U n t e r w e g s n o t i e r t
Eine Handreichung für Dienende
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„Brüder, ich selbst halte mich nicht dafür, ergriffen zu haben. Aber eines gilt:
Während ich das vergesse, was hinten liegt, mich ausstrecke nach dem, das vorne liegt,
jage ich dem Ziel entgegen –
es geht um den Siegerpreis des von oben ergangenen Rufes Gottes in Christus Jesus.
So viele also von uns, die reif sind, lasst uns diese Gesinnung haben.
Und wenn ihr in etwas anders gesinnt seid, wird Gott euch auch dieses offenbaren..“
Philipper 3, 13-15
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Nr. 138: Januar, Februar 2023
Die Rettung und die Gemeinde der Geretteten
Der Epheserbrief (1)
Wir Menschen sind schwierige Wesen. Wir machen uns und anderen oft das Leben schwer. Am schwersten machen wir es für Gott. Es kostete ihn das Kreuz, um uns wieder zurechtzubringen.
Warum sind wir so schwierig? Seit dem Sündenfall Adams herrschen in uns der Tod und die Sünde, die innere Neigung zum Sündigen. Wir sind sündig geworden. Andererseits aber sind wir im Bilde Gottes geschaffen. Wenn nun ein Wesen, das im Bilde Gottes geschaffen ist, sündig wird, ist die Möglichkeit Schaden anzurichten unbegrenzt groß.
Aus dieser Not hat Gott durch Jesus Christus einen Ausweg geschaffen. Aber auch wenn wir Christen geworden sind, dauert es noch lange, bis wir am Ziel ankommen. Es gilt vieles zu lernen. Ein Christ hat zu lernen, wie man mit einem unsichtbaren und nicht spürbaren Gott lebt. Und er hat zu lernen, wie man mit Christen lebt, auch wie man mit Nichtchristen lebt, und überhaupt, wie man mit sich selbst zurechtkommt.
Zusätzlich zu der Neigung zu sündigen, die der Mensch auch nach seiner Umkehr zu Christus immer noch hat, kommt ein weiterer Faktor: Wir wohnen in zwei sehr verschiedenen Welten, einer himmlischen und einer irdischen. Dadurch ergibt sich eine Spannung. Der Epheserbrief ist in besonderer Weise dazu geeignet, uns in dieser Spannung Wegweisung zu geben.
Fragen, die an den Text führen
Zur Auslegung des Wortes Gottes gehört unter anderem, dass man die einzelnen Wörter kennt und ernst nimmt, dass man sich an den Satzbau hält, und dass man den Zusammenhang der gesamten Schrift sowie den historischen Kontext beachtet. Diese Regeln wollen wir auch hier in Anwendung bringen.
Aus dem Brief geht hervor, dass der Verfasser ein Gefangener ist (3, 1; 4, 1; 6, 20). Paulus schrieb fünf Briefe aus der Gefangenschaft. Die Briefe Epheser, Philipper, Kolosser und Philemon stammen aus der ersten Gefangenschaft und hängen zeitlich zusammen. Das vor allem zeigen die Angaben am Ende des Epheserbriefes. 1. Timotheus und Titus sind während der Wirksamkeit nach dieser Gefangenschaft geschrieben. Der 2.Timotheusbrief wurde dann später, zur Zeit der letzten Gefangenschaft, verfasst.
Es kommen nur zwei Abfassungsorte in Frage: Caesarea oder Rom. Wenn wir bedenken, dass Paulus ganz vom Heiligen Geist gelenkt wurde, als er schrieb, fällt die Entscheidung leichter, wo diese Briefe geschrieben wurden, nämlich von Rom aus.
Weil Paulus ein Prophet Gottes ist, sind seine Zukunftserwartungen ernst zu nehmen, zumal sie in Gottes unverbrüchlichem Wort stehen. Im Philemonbrief äußert er die Hoffnung, frei zu werden (Vers 22):
„Zugleich bereite mir auch eine Unterkunft, denn ich hoffe, ich werde durch eure Gebete euch geschenkt werden.“
Diese Hoffnung wurde zu einer festen Gewissheit im Brief an die Philipper. Dort (Philipper 1, 25.26) rechnet er fest mit seiner Freilassung aus der römischen Gefangenschaft:
„Und da ich von diesem überzeugt bin, weiß ich, dass ich bleiben werde – und zugleich bei euch allen bleiben werde – zu eurem Fortschritt und ‹eurer› Freude des Glaubens, damit euer Rühmen an mir in Christus Jesus reich sei durch mein Wiederkommen zu euch.“
Eine solche Erwartung war während seiner Gefangenschaft in Caesarea unbegründet. Lukas erzählt uns, dass er ein Gefangener blieb, bis er nach Rom kam. Und da der Philemonbrief mit dem an die Kolosser zeitlich verzahnt ist – und dieser wiederum inhaltlich mit dem Epheserbrief –, wird klar, dass die vier Briefe als in Rom abgefasst zu betrachten sind.
Das war auch in den ersten Jahrhunderten die einheitliche Auffassung in den Gemeinden.
Von der Gefangenschaft des Apostels in Rom lesen wir in Apostelgeschichte 28, 30: „Paulus blieb zwei ganze Jahre in der eigenen Mietwohnung und empfing alle, die zu ihm hereinkamen.“ In Vers 20 sagte er: „... wegen der Hoffnung Israels trage ich diese Kette.“ Ebenso sprach er in Epheser 6, 19.20: „... die gute Botschaft, für die ich ein Botschafter bin in einer Kette ...“
In The Life and Letters of St. Paul (S. 612 und 613) besprechen Conybeare und Howson die Haftform des Apostels. Es gab drei Arten. Die mittlere (von dreierlei Strenge) war die so genannte Custodia militaris, bei der die rechte Hand an die linke eines ihn bewachenden Soldaten befestigt war. Diese ist hier gemeint. In diesem Sinne war Paulus ein Gefangener „in einer Kette“. Lenski erinnert daran, dass Paulus als römischer Bürger keine Kette trug, bis er nach Rom kam. Dort sei er in leichte militärische Haft gelegt worden. Er durfte eine eigene Wohnung beziehen mit einer Kette, einer leichten, mit der er an einen Soldaten gekettet gewesen sei. So brauchte man nur einen Mann, um den Gefangenen zu bewachen.
Die Stelle in Apostelgeschichte 26, 29 (wo Paulus von „Fesseln“ in der Mehrzahl spricht) bezieht sich wahrscheinlich lediglich auf die Vorführung vor Agrippa, wo er vielleicht etwa eine Stunde lang in „Fesseln“ (Mehrzahl) war.
Die Zeit der Abfassung ist problematisch, weil es immer noch sehr schwierig ist, eine genaue Chronologie der neutestamentlichen Geschichte festzustellen. Wichtiger als die genaue Zeitangabe ist die Reihenfolge der Ereignisse. Möglicherweise liegt das Datum der Abfassung des Briefes zwischen 60 und 62 n. Chr.
Es gibt einige chronologische Fixpunkte, die helfen, eine relativ genaue Chronologie zu erstellen:
· Erster Fixpunkt: Das Edikt des Kaisers Claudius zur Vertreibung der Juden aus Rom (Apostelgeschichte 18, 2) wurde zwischen Januar 49 und Januar 50 n. Chr. erlassen.
· Zweiter Fixpunkt: Die Amtszeit von Gallio, dem Prokonsul in Achaia (Apostelgeschichte 18, 12-17), war von Juli 51 bis Juli 52 n. Chr.
· Dritter Fixpunkt: Der Machtwechsel von Prokurator Felix zu Festus (Apostelgeschichte 24, 27) geschah im Frühjahr 59 n. Chr.
Die Daten dazwischen müssen aus den Angaben aus der Apostelgeschichte und den Briefen erstellt werden. Dabei bleiben einige Unsicherheiten; es ist daher mit einer Ungenauigkeit zu rechnen von etwa einem Jahr auf oder ab.
Unklar ist vor allem die Zeit des Apostels Paulus in Makedonien und Achaia ca. 56-57 n. Chr. Paulus zieht nach dem Tumult, der wegen Demetrius aufkam, nach Makedonien (etwa Frühling 55; Apostelgeschichte 19, 24ff; 20, 1). In Makedonien bleibt er eine gewisse Zeit (Apostelgeschichte 20, 2). Er kommt womöglich bis nach Illyrien (Römer 15, 19). Danach verbringt er drei Monate in Griechenland, möglicherweise den Winter von 56 auf 57 n. Chr. (Apostelgeschichte 20, 2). Nachdem er hier drei Monate tätig gewesen war, kam er zu dem Entschluss, durch Makedonien zurückzukehren (möglicherweise Febr 57 n. Chr.), da die Juden einen Anschlag auf ihn unternahmen, als er im Begriff war, nach Syrien hinauszufahren (Apostelgeschichte 20, 3). Jedenfalls erfahren wir, dass er nach dem Passahfest im März 57 sieben Tage in Troas war (Apostelgeschichte 20, 6). Er darf dann (möglicherweise April 57) in Milet noch einmal persönlichen Kontakt mit Ältesten aus Ephesus haben. Zu Pfingsten 57 n. Chr. kommt er nach Jerusalem.
Der Adressat des Schreibens ist die christliche Gemeinde in Ephesus. Allerdings fehlen in Epheser 1, 1 in sechs relativ alten griechischen Handschriften die Worte „in Ephesus“. Einige alte Kirchenväter, die den Beginn des Epheserbriefes zitieren, (Origenes, Marcion, Tertullian, Ephraem) haben sie anscheinend ebenfalls nicht in den ihnen vorliegenden Handschriften. Die Mehrheit der griechischen Handschriften und alle alten Übersetzungen (zum Beispiel die alten lateinischen, die syrischen und die koptischen) haben sie. Ebenso wissen viele alte Kirchenväter (wie Irenäus, Klemens von Alexandrien, Tertullian, Ambrosiaster, Chrysostomus, Pelagius, Theodoret, Cyrill, Hieronymus, Cassiodorus und Johannes von Damaskus), dass der Brief an die Epheser gerichtet war. Zudem haben fast alle Handschriften in der Überschrift beziehungsweise in der Subskription (die am Schluss des Manuskripts stehende Angabe) die Worte: „An die Epheser“.
Es fällt auf, dass der Brief unpersönlich gehalten ist, obwohl Paulus über drei Jahre mit den Ephesern verbracht hatte. Es gibt keine Anspielungen auf das Frühere, keine persönlichen Grüße, keinen Mitgruß eines Paulusgefährten. Außerdem wendet sich der Brief nicht an ein konkretes Problem oder gegen eine spezifische Gefahr.
Kolosser 4, 15-16: „Grüßt die Brüder in Laodizea, auch Nymphas und die Gemeinde in seinem Hause. 16 Und wenn der Brief bei euch gelesen ist, sorgt dafür, dass er auch in der Gemeinde der Laodizeer gelesen werde und dass auch ihr den aus Laodizea lest.“
In diesem Lykostal befanden sich zu dieser Zeit einige christliche Gemeinden. Wir wissen von Heiligen im Hause des Philemon, von einer Gemeinde in Kolossä, von einer Gemeinde in Laodizea, von einer in Hierapolis und von einer im Haus des Nymphas.
Nun erhielten die Heiligen in Kolossä einen Brief von Paulus. Diesen sollten sie austauschen mit einem weiteren Paulusbrief. Was war das für ein Brief?
Er war erstens einer aus Laodizea (aus Laodizea, nicht an Laodizea; Paulus nennt ihn nicht den Brief „an die Laodizeer“).
Zweitens war er ein Brief ohne Verfasserangabe. Paulus fand es offenbar nicht für notwendig zu sagen, wer diesen Brief, der von Laodizea kommen sollte, geschrieben hatte. Warum nicht? Vielleicht deshalb, weil er selbst der Verfasser war. Er hatte den Kolosserbrief geschrieben und sagte nun zu den Geschwistern: Da ist noch ein Brief, den ich geschrieben habe; der befindet sich in Laodizea, beziehungsweise er wird von Laodizea zu euch gelangen. Den solltet ihr ebenfalls lesen.
Drittens war er ein Brief ohne persönliche Grüße. Paulus bestellte über den Kolosserbrief Grüße an laodizeische Brüder. Das wäre merkwürdig gewesen, wenn die Laodizeer einen Brief erhielten, bevor sie den Brief aus Kolossä hatten. Warum sagte Paulus den Kolosserchristen, sie sollten die Gemeinde in Laodizea grüßen, die bereits einen Brief von ihm erhalten hatte?
Das lässt den Gedanken aufkommen, dass der Brief, der von Laodizea kam, nicht speziell nur an die Gemeinde dort gerichtet war. Es könnte ein Rundbrief gewesen sein, der allgemein gehalten, für mehrere Gemeinden bestimmt war und daher keine persönlichen Grüße an Laodizea enthielt.
Die Kolosser bekommen also zwei Briefe: Einen persönlichen Brief, der für sie ist, und einen allgemeinen Brief, der sowohl für Laodizea wie für Kolossä ist und von Laodizea zu den Kolossern gelangen wird.
Viertens war er ein Brief, der auch für die Kolosser bestimmt war. Der Kolosserbrief erreichte Kolossä vor dem Laodizeerbrief. Es gab zwei Briefe von Paulus für die Gegend. Von diesen zwei Briefen kam einer (unser Kolosserbrief) zuerst in Kolossä an. Der Laodizeerbrief kam zuerst nach Laodizea und dann erst von Laodizea nach Kolossä. Daher traf der Kolosserbrief vor dem Laodizeerbrief in Kolossä ein.
An die Kolosser schrieb der Apostel: „Lest auch den Brief, der von Laodizea zu euch kommen wird.“ Auf diese Weise wussten die Kolosser, dass in jenem Brief noch einiges war, das nicht in ihrem Brief stand. Sie wussten nun, dass der Brief von Laodizea auch für sie, die Kolosser, sei. Offenbar war es ein allgemeiner Brief.
Fünftens war er ein Brief, der wohl nicht verloren gegangen sein kann. Wenn Kolosser 4, 16 von einem Austausch von allgemein gültigen Briefen spricht, müsste der Brief von Laodizea bis heute erhalten sein. Es wäre verwunderlich, wenn ein Brief, den mehrere Gemeinden damals lesen sollten, verloren gegangen sein sollte. Wenn schon der Kolosserbrief, der ja eher persönlich und nur für eine Gemeinde bestimmt war, aufgehoben wurde, warum sollte nicht ein Brief von Paulus, der noch allgemeiner gehalten war und noch größere Allgemeingültigkeit hatte, nicht aufbewahrt geblieben sein?
Sechstens liefert der Epheserbrief einige naheliegende Hinweise auf eine Lösung: Epheser 6, 21.22: „Aber damit auch ihr um meine Angelegenheiten wisst [und um das], was ich tue, wird euch Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener im Herrn, von allem in Kenntnis setzen, 22 den ich eben deshalb zu euch geschickt habe, damit ihr erfahrt, wie es um uns steht, und er euren Herzen Zuspruch gebe.“
Es könnte also folgendermaßen vor sich gegangen sein: Tychikus war offensichtlich der Träger des Kolosserbriefes. Er kam von Paulus mit dem Brief nach Kolossä und lieferte ihn persönlich in Kolossä ab. Möglicherweise las er ihn in der Gemeindeversammlung vor. Zusätzlich sollte er von Paulus berichten, wie es in Rom im Gefängnis und unter den Heiligen dort gehe. Er sollte auch in Erfahrung bringen, wie es in Kolossä stehe und dann einen Bericht darüber dem Paulus zurückbringen.
Tychikus sollte dazu dienen, dass die Kolosser aufgerichtet würden. Im Kolosserbrief (4, 7.8) lesen wir: „Über alles, was mich angeht, wird Tychikus euch in Kenntnis setzen, der geliebte Bruder und treue Diener und leibeigene Mitknecht im Herrn, den ich eben deshalb zu euch geschickt habe, damit er eure Umstände erfahre und euren Herzen Zuspruch gebe ...“.
Diese Verse klingen sehr ähnlich wie die im Epheserbrief. Tychikus scheint sowohl der Briefträger des Epheserbriefes wie auch der des Kolosserbriefes zu sein. Er scheint den Kolosserbrief nach Kolossä gebracht zu haben, und er scheint vorher den Rundbrief, den wir den Epheserbrief nennen, in Ephesus abgeliefert zu haben, von wo aus jener Brief dann schließlich nach Laodizea gelangen sollte. Von Laodizea sollte dieser dann nach Kolossä kommen. Deshalb die Aufforderung des Paulus an die Kolosser, jenen Brief (den Rundbrief, den Epheserbrief), der schließlich von Laodizea her in Kolossä ankommen würde, zu lesen.
Obwohl das Gefüge „in Ephesus“ aus frühester Zeit in einigen frühen Handschriften zu fehlen scheint, gibt es dennoch andererseits eine hartnäckige, feste Tradition, nach welcher Ephesus die Adresse des Schreibens gewesen sei. Das heißt, jemand muss offenbar den Umschlag gekannt haben. Auf diesem Umschlag stand geschrieben: „An Ephesus“ oder: „An die Epheser“. Das hat sich herumgesprochen, und so wusste man in sehr früher Zeit, dass dieser Brief, den wir den Epheserbrief nennen, nach Ephesus gelangt war.
In der Offenbarung des Johannes haben wir sieben Briefe. Wer die damalige Landkarte, die damaligen Straßen und die damaligen Postverhältnisse kennt, kann uns mitteilen, dass ein Postbote genau diese Strecke in dieser Reihenfolge zurücklegte, wie die sieben Ortschaften in Offenbarung 2 und 3 genannt werden: Laodizea ist die letzte Stadt in diesem Kreis.
Es könnte sein, dass dieser Brief, den die Kolosser sich zusätzlich aus Laodizea kommen lassen sollen, auch diese Runde machte: zuerst nach Ephesus, dann nach Smyrna, Pergamus, Thyatira, Sardes, Philadelphia, bis er schließlich nach Laodizea kam. Aber, da Kolossä nicht weit von Laodizea liegt, sollen ihn auch die Kolosser lesen.
Der Brief aus Laodizea könnte daher tatsächlich ein Brief sein, der ursprünglich an die Epheser gerichtet war, nämlich unser bekannter Epheserbrief.
Paulus kennt zwar die Heiligen in Ephesus, aber er kennt lange nicht alle, die sich bekehrt hatten, während er dort evangelisiert hatte; und inzwischen werden sich noch viel mehr bekehrt haben, sodass diese indirekte Rede am Platz ist. Paulus schreibt an Gläubige, die er nicht alle kennt. Er kennt auch nicht die Gemeinde in Kolossä. Das sagt er in Kolosser 2, 1: „... ihr wisst, welches große Ringen ich habe um euch und die in Laodizea und so viele mich von Angesicht im Fleisch nicht gesehen haben ...“ (Philemon, Archippus und Epaphras kannte er.)
Der Epheserbrief ist ein Brief für eine ganze Menge von Gläubigen in der Provinz Asia und darüber hinaus; Laodizea lag schon in einer anderen Provinz; aber es gab regen Umgang der Laodizeer mit den Geschwistern von Ephesus, zumal es ja an der Hauptstraße lag.
Ephesus war die Hauptstadt und größte Handelsstadt der römischen Provinz Asia mit etwa 300 000 Einwohnern. Die Hafenstadt lag an der Mittelmeerküste Kleinasiens und an der Flussmündung des Kaystrosflusses. Durch ihre strategisch bedeutende Lage an einer großen Handelsstraße, der wichtigsten Handelsverbindung zwischen Asia und Rom, wurde sie bald reich. Dort befand sich der 356 v. Chr. (wieder) erbaute Artemistempel, der als eines der sieben Weltwunder galt (zerstört wurde er von den Goten, 263 n. Chr.), ebenso eine große Bibliothek und ein Theater mit etwa 25000 Sitzplätzen[1]. Ephesus war ein Zentrum des römischen Kaiserkults; Götzenverehrung und Tempelprostitution blühten. Die Sittenlosigkeit und der Aberglaube (vgl. Apostelgeschichte 19, 19) waren sprichwörtlich. Als der Philosoph Heraklit (ca. 500 v.Chr.) gefragt wurde, warum man ihn oft weinen sehe, soll er geantwortet haben: „Weil die Epheser wankelmütig, abergläubisch und sittenlos sind; und weil ich inmitten eines solchen Sumpfes leben muss; und weil die Gemeinheit ihrer Tempelsitten schlimmer ist als die der wilden Tiere. Die Epheser verdienen, ertränkt zu werden.“
In Ephesus gab es auch eine große jüdische Kolonie und daher eine Synagogengemeinde.
Hauptsächlich lebte man von dem Tempel der Göttin Artemis. Diese „Göttin“ war berühmt, wurde von vielen verehrt. Ephesus lebte praktisch vom religiösen Tourismus.
Ephesus liegt an der Küste, an der Grenze zwischen zwei Kontinenten. Auf der anderen Seite dieses Meeres westlich von Ephesus ist Europa, Griechenland.
Mit Ephesus beginnt der asiatische Kontinent.
Grenzstädte haben oft eine gemischte Kultur. Hier begegnen sich zwei grundsätzliche Kulturen, zwei Welten, die asiatische und die europäische, die Religionen von Ost und West. Ziehen wir eine waagrechte Linie, so erkennen wir, dass Ephesus auch auf der Grenze zwischen Nord und Süd liegt. Von Ephesus geht es per Schiff weiter nach Korinth bis nach Italien. Das war die große Handelsstraße jener Weltzeit. Daher war Ephesus ein bedeutendes Handelszentrum mit allen begleitenden Erscheinungen einer Hafen- und Geschäftsstadt: Unmoral, Betrug, Ausschweifung. (Vgl. Epheser 4, 17ff.; 5, 3ff.)
Die Geschichte des Evangeliums in Ephesus beginnt in Apostelgeschichte 16. Paulus kommt mit einem Schreiben von Jerusalem (vgl. Apostelgeschichte 15) und besucht einige Gemeinden, die schon entstanden waren. Er will jetzt weiter gegen Westen nach Asia ziehen. Er geht durch das Innere von Kleinasien, wo er auf seiner ersten Missionsreise gewesen war, zieht durch Pisidien weiter nach Westen. Dann heißt es: „Der Heilige Geist ließ es nicht zu“, weiterzureisen. Wo wollte er hin? Paulus will so viele Menschen wie möglich erreichen, und wo findet er bessere Möglichkeiten, viele Menschen zu erreichen, als in Ephesus? – in einer Stadt, die mit dem Hinterland, ja mit einem ganzen Kontinent Verbindung hat, in einer Stadt, die eine Schlüsselrolle für die ganze Welt spielt. Ephesus war eine der bedeutendsten Weltstädte jener Zeit.
Er scheint dorthin zu drängen, aber der Heilige Geist sagt „nein“. Paulus darf einen allgemeinen Plan haben, weil er den grundsätzlichen Auftrag hat, das Evangelium den Heiden zu bringen. Aber er lässt sich auch speziell führen vom Heiligen Geist. Wenn der Heilige Geist „Nein“ sagt, gehorcht er. Nun versucht er es in einer anderen Richtung. Er geht Richtung Norden. Da sagt der Heilige Geist wiederum „Nein“. Dann versucht er es wieder in Richtung Westen und kommt nach Troas. Hier begegnet ihm Gott und ruft ihn nach Makedonien. Europa! Da ist der Ruf. So geht es nach Norden, und er verkündet das Evangelium in Philippi, Thessalonich, Beröa, Athen und Korinth. Danach will er nach Jerusalem. Aber auf der Reise nach Jerusalem geht es über die korinthische Hafenstadt Kenchreä nach Ephesus.
Endlich ist er dort, wo er sein wollte. Aber er kann nicht lange bleiben, denn er möchte in Jerusalem sein (Frühsommer 51 n. Chr.). So verkündet er das Evangelium in der Synagoge. Seine treuen Mitarbeiter Aquila und Priskilla, die er in Korinth kennengelernt hatte, lässt er in Ephesus zurück. Diese beiden sind Zeugen für den Herrn Jesus und wohnen nun dort. Möglicherweise haben sie keine Kinder und können ihre ganze Zeit einsetzen. (Vielleicht wird Priskilla deshalb so oft genannt, weil sie für die Arbeit des Evangeliums mehr Zeit hatte. Das heißt nicht, dass sie das Wort führte.) Jetzt sind sie dort. Paulus zieht weiter.
Während Paulus weg ist, kommt ein anderer Bote namens Apollos (18, 24ff) nach Ephesus (51 n. Chr.). Priskilla und Aquila hören ihn und helfen ihm zu besserer geistlicher Erkenntnis. Sie können ihm helfen, das Evangelium, das Paulus verkündet, zu verstehen. Paulus legt wieder diese Strecke im Inneren von Kleinasien zurück und zieht bald nach Ephesus (Herbst 52 n. Chr.). Jetzt geht es schneller. Jetzt gibt ihm der Heilige Geist freie Bahn (Apostelgeschichte 19).
Nun trifft er sich mit Juden, macht Hausbesuche. (Vgl. Apostelgeschichte 20, 20: „von Haus zu Haus“.) Da stößt er auf zwölf Männer, die offenbar noch nicht in der Synagoge waren, wo Priskilla und Aquilla dienten und wo er selbst verkündet hatte (Apostelgeschichte 19, 1–7). Dann verkündet er weiter in der Synagoge. Dort wird er hinausgeworfen. Dann geht er in die Schule von Tyrannus und lehrt dort mehr als zweieinhalb Jahre lang (Winter 52– Frühling 55 n. Chr.; Apostelgeschichte 19, 10; vgl. Apostelgeschichte 20, 31: „drei Jahre lang“). So geht das Evangelium weiter.
Diese Schule war möglicherweise ein Weiterbildungsinstitut, ein Vorlesungssaal, ein Haus, das zur Verfügung gestellt wurde. Dort hatte er die Möglichkeit, weiter zu verkünden, möglicherweise über die verlängerte Mittagszeit, denn zu dieser Tageszeit hatten die Arbeiter frei. Hier kamen noch andere hinzu.[2]
Die Kunde ging dann weiter. Paulus blieb in Ephesus und verkündete täglich in dieser Schule. Von dieser Hauptstadt gehen Regierungsbeamte in die Region; es gehen Geschäftsleute hin und her; namhafte Leute reisen von und nach Ephesus. Es gab also einen reichen Verkehr. Solche, die sich bekehrten, sagten es anderen weiter, bis sich das Feuer des Evangeliums überall in der Provinz verbreitete. Mit der Zeit hörten Menschen überall in dieser römischen Provinz Asia das Evangelium.
Paulus muss dann weiterziehen, weil der Tumult wegen Demetrius aufkam (Frühling 55; Apostelgeschichte 19, 24ff): „Nachdem der Aufruhr sich gelegt hatte, rief Paulus die Jünger zu sich, grüßte sie und zog aus, um nach Makedonien zu reisen. Nachdem er jene [Land]teile durchzogen und sie mit vielem Wort aufgerufen ‹und ihnen Zuspruch gegeben› hatte, kam er nach Griechenland. Als er [hier] drei Monate tätig gewesen war, kam er zu dem Entschluss, durch Makedonien zurückzukehren, da die Juden einen Anschlag auf ihn unternahmen, als er im Begriff war, nach Syrien hinauszufahren.“ (Apostelgeschichte 20, 1-3)
Vor seinem Aufenthalt in Griechenland muss er längere Zeit in Makedonien verbracht haben und möglicherweise sogar bis Illyrien gekommen sein. (Römer 15, 19: „... sodass ich von Jerusalem an und in einem Umkreis bis Illyrien die gute Botschaft von dem Christus ganz ausrichtete“.)
Nach dem Passahfest im März 57 n. Chr. war er sieben Tage in Troas (Apostelgeschichte 20, 6). Lukas und einige Mitarbeiter fuhren ohne Paulus nach den Tagen der ungesäuerten [Brote] zu Schiff von Philippi ab und kamen in fünf Tagen hin nach Troas. Dort trafen sie wieder mit Paulus zusammen und blieben sieben Tage.
Im April 57 n. Chr. kam es noch einmal zu einem persönlichen Kontakt mit Ephesern, und zwar in der Stadt Milet:
Apostelgeschichte 20, 15-17: „... kamen wir am nächsten [Tage] nach Milet; denn Paulus hatte entschieden, an Ephesus vorbeizufahren, damit er nicht in Asia Zeit verbringen müsste, denn er eilte, um, wenn es ihm möglich wäre, zum Tage der Pfingsten Jerusalem zu erreichen. Von Milet schickte er nach Ephesus und ließ die Ältesten der Gemeinde herüberrufen.“
Das war etwa im April 57. Dort hielt er eine rührende Rede an sie und sagte, dass es das letzte Mal sei, dass er sie sehen werde.
Später diente der Apostel Johannes in Ephesus. In der Nähe gibt es die Stadt Selçuk, die früher „Ayasoluk“ (von „heilige Theologe“, „heiliger Gottesgelehrter“, ein Bezug auf Johannes), wo Johannes begraben sein soll.
Im Epheserbrief hat Paulus das Ziel, den Gläubigen die herrliche, erhabene Berufung der Geretteten vor Augen zu führen und die daraus resultierende große Verantwortung der Heiligen aufzuzeigen.
Paulus hat uns zwei Briefe hinterlassen, in denen er uns eine geordnete Darstellung der damals neuen Lehre des Evangeliums gibt: den an die Römer und den an die Epheser. Zusammen stellen sie die Glaubenslehre des Apostels dar.
Der Römerbrief wurde zuerst geschrieben. In ihm entfaltet er das Thema: Das Heil (die Rettung) in Christus Jesus.
Im Epheserbrief schreibt er über das Heil (die Rettung) im Leben der durch Christus Erweckten. Dort ist zwar immer noch von der Rettung die Rede, von der im Römerbrief gesprochen war, aber die Menschen dieser Rettung stehen mehr im Vordergrund. Die geretteten Menschen sind der Leib Christi, die Gemeinde des lebendigen Gottes.
In Kolossä war eine judaistische Irrlehre aufgekommen, gegen die Paulus im Kolosserbrief schrieb (Kolosser 2, 8–23).
Der Epheserbrief und der Kolosserbrief ergänzen einander. Beide sprechen von der Gemeinde (vom Volk der Geretteten) und vom Haupt der Gemeinde. Der Unterschied zwischen beiden ist, dass Paulus im Kolosser das Schwergewicht mehr auf das Haupt legt und im Epheser mehr auf den Leib.
Man hat oft gesagt, das Thema sei „die Gemeinde“. Doch es geht nicht so sehr um die Gemeinde selbst als vielmehr darum, was Gott für die Gemeinde der Geretteten getan hat und tut. Dieses sein Handeln zugunsten der Gemeinde ist zusammengefasst in der Bezeichnung „Heil“ (Rettung). Mit diesem Heil befasst sich der Apostel zur Hauptsache im ersten Teil (Kapitel 1–3). Im zweiten Teil (Kapitel 4–6) geht er zu dem über, was Gott von den Seinen erwartet, nämlich um den würdigen Wandel.
Es geht also um die Segnungen (Kapitel 1–3) und die Verantwortung (Kapitel 4–6) der Heiligen.
Man könnte den Brief überschreiben mit: Beschenkte und beauftragte Gemeinde.
Das Heil in Christus holt die Menschen zuerst aus der Welt und versetzt in den Himmel. Dann stellt es sie wieder in die Welt, um dort für Gott da zu sein.
Zwei Parallelgedanken gehen durch den Brief. Zwei Akzente, zwei Gedanken in zwei Etappen. Nach diesen zwei Akzenten kann der Brief in zwei Hälften geteilt werden:
· Kapitel 1–3: Die Heilssegnungen in Christus (Was wir in Christus haben)
· Kapitel 4–6: Die Lebensführung in Christus (Wie wir in Christus wandeln sollen)
Der erste Akzent ist der des Gebens, der zweite der des Gefordert-Werdens: Segen und Lebensführung.
Die Rettung Gottes ist ein Geschenk. In den ersten drei Kapiteln bespricht Paulus die Tatsache, dass wir „in Christus“ sind. Dort sehen wir uns immer wieder in diesem Bereich: Christus. In ihm zu sein heißt, mit ihm verwachsen zu sein, an ihn angeschlossen zu sein.
In der zweiten Hälfte des Buches (Kapitel 4-6) werden wir angesehen wie Menschen in der Welt. Wir sind immer noch in Christus, aber die Ausführungen haben jetzt mit unserem Leben in der Welt zu tun. Wir sind gleichzeitig in beiden Bereichen, aber einmal wird diese Seite und einmal wird jene besprochen. Einmal sind wir im Himmel (2, 6) und einmal auf der Erde (4, 17; 5, 7.8.11), einmal in Christus (1, 3; 2, 13; 3, 21) und einmal in der Welt (6, 12.14). Das eine ist die Stellung, das andere ist der Wandel (die Lebenspraxis, die Lebensführung). Einmal geht es um Segen, den Segen Gottes, der uns geschenkt wurde (1, 3); und dann geht es um den Aufruf (4, 1; Gott ruft uns auf, denn wir haben einen Auftrag in dieser Welt zu verrichten).
Im ersten Teil geht es um den Reichtum, den wir in Christus haben, im zweiten um das, was es uns kostet, hier in dieser Welt zu leben. (Wir haben zu arbeiten, zu leiden, zu kämpfen. Da geht es um den Preis, der gezahlt werden muss, um in dieser Welt Christus die Treue zu halten.)
Im ersten Teil geht es um Segnung, im zweiten um Verantwortung. Im ersten Teil zeigt uns Paulus das große Panorama unserer göttlichen Segnungen in Christus. Dort sind wir auf der Spitze des Berges. Im zweiten führt er uns ins Tal hinunter, in die diesseitige Wirklichkeit und zeigt uns, wie der Himmel auf der Erde Einfluss nehmen kann. Christus macht die Heiligen fähig, hier in dieser Welt ganz anders zu leben als die Menschen, die noch nicht in Christus sind.
Nimmt man die Einleitung und den Schluss separat, haben wir vier ungleich große Teile:
· Der Eingangsgruß: 1, 1.2
· Der erste (lange) Hauptteil: 1, 3–3, 21
· Der zweite (lange) Hauptteil: 4, 1–6, 20
· Der Schluss: 6, 21–24
Im ersten Hauptteil sind unsere Segnungen in Christus Gegenstand des Betens. Über diese Segnungen betet Paulus, und er gibt Bericht von seinem Gebet. Das ganze erste Kapitel bis 2, 3 hat mit Beten zu tun.
Das Kapitel 1 hat zwei Abschnitte. Im ersten wird gelobt und im zweiten wird Fürbitte getan.
In Kapitel 2 geht es immer noch um unsere Segnungen, ganz besonders um die Versöhnung. Unsere Segnungen sind dort Gegenstand der Besinnung. Paulus besinnt sich auf die Segnungen, die wir in Christus haben und lässt sie den Lesern wichtig werden. Er tut zweimal einen Blick in die Vergangenheit, zuerst in die persönliche Vergangenheit, dann in die gesellschaftliche; aber jedes Mal kommt er dann auf die Segnungen zu sprechen, die die Heiligen durch und in Christus haben.
In Kapitel 3 geht es immer noch um die Segnungen. Sie sind erneut Anlass zur Fürbitte. Paulus fühlt sich auf Grund der Segnungen wieder veranlasst zu beten. Er berichtet also weiter von seinem Gebet. Weil Menschen in Christus mit so vielen Vorrechten begnadigt wurden, betet er, dass die, die den Brief bekommen, dies zu schätzen wissen und dass diese Segnungen das Leben der Gläubigen in der dunklen Welt prägen.
Im zweiten Hauptteil geht es um die Lebensführung der in Christus gesegneten Heiligen:
Das Verhalten als dienende und wachsende Glieder im Leib Christi (4, 1–16).
Die Ausrichtung: „Geliebte Kinder“ Gottes und „Heilige“ haben sich nach dem Vorbild Christi auszurichten (4, 17–24). Paulus gibt Beispiele (4, 25–32) und Richtlinien (5, 1–21) dafür, wie dieses in der Praxis konkret aussieht.
In 5, 22–6, 9 geht er konkret ein auf das Leben in den Grundformen der Gesellschaft (im Verhältnis Ehefrau-Ehemann, im Verhältnis Kind-Eltern und im Verhältnis Knecht-Herr.)
Abgeschlossen wird der zweite Hauptteil mit einem Blick „hinter die Kulissen“: Der geistliche Kampf (6, 10–20).
Eingangsgruß 1, 1-2
Erster Teil: Die Segnungen der Gläubigen in Christus 1, 3–3, 21
I. Die Heilssegnungen, Gegenstand des Gebets K. 1
A. Lob Gottes für die Heilssegnungen 1, 3–14
B. Gebet um Einsicht in die Heilssegnungen 1, 15–23
II. Die Heilssegnungen, Gegenstand der Besinnung K. 2
A. Die Auswirkung des Heils im persönlichen Bereich: Leben 2, 1–10
B. Die Auswirkung im gemeinschaftlichen Bereich: Friede und Versöhnung 2, 11–22
III. Die Heilssegnungen, Anlass zu erneuter Fürbitte K. 3
A. Warum Paulus betet 3, 1–13
B. Wofür er betet 3, 14–21
Zweiter Teil: Die Lebensführung in Christus 4, 1 6, 20
I. Richtlinien für den würdigen Wandel im Leib Chr. 4, 1–16
A. Der Aufruf 4, 1–6
B. Die Ausrüstung 4, 7–11
C. Der Dienst 4, 12–16
II. Richtlinien für einen würdigen Wandel 4, 17–5, 21
A. Die grundsätzliche Ausrichtung: Christus 4, 17–24
B. Die konkrete Ausrichtung: Beispiele 4, 25–32
C. Beweggründe für den würdigen Wandel 5, 1–21
III. Leben in den Grundformen der Gesellschaft 5, 22–6, 9
A. Im Ehefrau-Ehemann-Verhältnis 5, 22–33
B. Im Kind-Eltern-Verhältnis 6, 1–4
C. Im Knecht-Herr-Verhältnis 6, 5–9
IV. Der geistliche Kampf 6, 10–20
Briefschluss 6, 21–24
H. Jantzen u. Th. Jettel (Fortsetzung folgt)
° Gebet zu Römer 1, 11.12: Lass auch meinen Dienst dazu beitragen, dass andere Zuspruch erfahren und fester stehen.“ – Herbert Jantzen (so a. i. Folg.)
° Hi 19, 25.27: „Mein Erlöser lebt und wird als Letzter über dem Staub stehen … meine Augen werden ihn scheuen, aber nicht als Fremden.“ – Es wird mir nach meinem Ableben kein Unbekannter dort begegnen.
° Der „Urheber des Lebens“ wird es auch erhalten – auch mein Leben. S. Jesaja 51, 1.2.
° 5. Mose 9, 7: „Vergiss nicht, wie du den Herrn, deinen Gott, erzürntest.“ – Gebet: „Herr, lass auch mich nicht vergessen, wie oft und wie schwer ich dich schon betrübt habe.“
° Gott weiß genau, was ich brauche, besonders, wenn ich seufzen und stöhnen muss. S. Römer 8, 27
° Ohne die Gnade Gottes sind auch wir nur „Hunde“ – wie die kanaanäische Frau. S. Matthäus 15, 21-28
° Paulus ist nicht überrascht, wenn ein Christ Widerstand erlebt. – Und ich? S. 1. Timotheus 4, 14
° Christus ist jetzt dabei, meinen Glauben zu vollenden, zur vollkommenen Reife und zum Ziel zu bringen. S. Hebräer 12, 2
° An jedem Morgen ist Gottes Gnade da, und zwar ausreichend für alles, was der bevorstehende Tag mir an Aufgaben und Nöten bescheren wird. Siehe Klagelieder 3, 22.23.
1. u. 8. Jan: Dättlikon
15.Jan: Rothrist
27.–28. Jan: Zollikofen (Richter, Gemeinschaft)
22.Jan: Saland
29.Jan: Dättlikon; nachmittags: Wetzikon
3.–5. Feb: Fluorn (Thema: Wandel im Geist)
12.Feb: Rothrist
19.Feb: Dättlikon; nachmittags: Wetzikon
20.Feb. -3. März: Rumänien
5.März: Dättlikon
10.–11. März: Zollikofen
12.März: Rothrist
19. und 26. März: Dättlikon
Wir danken herzlich für alle Gebete und wünschen euch allen gesegnete Weihnachtsfeiertage und ein reiches, für den Herrn der Herrlichkeit fruchtbringendes Jahr 2023!
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In „Unterwegs notiert” geben wir (seit 1999) Gedanken weiter, die im geistlichen Gespräch oder im Dienst am Wort eine Hilfe sein können. Die Zustellung ist unentgeltlich. Frühere Nummern können bei www.sermon-online.de heruntergeladen werden. Hrsg. Thomas Jettel, [email protected] Breitistr. 58, CH-8421 Dättlikon; +41 76 490 5953 (Mobil, WhatsApp, Telegram, Signal) oder +41 76 210 5359. Beiträge zum Inhalt bitte an den Herausgeber. Inhalte dürfen vervielfältigt werden. (Bankverbindung: Thomas Jettel, IBAN: DE73 6849 2200 0001 4628 14 oder CH40 0900 0000 8751 9928 9) Zur Erleichterung des Versandes bitte E-Mail-Adressen dem Herausgeber bekannt geben. Ihre Daten (Email-/Postadr.) werden für den Versand verwendet und vertraulich behandelt. Sie dürfen der Verwendung Ihrer Daten widersprechen und die Löschung beantragen. Wer das Blatt nicht mehr erhalten möchte, darf es ohne weiteres abbestellen.
[1] Vgl. Illustrated Bible Dictionary, Bd I, 461f; Rienecker, 347f; Oxford Bible Atlas, 90f
[2] Philosophen hielten ihre Vorlesungen häufig in gemieteten Sälen. Gewöhnlich endeten sie gegen Mittag. Deshalb ist der Zusatz in vier griechischen Handschriften [Codex D05 und 3 Minuskeln], dass Paulus täglich „von der sechsten bis zur zehnten Stunde“ [etwa 11 bis nach 15 Uhr; vgl. Bruce, Apg, S. 408; H. von Siebenthal, Schlüssel], lehrte, durchaus einleuchtend.