sie.

Während des Lebens muss man diese gute Botschaft beherzigen, damit man dann, wenn man stirbt, ewiglich für Gott lebt und nicht mehr verloren geht.

 

dass sie einerseits menschengemäß am Fleisch gerichtet würden,

gerichtet: Petrus nennt den Tod ein Gericht.

Sterben werden alle, nicht nur sie, auch wir: Aber zu diesem Zweck ist uns die gute Botschaft verkündet worden, damit wir, obwohl wir sterben (= „am Fleisch gerichtet“ werden), Gott leben!

 

andererseits aber am Geist Gott gemäß leben möchten.

Das ist ja das Ziel des Evangeliums: Dass Menschen dann, wenn sie sterben, auch weiterhin für Gott da sind und für ihn leben.

Gott gemäß: = so, wie es Gott entspricht.

Wie entspricht es Gott? Wie ist es angemessen? - Nur eine Haltung entspricht Gott / ist Gott gemäß: GANZ für ihn zu leben,

– selbst dann, wenn ich deshalb umgebracht werde oder mit Worten „gerichtet“ (= durch ihr Urteil verworfen) werde.

 

Die gute Botschaft wurde verkündigt nicht im Blick auf die alte Welt, sondern auf eine neue. Wir retten die Menschen vor dem kommendem Zorn in eine neue Welt hinein. Daher sollen die Christen sich recht verhalten in dieser Welt.

 

B. Aufforderungen an sie als mit anderen Christen Zusammenlebende - im Blick auf das Ende aller Dinge: 4, 7 - 11

Wir erfahren hier, dass das Ende des Lebens auf dieser Welt auf Golgatha beginnt. Im NT ist die „Endzeit“ die Zeit zwischen den ersten und zweiten Kommen Jesu Christi.

Die letzten Tage:

Hebräer 1:1-2 Nachdem Gott zu alter Zeit vielmals und auf viele Weisen zu den Vätern geredet hatte durch die Propheten,  2 redete er in diesen Tagen, den letzten, zu uns durch [den] Sohn,

Jakobus 5:3  Euer Gold und Silber ist vom Rost zerfressen, und ihr Rost wird euch zum Zeugnis sein, und [Gift] wird euer Fleisch fressen, wie Feuer. Schätze häuftet ihr an in letzten Tagen!

2. Petrus 3:3 Nehmt dabei zuerst dieses zur Kenntnis, dass zur letzten [Zeit] der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten leben

Apostelgeschichte 2:17  ‘Und es wird sein in den letzten Tagen, sagt Gott: Ich werde ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch. Und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben.

2T 3:1  Nimm dieses zur Kenntnis, dass sich in den letzten Tagen schwere Zeiten einstellen werden,

Christen wissen, dass die Welt dabei ist, zu Ende zu gehen. Daher haben Christen nicht das Ziel, die Welt besser zu machen. Sondern wir setzen Zeichen in dieser Welt, Zeichen von dem, was Gott eines Tages mit dieser Welt tun wird. Er wird sie verwandeln und neu schaffen.

 

1. Der Ausgangspunkt: Die Nähe des Endes: 4, 7A

 

7 Aber das Ende aller Dinge ist nahe gekommen

Wir leben in der Endzeit! - seit Pfingsten! - warum?

Weil der Schöpfer gestorben ist. - ER hat damit das Ende der Welt eingeführt. Die Tatsache, dass der Schöpfer für diese Schöpfung gestorben ist, zeigt, dass diese alte Schöpfung dem Tode geweiht ist.

Die Schöpfung wird versöhnt werden - d. h.: ausgetauscht werden.

Versöhnung = Austauschung (z. Bsp. Bei Streit muss die spannungsgeladene Atmosphäre ausgetauscht werden mit einer friedevollen).

Halte diese Welt nicht fest. Auch nicht deine Frau, Kinder, Haus, .. Tue nicht so, als ob dein ganzes Leben in deiner Frau, deiner Familie besteht, in deinem Auto. Alles vergeht, alles verlierst du!

Daher verhalte dich entsprechend.

 

2. Eine doppelte Hauptaufforderung: 4, 7. Mose - E

also = rückblickend: Weil das Ende aller Dinge nahe gekommen ist, deshalb … .

a. Habt eine gesunde Gesinnung. 4, 7M

seid gesund im Denken und diszipliniert (im – aus dem Denken resultierenden – Handeln)

Das Ende aller Dinge ist nahe gekommen. Habt also von dort her eine neue Gesinnung, und zwar eine gesunde.

Die Welt ist krank, ihr aber sollt gesund sein im Denken.

Wenn wir weltlich gesinnt sind (unsere Gedanken bei der diesseitigen Arbeit, bei den irdischen Dingen, ... sind), denken wir krank.

Wenn der Blick bei den irdischen Dingen haften bleibt, die Gedanken vom Diesseitigen gefangen genommen sind, dann sind wir geistlich krank.

Ich muss mich fragen: Was fesselt mich? Woran denke ich, wenn ich ganz alleine bin?

Römer 8: Fleischliche Gesinnung, d. h.: Ein Denken, das auf das Diesseitige ausgerichtet ist und sich mit dem Diesseitigen beschäftigt.

Da sollten wir beten: „Fülle du mein Blickfeld aus, Herr!“

 

b. Seid nüchtern für die Gebete. 4, 7E

nüchtern = nicht zu sehr mit dem Sinnlichen beschäftigt.

nicht zu sehr mit dem Aufnehmen über die 5 Sinne beschäftigt (ähnlich wie: enthaltsam sein)

nüchtern = leer (im Magen), d. h., nicht beschlagnahmt von der Welt.

Wir sollen uns nicht gesättigt haben am Tisch dieser Welt.

Wir sollen mit dieser Welt in dem Wissen umgehen, dass sie eine vergängliche ist.

Ich darf meine 5 Sinne nicht übersättigen, ich darf nicht zu viel sehen in dieser Welt, nicht zu viel hören, tasten, schmecken, riechen; ansonsten bin ich nicht wirklich fähig, zu denken und zu beten; ich bin dann beschwert.

Wir sollen uns vorbereiten für eine feine, warme Begegnung mit dem Herrn im Wort und uns richtig freuen können als Christen.

 

für die Gebete:

ohne Nüchternsein gibt es kein gutes Beten:

Petrus setzt hier voraus, dass wir viel Beten wollen! Er selbst tat es.

Paulus: Beten ohne Unterlass, d. h.: ohne große Unterbrechungen. Ein kontinuierliches Gebetsleben!

Gebet in meinem Leben soll so oft stattfinden, dass ich von einer Kontinuität sprechen kann. Höre nicht auf zu beten, lasse nicht ab, bleib dabei, tu es immer wieder. (D. h.: nicht, dass wir ständig mit Gott reden, aber doch so oft, dass ich von einer Kontinuität sprechen kann.) (Tel - Hörer nicht auflegen.)

 

3. Aufforderung zur Liebe: 4, 8

a. Die Rolle der Liebe: 4, 8A

Vor allen Dingen aber habt dabei zu euch untereinander eine inbrünstige Liebe

.I. Sie hat höchste Wichtigkeit.

Vor allen Dingen

Die Liebe steht an der ersten Stelle. VOR allem anderen. Egal, was wir tun, wenn wir nicht lieben, ist unser Tun wertlos.

Liebe bleiben wir dem anderen immer schuldig. Römer 13.

Während wir dem Ende entgegen gehen sollen, wir die Hauptsache im Leben des Christen nicht vergessen. Die Hauptsache ist nicht das Bibellesen, nicht das Evangelisieren, nicht die Sonntagsversammlung, sondern die Liebe.

 

Was war die Hauptsache im Garten Eden? -

Was war die Hauptsache im Gesetz? - Das erste Gebot: 2. Mos. 20; 5. Mos. 5+6. ® Röm. 8, 2ff

Was ist die Hauptsache im Evangelium? - Joh. 13, 34ff; 15, 17.

 

.II. Sie begleitet die gesunde Gesinnung und das Gebet.

habt dabei:

[Im Gr. ein Partizip: Liebe habend, d. h.: es ist abhängig vom Satz vorher)

d. h.: Seid gesund im Denken und nüchtern zum Beten, wobei ihr vor allem eine inbrünstige Liebe haben sollt. Es kann auch sein, dass mangelnde Liebe der Grund dafür ist, dass sich meine geistliche Schau trübt und ich einschlafe. Vgl. Offenbarung 2, 5.

 

b. Der Gegenstand der Liebe: 4, 8M

zu euch untereinander -

Damit wird vorausgesetzt, dass die Hörerschaft wie eine Person ist. der Leib selbst! Hegt eine Liebe für einen jeden am Leib, überseht keinen.

 

c. Die Art der Liebe: 4, 8M

eine inbrünstige Liebe [nachhaltig, sich ausstreckend]

eine Liebe, die wirklich die Begegnung sucht. D. h.: Streckt euch aus nach jedem in dem Leib Jesu.

Wenn die Gemeinde größer ist, ist es nicht möglich mit allen das gleiche Maß an Begegnung zu haben. Aber es ist möglich eine Sehnsucht zu haben nach allen. - und dann im Praktischen, dort wo der Herr Begegnungsmöglichkeiten gibt.

Ausschau halten. Ist jemand übersehen worden in der Gemeinschaft? Steht jemand alleine? Das ist Gemeinde, Leibleben – dass man nach dem anderen schaut!

 

d. Die Wirkung der Liebe: 4, 8E

 (weil Liebe eine Menge von Sünden bedecken wird)

Das heißt nicht, dass wir nie auf Sünde hinweisen sollen.

Wenn Liebe die Aufgabe bekommt, auf Sünde hinzuweisen, dann ja. – aber dann nicht zwecks Anklage, und nicht, damit ich es besser habe oder besser dastehe!

 

Oft ermahnen wir den anderen in der Ehe, damit er sich verändert, – und damit ich es in der Folge seiner Veränderung leichter habe in der Ehe, nicht wahr? Da suchen wir den eigenen Vorteil -  und nicht das Wohl des anderen! (Röm. 15, 1ff).

 

Wann darf ich auf Sünde aufmerksam machen?

Wenn ich mich geprüft habe und festgestellt habe, dass ich jetzt wirklich das Wohl des anderen suche! – nicht meines!

® in Liebe aufdecken, damit wieder zugedeckt wird, damit das unter das Blut gebracht wird!

Aber zuerst muss ich bereit sein zu dulden, und da fängt das Zudecken an!

D. h.: ich halte eine Decke zwischen mir und der Sünde des anderen; ich sehe nur ihn im Bilde Gottes geschaffen von der Schöpfung her und betrachte ihn von Golgatha her als einen, für den Jesus starb!

Das tut die Liebe, sie schaut nicht auf das Ihre.

 

4. Aufforderung zur Gastfreundschaft: 4, 9

9 und seid dabei gastfreundlich zueinander,

a. Sie geschieht als Ausdruck der Liebe. 4, 9

seid dabei

Wie diese Liebe sich äußert? ® Petrus nennt zwei praktische Dinge: Gastfreundschaft und Dienen mit den Gnadengaben.

(Er spricht hier nicht erschöpfend.)

Gastfreundschaft: d. h., Gelegenheiten schaffen, wo wir einander begegnen und dienen können!

Wenn man aufhört, sich zu besuchen, zu treffen oder sonst zu begegnen, ist Liebe erkaltet.

In der Endzeit wird die Liebe Vieler erkalten. Mt. 24, 12

Heute: Der Stress, die Schnelllebigkeit verhindert viel Liebe.

Heute eines der größten Probleme der Christen: Sie tun zu viel!

Sie reden zu viel, beten zu wenig.

Sie sind zu wenig in der Stille, haben zu wenig Zeit zum Ausüben von Liebe!

Offenes Haus, weil offenes Herz. Wen ich aufnehme, lasse ich in mein Herz herein!

Ich höre ihm zu, gebe ihm ein Stück meines Lebens. Phil. 1, 9; Röm. 15, 7;

Joh. 1, 40ff: Herr, wo wohnst du? – Kommt und seht.

Phm. 12: ihn, mein Inneres, meine Eingeweide. Nimm auch du ihn hin zu dir - in dein Herz!

Gastfreundschaft ist keine Gnadengabe. Sie ist Ausüben von Liebe; sie kann und darf gelernt werden.

 

b. Sie geschieht ohne Murren. 4, 9

ohne Murren

andernfalls ist sie wertlos und ist keine echte Gelegenheit der Ausübung von Liebe.

Einige waren Engel. (Hebräer 13) Sei aber auch bereit solche aufzunehmen, die keine Engel sind.

 

Trost: Eines Tages wird der Herr uns in seine Wohnung aufnehmen: Ps. 23, 6; Joh. 14, 1.

Wollen wir unser Haus zu einem Himmel machen, zu einer Wohnung Gottes, wo Gott zu Hause ist.

 

„Der Herr mache euer Haus zu einem solchen, wie das der Maria und Martha: er war gerne daselbst!“

 

5. Aufforderung zum Dienst mit den Gnadengaben: 4, 10 - 11

a. Wie dieser Dienst mit den Gnadengaben geschieht: 4, 10 - 11M

.I. Als Ausdruck der Liebe

10 und dabei

Wie drückt sich diese Liebe noch aus? – durch Dienen mit den Gaben!

.II. Entsprechend den Gaben

 - jeder, so wie er eine Gnadengabe empfing

Charisma ist eine Form von Gnade.

Gnade hat verschiedene Formen: vergebende Gnade, helfende Gnade, befähigende Gnade.

Gott schenkt jedem eine Fähigkeit, Gott zu dienen.

Wie dienen einander nicht irgendwie, sondern setzen die Gnadengaben ein, die uns der Herr gegeben hat.

 

Wir dürfen von jedem Glied am Leib Christi lernen, und wenn er erst einen Tag lang im Glauben steht!

Aller Dienst in der Gemeinde Jesu ist Dienst Jesu. Wir leisten gar nichts! Wir sollen nie uns etwas zuschreiben. Es ist immer Jesus in uns und durch uns!  Und nur das, was ER gewirkt hat, wird bleiben. Alles, was wirklich bleibende Frucht ist, wird ER getan haben.

Er schenkt die Gelegenheiten, die Zeit, die Energie, die Begabung, die Ermutigung, die Bewahrung.

Und hinterher wird er uns sogar noch belohnen, wenn wir treu waren. So wunderbar ist unser Gott!

 

Exkurs: Charismen.

Siehe eigene Datei

 

.III. In Gegenseitigkeit

dient euch gegenseitig damit

NICHT einer dient, und die anderen sind Konsumenten.

Gemeinde ist kein Fußballspiel: 22 Leute, die sich abstrampeln und unbedingt Erholung bräuchten; und 22 000 Leute, die dasitzen und unbedingt Bewegung bräuchten. Leider sieht es im Königreich Gottes heute  oft so aus. Einige arbeiten sich halb zu Tode. Andere kommen und konsumieren.

 

.IV. Als edle Hausverwalter

als edle Hausverwalter

Haushalter. Wir sind nicht die Herren.

Wir dienen in dem Wissen: das alles gehört nicht Gott.

Eine Gnadengabe ist Gottes Geschenk und nicht des Menschen Verdienst.

Er ist der Herr, der den Dienst lenkt und bestimmt. Wir werden Rechenschaft geben müssen für unseren Dienst.

Im Blick auf das Ende sollen wir eine gesunde Gesinnung haben zum Dienst in Liebe.

der verschiedenartigen / vielfältigen Gnade Gottes

Wenn wir mit unseren Gnadengaben dienen, kann Gottes Gnade zum Ausdruck kommen. Deshalb liegt es auch an uns, wie viel Gnade es in der Gemeinde Jesu gibt. Wir sind also Verwalter der Gnade Gottes.

Die Gnade Gottes ist vielfältig.

 

.V. Bei den Gnadengaben, die mit dem Sprechen zu tun haben: Gottes Worte redend

NICHT eigene Predigten gebastelt habend

11 wenn jemand redet, dann als einer, der Aussprüche Gottes spricht,

Wir sollen nicht eigene Worte weitergeben. Gott gab uns den Auftrag, sein Wort weiterzugeben, nicht Predigten zu basteln.

Wir sind nur Zitierende. Die Dogmatik ist fertig. Sie ist in der Heiligen Schrift. Wir fügen nichts mehr hinzu, die Botschaft liegt da, – abgeschlossen. Und diese Botschaft geben wir weiter.

Wir dürfen nichts sagen, das nicht dem Gotteswort entspricht.

Deshalb –immer prüfen.

Jes 8:20 Hin zur Weisung und hin zum Zeugnis! Wenn sie nicht nach diesem Wort sagen, dann gibt es für sie keine Morgenröte.

Wenn sie nicht nach dem Gesetzt fragen und nach dem Zeugnis der Propheten, dann lässt Gott ihnen kein Licht aufgehen; dann leben sie weiter im Dunkeln.

 

Gnadengaben des Wortes in der Gemeinde Jesu heute:

Lehre (inkl. Wort der Kenntnis und Weisheit)

Prophetie (im 2.Sinne) (inkl. Wort der Weisheit)

Aufrufen (Ermuntern, Zusprechen, Trösten)

 

(öffentlich oder von Person zu Person)

 

.VI. Bei den Gnadengaben, die dem praktischen Dienen zu tun haben: aus der Stärkung handelnd, die Gott darreicht

wenn jemand dient,

Dienen = mit der Hand etwas tun, laufen, gegenwärtig sein, trösten in irgendeiner Weise; Musik spielen;

Helfen (unterstützend wirken)

Geben

Glauben

Barmherzigkeit üben

 

dann als einer, der es aus der Stärkung tut, die Gott darreicht

Wenn man spricht, sollen es Worte Gottes sein, wenn man handelt, soll es Kraft Gottes sein!

Nicht meine Energie, nicht mein Eifer!

Wenn wir Gott dienen, sollen wir ihm nicht aus der Stärke unseres eigenen Fleisches dienen.

vgl. Hes 44, 18: Sie sollen sich nicht umschürzen/umgürten mit Schweißverursachendem d. h.: Sie sollen keine Kleider tragen, in denen man schwitzt. (= fleischl. Anstrengung.). Ein Priester durfte nicht schwitzen.

Joh 15, 5. Ohne ihn können wir nichts wirken, was als echte Frucht gilt. Daher: Mich immer wieder stärken lassen in seiner Gegenwart!

 

b. Worauf letztlich jeder Dienst hinzielt: 4, 11E

Eigentliches Ziel und Zweck (und auch Motivation) überhaupt allen Dienstes der Liebe:

 - damit in allem Gott verherrlicht werde

Verherrlichung Gottes ist oberstes Gebot.

Gott wird in seiner ganzen Schöpfung geehrt/verherrlicht, so oder so. Aber wohl dem, der es freiwilliger Weise und von Herzen tut.

durch Jesus Christus,

Er ist der Mittler, über ihn dienen wir Gott dem Vater.

dem die Herrlichkeit gebührt und die Macht in alle Ewigkeiten.

Bekräftigung des Apostels:

Amen. D. h.: Wahrlich, so sei es – und so ist es.

 

C. Aufforderungen an sie als Geprüfte - im Blick auf das Endgericht: 4, 12 - 19

Christenmenschen sind geprüfte Menschen. Die Prüfungsmittel, die Gott verwendet, sind Leiden.

Je näher es dem Ende dieser Weltzeit zugeht, desto schärfer wird der Kampf zwischen Gut und Böse und desto nötiger wird es, dass die echten von den unechten Christen gesondert werden. Gott wird dies tun durch Leiden und Verfolgungen um Christi willen.

Alle haben diese Prüfungen nötig.

Jeder Christ hat irgendwo ein Gebiet, auf welchem er etwas zu leiden hat. Dieses Leiden ist gut und wichtig.

1. Ermutigung: Wie Gott Geprüfte anredet: 4, 12A

12 Geliebte,

Von wem geliebt?

Petrus spricht Leidende an. „Seid versichert: Wir lieben euch.“

Wer mit Leidenden umgeht, muss ihnen gegenüber Liebe zum Ausdruck bringen. Sonst hat er ihnen nichts zu sagen. Weint mit den Weinenden.

Wenn wir leiden sollen wir wissen: wir sind vom Herrn Geliebte.

Wenn wir geprüft werden, handelt Gott mit uns in Liebe. Vgl. Hebr. 12.

 

2. Aufforderung: Was sie nicht tun sollen: Sich das Feuer nicht befremden lassen: 4, 12

Wie lautet der Hauptsatz?

Lasst euch das Feuer nicht befremden, sondern freut euch!

lasst euch das Feuer, das unter euch entstanden ist, um euch zu prüfen, nicht befremden, als widerführe euch etwas Fremdartiges,

Christen sollen nicht meinen, das „Feuer“ sei etwas Fremdes/Unnormales für Christen.

Leiden ist schon etwas Fremdes für unser Wohlbefinden, aber, es hat seinen Zweck weil wir Sünder sind.

Leiden ist für uns fremd von der Schöpfung her, aber nicht fremd vom Sündenfall her.

Leiden gehören immer noch zum festen Bestandteil unseres Lebens - als Folge des Sündenfalls.

Und Prüfungen gehören speziell zum Christsein. „Nehmt sie als etwas zum Christsein Alltägliches hin!“

Apostelgeschichte 14:22 festigten die Seelen der Jünger, riefen sie auf, im Glauben zu bleiben und ‹sprachen ihnen zu›: „Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Königreich Gottes eingehen.“

1. Thessalonicher 3:3-4 [damit auch] nicht einer wankend gemacht werde in diesen Bedrängnissen, denn ihr wisst selbst, dass wir dazu gesetzt sind,  4 denn auch als wir bei euch waren, sagten wir euch zuvor, dass wir Bedrängnis erfahren würden, so, wie es auch geschehen ist, und ihr wisst es.

2T 3:12 Und auch alle, die in rechter Ehrfurcht leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden.

 

Gott lehrt uns, mit Prüfungen zu leben.

Daher: Nicht fragen: Warum gerade ich? – Gott hat Leiden und Prüfungen verschieden verteilt, und gerade richtig, so wie wir sie brauchen.

Nicht dem „Feuer“ widerstreben (ausweichen wollen).

Nicht rebellieren.

Nicht die leidvollen Umstände loswerden wollen!

 

Denn das Feuer ist entstanden, weil Gott es entstehen ließ.

das Feuer, das unter euch entstanden ist,

Wir können nicht über dieses Feuer bestimmen, wir haben Angst davor, wir haben nicht die Übersicht. Aber unser Herr hat dieses Feuer in der Hand. Alles, was uns trifft, muss zuvor durch seine Hand gehen.

Alle Wege Gottes mit uns, auch die, die für uns unangenehm sind, sind genau abgemessen und dienen zu dem guten Ziel, uns Christus ähnlich zu machen. Römer 8, 28.29.

 

Denn das Feuer ist etwas Sinnvolles.

um euch zu ,

d. h.: Es ist ein Sinn in der Sache. Unsere Leiden haben auch dann einen Sinn, wann sie uns sinnlos vorkommen.

Wir brauchen die Leiden also.

 

Denn das Feuer ist dazu da, dass das Echte zum Vorschein kommt.

zu prüfen: (versuchen = prüfen!)

Wir sollen geprüft werden und es soll sich herausstellen, dass wir Echte sind. vgl. K. 1

Das ist in der Endzeit wichtig; denn je mehr wir uns dem Ende nahen, wird sich das Unechte in der Gemeinde Jesu mehren.

a. Unechtes im Leben der Christen. Röm. 12, 9ff;

b. Unechte Christen, solche die gar keine sind. 2.Tim. 3, 5

 

3. Aufforderung: Was sie tun sollen: Sich freuen: 4, 13A

13 sondernfreut euch,

vgl. Jak. 1, 1f

13 sondern so wie [o: in dem Maße, wie] ihr an den Leiden Christi Anteil habt, freut euch,

NICHT nur aufhören gegen die Leiden zu rebellieren und bitter zu sein

NICHT nur aufhören zu klagen und zu murren

NICHT nur, die Leiden hinzunehmen und JA sagen dazu

Sondern: sich in den Leiden zu freuen (nicht AN sondern IN den Leiden).

 

4. Begründung, warum wir uns im Leiden freuen sollen: 4, 13M-14

Warum sollen wir uns in Leiden und Prüfungen freuen?

a. Weil unsere Leiden ein Anteilhaben an Christi Leiden sind: 4, 13M

(und daher ein Vorrecht und Zeichen der Gemeinschaft mit und Zugehörigkeit zu Christus):

13gemäß dem, wie ihr an den Leiden Christi Anteil habt

Jesus leidet heute immer noch IN seinem Volk.

Identifikation vgl. Apostelgeschichte 9, 5 (mich)

2. Kor. 1 (die „Leiden Christi“ d. h.: Jedes Leiden, das ein Christ leidet, ist ein Leiden Christi!)

 

b. Weil das Bestehen der Prüfung zusätzliche Freude bei der Wiederkunft Christi bringt: 4, 13E

damit ihr euch auch in der Enthüllung seiner Herrlichkeit jubelnd freuen mögt

[Es gibt eine Freude hier und jetzt, die nur die kennen, die das Vorrecht haben, für und mit Jesus zu leiden - vgl. Apg. 5, 41 (Das kennt Petr selbst) = voriger Punkt]

Aber es gibt auch eine zuk. Freude: Wenn wir in der Anfechtung standhalten.

Es wird ein herrlicher Moment sein für die, die auf Erden für Jesus Christus gelitten haben, bei der Wiederkunft Jesu ein spezielles Lob vom nhn Herrn zu bekommen. „Ei, du guter und treuer Knecht!“

An dem Leidenstag müssen wir lernen, dass Leiden der Weg eines Pilgers ist.

c. Weil wir im Namen Christi leiden: 4, 14

Warum sollen wir uns in Leiden und Prüfungen freuen?

Weil es ein Leiden „im Namen Christi“ ist.

14 (wenn ihr im Namen Christi geschmäht beschimpft werdet, seid ihr Selige,

Glückseligkeit ist ihr (zukünftiges) Los. Warum?

weil der Geist der Herrlichkeit und Gottes auf euch ruht; in der Tat, bei ihnen ist er gelästert, bei euch aber ist er verherrlicht),

besser: wenn ihr im Namen des Gesalbten geschmäht werdet.

vgl. Jes. 61, 1: Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich gesalbt hat.

® Die Salbung - der Heilige Geist - ruht auf uns, weil er uns gesalbt hat.

Der Gesalbte gibt mir von seinem Geist ® wir teilen diesen Geist mit ihm, und dann sind wir mit ihm Gesalbte.

Salbung heißt, dass der Geist auf uns ruht. vgl. 1Joh. 2, 20.

Christen sind mit Christus verbunden; wir tragen seinen Namen, „Christus“ ® wir heißen Christen.

Ich heiße Christ, weil ich ein Gesalbter - mit Christus - bin. Und weil ich Jesu Namen für meinen Namen angenommen habe, richtet sich der Hass der Welt, der gegen Jesus gerichtet ist, auch gegen mich. Vgl. Joh. 15, 18ff

Wenn ich also wegen der Verbindung mit dem Gehassten leiden muss , (will Petrus sagen,) dann soll ich wissen: Das ist richtig so.

Und das hat auch seine Vorteile: dann ist Glückseligkeit mein Los!

In Anbetracht dieser Freude darf ich schon jetzt mich freuen, trotz des Weinens.

 

3. Weitere Bemerkungen für Geprüfte: 4, 15-16

a. Wie sollen wir nicht leiden? [nicht um böser Taten willen]: 4, 15

15 denn es leide nicht jemand unter euch als ein Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als ein „Aufseher“ fremder Angelegenheiten.

Nicht deshalb sollen wir leiden, weil wir bestraft werden für eine Übeltat.

(Gemeindeälteste =, „Aufseher“, aber in diesem Fall macht man sich am falschen Ort zu einem Aufseher anderer Angelegenheiten)

Gebt keinen Anlass, dass ihr aufgrund von Bösem zu leiden habt!

 

b. Wie sollen wir leiden? [als einer, der zum Gesalbten gehört]: 4, 16A

16 Wenn er aber als ein Christ

Als Christianos – als einer, der zum Gesalbten gehört und mit dem Heiligen Geist gesalbt ist

c. Was sollen wir als Leidender nicht tun? [sich schämen für Christus]. 4, 16A

16 Wenn er aber als ein Christ leidet, schäme er sich nicht,

Es besteht die Gefahr, dass man sich seines Christseins schämt, damit man nicht noch mehr Schmach zu leiden hat.

Herr, hilf mir, nicht zu schweigen, wenn ich (für dich) reden sollte.

 

d. Was sollen wir als Leidende tun: [in dem von Gott zugeteiltem Leidenslos Gott verherrlichen] 4, 16E

verherrliche aber Gott in diesem Los, das ihm zuteil wurde,

Im Verspottetwerden zu stehen ist eine Gelegenheit, Gott zu verherrlichen.

Petrus ruft uns auf, im Ungemach zu bleiben und DARIN Gott zu verherrlichen.

Indem wir treu sind, weiter Christus bezeugen.

 

4. Begründung: Gottes Gericht am Haus Gottes. 4, 17 - 18

[Gott ist ein Gott der uns Begründungen und Motivationen gibt.]

Wir werden leichter dem Aufruf, Gott zu verherrlichen, nachkommen können, wenn wir uns bewusst sind, warum Gott uns leiden lässt:

17 weil der Zeitpunkt da ist, dass das Gericht beim Haus Gottes beginnen sollte;

Das Leiden ist eine Züchtigung, ein „Gericht“ Gottes und hat einen doppelten Zweck:

Unser Heil und

Gottes Ehre.

 

Warum lässt Gott uns leiden?

a. Weil dieses Gericht beim Haus Gottes beginnt. 4, 17

Gott bereitet seine Gemeinde vor - eine Zurüstung für die Ewigkeit! (Training time for reigning time)

Es gibt 2 verschieden Arten von Gericht (die Gläubigen kommen nicht in das Verdammungsgericht von Offb. 20)

Hes 9:6  Mordet bis zur Vertilgung, Greise, Jünglinge und Jungfrauen und Kinder und Frauen! Aber nahet euch niemand, an welchem das Zeichen ist; und bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen. Und sie fingen an bei den alten Männern, die vor dem Hause waren. –

Israel als Haus Gottes - gerichtet, denn im Hause Gottes, im Volke Gottes, ist Sünde eingedrungen.

Es gibt viele Leute in den Gemeinden, die sich schwer verschuldet haben gegen den Herrn und auch solche, die nicht echte Christen sind. ® Es muss Gericht beginnen.

Die Unechten müssen ausgesiebt werden.

 

b. Weil dieses Gericht bald beginnen sollte. 4, 17

17 weil der Zeitpunkt da ist,

Petrus meint, die Gemeinde Jesu sei reif für ein säuberndes Richten Gottes.

c. Weil dieses Gericht vor dem Endgericht stattfinden wird. 4, 17

wenn aber zuerst bei uns,

Danach kommt das Gericht über die Ehrfurchtslosen und (sonstigen) Sünder. 4, 17E

 

d. Weil dieses ernst Gericht einen Schatten voraus wirft auf das viel ernstere Gericht über die Ehrfurchtslosen. 4, 17E - 18

wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die gegenüber dem Evangelium Gottes ungehorsam sind?

18 Und wenn der Gerechte kaum gerettet wird,

kaum = mit Mühe, mit Leiden (Gott gibt sich viel Mühe, ihn durch verschiedenste Züchtigungen zum ewigen Heil zu bringen;

1. Korinther 11:32  Bekommen wir aber ein Strafurteil, werden wir vom Herrn gezüchtigt, damit wir nicht mitsamt der Welt verurteilt werden.

Wenn jem von uns am Ziel ankommen wird, dann wird es die Gnade Gottes gewesen sein, die uns dorthin gebracht hat: Seine Barmherzigkeit, seine Kraft und Hilfe, sein Durchtragen, Ermutigen, Züchtigen.

Ein Gerechter muss durch Leiden hindurch, ehe er ins (vollendete) Heil eingeht. Aber all das ist Gnade.

 

wo wird der Ehrfurchtslose und Sünder erscheinen?

Wenn der Gläubige schließlich nur durch Gnade am Ziel ankommen wird, wo will dann der erscheinen, der diese Gnade nicht angenommen hat?

Jeder Abgefallene wird gerichtet werden.

D. i. eine Warnung: Bleibt dem Herrn treu, wenn ihr leiden müsst!

 

5. Eine dritte Aufforderung für Geprüfte (Eine Schlussfolgerung): 4, 19

19 Daher auch sollen

a. Wer angesprochen ist: 4, 19A

die, die nach dem Willen Gottes leiden,

Solche Leiden (vgl. V. 18) sind Leiden nach dem Willen Gottes und haben den Zweck uns seiner Heiligkeit teilhaftig werden zu lassen. vgl. Hebr. 12

b. Was sie tun sollen: 4, 19M

ihm als einem treuen Schöpfer ihre Seelen anvertrauen

Was hat mein Leiden mit einem Schöpfer zu tun? – Sehr, sehr viel.

Wer Leben ins Dasein ruft, ist verpflichtet für dieses Leben zu sorgen.

Gott ist ein treuer Schöpfer, der alles Leben, das er ins Dasein ruft, auch versorgen wird.

Er ist auch der Erhalter des Universums.

Der Schöpfer meines neuen Lebens ist auch Hirte/Hüter meines neuen Lebens.

 ® Daher kann ich zu ihm kommen.

ihre Seelen anvertrauen

Wir sollen – nach K. 2, 23 – dem Beispiel unseres Herrn folgen, der sich Gott anvertraute - und wir dürfen uns ihm anvertrauen, der unser treuer Schöpfer und Hirte und Aufseher unserer Seelen (2, 25) ist.

Der mich zu neuem Leben brachte, wird auch unter größtem Druck (Stress) mich bewahren!

Meine Rettung ist abhängig von dem Maße, in dem ich mich einfach loslasse und fallen lassen, ihm hingebe/anvertraue! (= Glaube!)

Aber d. h.: auch: dass ich meine Finger von meinem Leben wegnehme und nicht versuche mein Leben selbst zu steuern!

Lass IHN für dich sorgen!!

c. Wie sie das tun sollen: 4, 19E

Das Anvertrauen meine Sache soll im Rahmen des Gutestuns geschehen.

im Gutestun [o: indem sie Gutes tun].

 

V. Teil: Hilfen für die Pilger - als solche, die in einer Bruderschaft leben: 5, 1 - 9

A. Aufrufe für die Ältesten: 5, 1 - 4

Die Ältesten unter euch

Übersetzung: entweder die Älteren, o: die Ältesten.

Wohl hier: die Ältesten. (wegen des Kontextes)

Es soll in Jesu Gemeinde nicht so sein, dass jemand alt geworden ist und immer noch geistlich ein Kind ist.

Alte Menschen haben immer Seelsorgeaufgaben, Hirtenaufgeben. HHir

rufe ich auf, (nicht: ermahne ich)

 

1. Der Aufrufende: 5, 1

1 ich

Der Aufrufende ist Petrus.

a. Petrus ist Mitältester. 5, 1

der ich ein Mitältester

Als Apostel Jesu war er einer der ersten Ältesten in der Jerusalemer Gemeinde gewesen. Damals und immer wieder in der Missionsarbeit: Die Apostel („Missionare“) sind die ersten Hirten, die ersten Ältesten. Er versteht sich immer noch so, – als ein Apostel der Hirtendienst tut.

Mitältester der Ältesten in den Gemeinden (in Kleinasien und sonst wo).

Er ist nicht höher stehend, sondern er ist ihr Bruder.

 

Was will er damit den Ältesten hier mitteilen? Indirekt sagt er damit wohl den Ältesten:

Passt auf, dünkt euch nicht zu groß! Versteht euch in eurer Aufgabe als Brüder!

Der Hirte in der Gemeinde Jesu ist zuallererst ein Schaf, weil Jesus Christus der große Hirte ist.

 

b. Petrus ist Zeuge der Leiden Christi. 5, 1M

und ein Zeuge der Leiden Christi bin,

Petrus war bereit, für Jesus zu leiden. - wie er selber in 4, 1 es uns gebot.

Wie sehr hat Jesus ihn verändert! – Früher wollte er seine eigene Haut retten, wollte er nicht leiden.

Aber später: Apostelgeschichte 5:41  Die zogen also ab aus der Gegenwart des Hohen Rates mit Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für seinen Namen verunehrt zu werden.

 

Indirekt sagt er damit den Ältesten:

Seid auch ihr bereit, im Lauf eures Dienstes Unannehmlichkeiten auf euch zu nehmen!

 

c. Petrus ist Anteilhaber der Herrlichkeit. 5, 1E

der ich auch ein Anteilhaber der Herrlichkeit bin, die enthüllt werden soll:

Ich, Petr, warte auf die Belohnung dort. Auch ihr dürft auf Belohnung bei der Wiederkunft Jesu hoffen.

Es wird sich gelohnt haben, in unserem Dienst treu gewesen zu sein!

Wenn wir daran denken, dann ist es leichter, seinen Aufruf wahrzunehmen, der nun folgt.

 

2. Der zweifache Auftrag: 5, 2A

Wenn jetzt der Aufruf an die Ältesten speziell kommt, sollen die anderen in der Gemeinde nicht die Ohren schließen. Sie kommen gleich daran: V. 5 „ebenso“!

2 Seid Hirten über die kleine Herde Gottes bei euch und übt Aufsicht

a. Seid Hirten. 5, 2A

w: hirtet die Herde (shepherd the flock)

Das Weiden der Herde: d. h.: mit Speise versorgen)

Das Hüten der Herde: d. h.: „Gefahr“ rufen, „Wolf kommt!“

D. h.: vorausschauen, Gefahren frühzeitig erkennen, warnen. Nachgehen, ...

 

kleine Herde: Wir sind immer in der Minderheit! Wir bleiben klein.

Es geht nicht um Größenwachstum der einzelnen Gemeinde am Ort.

 

Gemeindewachstumsbewegung.

Eines der schlimmsten Dinge die der Gemeinde hätte passieren können, ist, dass wir in dieser Form anfingen zu denken und zu handeln. Das hat große Schwierigkeiten über die Gemeinde gebracht.

Größenwachstum ist uns nicht verheißen! Die Bibel verheißt nicht das Wachstum der örtlichen Gemeinde in irgendeiner Stadt.

Dass eines Tages Menschen aus allen Stämmen dabei sind, bedeutet nicht, dass verheißen ist, dass an einem bestimmten Ort die Zahl der Christen zunehmen wird. Sie kann auch abnehmen! Das liegt in Gottes Hand, nicht in unserer. Wir wollen treu sein im Volke Gottes, aber nicht große Zahlen suchen.

Wir evangelisieren aus Liebe zu Jesus, nicht, um mehr Leute am Sonntag im Saal hier sitzen zu sehen! Herbert Jantzen

 

b. Übt Aufsicht. 5, 2A

Es geht hier NICHT um eine Position der Autorität, sondern:

Es geht hier um eine Haltung: Vorangehen.

Der Hirt geht der Herde mit gutem Beispiel voran.

Auch ein Ältester muss sich „unterordnen“, d. h.: demütig sein. vgl. V. 5M.

 

3. Die Art, wie dieser Auftrag auszuführen ist: 5, 2. Mose - 3

a. Nicht gezwungenermaßen, sondern freiwillig. 5, 2M

Fühle dich nicht unter Druck gesetzt von Menschen, Aufgaben, Terminen, Arbeit.

Anders: Mir ist diese Verantwortung gegeben vom Herrn

vgl. 1. Kor. 9, 16 - 18. Das ist ein leichtes Joch! Mt. 11.

Schwer wird es, wenn wir den Herrn nicht mehr vor Augen haben und uns dann von den Menschen/Aufgaben/Stapeln von Aufgaben auf dem Schreibtisch erdrücken lassen /stressen lassen.

sondern freiwillig: weil wir den Herrn lieben

 

b. Nicht um schändlichen Vorteil, sondern bereitwillig. 5, 2E

Keine irdischen Motive! - sondern himmlische

Wir arbeiten nicht für Geld!

sondern bereitwillig - Wenn man keine Anerkennung bekommt: Ich habe es für Jesus getan!

Joh. 21: NICHT „liebst du Schafe“?

 

c. Nicht als über ihr Los herrschend, sondern als Vorbilder. 5, 3

3 nicht als solche, die über ihre Losteile Herrschaft ausüben,

Wir sollen unseren Dienst nicht so tun als würden wir über andere Herr sein.

Wir sind nicht Herr über den Glauben der Mitchristen, sondern Mitarbeiter ihrer Freude.

2. Korinther 1:24  Nicht dass wir Herren über euren Glauben sind, sondern wir sind Mitarbeiter an eurer Freude. Ihr steht nämlich durch den Glauben.

Immer als Sklavendiener, als solche die helfen wollen, nicht bestimmen!

 

Wir haben als Älteste kein Recht, Unterordnung zu fordern. „Ihr müsst mir gehorchen, ich bin hier der Boss!“

 

sondern als solche, die Vorbilder der kleinen Herde werden;

„werden“: (¹ sind)

Wir dürfen werden. Es braucht Zeit, um so zu werden.

 

4. Die Zusatzmotivation: Die Belohnung  5, 4

a. Wann gibt es Belohnung? 5, 4A

4 und wenn der oberste Hirte offenbar geworden ist,

bei der Wiederkunft Christi, nicht vorher.

 

b. Wie sieht die Belohnung aus? 5, 4E

werdet ihr die unverwelkliche Siegeskrone der Herrlichkeit bekommen.

Etwas Unvergängliches werden wir bekommen.

Etwas, das mit der Herrlichkeit zu tun hat – und von der Herrlichkeit kommt.

Jeder Diener erhält seinen Lohn. 1.Kor. 4, 5

1. Korinther 4:5  Daher: Fällt auch [ihr] nicht ein Urteil über etwas vor der ‹gebührenden› Zeit, bis der Herr kommt, der ans Licht bringen wird das Verborgene der Dunkelheit und auch offenbaren wird die Entschlüsse der Herzen, und dann wird einem jeden von Gott das Lob werden.

Inzwischen tun wir diesen unseren Dienst gratis, geschenkweise. – Jeden Dienst.

Eigtl. tut es ohnehin der Herr Jesus Christus durch uns – und trotzdem belohnt er uns.

So ist Jesus!

 

B. Aufrufe für die Gläubigen allgemein: 5, 59

1. Der erste Aufruf: Über Unterordnung und Demut: 5, 5-7

a. Wer (ist angesprochen)?

.I. Zuerst im Besondern: Die Jüngeren

5 Ebenso die Jüngeren:

Physisch oder geistlich jung.

.II. Dann gleich: Alle

aber er wechselt schnell auf „alle“ (V. 5M).

 

b. Was (ist zu tun)?

Ein Dreifaches:

 

.I. Sich den Ältesten unterordnen

Unterordnet euch.

Das ist eine große Hilfe. Wenn Gläubige das nicht lernen, können sie nie Älteste werden.

Wer nicht gelernt hat, sich zu unterordnen, kann nicht führen.

You can’t teach, what you don’t know,

You can’t lead, where you don’t go.

 

Es ist nicht die Aufgabe der Ältesten Unterordnung zu fordern. Ihre Aufgabe ist es, wie Sklaven zu dienen, – egal was die Leute von ihnen halten. Jetzt aber sagt Petrus den anderen, die nicht Älteste sind, unterordnet euch den Ältesten.

Lernt von ihnen,

seid bereit auf sie zu hören; wenn sie geistliche Wahrheiten mitteilen.

 

.II. Sich gegenseitig unterordnen

Alle aber, indem ihr euch unterordnet,

Auch ein Ältester muss sich „unterordnen“. Alle - und zwar in dem Kontext, was die Heilige Schrift sagt über Unterordnung (vgl. 2, 13ff; 2, 18ff; 3, 1.7)

Das heißt nicht, dass der Mann nicht Haupt sei! oder dass eine Frau sich über den Mann erheben kann (1. Tim. 2).

Einer achte den anderen als höher denn sich selbst.

 - durch dienen, auf einander hören, einander liebt, annehmen

Jesus machte sich als Gottes Sohn zum Sklaven! (Phil. 2). Er „unterordnete“ sich am tiefsten!

NICHT: „Du hast mir nichts zu sagen!“. Ich bin jedem Christen „verpflichtet“. Ich bin immer Schuldner. Röm. 13, 8.

Ich kann nicht einfach an ihm vorbei, ich bin sein Glied des Leibes.

Ich habe keine Rechte.

Nicht mal ein Recht, geliebt zu werden!

 

.III. Sich mit Demut umschürzen

Alle aber, indem ihr euch unterordnet, bindet euch die Demut um

In der gegenseitigen Unterordnung seid demütig.

bindet euch [dabei] in Sklavendienstbereitschaft die Demut um,

Demut = niedrige Gesinnung

 

Bild eines Sklaven, der den Sklavenschurz umbindet.

d. h.: seid dienstbereit; mit dienender (niedriger) Gesinnung: bereit Sklavendienst zu tun, Fußabstreifer zu sein.

Die Bereitschaft soll immer da sein,

die konkrete Gelegenheit, wo wir sie ausüben, wird der Herr uns dann zeigen.

 

c. Was ist unsere Motivation?: 5, 5E

.I. Der Ernst Gottes

denn Gott widersetzt sich Hochmütigen,

Wenn wir uns innerlich über den Bruder, die Schwester überheben, bekommen wir Gott zum Feind.

Das ist eine ernste Angelegenheit.

 

II. Die Güte Gottes

aber den Demütigen gibt er Gnade

Eine Motivation für das Demütigsein: Ihr wollt ja Gnade haben, daher demütigt euch!

Wenn Gott mich demütigt, dann schenkt er mir Gnade:

vergebende Gnade - er vergibt meinen Hochmut und

helfende Gnade. Gnade heißt Hilfe

Demütige Leute sind hilflose Leute! Gott hilft solchen Leuten.

® Wir können es uns also leisten schwach zu werden.

® Wir dürfen Gottes Demütigungen also gerne annehmen.

 

Exkurs: Was ist Hochmut? (HJJ)

- Hochmut ist, wenn man nicht im Rahmen bleibt. Gott hat ein Bild von mir: Dies ist Thomas Jettel. Er ist so und so groß! Das Bild hat eine ganz bestimmte Größe. Aber ich habe manchmal eine andere Vorstellung als Gott. Und das Bild bläht sich auf und geht über den Rahmen hinaus. Petrus sagt: Demütigt euch unter die gewaltige Hand Gottes. (1. Petr. 5) Nun legt Gott meine Hand auf mich, drückt mich und sagt: Herbert, komm einmal wieder nach Hause. Komm wieder zurück in deinen Rahmen. So ist es! Wir müssen nach Hause kommen.

Paulus sagt: Komm mal zurück nach Hause!

– Alles, was wir haben, ist Geschenk. Alles, was ich meinte, durch harte Arbeit erzielt zu haben, ist eigentlich geschenkt. Du sagst, du hättest es verdient? - Ja, ich habe schwer gearbeitet für dieses Möbelstück. - Aber der Nächste hat genauso schwer gearbeitet, monatelang, und bekommt nichts. Alles ist geschenkt. Gott steht am Lenkrad des Lebens

 

d. Wo (sollen wir uns demütigen)? 5, 6

6 Lasst euch also demütigen

Wenn wir nicht demütig sind, dann will der Herr dafür sorgen, dass wir demütig sind, sonst können wir nicht gebraucht werden.

Der Stolz ist ein Gewächs das wie ein Unkraut in uns und alles überwuchern will und wir brauchen göttliches Jäten, wir brauchen diesen Dienst unseres Herrn.

 

unter der mächtigen Hand Gottes

Bauer: „unter der Gewalt“ der mächtigen Hand Gottes.

Wir stehen seit der Bekehrung unter der Hand Gottes, nun dürfen wir uns unter diese mächtigen Hand stehend - demütigen.

Das ist Trost (Weil er ja für uns sorgt, unter dessen Hand wir sind)

und Herausforderung

Gott gebraucht manchmal Menschen um mich zu demütigen.

Gott hat alle Gläubigen in der Hand, und er gebraucht fleischliche Christen, um mich zu demütigen, nicht nur geistliche.

 

e. Wozu (sollen wir uns demütigen)? 5, 6E

(damit er euch erhöhe zur rechten Zeit),

Manchmal in dieser Welt, manchmal erst in der nächsten.

f. In welchem Zusammenhang (sollen wir uns demütigen)?: Im Sorgen. 5, 7A

7 nachdem ihr eure ganze Sorge auf ihn abgeworfen habt,

Was gilt zuerst? Erst beten, dann sich demütigen lassen. Dann wird es leichter!

eure ganze Sorge:

Sorgen sind ein sich kreisender Wirbelwind von nutzlosen Gedanken. Angst!

Sorgen = das Denken in verschiedene Richtungen ziehen; meros = Teilung; nao = sinnen, denken

 

Deshalb: Werfen lernen. 1.Petr. 5, 7

Werft die Sorgen weg auf den Herrn, nicht euer Vertrauen! Er trägt sie gern.

Sorgen = alles was uns belastet.

Wie geht das Werfen?

1. Sorgen identifizieren

2. Sorgen im Gebet konkret formulieren: „Herr dieses bedrückt mich. Der hat das gesagt, und da ist das geschehen,

Alles ihm erzählen (Das braucht Zeit.)

3. Sorgen so abgeben und nicht wieder aufnehmen. (Bei ihm lassen!)

hier: Folie über Sorgen

 

weil er sich um uns kümmert; o: weil ihm an uns gelegen ist

 

Hier 2 Arten von Sorge:

Unsere ängstliche menschliche Sorgen, das den Herrn aus den Augen verloren hat. V. 7A

Sein liebevolles Sorgen für uns V. 7E

Hier sind Worte mit denen wir weiter leben können und wenn die Nacht noch so dunkel würde.

Er, der seine schwere Hand auf uns legt, der hat auch seine Hand unter uns und trägt uns und hält auch seine segnende Hand über uns. – HJJ

 

Exkurs: Warum nicht sorgen?: (Folie)
Sorgen machen ist Sünde,

– weil Gott gebietet, uns nicht zu sorgen (3mal: 6, 25.31.34)

– weil es die Liebe und Macht Gottes in Frage stellt (6, 26)

W.Nee: Wenn wir wirklich an die Liebe und Allmacht Gottes glauben, brauchen wir keine Angst zu haben, dass wir etwas, das er uns zugedacht hat, nicht bekommen werden.

– weil es die Verheißung Gottes in Frage stellt (6, 33)

Sorgen machen ist unangebracht,

– weil wir einen Vater haben (6, 26.32). . (Mein Problem - ist sein Problem. GmuH = Gesellschaft mit unbeschränkter Haftung. ) Lukas12

Sorgen machen ist nutzlos,

– weil es kein Problem löst (6, 27).

Sorgen machen ist heidnisch

– und offenbart Unglauben (6, 30 - 32).

Sorgen machen ist kraftraubend

– und lenkt von den täglichen Pflichten ab (6, 34)

Sorgen machen ist ungesund

3 Nervenzusammenbrüche (Mt. 6, 19 - 20).

Dieb – nimmt mir, was ich besitze

Motte – nimmt mir, was ich anziehe

Rost – nimmt mir, was ich fahre

 

2. Der zweite Aufruf: Über Nüchternheit und Wachsamkeit: 5, 8 - 9

Wenn Gott Befehle gibt, dann sind das nicht nur Vorschläge. Dann hat man auf diese Befehle zu achten.

 

a. Was (ist zu tun)? 5, 8A

8 Seid nüchtern [und] wacht,

weil euer Widersacher, der Teufel, wie ein brüllender Löwe umhergeht

und jemanden sucht, den er verschlingen [kann].

.I. Seid nüchtern

die 5 Sinne nicht zu stark beschäftigen, um Kraft und Schafsinn zu haben für das Geistliche.

Nüchtern muss man sein, wenn man denken will (um Information zu bekommen, um dann handeln zu können).

Aber heute will man nicht mehr denken, man will einfach mitgerissen werden, getrieben werden.

Jeder muss sich fragen, ob er denkfähig ist, o: was ihn da etwa in Beschlag nimmt, dass er nicht fähig ist Gottes Willen zu erkennen. Wir müssen prüfen. Gottes Wille wird uns nicht einfach so im Empfindungsbereich gemeldet. Wir müssen ihn erfahren mittels Überlegung („Was könnte dem Herrn Wohlgefällig sein?“

 

.II. Seid wachsam

Aufpassen auf was?

Gib Acht:

- auf mich selbst (2.Tim. 4)

- auf die Lehre (2.Tim. 4)

- auf die Herde (und die einzelne Schafe besonders) (Apg. 20)

d. h.: haltet Ausschau vielleicht ist da Gefahr.

Keine falsche „neue Toleranz“! Hinter dem allem steht eine asiatische Philosophie, die nicht unterscheidet zwischen gut und böse. („Alles ist eins“). Diese Philosophie ist in unser christliches Denken hineingesickert.

Wissen, dass Gefahr vorhanden ist ®

 

b. Warum (sollen wir nüchtern und wachsam sein)? 5, 8M

weil euer Widersacher, der Teufel, umhergeht

Widersacher = Teufel

ha-Satan - hebr. = der „Opponent“, der Widersacher

diabolos - gr = Widersacher (Quer - Werfer; Dagegen - Werfer)

 

wie ein brüllender Löwe

Wie Löwen vorgehen:

Männchen brüllt und erschrickt das Wild, und es läuft weg,

auf der anderen Seite lauert das Weibchen und greift an.

Beides tut Satan zu gleicher Zeit, denn er hat viele Dämonen! Er will uns durch Brüllen einschüchtern (unfähig machen zu handeln)

 

und jemanden sucht,

Er sucht einzelne

 

um ihn zu verschlingen.

Der Löwe versucht, die Herde auseinander zu sprengen, um dann die einzelnen anzugreifen.

Halten wir zusammen, Schulter an Schulter, und lassen wir nicht voneinander! - auch wenn der Nächste, den der Herr uns an die Seite gestellt hat, nicht immer ganz angenehm ist.

(Manche Christen geben einen unangenehmen Geruch ab; sie haben sich schon lange nicht gewaschen.)

Halten wir aber zusammen Jesu wegen, des Bruders wegen!

Lassen wir uns nicht auseinander treiben, um dann anschließend verschlungen zu werden.

 

c. Was ist noch zu tun? 5, 9A

9 Dem widersteht,

Wir: nicht erschrecken, wenn der Feind brüllt; sondern: das zum Anlass machen auf unseren Herrn zu schauen!

NICHT das Schaf setzt sich mit dem Löwen auseinander, sondern der Hirte!

NICHT einschüchtern lassen/weglaufen, sondern Widerstand leisten, weil unser Herr fähig ist, mit dem Feind fertig zu werden.

d. Wie (sollen wir widerstehen)? 5, 9

.I. Mit Glauben

im Glauben = im Blick auf Jesus; Eph. 6 Schild des Glaubens.

.II. Mit einem Wissen

wissend, dass sich dieselben Leiden vollziehen an eurer Bruderschaft, die in der Welt ist.

Alle Christen leiden mit. Welch gutes Wissen! Ich bin ein eine große Leidensgemeischaft gestellt. Ich bin nicht allein.

In der ganzen Welt gibt es nur eine Gemeinde, und die sollte zusammen stehen.

Diese eine Gemeinde hat gemeinsame Leiden, gemeinsame Anfechtungen…

Suchen wir zu erfahren, was der Herr in anderen Ländern tut. Das kann richtig aufrichten.

 

Dazu:

Mit dem Wort Gottes

Wie Jesus es tat: Mt. 4

Mit Gebet,

Hebr. 5; Eph. 6,

Mit heiligem Wandel Eph. 6, 10ff

wie Paulus es in Eph. 6 beschreibt:

Durch fliehen

2.Tim. 2. Manchmal heißt Widerstehn: Fliehen ®

Wenn wir widerstehen, muss der Feind fliehen. Jak. 4.

 

Briefschluss: 5, 10 - 14

1. Das Schlussgebet: 5, 10 - 11

Jetzt betet Petr.

In der stärksten Not dürfen wir unsere Augen aufheben, uns zum Herrn wenden; da haben wir jemanden, der uns bis ins Innerste versteht.

Jeder von uns ist letztlich ganz alleine. Es gibt keinen Menschen (auch nicht der Ehepartner), der uns wirklich versteht.

Jedes Individuum ist wirklich ein Individuum und hat seine eigene Konstellation an Erfahrungen, und das macht ihn einsam. – Huxley

Keiner sieht ganz hinein in mein Wesen. Aber ER weiss jede Ecke meines inneren und äusseren Lebens, er ist vollkommen vertraut mit der Sachlage.

 

10 Aber der Gott aller Gnade, der uns rief zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus,

d. h.:

a. Der Angebetete: 5, 10A

.I. Der Gott aller Gnade

Es gibt keine Gnade außerhalb von Gott.

Gott ist der Besitzer aller Gnade, Kraft, Hilfe.

Er ist daher stark genug zu helfen.

UND er ist willig, zu helfen. Denn das gehört zu seinem Wesen.

Dieser Gott ist der Gott aller Gnade, die ich brauche. ® Er gibt alle Hilfe, die ich brauche zum Leiden, zum Leben, zum Wirken.

Gnade:

ist die Liebe Gottes, die uns Vergebung schenkt

ist die Liebe Gottes die uns hilft, bewahrt und trägt

.II. Der Gott, der uns zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus rief

Als du zu Jesus gerufen wurdest, hatte Gott etwas im Sinn: uns zur Herrlichkeit zu bringen - in Christus.

Der, der mit uns begonnen hat, wird uns auch ans Ziel bringen, der Gott der uns zu seiner Herrlichkeit rief, der wird uns hier nicht in der Un-Herrlichkeit liegen lassen.

 

b. Die Bitte: 5, 10E

er selbst möge euch, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt,

Wenn man wirklich leidet, ist jede Minute wie eine Stunde oder wie ein Tag.

Aber Paulus, der mehr gelitten hat denn viele andere Gläubige, sagt: 2. Kor. 4: Das schwere Gewicht dieser Leiden nicht ist zu vergleichen mit dem Gewicht der Herrlichkeit, die uns geoffenbart werden soll.

d. h.: Jede Leidenszeit ist kurz - im Blick auf die Ewigkeit.

zurüsten,

fest machen,

stärken,

gründen

d. h.: funktionstüchtig machen zum Dienst

 - durch Leiden, in Leiden. Es braucht auch oft das Leiden, um dieses Ziel zu erreichen.

Dies wird er tun, wenn wir ihn darum bitten und uns zurüsten lassen.

 

c. Die Anbetung: 5, 11

11 Ihm gebührt die Herrlichkeit und die Macht

Macht ist Regierungsmacht; ihm gebührt die Macht, d. h.: er wird die Macht auch einmal sichtbar ergreifen.

Ihm gehört alle Macht und Kraft, auch die meine, ihm gehört alle meine Kraft, Energie, Herrlichkeit!

Uns gebührt die HÖLLE; ihm die Herrlichkeit.

in alle Ewigkeit!:

w: in die Weltzeiten der Weltzeiten (Äonen) hinein:

[d. i. die hebr. und gr. Weise, Ewigkeit auszudrücken.]

d. h.: man kann die zukünftige Weltzeit, (die ja eigentlich nur eine einzige ist, eine endlos lange), in viele Weltzeiten unterteilen – ebenso, wie man auch die jetzige Weltzeit (die von der Schöpfung bis zur Neuschöpfung geht) in viele Weltzeiten (lange Zeitabschnitte) unterteilen kann: Der Unterschied zwischen der jetzigen Weltzeit und den zukünfigen Weltzeit: die jetzige ist begrenzt, sie hat ein Ende, die zukünftige hat kein Ende, wie auch Sein Königreich kein Ende hat (Jes 9, 5).

 

Amen.

Das ist dann unser Gebet. JA, so ist es und so sei es.

 

2. Die Schlussgrüße: 5, 12 - 14

a. Ein kleiner Rückblick: 5, 12

.I. Wie der Brief geschrieben wurde

12 Durch Silvanus, der euch ein treuer Bruder ist, wie ich rechne,

Silas - ihm diktiert; (Paulus - hatte nicht gute Augen) Petrus auch schon älter (viell. unsichere Hand).

Schön, wenn dienende Reichgottesarbeiter andere haben, die ihnen zur Seite stehen und auf die man sich verlassen kann.

der euch ein treuer Bruder ist, wie ich rechne: Wollen wir auch treu sein.

habe ich in Kürze geschrieben.

in Kürze = 5 Kap.

Petrus – temperamentvoll: Telegrammstil (kurz, prägnant)

Er hat in Kürze geschrieben, aber eine ganze Menge weitergeben dürfen

 

 

.II. Was in dem Brief geschrieben wurde

Ich habe euch dabei aufgerufen

Ich habe Befehlssätze gebraucht

und feierlich bezeugt,

Ich habe Indikativsätze gebraucht

dass dieses die wahre Gnade Gottes ist, in der ihr steht (und in die hinein ihr getreten seid).

Gr.: in welche hinein ihr tratet und steht

 

a) Bei der Gnade fing es an, (1, 13)

b) mit der Gnade setzten wir es fort.

(K. 2; „das ist Gnade“, wenn man leidet;

mit der Gnade dient man; 4, 10ff)

c) Und das Letzte Wort wird Gnade sein. (K. 5)

Alles Gnade!

 

b. Grüße der Gemeinde: 5, 13

13 Es grüßt euch die Miterwählte in Babylon

Babylon

= das röm Reich. Dort sieht es geistlich aus, wie in Babylon.

[besser:]

 

Bild: Die Zerstreuten in der Fremde, vgl. die Zerstreuten in Babylon

Die babylon. Gefangenschaft dauert immer noch an! Wir sind noch nicht daheim im „Land“, wir sind noch unterwegs.

die Miterwählte = die Gemeinde (hier: Verfolgungssprache)

Die Gemeinde, die Gläubigen, in der Zerstreuung lässt die Gemeinde in der Zerstreuung (im röm. Reich) grüßen.

Es sind schwere Zeiten,

Paulus ist womöglich schon gestorben und

Die Verfolgung hat schon begonnen. Vielleicht Abfassung 64 n. Chr.

c. Gruß des Markus: 5, 13E

und Markus, mein Sohn.

Mk., der Neffe des Barnabas, wurde ein nützlicher!

2.Tim. 4,nachdem er anfänglich versagt hatte (Apg. 12 und 15)

 

d. Ein Aufruf zum Grüßen: 5, 14A

14 Grüßt einander mit dem Kuss der Liebe.

grüßen = von dem anderen Kenntnis nehmen, ihm das Beste zu wünschen.

 

Wir müssen einander mit einem gewissen Abstand begegnen, keiner von uns darf den anderen zu nahe kommen. Je nach menschlicher Beziehungen kommen wie einander näher, oder nicht so nahe. Wir dürfen diese Entfernungen nie ganz überwinden im Zeichen unserer Liebe zu Jesus, diese zwei Arten von Begegnung müssen auseinander gehalten werden.

 

e. Gebetswunsch des Apostels: 5, 14E

Friede

Bevor die Gnade nicht angekommen ist, kann es keinen Frieden geben.

Petrus setzt diese Gnade voraus, er hat eben vom Gott der Gnade gesprochen.

Friede ist der Raum, in dem etwas gedeihen kann.

Ich wünsche euch das Ausbleiben von Spannungen untereinander.

euch allen,

bei euch allen, keiner ausgenommen. Ich wünsche, dass ihr alle - bis zum letzten Christen, - in Frieden miteinander wohnen/leben könnt.

denen, die in Christus Jesus sind.

Sind nicht alle in Christus die diesen Brief lesen?

- Viell. einige Unbekehrte in den Gemeinden (Das ist gut. Hoffentlich sind sie nicht lange Unbekehrte.)

Amen.



[1] sich vorübergehend aufhaltenden

[2] o.: durch den Geist

[3] o.: zum Gehorsam Jesu Christi und zur Blutbesprengung [Jesu Christi]

[4] o.: ‹für sich› ein Ende gemacht hat mit Sünde; o., nach dem Calwer Handbuch der Bibelerklärung: der ist mit der Sünde zu Ende