U n t e r w e g s   n o t i e r t               

 Eine Handreichung für Dienende

 

“Und wenn ihr mit dem Fremden nicht treu gewesen seid,

wer wird euch das Eure geben?”

 – Lukas 16, 12

 

Nr. 13

Im Juli 2001


 

 

 

 


Unser geistlicher Kampf

Anweisungen für den geistlichen Kampf

Betrachtungen zu Epheser 6, 10-20 (Fortsetzung)

von Herbert Jantzen

 

Paulus ruft seine Leser auf, diese Kampfrüstung anzuziehen, wie es ein römischer Soldat mit seiner irdischen Kampfrüstung tat. Dabei begrün­det er seinen Aufruf. Wir sollen die ganze Kampfrüstung anziehen, unter anderem wegen der Art des Kampfes. In der vorigen Nummer betrachteten wir diese Art beim Feind. Im Folgenden betrachten wir die andere Seite der Kampfweise:

 

B:. Wie haben wir vorzugehen?

Vers 11: “.…damit ihr gegen die listigen Vorgehensweisen des Teufels stehen könnt

Vers 13: “… widerstehen”

 

Was ist unsere Verantwortung?  Unsere Verantwortung ist es, Widerstand zu leisten.

 

Wie leisten wir diesen Widerstand?

    1:. Wir schützen uns.

         Das Wesen dieses Kamp­fes ist Selbstschutz. Sogar das Schwert ist eine Waffe, uns zu schützen. Wir sind dafür verantwortlich, unser geistliches Leben zu bewahren. Das ist im Grunde ganz einfach. Paulus nennt zwar sechs einzelne Ele­mente dieser Waffenrüstung, aber es kommt immer auf dasselbe heraus: Alle sechs sind nämlich Eigenschaften meines Herrn: Er ist Wahrheit. Er ist Gerechtigkeit. Er ist Schutz (Schild des Glaubens, d.h., ich glaube an ihn und berge mich hinter ihm). Er ist mein Heil. Er ist Gottes Wort.

 

    2:. Wir beziehen Stellung.

         Widerstand zu leisten, bzw. zu widerstehen, heißt, Stellung zu beziehen. Das ist heute nicht Mode. Wir sind infiziert von der Weltanschau­ung der Welt, von der weltlichen Art der Toleranz. Dabei vergessen wir, dass der Gedanke der Toleranz ursprünglich vom Evangelium kam. Es sind die Christen, die im wahren Sinne tolerant sind. Wir müssen aber unterscheiden zwischen Toleranz mit Ideen und Toleranz mit Perso­nen. Jesu Nachfolger sind tolerant mit Personen, aber nicht mit allen Ideen. Wir wollen keine Person bestim­men und können es auch nicht. Wir verfügen über niemanden. Aber unsere Aufgabe ist es, jeden Gedanken der Menschen unter die Herrschaft Christi zu bringen, also: Ideen in den Raum zu stellen, nämlich Gottes Ideen, das Wort Gottes, das “Gedachte” Gottes (griechisch: logos, Wort). “Am Anfang war das Gedachte.” Gott hatte Ideen, Vorstellungen; diese hat er uns im Gesetz und im Evange­lium mitgeteilt.

 

Johannes war auf Patmos wegen des Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses von Jesus Christus. Er hatte sich zum Wort Gottes gestellt und war bereit gewesen, keinen Kompromiss einzugehen. Er hatte gesagt: Dieses ist Wort Gottes! Und er rechnete damit in seinem Leben, mit dem ganzen Wort Gottes, von Anfang bis Ende.

 

Aber in diesem Wort geht es um ein Herzstück, Jesus Christus. “Das Zeugnis von Jesus Christus” durch­zieht die ganze heilige Schrift. Das macht die Schrift zu dem, was sie ist. Bedenken wir: Die Bibel ist in erster Linie ein Heilsbuch. Sie spricht zwar auch von Schöpfung, von Gericht, u.s.w., aber das zentrale Thema ist das Heil in Jesus. Er ist die Mitte des Wortes Gottes.

 

Wir haben Stellung zu beziehen und keine Kompromisse einzugehen. Wir dürfen nicht einen Millimeter weichen. Die ganze Schrift ist Gott-gehaucht, kommt von ihm, hat bei ihm ihren Ursprung. Er gab die göttlichen Worte der Schrift heili­gen Menschen und durch diese weiter an uns. Die Schrift ist von Gott. Sie ist unfehlbar. Es kommt in der Heiligen Schrift das Fehlerhafte vor, nämlich die Sünde der Menschen und der bösen Engel. Aber die Heilige Schrift als solche hat keine Fehler an sich. Was die Heilige Schrift sagt, sagt Gott!

 

Dafür hat Johannes seinen Kopf hingehalten. Und viele andere haben ihren Kopf hin­gehalten – und haben ihn verloren.

 

Sind wir bereit, Stellung zu be­ziehen und keinen Kompromiss mit unbiblischer Lehre einzugehen? Haben wir den Mut, Irrlehren beim Namen zu nennen?

 

Manche haben eine sehr naive Vorstellung von Verführung. Sie denken, Verführung würde leicht zu erkennen sein. Dem ist aber nicht immer so, besonders, wenn der Feind sich als Engel des Lichts entstellt. Wenn dann Satan und ein guter Engel sichtbar vor uns stünden, könnte niemand von uns an ihrer Erscheinung den Unterschied erkennen. Niemand von uns könnte wissen, welcher von den Beiden Satan sei und welcher nicht. Wir vermögen es nicht.

 

Aber Gott kann es uns zeigen. Und er hat uns in seinem Wort bereits einige Hilfen gegeben. Nach 1. Jh. 4 sind es zunächst die Worte, das Bekenntnis, worauf Acht zu geben ist. Und nach Jesus in der Bergpredigt haben wir auf die Frucht zu achten, ob sie eine der Offenbarung Gottes entsprechende ist. Darauf müssen wir den Mut haben, das Falsche aufzudecken, klar zu sagen: “Das ist irreführende Lehre!” – auch wenn sie ein religiöses, ja, christliches, Gewand trägt.

 

Offenbarung  14, 4: “Sie folgen dem Lamm, wohin es geht.”

Das Lamm ist zum Hirten geworden. Wo er mich hinführt, da folge ich. Ich folge ihm, der alles an Herrlichkeit zurückließ, auf die Erde kam und sein Blut fließen ließ. Wo immer dieses Lamm in meinem Leben mich führt, bin ich bereit zu folgen. Aber er geht voran. Er hat schon alles darangege­ben, und ich darf nachfolgen. Im Zeichen der Nachfolge verzichte und gewinne ich. Wenn wir diesen Weg einschlagen, hat der Feind keinen Halt an uns.

 

Offenbarung  12, 11: “… und sie überwanden ihn”, den Feind, “wegen des Blutes des Lammes”, d.h., weil ein anderer für sie starb.

Auf diesem Boden sind sie geblieben. Alle meine Gerechtigkeit ist in Jesus Christus. Ich habe nichts. Ich bin total verderbt. Mein Leben ist von Natur aus verloren, aber in Jesus habe ich gewonnen – wegen seines Blutes, weil er sein Leben für mich gegeben hat.

“… und wegen des Wortes ihres Zeugnisses”

Sie haben den Mund aufgetan und Stel­lung bezogen – zum ganzen Wort Gottes und zu Jesus Chri­stus speziell. Sie haben ihre Zugehörigkeit zu Jesus bekundet.

“… und liebten nicht ihr Leben bis zum Tode”

In dieser Haltung liegt das Geheimnis! Wir, die wir in diesen reichen Zeiten noch nicht viel darangeben mussten, sind immer noch (bis ins kleinste Detail des Tages­verlaufs) gefragt: Liebe ich mein eigenes Leben, oder bin ich bereit zu sterben? Wenn mir etwas in die Quere kommt und es nicht so abläuft, wie ich es mir vorgestellt hatte, wenn etwas schief geht, stelle ich immer wieder fest, dass sich sehr schnell etwas in mir regt. Der Grund: Ich habe mich geliebt. Und dann sage ich: Es tut mir leid, Herr! Das war wieder mein Eigenwille. Du bestimmst! Wenn wir in den kleinen Ereig­nissen des Tages siegen, ist es leichter, in den größeren Ereignissen nicht uns selbst zu leben, sondern dem Herrn den Vorrang zu geben. Wenn etwas schief geht, will der Herr, dass wir uns nicht daran gewöhnen, dass alles glatt geht; damit wir gefordert sind, wie­der nur auf den Herrn zu schauen. So schnell laufen wir Gefahr, uns auf den schönen Verlauf des Mechanismus zu verlassen. Jesus will uns deutlich machen: Ich habe immer noch alles fest in der Hand.

 

Römer 8, 28:  “Alles dient denen zum Guten, die Gott lieben.”

Alles! Gott wirft nichts weg. Er verwendet alles. Alles dient zum Guten. Dieses Gute ist der Vorsatz Gottes, dass wir Chri­stus ähnlich werden. Das ist sein Ziel mit uns – auch in diesem Kampf.

 

Wir dürfen nie passiv werden. Passivität ist eine Irrlehre vom Feind. Passivität ist eine satanische Version des Stillewerdens vor Gott. In der Stille vor Gott werden wir nicht passiv, sondern kon­zent­rie­ren uns aktiv auf Gott. Uns passiv zu geben hieße, uns von Gott loszulösen und uns selbst ande­ren Einflüssen auszusetzen, die wir weder sehen noch spüren können. Täuschen wir uns nicht: Wenn wir träge sind und nicht wachen (das ist auch eine Form von Passivität), kann der Feind einen Vorteil gewinnen.

 

1. Petr. 5, 8: “Seid nüchtern und wachsam, weil euer Widersacher, der Teufel, wie ein brüllender Löwe umhergeht und jemanden sucht, um ihn zu verschlingen.”

Das Wort nüchtern bedeutet: “zum Denken fähig”. Die Löwen gehen paarweise vor: Das Männchen brüllt und lenkt ab, während das Weibchen angreift. Der Feind kann beides tun – brüllen (ablenken) und angreifen. Er hat viele Dämonen, die ihm helfen. Hören wir nicht auf seine Stimme! Wenn wir die Stimme des Hirten kennen, werden wir den Wolf erkennen. Dann wird er bloß eine potentielle Gefahr sein.

V. 9: “Dem widersteht, fest im Glauben.”

Dem sollen wir widerstehen: Wir sollen nicht auf sein Brüllen eingehen. Wir dürfen nicht davonlaufen!

“… wissend, dass dieselben Leiden sich vollziehen an eurer Bruderschaft, die in der Welt ist.”

Wir sollen standhaft bleiben – nicht allein, sondern in Verbindung mit der Bruderschaft in der Welt. Solche Anfechtungen sind Leiden; aber wir sollen uns bewähren.

 

Jakobus  4, 7:  “Unterordnet euch also Gott. Widersteht dem Teufel.”

Wie sollen wir ihm widerste­hen?

Der erste Teil des Verses gibt die Antwort: “Unterordnet euch also Gott.”

Wenn wir uns dar­über im Klaren sind, dass wir unter der Herrschaft Gottes stehen, werden wir dem Teufel widerstehen. Das müssen wir in jeder Situation immer wieder durchexerzieren. Jede Situation des Lebens ist eine Heraus­forderung und eine Frage an uns, ob wir unter der Herrschaft Gottes stehen oder nicht, ob er unser Herr und Helfer sein soll oder nicht.

So widerstehen wir dem Feind. Wir hören auf die Stimme unseres Herrn und nicht auf die Stimme des Feindes.

“… dann wird er von euch fliehen.”

In der Nähe Gottes hat der Feind nichts zu suchen oder zu sagen.

“Naht euch zu Gott, und er wird sich zu euch nahen.”

Wenn er nahe ist, hat der Feind nichts zu melden.

 

    3:. Wir geben dem Feind nicht Raum.

         Widerstand zu leisten, bzw. zu widerstehen, heißt, nicht zu weichen, nicht dem Feind Raum zu geben.

In Epheser 4, 27 schreibt Paulus: “Gebt auch nicht dem Teufel Raum.” Wenn jemand aufgeregt war und das zu lange anhält und nicht abgegeben wird, kann in diesem Ärger, dieser Unruhe, unbemerkt der Feind einen Stützpunkt bekommen und von dort aus mehr Niederlagen bereiten. Der Feind ist nämlich mehr am Werk als wir denken. Überall, wo Sünde ist, ist ein potentieller Raum und eine Möglichkeit für den Feind, sich breit zu machen.

In allen diesen Gebieten, die in Epheser 4, 26-32 aufgeführt werden, könnte der Feind Raum gewinnen. Wo wir Sünden dulden, gewinnt der Feind mit der Zeit ähnlichen Raum wie dort, wo direkter Kontakt mit “Okkultem” vorhanden war. Wo wir Sünden dulden, werden ähnliche Phänomene bestehen. Dieses zeigt, dass wir keine scharfe Grenze zwischen Sünde und “Okkultem” ziehen dürfen. Alle Sünde, welcher Art sie auch sein mag, ist der Boden, auf dem der Feind sein Wesen treiben und zur Herrschaft gelangen kann. Deshalb sollten wir ihm keinerlei Raum geben, son­dern im Gegenteil den ganzen Platz Gott einräumen.

 

An dieser Stelle sei kurz ein Wort gesagt zum Thema Okkultismus und Dämonie unter Christen. Hier gibt es verschiedene Auffassungen, zum Teil, weil nicht die richtigen Bezeichnungen gebraucht werden. Würden wir lernen, biblisch zu sprechen, könnten wir uns manche unnötige Auseinandersetzung ersparen.

Die Bibel kennt keine Besessenheit, auch keine Belastung. “Okkult” bedeutet “dunkel”, und obwohl das Wort in ihr nicht vorkommt, so ist uns das Dunkle als Aufenthaltsgebiet des Feindes von der Schrift her nur zu wohl bekannt. Wenn die Bibel davon spricht, dass Satan oder ein Dämon einen starken Einfluss auf einen Menschen hat, so gebraucht sie nicht das Wort Besessenheit, sondern Dämonisierung bzw. dämonisiert sein. Leider wird das griechische Wort oft mit besessen sein bzw. Besessenheit übersetzt, aber gerade das führt den Bibelleser in die Irre, denn damit den­kt man, jemand werde von Satan besessen oder aufgesessen und könne nicht anders.

Was Dämonisierung ist, wissen wir nicht genau. Das Wort spricht einfach von einem starken Einfluss eines Dämons auf einen Menschen. Wir sollten deshalb aufhören, genau zu beschreiben, wie Dämonisierung aussieht.

Ein Christ kann nicht besessen sein. Auch ein Nichtchrist kann nicht besessen sein. Besessenheit gibt es nicht, weil diese Begriffe die falschen sind. Wir können auch nicht das Wort Belastung gebrauchen. Schriften, in denen der Seelsor­ger genau zu wissen meint, was eine okkulte Belastung ist und wie sie aussieht, gehen über die Bibel hinaus. Anstatt wirklich zur Schrift zu gehen und sie über dieses Thema zu studieren, baut man zu oft eine eigene Theologie der ok­kulten Belastung aufgrund irgendwelcher gemeinter Erfahrungen auf.

Doch sei hinzugefügt: Wenn einerseits zu viel gesagt wurde in der Theologie der “okkulten Belastung”, so hat man andererseits zu wenig gesagt. Der Fehler liegt darin, dass man zu scharf getrennt hat zwischen dem Bereich der Sünde bei Menschen und dem Bereich der “okkulten Belastung”. Man sagt einerseits, es gebe bestimmte Leute, die “ok­kult belastet” seien, andererseits solche, die es nicht seien, weil sie bestimmte Kontaktpunkte mit dem dämonischen Gebiet gemieden hätten.

Aber eine solche Grenze zwischen okkult und nicht okkult gibt es in der Bibel nicht! Jeder Mensch ist ein Sünder. Es gibt Sünder, die Vergebung haben, und es gibt Sünder, die nicht Vergebung haben. Aber jeder Mensch trägt die Sünde in sich. Wir Christen haben den Heiligen Geist und können zur Sünde Nein sagen und Sieg haben. Wenn wir nicht Sieg haben, sündigen wir. Sünde ist Finsternis (1. Johannes  1), und das ist das Gebiet, in dem sich Satan betätigt. Jede Sünde ist ein Raum, in den der Feind hineinkommen und wo er sich ausbreiten möchte.

Es ist sehr auffallend, dass sich bei Menschen, die zunächst keine Zeichen von sog. “okkulter Belastung” aufwiesen, großer Einfluss des Feindes gezeigt hat, nachdem man weiter mit ihnen gesprochen und sie vor Gott gestellt hat. Pastor MacLeod von Kanada erzählte von einer durchschnittlichen Christin, die sich für den Herrn einsetzte aber keine Freude und keinen Frieden hatte. Als er mit ihr sprach, kam mit einem Mal eine übernatürliche Stimme aus ihr hervor. Der Einfluss des Feindes in ihr war stärker, als die Zeichen es vordergründig angaben. Was lag vor? “Nur” gewöhnliche Sünden von Christen.

Wir haben in unseren Gemeinden viele Christen, die ihre Sünden nicht bekennen, und es fragt sich wirklich, wieviel Raum Satan dort bekommen hat. Wir fragen uns, warum das Wort Gottes nicht einschlägt, warum es nicht unter die Haut geht und ihr Gewissen anspricht. – Weil sie über ihre Sünde nicht Buße tun!

Wir müs­sen lernen, Sünde sofort einzugestehen, sobald wir sie erkennen, zuerst bei Gott, dann aber auch bei dem Menschen, gegen den wir gesündigt haben, damit der Feind keinen Brückenkopf be­kommt.

Jede Sünde ist “okkult”, dunkles Gebiet. Jede Sünde ist Teufelsgebiet. Nicht jede Sünde kommt vom Teufel (Jakobus sagt, sie entsteht in unserem Inneren, durch die eigenene Lust: Jakobus  1, 14), aber der Teufel gebraucht sie und bekommt dadurch Raum. Daher wol­len wir mit dem Herrn in Verbindung treten, ihm alles abgeben und es ihm bekennen, wenn wir uns verschuldet hatten, denn er trägt uns und unsere Schuld. Das ist ein großer Trost. In diesem Wissen kann ich jederzeit und in jeder Situation sofort zu ihm kommen und ihm meine Schuld abgeben.

 

2. Korinther  2, 5-11: “Aber wenn jemand betrübt hat, hat er nicht mich betrübt, sondern, in gewissem Maße, (damit ich nicht zu viel sage und belaste) euch alle. 6 Genügend ist solchem die Strafe, die von der Mehrzahl erteilt wurde, 7 so dass ihr umgekehrterweise lieber vergeben und aufrichten solltet, damit solcher nicht in übermäßiger Betrübnis verschlungen werde,”

Paulus war höflich. Er wusste, dass einige nicht mitzogen.

Das Wort für “vergeben” heisst hier: “gnädig sein”, “liebende Gnade walten lassen”.

Der nächste Ausdruck ist der übliche für “trösten”, “zusprechen”, “aufrufen”, fälschlicherweise oft mit “ermahnen” übersetzt.

“Verschlungen werden” kann nicht heissen: “verloren gehen”, denn der Mann ist ja nicht verloren; er hat Buße getan, und seine Beziehung zu Gott ist wieder in Ordnung gekommen. Aber es ist möglich, dass Menschen, die mit Gott in Ordnung sind, gleichsam innerlich von ihrer Not, ihrer Betrübnis, ihrem Kummer verschlungen werden – denn wir Menschen sind schwach; wir sind Staub und Asche, und unsere Gefühle nehmen uns manchmal mit. Wir werden manchmal alleine nicht fertig. Die Schrift legt großen Wert darauf, dass wir füreinander Hirten sind. (Vgl. Hebräer 12, 15: “… dabei haltet Aufsicht (seid für einander Hirten), dass nicht jemand von der Gnade Gottes abkomme und sie ihm fehle”) Wir brauchen einander! Jeder sollte Hirt und Psychotherapeut des anderen sein!

V. 8: “weshalb ich euch aufrufe, ihm Liebe zu vergewissern, 9 denn darum habe ich auch geschrieben, damit ich eure Bewährung kennen möchte, ob ihr in jeder Beziehung gehorsam seid. 10 Wenn ihr aber etwas vergebt, tu ich es auch, denn auch ich, wenn ich etwas vergeben habe, wem ich vergeben habe, dem habe ich es euretwegen getan im Angesichte Christi, 11 damit wir nicht von Satan übervorteilt werden,”

Mangel an Vergebung gibt dem Feind Raum, besonders Mangel an Vergebung im persönlichen Bereich, nicht nur im Gemeindeleben. Dann hat er einen Vorteil; er hat eine Stellung bezogen, von der er uns besser schlagen kann!

V. 11E: “denn seine Gedanken sind uns nicht unbe­kannt.”

Es geht um das Denken. Wir wissen, wie Satan denkt; wir kennen sein Vorhaben. Wir kennen seine Ziele und seine Methoden. Gott sei Dank!

 

1. Tim. 3, 7:  “Er soll aber auch ein gutes Zeugnis von den Außenstehenden haben, damit er nicht in Schmach falle und in die Schlinge des Teufels.”

Ein Neubekehrter, der Ältester würde, könnte hochmütig werden. Als der Feind fiel, war es durch Hochmut. An dieser Stelle sind manche von uns oft unreif – auch viele Jah­re nach unserer Bekehrung. Wir sollten de­mütig bleiben, damit der Feind nicht ei­nen Vorteil bekommt. Aller Hochmut ist eine Gefahr, denn der Feind lauert, um auch an dieser allzu unwahrscheinlichen Stelle einen Vorteil zu bekommen.

 

    4:. Wir kämpfen an zwei Fronten.

         Widerstand zu leisten, bzw. zu widerstehen, heißt, an zwei Fronten zu kämpfen.

Gott ist Liebe und heilig. Liebe und Heiligkeit sind die zwei Pole seines Charakters. Er ist gut an bei­den Stellen: Er ist gut in der Liebe, und er ist gut in der Heiligkeit. Gott hat uns in seinem Bilde geschaffen; wir sind liebesfähig und fähig, heilig zu sein. Der erste Mensch war heilig und liebend. Alles war gut und in Ordnung. An beiden Stellen ist der Mensch gefallen: Er ist lieblos geworden und unheilig geworden. In Christus werden wir wiederhergestellt in das Bild Gottes. So werden wir wieder liebesfähig und heiligungsfähig.

 

Wenn wir kämpfen, sind beide die­ser Aspekte gefordert. Im Kampf gegen den Feind ist es manchmal schwierig zu wissen, wann wir die Heiligkeit betonen und im Kampf fest bleiben sollen und wann wir Güte und Liebe (oder Gnade) walten lassen sollen. Diese Spannung ist eine nicht einfache. Wir werden leicht einseitig. Und dann hat der Feind wieder einen Vorteil gewonnen. Wir haben zu beten, dass der Herr uns eine himmlische Harmonie dieser beiden Charakterseiten schenkt, damit wir zu gleicher Zeit Liebe und Heiligkeit wal­ten lassen können, denn obwohl wir nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen, so haben wir es in unserem Kampf mit Satan doch auch mit Fleisch und Blut zu tun.

 

    5:. Wir fliehen.

         Widerstand zu leisten, bzw. zu widerstehen, kann heißen zu fliehen. Widerstehen bedeutet zwar nicht dasselbe wie fliehen, aber in der Heiligen Schrift ist auch von der Flucht die Rede.

 

Paulus sagt, wir sollten vor der Versuchung fliehen (2. Timotheus  2, 22; 1. Timotheus  6, 11). Der Feind will uns zur Sünde versuchen, denn hinter der Sünde ist der Feind, der einen Vorteil bekommen und Raum gewinnen möchte. Flucht vor der Versuchung ist daher nicht eine Flucht vor dem Feind, sondern von der Sünde und so eine Form des Widerstandes. Und wenn wir von der Versuchung weglaufen, sollen wir es in Richtung Jesus tun. Ansonsten kommen wir in die nächste Versuchung. Wir laufen weg von der Versuchung hin zu unserem Herrn. Auf diese Weise sind wir stark im Herrn und leisten Widerstand.

 

An dieser Stelle kann sich eine alte Frage erheben: Darf ein Diener des Herrn vor der Verfolgung fliehen, oder sollte er dort bleiben, wo der Herr ihn hinstellte, und ausharren?

Das ist eine Führungsfrage. In China wurden einige so geführt, dass sie blieben. Andere nahmen die Gelegenheit zu fliehen wahr. Paulus sagt zu Sklaven: Wenn die Gelegenheit kommt, frei zu werden, nehmt sie ( 1. Korinther  7). Jesus sagt zu den Jüngern: Ihr werdet von einem Ort zum anderen fliehen (Matthäus  24). Es ist nicht verkehrt, vor der Gefahr zu fliehen – auch vor der leiblichen Gefahr. Doch wenn der Herr uns in persönlicher Führung heißt, da zu bleiben, so wollen wir aushar­ren und bleiben.

 

Auch in Ehekrisen kann eine Flucht notwendig werden. Manchmal, wenn es gefährlich wird, kann eine Trennung ratsam sein – aber nur für eine Zeit­lang! Die Ehe soll ja nicht aufgelöst werden. Aber es kann einmal wichtig sein, dass eine gläubige Frau von einem trunksüchtigen Mann eine Zeitlang Abstand nimmt (damit sie Zeit gewinnt), wenn sie ständig in körperlicher Gefahr lebt.

 

    6:. Soll man beim Widerstehen Satan anspre­chen oder nicht?

         Im Judasbrief wurde Satan vom himmlischen Boten Michael angespro­chen. Ob wir Menschen es auch tun dürfen, ist eine Frage. Wer dazu geneigt ist, sollte folgendes überlegen:

1. Weiß ich überhaupt, wo Satan ist? Habe ich ihn gesehen? An welchem Punkt der Erde hielt er sich heute auf? Er ist ja nicht allgegenwärtig.

2. Weiß ich, dass ich es wirklich mit ihm zu tun habe? Oder ist es ein Dämon? Und kann ich auch das wissen? Oder war es evtl doch das eigene Fleisch, die Sünde in mir?

3. Was bringt das Reden zu Satan? Was erwarte ich? – dass er flieht? Wenn ich ihn los werden will, darf ich zu Jesus gehen. Er wird schon mit Satan fertig wer­den. Der Hirte kämpft gegen den “Wolf” und den “Löwen”, nicht die Schafe. Wenn wir in jedem Fall zu Jesus fliehen, wird er mit allen unseren Be­drängern fertig werden.

 

    7:. Was ist nicht unsere Verantwortung?

        a:. Unsere Verantwortung ist es nicht, den Feind zu vertreiben.

             Jakobus verheißt durch den Heiligen Geist: “…so wird er von euch flie­hen” (Jakobus 4, 7). Das Fliehen des Feindes ist das Resultat des Wider­stehens im Zeichen der Untertänigkeit Gott gegenüber. Wenn der Feind flieht, haben nicht wir es ausgelöst. Wir haben ihn nicht vertrieben. Er ist vor Gott und seinem Wort geflohen.

Es gibt unter Christen die Auffassung, wir sollten die Feinde gebietsweise vertreiben. Es gebe “Terri­torialmächte” – nach dem Muster von Daniel 10. Aber wir werden sie nicht vertrei­ben. Das ist nicht unsere Aufgabe. Der Feind wird in der Gegend bleiben, bis er für 1000 Jahre gebunden wird (Offenbarung  20).

Unsere Aufgabe ist es, ihm in dem Bereich zu widerstehen, in dem wir unsere Auf­gabe haben.

 

        b:. Unsere Verantwortung ist nicht, den Feind zu binden.

            Jesus hat den Feind gebunden (Markus 3, 27; Matthäus  12, 28-29), seine Tätigkeit eingeschränkt. Auch heute ist es der Herr, der Satans Tätigkeit einschränkt. Eines Tages wird Satan völlig gebun­den und für 1000 Jahre in den Abgrund geworfen werden (Offenbarung  20). Das können nicht wir tun. Dazu sind wir auch nicht gerufen worden.

 

Das Binden und Lösen, von dem Matthäus  16 und 18 spricht, bezieht sich nicht auf diese Aufgabe. Wenn Binden zusammen mit Lösen gebraucht wird, sind diese Begriffe Übersetzungen von Wörtern, die wiederum hebräische Bezeichnungen zum Ausdruck bringen. Binden und Lösen als Begriffspaar bedeu­ten “verpflichten und entbinden” in Bezug auf Verant­wort­ung.

Gebunden oder gelöst wurden eigentlich nicht Personen, sondern Sachen. Vorschriften wurden von Lehrern in Israel je nach Fall für bindend bzw nicht bindend (”gelöst”) erklärt.

Jesus teilt seinen Jüngern mit, dass sie in himmlischer Vollmacht Lehre weitergeben werden, die für Menschen wegweisend sein wird. An dieser Lehre wird man – genau wie bei bis dahin gegebenem Wort Gottes – sich orientieren können und erfahren, wo man ver­pflichtet und wo man entbunden ist.

Wenn Gemeinde Jesu heute wissen will, woran sie ist, geht sie nun nicht nur zu dem Alten Testament, sondern auch zum Wort neutestamentlicher Apostel und Propheten. Dort steht, was “bindend” und was “lösend” ist, d.h., wozu wir verpflichtet und wovon wir entbunden sind. Und wir “binden und lösen” indem wir dieses Wort andere lehren.

In Matthäus  18 geht es um die Frage, wonach wir uns im Umgang mit Men­schen richten sollen, die so schwer gesündigt haben, dass sie evtl. unbekehrten Heiden gleichgestellt werden müssen. Aber es wird nicht der Sündigende gebunden oder gelöst, sondern die Gemeinde fragt: Was hat Gott verpflichtet, wie hat er ge­sprochen? Dann spricht die Gemeinde im Auftrag der heiligen Schrift. Sie schafft nicht neu Wort Gottes. Sie handelt im Auftrag des Wortes. Wir verpflichten, wo Gott verpflichtet hat. Unsere Aufgabe als Lehrer ist es, mitzuteilen, was Gott gesprochen hat, und auf Grund davon verpflichten wir einander. Und wo Gottes Wort nicht gesprochen hat, da sind wir freigestellt.

 

In Matthäus  16 und 18 geht es also um den Maßstab des Wortes Gottes, nicht um Seelsorge an “okkult Belasteten” oder ähnliches, auch nicht um eine Aufgabe, den Feind zu binden oder einen Gebundenen zu lösen.

 

 (Fortsetzung in der nächsten Nummer)

 

Bedenkenswerte Sätze

·      Gottes Weg bergauf im Christenleben geht immer zuerst bergab. Der Weg zur Kraft geht zuerst durch Schwachheit.                                                                                            – HJJ

·      Die Kraft, Einsamkeit zu ertragen, ist die Kraft des Geistes.                                  – W.Nee

·      Wenn Gott einen Sturm schickt, dann wird er auch das Schifflein steuern.

·      Die Seele, die alle ihre Quellen in Gott gefunden hat, kann ohne Zögern alle menschlichen Brunnen und Bächlein preisgeben. Wir können dem Geschöpf in dem Maße entsagen, wie wir erfahrungsgemaß mit dem Schöpfer bekannt geworden sind, aber nicht weiter. Die Seele wird ihren Isaak solange festhalten, bis sie ihr Alles in Gott gefunden hat.   – W. Nee

·      Ich habe noch nie einen glücklichen Menschen gesehen, der einen anderen (unnötigerweise) unglücklich gemacht hätte.

·      Wer in der Bitterkeit verharrt, übernimmt mehr und mehr die Eigenschaften, die er in dem anderen nicht vergibt, und macht sie zu seinem eigenen Charakter.

·      Wer sagt: Ich kann nicht vergeben, lügt. Er will nicht vergeben.  – Mark Walker

·      “Schönheit statt Asche” (Jesaja 61, 3): Willst du in der Asche der Unversöhnlichkeit dahinvegetieren oder in der Schönheit Jesu Christi erstrahlen, als Vergebender, dem alles vergeben ist?        – Mark Walker

·      Jeder Mensch sollte eine Grabstätte haben, in der er die Fehler seiner Freunde und Verwandten beerdigt.

·      Gemeinschaft heißt immer auch GEBEN!

·      Ein fruchtbares Leben ist immer ein Leben, das für ANDERE gelebt wird. (Anm.: Dieser Satz gilt aber nicht notwendigerweise umgekehrt.)

·      Jemand kam nicht zur Versammlung, sagte aber: “Ich war im Geist bei euch.” - worauf die Antwort kam: “Sag dem Geist, es wäre schön, wenn er das nächste mal den Leib mitbringen würde!”

 

7 Merksätze für Reichgottesarbeiter

1.    Nicht alles, was logisch ist, ist auch richtig.

2.    Nicht jede Gelegenheit ist ein Auftrag. Das Gute ist oft der Feind des Bösen.

3.    Gottes Wille und Gottes Zeit müssen zusammenpassen. NICHT eher dürfen wir handeln.

4.    Wenn Gott etwas getan haben will, bezahlt er es auch.

5.    Unsere Charakterentwicklung ist wichtiger als unser Wissen und wichtiger als unser Dienen.

6.    Wahre männliche Werte sind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.

7.    Das ist es, was deine Frau in deinem Leben suchen wird: Gute Gewohnheiten, Disziplin und Kontinuität.

 

Harre, meine Seele

Harre, meine Seele!

Harre des Herrn!

Alles ihm befehle, hilft er doch so gern.

Sei unverzagt: Bald der Morgen tagt,

und ein neuer Frühling folgt dem Winter nach.

In allen Stürmen, in aller Not wird er dich beschirmen, der treue Gott.

 

Harre, meine Seele!

Harre des Herrn!

Alles ihm befehle, hilft er doch so gern.

Wenn alles bricht, Gott verlässt uns nicht.

Größer als der Helfer ist die Not ja nicht.

Ewige Treue, Retter in Not, rett‘ auch unsere Seele, du treuer Gott.

 

Zweimaliges Rufen des Namens

Gottes Rufen

Abraham! Abraham! 1. Mos. 22, 11 ® Hier bin ich.

Jakob! Jakob! 1. Mos. 46, 2 ® Hier bin ich.

Mose! Mose! 2. Mos. 3, 4 ® Hier bin ich.

Samuel! Samuel! 1. Sam. 3, 10 ® Rede, denn dein Knecht hört.

 

Jesu Rufen

Martha, Martha! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge. Lukas 10, 41

Simon, Simon! Siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Lukas 22, 31

Saul! Saul! Was verfolgst du mich? Apostelgeschichte  9, 4

 

Des Menschen Rufen

Jahwe! Jahwe! 2. Mos. 34, 5

Meister! Meister! Wir kommen um! Lukas 8:24 ® Er aber stand auf, bedrohte ….

Judas: Rabbi! Rabbi! Markus 14, 45 ®

Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Königreich der Himmel hineinkommen. Viele werden … zu mir sagen: Herr! Herr! Matthäus  7, 21.22; vgl. Matthäus  25, 11.

 

Jesu Rufen zum Vater

Um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme auf und sagte: Eli! Eli! Lama sabachthani? Matthäus  27, 46

 

Drei Bibeln erzählen ihre Geschichte

Die erste beginnt die Geschichte, im festlichen Kleid

schon alt, doch im Jugendgesichte und dennoch gezeichnet vom Leid.

Nun weinend erzählt sie vom Leben, wie einst sie mit segnendem Wort

dem Brautpaar zur Hochzeit gegeben, und klagend fährt sie dann fort:

Ich wurde nur wenig geachtet, obwohl ich am Platze lag schön,

und scheu nur und flüchtig betrachtet und niemals von innen beseh'n.

Im Wege und lästig beiseite ein Lager im Schrank mir gemacht,

dort hab’ ich im bitteren Leide im Dunkeln Jahrzehnte verbracht.

Als sterbend der Gatte dann wollte das alte vergessene Buch,

mich öffnend die Greisin dann holte, da hatte ich nur einen Fluch.

Gerührt von dem ersten Berichte, erhob sich die andere auch,

erzählte dann ihre Geschichte: Bei mir war es leider nur Brauch,

dass meine Besitzer mich lasen, sich richtend doch wenig danach

und bald meine Worte vergaßen, den Segen, der in ihnen lag.

Und, seufzend oft, musste ich denken: Wie nahe liegt Freude und Glück!

Ich hatte genug, es zu schenken, zu helfen bei jedem Geschick.

Sie starben nicht selig im Frieden. Doch wäre der große Verlust

erspart ja geblieben hinieden, wenn sie mich zu nutzen gewusst.

 

Dann trat von den Bibeln die dritte, zerfetzt und gebrechlich und alt

mit Mühe zuletzt in die Mitte, in hässlich und übler Gestalt.

Man hat dich wohl übel behandelt, missbraucht und zum Spielen benutzt?

Dein Ansehn in Schande verwandelt, wie sind deine Blätter verschmutzt!

Nein, meine Besitzer, sie liebten mich mehr als ihr irdisches Gut.

Im Glauben sie fleißig sich übten und waren in seliger Hut.

Ich war stets das Erste am Tage, das Letzte beim Abendgebet,

war Antwort auf jegliche Frage. Nicht eins meiner Wort vergeht.

Man las mich, wenn alles auch drängte, war ihnen Erquickung und Rast.

Viel Freude und Segen ich schenkte, erleichterte ihnen die Last.

In allem, was könnte ich sagen, sie waren sehr glücklich durch mich

und wurden dann sterbend getragen zur Herrlichkeit droben im Licht.

 

Was wird deine Bibel erzählen? Einst kehrst du zum Staube zurück.

Es liegt bei dir selber, zu wählen, dein zeitlich und ewiges Glück.                       – A.W.

 


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„Unterwegs notiert” ist eine Zeitschrift, die Gedanken weitergeben will, die im geistlichen Gespräch oder im Dienst am Wort eine Hilfe sein können. Sie wird unentgeltlich zugestellt. Herausgeber: Thomas Jettel (Breitistr. 58, CH-8421 Dättlikon; Tel.: 052 301 0215; Email: [email protected]) unter Mitarbeit von Herbert Jantzen (324 - 489 Hwy 33 W, Kelowna, BC, V1X 1Y2, Canada; Tel.: 001 250 765 0605; Email: [email protected]). Wer zum Inhalt beitragen möchte, wende sich bitte an T. Jettel. (Bankverbindung für Unterwegs notiert: „Thomas Jettel – Arbeitsgemeinschaft Jantzen und Jettel”, Konto-Nr.: 1462814, Volksbank Jestetten, D, BLZ: 684 915 00; für die Schweiz: Postkonto 87-519928-9) Weitere Exemplare werden auf Wunsch zugestellt. Inhalte dürfen vervielfältigt werden. Zur Erleichterung des Versandes bitte Email-Adressen dem Herausgeber bekannt geben. Wer das Blatt nicht mehr erhalten möchte, darf es ohne weiteres abbestellen.