U n t e r w e g s n o t i e r t
Eine Handreichung für Dienende
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Aber der Gott aller Gnade,
der uns zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus rief,
er selbst mache euch, nachdem ihr ein Weniges gelitten habt, heil und tüchtig.
Er festige, stärke, gründe euch.
1. Petrus 5, 10
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Nr. 109: März, April 2018
Von der Gemeinschaft der Gemeinde
Im Gegensatz zu verbreiteten Auffassungen, dass die neutestamentliche Ortsgemeinde gleichzeitige parallel-laufende Zusammenkünfte hatte, muss festgestellt werden, dass die Schrift dieses nicht ausdrücklich sagt. An und für sich ist jedoch kaum etwas dagegen einzuwenden, solange die von der Schrift besprochene Gemeinde-versammlung den Hauptrang einnimmt und zusätzliches Zusammenkommen diese Zusammenkunft ergänzt und nicht abträgt. Es ist eine Unsitte, dass es Jugendgruppen gibt, die unter sich eine Quasi-Gemeinde führen. Die Schrift kennt nur die allgemeine Zusammenkunft aller. Alles andere ist zweit- oder drittrangig. Alles muss dieser unterordnet sein.
Zu allererst trifft sich christliche Gemeinde als Gemeinde und nicht als „Gruppen“ oder „Hauskreise“. Je nach Bedürfnis und nach zur Verfügung stehender Zeit kann man eine anwachsende Gemeinde nach zwei Gesichtspunkten aufteilen und zusätzliche Zusammenkünfte gestalten.
Der eine Gesichtspunkt wäre der interne. Die Schrift deutet diese Möglichkeit an, und die Erfahrung bezeugt es, dass der Mensch nach Geschlecht, Altersstufe, Beruf und Bildung verschiedene Bedürfnisse hat. Spezielle Zusammenkünfte für solche Gruppen können entstehen und eingerichtet werden. Sie sollten aber nie auf das Konto der Haupt-zusammenkunft gehen.
Der zweite Aspekt ist der externe, d. h., der geografische. Die Gemeinde in Jerusalem trifft sich mit Vorliebe in der Tempelstätte. Von Treffen in Wohnungen ist ebenfalls die Rede. Es ist jedoch nicht klar, ob diese formal waren und regelmäßig zu bestimmten Zeiten stattfanden. Die Gemeinde in Antiochien scheint sich am selben Ort versammelt zu haben. Nebst Rom, Ephesus und Alexandrien gehörten diese zwei Städte zu den großen des Imperiums. Nicht immer dürfte es für Christen an größeren Orten möglich gewesen sein, sich am selben Platz zu versammeln.
An die Korinther schreibt Paulus zweimal vom Zusammenkommen am selben Ort:
1. Korinther 11, 20: „Wenn ihr also am selben Ort zusammenkommt“; 14, 23: „Wenn nun die ganze Gemeinde am selben Ort zusammenkäme“.
Man hat angenommen, dass die korinthischen Christen üblicherweise in kleineren Versammlungen zusammen-kamen, ab und zu aber am selben Ort. Das könnte so gewesen sein. Mit Gewissheit kann man es nicht sagen.
Nach Römer 1, 6.7 und 16, 3.4 bilden die Christen in Rom nicht eine einheitliche Gruppe („Gemeinde“) am Ort. Paulus kennt, nebst dem Kreis, der sich bei seinem Freund Aquila versammelt, weitere Gruppen („Gemeinden“) von Gläubigen (Römer 16, 10.11.14.15). Ob die sich als solche zur Gemeinschaft trafen, können wir nicht sagen.
Dass die örtlichen Gegebenheiten Christen gezwungen haben, sich an getrennten Orten zu versammeln, geht aus den Briefen hervor. Es wird also den einzelnen überlassen gewesen sein zu entscheiden, wann es ratsam war, sich zusammen mit anderen zu versammeln oder im kleineren Kreis.
Soll eine Gemeinde, wenn die Geschwister mehr werden, sich aufteilen und mehrere „Gemeinden“ bilden, damit die Gemeinschaft (wie man sagt) „übersichtlicher“ bleibt? Was den einzelnen Christen betrifft, so kann er in einer großen Gruppe genauso gut Gemeinschaft haben wie in ein einer kleineren. Man verwechselt oft die Relation der kleinen Zahl, mit denen man in einer großen Gemeinde Gemeinschaft hat, mit der großen Zahl der Anwesenden, aber die Zahl, mit denen man wirklich Gemeinschaft hat, kann für den einzelnen in einer großen Gemeinde dieselbe sein wie in einer kleinen.
Versammlungen können in der Bibel nie zu groß werden, weder im Alten noch im Neuen Testament. Das beste Beispiel ist Jerusalem, eine Gemeinde, die in kurzer Zeit die Zahl von 8-10 000 erreichte.
Die Platzfrage wäre ein berechtigter Grund für eine Aufteilung der Gemeinde. Auch die Sprache wäre ein genügender Grund zur Aufteilung. Paulus legt großen Wert darauf, dass man einander versteht. Für den, der nicht versteht, muss übersetzt werden.
Kultur ist für die Schrift offensichtlich nicht ein Grund für getrenntes Zusammenkommen, denn die Bibel hält es für selbstverständlich, dass Christen verschiedener Herkunft und Prägung als ein Leib Gemeinschaft haben.
Der Tod bildet eine Gemeinschaftsgrenze. Tritt er ein, so unterbricht er in der Tat Gemeinschaft. Die Frage ist aber, in welchem Maße? Die Heilige Schrift weiß um die eine große Gemeinde (Epheser 3, 20-21). Eine unmittelbare Gesprächs-gemeinschaft derer im Jenseits mit denen im Diesseits besteht jedoch nicht. D. h., es spricht weder der Verstorbene zum lebenden Gläubigen noch der lebende Gläubige zum Verstorbenen. In keiner Richtung ist Gesprächskontakt.
Christen fragen sich aber, ob ein Gespräch mit Gott über die Verstorbenen möglich sei. Zwei Stellen, die im Verhältnis zueinander gebracht werden, haben hierzu besonders Anlass gegeben, auch in evangelischen Kreisen: 2. Timotheus 1, 16-18 u. 4, 19. Hierzu einigen Fragen, bevor wir zu schnell Schlüsse ziehen. Erstens, war Onesiphorus wirklich verstorben? Man setzt es voraus, aber Paulus sagt das nicht. Zweitens, wenn er verstorben war, ist immer noch die Frage: Sollte sein Zustand nach dem Tode verändert werden? 1, 16: „Der Herr gebe ihn Gnade an jenem Tag.“
Drittens, war Onesiphorus vielleicht noch am Leben aber irgendwo unterwegs und nicht zu Hause, sodass er in K. 4 nicht persönlich erwähnt wird? Das wäre durchaus möglich.
Vielleicht war er am Leben aber sein Aufenthalt unbekannt. Vielleicht wurde er vermisst, weil er sich auf der Flucht befand.
Bevor man die Fragen 1 und 2 mit Ja beantwortet und eine Lehre daraus zieht, sollte man im Lichte des Finalcharakters des Todes in der Schrift die Möglichkeiten in Betracht ziehen, dass er noch lebte.
– Herbert Jantzen
2. Johannes 1, 10.11: „Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, nehmt ihn nicht in die Wohnung und sagt ihm nicht den Gruß, denn wer ihm den Gruß sagt, nimmt teil an seinen bösen Werken.“
1. Timotheus 6, 20: „O Timotheus, verwahre und wache über das Anvertraute: meide das entweihende, leere und ergebnislose Gerede und meide Gegenaufstellungen der fälschlicherweise so benannten ‚Kenntnis’.“
Offenbarung 2, 2.6: „Ich kenne deine Werke; … 6 Aber dies hast du, dass du die Werke der Nikolaiten hasst, die auch ich hasse.“ Vgl. Offenbarung 2, 14-16; 2, 20.
2. Timotheus 2, 19-21: „Wenn nun jemand sich von diesen reinigt, wird er ein Gefäß zur Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werk bereitet.“
2. Timotheus 3, 5: „…, die eine Form von rechter Ehrfurcht haben, ihre Kraft aber verleugnet haben. Und von diesen wende dich ab!“
Epheser 5, 11: „Und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, sondern stellt sie vielmehr bloß!“
Judas 23: „… der anderen aber erbarmt euch mit Furcht, indem ihr sogar das vom Fleisch befleckte Kleid hasst!“
1. Thessalonischer 5, 21.22: „Von jeder Gestalt des Bösen haltet euch fern!“ Diese Aussage macht deutlich, dass Sünde in der Gemeinde nicht geduldet werden darf.
– von solchen, die nicht entsprechend dem Neuen Testament wandeln und dadurch den Ruf Gottes und der Gemeinde schädigen. 2. Thessalonischer 3, 6.14; 2. Timotheus 3, 1-5; 1. Korinther 5; 2. Thessalonischer 3, 6.14. Dazu gehören Spalterische, Unzüchtige, Habsüchtige, Götzendiener, Räuber, Lästerer, Homosexuelle, Trunkenbolde, Arbeitsunwillige.
– solchen, die sündigen und sich nicht korrigieren lassen. Matthäus 18, 15ff
In 1. Korinther 5, 1-13 wird offensichtlich die ganze Gemeinde angesprochen, sodass man folgern könnte, dass eine örtliche Gemeinde als ganze diese Entscheidung treffen sollte.
Manchmal sind die Leitenden (die Hirten) ein Hindernis für Gemeindezucht. Wenn sie untereinander zanken oder Eifersüchteleien Raum geben, hindern sie die Gemeinschaft der Gemeinde und sind dafür verantwortlich, wenn unter den Heiligen Unreinigkeit Raum gewinnt.
Paulus achtete peinlichst darauf, weder Freunden noch Feinden einen Anlass zu berechtigter Kritik zu geben.
Das Praktizieren von biblischer Gemeindezucht ist nur dort möglich, wo die leitenden Brüder ihr persönliches Leben ganz unter die heiligende Zucht des Herrn stellen.
Gemeindeleiter müssen äußerst wachsam bleiben. Sie dürfen in Zuchtfragen nicht von der Wahrheit abweichen. Sie dürfen nicht naiv sein oder zu feige sein, Schäden aufzudecken – auch in der eigenen Familie nicht.
Ein Ältester und ein „einfacher Bruder“ begehen dieselbe Sünde. Bei dem Bruder lassen sich gewisse Dinge in persönlichen, vertraulichen Gesprächen bereinigen.
Bei einem Ältesten (Hirten) kann es sein, dass es Konsequenzen für seinen Hirtendienst hat, je nachdem, wie schwerwiegend die Sünde war. Im Fall von groben Vergehen wie Ehebruch muss die Sache vor die Gemeinde kommen.
Nach 1. Timotheus 3 muss ein Ältester „tadellos“ sein. Wenn er getadelt wird, ist er nicht mehr tadellos. Da ein Hirte immer eine Vertrauensperson für die ganze Gemeinde ist und auch die Gemeinde nach außen hin repräsentiert, darf er zunächst nicht im Hirtendienst bleiben. Er könnte Christus und die Gemeinde in Verruf bringen.
Gemeindezucht prägt den Ruf der Gemeinde nach außen. Es ist doppelt wichtig, dass wir (auch in dieser Hinsicht) sauber und seriös arbeiten.
Wenn der Bruder in Jesu Gemeinde Schaden anrichtet (wie in den Bibelstellen oben angegeben), muss ihm Jesu Gemeinde die Gemeinschaft entziehen. So gebietet es uns die Schrift und damit Gott.
Rücktritt vom Ältestendienst (und Lehrdienst) wäre in dem Fall von Sünden wie in 1. Korinther 5, 10ff und Matthäus 18, 15ff zu wenig. Es wäre auch ungehorsam und gefährlich für die Gemeinde Jesu, jemanden gewähren zu lassen, der Schaden in Jesu Gemeinde anrichtet.
Einen Fall von grundsätzlichem Rede- oder Lehrverbot ohne Gemeinschaftsentzug kennt die Bibel nicht. Es gibt aber den Fall, dass man einen Bruder aus der Verantwortung (z. Bsp. aus einem regelmäßigen öffentlichen Lehrdienst) nimmt.
Im Übrigen gilt: Ein Bruder, der in Gemeinschaft ist, kann/darf auch reden, Wort Gottes weitergeben, lehrmäßige Beiträge geben. Wenn wir jemandem Gemeinschaft gewähren, erlauben wir ihm grundsätzlich auch zu reden – nicht notwendigerweise jedoch einen regelmäßigen öffentlichen Lehrdienst.
Hier muss man differenziert vorgehen. Ein Reichgottesarbeiter muss sich fragen: Welche Folgen hat der Wiedereintritt in den öffentlichen, regelmäßigen Lehrdienst auf die Mentalität der Leute? Wie denken die Geschwister darüber? Wird der Wiedereintritt in den Lehrdienst der Heiligkeit Gottes gerecht in den Vorstellungen der Menschen? Wer hat (oder hatte) davon Kenntnis? Wie war das Vergehen und wie war die Buße? Wieviel Zeit ist verstrichen?
Er wird vielleicht eine Zeitlang warten müssen. Oder, er muss vielleicht umziehen.
Entscheidungen anderer Gemeinden sind grundsätzlich anzuerkennen und zu unterstützen. Es kommt allerdings immer wieder vor, dass jemandem zu Unrecht die Gemeinschaft entzogen wurde.
Der Beschluss einer anderen Gruppe von Christen darf erst nach eingehender Prüfung aberkannt werden. Dabei sind die Zeugenaussagen besonders gründlich zu überprüfen.
Wenn eine Person, die sich vergangen hat, kurz vor dem Beschluss der Gemeinde bezüglich Gemeinschaftsentzug, sich brieflich von der Gemeinde verabschiedet, sollte die Gemeinde dennoch nachträglich den Beschluss fassen, ihr die Gemeinschaft zu entziehen. Sie sollte auch die anderen Gemeinden darüber informieren. Auch in einem solchen Fall muss der Beschluss auf jeden Fall in der Gemeinde öffentlich bekannt gegeben werden.
Warum sollen die Treuen nicht den anderen die Gemeinschaft entziehen?
Der Herr Jesus Christus spricht die Gemeinden an, nicht Organisationen, Vereine oder bestimmte Gruppen. D. h., er spricht zu allen Wiedergeborenen an diesen Orten.
(Manche meinen, er spräche nur die Gemeindeleiter, die „Boten“ der Gemeinde, an. Aber was der Geist sagt, sagt er den „Gemeinden“. Jeder, der ein Ohr hat, soll hören. Gewisse Stellen deuten zudem an, dass nicht nur ein einzelner gemeint ist, z. B. Offenbarung 2, 10.13.16. Auch ergeht der Brief, wovon die K. 2 und 3 lediglich die Einleitung sind, an die ganze Gemeinde. Die Botschaft wurde der gesamten Gemeinde vorgelesen, nicht nur den Leitern. Zudem ist es ungewohnt, dass es in einer neutestamentlichen Christenschar nur einen einzigen Leiter gegeben haben soll. Vgl. Apostelgeschichte 11, 30; 14, 23; 15, 2.4.23; 20, 17.28; 21, 18; Philipper 1, 1; 1. Timotheus 5, 17; Titus 1, 5; Jakobus 5, 14; 1Pe 5, 1.5.)
Wie weit Gemeinschaft unter der Christenschar in den jeweiligen Städten bestand, wissen wir nicht. Der Herr spricht zunächst die Schuldigen unter den Wiedergeborenen an. Wieviel Kontakt zu ihnen seitens der Treuen bestand, ist nicht ersichtlich. Möglicherweise war es ihnen auch noch nicht klar, wie sie sich verhalten sollten. Gewiss brachten diese Briefe genügend Licht für ihr anschließendes Vorgehen.
– H. Jantzen (Ergänzungen Th. Jettel)
Es gefiel dem HERRN, mich eine Wahrheit zu lehren, mit der ich eigentlich gar nichts zu tun hatte. Obwohl inzwischen mehr als 14 Jahre vergangen sind, seit ich dies damals schrieb, habe ich doch keine der Segnungen aus dieser Lektion verloren.
Der HERR lehrte mich, dass die erste Sache, der ich mich jeden Tag widmen sollte, die sei, dass mein Geist im HERRN fröhlich sei. Meine erste Sorge sollte nicht sein, darüber nachzudenken, wie ich dem HERRN dienen und Ihn verherrlichen könnte, sondern vielmehr, wie ich meinen Geist in einen glücklichen Zustand versetzen und meine Seele ernähren könnte. Der Versuch, mit Ungläubigen ehrlich zu sprechen oder Christus zu dienen oder Notleidenden zu helfen oder sich in irgendeiner anderen Weise als Kind Gottes zu geben, kann in einem falschen geistigen Zustand geschehen, wenn ich nicht zuerst fröhlich im HERRN bin – von Tag zu Tag in meiner Seele gespeist und gestärkt.
Mindestens zehn Jahre, bevor ich das verstanden hatte, war es meine Gewohnheit gewesen, mich dem Gebet hinzugeben, sobald ich am Morgen angekleidet war. Später erkannte ich jedoch, dass das wichtigste, was ich tun musste, war, das Wort Gottes zu lesen und darüber nachzudenken. Auf diese Weise konnte mein Herz getröstet, aufgebaut, gewarnt, ermahnt und unterwiesen werden. Und diese Zeit der Andacht mit dem Wort Gottes war die Tür, durch die ich die ergiebige Gemeinschaft mit dem HERRN betrat.
Am Anfang des Neuen Testaments beginnend, fing ich am frühen Morgen mit der Andacht an. Nachdem ich um den Segen des HERRN für Sein kostbares Wort gebetet hatte, begann ich über das, was ich las, nachzusinnen, und versuchte, aus jedem Vers Segen zu bekommen; und zwar nicht in der Absicht, jemand anderen zu lehren oder eine neue Botschaft predigen zu können, sondern um Speise für meinen eigenen Geist zu erhalten. Das Ergebnis davon war immer, dass ich nach nur wenigen Minuten dazu gebracht wurde, Gott meine Sünden zu bekennen oder ihm zu danken oder für die Bedürfnisse anderer oder für meine eigenen Bedürfnisse zu beten.
Nachdem ich eine Pause gemacht und mein Herz im Gebet ausgeschüttet habe, gehe ich weiter zum nächsten Text oder Vers, wobei ich das alles in Gebet für mich oder andere umwandle – wie immer das Wort mich leiten mag –, aber immer noch fortwährend im Sinn behalte, dass der erste Zweck meiner Andacht ist, Nahrung für die eigene Seele zu bekommen. Das Ergebnis davon ist, dass diese Andacht immer mit einer guten Menge an Bekenntnissen, Danksagungen, Bitten, Gebeten oder Fürsprachen für andere vermischt ist und dass meine Seele fast immer auf bemerkenswerte Weise gespeist und gestärkt wird und dass ich mich bis zur Frühstückszeit, mit seltenen Ausnahmen, in einem friedlichen, wenn nicht sogar glücklichen Herzenszustand befinde.
Was mir der HERR früher oder später am Tag zeigt, ist, dass die besonderen Dinge, die Er mir am Morgen schenkt, zu Nahrung für andere Gläubige werden, obwohl ich nicht um ihretwillen meine Zeit vor dem HERRN verbrachte, sondern, um meine Seele zu stärken.
Das Wort verdauen
Ich nehme gern meine Bibel mit und verbringe die Andacht draußen, nehme mir ein oder zwei Stunden Zeit vor dem Frühstück und spaziere über die Felder oder setze mich auf die Treppe, wenn es für mich zu anstrengend ist, die ganze Zeit zu gehen. Es ist eine gute Übung. Zuerst hatte ich die Zeit, die ich mit Spazierengehen verbrachte, als Verlust angesehen, aber jetzt finde ich es sehr vorteilhaft, nicht nur für meinen Körper, sondern auch für meinen Geist. Ein Spaziergang draußen vor dem Frühstück muss natürlich nicht notwendigerweise mit dem Morgengottesdienst verbunden werden, und jeder sollte das tun, was für ihn am besten ist.
Der wirkliche Unterschied zwischen meiner früheren Praktik und der jetzigen ist der: Ich betete für gewöhnlich so früh wie möglich und verbrachte fast meine ganze Zeit bis zum Frühstück im Gebet. Ich begann normalerweise mit Gebet, außer wenn ich fühlte, dass mein Geist stärker blockiert war als sonst; in diesem Falle las ich das Wort Gottes. Aber was war das Resultat? Ich verbrachte oftmals eine Viertelstunde bis eine Stunde auf meinen Knien, bevor ich mir bewusst war, dass ich Trost, Auferbauung, eine demütige Seele etc. empfing, und oft musste ich die ersten zehn bis dreißig Minuten lang mit meinen umherschweifenden Gedanken kämpfen, bevor ich im Gebet durchdringen konnte.
Dies geschieht nun selten. Da ich durch die Wahrheit gespeist worden und in die süße Gemeinschaft mit Gott gekommen bin, spreche ich zu meinem Vater und Freund (obwohl ich schlecht und dessen nicht würdig bin) über die Dinge, die er in seinem kostbaren Wort vor mich bringt. Es wundert mich, dass ich diesen Punkt nicht schon früher entdeckte. Kein andere r im Dienste Gottes hatte jemals mit mir darüber gesprochen. Keine private Unterredung mit einem Bruder hatte ihn aufgedeckt. Und nun, seit Gott mir diesen Punkt gezeigt hat, ist es mir mit einem Mal so klar wie nie zuvor, dass das erste, was ein Kind Gottes jeden Tag tun muss, ist: Nahrung für die eigene Seele bekommen.
Unser tägliches Brot
Genau wie der körperliche Mensch nicht ohne Nahrung arbeiten kann – und Nahrung ist eines der ersten Dinge, die er braucht –, so ist es auch mit der Seele des Menschen. Nun, was ist Nahrung für die Seele? Nicht Gebet, sondern das Wort Gottes. Und das bedeutet nicht einfach nur das simple Lesen der Schrift; – das ist so, wie wenn Wasser durch ein Rohr läuft. Wir müssen das, was wir lesen, sorgfältig betrachten, uns darüber Gedanken machen und es in unsere Herzen aufnehmen.
Ganz gleich, wie lange man betet – es erfordert einen gewissen Grad an Stärke und göttlichem Verlangen und eine Zeit, die man sich freihält. Die beste Zeit zum Beten ist, nachdem die Seele durch das Nachsinnen über das Wort Gottes gespeist wurde. Unser Vater hat zu uns gesprochen, uns ermutigt, getröstet, gelehrt, gedemütigt und ermahnt. Selbst wenn wir geistlich schwach sind, können wir über das Wort meditieren. Eigentlich brauchen wir die Meditation, um unsere Seele zu stärken, umso mehr, je schwächer wir sind.
Es ist viel einfacher, sich auf das Gebet zu konzentrieren, ohne dass die Gedanken abschweifen, wenn man zuerst in der Schrift gelesen hat. Ich lege deshalb ein solches Gewicht auf diesen Punkt, weil ich daraus für mich selbst einen solch großen geistlichen Profit und eine solche geistliche Erfrischung gewonnen habe, und ich möchte meine Glaubensgenossen auf das Innigste und mit allem Ernst dazu bewegen, dies in Erwägung zu ziehen. Ich glaube, dass Gott diese Zeiten gesegnet hat, die mir die Stärke und den Frieden schenkten, um die größten Prüfungen, wie ich sie nie zuvor gekannt hatte, zu bestehen. Da ich diese Methode seit 14 Jahren praktiziere, kann ich sie voll und ganz und mit Gottesfurcht empfehlen.
Was für einen überwältigenden Unterschied macht es aus, wenn man jeden Tag mit einem glücklichen und im HERRN erfrischten Geist beginnt, anstatt ihm ohne geistige Vorbereitung zu begegnen. Ob man bereit ist oder nicht – die Nöte, die Prüfungen und die Versuchungen werden kommen!
– Georg Müller (aus: The Last Days Magazine; bearbeitet von M. Schoenfelder u. M. Bennett (Hrsg.: Christian Assemblies International, Coffs Harbour, Australien)
GEORG MÜLLER (1805 – 1898) ist wahrscheinlich am besten unter der Bezeichnung „Vater der Waisenkinder” bekannt. Die Sorge um die Bedürfnisse von Tausenden von Kindern lehrte Herrn Müller, auf Gott und nur auf Ihn allein als seinen Versorger zu schauen. Als er im Jahre 1834 die Einrichtung für Bibelkenntnis gründete, hatte er es sich zum Ziel gesetzt, Tages- und Sonntagsschulen zu helfen, Bibeln und Traktate zu verteilen und sich um Waisenkinder zu kümmern. Er konnte sich kaum vorstellen, dass diese Organisation einmal der führende Verteiler von Bibeln und christlicher Literatur und die größte Unterstützung von Missionaren jener Tage werden sollte.
Georg Müller brachte durch Gebet über siebeneinhalb Millionen Dollar herein und trug in sein Tagebuch 50 000 spezielle Gebetserhörungen ein; davon waren 5000 bereits am selben Tag wie die Bitte erhört worden. Er ging siebzehnmal auf Evangelisationsreise, wo er zu mehr als drei Millionen Menschen sprach. Georg Müller führte ein Leben des Glaubens, das immer wieder seine Aussage bewies, dass „wahres Vertrauen auf Gott über allen Umständen und Äußerlichkeiten steht.”
Er war Präsident des Columbia Bible College und Seminary. Eine der größten Freuden in seinem Leben war, junge Menschen auszubilden, damit sie tatkräftige Diener des Herrn Jesus Christus würden. Unermüdlich arbeitete er auf dieses Ziel hin. Unter seiner Leitung hatte das College den Ruf gewonnen, eine außergewöhnlich gute geistliche und akademische Ausbildung zu vermitteln. Dann schien alles zusammenzubrechen. Es fing damit an, dass seine Frau alles mehrmals erzählte. Dann konnte sie nicht mehr lesen, und sie verlor ihre Geschicklichkeit. Sie musste jeden öffentlichen Dienst aufgeben. Es quälte Robertson zu sehen, wie sie «schrittweise verlosch». Als schließlich ein Arzt sie bat, die vier Evangelien zu nennen und sie es nicht konnte, war die Diagnose bestätigt. Sie hatte Alzheimer. Viele Jahre lang war sie Robertsons treue Gefährtin gewesen. Ohne sie hätte er den Dienst, der so fruchtbar gewesen war, nicht ausführen können. Was würde er jetzt tun? Sollte er Pflegepersonal einstellen, das sich um sie kümmerte, damit er weiter am College und Seminary arbeiten konnte? Oder sollte er sich zurückziehen und ihr ein wenig von der Fürsorge zurückgeben, die sie ihm so lange in reichem Maße hatte angedeihen lassen? Für seine Kollegen lag die Entscheidung auf der Hand. Es gab viele Freunde, die die Lücke für ihn schließen und Muriel mit christlicher Liebe und Freundlichkeit überschütten konnten. Das würde ihm Freiraum geben, seine Leiterschaft in Columbia fort-zuführen. Aber hatte er nicht gelobt, seine Frau in Krankheit und Gesundheit zu begleiten, bis der Tod sie scheiden sollte? Jetzt war sie unheilbar krank. Natürlich konnte Gott ein Wunder an Muriel tun, aber wenn nicht, konnte er doch in Robertson eines vollbringen. Was also sollte er tun? Sollte er sein Versprechen einlösen? Ja, er hielt sein Versprechen. Zur Bestürzung der christlichen Gemeinde trat er als Präsident des College und Seminary zurück und pflegte Muriel in ihrem geistigen und körperlichen Verfall. «Als die Zeit kam, stand der Entschluss fest. Ich musste nicht mehr überlegen. Es ging um meine Treue … Es war jedoch keine belastende Pflicht, für die ich stoisch mein Amt niedergelegt hatte. Schließlich hat sie mich fast vierzig Jahre lang mit bewundernswerter Ergebenheit umsorgt; jetzt war ich an der Reihe. Und was war sie für ein Partner! Wenn ich sie 40 Jahre lang pflegen müsste, stände ich immer noch in ihrer Schuld.» Siebzehn Jahre lang begleitete Robertson Muriel auf ihrer Reise in die Vergesslichkeit. Er schrieb: «Jetzt ist es Mitternacht, wenigstens für sie, und manchmal frage ich mich, wann die Morgendämmerung anbricht. Man nimmt an, dass selbst die fürchterliche Alzheimerkrankheit nicht so früh ausbricht und einen so lange quält. Aber in ihrer stillen Welt ist Muriel so zufrieden und liebenswert. Wenn Jesus sie zu sich nehmen sollte, würde ich ihre freundliche und liebliche Gegenwart vermissen. Ja, es gibt Zeiten, wo ich gereizt bin, aber nicht oft. Es hat keinen Sinn, sich zu ärgern. Und außerdem hat der Herr vielleicht das Gebet meiner Jugendzeit, mich geistig reifen zu lassen, hiermit erhört.» «Aber eines Tages verlor ich die Fassung. In der Zeit, wo Muriel noch stehen und gehen konnte, benutzten wir noch keine Windeln, und manchmal gab es ›Unfälle‹. Ich kniete neben ihr und versuchte, die Bescherung zu entfernen, während sie verwirrt neben der Toilette stand. Es wäre leichter gewesen, wenn sie nicht so darauf bestanden hätte, zu helfen. Meine Frustration nahm immer mehr zu. Plötzlich schlug ich an ihr Bein, damit sie still stehen sollte – als ob das etwas genützt hätte. Es war kein fester Klaps, aber sie war erschrocken. Ich war es auch. Niemals in den ganzen 44 Jahren unserer Ehe hatte ich sie im Ärger oder in irgendeinem Tadel auch nur berührt. Niemals war ich dazu auch nur versucht. Aber jetzt, wo sie mich am meisten brauchte … Schluchzend bat ich sie, mir zu vergeben – obwohl sie Worte weder verstand, noch sprechen konnte. So wandte ich mich an den Herrn und sagte Ihm, wie leid es mir tat. Es dauerte Tage, bis ich darüber hinwegkam. Vielleicht hat Gott diese Tränen eingesammelt, um das Feuer zu löschen, das sonst eines Tages entflammen könnte.»
So also gab Robertson das Amt des Präsidenten einer Hochschule mit Seminary auf, das er 22 Jahre inne hatte, um für seine Frau zu sorgen, die in die Vergesslichkeit versank. Diese Geschichte wurde in Christianity Today, einer christlichen Zeitschrift, veröffentlicht. Ohne Scham kämpften die Leser mit den Tränen. Es führte dazu, dass einige Ehepaare, die den Herrn kannten, ihr Eheversprechen erneuerten. Andere entwickelten eine neue Wertschätzung der ehelichen Verbindung. Wieder andere erkannten, dass sie Jesus im Leben von Robertson McQuilken gesehen hatten.
– aus: William MacDonald, Leben über dem Durchschnitt; S. 36ff
Weg hast Du allerwegen, an Mitteln fehlt Dir´s nicht:
Dein Tun ist lauter Segen, Dein Gang ist lauter Licht;
Dein Werk kann niemand hindern, Dein Arbeit darf nicht ruhn,
wenn Du, was Deinen Kindern ersprießlich ist, willst tun!
aus: „Befiehl du deine Wege“ von Paul Gerhardt
Es war an einem 30. Dezember, mitten im Winter. Im fernen Russland war ein junges, wohlhabendes Ehepaar mit dem Schlitten zu den Eltern der Frau gefahren, die fünf Meilen entfernt wohnten. Ihr Vater hatte Geburtstag, und sie wollten bei diesem Besuch auch gleich den Jahresabschluss mit den Eltern feiern. Die kleinen Zwillinge, gerade ein halbes Jahr alt, hatten sie unter der Obhut einer alten, zuverlässigen und treuen Dienerin zurückgelassen.
Dankbar und voller Freude verlebten sie den Geburtstag. Doch gegen Abend wurde die Frau unruhig und bekam große Sehnsucht nach den Kindern. Sie sagte, sie habe keine Ruhe mehr und wolle zurückfahren. Ihr Mann wurde zunächst sehr ärgerlich und sagte vorwurfsvoll:
«Du wirst uns allen doch jetzt nicht die Freude verderben? Und sollen wir denn in die Nacht hineinfahren? Lass uns doch wenigstens bis morgen früh bleiben!»
Doch die junge Mutter ließ sich nicht beruhigen, sodass der Mann schließlich widerwillig nachgab. So bestiegen sie den Schlitten, die Pferde liefen gut durch den Schnee, und schon gegen neun Uhr erreichten sie den Wald. Der Mann hatte sich inzwischen mit seiner Frau wegen ihres sonderbaren Verhaltens wieder versöhnt, als plötzlich die Pferde unruhig wurden. Sie bäumten sich auf und begannen in rasendem Galopp vorwärts zu stürmen. In der Ferne war ein heiseres Bellen zu hören, sonst aber war es völlig still. Der alte erfahrene Kutscher tat sein Möglichstes, um die Pferde zu beruhigen, aber umsonst, sie galoppierten immer schneller dahin. Da das Gebell näher kam, sah der Mann zurück und erblickte zwei dürre Hunde, die dem Schlitten rasch folgten.
«Lass sie näher kommen!», befahl er dem Kutscher, «und dann wisch ihnen mit der Peitsche eins aus!»
«Aber Herr», rief der alte Kutscher, «das sind doch Wölfe!» Er stammte aus dieser Gegend und kannte die Wölfe von früher. Sie waren zwar eine Seltenheit geworden, aber die grimmige Kälte hatte sie aus ihren Verstecken getrieben und der rasende Hunger zu mordgierigen Bestien gemacht.
Nun drosch der Mann selber auf die Pferde ein, damit sie das Äußerste gaben. Wie der Wind flogen sie mit dem Schlitten dahin, aber die gefährlichen Verfolger stürmten keuchend ebenso schnell hinterher.
Kreidebleich saß die junge Frau neben ihrem Mann. Was hatte sie nur angerichtet! Wenn sie das geahnt hätte! Und was, wenn sie nun von den Wölfen zerrissen würden? Dann wären die Kinder ja elternlos! Aber hatte sie nicht geglaubt, dass Gott ihr die Unruhe um die Kinder ins Herz gegeben hatte? Hatte sie Ihn nicht inständig gebeten, sie still werden zu lassen, dass sie ihren Mann nicht erzürnte? Aber immer wieder hatte es in ihr geheißen: «Du musst heimfahren, du musst nach Hause!»
Unter der schweren Pelzdecke hielt sie ihre Hände zum Gebet gefaltet, und unablässig schrie ihr Herz zu dem allmächtigen Gott: «O HERR, erbarme Dich über uns und unsere unschuldigen Kinder!» Auch ihr Mann ahnte, was in ihr vorging und machte ihr nun keine Vorwürfe mehr. Fieberhaft sann er selber nach eine Lösung in dieser Not.
Als das Keuchen der Wölfe noch näher gekommen war, warf der Kutscher seinen Pelz hinunter. Sofort stürzten sich die Wölfe darauf und kämpften eine Weile um die Beute. Dadurch gewann der Schlitten einen Vorsprung, der den besorgten Eltern etwas Hoffnung gab. Doch schon bald kam das Bellen und Keuchen der ausgehungerten Bestien wieder näher, und die Angst der Reisenden wuchs von Augenblick zu Augenblick. Das Gebet der jungen Mutter wurde noch viel inbrünstiger, die in ihrer Verzweiflung zu Gott schrie: «Ach HERR, Du allmächtiger Gott und Helfer in der größten Not, erbarme Dich über uns und über unsere Zwillinge!»
Nur noch eine kleine Strecke hatten sie jetzt zurück-zulegen, das Gut lag bereits vor ihnen. Wenn jetzt bloß das Tor nicht verschlossen war – sie wurden ja an diesem Abend noch gar nicht zurück erwartet!
Als die grimmigen Verfolger den Schlitten fast eingeholt hatten, erreichten sie endlich das Ziel. Und – Gott sei Dank! – das Tor war geöffnet, der Schlitten sauste hindurch und sie waren zu Hause. Durch das Läuten der Schlittenglocken waren die Hausbewohner aufgeweckt worden und kamen mit Lichtern herbei. Wie groß war ihr Erstaunen, dass die Herrschaften so spät am Abend doch noch nach Hause kamen!
Mit innigstem Dank gegen Gott und seine Hilfe eilte die Frau mit ihrem Mann ins Haus und dort zuallererst ins Kinderzimmer. Als sie die Tür öffneten, überfiel sie neues Entsetzen: Dichter und beißender Qualm schlug ihnen entgegen. Röchelnd fanden sie die Kinderfrau auf dem Bett, bleich und regungslos lagen die beiden Kleinen in der Wiege! Erschrocken rissen die Eltern die Kinder aus den Betten und schleppten auch die ohnmächtige Kinderfrau in ihr Schlafzimmer. Dann riefen sie nach dem Arzt, der zum Glück zu Hause war. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, Kinder und Pflegerin ins Leben zurückzurufen. Gott hatte sich über sie erbarmt und das heiße Flehen der Mutter erhört!
Und was war geschehen? Am Abend hatte man das Zimmer mit Torf beheizt. Dabei war wohl unbemerkt ein glimmendes Stück aus dem Ofen gefallen und hatte allmählich die Holzdiele des Zimmers entzündet und verkohlt. Wären die Eltern nur eine halbe Stunde später gekommen, dann hätten alle Wiederbelebungsversuche besonders bei den kleinen Kindern nichts mehr ausrichten können.
Nun aber hatte Gott mächtig eingegriffen und seine Bewahrung und Hilfe offenbar gemacht. So lernte auch der Ehemann Gott kennen und begann an Ihn zu glauben, als er erkannte, auf welch wunderbare Weise der HERR über ihrem Leben gewacht hatte: Seiner Frau hatte ER eine Unruhe ins Herz gesandt, dass sie unbedingt nach Hause wollte, und die Wölfe hatten die Pferde zur Eile antreiben müssen, damit die Kinder noch rechtzeitig gerettet werden konnten. Aber wie glücklich war erst die Mutter der beiden Kleinen. Wieder einmal hatte sie erleben dürfen, wie wunderbar und herrlich doch ihr Gott und Heiland ist, der die Seinen recht führt, segnet und bewahrt!
– aus: Evangeliums-Mission Nr. 238, Nov/Dez. 2010
° Die Arbeit läuft dir nicht davon, wenn du deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis du mit der Arbeit fertig bist. – Verpasse keine Gelegenheit, dein Kind das Staunen über Gott zu lehren.
° Hilfen zum Setzen von Prioritäten:
. Ewiges vor Zeitlichem
. Himmlisches vor Irdischem
. Geistliches vor Leiblichem
. Menschen vor Dinge
. Wichtiges vor Dringlichem.
° Vorrangigkeiten im Leben:
. Gott, dein Herr und Helfer
. Der dir von ihm angetraute eheliche Begleiter
. Die euch von ihm anvertrauten Kinder
. Eltern, Geschwister – leiblich, geistlich
. Alle anderen, die der Herr zuführt und begegnen lässt.
° Säe einen Gedanken, und du erntest eine Tat;
säe eine Tat, und die erntest eine Gewohnheit;
säe eine Gewohnheit, und die erntest einen Charakter;
säe einen Charakter und du erntest ein Schicksal.
° Meine Vergangenheit steht unter Seiner Vergebung,
meine Zukunft unter Seiner Verheißung,
meine Gegenwart unter Seiner Führung.
° Stolz gehört zu den Sünden mit den tiefsten Wurzeln;
er ist der Boden, auf dem die anderen wachsen.
° Für die Ausbreitung des Bösen genügt es, wenn die Guten untätig sind.
° Gebet öffnet die Tür zu Gottes Schätzen und schließt der Hölle Pforten. – Spurgeon
° Wer wenig Liebe hat, findet beim andern viele Fehler.
° Die Gemeinde, die nicht anecken will, wird sich von der Welt nicht gründlich unterscheiden.
Wir brauchen Stille vor dem Herrn, die Ruh‘, sein heilig‘ Wort zu lesen,
von Tageshast und Unruh fern und von der Welt und ihrem Wesen;
denn sonst verlieren wir die Kraft für ein gesundes Christenleben.
Der Glaube kränkelt, ja erschlafft, wenn wir ihm keine Nahrung geben.
Wie oft, Herr, sind wir abgelenkt von vielerlei und eitlen Dingen,
die uns, wenn man es recht bedenkt, nicht wahren Nutzen bringen.
O gib uns neue Energie, dein Wort, die Bibel aufzuschlagen,
uns zu vertiefen dann in sie. Wie nötig, Herr, in unsern Tagen!
– aus einem Kalenderblatt (leicht bearbeitet)
27. 2. - 11.3.: Ukraine (Sokolovo; Bakumovka, Kiew)
16./17. 3.: Zollikofen 18. 3.: Wetzikon
23. 3. - 1. 4.: Meschede
8. 4. Rothrist
13. - 15. 4.: Lörrach
16. - 22. 4. Hüllhorst
23. - 26. 4. Halle
27. 4. - 1. 5. Papenburg
4./5. Mai: Zollikofen 6. 5.: Wetzikon
20. - 29. 5.: Danes, Rumänien
31. 5. - 3. 6.: Weinsberg
4. - 10. 6.: Neuwied-Urbach
Wir sind dankbar für Ihre Fürbitte, auch für die Fürbitte für Herbert und Carol Jantzen in Kelowna. Th. Jettel
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In „Unterwegs notiert” geben wir (seit 1999) Gedanken weiter, die im geistlichen Gespräch oder im Dienst am Wort eine Hilfe sein können. Die Zustellung ist unentgeltlich. Frühere Nummern können bei www.sermon-online.de heruntergeladen werden. Hrsg. Th. Jettel ([email protected] Breitistr. 58, CH-8421 Dättlikon; +41 52 3010215). Mitarbeit von H. Jantzen (Kanada; +1 587 343 0017). Beiträge zum Inhalt bitte an den Herausgeber. Inhalte dürfen vervielfältigt werden. (Bankverbindung: Thomas Jettel, IBAN: DE73 684922000001462814) Zur Erleichterung des Versandes bitte E-Mail-Adressen dem Herausgeber bekannt geben. Wer das Blatt nicht mehr erhalten möchte, darf es ohne weiteres abbestellen.