U n t e r w e g s n o t i e r t
Eine Handreichung für Dienende
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Und wenn ihr den als Vater anruft,
der ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richtet,
führt euer Leben
während der Zeit eures Fremdaufenthalts
in Furcht.
1. Petrus 1, 17
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Nr. 117: Juli, August 2019
Hilfen zur Bewährung in Glaubensprüfungen
– Der Jakobusbrief (1)
Jakobus schreibt an Menschen, die im Glauben an Jesus Christus stehen. Dieser Glaube wird häufig geprüft, einmal durch Versuchung, einmal durch Leiden.
Es geht um schwere Prüfungen, und es geht um moralische Gefahren: Die Liebe kann erkalten. Glaube und Liebe gehören zusammen. Der Glaube ohne die Frucht der Liebe ist tot, ist ein leeres Glaubensbekenntnis. Die Zunge kann schneller werden als die Tat. Hinter der Zunge steht ein Begehren. Materieller Reichtum kann eine Gefahr, ebenso das Reden gegeneinander, das Seufzen über einander, das Schwören, …
Und es geht Jakobus um die Echtheit des Glaubens, um ganze Hingabe, um Ausharren.
Das Thema und die Grundlage für die Lehre des ganzen Briefes ist: Wie verhalte ich mich in Prüfungen und Versuchungen? Oder: Hilfen zur Bewährung in Glaubensprüfungen.
Der Glaube der Leser soll sich in der Prüfung bewähren. Er soll sich als echt erweisen, er soll durch die Frucht als echter Glaube zu erkennen sein. Der Glaubende soll seinem Herrn die Treue bewahren bis ans Ende.
Mit dem Brief will Jakobus seinen Lesern helfen, sich in Prüfungen zu bewähren.
Der Brief ist nicht leicht zu gliedern. Man hat schon gemeint, er sei ohne Plan, einfach eine Reihe ernster Kurzpredigten. Doch er hat einen Plan, und dieser ist beachtenswert:
Das erste Kapitel unterscheidet sich von den anderen: Hier gibt Jakobus Hilfen für alle Prüfungen. Die anderen Kapitel sprechen die wichtigsten Schwachstellen an, Gebiete, in denen Christen gefährdet sind.
K. 2 behandelt die Hauptsache im Christenleben: Vom Glauben und seiner Frucht, der Liebe. Der Glaube wird geprüft, ob er echt ist. Das zeigt sich an der Frucht, der Liebe. Die Liebe ist neben der Wahrheit die Hauptsache im Christenleben. Der Glaube an die Wahrheit führt zur Liebe, und die Liebe führt zu größerem Vertrauen (Glauben).
Johannes 14, 21: „Der, der meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. Und der, der mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden. Und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbar machen.“
In K. 3 geht es vor allem um das Hauptproblem im praktischen Bereich. Die Zunge wird geprüft. Das Reden ist ein großes Problem des Christen und aller Menschen überhaupt.
In 4, 1-10 geht Jakobus etwas tiefer. Das, was hinter der Zunge steht, wird geprüft. Jakobus leuchtet ins Herz, er spricht über das Begehren.
In 4, 11- 5, 20 wird er konkret. Er gibt, wie der Herr Jesus Christus in der Bergpredigt, „zehn Worte“, zehn konkrete und hilfreiche Gebote: Die Themen: das Reden gegen Geschwister, das Sich-Überschätzen, das Aufhäufen von Reichtümern, das Ausharren, das Seufzen gegeneinander, das Schwören, Leiden, Singen, Kranksein, die Zurechtbringung Gefallener.
Der Brief hat einen Eingangsgruß (1, 1) und einen Hauptteil (1, 2– 5, 20). Letzterer gliedert sich in fünf Abschnitte:
A. Konkrete Hilfen in allerlei Versuchungen und Prüfungen: 1, 2-27
1. Erste Hilfe: Es für Freude achten: 1, 2-4
2. Zweite Hilfe: Um Weisheit bitten: 1, 5-8
3. Dritte Hilfe: Eine der Lebenssituation entsprechende Haltung der Zufriedenheit und Gelassenheit einnehmen: 1, 9-12 (V. 12 ist ein Zwischenruf: Selig, wer Ausdauer beweist.)
4. Eine vierte Hilfe: Eine rechtes Gottesverständnis haben: 1, 13-18
5. Eine fünfte Hilfe: Eine richtige Einstellung zu Gottes Wort haben: 1, 19-27
B. Über den Glauben und seine Frucht: 2, 1-26
1. Wie diese Frucht aussieht: 2, 1-13
2. Wie wichtig diese Frucht ist: Glaube ohne Taten ist tot. 2, 14-26
C. Über das Reden: 3, 1-18
1. Einführende Aufforderung: 3, 1.2a
2. Das Mittel des Redens: Die Zunge: 3, 2b-12
3. Der Inhalt des Redens: Die Weisheit: 3, 13-18
D. Über das Begehren (Verlangen): 4, 1-10
E. Konkrete Hilfen (Die „zehn Worte“ des Jakobus): 4, 11- 5, 20
1. Brüder: Nicht den anderen richten und gering schätzen: 4, 11.12
2. Sich nicht selbst überschätzen (Das Beispiel des Planens für die Zukunft): 4, 13-17
3. Weheruf über die, die für sich selbst leben: 5, 1-6
4. Brüder: Aufruf zu Langmut: 5, 7.8
5. Brüder: Nicht gegeneinander seufzen: 5, 9-11
6. Brüder: Nicht schwören: 5, 12
7. Ein Wort für solche, die übles erleiden müssen: 5, 13A
8. Ein Wort für solche, die in gehobener Stimmung sind: 5.13M
9. Ein Wort für solche, die krank sind: 5, 14-18
10. Ein Wort, über den, der untreu wurde, und über den, der ihm zurechthilft: 5, 19.20
V.1: „Jakobus“
Er war so bekannt, dass der Name „Jakobus“ genügte, ihn zu identifizieren. Vgl. Apostelgeschichte 12, 17.
Er war ein Halbbruder Jesu Christi, der älteste unter den Brüdern, Matthäus 13, 55: „Wird nicht seine Mutter Maria genannt, und [heißen nicht] seine Brüder Jakobus und Joses (Joseph) und Simon und Judas?”
„leibeigener Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus“
Er nennt sich einen Knecht – nicht zur Identifikation, sondern, um sich auf dieselbe Stufe neben die Mitbrüder und Mitknechte Christi zu stellen.
Er sagt nicht: „Jakobus, der Herrenbruder“; sondern Jesus Christus ist sein Herr, Jakobus ist sein Leibeigener.
Er vermischt nicht Fleisch und Geist. Das, was dem Wort des Jakobus Autorität verleiht, ist nicht seine fleischliche Verwandtschaft mit Jesus, sondern dass er ein treuer Leibeigener Christi ist.
Zum Glauben kam er wohl erst kurz nach der Auferstehung Christi (1. Korinther 15, 7; vgl. Johannes 7, 5). In der Apostelgeschichte 1, 14 finden wir die Brüder Jesu im Kreis der Gläubigen; also kamen auch seine Brüder zum Glauben. Judas schrieb den Judasbrief. Auch er hatte große Autorität. Nb.: Alle neutestamentlichen Briefe wurden von den Aposteln (Mt, Johannes, Petr, Paulus) geschrieben bzw. von ihren eng verbundenen Mitarbeitern, die in ihrem Auftrag schrieben (Markus im Auftrag des Petrus; Lukas in Verbindung mit Paulus) und von den Halbbrüdern Jesu. Jakobus galt auch als Apostel (Galater 1, 19). Somit ist das ganze NT „apostolisch“.
Nach der Steinigung des Stephanus (Apostelgeschichte 7) blieben die Apostel und der Herrenbruder Jakobus in Jerusalem. (Der andere Jakobus, Bruder des Johannes, wurde in Jerusalem von Herodes Antipas getötet; Apostelgeschichte 12, 2; ca. 44 n. Chr.). Der Herrenbruder wurde zusammen mit Johannes und Petrus zur „Säule“ der Gemeinde in Jerusalem (Galater 2, 9; vgl. Apostelgeschichte 12, 17; 15, 13–21; 21, 18).
Deren Dienst waren vor allem die Judenchristen und die Menschen in Jerusalem allgemein. Jakobus wich nicht von Jerusalem, bis die Juden ihn töteten. Laut Josephus Flavius wurde er kurz vor dem Amtsantritt des Albinus, d. h. im Jahr 62 n. Chr., umgebracht (Josua , Jüd. Altertümer 20, 197–203).
Hegesippus (23, 1ff) schreibt:
„Die Juden … wandten sie sich gegen Jakobus, den Bruder des Herrn, dem von den Aposteln der Bischofsthron in Jerusalem anvertraut worden war. Folgendermaßen wurden von ihnen die gegen diesen gerichteten Dinge verübt: Sie führten ihn in die Mitte und forderten die Verleugnung des Glaubens an den Christus vor allem Volk. Er aber sprach entgegen der Erwartung aller mit freier Stimme und nachdrücklicher, als sie es erwartet hatten, vor der ganzen Menge in aller Offenheit und bekannte, dass unser Retter und Herr Jesus der Sohn Gottes sei. Da vermochten sie das Zeugnis des Mannes nicht mehr zu ertragen, zumal er wegen der Höhe, die er in seinem von Philosophie und Frömmigkeit geprägten Leben erreicht hatte, bei allen als der Gerechteste angesehen wurde, und sie töteten ihn. Dabei nahmen sie die Herrschaftslosigkeit als Gelegenheit für ihr eigenmächtiges Handeln; denn da Festus zu jener Zeit in Judäa gestorben war, lagen die die dortige Verwaltung betreffenden Dinge herrschaftslos und aufsichtslos danieder.“
Über sein Leben schreibt Hegesippus (23, 4ff): „Die Kirche übernahm – gemeinschaftlich mit den Aposteln – der Bruder des Herrn, Jakobus, der von allen »gerecht« genannt wurde von den Zeiten des Herrn an bis noch in unsere Zeiten; … Allein pflegte er in den Tempel hineinzugehen, und man fand ihn auf den Knien liegend und Vergebung erbittend für das Volk, sodass seine Knie hart wurden wie die eines Kamels, da er sich ständig beugte, auf den Knien Gott anbetend, und für das Volk Vergebung erbat. Wegen des Übermaßes seiner Gerechtigkeit wurde er »der Gerechte« genannt und »Oblias«, was auf Griechisch »Schutzwand des Volkes« heißt ….“
Den Jakobusbrief schrieb er wahrscheinlich anfangs der 60er oder Ende der 50er Jahre, nicht lange vor seinem Tod. (Vgl. Jakobus 5, 3.8.9.)
„Den zwölf Stämmen in der Zerstreuung“:
Jakobus bezieht sich wohl auf alle Judenchristen, die in den verschiedenen Orten in (und vielleicht auch außerhalb von) Palästina zerstreut waren. Der Brief ist nicht an alle Juden überhaupt gerichtet, sondern nur an die Judenchristen, besonders an die in Judäa und Umgebung (Vgl. das Wort „zerstreut“ in Apostelgeschichte 8, 2.4; 11, 19).
Die Empfänger sind also wahre Israeliten in Palästina, der treue christusgläubige Kern des Volkes. Der untreue Teil wird bald gerichtet werden. Der Richter „steht vor der Tür“ (5, 9). Das Gericht sollte dann über Israel vor allem in den Jahren 66-70 n. Chr. ergehen.
„Freut euch!“
Das Wort „sich freuen“ (chairein) kommt von „Gnade“ (charis). Nur wahre Christen können sich wirklich freuen.
Von der Freude spricht er dann in V. 2.
1. Die erste Hilfe: Es für Freude achten: 1, 2-4
2. Eine zweite Hilfe: Um Weisheit bitten: 1, 5-8
3. Eine dritte Hilfe: Eine der Lebenssituation entsprechende (zufriedene, gelassene) Haltung einnehmen: 1, 9-12
(V. 12 ist ein Zwischenruf: Selig, wer Ausdauer beweist.)
4. Vierte Hilfe: Eine rechtes Gottesverständnis haben: 1, 13-18
5. Fünfte Hilfe: Eine richtige Einstellung zu Gottes Wort haben: 1, 19-27
Was ist die erste Hilfe in einer Prüfung? Was sollen wir vor allem tun, wenn wir geprüft werden bzw. wenn Probleme auftauchen? – Etwas, woran wir nicht im Entferntesten denken: uns freuen! Danken – in allem!
V. 2: „Als lauter Freude achtet es, meine Brüder,“
Prüfungen sollen wir als Freude achten.
„Als lauter Freude“: Gänzlich Freude, nur Freude. Mancher denkt, Gott meine es nicht gut mit ihm. Aber das ist eine Lüge. Gottes Absicht mit der Prüfung ist nur Gutes! Das haben wir in unserem Leben zu erkennen!
Alles macht Sinn.
Alles ist Führung.
In jeder Schwierigkeit können wir wissen: Dieses dient zum Guten.
Gott erwartet nicht, dass wir nicht weinen. Aber er erwartet, dass wir da nicht stehenbleiben, sondern die Augen zu ihm erheben und uns von diesem Aufblicken zu ihm her freuen.
„wenn ihr in mancherlei Prüfungen geratet.“
„mancherlei“: Prüfungen sind „vielfarbig“ (so kann das griech. Wort für „mancherlei“ auch übersetzt werden); sie kommen aus unerwarteten Richtungen, zu unerwarteten Zeiten und manchmal mehrere gleichzeitig.
„geratet“: Das Wort bedeutet im Griech. „herumfallt“; nicht: „hineinfallt“. In Versuchung fällt man nicht „hinein“. Man gerät in sie und wird umstrickt.
Jede Prüfung ist für uns eine Überraschung, auch die Richtung, aus der sie kommt, ist oft eine Überraschung. Deshalb seien wir immer wieder im Gebet! Dann sind wir vorbereitet.
Jesus war in Gethsemane im Gebet, und so war er vorbereitet auf die größte Schlacht der Weltgeschichte, die Schlacht der Wahrheit gegen die Lüge. Die Jünger schliefen, als sie hätten beten sollen, – und dann handelten sie verkehrt. Petrus weiß es aus eigener Erfahrung; darum schreibt er in 2Pe 1, 13 und 3, 1, die Christen sollten hellwach sein.
„Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung hineingeratet.“ Matthäus 26, 41. Gemeint ist: „…, damit ihr nicht unvorbereitet in eine Versuchung geratet und sie euch so zum Fallstrick wird.
V. 3: „Nehmt dabei zur Kenntnis, dass die Erprobung eures Glaubens Ausdauer bewirkt.“
Wir meinen oft, die Prüfung sei etwas, dem wir aus dem Wege gehen sollten. Wir meinen, es gäbe nur dann Grund zur Freude, wenn keine Prüfung da sei. Jakobus zeigt aber: Die Prüfung ist wichtig und nötig – und gut.
Warum gut? – weil sie etwas Gutes bewirkt, einen Gewinn,
– vorausgesetzt, man lernt die Lektion, die Gott einem durch die Prüfung beibringen will, und läuft Gott nicht aus der Schule;
– und vorausgesetzt, man geht die Sache richtig an, d. h. im Vertrauen auf Gott und in Abhängigkeit von ihm, gänzlich ohne Bitterkeit.
Was für einen Gewinn bringt die Prüfung?
. Sie bewirkt Ausdauer, Standhaftigkeit; und zwar nicht automatisch, sondern dann, wenn ich im Glauben stehe. V. 3E; Matthäus 24, 13.
. Sie treibt ins Beten. V. 5.
. Sie festigt das Vertrauen auf Gott. V. 3. (Nach der Verleugnung war der Glaube des Petrus stärker als vorher. Johannes 21.)
Die Prüfung ist eine Erprobung des Vertrauens. Es wird nicht erprobt, ob ich gläubig bin oder nicht; sondern es wird erprobt, ob ich mein Vertrauen einsetze – oder Gott aus der Schule laufe.
„Herr, ich glaube. Hilf meinem Unglauben.“ sagte jemand. D. h., stärke mein Vertrauen. Ich will dir ja gänzlich vertrauen. Hilf mir, dass ich nicht auf die Umstände schaue, sondern nur auf dich. Hilf mir, dass ich lerne, dein Wort im Auge zu behalten und darauf zu bauen.
Römer 8, 37: „In diesem allem überwinden wir weit …“.
Warum? Wie? – „durch den, der uns liebte!“ d. h., dadurch, dass wir uns auf den stützen, der für uns ans Kreuz ging und auferstand!
Römer 8, 39: „Nichts kann uns von Gottes Liebe trennen“ – Warum? – Weil wir durch den Glauben mit Jesus Christus verbunden sind: Sprüche 18, 10: „Der Name des Herrn ist ein starker Turm; der Gerechte läuft da hinein und ist in Sicherheit.” Der Turm ist stark und sicher.
Was muss ich tun? – 1. Petrus 1, 3-5: „Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn, Jesu Christi, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergebar zu einer Hoffnung, einer lebenden, durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten zu einem unvergänglichen, unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das in den Himmeln aufgehoben ist für uns, die wir in der Kraft Gottes durch Glauben bewahrt werden zum Heil“
Wie werden wir bewahrt? – „in der Kraft Gottes“.
Wodurch werden wir in Gottes Kraft bewahrt?: „durch Glauben“.
Das Eine tut Gott (und das ist das Entscheidende): er liefert die Kraft. Das Andere tun wir: glauben. Die Kraft ist der PKW-Motor, der Glaube das Gaspedal.
Zurück zu Jakobus 1, 3:
V. 3: „Nehmt dabei zur Kenntnis, dass die Erprobung eures Glaubens Ausdauer bewirkt.“
Die Erprobung unseres Glaubens bewirkt Ausdauer; nicht die Erprobung allein, sondern die Prüfung in Verbindung mit Glauben: die Bewährung. Wenn wir im Vertrauen bleiben und entsprechend handeln, dann hat die Prüfung einen positiven Ausgang; dann ist das Ergebnis Ausdauer, Standhaftigkeit.
Römer 5, 3.4: „… auch in den Bedrängnissen rühmen wir uns, da wir wissen: Bedrängnis bewirkt Ausdauer“.
Die Bedrängnis ist dazu dienlich, dass Ausdauer entsteht. Glaube wird vorausgesetzt. Viele Texte enthalten eine Voraussetzung. Sowohl in Römer 5 als auch in Jakobus 1 wird das rechte Verhalten in der Prüfung vorausgesetzt. Und das rechte Verhalten ist Glauben.
Gott lässt Prüfungen in unserem Leben zu, damit unser Glaube gestärkt und offenbar wird. Wenn wir in der Prüfung nicht aufgeben, nicht bitter werden, sondern weiterhin vertrauen, werden wir stark, bewährt.
Durch die Erprobung werden wir auf Gott geworfen. Uns wird klar: jetzt kommt es einzig und allein darauf an, dass wir dem Wort Gottes vertrauen, im Gottvertrauen zu ihm beten, uns nur an ihn hängen, von ihm alles erwarten, ihm nicht aus der Schule laufen.
Wenn ich in einer Sache nicht vertraut habe, dann bin ich in dieser Sache Gott aus der Schule gelaufen. Dann bin ich in der Prüfung durchgefallen. (Dann kommt die Wiederholungsprüfung, die nächste Lektion.)
Wenn wir versagen, ist das noch nicht das Ende. Petrus hat versagt. Was tat der Herr? – Johannes 21: Liebst du mich? Der Auferstandene stellte ihn wieder her und setzte ihn in einen noch wichtigeren Dienst ein als vorher. Petrus wurde vom Menschenfischer zum Hirten. Das Versagen hatte bewirkt, dass Petrus ein demütiger Diener wurde, der nicht mehr auf sich selbst vertraute, sondern alles von seinem Herrn erwartete. Ab nun konnte der Herr ihn gut gebrauchen. Sodann konnte Petrus seine Hände ausstrecken und sich willentlich an seinen Hinrichtungsort führen lassen (Johannes 21, 18.19).
V. 4: „… aber die Ausdauer soll ein vollkommenes Werk haben“ [o.: „und lasst die Ausdauer ein vollkommenes Werk haben“], damit ihr vollkommen und ganz seid“
Ohne dieses vollkommene Werk gelten wir als unfertige, verstümmelte Menschen, denen vieles fehlt.
„ein vollkommenes Werk“: Lass die Ausdauer ein Werk haben! Im Grunde ist es der Herr, der das Werk tut.
Jakobus sagt: Lasst den Herrn – in eurer Standhaftigkeit – ein Werk tun.
Das Ziel aller Prüfungen ist, dass wir so werden wie Jesus Christus. Gott will, dass wir dem moralischen Charakter unseres Herrn gleichgestaltet werden. Alle unsere Umstände, worin immer wir uns befinden, dienen dazu, ihm ähnlich gemacht zu werden. Der Sinn meines Lebens ist, dass ich (charakterlich, ethisch) Gott ähnlich gemacht werde.
Wie wird ein vollkommener, ganzer Mensch aus mir? – Durch Glauben kommt Ausdauer, und durch die Ausdauer in den Erprobungen geschieht das vollkommene Werk.
Oft sind wir sind zu hastig und voller Beschäftigung („vielgeschäftig“). Aber die Vielgeschäftigkeit bringt uns nicht weiter, macht uns lediglich zu Leistungsmenschen, nicht zu solchen Menschen, die „an nichts Mangel haben“.
Verstehe dich nicht als die Summe deiner Leistungen! Leistungsdenken beeindruckt Gott nicht, und es fördert Depression und Burnout.
„und in nichts Mangel habt.“
In der Prüfung meine ich oft, mir fehle etwas. Aber Gott zeigt mir: Dir fehlt nichts, wenn du zu mir kommst und alles von mir in Empfang nimmst.
Von zu Hause aus fehlt uns alles. Johannes 15, 5: „Ohne mich könnt ihr nichts tun.“
In Christus aber haben wir alles. Philipper 4, 13: „Ich bin stark für alles durch den, der mich innerlich kräftigt: Christus!“
2. Petrus 1, 3: „…, wie seine göttliche Kraft uns alles das gegeben hat, was zum Leben und zur rechten Ehrfurcht dient, durch die Erkenntnis dessen, der uns rief durch [seine] Herrlichkeit und Tugend (o.: sein lobenswertes Wesen)”
Der Herr Jesus will sein lobenswertes Wesen durch mich zur Auswirkung bringen. Dazu benutzt er die Prüfung. Darum darf ich lernen, alles aus seiner Hand zu nehmen und gelassen an seiner Brust zu ruhen.
„Mangel“: Welchen Mangel? Zum Beispiel:
. Weniger Geld, weil ich ehrlich bin.
. Weniger Erfüllung, weil ich nicht nach der Fleischeslust lebe.
. Ich verzichte auf etwas, das irdisch gesehen wertvoll zu sein scheint, zugunsten von etwas Besserem. Ich verzichte, damit mir anstelle davon höhere und ewige Werte gegeben werden.
Wie werde ich zu einem solchen Menschen, der an nichts Mangel hat?
Durch Prüfungen. Die Prüfungen dienen dazu, dass wir an den Punkt kommen, wo wir sagen können: „Mir mangelt nichts!“ (Psalm 23, 2).
Wir dürfen heute lernen, zu verzichten, damit in geistlicher Hinsicht uns nichts mehr fehlt. Ich darf bereit sein, alles dranzugeben – im Vertrauen auf ihn. Ich darf lernen leidensbereit zu sein.
Wenn ich nicht leiden und mich nicht selbst verleugnen will, kann ich nicht zu einem Menschen werden, der an nichts Mangel hat.
„Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, erbitte er sie von Gott, der allen mit Einfalt gibt und nicht Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle dabei in keiner Weise, denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und hin und her geblasen wird, denn ein solcher Mensch meine nicht, dass er etwas vom Herrn empfangen werde. Ein Mann mit geteiltem Herzen ist unbeständig in allen seinen Wegen.“
V.5“: „Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt“
Prüfungen können uns stark durcheinanderbringen, können uns ziellos machen, in Denkschwierigkeiten bringen. Es kann sein, dass wir aus dem Auge verlieren, was wir im Auge behalten sollten. In Prüfungen ist daher Weisheit notwendig.
Was ist Weisheit? – Weisheit ist zuerst einmal Information. Aber sie ist mehr. Weisheit hat zu tun mit Fakten – hier: Fakten über Gott und seine Wege.
Weisheit ist
. eine besondere Kenntnis über das Ziel
. und eine besondere Kenntnis über den besten Weg zu diesem Ziel.
Weisheit ist: Wie ich auf bestem Wege zu dem Ziel komme.
In der Bibel ist die Weisheit ein Wissen um das höchste Ziel und um den besten Weg, dieses Ziel zu erreichen. Anfang der Weisheit ist Gottesfurcht (Sprüche 1, 7).
In der Prüfung sollen wir fragen:
. „Herr, was ist das richtige Ziel in dieser Angelegenheit?“ Dieses Ziel beizubehalten ist z. B. auch wichtig in heiklen Gesprächen. Das Ziel ist immer Wahrheit und Liebe. Es geht darum, dem Herrn in allem wohlgefällig zu sein. Wir dürfen uns also nicht aus der Ruhe im Herrn bringen lassen.
Es ist dabei wichtig, dass ich mir klar werde, was ich will und wo meine Interessen sind. Ist mein Interesse „Ego“ und meine Welt? Oder ist mein Interesse wirklich nur Gott und seine Welt? Will ich es leichter haben für meinen Leib? Oder will ich den Segen Gottes?
Das ist es, was Gott geklärt haben will: Was willst du eigentlich?
Die Erfüllung unserer leiblicher Bedürfnisse kann auch im Willen Gottes sein (z. B. Schlafen, Essen, Ruhe – um dann wieder fit zu sein, Gott zu dienen.) Aber manchmal muss man verzichten.
Ich muss bereit werden, alles Irdische aufzugeben. Nachdem ich (juristisch betrachtet) mit Christus gestorben bin, gekreuzigt bin, trage ich (praktisch betrachtet) als Nachfolger Christi mein eigenes Kreuz zur eigenen Hinrichtungsstätte. Das heißt, ich verzichte darauf, mein Leben für mich selber zu leben. Ich bin bereit zu sterben – nicht nur heute, sondern täglich. Stück für Stück darf ich mein Leben abgeben.
2. Korinther 4, 7-10: „Aber wir haben diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die Übertrefflichkeit der Kraft sei Gottes und nicht aus uns – in allem, als Bedrängte, jedoch nicht in Beengung erdrückt, als Ratlose, jedoch nicht verzweifelt, als Verfolgte, jedoch nicht verlassen, als Niedergeworfene, jedoch nicht umkommend, allezeit das Sterben des Herrn Jesu im Leibe umhertragend, damit auch das Leben Jesu in unserem Leibe geoffenbart werde.“
Von Natur aus bin ich mit dieser Welt verwachsen; ich sauge an der Brust dieser Welt. Nun darf ich entwöhnt werden.
Lukas 14, 33. „So also kann keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein.“
Philipper 3:7-10: „Das jedoch, was auch immer mir Gewinn war, dieses habe ich Christi wegen für Verlust ‹und Schaden› geachtet; ja, und mehr: Ich bin dabei, alles für Verlust ‹und Schaden› zu achten wegen des übertreffenden Vorzuges, Christus Jesus zu kennen, meinen Herrn, dessentwegen ich alles verlor, und ich achte es dafür, Unrat zu sein, damit ich Christus gewinne und in ihm erfunden werde, ‹in welchem Falle› ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz wäre, sondern die, die durch den Glauben an Christus ist, die Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens, – um ihn zu kennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, ‹in denen› ich seinem Tode gleichförmig gemacht werde, …”
Wenn ich Christus gewinnen will, muss ich alles drangeben, d. h., grundsätzlich bereit werden, alles dranzugeben, alles Stück für Stück abzugeben, – auch meine Freunde, Verwandten, meine Familie, mein eigenes Leben. Tue ich das nicht, so
wird dann, wenn Gott etwas wegnimmt (z. Bsp. meinen Ehepartner oder meine Kinder), mich das irremachen.
Lukas 14, 26: „Wenn jemand zu mir kommt und nicht hasst (i. S. v.: zurückstellt) seinen Vater und die Mutter und die Frau und die Kinder und die Brüder und die Schwestern und dazu auch seine eigene Seele (sein eigenen Leben), kann er nicht mein Jünger sein;”
Zurück zu Jakobus 1, 5:
Wenn uns Weisheit mangelt, weil wir so irdisch klug sind, müssen wir das drangeben und wie Bettler zu ihm kommen.
Ich brauche auch nicht ständig von meinem Leiden zu reden. Auch das darf ich aufgeben.
Was lernen wir in Jakobus 1, 5-8? – Sechs Sätze zur Weisheit:
(1) Weisheit darf uns auch mal fehlen.
Das darf es schon mal geben, dass mir Weisheit fehlt. „Herr, ich weiß nicht weiter.“
Jakobus nimmt es nicht für selbstverständlich, dass man Weisheit hat. Er weiß, dass wir nicht immer weise sind. Und Gott weiß es auch. Wir dürfen darin getrost sein. Wir müssen nicht ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir mal nicht weise sind. Das muss nicht Sünde sein, sondern es ist einfach „Mangel“.
(2) Weisheit kommt von Gott.
Der Herr zeigt uns, dass wir auf ihn angewiesen sind. Wir sollen zugeben, dass wir nicht sehr weise sind (vor allem, wenn es um Prüfungen und Anfechtungen geht). Wir brauchen Rat; manchmal brauchen wir ihn schnell. Jakobus sagt uns, wo diese Weisheit ist, die wir brauchen.
Das Mittel, wodurch wir weise werden, ist Christus.
Kolosser 2, 3: „In ihm sind verborgen alle Schätze der Weisheit und der Kenntnis.“
1. Korinther 1, 30: „Aber aus ihm ist es, dass ihr in Christus Jesus seid, der uns Weisheit wurde von Gott,
Er als Person ist das Ziel und auch der Weg. Johannes 14, 5-9: „Thomas sagt zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Und wie können wir den Weg wissen? Jesus sagt zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. … 8 Philippus sagt zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. 9 Jesus sagt zu ihm: Für so lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“.
Wir sind nicht auf unsere Klugheit angewiesen. Christus wohnt mit dem Heiligen Geist in mir und in dir. Christus und der Heilige Geist vermitteln uns – meist unbewusst – Gottes Gedanken, indem wir ihn in der Heiligen Schrift kennengelernt haben. Gott lässt dann sein Denken durch mein Denken durchschimmern. Ich lerne zu denken wie Gott denkt.
1. Johannes 5, 20: „Aber wir wissen, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns ein Denken ‹und Verständnis› gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen kennen (o.: kennenlernen); und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn, Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.“
Denke ich losgelöst von Gott – fleischlich? Oder denke ich wie Gott?
(3) Bei Bedarf soll man um die Weisheit bitten.
„… erbitte er sie von Gott,“
Wir haben nicht Weisheit – vor allem nicht in unseren Prüfungen. Die Prüfungen sind zu groß für uns. Nur Gott kann uns darin den Weg zeigen. Wir alle sind auf Führung angewiesen.
„von Gott“: Man bittet Gott um sie, aber der Herr Jesus gibt sie. D. h., die Weisheit kommt zu uns über Jesus Christus. Gott wirkt in unserem Leben durch Jesus Christus.
(4) Gott gibt einem jeden mit Einfalt.
„der allen mit Einfalt gibt“
„gibt“: im Griech: „beständig (o.: fortwährend; immer wieder) gibt“
„mit Einfalt“: vorbehaltlos; aufrichtig; gern; reichlich (Römer 12, 8).
Gott gibt nicht nur „reichlich“, sondern ohne Hintergedanken, nicht argwöhnisch. Das heißt, er lässt sich nicht allerlei Einwände einfallen, die ihn daran hindern könnten, uns zu geben. Gott gibt genug, auch wenn er weiß, dass wir die Gebetserhörungen manchmal missbrauchen. An dieser Stelle ist Gott nicht übervorsichtig. Nein. Liebe schenkt! Gott kennt uns und liebt uns – und möchte uns mit seinen Geschenken überhäufen.
(5) Er macht nicht Vorwürfe.
„und nicht Vorwürfe macht“
. Gott hält uns nicht vor: „Du bist töricht. Du bist so sehr unwissend!“ Er weiß, dass wir Staub und Asche sind. Und wir dürfen uns vor ihn niederwerfen und ihm sagen: „Herr ich weiß nicht weiter.“
Hier ist der Ort, wo ich vollkommen angenommen werde. Gott macht keine Vorwürfe. Ich darf kommen wie ich bin.
(6) Dass er die Weisheit dann gibt, steht außer Zweifel.
„und sie wird ihm gegeben werden“.
Gott ist ein gebender Gott. Er gibt und gibt. Und er gibt gerne.
V. 6: „Er bitte aber im Glauben und zweifle dabei in keiner Weise, denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und ‹hin und her› geblasen wird, 7 denn ein solcher Mensch meine nicht, dass er etwas vom Herrn empfangen werde. Ein Mann mit geteiltem Herzen [ist] unbeständig in allen seinen Wegen.“
„Er bitte aber im Glauben …“
Die Bitte um Weisheit soll im Vertrauen geschehen, d. h., wir sollen ihm zutrauen, dass er tut, was er sagt.
Wir dürfen vertrauen,
. weil seine Person vertrauenswürdig ist (er ist ein Gott der Güte, ein Gott der Gnade) und
. weil er uns sein Wort (seine Verheißung) gegeben hat.
Wir „vertrauen“ darauf, dass er das, was wir ihn bitten, geben wird. Allerdings können wir nur dann vertrauen, wenn wir eine Grundlage dafür haben. Und eine Grundlage des Glaubens ist die Verheißung Gottes. Ich kann also erst glauben, wenn ich weiß, dass er geben wird. Habe ich keine Fakten habe, habe ich keinen Grund zu glauben. Manchmal wissen wir nicht, ob der Herr geben wird, worum wir bitten. Wir wissen zwar, dass seine Person vertrauenswürdig und gut ist, wissen aber nicht, wie er in seiner Weisheit in einem bestimmten Fall handeln wird. Es wäre unweise zu glauben, dass Gott etwas geben wird, wenn man nicht weiß, ob er es geben wird.
Haben wir allgemeine immer gültige Verheißungen (z. B., dass Gott Weisheit geben wird, wenn wir ihn darum bitten), dann dürfen wir glauben, dass er das Erbetene geben wird – manchmal sofort, manchmal später.
„… und zweifle dabei in keiner Weise, denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und ‹hin und her› geblasen wird, denn ein solcher Mensch meine nicht, dass er etwas vom Herrn empfangen werde.“
– auch nichts anderes. Es muss – im Glauben – erbeten sein.
Eine Meereswoge wird hin und her geworfen. Zweifelt man an Gott, ist man Gefahren ausgesetzt. Ein Zweifler hat Bedenken am Wort Gottes; ein solcher wird bald von unguten Kräften (Wind, Wasser, Sturm) bestimmt, weil er sich nicht vom Wort Gottes bestimmen lässt.
„vom Winde getrieben und ‹hin und her› geblasen“: Der Wind tut mit den Wellen Zweierlei: Er treibt – und er bläst hin und her.
Der Zweifler wird in allerlei Richtung geblasen. Er hat keinen festen Boden unter sich und kein Ziel vor sich. Der Vertrauende hat ein Fundament und ein Ziel; er weiß, wo es hingeht.
Jesaja 26, 3: „Ein festes Herz bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn es vertraut auf dich.“
V. 8: „Ein Mann mit geteiltem Herzen (mit zwei Seelen) ist unbeständig in allen seinen Wegen.“
Zweifeln wirkt sich auf den Menschen negativ aus. Man wird im Leben unbeständig.
„Ein Mann“: Das gilt auch für Frauen. Aber möglicherweise ist der Mann für das Zweifeln stärker anfällig. Männer neigen offensichtlich mehr zum Zweifeln und zum Bedenken-Anmelden.
1. Timotheus 2, 8: „…, dass die Männer an jedem Ort beten, dabei heilige ‹und reine› Hände aufheben ohne Zorn und Bedenken (o.: Zweifel)“.
„mit geteiltem Herzen (eigtl.: mit zwei Seelen)“: Das heißt, er ist unentschieden; er hat gleichsam zwei Seelen in sich, die gegensätzlich ausgerichtet sind.
Jede Prüfung ist eine Frage an uns: Werde ich weiterhin allein auf den Herrn vertrauen, oder werde ich bitter werden? Oder werde ich eigenmächtig und fleischlich ohne Abhängigkeit handeln?
Wir dürfen von Gott erwarten, dass er uns führt, auch wenn wir nicht wissen, wie es nun weitergehen soll. Er wird unsere Fragen schon lösen, wenn wir sie ihm bringen.
Nb.: Er wird auch dann helfen, wenn wir etwas vergessen haben: Markus 8, 14.17.
–H. Jantzen, T. Jettel (Fortsetzung in der nächsten Nummer)
Es wird nicht dunkel bleiben. Es bleibt auch nicht die Angst.
Gott wird die Not vertreiben. Vertraue, der du bangst!
Gott liebt, die ihm vertrauen trotz Nacht und Finsternis.
Du sollst die Sonne schauen! Gott sagt es. Sei gewiss.
– Albert Bartsch
° Gott vermag wohl ein ohnmächtiges, nicht aber ein unreines Volk aus der Schwachheit in die Kraft und vom Glauben zum Siege zu führen. – Jakob Kroeker, Der verborgene Umgang mit Gott, S. 162
° Gott wird durch Krankheit oft mehr verherrlicht als durch Gesundheit. – Martin Luther
° Nichts kann uns vor Enttäuschungen mehr bewahren als das beständige Bewusstsein der Gegenwart des Heiligen Geistes in uns.
° Die Sprache eines Christen ist das Barometer für seinen Charakter.
° Wenn du ehrlich bist, braucht du kein gutes Gedächtnis; denn du musst nichts vertuschen.
° Menschen von hoher Gesinnung reden über Ideen. Menschen von mittlerer Gesinnung reden über Ereignisse. Menschen von niedriger Gesinnung reden über andere Menschen.
° Wer vor dir tratscht, wird auch über dich tratschen.
° Es ist zwischen Wissen und Tun ein himmelweiter Unterschied. Wer aus dem Wissen allein sein Handwerk macht, der hat wahrlich große Acht zu geben, dass er das Tun nicht verlernt. – Pestalozzi
11. Aug.: Wetzikon (Vormittag)
17. - 24. Aug.: Jugendfreizeit in St. Leonhard: Daniel
25. Aug.: Wetzikon (Nachmittag)
7. Sept.: Freie ev. luth. Brüdergemeinde Neuwied: Die neuen Medien. Das Bild. Smartphone, Internet.
8. Sept.: Das Äußere des Christen im Licht der Bibel
10.Sept. - 20. Okt.: Kelowna: Schriftliche Projekte mit Herbert Jantzen
Wir danken herzlich für Ihre Fürbitte.
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In „Unterwegs notiert” geben wir (seit 1999) Gedanken weiter, die im geistlichen Gespräch oder im Dienst am Wort eine Hilfe sein können. Die Zustellung ist unentgeltlich. Frühere Nummern können bei www.sermon-online.de heruntergeladen werden. Hrsg. Th. Jettel ([email protected] Breitistr. 58, CH-8421 Dättlikon; +41 52 3010215). Mitarbeit von H. Jantzen (Kanada; +1 587 343 0017). Beiträge zum Inhalt bitte an den Herausgeber. Inhalte dürfen vervielfältigt werden. (Bankverbindung: Thomas Jettel, IBAN: DE73 684922000001462814) Zur Erleichterung des Versandes bitte E-Mail-Adressen dem Herausgeber bekannt geben. Ihre Daten (Email-/Postadr.) werden für den Versand und allfällig andere Korrespondenz mit Ihnen verwendet und vertraulich behandelt. Sie dürfen der Verwendung Ihrer Daten widersprechen und die Löschung beantragen. Wer das Blatt nicht mehr erhalten möchte, darf es ohne weiteres abbestellen.