Wann kommt Jesus wieder?
Untersuchung der Argumente
der verschiedenen Ansichten. Thomas Jettel, Rafz, Juli 1998 und Juli 2001
Die Argumente von A und B werden im Text widerlegt (®);
in C werden die Argumente einfach angeführt. [Der Verfasser neigt stark zu C.]
(bzw. zwischen 2 Phasen des (einen) Kommens Christi).
Die Begriffe Erscheinung, Offenbarung und Offenbarwerden einerseits und Entrückung andererseits deuten auf eine Unterscheidung in zwei Phasen des Kommens Christi hin. Dies legt nahe, dass wir die beiden Phasen zeitlich voneinander zu trennen haben.
Entgegnung: Die Begriffe Erscheinung, Offenbarung und Offenbarwerden werden für beide Phasen des Kommens Christi verwendet.
Die Phasen müssen nicht zeitlich getrennt stattfinden. Das eine Kommen Christi hat drei Aspekte bzw. Phasen (1. Entrückung / Auferstehung und Verwandlung der Gläubigen; 2. Errettung Israels; 3. Gericht über die Welt). Sie laufen zwar nacheinander ab (in „Phasen“, wenn man so sagen will), aber wir haben von der Heiligen Schrift her keine Anhaltspunkte, dass diese Phasen stark zeitlich voneinander getrennt stattfinden.
Wenn Jesus mit seinen Heiligen kommt, müssen sie vorher entrückt worden sein.
Entgegnung: Wenn mit den Heiligen die entrückten Gläubigen gemeint sind, so kann es sein, dass Jesus sie gerade eben vorher entrückt und mit ihnen dann zur Erde zurückkehrt.
Deshalb wird sie in Dan. 9 übersprungen bzw. nicht gesehen. (Lückentheorie, Einschublehre). Die Gemeinde ist zwischen der 69. und 70. Jahrwoche auf Erden. Sie geht mit dem Geheimnis der Entrückung zu Ende. Vor der 70. Jahrwoche wird sie entrückt. Dann wendet sich Gott wieder Israel zu.
Entgegnung: NICHT die Gemeinde selbst ist das Geheimnis, sondern bestimmte Einzelheiten: zum Beispiel die Mitteilhaberschaft der Nationen mit den Heilsgütern Israels (Eph. 3,6), die Verwandlung der Gläubigen bei der Entrückung ( 1.Kor. 15,51f).
Die Einschublehre geht nicht aus dem biblischen Texten hervor. Gott hat nicht zwei verschiedene Pläne. Die Gemeinde ist kein Einschub. Die biblischen Texte sagen nicht, dass die Gemeinde Jesu weggenommen werden muss, ehe sich Israel bekehrt (Röm. 11).
Wann in der 70. Jahrwoche Daniels die Entrückung stattfinden sollte, geht aus dem Text nicht hervor.
Die Drangsal dauert nicht 7 Jahre, sondern 3,5 Jahre (Vgl. Dan. 12; Offb. 11-13).
Entgegnung: 2.Thes 2,1-2 (Beachte: TR); 1.Thes 5,1-9. Diese Texte sagen nicht, dass ein Unterschied vorhanden ist. Die Begriffe sind synonym. (Siehe eigene Datei). Grundsätzlich ist der Tag des Herrn einfach ein Tag, über den Gott souverän verfügt.
Zeph
1,2-18; 2,1-3; 3,8-20: Gericht über Juda.
Joel
3,1-5; 4,1-17; Sach 14,1-5;
Mal
3,1-2. 17-21; 4,1-3;
Am
5,18-20; 8,7-14; 9,11-15; Ob 15
Der
Tag Jahwes ist:
·
ein
Tag des Gerichts über die Völker: Jes 13,6.9.13; 24,21; 27,1; 34,8; 61,1f; Jer
4,9; 46,10; 50,30;
·
ein
Tag des Gerichts über Israel: Jes 3,18; 4,1; 17,4-6; 17,11; 22,12ff
·
ein
Tag der Sammlung und Errettung Israels: Jes 4,2ff; 10,20ff; 12,1ff; 17,7f;
19,16ff; 26,1ff; 27,2-13; 28,5-6; 31,7; 52,6
·
Jer:
ein Tag der Drangsal für Israel: Jer 30,7ff
Zeph
3,11.16.20; Joel 4,18-21; Sach 14,6ff;
Sach
2,14f; 3,10; 8,3-6.15.23; 9,16; 12,2-14; 13,1-4
Jes
6,2ff; 22,20ff; 25,6ff; 29,17ff; 30,18ff
Der
Tag des Herrn: 1.Thes. 5,2; 2.Thes. 2,2 (TR: Tag Christi); 2.Petr. 3,10; Apg.
2,20; 1.Kor. 5,5
Der
Tag des Herrn Jesus: 2.Kor. 1,14; 1.Kor. 5,5 (nach einigen Hss)
Der
Tag unseres Herrn Jesus Christus: 1.Kor. 1,8
Der
Tag Christi Jesu: Phil. 1,6
Der
Tag Christi: Phil. 1,10; 2,16
Der
Tag des Menschensohnes: Lk. 17,26-31 (Pl.: Lk. 17,22)
Der
Tag Gottes: 2.Petr. 3,12
Der
große Tag Gottes: Offb. 16,14
Jener
Tag (eschatolog.): Mt. 7,22; 24,36; 26,29; Mk. 13,32; 14,25; Lk. 21,34; 2.Thes.
1,10; 2.Tim. 1,12.18; 4,8;
Jene
Tage (eschatolog.): Mt. 24,19; Mk. 13,17.24; Lk. 21,23
Der
Tag (eschatolog.): Röm. 13,12; 1.Kor.
3,13; 1.Thes. 5,4; Hebr. 10,23; 2.Petr. 1,19
Der
Tag der Erlösung: Eph. 4,30
Der
Tag der Ewigkeit: 2.Petr. 3,18;
Der
letzte Tag: Joh. 6,39-44.54; 11,24; 12,48 = Tag der Auferstehung (zum Leben und
zum Gericht; vor und nach dem Millennium; vgl Joh. 5,28f; d.h.: NICHT ein
24-Stunden Tag!)
Der
Tag des Gerichts: Mt. 10,25; 11,22.24; 12,36; Lk. 10,12; 2.Petr. 2,9; 3,7;
1.Joh. 4,17; (Apg. 17,31; Röm. 2,16)
Der
große Tag des Gerichts: Jud. 6
Der
große Tag seines Zorns: Offb. 6,17
Der
Tag des Zorns: Röm. 2,5
Der
Tag der Heimsuchung: 1.Petr. 2,12
Pl.:
Jene Tage = Zeit, die dem Tag des Herrn vorausgeht (Drangsalszeit): Mt.
24,15ff: Mk. 13,14ff; (70 n. Chr.: Lk. 22f)
Tage
des Menschensohns = Zeit, in welcher der Menschensohn regieren wird. Lk. 17,22;
Dan 7,13f
Entgegnung: Was in 1.Thes 5,9 dem Zorn gegenübersteht ist das Heil in Jesus Christus. Christen sind Menschen, die nicht bestimmt sind, in die Hölle zu gehen, sondern gerettet zu werden. Die Wiederkunft Jesu Christi ist für sie ein Tag des Heils. „Zorn“ bezieht sich hier nicht auf die Drangsalszeit.
Laodizea weist keine Zeichen einer verfolgten, aber treuen Gemeinde auf. Laodizea ist die abgefallene laue Kirche. (Die Laodizea-Gemeinde könnte in der Drangsalszeit nicht lau bleiben. Folglich muss sie vorher entrückt worden sein.)
Entgegnung: Tut eine laue Gemeinde in Leidenszeiten Buße? - nicht notwendigerweise. In Leidenszeiten kann eine laue Gemeinde genauso gut bitter werden anstatt bußfertig. Leidenszeiten garantieren keine Erweckung.
Der Text liefert keinen Hinweis darauf, dass er eine bestimmte geschichtliche Epoche schildern wolle; die Geschichte ist nicht so gestaltet, dass sie zu irgendeiner dieser Gemeinden passen würde. Es gibt keine Epoche in der Geschichte, die so aussehen würde, wie eine dieser Gemeinden. Die Sendschreiben erzählen nicht Geschichte der Kirchen (das heißt, vermischte Christenheit, die Unbekehrte und Gläubige in sich haben), sondern die Geschichte der Gemeinden der damaligen Zeit. Sie erzählen von Gemeinden, die nur Gläubige haben. Wenn Jesus in den Sendschreiben von solchen spricht, die in die Gemeinde eindringen, von falschen Christen, dann sagt er sie (3. Person), nicht ihr (2. Person). Die Gemeinden selbst sind wiedergeborene Menschen, haben z.T. aber krankhafte Zustände. Die Briefe gelten der ganzen Gemeinde der betreffenden Stadt und allen sieben Gemeinden und allen Gemeinden jener Zeit und allen Gemeinden aller Zeiten und allen Christen die ein Ohr haben zu hören.
Die 24 Ältesten stellen die Gemeinde Jesu dar (Offb. Kap. 4 und 5,9f). Daher wird die Gemeinde vor Offb. 6-18 entrückt.
Entgegnung: In Offb 4,1 ist nicht die Rede von der Entrückung, sondern davon, dass Johannes eine himmlische Perspektive bekommt. Er soll in den Himmel versetzt werden. (Im übrigen beachte die Gliederung der Offb.! Es ist nicht alles chronologisch!)
Der Text sagt nicht, dass die 24 Ältesten die Gemeinde Jesu darstellen. Die 24 Ältesten sind eigentlich Bilder. beschrieben. Ebenso könnten auch die 24 Ältesten für die gesamte Gemeinde (das heißt, für die alttestamentliche Zwölfstämme-Gemeinde und neutestamentliche Gemeinde Jesu - dargestellt durch die 12 Apostel) stehen. (12 = die Zahl des Volkes Gottes; 24 = Zahl des gesamten Volkes Gottes). Zu dem Zeitpunkt als Johannes Offb 4 sah, waren genügend neutestamentliche und alttestamentliche Christen im Himmel gegenwärtig, um symbolhaft mit diesen 24 Ältesten dargestellt zu werden.
Entgegnung: Offb. 1,19 beschreibt, was er gesehen hat (Kap. 1), was ist (Kap. 2-3; d.i., was zur Zeit des Johannes ist, nicht was durch die ganze Kirchengeschichte sein wird) und was nach diesem (das heißt, nach der Zeit, in welcher Johannes lebt), geschehen soll. Das heißt, dass wir in Kap. 4,1 immer noch in der Zeit des Johannes sind. Nur dass er mit Kap. 4 die Zukunftsperspektive bekommt. In Kap 4 und 5 wird der himmlische „Hof“ beschrieben, und ab Kap 6 die geschichtlichen Ereignisse von der Zeit des Johannes bis zur Wiederkunft Christi (Kap. 19). Das Buch mit den sieben Siegeln schildert die gesamte Zeit von Johannes bis zur Wiederkunft Christi. Kap. 6 beschreibt den größten Teil dieser Zeit; das siebte Siegel und die weiteren Kapitel schildern dann die letzte Zeit vor der Wiederkunft Christi.
Ansonsten könnte man nicht jederzeit die Wiederkunft Jesu zur Entrückung erwarten.
Entgegnung: Naherwartung ist nicht gleichzusetzen mit der Lehre, Jesus könne zu jeder Zeit ohne vorherige Ereignisse kommen. Naherwartung schließt nicht aus, dass die Wachsamen die Vorzeichen der Wiederkunft Jesu nicht erkennen. Jesus hat klar gesagt, dass es Zeichen geben wird, die seiner Wiederkunft vorausgehen. Mt. 24; 2.Thes. 2. Der Komplex aller Endzeitereignisse kann jederzeit und sehr plötzlich beginnen. Aber das Kommen des Messias selbst wird durch verschiedene Ereignisse angekündigt, welche die Wachenden wahrnehmen werden. Deshalb der Aufruf zum Wachen!
Entgegnung: Gott sagt nicht „wegnehmen“, sondern „bewahren aus“. Bewahren ¹ vorher herausholen/wegnehmen. (Ansonsten hätte Johannes das Verb airo = wegnehmen verwendet. Vgl. Joh. 17,15.) Gott kann bewahren vor dem Schaden der Versuchung. 2.Tim 3,10-11 „Aus dem allen hat Gott mich gerettet/bewahrt“ - nicht körperlich, aber das Vertrauen und die Liebe des Paulus sind durch Gottes Bewahrung nicht abgerissen. Außerdem: Jesus spricht zu Philadelphia, nicht zu allen Gemeinden einer bestimmten Epoche.
Entgegnung: Die angegebenen Beispiele sind selektiv. Manchmal kann Gott die Seinen auch in die Drangsal hinein bringen (Noah, Rahab; Daniel in der Löwengrube, seine Freunde im Ofen; vgl. Der brennenden Busch, 2.Mose 3; vgl. 2.Mos. 8,18; 9,4-7.26; 10,23; 11,7). Die Offenbarung zeigt, dass es in der Drangsalszeit Gläubige geben wird. Wenn Gott die Art hätte, Menschen aus der Drangsal heraus zu nehmen, auch wenn diese nicht zur Gemeinde Jesu gehören sollten, dann gäbe es keine Gläubigen in der Drangsalszeit.
1.Petr. 4,17. Die Drangsal kommt über die ganze Welt, die Gemeinde ist aber nicht Welt und teilt nicht ihr Gericht.
Entgegnung: Wenn Gottes Gericht bei der Gemeinde Jesu beginnt, bedeutet dies nicht, dass er sie vor der Drangsal wegnehmen wird. Gott kann die Gemeinde bewahren, damit sie nicht mitsamt der Welt verdammt wird.
Gemeinde Jesu ist nicht von der Welt, aber sie ist in der Welt und kann durchaus mit ihr leiden. Gott kann die Seinen bewahren (Joh 17,15), wie er die frommen Israeliten in Babel in der Verbannung bewahrte (zum Beispiel Dan 3). Gott hat nicht die Art uns immer das Leid zu ersparen.
Wenn all dies anfängt, soll die Gemeinde Jesu die Häupter heben, da sie am Anfang dieser Dinge entrückt wird.
Entgegnung: Dies sagt der Text nicht. Das Erheben der Häupter darf keineswegs mit der Entrückung gleichgesetzt werden.
Entgegnung: Das heißt nicht, dass man nicht in die Drangsal hineinkommt, sondern, dass man nicht in der Drangsal untergeht. 2.Tim 3,10-11; 4,18. Die in Luk 21,36 Angesprochenen sind in den in Vers 35 beschriebenen Ereignissen noch auf der Erde lebend gegenwärtig. Sie sollen wachen, dass sie in dieser Zeit entrinnen können, nicht dass sie davor hinweg genommen werden.
Entgegnung: (vgl. H. Jantzen:) Paulus spricht zuerst von einem sächlichen Aufhaltenden („das Aufhaltende wisst ihr“, Vers 6) und dann von einem männlichen Jemanden, der aufhält („nur ist jetzt der Aufhaltende“, Vers 7). Er sagt aber nicht, wer es ist. Vom Heiligen Geist ist in diesem Text nicht explizit die Rede. Es ist jemand, von dem die Thessalonicher wissen, wir aber nicht. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass der Brief auch Wort Gottes an uns ist. Gott hat auch an uns gedacht, als er diesen Text durch Paulus schreiben ließ. Folglich müssten es wir auch wissen. Es handelt sich um etwas so Selbstverständliches, dass wir es wissen müssten. Wir sollen uns daher fragen: Wer ist in der Bibel der selbstverständlichste Faktor im Bestimmen von geschichtlichen Ereignissen? - Antwort: Gott. Gott ist es, der absetzt und erhöht, wie er will (Dan 4). Gott selbst bestimmt die Zeiten. In der Offenbarung sind viele Zeichen von Gottes Souveränität in diesen antichristlichen Entwicklungen (zum Beispiel Offb. 7; 9; ...). Gott hat alles bis ins Einzelne in seiner Hand. Er bestimmt genau Zeit und Stunde, wann das Gericht beim Euphrat beginnt (Offb 9,15). Er gibt dem Antichristus einen Mund (Offb 13). Gott hat die Schlüssel zum Abgrund, nicht Satan (Offb 20). Gott bestimmt, wann der Antichristus hervorkommen kann. Er sagt auch, wann das Geheimnis der Gesetzlosigkeit, das sich in unserer Zeit schon stark entwickelt, reifen und sich formieren wird - in einer Person, die dann „der Gesetzlose“ sein wird.
Wie immer man 2.Thes 2 auffassen will, der Text selbst liefert nicht genügend Information, dass man sagen könnte, die Gemeinde Jesu sei zu jenem Zeitpunkt bereits entrückt.
[Zur Frage: Setzt sich der Antichrist in die Gemeinde oder in das irdische Tempelheiligtum in Jerusalem?:
Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich der Antichristus in die eigentliche Gemeinde hineinsetzen soll. Er versucht vielleicht, hineinzukommen. Naos ist ein allgemeines Wort für Heiligtum. Es kann jedes Heiligtum sein, das in Israel als Heiligtum gilt; es ist nicht notwendigerweise ein Heiligtum, das von Gott als solches legitimiert ist.]
Entgegnung: Was Jesus getan hätte, ist uns nicht geoffenbart. Joh 17,15 (... „dass du sie bewahrst vor dem Bösen“) genügt für solche, die vor dieser Zeit sterben würden und auch für solche, die in diese Drangsalszeit hinein kommen sollten.]
Entgegnung: Ja, Israel braucht sie. Aber allgemeine Leiden müssen nicht bei jeder Person denselben Zweck haben. Für Israel im Allgemeinen war der Zweck der Wegführung nach Babel Züchtigung, für Daniel und seine Freunde war der Zweck Prüfung. Dieselbe Situation kann für verschiedene Leute etwas anderes bezwecken. Die Gemeinde könnte die Drangsal als Läuterung nötig haben (1.Petr 4,17) Im Übrigen wissen wir nicht, was wir nötig haben.
Entgegnung: Im Neuen Testament erfährt die Gemeinde Jesu eine Anzahl von anderen Bezeichnungen neben der Bezeichnung „Gemeinde“ (ekkleesia): Brüder, Jünger, Heilige, Gläubige, Geliebte, Kinder Gottes, Zeugen Christi, u.a.. Diese Ausdrücke werden in Offb 4-19 erwähnt. Die Nichterwähnung ist kein Argument für das Nichtvorhandensein.
Entgegnung: Wenn die Drangsal für Jakob ist, heißt dies nicht, dass sie nicht auch für die Gemeinde sein kann. Auch die Gemeinde hat Drangsal (Apg. 14,23f; 2.Tim ...). Wenn die Drangsal für die „Erdbewohner“ ist, heißt dies nicht, dass die Gemeinde vorher entrückt werden muss. Gott kann sie in der Drangsal bewahren.
Entgegnung: Das sagt der Text nicht. Dort geht es nur um die Gemeinde Thyatira. ]
Daher wird Jesus, wenn er zur Entrückung kommt, mit den Entrückten zum Himmel zurückkehren.
Entgegnung: Das sagt noch nichts aus über den Zeitpunkt der Entrückung, sondern nur, dass es zwei Phasen der Wiederkunft gibt. Aber die zwei Phasen müssen keineswegs zeitlich auseinanderfallen. Das Wort apanteesis lagt nahe, dass die Entrückten dem Herrn in der Luft entgegenkommen, um dann aber mit ihm zurückzukehren zur Erde, nicht zum Himmel. Vgl. Mt. 25,6. (Siehe Eareckson, S 1222: Das Treffen in der Luft ist eine „Abholung“ des Königs).
Entgegnung: Der Richterstuhl ist ein Bild. Das Gericht für die Gläubigen braucht nicht viel Zeit beim Herrn. Die Hochzeit des Lammes ist ebenfalls ein Bild. Sie dauert für alle Ewigkeit an. Vgl. Offb. 21. Die Braut bleibt Braut in alle Ewigkeit. (Es gibt keinen „Ehealltag“ in der Ewigkeit). Ausserdem klärt dies nicht die Frage, ob die Gemeinde Jesu durch die Drangsal muss oder nicht.
Entgegnung: Es ist kein zeitliches Intervall nötig. Es scheint eher der Fall zu sein, dass Entrückung und Endschlacht zusammenfallen. Im übrigen beachte die Gliederung der Offb.: NICHT alles chronologisch. Es gibt 6 Hauptabschnitte, die in sich chronologisch sind. Aber untereinander greifen die Abschnitte jeweils etwas zurück. In Offb. 19,11 beginnt der letzte große Abschnitt. Offb. 19,1-10 ist zeitlich nicht vor Offb. 19,11 anzusetzen.
Entgegnung: Dies sagt der Text nicht. Die Tatsache, dass der Text sie nicht erwähnt, heißt nicht, dass es sie nicht gibt.
Entgegnung: Der Trost ist, dass die Gläubigen ihre Lieben wieder sehen werden und dass man den Herrn in Herrlichkeit sehen wird.
Wenn die Gemeinde Jesu entrückt wird und danach Menschen zum Glauben kommen, so werden diese es sein, die das Millennium bevölkern werden.
Entgegnung: Das ist nicht notwendigerweise ein Argument für die Entrückung vor der Drangsal. Es kann auch möglich sein, dass Menschen, die sich nicht direkt gegen den Messias und sein Volk gerichtet haben und sich bei der Wiederkunft Christi ihm unterwerfen, dann als Untertanen im Millennium eingehen. Im Allgemeinen muss gesagt werden, dass uns einfach alle Informationen fehlen, um hier genaue Auskunft geben zu können.
Entgegnung: Die Lehrbriefe schreiben auch über die Drangsalszeit: 2.Thes. 2.]
Entgegnung: Beides sind Bilder, die getrennt voneinander gebraucht werden. Jedes Bild sagt etwas besonderes aus über das eine Kommen Christi. Die beiden Bilder dürfen nicht in eins zusammengefügt werden.
Entgegnung: Offb. 7 unterscheidet nicht Judenchristen von Heidenchristen, sondern zuerst wird von 144 000 Gläubigen aus Israel gesprochen, sodann von allen Gläubigen aller Völker (inklusive Israel!).
So betet man nicht in der Zeit der Gemeinde Jesu.
Entgegnung: Es ist in der Zeit der Gnade nicht nur möglich so zu beten, sondern es wird uns deutlich angeordnet auf die Rache Gottes zu warten. Röm. 12. Man darf und soll sogar für das Eintreten dieser Rache beten.
Entgegnung: Die beiden Begriffe sind synonym (vgl. Apg.). Wer einen Unterscheid macht, tut dies willkürlich und nicht auf dem Boden der Heiligen Schrift.
Entgegnung: Dafür gibt es keine biblische Grundlage. Im Gegenteil, Gott hat zu allen Zeiten Botschafter auf Erden.
(Auch die Entrückung des Knaben in Offb. 12,5 könnte ein Hinweis auf die Entrückung der Gemeinde Jesu sein.)
Entgegnung: Wir können nicht sagen, dass die zwei Zeugen die Gemeinde Jesu darstellen. Sie haben ihren Zeugnisraum in der Stadt, wo ihr Herr gekreuzigt wurde, d.i. Jerusalem. Das ist ein definitiver geographischer Raum. (Es scheint, dass der Knabe von Offb. 12,5 Christus ist.)
Entgegnung: Die letzte Posaune ertönt nicht in der Mitte der Drangsal, sondern am Ende. Offb. 11,15 ist chronologisch der Zeitpunkt des Endes. (Vgl. Die Gliederung der Offb.).
Entgegnung: Das sagt der Text nicht. Die Tatsache, dass die Entrückung nicht explizit in der Offenbarung erwähnt wird, lässt aufhorchen. Von daher sind wir beinahe gezwungen, bis Kap. 19 zu warten, sodass die Entrückung fast identisch ist mit dem Kommen des Herrn in Kap. 19.
Die Ausdrücke ''Ankunft, Enthüllung, Erscheinung, Offenbarwerden, Kommen, Tag" werden alle für ein und dasselbe Ereignis gebraucht.
Die Heilige Schrift gibt nirgends den Eindruck, dass die Entrückung etwas Geheimes (d.h.: von der Welt nicht Wahrnehmbares) ist. Die Stimme des Erzengels, der Ruf vom Himmel und das Ertönen der Posaune ( 1.Thes. 4,13ff) weisen eher auf das Gegenteil hin.
Wäre die Posaune von 1.Kor. 15,51 (vgl 1. Thes 4,16) die letzte, könnte nicht nachher nochmals die Posaune ertönen (Mt. 24,31).: Off 11,15-18. Sie ist identisch mit dem Posaunenschall von Mt 24,31 und bezieht sich auf die Sammlung der Erwählten (zur Entrückung) bei der Ankunft des Menschensohnes mit großer Macht, und Herrlichkeit.
1.Thes. 4,13-5,10. zeigt, dass es hier um ein und dasselbe Ereignis geht. 1.Thes. 5,4ff richtet sich an die Christen und zeigt, dass die Gemeinde bis zum Tag des Kommens des Herrn für die Welt auf Erden sein wird.
So sagt es 2. Thess 2,1‑12 explizit. Die Gemeinde Jesu wird nicht vor dem Auftreten des Tieres entrückt.
Mit ''ihr/euch...'' in Mt 24,15‑31 und Lk 21,25‑28 können nur Jünger Jesu (Glieder der Gemeinde Jesu, Christen) gemeint sein - wie Jesu Jünger damals) . Die Verse zeigen, dass die Auserwählten die große Drangsalszeit erleben werden und durch die Ankunft des Menschensohn aus ihr gerettet werden.
Es wird zu viel in den Text hineingelegt, wenn behauptet wird, Jesus spräche in Mt. 24 von einer anderen heilsgeschichtlichen Gruppe als von seinen Jüngern/von seiner Gemeinde.
Die Offenbarung des Johannes ist an Christen gerichtet und für Christen geschrieben. Die Ausdrücke für die "Heiligen'' in der Drangsalszeit, unterscheiden sich nicht von den Ausdrücken für die Gemeinde Jesu.
1.Thes. 5,1ff. Christus befiehlt uns, auf die Zeichen der Zeit zu achten. Für die wachende Gemeinde (die Kinder des Tages) Jesu kommt Jesus nicht unvorhergesehen.
Nähere Erläuterung: Diese findet statt bei der Ankunft Jesu Christi. Off 19,11 - 20,6; 1. Thes. 4,16f. Es gibt auch nur eine Ankunft Christi. Die Auferstehung (Offb. 20) geht Hand in Hand mit dem Kommen des Herrn ( 1.Thes. 4,13ff), der Bekehrung Israels (Röm. 11,15), dem Beginn des Millenniums (Offb. 20,6) und der Belohnung der Heiligen (Offb. 11,15-18; 1, Kor 15,22‑24). Das alles geschieht nach der Drangsal (vgl. Dan. 12,1-3). (Ebenso: Die Heilige Schrift lehrt nicht drei Auferstehungen - eine am Anfang der Drangsalszeit, eine am Ende und eine nach dem Millennium-, sondern nur zwei: Eine vor und eine nach dem Millennium. Offb. 20.)
2.Thes 1,3‑10
Das setzt voraus, dass diese Zeugen Jesu vom Herrn bis zu seiner Ankunft leiblich bewahrt werden.
Es wäre viel verlangt, dass wir glauben sollten, dass Gott seine Gemeinde im Unklaren lassen würde über ein so wichtiges Ereignis, sodass die Seinen einfach nicht wissen, ob vor der Drangsal, in der Drangsal oder ganz am Ende. Ich kann zu keinem anderen Schluss kommen, als dass die Gemeinde bis zum Schluss auf der Erde bleiben wird. Denn erst in Offb 19 ist von der Hochzeit des Lammes die Rede. Diese aber findet logischerweise statt, wenn die Braut dem Bräutigam entgegengerückt wird. So wäre Offb 19 ein Hinweis darauf, dass die Gemeinde erst nach der Drangsalszeit (und nach der Ausgießung der Schalen!) entrückt wird.
Gerade das Schweigen über ein zusätzliches Ereignis vor der "sichtbaren Wiederkunft" (nb. auch bei der Entrückung muss wohl etwas sichtbar und hörbar sein) bestätigt doch wohl, dass es eben kein solches Ereignis vor dieser sichtbaren Wiederkunft gibt. Das würde bedeuten, dass die Entrückung nicht viel eher als ein paar Sekunden vor dem Stehen des Herrn am Ölberg stattfindet. Mt. 24,31 deutet auf dasselbe hin. Die Erwählten, die gesammelt (episünagsousin = episünagoogee vgl 2.Th 2,1) werden von allen Himmelsrichtungen, scheinen niemand anderer zu sein als die Jünger Jesu, die dann noch leben, also die Gemeinde des Herrn.
Wenn wir sagen würden, dass die Entrückung der Gemeinde ein von dem Kommen des Herrn (Offb 1,7; 19,11ff) getrenntes Ereignis ist, bekommen wir die Schwierigkeit, dass wir dann eine Parusie des Herrn vor der Parusie des Herrn annehmen müssen. Davon spricht aber keine einzige Stelle der Hl. Schrift. Streng genommen hätten wir dann zwei Wiederkünfte Christi. Eine zur Entrückung und eine zum Ölberg (Sach 14 bzw. Offb 19)
Aber in 1Thes 5,2 ist der näher Kontext die Entrückung und in Offb 16,15 der nähere Kontext das Kommen am Ölberg. Es muss sich um ein einziges Ereignis (wenn auch in 2 Phasen, die vielleicht ein paar Augenblicke auseinander liegen) handeln. Die Entrückung geschieht also im Rahmen des Kommens des Herrn zum Ölberg, nicht Tage oder Wochen oder gar Monate vorher.
[Dann hätten wir auch keine Schwierigkeiten mit "Israel". Bei der Entrückung (ein paar Momente vorher) werden die Heiligen auferstehen bzw. verwandelt, dann, wenn der Herr am Ölberg steht (ein paar Augenblicke später) wird sich das übrig gebliebene Israel bekehren (Israel wird nicht verwandelt).]
Herbert Jantzen:
In dieser Zeit darf der Feind gegen die Heiligen Krieg führen und sie überwinden. Wenn die Heiligen aber noch vor dem gänzlichen Ablauf der 42 Monate entrückt würden, wäre es eigenartig, davon zu reden, dass die Heiligen in dieser Zeit Ausdauer und Glaube bewahren sollen.
Es gibt nicht genügend Grund für eine Annahme, dass die Entrückung vor den sieben Jahren oder in der Mitte dieser 7 Jahre stattfinden wird. Wir können dies also nicht lehren. (Wir können nur lehren, was die Heilige Schrift klar sagt.)
Insgesamt deuten die Aussagen der Heiligen Schrift vielmehr darauf hin, dass wir nicht ein zeitliches Intervall zwischen den zwei (od.: drei) Phasen der Wiederkunft Christi annehmen dürfen.
Die Bibel lehrt nirgends eine zeitliche Aufspaltung der Wiederkunft Christi und eine Entrückung der Gemeinde vor der großen Trübsalszeit. Der Sinn der Entrückung ist, aus dieser Not (auf der Erde) enthoben zu werden, dem Gericht zu entkommen, das die Welt ereilen wird. Die Welt wird gerichtet.
Gibt
es irgend einen Grund anzunehmen, dass Entrückung und Kommen auf den Ölberg
auseinander fallen müssen?
Ein
möglicher Grund:
Bei
der Entrückung werden alle Gläubigen mit dem verklärten Leib versehen. Wenn der
Herr auf den Ölberg kommt, bekehrt sich das ganze Israel, das dann noch am
Leben ist. Dieses geht in das Millennium. Dort aber vermehrt es sich. Das heißt,
dieses Volk kennt noch nicht den verklärten Leib. Folglich muss die Entrückung
bereits stattgefunden haben. Es scheint, dass das Wegraffen der Gemeinde wohl
in der zeitlichen Nähe des Kommens auf den Ölberg liegt.
Genau
wie lang die beiden Ereignisse auseinander liegen, kann man nicht sagen, sodass
der Ungewissheitscharakter, von dem Jesus spricht, gewahrt bleibt. Mt 24 u 25
sind m. E. Worte Jesu an seine Jünger, dh an seine Gemeinde.