2. Samuel 1
1.
Und es geschah
nach dem Tode Sauls, als David von der Schlacht der Amalekiter zurückgekommen
war, da blieb David zwei Tage zu Ziklag.
2.
Und es geschah am
dritten Tage, siehe, da kam ein Mann aus dem Heerlager Sauls, seine Kleider
waren zerrissen, und Erde war auf seinem Haupte; und als er zu David kam, fiel
er zur Erde und warf sich nieder.
3.
Und David sprach
zu ihm: Woher kommst du? Und er sprach zu ihm: Ich bin aus dem Heerlager
Israels entronnen.
4.
Und David sprach
zu ihm: Wie steht die Sache? Berichte mir doch. Und er sagte: Das Volk ist aus
dem Streit geflohen, und auch viele von dem Volke sind gefallen und gestorben,
und auch Saul und sein Sohn Jonathan sind tot.
5.
Und David sprach
zu dem Jüngling, der ihm berichtete: Wie weißt du, daß Saul und sein Sohn
Jonathan tot sind?
6.
Und der Jüngling,
der ihm berichtete, sprach: Ich geriet zufällig auf das Gebirge Gilboa, und
siehe, Saul lehnte sich auf seinen Speer; und siehe, die Wagen und die Reiter
setzten ihm hart nach.
7.
Und er wandte
sich um und sah mich und rief mir zu, und ich sprach: Hier bin ich.
8.
Und er sprach zu
mir: Wer bist du? Und ich sprach zu ihm: Ich bin ein Amalekiter.
9.
Und er sprach zu
mir: Tritt doch her zu mir und töte mich, denn die Verwirrung hat mich
ergriffen; denn mein Leben ist noch ganz in mir!
10. Da trat ich zu ihm hin und tötete ihn, denn ich wußte,
daß er seinen Fall nicht überleben würde. Und ich nahm das Diadem, das auf
seinem Haupte, und die Armspange, die an seinem Arme war, und habe sie zu
meinem Herrn hierher gebracht.
11. Da faßte David seine Kleider und zerriß sie; und alle
Männer, die bei ihm waren, taten ebenso.
12. Und die klagten und weinten und fasteten bis an den
Abend um Saul und um seinen Sohn Jonathan und um das Volk Jahwes und um das
Haus Israel, weil sie durchs Schwert gefallen waren.
13. Und David sprach zu dem Jüngling, der ihm berichtete:
Woher bist du? Und er sprach: Ich bin der Sohn eines amalekitischen Fremdlings.
14. Und David sprach zu ihm: Wie hast du dich nicht
gefürchtet, deine Hand auszustrecken, um den Gesalbten Jahwes zu verderben?
15. Und David rief einen von den Knaben und sprach: Tritt
herzu, falle über ihn her! Und er erschlug ihn, und er starb.
16. Und David sprach zu ihm: Dein Blut komme auf dein
Haupt! Denn dein Mund hat wider dich gezeugt und gesprochen: Ich habe den
Gesalbten Jahwes getötet.
17. Und David stimmte dieses Klagelied an über Saul und
über Jonathan, seinen Sohn;
18. und er befahl, daß man die Kinder Juda das Lied von
dem Bogen lehre; siehe, es ist geschrieben im Buche Jaschar:
19. Deine Zierde, Israel, ist erschlagen auf deinen Höhen!
Wie sind die Helden gefallen!
20. Berichtet es nicht zu Gath, verkündet die Botschaft
nicht in den Straßen Askalons, daß sich nicht freuen die Töchter der Philister,
daß nicht frohlocken die Töchter der Unbeschnittenen!
21. Berge von Gilboa, nicht Tau noch Regen sei auf euch,
noch Gefilde der Hebopfer! Denn dort ward weggeworfen der Schild der Helden,
der Schild Sauls, nicht gesalbt mit Öl.
22. Von dem Blute der Erschlagenen, von dem Fette der
Helden wich Jonathans Bogen nicht zurück, und Sauls Schwert kehrte nicht leer
wieder.
23. Saul und Jonathan, die Geliebten und Holdseligen in
ihrem Leben, sind auch in ihrem Tode nicht getrennt; sie waren schneller als
Adler, stärker als Löwen.
24. Töchter Israels, weinet um Saul, der euch köstlich
kleidete in Karmesin, der goldenen Schmuck zog über eure Kleider!
25. Wie sind die Helden gefallen mitten im Streit! Wie ist
Jonathan erschlagen auf deinen Höhen!
26. Mir ist wehe um dich, mein Bruder Jonathan! Holdselig
warst du mir sehr; wunderbar war mir deine Liebe, mehr als Frauenliebe!
27. Wie sind die Helden gefallen, und umgekommen die
Rüstzeuge des Streites!
2. Samuel 2
1.
Und es geschah
hernach, da befragte David Jahwe und sprach: Soll ich in eine der Städte Judas
hinaufziehen? Und Jahwe sprach zu ihm: Ziehe hinauf. Und David sprach: Wohin
soll ich hinaufziehen? Und er sprach: Nach Hebron.
2.
Und David zog
dort hinauf, und auch seine zwei Weiber, Achinoam, die Jisreelitin, und
Abigail, das Weib Nabals, des Karmeliters.
3.
Auch seine
Männer, die bei ihm waren, ließ David hinaufziehen, einen jeden mit seinem
Hause; und sie wohnten in den Städten Hebrons.
4.
Und die Männer
von Juda kamen und salbten daselbst David zum König über das Haus Juda. Und man
berichtete David und sprach: Die Männer von Jabes-Gilead sind es, die Saul
begraben haben.
5.
Da sandte David
Boten zu den Männern von Jabes-Gilead und ließ ihnen sagen: Gesegnet seiet ihr
von Jahwe, daß ihr diese Güte an eurem Herrn, an Saul, erwiesen und ihn
begraben habt!
6.
Und so erweise
nun Jahwe Güte und Treue an euch; und auch ich will euch dieses Gute vergelten,
weil ihr diese Sache getan habt.
7.
Und nun lasset
eure Hände erstarken und seid wackere Männer; denn Saul, euer Herr, ist tot,
und auch hat das Haus Juda mich zum König über sich gesalbt.
8.
Abner aber, der
Sohn Ners, der Heeroberste Sauls, nahm Isboseth, den Sohn Sauls, und führte ihn
hinüber nach Machanaim;
9.
und er machte ihn
zum König über Gilead und über die Asuriter und über Jisreel, und über Ephraim
und über Benjamin und über das ganze Israel.
10. Vierzig Jahre war Isboseth, der Sohn Sauls, alt, als
er König wurde über Israel, und er regierte zwei Jahre; nur das Haus Juda
folgte David nach.
11. Und die Zahl der Tage, welche David in Hebron über das
Haus Juda König war, betrug sieben Jahre und sechs Monate.
12. Und Abner, der Sohn Ners, und die Knechte Isboseths,
des Sohnes Sauls, zogen aus von Machanaim nach Gibeon;
13. und auch Joab, der Sohn der Zeruja, und die Knechte
Davids zogen aus; und sie stießen bei dem Teiche von Gibeon aufeinander. Und
diese ließen sich nieder auf dieser Seite des Teiches, und jene auf jener Seite
des Teiches.
14. Da sprach Abner zu Joab: Laß doch die Jünglinge sich
aufmachen und vor uns spielen! Und Joab sprach: Sie mögen sich aufmachen.
15. Und sie machten sich auf und gingen hinüber, nach der
Zahl: zwölf für Benjamin und für Isboseth, den Sohn Sauls, und zwölf von den
Knechten Davids.
16. Und sie ergriffen einer den anderen beim Kopfe, und
jeder stieß sein Schwert dem anderen in die Seite, und sie fielen zusammen. Und
man nannte selbigen Ort Helkath-Hazzurim, der bei Gibeon ist.
17. Und der Streit wurde überaus heftig an jenem Tage; und
Abner und die Männer von Israel wurden vor den Knechten Davids geschlagen.
18. Und es waren daselbst drei Söhne der Zeruja: Joab und
Abisai und Asael. Asael aber war schnell auf seinen Füßen, wie eine der
Gazellen, die auf dem Felde sind.
19. Und Asael jagte Abner nach und bog nicht aus, weder
zur Rechten noch zur Linken hinter Abner weg.
20. Da wandte sich Abner um und sprach: Bist du es, Asael?
Und er sprach: Ich bin's.
21. Da sprach Abner zu ihm: Biege aus zu deiner Rechten
oder zu deiner Linken, und greife dir einen von den Jünglingen und nimm dir
seine Rüstung! Aber Asael wollte nicht hinter ihm weg weichen.
22. Da sprach Abner nochmals zu Asael: Weiche hinter mir
weg! Warum soll ich dich zu Boden schlagen? Und wie könnte ich mein Angesicht
erheben zu deinem Bruder Joab?
23. Aber er weigerte sich zu weichen. Da schlug ihn Abner
mit dem hinteren Ende des Speeres in den Bauch, daß der Speer hinten
herausfuhr; und er fiel daselbst und starb an seiner Stelle. Und es geschah,
jeder, der an den Ort kam, wo Asael gefallen und gestorben war, der blieb
stehen.
24. Und Joab und Abisai jagten Abner nach; und die Sonne
ging unter, als sie zum Hügel Amma kamen, der vor Giach liegt, auf dem Wege zur
Wüste Gibeon.
25. Und die Kinder Benjamin sammelten sich hinter Abner
her und wurden zu einem Haufen, und sie stellten sich auf den Gipfel eines
Hügels.
26. Und Abner rief Joab zu und sprach: Soll das Schwert
immerfort fressen? Weißt du nicht, daß zuletzt Erbitterung sein wird? Und wie
lange willst du nicht dem Volke sagen, von der Verfolgung ihrer Brüder
umzukehren?
27. Da sprach Joab: So wahr Gott lebt, wenn du nicht
geredet hättest, dann wäre schon seit dem Morgen das Volk weggezogen, ein jeder
von der Verfolgung seines Bruders!
28. Und Joab stieß in die Posaune; da blieb alles Volk
stehen, und sie jagten Israel nicht mehr nach und fuhren nicht mehr fort zu
streiten.
29. Und Abner und seine Männer zogen durch die Ebene jene
ganze Nacht, und sie setzten über den Jordan und durchzogen das ganze Bitron
und kamen nach Machanaim.
30. Joab aber kehrte um von der Verfolgung Abners und
versammelte das ganze Volk; da wurden von den Knechten Davids neunzehn Mann
vermißt und Asael.
31. Die Knechte Davids aber hatten von Benjamin und unter
den Männern Abners viele erschlagen; dreihundertsechzig Mann waren tot.
32. Und sie hoben Asael auf und begruben ihn in dem
Begräbnis seines Vaters, das zu Bethlehem war. Und Joab und seine Männer gingen
die ganze Nacht, und das Licht brach ihnen an zu Hebron.
2. Samuel 3
1.
Und der Streit
war lang zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids; David aber wurde
immerfort stärker, während das Haus Sauls immerfort schwächer wurde.
2.
Und es wurden dem
David Söhne in Hebron geboren: Sein Erstgeborener war Amnon, von Achinoam, der
Jisreelitin;
3.
und sein zweiter
Kileab, von Abigail, dem Weibe Nabals, des Karmeliters; und der dritte Absalom,
der Sohn Maakas, der Tochter Talmais, des Königs von Gesur;
4.
und der vierte
Adonija, der Sohn Haggiths; und der fünfte Schephatja, der Sohn Abitals;
5.
und der sechste
Jithream, von Egla, dem Weibe Davids. Diese wurden dem David in Hebron geboren.
6.
Und es geschah,
während der Streit war zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids, da stand
Abner dem Hause Sauls mutig bei.
7.
Und Saul hatte
ein Kebsweib, ihr Name war Rizpa, die Tochter Ajas. Und Isboseth sprach zu
Abner: Warum bist du zu dem Kebsweibe meines Vaters eingegangen?
8.
Da ergrimmte
Abner sehr über die Worte Isboseths und sprach: Bin ich ein Hundskopf, der es
mit Juda hält? Heute erweise ich Güte an dem Hause deines Vaters Saul, an
seinen Brüdern und an seinen Freunden, und ich habe dich nicht in die Hand
Davids überliefert; und du wirfst mir heute das Vergehen mit diesem Weibe vor?
9.
So möge Gott
Abner tun und so ihm hinzufügen, wenn ich nicht, wie Jahwe dem David geschworen
hat, ihm also tun werde:
10. das Königtum von dem Hause Sauls abzuwenden und den
Thron Davids aufzurichten über Israel und über Juda, von Dan bis Beerseba!
11. Und er konnte Abner kein Wort mehr erwidern, weil er
ihn fürchtete.
12. Und Abner sandte Boten für sich zu David und sprach:
Wessen ist das Land? Und er sprach: Mache einen Bund mit mir; und siehe, meine
Hand wird mit dir sein, um ganz Israel dir zuzuwenden.
13. Und David sprach: Gut, ich will einen Bund mit dir
machen; nur eine Sache fordere ich von dir, nämlich: Du sollst mein Angesicht
nicht sehen, du bringest denn zuvor Michal, die Tochter Sauls, wenn du kommst,
um mein Angesicht zu sehen.
14. Und David sandte Boten zu Isboseth, dem Sohne Sauls,
und ließ ihm sagen: Gib mir Michal, mein Weib, die ich mir verlobt habe um
hundert Vorhäute der Philister.
15. Da sandte Isboseth hin und ließ sie holen von ihrem
Manne, von Paltiel, dem Sohne des Lais.
16. Und ihr Mann ging mit ihr und folgte ihr weinend nach
bis Bachurim. Da sprach Abner zu ihm: Geh, kehre um! Und er kehrte um.
17. Und Abner hatte sich mit den Ältesten Israels
unterredet und gesagt: Früher schon habt ihr David zum König über euch begehrt;
18. so handelt nun; denn Jahwe hat von David geredet und
gesagt: Durch die Hand Davids, meines Knechtes, will ich mein Volk Israel
erretten aus der Hand der Philister und aus der Hand aller seiner Feinde.
19. Und Abner redete auch zu den Ohren Benjamins. Und
Abner ging auch hin, um zu den Ohren Davids in Hebron alles zu reden, was gut
war in den Augen Israels und in den Augen des ganzen Hauses Benjamin.
20. Als nun Abner, und zwanzig Männer mit ihm, zu David
nach Hebron kamen, machte David Abner und den Männern, die mit ihm waren, ein
Mahl.
21. Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen und
hingehen, und ganz Israel zu meinem Herrn, dem König, versammeln, daß sie einen
Bund mit dir machen, und du über alles regierst, was deine Seele begehrt. Und
David entließ Abner, und er ging hin in Frieden.
22. Und siehe, die Knechte Davids und Joab kamen von einem
Streifzuge und brachten große Beute mit sich. Abner war aber nicht mehr bei
David zu Hebron; denn er hatte ihn entlassen, und er war hingegangen in
Frieden.
23. Als nun Joab und das ganze Heer, das mit ihm war,
ankamen, da berichtete man Joab und sprach: Abner, der Sohn Ners, ist zum König
gekommen; und er hat ihn entlassen, und er ist hingegangen in Frieden.
24. Da kam Joab zum König und sprach: Was hast du getan!
Siehe, Abner ist zu dir gekommen; warum doch hast du ihn entlassen, daß er
ungehindert weggegangen ist?
25. Du kennst Abner, den Sohn Ners, daß er gekommen ist,
um dich zu bereden, und um deinen Ausgang und deinen Eingang zu wissen, und
alles zu wissen, was du tust.
26. Und Joab ging von David hinaus und sandte Boten hinter
Abner her; und sie holten ihn zurück von der Zisterne Sira; David aber wußte es
nicht.
27. Als nun Abner nach Hebron zurückkam, führte ihn Joab
beiseite in das Tor, um in der Stille mit ihm zu reden; und er schlug ihn
daselbst in den Bauch, daß er starb-wegen des Blutes seines Bruders Asael.
28. Und David hörte es hernach und sprach: Schuldlos bin
ich und mein Königreich vor Jahwe ewiglich an dem Blute Abners, des Sohnes
Ners!
29. Es komme über das Haupt Joabs und über das ganze Haus
seines Vaters; und nie soll im Hause Joabs fehlen der Flüssige und der
Aussätzige und der sich am Stabe stützt und der durchs Schwert fällt und dem es
an Brot mangelt! -
30. So haben Joab und Abisai, sein Bruder, Abner ermordet,
weil er ihren Bruder Asael zu Gibeon im Streit getötet hatte.
31. Und David sprach zu Joab und zu allem Volke, das mit
ihm war: Zerreißet eure Kleider und umgürtet euch mit Sacktuch, und klaget vor
Abner her! Und der König David ging hinter der Bahre her.
32. Und sie begruben Abner zu Hebron; und der König erhob
seine Stimme und weinte am Grabe Abners, und das ganze Volk weinte.
33. Und der König stimmte ein Klagelied an über Abner und
sprach: Mußte, wie ein Tor stirbt, Abner sterben?
34. Deine Hände waren nicht gebunden, und nicht in eherne
Fesseln gelegt deine Füße. Wie man fällt vor Söhnen der Ungerechtigkeit, so
bist du gefallen! Da weinte alles Volk noch mehr über ihn.
35. Und alles Volk kam, um David zu bewegen, daß er Brot
esse, während es noch Tag war. Aber David schwur und sprach: So soll mir Gott
tun und so hinzufügen, wenn ich vor Untergang der Sonne Brot oder irgend etwas
koste!
36. Und alles Volk nahm es wahr; und es war gut in ihren
Augen, wie alles, was der König tat, gut war in den Augen des ganzen Volkes.
37. Und das ganze Volk und ganz Israel erkannten an jenem
Tage, daß es nicht von dem König ausgegangen war, Abner, den Sohn Ners, zu
töten.
38. Und der König sprach zu seinen Knechten: Wisset ihr
nicht, daß an diesem Tage ein Oberster und Großer in Israel gefallen ist?
39. Ich aber bin heute schwach, obschon zum König gesalbt;
und diese Männer, die Söhne der Zeruja, sind zu hart für mich. Jahwe vergelte
dem, der das Böse tut, nach seiner Bosheit!
2. Samuel 4
1.
Und als der Sohn
Sauls hörte, daß Abner zu Hebron gestorben war, da wurden seine Hände schlaff,
und ganz Israel war bestürzt.
2.
Und zwei Männer
waren Oberste der Scharen des Sohnes Sauls, der Name des einen war Baana, und
der Name des anderen Rekab, Söhne Rimmons, des Beerothiters, von den Kindern
Benjamin. Denn auch Beeroth wird zu Benjamin gerechnet;
3.
aber die
Beerothiter entflohen nach Gittaim und haben sich dort als Fremdlinge
aufgehalten bis auf diesen Tag.
4.
Und Jonathan, der
Sohn Sauls, hatte einen Sohn, der an den Füßen lahm war. Er war fünf Jahre alt,
als die Nachricht von Saul und Jonathan aus Jisreel kam; da nahm seine Amme ihn
auf und floh. Und es geschah, als sie ängstlich floh, daß er fiel und lahm
wurde; und sein Name war Mephiboseth.
5.
Und die Söhne
Rimmons, des Beerothiters, Rekab und Baana, gingen hin und kamen um die Hitze
des Tages in das Haus Isboseths, während er seine Mittagsruhe hielt.
6.
Und sie kamen
dahin, bis in das Innere des Hauses, als wollten sie Weizen holen, und sie
schlugen ihn in den Bauch. Und Rekab und sein Bruder Baana entrannen.
7.
Sie kamen in das
Haus, während er in seinem Schlafgemach auf seinem Bette lag, und sie schlugen
ihn und töteten ihn und hieben ihm den Kopf ab; und sie nahmen seinen Kopf und
gingen den Weg der Ebene die ganze Nacht hindurch.
8.
Und sie brachten
den Kopf Isboseths zu David nach Hebron und sprachen zu dem König: Siehe da,
der Kopf Isboseths, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der nach deinem Leben
trachtete; und so hat Jahwe meinem Herrn, dem König, an diesem Tage Rache
verliehen an Saul und an seinem Samen.
9.
Da antwortete
David Rekab und Baana, seinem Bruder, den Söhnen Rimmons, des Beerothiters, und
sprach zu ihnen: So wahr Jahwe lebt, der meine Seele erlöst hat aus aller
Bedrängnis, den, der mir berichtete und sprach:
10. Siehe, Saul ist tot! -und der in seinen Augen ein
guter Bote war, den ergriff ich und tötete ihn zu Ziklag, um ihm so Botenlohn
zu geben;
11. wieviel mehr, da gottlose Männer einen gerechten Mann
in seinem Hause auf seiner Lagerstätte ermordet haben, sollte ich jetzt nicht
sein Blut von eurer Hand fordern und euch wegschaffen von der Erde?
12. Und David gebot seinen Knechten, und sie erschlugen
sie und hieben ihnen die Hände und die Füße ab, und hängten sie auf am Teiche
zu Hebron; das Haupt Isboseths aber nahmen sie und begruben es in dem Begräbnis
Abners zu Hebron.
2. Samuel 5
1.
Und alle Stämme
Israels kamen zu David nach Hebron, und sie sprachen und sagten: Siehe, wir
sind dein Gebein und dein Fleisch.
2.
Schon früher, als
Saul König über uns war, bist du es gewesen, der Israel aus-und einführte; und
Jahwe hat zu dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst
sein über Israel.
3.
Und alle Ältesten
Israels kamen zu dem König nach Hebron, und der König David machte einen Bund
mit ihnen zu Hebron, vor Jahwe; und sie salbten David zum König über Israel.
4.
Dreißig Jahre war
David alt, als er König wurde; er regierte vierzig Jahre.
5.
Zu Hebron regierte
er sieben Jahre und sechs Monate über Juda, und zu Jerusalem regierte er
dreiunddreißig Jahre über ganz Israel und Juda.
6.
Und der König zog
mit seinen Männern nach Jerusalem wider die Jebusiter, die Bewohner des Landes.
Und sie sprachen zu David und sagten: Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern
die Blinden und die Lahmen werden dich wegtreiben; sie wollten damit sagen:
David wird nicht hier hereinkommen.
7.
Aber David nahm
die Burg Zion ein, das ist die Stadt Davids.
8.
Und David sprach
an selbigem Tage: Wer die Jebusiter schlägt und an die Wasserleitung gelangt,
und die Lahmen und die Blinden schlägt, welche der Seele Davids verhaßt
sind...! Daher spricht man: Ein Blinder und ein Lahmer darf nicht ins Haus
kommen.
9.
Und David wohnte
in der Burg, und er nannte sie Stadt Davids. Und David baute ringsum, von dem
Millo an einwärts. -
10. Und David wurde immerfort größer, und Jahwe, der Gott
der Heerscharen, war mit ihm.
11. Und Hiram, der König von Tyrus, sandte Boten zu David,
und Zedernholz und Zimmerleute und Mauerleute; und sie bauten David ein Haus.
12. Und David erkannte, daß Jahwe ihn zum König über
Israel bestätigt, und daß er sein Königreich erhoben hatte um seines Volkes
Israel willen.
13. Und David nahm noch Kebsweiber und Weiber aus
Jerusalem, nachdem er von Hebron gekommen war; und es wurden David noch Söhne
und Töchter geboren.
14. Und dies sind die Namen der ihm in Jerusalem
Geborenen: Schammua und Schobab und Nathan und Salomo,
15. und Jibschar und Elischua und Nepheg und Japhija,
16. und Elischama und Eljada und Eliphelet.
17. Und als die Philister hörten, daß man David zum König
über Israel gesalbt hatte, da zogen alle Philister herauf, um David zu suchen.
Und David hörte es und zog in die Burg hinab.
18. Und die Philister kamen und breiteten sich aus im Tale
Rephaim.
19. Und David befragte Jahwe und sprach: Soll ich wider
die Philister hinaufziehen? Wirst du sie in meine Hand geben? Und Jahwe sprach
zu David: Ziehe hinauf, denn ich werde die Philister gewißlich in deine Hand
geben.
20. Da kam David nach Baal-Perazim. Und David schlug sie
daselbst, und er sprach: Jahwe hat meine Feinde vor mir durchbrochen, gleich
einem Wasserdurchbruch. Daher gab er jenem Orte den Namen Baal-Perazim.
21. Und sie ließen daselbst ihre Götzen, und David und
seine Männer nahmen sie weg.
22. Und die Philister zogen wiederum herauf und breiteten
sich aus im Tale Rephaim.
23. Und David befragte Jahwe; und er sprach: Du sollst
nicht hinaufziehen; wende dich ihnen in den Rücken, daß du an sie kommst den
Bakabäumen gegenüber.
24. Und sobald du das Geräusch eines Daherschreitens in
den Wipfeln der Bakabäume hörst, alsdann beeile dich; denn alsdann ist Jahwe
vor dir ausgezogen, um das Heer der Philister zu schlagen.
25. Und David tat also, wie Jahwe ihm geboten hatte; und
er schlug die Philister von Geba, bis man nach Geser kommt.
2. Samuel 6
1.
Und David
versammelte wiederum alle Auserlesenen in Israel, dreißigtausend Mann.
2.
Und David machte
sich auf und zog hin, und alles Volk, das bei ihm war, nach Baale-Juda, um von
dannen die Lade Gottes heraufzubringen, welche nach dem Namen, dem Namen Jahwes
der Heerscharen, der zwischen den Cherubim thront, genannt wird.
3.
Und sie stellten
die Lade Gottes auf einen neuen Wagen, und brachten sie aus dem Hause Abinadabs
weg, das auf dem Hügel war; und Ussa und Achjo, die Söhne Abinadabs, führten
den neuen Wagen.
4.
Und sie brachten
sie aus dem Hause Abinadabs weg, das auf dem Hügel war, indem sie die Lade
Gottes begleiteten; und Achjo ging vor der Lade her.
5.
Und David und das
ganze Haus Israel spielten vor Jahwe mit allerlei Instrumenten von
Zypressenholz, und mit Lauten und mit Harfen und mit Tamburinen und mit Sistren
und mit Zimbeln.
6.
Und als sie zur
Tenne Nakons kamen, da langte Ussa nach der Lade Gottes und faßte sie an, denn
die Rinder hatten sich losgerissen.
7.
Da entbrannte der
Zorn Jahwes wider Ussa, und Gott schlug ihn daselbst wegen des Vergehens; und
er starb daselbst bei der Lade Gottes.
8.
Und David
entbrannte darüber, daß Jahwe einen Bruch an Ussa gemacht hatte; und er nannte
jenen Ort Perez-Ussa, bis auf diesen Tag.
9.
Und David
fürchtete sich vor Jahwe an selbigem Tage und sprach: Wie soll die Lade Jahwes
zu mir kommen?
10. Und David wollte die Lade Jahwes nicht zu sich
einkehren lassen in die Stadt Davids; und David ließ sie beiseite bringen in
das Haus Obed Edoms, des Gathiters.
11. Und die Lade Jahwes blieb in dem Hause Obed-Edoms, des
Gathiters, drei Monate. Und Jahwe segnete Obed-Edom und sein ganzes Haus.
12. Und es wurde dem König David berichtet und gesagt:
Jahwe hat das Haus Obed-Edoms und alles, was sein ist, gesegnet um der Lade
Gottes willen. Da ging David hin und holte die Lade Gottes aus dem Hause
Obed-Edoms herauf in die Stadt Davids mit Freuden.
13. Und es geschah, wenn die Träger der Lade Jahwes sechs
Schritte gegangen waren, so opferte er ein Rind und ein Mastvieh.
14. Und David tanzte mit aller Kraft vor Jahwe, und David
war mit einem leinenen Ephod umgürtet.
15. Und David und das ganze Haus Israel brachten die Lade
Jahwes hinauf mit Jauchzen und mit Posaunenschall.
16. Und es geschah, als die Lade Jahwes in die Stadt
Davids kam, da schaute Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster; und sie sah
den König David vor Jahwe hüpfen und tanzen, und sie verachtete ihn in ihrem
Herzen.
17. Und sie brachten die Lade Jahwes hinein und stellten
sie an ihren Ort innerhalb des Zeltes, das David für sie aufgeschlagen hatte.
Und David opferte Brandopfer und Friedensopfer vor Jahwe.
18. Und als David das Opfern der Brandopfer und der
Friedensopfer beendigt hatte, segnete er das Volk im Namen Jahwes der
Heerscharen.
19. Und er verteilte an das ganze Volk, an die ganze Menge
Israels, vom Manne bis zum Weibe, an einen jeden einen Brotkuchen und einen
Trunk Wein und einen Rosinenkuchen. Und das ganze Volk ging hin, ein jeder nach
seinem Hause.
20. Und als David zurückkehrte, um sein Haus zu segnen,
ging Michal, die Tochter Sauls, hinaus, David entgegen, und sprach: Wie hat der
König von Israel sich heute verherrlicht, da er sich heute vor den Augen der
Mägde seiner Knechte entblößt hat, wie sich nur einer der losen Leute entblößt!
21. Da sprach David zu Michal: Vor Jahwe, der mich vor
deinem Vater und vor seinem ganzen Hause erwählt hat, um mich als Fürst zu
bestellen über das Volk Jahwes, über Israel, ja, vor Jahwe will ich spielen;
22. und ich will noch geringer werden denn also, und will
niedrig sein in meinen Augen; aber bei den Mägden, von denen du sprichst, bei
ihnen werde ich geehrt sein.
23. Michal aber die Tochter Sauls, hatte kein Kind bis zum
Tage ihres Todes.
2. Samuel 7
1.
Und es geschah,
als der König in seinem Hause wohnte, und Jahwe ihm ringsumher Ruhe geschafft
hatte vor allen seinen Feinden,
2.
da sprach der
König zu Nathan, dem Propheten: Siehe doch, ich wohne in einem Hause von
Zedern, und die Lade Gottes wohnt unter Teppichen.
3.
Und Nathan sprach
zu dem König: Gehe hin, tue alles, was du im Herzen hast, denn Jahwe ist mit
dir.
4.
Und es geschah in
selbiger Nacht, da geschah das Wort Jahwes zu Nathan also:
5.
Gehe hin und
sprich zu meinem Knechte, zu David: So spricht Jahwe: Solltest du mir ein Haus
bauen zu meiner Wohnung?
6.
Denn ich habe
nicht in einem Hause gewohnt von dem Tage an, da ich die Kinder Israel aus
Ägypten heraufgeführt habe, bis auf diesen Tag; sondern ich wanderte umher in
einem Zelte und in einer Wohnung.
7.
Wo immer ich
wanderte unter allen Kindern Israel, habe ich wohl zu einem der Stämme Israels,
dem ich gebot, mein Volk Israel zu weiden, ein Wort geredet und gesagt: Warum
habt ihr mir nicht ein Haus von Zedern gebaut?
8.
Und nun sollst du
also zu meinem Knechte David sagen: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich habe
dich von der Trift genommen, hinter dem Kleinvieh weg, daß du Fürst sein
solltest über mein Volk, über Israel;
9.
und ich bin mit
dir gewesen überall, wohin du gezogen bist, und habe alle deine Feinde vor dir
ausgerottet; und ich habe dir einen großen Namen gemacht, gleich dem Namen der
Großen, die auf Erden sind.
10. Und ich werde einen Ort setzen für mein Volk, für
Israel, und werde es pflanzen, daß es an seiner Stätte wohne und nicht mehr
beunruhigt werde, und die Söhne der Ungerechtigkeit sollen es nicht mehr
bedrücken,
11. wie früher und seit dem Tage, da ich Richter über mein
Volk Israel bestellt habe. Und ich habe dir Ruhe geschafft vor allen deinen
Feinden; und Jahwe tut dir kund, daß Jahwe dir ein Haus machen wird.
12. Wenn deine Tage voll sein werden, und du bei deinen
Vätern liegen wirst, so werde ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus
deinem Leibe kommen soll, und werde sein Königtum befestigen.
13. Der wird meinem Namen ein Haus bauen; und ich werde
den Thron seines Königtums befestigen auf ewig.
14. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein, so
daß, wenn er verkehrt handelt, ich ihn züchtigen werde mit einer Menschenrute
und mit Schlägen der Menschenkinder;
15. aber meine Güte soll nicht von ihm weichen, wie ich
sie von Saul weichen ließ, den ich vor dir weggetan habe.
16. Und dein Haus und dein Königtum sollen vor dir
beständig sein auf ewig, dein Thron soll fest sein auf ewig.
17. Nach allen diesen Worten und nach diesem ganzen
Gesicht, also redete Nathan zu David.
18. Da ging der König David hinein und setzte sich vor
Jahwe nieder und sprach: Wer bin ich, Herr, Jahwe, und was ist mein Haus, daß
du mich bis hierher gebracht hast?
19. Und dies ist noch ein Geringes gewesen in deinen
Augen, Herr, Jahwe! Und du hast auch von dem Hause deines Knechtes geredet in
die Ferne hin; und ist dies die Weise des Menschen, Herr, Jahwe?
20. Doch was soll David noch weiter zu dir reden? Du
kennst ja deinen Knecht, Herr, Jahwe!
21. Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du
all dieses Große getan, um es deinem Knechte kundzutun.
22. Darum bist du groß, Jahwe Gott! Denn niemand ist dir
gleich, und kein Gott außer dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört
haben.
23. Und wer ist wie dein Volk, wie Israel, die einzige
Nation auf Erden, welche Gott hingegangen ist, sich zum Volke zu erlösen, und
um sich einen Namen zu machen, und für sie solch Großes zu tun und furchtbare
Dinge für dein Land, indem du vor deinem Volke, das du dir aus Ägypten erlöst
hast, Nationen und ihre Götter vertriebst!
24. Und du hast dir dein Volk Israel befestigt, dir zum
Volke auf ewig; und du, Jahwe, bist ihr Gott geworden.
25. Und nun, Jahwe Gott, das Wort, das du über deinen
Knecht und über sein Haus geredet hast, halte aufrecht ewiglich, und tue, wie
du geredet hast!
26. Und dein Name sei groß auf ewig, daß man spreche:
Jahwe der Heerscharen ist Gott über Israel. Und das Haus deines Knechtes David
sei fest vor dir.
27. Denn du, Jahwe der Heerscharen, Gott Israels, hast dem
Ohre deines Knechtes eröffnet und gesagt: Ich werde dir ein Haus bauen; darum
hat dein Knecht sich ein Herz gefaßt, dieses Gebet zu dir zu beten.
28. Und nun, Herr, Jahwe, du bist es, der da Gott ist, und
deine Worte sind Wahrheit, und du hast dieses Gute zu deinem Knechte geredet.
29. So laß es dir nun gefallen und segne das Haus deines
Knechtes, daß es ewiglich vor dir sei; denn du, Herr, Jahwe, hast geredet, und
so werde mit deinem Segen das Haus deines Knechtes gesegnet ewiglich!
2. Samuel 8
1.
Und es geschah
hernach, da schlug David die Philister und demütigte sie; und David nahm den
Zaum der Hauptstadt aus der Hand der Philister.
2.
Und er schlug die
Moabiter und maß sie mit der Meßschnur, indem er sie auf die Erde legen ließ;
und er maß zwei Meßschnüre ab, um zu töten, und eine volle Meßschnur, um am
Leben zu lassen. Und die Moabiter wurden David zu Knechten, welche Geschenke
brachten.
3.
Und David schlug
Hadadeser, den Sohn Rechobs, den König von Zoba, als er hinzog, um seine Macht
am Strome wiederherzustellen.
4.
Und David nahm
von ihm tausendsiebenhundert Reiter und zwanzigtausend Mann Fußvolk gefangen;
und David lähmte alle Gespanne und ließ hundert Gespanne von ihm übrig.
5.
Und die Syrer von
Damaskus kamen, um Hadadeser, dem König von Zoba, zu helfen; und David erschlug
unter den Syrern zweiundzwanzigtausend Mann.
6.
Und David legte
Besatzungen in das damascenische Syrien; und die Syrer wurden David zu
Knechten, welche Geschenke brachten. Und Jahwe half David überall, wohin er
zog.
7.
Und David nahm
die goldenen Schilde, welche den Knechten Hadadesers gehörten, und brachte sie
nach Jerusalem.
8.
Und aus Betach
und aus Berothai, den Städten Hadadesers, nahm der König David Erz in großer
Menge.
9.
Und als Toi, der
König von Hamath, hörte, daß David die ganze Heeresmacht Hadadesers geschlagen
hatte,
10. da sandte Toi seinen Sohn Joram zu dem König David, um
ihn nach seinem Wohlergehen zu fragen und ihn zu beglückwünschen, darum daß er
wider Hadadeser gestritten und ihn geschlagen hatte; denn Hadadeser war stets
im Kriege mit Toi; und in seiner Hand waren Geräte von Silber und Geräte von
Gold und Geräte von Erz.
11. Auch diese heiligte der König David dem Jahwe, samt
dem Silber und dem Golde, das er von all den Nationen geheiligt, die er
unterjocht hatte:
12. von den Syrern und von den Moabitern und von den
Kindern Ammon und von den Philistern und von den Amalekitern, und von der Beute
Hadadesers, des Sohnes Rechobs, des Königs von Zoba.
13. Und David machte sich einen Namen, als er zurückkam,
nachdem er die Syrer im Salztal geschlagen hatte, achtzehntausend Mann.
14. Und er legte Besatzungen in Edom, in ganz Edom legte
er Besatzungen; und alle Edomiter wurden David zu Knechten. Und Jahwe half
David überall, wohin er zog.
15. Und David regierte über ganz Israel; und David übte
Recht und Gerechtigkeit an seinem ganzen Volke.
16. Und Joab, der Sohn der Zeruja, war über das Heer; und
Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Geschichtsschreiber;
17. und Zadok, der Sohn Ahitubs, und Ahimelech, der Sohn
Abjathars, waren Priester; und Seraja war Schreiber;
18. und Benaja, der Sohn Jojadas, war über die Kerethiter
und die Pelethiter; und die Söhne Davids waren Krondiener.
2. Samuel 9
1.
Und David sprach:
Ist noch jemand da, der vom Hause Sauls übriggeblieben ist, daß ich Güte an ihm
erweise um Jonathans willen?
2.
Es war aber ein
Knecht vom Hause Sauls, sein Name war Ziba; und sie riefen ihn zu David. Und
der König sprach zu ihm: Bist du Ziba? Und er sprach: Dein Knecht.
3.
Und der König
sprach: Ist niemand mehr da vom Hause Sauls, daß ich Güte Gottes an ihm
erweise? Und Ziba sprach zu dem König: Es ist noch ein Sohn da von Jonathan,
der an den Füßen lahm ist.
4.
Und der König
sprach zu ihm: Wo ist er? Und Ziba sprach zu dem König: Siehe, er ist im Hause
Makirs, des Sohnes Ammiels, zu Lodebar.
5.
Da sandte der
König David hin und ließ ihn aus dem Hause Makirs, des Sohnes Ammiels, holen,
von Lodebar.
6.
Und Mephiboseth,
der Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, kam zu David; und er fiel auf sein
Angesicht und beugte sich nieder. Und David sprach: Mephiboseth! Und er sprach:
Siehe, dein Knecht.
7.
Und David sprach
zu ihm: Fürchte dich nicht; denn ich will gewißlich Güte an dir erweisen um
deines Vaters Jonathan willen, und will dir alle Felder deines Vaters Saul
zurückgeben; du aber sollst beständig an meinem Tische essen.
8.
Und er beugte
sich nieder und sprach: Was ist dein Knecht, daß du dich zu einem toten Hunde
gewandt hast, wie ich einer bin?
9.
Da rief der König
Ziba, den Diener Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was Saul und seinem ganzen
Hause gehört hat, habe ich dem Sohne deines Herrn gegeben.
10. Und du sollst ihm das Land bauen, du und deine Söhne
und deine Knechte, und den Ertrag einbringen, damit der Sohn deines Herrn Brot
zu essen habe. Und Mephiboseth, der Sohn deines Herrn, soll beständig an meinem
Tische essen. Und Ziba hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte.
11. Und Ziba sprach zu dem König: Nach allem, was mein
Herr, der König, seinem Knechte gebietet, also wird dein Knecht tun. Und
Mephiboseth, sprach der König, wird an meinem Tische essen, wie einer von den
Königssöhnen.
12. Und Mephiboseth hatte einen kleinen Sohn, sein Name
war Micha. Und alle, die im Hause Zibas wohnten, waren Mephiboseths Knechte.
13. Und Mephiboseth wohnte in Jerusalem, denn er aß
beständig am Tische des Königs. Er war aber lahm an beiden Füßen.
2. Samuel 10
1.
Und es geschah
hernach, da starb der König der Kinder Ammon; und Hanun, sein Sohn, ward König
an seiner Statt.
2.
Und David sprach:
Ich will Güte erweisen an Hanun, dem Sohne Nahas', so wie sein Vater Güte an
mir erwiesen hat. Und David sandte hin, um ihn durch seine Knechte wegen seines
Vaters zu trösten. Und die Knechte Davids kamen in das Land der Kinder Ammon.
3.
Da sprachen die
Fürsten der Kinder Ammon zu Hanun, ihrem Herrn: Ehrt wohl David deinen Vater in
deinen Augen, daß er Tröster zu dir gesandt hat? Hat nicht David seine Knechte
zu dir gesandt, um die Stadt zu erforschen und sie auszukundschaften und sie
umzukehren?
4.
Da nahm Hanun die
Knechte Davids und ließ ihnen die Hälfte des Bartes abscheren und ihre
Oberkleider zur Hälfte abschneiden, bis an ihre Gesäße; und er entließ sie.
5.
Und man
berichtete es dem David. Da sandte er ihnen entgegen, denn die Männer schämten
sich sehr; und der König ließ ihnen sagen: Bleibet in Jericho, bis euer Bart
gewachsen ist, dann kommet zurück.
6.
Als nun die
Kinder Ammon sahen, daß sie sich bei David stinkend gemacht hatten, da sandten
die Kinder Ammon hin und dingten die Syrer von Beth-Rechob und die Syrer von
Zoba, zwanzigtausend Mann zu Fuß, und den König von Maaka, tausend Mann, und
die Männer von Tob, zwölftausend Mann.
7.
Und als David es
hörte, sandte er Joab hin und das ganze Heer, die Helden.
8.
Und die Kinder
Ammon zogen aus und stellten sich am Eingang des Tores in Schlachtordnung auf;
und die Syrer von Zoba und Rechob und die Männer von Tob und Maaka waren für
sich auf dem Felde.
9.
Und als Joab sah,
daß der Streit von vorn und von hinten gegen ihn gerichtet war, da erwählte er
von allen Auserlesenen Israels und stellte sich auf, den Syrern gegenüber;
10. und das übrige Volk übergab er der Hand seines Bruders
Abisai, und dieser stellte sich auf, den Kindern Ammon gegenüber.
11. Und er sprach: Wenn die Syrer mir zu stark sind, so
sollst du mir Hilfe leisten; und wenn die Kinder Ammon dir zu stark sind, so
will ich kommen, dir zu helfen.
12. Sei stark und laß uns stark sein für unser Volk und
für die Städte unseres Gottes! Und Jahwe wird tun, was gut ist in seinen Augen.
13. Da rückte Joab und das Volk, das bei ihm war, vor zum
Streit wider die Syrer; und sie flohen vor ihm.
14. Und als die Kinder Ammon sahen, daß die Syrer geflohen
waren, da flohen auch sie vor Abisai und zogen sich in die Stadt zurück. Und
Joab kehrte von den Kindern Ammon zurück und kam nach Jerusalem.
15. Und als die Syrer sahen, daß sie vor Israel geschlagen
waren, da versammelten sie sich allesamt.
16. Und Hadareser sandte hin und ließ die Syrer ausziehen,
die jenseit des Stromes waren; und sie kamen nach Helam, und Schobak, der
Heeroberste Hadaresers, vor ihnen her.
17. Und es wurde David berichtet; da versammelte er ganz
Israel und ging über den Jordan und kam nach Helam; und die Syrer stellten sich
David gegenüber auf und stritten mit ihm.
18. Und die Syrer flohen vor Israel, und David tötete von
den Syrern siebenhundert Wagenkämpfer und vierzigtausend Reiter; und er
erschlug Schobak, ihren Heerobersten, und er starb daselbst.
19. Und als alle die Könige, welche Knechte Hadaresers
waren, sahen, daß sie vor Israel geschlagen waren, da machten sie Frieden mit
Israel und dienten ihnen. Und die Syrer fürchteten sich, den Kindern Ammon
fernerhin zu helfen.
2. Samuel 11
1.
Und es geschah
bei der Rückkehr des Jahres, zur Zeit, wann die Könige ausziehen, da sandte
David Joab und seine Knechte mit ihm und ganz Israel; und sie richteten die
Kinder Ammon zu Grunde und belagerten Rabba. David aber blieb in Jerusalem.
2.
Und es geschah
zur Abendzeit, als David von seinem Lager aufstand und auf dem Dache des Hauses
des Königs wandelte, daß er von dem Dache herab ein Weib sich baden sah; und
das Weib war sehr schön von Ansehen.
3.
Und David sandte
hin und erkundigte sich nach dem Weibe; und man sprach: Ist das nicht Bathseba,
die Tochter Eliams, das Weib Urijas, des Hethiters?
4.
Und David sandte
Boten hin und ließ sie holen; und sie kam zu ihm, und er lag bei ihr (sie hatte
sich aber gereinigt von ihrer Unreinigkeit); und sie kehrte in ihr Haus zurück.
5.
Und das Weib
wurde schwanger; und sie sandte hin und berichtete es David und sprach: Ich bin
schwanger.
6.
Da entbot David
dem Joab: Sende mir Urija, den Hethiter. Und Joab sandte Urija zu David.
7.
Und Urija kam zu
ihm; und David fragte nach dem Wohlergehen Joabs und nach dem Wohlergehen des
Volkes und nach dem Stande des Streites.
8.
Und David sprach
zu Urija: Gehe in dein Haus hinab und wasche deine Füße. Und als Urija aus dem
Hause des Königs ging, kam ein Geschenk des Königs hinter ihm her.
9.
Und Urija legte
sich am Eingang des Hauses des Königs nieder bei allen Knechten seines Herrn,
und ging nicht in sein Haus hinab.
10. Und man berichtete es David und sprach: Urija ist
nicht in sein Haus hinabgegangen. Da sprach David zu Urija: Bist du nicht von
der Reise gekommen? Warum bist du nicht in dein Haus hinabgegangen?
11. Und Urija sprach zu David: Die Lade und Israel und
Juda weilen in Hütten, und mein Herr Joab und die Knechte meines Herrn lagern
auf freiem Felde, und ich sollte in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken
und bei meinem Weibe zu liegen? So wahr du lebst und deine Seele lebt, wenn ich
dieses tue!
12. Da sprach David zu Urija: Bleibe auch heute noch hier,
und morgen werde ich dich entlassen. So blieb Urija an jenem Tage und am
folgenden in Jerusalem.
13. Und David lud ihn, und er aß und trank vor ihm, und er
machte ihn trunken. Und am Abend ging er hinaus, um sich auf sein Lager
niederzulegen bei den Knechten seines Herrn; aber in sein Haus ging er nicht
hinab.
14. Und es geschah am Morgen, da schrieb David einen Brief
an Joab und sandte ihn durch Urija.
15. Und er schrieb in dem Briefe also: Stellet Urija
voran, wo der Streit am stärksten ist, und ziehet euch hinter ihm zurück, daß
er erschlagen werde und sterbe.
16. Und es geschah, als Joab die Stadt einschloß, da
stellte er Urija an den Ort, von dem er wußte, daß tapfere Männer daselbst
waren.
17. Und die Männer der Stadt zogen heraus und stritten
wider Joab, und es fielen etliche von dem Volke, von den Knechten Davids; und
auch Urija, der Hethiter, starb.
18. Da sandte Joab hin und berichtete David alle
Begebenheiten des Streites.
19. Und er befahl dem Boten und sprach: Wenn du geendigt
hast, alle Begebenheiten des Streites dem König zu melden,
20. so geschehe es, wenn der Grimm des Königs aufsteigt,
und er zu dir spricht: Warum habt ihr euch der Stadt genähert, um zu streiten?
Wußtet ihr nicht, daß sie von der Mauer herab schießen würden?
21. Wer hat Abimelech, den Sohn Jerubbeseths, erschlagen?
Warf nicht ein Weib den oberen Stein einer Handmühle von der Mauer auf ihn
herab, daß er starb zu Tebez? Warum habt ihr euch der Mauer genähert? -so
sollst du sagen: Auch dein Knecht Urija, der Hethiter, ist tot.
22. Und der Bote ging hin; und er kam und berichtete David
alles, wozu Joab ihn gesandt hatte.
23. Und der Bote sprach zu David: Da die Männer die
Oberhand über uns hatten und gegen uns aufs Feld herauszogen, so drangen wir
auf sie ein bis zum Eingang des Tores.
24. Da schossen die Schützen von der Mauer herab auf deine
Knechte, und es starben etliche von den Knechten des Königs; und auch dein
Knecht Urija, der Hethiter, ist tot.
25. Da sprach David zu dem Boten: So sollst du zu Joab
sagen: Laß diese Sache nicht übel sein in deinen Augen, denn das Schwert frißt
bald so, bald so; verstärke deinen Streit gegen die Stadt und zerstöre sie! So
ermutige ihn.
26. Und als das Weib Urijas hörte, daß Urija, ihr Mann,
tot war, klagte sie um ihren Gatten.
27. Als aber die Trauer vorüber war, sandte David hin und
nahm sie in sein Haus; und sie wurde sein Weib und gebar ihm einen Sohn. Aber
die Sache, die David getan hatte, war übel in den Augen Jahwes.
2. Samuel 12
1.
Und Jahwe sandte
Nathan zu David; und er kam zu ihm und sprach zu ihm: Zwei Männer waren in
einer Stadt, der eine reich, und der andere arm.
2.
Der Reiche hatte
Kleinvieh und Rinder in großer Menge.
3.
Der Arme hatte
aber gar nichts, als nur ein einziges kleines Lamm, das er gekauft hatte; und
er nährte es, und es wurde groß bei ihm, und mit seinen Kindern zugleich; es aß
von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief an seinem Busen, und
es war ihm wie eine Tochter.
4.
Da kam ein
Reisender zu dem reichen Manne; und es dauerte ihn, von seinem Kleinvieh und
von seinen Rindern zu nehmen, um es für den Wanderer zuzurichten, der zu ihm
gekommen war, und er nahm das Lamm des armen Mannes und richtete es zu für den
Mann, der zu ihm gekommen war.
5.
Da entbrannte der
Zorn Davids sehr wider den Mann, und er sprach zu Nathan: So wahr Jahwe lebt,
der Mann, der dieses getan hat, ist ein Kind des Todes;
6.
und das Lamm soll
er vierfältig erstatten, darum daß er diese Sache getan, und weil er kein
Mitleid gehabt hat!
7.
Da sprach Nathan
zu David: Du bist der Mann! So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe dich
zum König über Israel gesalbt, und ich habe dich aus der Hand Sauls errettet,
8.
und ich habe dir
das Haus deines Herrn gegeben und die Weiber deines Herrn in deinen Schoß, und
habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und wenn es zu wenig war, so hätte
ich dir noch dies und das hinzugefügt.
9.
Warum hast du das
Wort Jahwes verachtet, indem du tatest, was übel ist in seinen Augen? Urija,
den Hethiter, hast du mit dem Schwerte erschlagen, und sein Weib hast du dir
zum Weibe genommen; ihn selbst hast du ja umgebracht durch das Schwert der
Kinder Ammon.
10. Nun denn, so soll von deinem Hause das Schwert nicht
weichen ewiglich, darum daß du mich verachtet und das Weib Urijas, des
Hethiters, genommen hast, daß sie dir zum Weibe sei.
11. So spricht Jahwe: Siehe, ich will aus deinem Hause
Unglück über dich erwecken, und ich will deine Weiber vor deinen Augen nehmen
und sie deinem Nächsten geben, daß er bei deinen Weibern liege vor den Augen
dieser Sonne!
12. Denn du, du hast es im Verborgenen getan; ich aber,
ich werde dieses tun vor ganz Israel und vor der Sonne!
13. Da sprach David zu Nathan: Ich habe gegen Jahwe
gesündigt. Und Nathan sprach zu David: So hat auch Jahwe deine Sünde
hinweggetan, du wirst nicht sterben.
14. Nur weil du den Feinden Jahwes durch diese Sache Anlaß
zur Lästerung gegeben hast, so soll auch der Sohn, der dir geboren ist,
gewißlich sterben.
15. Und Nathan ging nach seinem Hause. Und Jahwe schlug
das Kind, welches das Weib Urijas dem David geboren hatte, und es wurde
todkrank.
16. Und David suchte Gott um des Knaben willen; und David
fastete und ging hinein und lag über Nacht auf der Erde.
17. Und die Ältesten seines Hauses machten sich zu ihm
auf, um ihn von der Erde aufzurichten; aber er wollte nicht und aß kein Brot
mit ihnen.
18. Und es geschah am siebten Tage, da starb das Kind. Und
die Knechte Davids fürchteten sich, ihm zu berichten, daß das Kind tot sei;
denn sie sprachen: Siehe, als das Kind noch am Leben war, haben wir zu ihm
geredet, und er hat nicht auf unsere Stimme gehört; und wie sollen wir nun zu
ihm sagen: Das Kind ist tot? Er würde etwas Übles tun.
19. Und David sah, daß seine Knechte sich zuflüsterten; da
merkte David, daß das Kind tot war; und David sprach zu seinen Knechten: Ist
das Kind tot? Und sie sprachen: Es ist tot.
20. Da stand David von der Erde auf und wusch und salbte
sich und wechselte seine Kleider, und ging in das Haus Jahwes und betete an;
und er kam in sein Haus und forderte, daß man ihm Speise vorsetze, und er aß.
21. Da sprachen seine Knechte zu ihm: Was ist das für ein
Ding, das du tust? Als das Kind lebte, hast du um seinetwillen gefastet und
geweint, und wie das Kind tot ist, stehst du auf und issest?
22. Und er sprach: Als das Kind noch lebte, habe ich
gefastet und geweint, weil ich dachte: Wer weiß, ob Jahwe mir nicht gnädig sein
wird, daß das Kind am Leben bleibt?
23. Nun es aber tot ist, warum sollte ich denn fasten?
Vermag ich es wieder zurückzubringen? Ich gehe zu ihm, aber es wird nicht zu
mir zurückkehren.
24. Und David tröstete Bathseba, sein Weib, und ging zu
ihr ein und lag bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, und er gab ihm den Namen
Salomo.
25. Und Jahwe liebte ihn. Und er sandte durch Nathan, den
Propheten, und gab ihm den Namen Jedidjah, um Jahwes willen.
26. Und Joab stritt wider Rabba der Kinder Ammon, und er
nahm die Königsstadt ein.
27. Und Joab sandte Boten zu David und ließ ihm sagen: Ich
habe wider Rabba gestritten, habe auch die Wasserstadt eingenommen;
28. und nun versammle das übrige Volk und belagere die
Stadt und nimm sie ein, daß nicht ich die Stadt einnehme, und sie nach meinem
Namen genannt werde.
29. Da versammelte David alles Volk und zog nach Rabba,
und er stritt wider dasselbe und nahm es ein.
30. Und er nahm die Krone ihres Königs von seinem Haupte;
ihr Gewicht war ein Talent Gold, und Edelsteine waren daran; und sie kam auf
das Haupt Davids. Und die Beute der Stadt brachte er hinaus in großer Menge.
31. Und das Volk, das darin war, führte er hinaus und
legte es unter die Säge und unter eiserne Dreschwagen und unter eiserne Beile,
und ließ sie durch einen Ziegelofen gehen. Und also tat er allen Städten der
Kinder Ammon. Und David und das ganze Volk kehrten nach Jerusalem zurück.
2. Samuel 13
1.
Und es geschah
danach: Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester, ihr Name war
Tamar; und Amnon, der Sohn Davids, liebte sie.
2.
Und es war dem
Amnon wehe zum Krankwerden um seiner Schwester Tamar willen; denn sie war eine
Jungfrau, und es war in den Augen Amnons unmöglich, ihr das Geringste zu tun.
3.
Und Amnon hatte
einen Freund, sein Name war Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids; und
Jonadab war ein sehr kluger Mann.
4.
Und er sprach zu
ihm: Warum bist du so abgezehrt, Königssohn, Morgen für Morgen? Willst du es
mir nicht kundtun? Und Amnon sprach zu ihm: Ich liebe Tamar, die Schwester
meines Bruders Absalom.
5.
Und Jonadab
sprach zu ihm: Lege dich auf dein Lager und stelle dich krank; und kommt dein
Vater, um dich zu sehen, so sprich zu ihm: Laß doch meine Schwester Tamar
kommen und mir Speise zu essen geben, und vor meinen Augen das Essen
zubereiten, damit ich zusehe und aus ihrer Hand esse.
6.
Und Amnon legte
sich und stellte sich krank. Und als der König kam, um ihn zu sehen, da sprach
Amnon zu dem König: Laß doch meine Schwester Tamar kommen und vor meinen Augen
zwei Kuchen bereiten, daß ich aus ihrer Hand esse.
7.
Da sandte David
zu Tamar ins Haus und ließ ihr sagen: Gehe doch in das Haus deines Bruders
Amnon und bereite ihm das Essen.
8.
Und Tamar ging in
das Haus ihres Bruders Amnon; er lag aber zu Bette. Und sie nahm den Teig und
knetete ihn, und bereitete Kuchen vor seinen Augen und backte die Kuchen.
9.
Und sie nahm die
Pfanne und schüttete sie vor ihm aus. Aber er weigerte sich zu essen. Und Amnon
sprach: Laßt jedermann von mir hinausgehen! Und jedermann ging von ihm hinaus.
10. Da sprach Amnon zu Tamar: Bringe das Essen in das
innere Gemach, daß ich von deiner Hand esse. Und Tamar nahm die Kuchen, die sie
zubereitet hatte, und brachte sie ihrem Bruder Amnon in das innere Gemach.
11. Und als sie ihm zu essen hinreichte, da ergriff er sie
und sprach zu ihr: Komm, liege bei mir, meine Schwester!
12. Und sie sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder!
Schwäche mich nicht, denn also tut man nicht in Israel; begehe nicht diese
Schandtat!
13. Und ich, wohin sollte ich meinen Schimpf tragen? Und
du, du würdest sein wie einer der Schändlichen in Israel. Und nun rede doch zum
König, denn er wird mich dir nicht verweigern.
14. Er wollte aber nicht auf ihre Stimme hören; und er
überwältigte sie und schwächte sie und beschlief sie.
15. Und Amnon haßte sie mit einem sehr großen Hasse; denn
der Haß, womit er sie haßte, war größer als die Liebe, womit er sie geliebt
hatte. Und Amnon sprach zu ihr: Stehe auf, gehe!
16. Und sie sprach zu ihm: Es gibt keine Ursache zu diesem
Übel, mich wegzutreiben, welches größer ist als das andere, das du mir angetan
hast. Aber er wollte nicht auf sie hören.
17. Und er rief seinem Knaben, seinem Diener, und sprach:
Treibet doch diese hinaus, von mir weg, und verriegele die Tür hinter ihr!
18. Sie trug aber ein langes Gewand; denn also waren die
Töchter des Königs, die Jungfrauen, mit Gewändern bekleidet. Und sein Diener
führte sie hinaus und verriegelte die Tür hinter ihr.
19. Da nahm Tamar Asche auf ihr Haupt und zerriß das lange
Gewand, das sie anhatte, und sie legte ihre Hand auf ihr Haupt und ging und
schrie im Gehen.
20. Und ihr Bruder Absalom sprach zu ihr: Ist dein Bruder
Amnon bei dir gewesen? Nun denn, meine Schwester, schweige still; er ist dein
Bruder, nimm dir diese Sache nicht zu Herzen! Da blieb Tamar, und zwar einsam,
im Hause ihres Bruders Absalom.
21. Und der König David hörte alle diese Dinge, und er
wurde sehr zornig.
22. Und Absalom redete mit Amnon weder Böses noch Gutes;
denn Absalom haßte Amnon, darum daß er seine Schwester Tamar geschwächt hatte.
23. Und es geschah nach zwei vollen Jahren, da hatte
Absalom Schafscherer zu Baal-Hazor, das bei Ephraim liegt; und Absalom lud alle
Söhne des Königs.
24. Und Absalom kam zu dem König und sprach: Siehe doch,
dein Knecht hat die Schafscherer; es gehe doch der König und seine Knechte mit
deinem Knechte.
25. Aber der König sprach zu Absalom: Nicht doch, mein
Sohn! Laß uns doch nicht allesamt gehen, daß wir dir nicht beschwerlich fallen.
Und er drang in ihn; aber er wollte nicht gehen, und er segnete ihn.
26. Da sprach Absalom: Wenn nicht, so laß doch meinen
Bruder Amnon mit uns gehen! Und der König sprach zu ihm: Warum soll er mit dir
gehen?
27. Absalom aber drang in ihn; da ließ er Amnon und alle
Söhne des Königs mit ihm gehen.
28. Und Absalom gebot seinen Knaben und sprach: Sehet doch
zu, wenn Amnon fröhlichen Herzens wird vom Wein, und ich zu euch spreche:
Erschlaget Amnon! -so tötet ihn, fürchtet euch nicht! Bin ich es nicht, der es
euch geboten hat? Seid stark und seid tapfer!
29. Und die Knaben Absaloms taten dem Amnon, so wie
Absalom geboten hatte. Da standen alle Söhne des Königs auf und bestiegen ein
jeder sein Maultier und flohen.
30. Und es geschah, während sie auf dem Wege waren, da kam
das Gerücht zu David, indem man sagte: Absalom hat alle Söhne des Königs
erschlagen, und nicht einer von ihnen ist übriggeblieben.
31. Da stand der König auf und zerriß seine Kleider und
legte sich auf die Erde; und alle seine Knechte standen da mit zerrissenen
Kleidern.
32. Da hob Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids,
an und sprach: Mein Herr sage nicht: Sie haben alle die Jünglinge, die Söhne
des Königs, getötet; denn Amnon allein ist tot; denn nach dem Beschluß Absaloms
war es festgestellt von dem Tage an, da er seine Schwester Tamar geschwächt
hat.
33. Und nun nehme mein Herr, der König, die Sache nicht zu
Herzen, daß er spreche: Alle Söhne des Königs sind tot; sondern Amnon allein
ist tot.
34. Und Absalom entfloh. Und der Knabe, der Wächter, erhob
seine Augen und sah: Und siehe, viel Volks kam von dem Wege hinter ihm, von der
Seite des Berges.
35. Da sprach Jonadab zu dem König: Siehe, die Söhne des
Königs kommen; wie dein Knecht gesagt hat, also ist es geschehen.
36. Und es geschah, sowie er ausgeredet hatte, siehe, da
kamen die Söhne des Königs und erhoben ihre Stimme und weinten; und auch der
König und alle seine Knechte brachen in ein sehr großes Weinen aus.
37. Absalom aber entfloh und ging zu Talmai, dem Sohne
Ammihurs, dem König von Gesur. Und David trauerte um seinen Sohn alle Tage.
38. Absalom aber entfloh und ging nach Gesur; und er war
daselbst drei Jahre.
39. Und der König David sehnte sich, zu Absalom
hinauszuziehen; denn er hatte sich über Amnon getröstet, daß er tot war.
2. Samuel 14
1.
Und Joab, der
Sohn der Zeruja, merkte, daß das Herz des Königs nach Absalom stand.
2.
Da sandte Joab
nach Tekoa und ließ von dannen ein kluges Weib holen; und er sprach zu ihr:
Stelle dich doch trauernd und ziehe Trauerkleider an und salbe dich nicht mit
Öl, und sei wie ein Weib, das schon viele Tage über einen Toten trauert;
3.
und gehe zum
König hinein und rede zu ihm nach diesem Worte. Und Joab legte ihr die Worte in
den Mund.
4.
Und das
tekoitische Weib sprach zu dem König; und sie fiel auf ihr Antlitz zur Erde und
beugte sich nieder und sprach: Hilf, o König!
5.
Und der König
sprach zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Fürwahr, ich bin eine Witwe, und
mein Mann ist gestorben.
6.
Und deine Magd
hatte zwei Söhne, und sie zankten sich beide auf dem Felde, und niemand war da,
der rettend dazwischentrat; und der eine schlug den anderen und tötete ihn.
7.
Und siehe, das
ganze Geschlecht ist wider deine Magd aufgestanden, und sie sprechen: Gib den
heraus, der seinen Bruder erschlagen hat, daß wir ihn töten für die Seele
seines Bruders, den er ermordet hat, und auch den Erben vertilgen! Und so
wollen sie meine Kohle auslöschen, die mir übriggeblieben ist, um meinem Manne
weder Namen noch Überrest auf dem Erdboden zu lassen.
8.
Da sprach der
König zu dem Weibe: Gehe nach deinem Hause, und ich werde deinethalben
gebieten.
9.
Und das
tekoitische Weib sprach zu dem König: Auf mir, mein Herr König, und auf dem
Hause meines Vaters sei die Ungerechtigkeit; der König aber und sein Thron
seien schuldlos!
10. Und der König sprach: Wer wider dich redet, den bringe
zu mir, und er soll dich fortan nicht mehr antasten.
11. Und sie sprach: Der König gedenke doch Jahwes, deines
Gottes, damit der Bluträcher nicht noch mehr Verderben anrichte, und sie meinen
Sohn nicht vertilgen! Und er sprach: So wahr Jahwe lebt, wenn von den Haaren
deines Sohnes eines auf die Erde fällt!
12. Und das Weib sprach: Laß doch deine Magd ein Wort zu
meinem Herrn, dem König, reden!
13. Und er sprach: Rede! Da sprach das Weib: Und warum
hast du dergleichen wider Gottes Volk im Sinne? Denn da der König dieses Wort
geredet hat, ist er wie schuldig, indem der König seinen Verstoßenen nicht
zurückholen läßt.
14. Denn wir müssen gewißlich sterben und sind wie Wasser,
das auf die Erde geschüttet ist, welches man nicht wieder sammeln kann; und
Gott nimmt nicht das Leben weg, sondern er sinnt darauf, daß der Verstoßene
nicht von ihm weg verstoßen bleibe.
15. Und nun, daß ich gekommen bin, um dieses Wort zu dem
König, meinem Herrn, zu reden, ist, weil das Volk mich in Furcht gesetzt hat.
Da dachte deine Magd: Ich will doch zu dem König reden, vielleicht wird der
König das Wort seiner Magd tun;
16. denn der König wird erhören, um seine Magd aus der
Hand des Mannes zu erretten, der mich und meinen Sohn zusammen aus dem Erbteil Gottes
vertilgen will.
17. Und deine Magd dachte: Das Wort meines Herrn, des
Königs, möge doch zur Beruhigung sein; denn wie ein Engel Gottes, also ist mein
Herr, der König, um das Gute und das Böse anzuhören; und Jahwe, dein Gott, sei
mit dir!
18. Da antwortete der König und sprach zu dem Weibe:
Verhehle mir doch ja nichts, wonach ich dich fragen will! Und das Weib sprach:
Es wolle doch mein Herr, der König, reden!
19. Und der König sprach: Ist die Hand Joabs mit dir in
diesem allem? Und das Weib antwortete und sprach: So wahr deine Seele lebt,
mein Herr König, wenn zur Rechten oder zur Linken zu weichen ist von allem, was
mein Herr, der König, redet! Denn dein Knecht Joab, er hat es mir geboten, und
er hat deiner Magd alle diese Worte in den Mund gelegt.
20. Um das Ansehen der Sache zu wenden, hat dein Knecht
Joab dieses getan; aber mein Herr ist weise, gleich der Weisheit eines Engels
Gottes, daß er alles weiß, was auf Erden vorgeht.
21. Und der König sprach zu Joab: Siehe doch, ich habe
dieses getan; so gehe hin, hole den Jüngling, den Absalom, zurück.
22. Da fiel Joab auf sein Angesicht zur Erde und beugte
sich nieder und segnete den König; und Joab sprach: Heute weiß dein Knecht, daß
ich Gnade gefunden habe in deinen Augen, mein Herr König, da der König das Wort
seines Knechtes getan hat.
23. Und Joab machte sich auf und ging nach Gesur, und er
brachte Absalom nach Jerusalem.
24. Aber der König sprach: Er soll sich nach seinem Hause
wenden und mein Angesicht nicht sehen. Und Absalom wandte sich nach seinem
Hause und sah das Angesicht des Königs nicht.
25. Und in ganz Israel war kein Mann wegen seiner
Schönheit so sehr zu preisen wie Absalom; von seiner Fußsohle bis zu seinem
Scheitel war kein Fehl an ihm.
26. Und wenn er sein Haupt scheren ließ-es geschah nämlich
von Jahr zu Jahr, daß er es scheren ließ, denn es war ihm zu schwer, und so
ließ er es scheren-so wog sein Haupthaar zweihundert Sekel, nach dem Gewicht
des Königs.
27. Und dem Absalom wurden drei Söhne geboren und eine
Tochter, ihr Name war Tamar; sie war ein Weib, schön von Ansehen.
28. Und Absalom wohnte zu Jerusalem zwei volle Jahre; und
er sah das Angesicht des Königs nicht.
29. Da sandte Absalom zu Joab, um ihn zu dem König zu
senden; aber er wollte nicht zu ihm kommen. Und er sandte wiederum zum zweiten
Mal, aber er wollte nicht kommen.
30. Da sprach er zu seinen Knechten: Sehet, das Ackerstück
Joabs ist an meiner Seite, und er hat daselbst Gerste; gehet hin und zündet es
mit Feuer an! Und die Knechte Absaloms zündeten das Ackerstück mit Feuer an.
31. Da machte Joab sich auf und kam zu Absalom ins Haus,
und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte mein Ackerstück mit Feuer
angezündet?
32. Und Absalom sprach zu Joab: Siehe, ich habe zu dir
gesandt und dir sagen lassen: Komm her, daß ich dich zu dem König sende, um ihm
zu sagen: Warum bin ich von Gesur gekommen? Besser wäre mir, ich wäre noch
dort. Und nun möchte ich das Angesicht des Königs sehen; und wenn eine
Ungerechtigkeit an mir ist, so töte er mich!
33. Da begab sich Joab zu dem König und berichtete es ihm.
Und er rief Absalom; und er kam zu dem König und warf sich auf sein Antlitz zur
Erde nieder vor dem König, und der König küßte Absalom.
2. Samuel 15
1.
Und es geschah
hernach, da schaffte sich Absalom Wagen und Rosse an, und fünfzig Mann, die vor
ihm herliefen.
2.
Und Absalom
machte sich früh auf und stellte sich an die Seite des Torweges; und es
geschah: Jedermann, der einen Rechtsstreit hatte, um zu dem König zu Gericht zu
kommen, dem rief Absalom zu und sprach: Aus welcher Stadt bist du? Und sprach
er: Dein Knecht ist aus einem der Stämme Israels,
3.
so sprach Absalom
zu ihm: Siehe, deine Sachen sind gut und recht; aber du hast von seiten des
Königs niemand, der sie anhörte.
4.
Und Absalom
sprach: Wer mich doch zum Richter setzte im Lande, daß jedermann zu mir käme,
der einen Rechtsstreit und Rechtshandel hat, und ich würde ihm zu seinem Recht
verhelfen!
5.
Und es geschah,
wenn jemand ihm nahte, um sich vor ihm niederzubeugen, so streckte er seine
Hand aus und ergriff ihn und küßte ihn.
6.
Und Absalom tat
auf solche Weise allen Israeliten, die zu dem König zu Gericht kamen; und so
stahl Absalom das Herz der Männer von Israel.
7.
Und es geschah am
Ende von vierzig Jahren, da sprach Absalom zu dem König: Laß mich doch hingehen
und zu Hebron mein Gelübde erfüllen, das ich Jahwe gelobt habe;
8.
denn als ich zu
Gesur in Syrien wohnte, tat dein Knecht ein Gelübde und sprach: Wenn Jahwe mich
wirklich nach Jerusalem zurückbringt, so will ich Jahwe dienen.
9.
Und der König
sprach zu ihm: Gehe hin in Frieden! Und er machte sich auf und ging nach
Hebron.
10. Und Absalom sandte Kundschafter in alle Stämme Israels
und ließ sagen: Sobald ihr den Schall der Posaune höret, so sprechet: Absalom
ist König geworden zu Hebron!
11. Und mit Absalom gingen zweihundert Mann aus Jerusalem;
sie waren geladen worden und gingen in ihrer Einfalt; und sie wußten um nichts.
12. Und Absalom entbot Ahitophel, den Giloniter, den Rat
Davids, aus seiner Stadt, aus Gilo, während er die Opfer schlachtete. Und die
Verschwörung wurde stark, und das Volk mehrte sich fort und fort bei Absalom.
13. Und es kam einer zu David, der ihm berichtete und
sprach: Das Herz der Männer von Israel hat sich Absalom zugewandt.
14. Da sprach David zu allen seinen Knechten, die in
Jerusalem bei ihm waren: Machet euch auf und laßt uns fliehen; denn sonst wird
es kein Entrinnen für uns geben vor Absalom. Eilet, hinwegzugehen, daß er nicht
eilends uns erreiche und das Unglück über uns treibe und die Stadt schlage mit
der Schärfe des Schwertes!
15. Und die Knechte des Königs sprachen zu dem König: Nach
allem, was mein Herr, der König, zu tun erwählen wird, siehe hier, deine
Knechte!
16. Und der König zog hinaus, und sein ganzes Haus in
seinem Gefolge; und der König ließ zehn Kebsweiber zurück, um das Haus zu
bewahren.
17. So zog der König hinaus, und alles Volk in seinem
Gefolge, und sie machten Halt bei dem entfernten Hause.
18. Und alle seine Knechte zogen an seiner Seite hinüber;
und alle Kerethiter und alle Pelethiter, und alle Gathiter, sechshundert Mann,
die in seinem Gefolge von Gath gekommen waren, zogen vor dem König hinüber.
19. Da sprach der König zu Ittai, dem Gathiter: Warum
willst auch du mit uns gehen? Kehre um und bleibe bei dem König; denn du bist
ein Fremder, und sogar in deinen Ort eingewandert.
20. Gestern bist du gekommen, und heute sollte ich dich
mit uns umherirren lassen? Ich aber gehe, wohin ich gehe. Kehre um und führe
deine Brüder zurück; Güte und Wahrheit seien mit dir!
21. Aber Ittai antwortete dem König und sprach: So wahr
Jahwe lebt und mein Herr König lebt, an dem Orte, wo mein Herr, der König, sein
wird, sei es zum Tode, sei es zum Leben, daselbst wird auch dein Knecht sein!
22. Da sprach David zu Ittai: Komm und ziehe hinüber! Und
Ittai, der Gathiter, zog hinüber mit allen seinen Männern und allen Kindern,
die bei ihm waren.
23. Und das ganze Land weinte mit lauter Stimme, und alles
Volk ging hinüber. Und der König ging über den Bach Kidron; und alles Volk zog
hinüber nach dem Wege zur Wüste hin.
24. Und siehe, auch Zadok war da und alle Leviten mit ihm,
die Lade des Bundes Gottes tragend; und sie stellten die Lade Gottes hin, und
Abjathar ging hinauf, bis alles Volk aus der Stadt vollends hinübergegangen
war.
25. Und der König sprach zu Zadok: Bringe die Lade Gottes
in die Stadt zurück. Wenn ich Gnade finde in den Augen Jahwes, so wird er mich
zurückbringen, und mich sie und seine Wohnung sehen lassen.
26. Wenn er aber also spricht: Ich habe kein Gefallen an
dir-hier bin ich, mag er mit mir tun, wie es gut ist in seinen Augen.
27. Und der König sprach zu Zadok, dem Priester: Bist du
nicht der Seher? Kehre in die Stadt zurück in Frieden, und Achimaaz, dein Sohn,
und Jonathan, der Sohn Abjathars, eure beiden Söhne, mit euch.
28. Sehet, ich will in den Ebenen der Wüste verziehen, bis
ein Wort von euch kommt, mir Kunde zu geben.
29. Und Zadok und Abjathar brachten die Lade Gottes nach
Jerusalem zurück, und sie blieben daselbst.
30. David aber ging die Anhöhe der Olivenbäume hinauf und
weinte, während er hinaufging; und sein Haupt war verhüllt, und er ging barfuß;
und alles Volk, das bei ihm war, hatte ein jeder sein Haupt verhüllt und ging
unter Weinen hinauf.
31. Und man berichtete David und sprach: Ahitophel ist
unter den Verschworenen mit Absalom. Da sprach David: Betöre doch den Rat
Antiophels, Jahwe!
32. Und es geschah, als David auf den Gipfel gekommen war,
wo er Gott anzubeten pflegte, siehe, da kam ihm Husai, der Arkiter, entgegen
mit zerrissenem Leibrock und Erde auf seinem Haupte.
33. Und David sprach zu ihm: Wenn du mit mir weiter gehst,
so wirst du mir zur Last sein.
34. Wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Absalom
sagst: Dein Knecht, o König, will ich sein; wie ich von jeher der Knecht deines
Vaters gewesen bin, so will ich jetzt dein Knecht sein: so wirst du mir den Rat
Ahitophels zunichte machen.
35. Und sind nicht Zadok und Abjathar, die Priester, dort
bei dir? Und es soll geschehen, jede Sache, die du aus dem Hause des Königs
hören wirst, sollst du Zadok und Abjathar, den Priestern, kundtun.
36. Siehe, ihre beiden Söhne sind daselbst bei ihnen,
Achimaaz, des Zadok, und Jonathan, des Abjathar Sohn; so entbietet mir durch
sie jede Sache, die ihr hören werdet.
37. Da begab sich Husai, der Freund Davids, in die Stadt;
Absalom aber zog in Jerusalem ein.
2. Samuel 16
1.
Und als David von
dem Gipfel ein wenig weiter gegangen war, siehe, da kam Ziba, der Knabe
Mephiboseths, ihm entgegen mit einem Paar gesattelter Esel, und auf ihnen
zweihundert Brote und hundert Rosinenkuchen und hundert Kuchen von getrocknetem
Obst und ein Schlauch Wein.
2.
Und der König
sprach zu Ziba: Was willst du damit? Und Ziba sprach: Die Esel sind für das
Haus des Königs, um darauf zu reiten, und das Brot und das getrocknete Obst zum
Essen für die Knaben, und der Wein zum Trinken für den, der in der Wüste
ermattet.
3.
Und der König
sprach: Und wo ist der Sohn deines Herrn? Und Ziba sprach zu dem König: Siehe,
er bleibt in Jerusalem; denn er sprach: Heute wird mir das Haus Israel das
Königtum meines Vaters wiedergeben!
4.
Da sprach der
König zu Ziba: Siehe, dein ist alles, was Mephiboseth gehört. Und Ziba sprach:
Ich beuge mich nieder; möge ich Gnade finden in deinen Augen, mein Herr König!
5.
Und als der König
David nach Bachurim kam, siehe, da kam von dannen heraus ein Mann vom
Geschlecht des Hauses Sauls, sein Name war Simei, der Sohn Geras. Er kam unter
Fluchen heraus,
6.
und warf mit
Steinen nach David und nach allen Knechten des Königs David; und alles Volk und
alle Helden waren zu seiner Rechten und zu seiner Linken.
7.
Und Simei sprach
also, indem er fluchte: Hinweg, hinweg, du Mann des Blutes und Mann Belials!
8.
Jahwe hat alles
Blut des Hauses Sauls, an dessen Statt du König geworden bist, auf dich
zurückgebracht, und Jahwe hat das Königtum in die Hand deines Sohnes Absalom
gegeben; und siehe, nun bist du in deinem Unglück, denn ein Mann des Blutes
bist du!
9.
Und Abisai, der
Sohn der Zeruja, sprach zu dem König: Warum soll dieser tote Hund meinem Herrn,
dem König, fluchen? Laß mich doch hinübergehen und ihm den Kopf wegnehmen!
10. Aber der König sprach: Was haben wir miteinander zu
schaffen, ihr Söhne der Zeruja? Ja, mag er fluchen! Denn wenn Jahwe ihm gesagt
hat: Fluche David! Wer darf dann sagen: Warum tust du also?
11. Und David sprach zu Abisai und zu allen seinen
Knechten: Siehe, mein Sohn, der aus meinem Leibe hervorgegangen ist, trachtet
mir nach dem Leben; wieviel mehr nun dieser Benjaminiter! Laßt ihn, daß er
fluche; denn Jahwe hat es ihn geheißen.
12. Vielleicht wird Jahwe mein Elend ansehen, und Jahwe
mir Gutes erstatten dafür, daß mir geflucht wird an diesem Tage.
13. Und David und seine Männer zogen auf dem Wege; Simei
aber ging an der Seite des Berges, ihm gegenüber, immerfort fluchend, und warf
mit Steinen gegen ihn und warf Staub empor.
14. Und der König und alles Volk, das bei ihm war, kamen
ermattet an; und er erholte sich daselbst.
15. Absalom aber und alles Volk, die Männer von Israel,
kamen nach Jerusalem, und Ahitophel mit ihm.
16. Und es geschah, als Husai, der Arkiter, der Freund
Davids, zu Absalom kam, da sprach Husai zu Absalom: Es lebe der König! es lebe
der König!
17. Und Absalom sprach zu Husai: Ist das deine Güte an
deinem Freunde? Warum bist du nicht mit deinem Freunde gegangen?
18. Und Husai sprach zu Absalom: Nein, sondern wen Jahwe
erwählt hat und dieses Volk und alle Männer von Israel, dessen will ich sein,
und bei ihm will ich bleiben;
19. und zum anderen, wem sollte ich dienen? Nicht vor
seinem Sohne? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, also will ich vor dir
sein.
20. Und Absalom sprach zu Ahitophel: Schaffet Rat, was wir
tun sollen!
21. Und Ahitophel sprach zu Absalom: Gehe ein zu den
Kebsweibern deines Vaters, die er zurückgelassen hat, um das Haus zu bewahren;
so wird ganz Israel hören, daß du dich bei deinem Vater stinkend gemacht hast,
und die Hände aller derer, die mit dir sind, werden erstarken.
22. Da schlug man für Absalom ein Zelt auf dem Dache auf;
und Absalom ging ein zu den Kebsweibern seines Vaters vor den Augen von ganz
Israel.
23. Der Rat Ahitophels aber, den er in jenen Tagen riet,
war, wie wenn man das Wort Gottes befragte; also war jeder Rat Ahitophels,
sowohl für David als auch für Absalom.
2. Samuel 17
1.
Und Ahitophel
sprach zu Absalom: Laß mich doch zwölftausend Mann auslesen, und mich aufmachen
und diese Nacht David nachjagen;
2.
und ich werde
über ihn kommen, während er müde und an Händen schlaff ist, und ihn in
Schrecken setzen; und alles Volk, das bei ihm ist, wird fliehen, und ich werde
den König allein schlagen;
3.
und so werde ich
alles Volk zu dir zurückbringen. Gleich der Rückkehr aller ist der Mann, den du
suchst: das ganze Volk wird in Frieden sein.
4.
Und das Wort war
recht in den Augen Absaloms und in den Augen aller Ältesten von Israel.
5.
Und Absalom
sprach: Rufe doch auch Husai, den Arkiter, daß wir hören, was auch er sagt.
6.
Und Husai kam zu
Absalom; und Absalom sprach zu ihm und sagte: Nach diesem Worte hat Ahitophel
geredet; sollen wir sein Wort ausführen? Wenn nicht, so rede du!
7.
Da sprach Husai
zu Absalom: Nicht gut ist der Rat, den Ahitophel diesmal gegeben hat.
8.
Und Husai sprach:
Du kennst ja deinen Vater und seine Männer, daß die Helden, und daß sie
erbitterten Gemütes sind, wie eine der Jungen beraubte Bärin auf dem Felde; und
dein Vater ist ein Kriegsmann: er wird nicht bei dem Volke übernachten.
9.
Siehe, er hat
sich jetzt in irgend einer Schlucht oder sonst an einem Orte versteckt. Und es
wird geschehen, wenn zu Anfang etliche unter ihnen fallen, so wird jeder, der
es hört, sagen: Es hat eine Niederlage unter dem Volke stattgefunden, das Absalom
nachfolgt!
10. Und ist er auch ein tapferer Mann, dessen Herz wie ein
Löwenherz ist, so wird er sicher verzagen; denn ganz Israel weiß, daß dein
Vater ein Held ist, und die bei ihm sind tapfere Männer.
11. Sondern ich rate: Es werde ganz Israel insgesamt zu
dir versammelt, von Dan bis Beerseba, wie der Sand, der am Meere ist, an Menge;
und deine Person ziehe mit ins Treffen.
12. Und wir werden über ihn kommen an einem der Orte, wo
er sich befindet, und uns auf ihn niederlassen, wie der Tau auf den Erdboden
fällt; und es wird von ihm und von all den Männern, die bei ihm sind, auch
nicht einer übrigbleiben.
13. Und wenn er sich in eine Stadt zurückzieht, so soll
ganz Israel Seile an jene Stadt legen, und wir schleppen sie an den Fluß, bis
dort auch nicht ein Steinchen mehr gefunden wird.
14. Und Absalom und alle Männer von Israel sprachen: Der
Rat Husais, des Arkiters, ist besser als der Rat Ahitophels. Aber Jahwe hatte
es so angeordnet, um den guten Rat Ahitophels zunichte zu machen, damit Jahwe
das Unglück über Absalom brächte.
15. Und Husai sprach zu Zadok und zu Abjathar, den
Priestern: So und so hat Ahitophel dem Absalom und den Ältesten von Israel
geraten, und so und so habe ich geraten.
16. So sendet nun eilends hin und berichtet David und
sprechet: Übernachte nicht diese Nacht in den Ebenen der Wüste, sondern gehe
jedenfalls hinüber, damit nicht der König und alles Volk, das bei ihm ist,
verschlungen werde.
17. Jonathan aber, und Achimaaz standen bei En-Rogel (eine
Magd ging nämlich hin und berichtete ihnen, und sie gingen hin und berichteten
dem König David; denn sie durften sich nicht sehen lassen, indem sie in die
Stadt kamen).
18. Und ein Knabe sah sie und berichtete es Absalom. Da
gingen sie beide eilends und kamen in das Haus eines Mannes zu Bachurim; der
hatte einen Brunnen in seinem Hofe, und sie stiegen dort hinab.
19. Und das Weib nahm eine Decke und breitete sie über den
Brunnen, und streute Grütze darüber aus, so daß nichts bemerkt wurde.
20. Und die Knechte Absaloms kamen zu dem Weibe ins Haus
und sprachen: Wo sind Achimaaz und Jonathan? Und das Weib sprach zu ihnen: Sie
sind über das Wasserbächlein gegangen. Und sie suchten, aber sie fanden sie
nicht, und kehrten nach Jerusalem zurück.
21. Und es geschah, nachdem sie weggegangen waren, da
stiegen sie aus dem Brunnen herauf und gingen hin und berichteten dem König
David; und sie sprachen zu David: Machet euch auf und gehet eilends über das
Wasser, denn so hat Ahitophel wider euch geraten.
22. Da machte David sich auf, und alles Volk, das bei ihm
war, und sie gingen über den Jordan; bis der Morgen hell wurde, ward auch nicht
einer vermißt, der nicht über den Jordan gegangen wäre.
23. Als aber Ahitophel sah, daß sein Rat nicht ausgeführt
worden war, sattelte er den Esel und machte sich auf und zog nach seinem Hause,
nach seiner Stadt; und er bestellte sein Haus und erdrosselte sich; und er
starb und wurde begraben im Begräbnis seines Vaters.
24. Und David kam nach Machanaim; und Absalom ging über
den Jordan, er und alle Männer von Israel mit ihm.
25. Und Absalom setzte Amasa an Joabs Statt über das Heer.
Amasa war aber der Sohn eines Mannes, dessen Name Jithra war, der Israelit, der
zu Abigail eingegangen war, der Tochter des Nahas, der Schwester der Zeruja,
der Mutter Joabs.
26. Und Israel und Absalom lagerten sich im Lande Gilead.
27. Und es geschah, als David nach Machanaim kam, da
brachten Schobi, der Sohn des Nahas, aus Rabba der Kinder Ammon, und Makir, der
Sohn Ammiels, aus Lodebar, und Barsillai, der Gileaditer, aus Rogelim,
28. Betten und Becken und Töpfergefäße, und Weizen und
Gerste und Mehl, und geröstete Körner und Bohnen und Linsen und Geröstetes
davon,
29. und Honig und geronnene Milch, und Kleinvieh und
Kuhkäse zu David und zu dem Volke, das bei ihm war, daß sie äßen; denn sie
sprachen: Das Volk ist hungrig und matt und durstig in der Wüste.
2. Samuel 18
1.
Und David
musterte das Volk, das bei ihm war, und setzte über sie Oberste über tausend
und Oberste über hundert.
2.
Und David
entsandte das Volk: ein Drittel unter der Hand Joabs und ein Drittel unter der
Hand Abisais, des Sohnes der Zeruja, des Bruder Joabs, und ein Drittel unter
der Hand Ittais, des Gathiters. Und der König sprach zu dem Volke: Auch ich
werde gewißlich mit euch ausziehen.
3.
Aber das Volk
sprach: Du sollst nicht ausziehen; denn wenn wir fliehen müßten, so würden sie
nicht auf uns den Sinn richten; und wenn die Hälfte von uns stürbe, so würden
sie nicht auf uns den Sinn richten; denn du bist wie unser zehntausend. So ist
es nun besser, daß du uns von der Stadt aus zum Beistande bist.
4.
Und der König
sprach zu ihnen: Was gut ist in euren Augen, will ich tun. Und der König
stellte sich an die Seite des Tores, und alles Volk zog aus zu Hunderten und zu
Tausenden.
5.
Und der König
gebot Joab und Abisai und Ittai und sprach: Verfahret mir gelinde mit dem
Jüngling, mit Absalom! Und alles Volk hörte es, als der König allen Obersten
wegen Absaloms gebot.
6.
Und das Volk zog
aus ins Feld, Israel entgegen; und die Schlacht fand statt im Walde Ephraim.
7.
Und das Volk von
Israel wurde daselbst vor den Knechten Davids geschlagen, und die Niederlage wurde
daselbst groß an jenem Tage: zwanzigtausend Mann.
8.
Und die Schlacht
breitete sich daselbst aus über das ganze Land; und der Wald fraß mehr unter
dem Volke, als das Schwert an jenem Tage fraß.
9.
Und Absalom stieß
auf die Knechte Davids; und Absalom ritt auf einem Maultier, und das Maultier
kam unter die verschlungenen Zweige einer großen Terebinthe; und er blieb mit
dem Haupte an der Terebinthe hangen, und schwebte zwischen Himmel und Erde; das
Maultier aber, das unter ihm war, lief davon.
10. Und ein Mann sah es und berichtete es Joab und sprach:
Siehe, ich habe Absalom an einer Terebinthe hangen sehen.
11. Da sprach Joab zu dem Manne, der es ihm berichtete:
Siehe, wenn du ihn gesehen hast, warum hast du ihn nicht daselbst zu Boden
geschlagen? Und an mir war es, dir zehn Sekel Silber und einen Gürtel zu geben.
12. Aber der Mann sprach zu Joab: Und wenn ich tausend
Sekel Silber auf meinen Händen wöge, würde ich meine Hand nicht nach des Königs
Sohn ausstrecken; denn vor unseren Ohren hat der König dir und Abisai und Ittai
geboten und gesagt: Seid vorsichtig, wer es auch sei, mit dem Jüngling mit
Absalom!
13. Hätte ich aber trüglich gegen sein Leben gehandelt-und
es bleibt ja keine Sache vor dem König verborgen, so würdest du selbst wider
mich auftreten.
14. Da sprach Joab: Ich mag nicht also vor dir warten. Und
er nahm drei Spieße in seine Hand und stieß sie in das Herz Absaloms, während
er noch inmitten der Terebinthe lebte.
15. Und zehn Knaben, Waffenträger Joabs, umgaben und
erschlugen Absalom und töteten ihn.
16. Und Joab stieß in die Posaune, und das Volk kehrte um
von der Verfolgung Israels; denn Joab hielt das Volk ab.
17. Und sie nahmen Absalom und warfen ihn in eine große
Grube im Walde, und errichteten über ihm einen sehr großen Haufen Steine. Und
ganz Israel floh, ein jeder nach seinem Zelte.
18. Absalom aber hatte bei seinen Lebzeiten eine Denksäule
genommen und sich aufgerichtet, die im Königstale steht; denn er sprach: Ich
habe keinen Sohn, um meinen Namen in Erinnerung zu halten. Und er hatte die
Denksäule nach seinem Namen genannt; und man nennt sie das Denkmal Absaloms,
bis auf diesen Tag.
19. Und Achimaaz, der Sohn Zadoks, sprach: Ich will doch
hinlaufen und dem König Botschaft bringen, daß Jahwe ihm Recht verschafft hat
von der Hand seiner Feinde.
20. Aber Joab sprach zu ihm: Du sollst nicht Bote sein an
diesem Tage, sondern du magst an einem anderen Tage Botschaft bringen; doch an
diesem Tage sollst du nicht Botschaft bringen, da ja der Sohn des Königs tot
ist.
21. Und Joab sprach zu dem Kuschiten: Gehe hin, berichte
dem König, was du gesehen hast. Und der Kuschit beugte sich nieder vor Joab und
lief hin.
22. Da sprach Achimaaz, der Sohn Zadoks, wiederum zu Joab:
Was auch geschehen möge, laß doch auch mich hinter dem Kuschiten herlaufen! Und
Joab sprach: Warum willst du denn laufen, mein Sohn, da für dich keine
einträgliche Botschaft da ist? -
23. Was auch geschehen möge, ich will laufen. -Und er
sprach zu ihm: Laufe! Und Achimaaz lief den Weg des Jordan-Kreises und kam dem
Kuschiten zuvor.
24. Und David saß zwischen den beiden Toren; und der
Wächter ging auf das Dach des Tores, auf die Mauer, und er erhob seine Augen
und sah, und siehe, ein Mann, der allein lief.
25. Und der Wächter rief und berichtete es dem König. Und
der König sprach: Wenn er allein ist, so ist eine Botschaft in seinem Munde.
Und er kam stets näher und näher.
26. Da sah der Wächter einen anderen Mann laufen; und der
Wächter rief dem Torhüter zu und sprach: Siehe, ein Mann, der allein läuft! Und
der König sprach: Auch dieser ist ein Bote.
27. Und der Wächter sprach: Ich sehe den Lauf des ersten
an für den Lauf des Achimaaz, des Sohnes Zadoks. Und der König sprach: Das ist
ein guter Mann, und er kommt zu guter Botschaft.
28. Und Achimaaz rief und sprach zu dem König: Friede! Und
er beugte sich vor dem König auf sein Antlitz zur Erde nieder und sprach:
Gepriesen sei Jahwe, dein Gott, der die Männer überliefert hat, die ihre Hand
erhoben haben wider meinen Herrn, den König!
29. Und der König sprach: Geht es dem Jüngling, dem
Absalom, wohl? Und Achimaaz sprach: Ich sah ein großes Getümmel, als Joab den
Knecht des Königs und deinen Knecht absandte; aber ich weiß nicht, was es war.
30. Und der König sprach: Wende dich, stelle dich hierher.
Und er wandte sich und blieb stehen.
31. Und siehe, der Kuschit kam, und der Kuschit sprach:
Mein Herr, der König, lasse sich die Botschaft bringen, daß Jahwe dir heute
Recht verschafft hat von der Hand aller, die wider dich aufgestanden sind.
32. Und der König sprach zu dem Kuschiten: Geht es dem
Jüngling, dem Absalom, wohl? Und der Kuschit sprach: Wie dem Jüngling, so möge
es den Feinden des Königs, meines Herrn, ergehen und allen, die wider dich
aufgestanden sind zum Bösen!
33. Da wurde der König sehr bewegt, und er stieg hinauf in
das Obergemach des Tores und weinte; und während er ging, sprach er also: Mein
Sohn Absalom! Mein Sohn, mein Sohn Absalom! Wäre ich doch an deiner Statt
gestorben! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!
2. Samuel 19
1.
Und es wurde Joab
berichtet: Siehe, der König weint und trauert um Absalom.
2.
Und der Sieg
wurde an jenem Tage zur Trauer für das ganze Volk; denn das Volk hörte an jenem
Tage sagen: Der König ist betrübt um seinen Sohn.
3.
Und das Volk
stahl sich in die Stadt hinein an jenem Tage, wie ein Volk sich wegstiehlt, das
zu Schanden geworden, wenn es im Streit geflohen ist.
4.
Und der König
hatte sein Angesicht verhüllt, und der König schrie mit lauter Stimme: Mein
Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!
5.
Da begab sich
Joab zum König ins Haus und sprach: Du hast heute das Angesicht aller deiner
Knechte beschämt, die heute dein Leben errettet haben und das Leben deiner
Söhne und deiner Töchter, und das Leben deiner Weiber und das Leben deiner
Kebsweiber,
6.
indem du liebst,
die dich hassen, und hassest, die dich lieben; denn du hast heute kundgetan,
daß dir Oberste und Knechte nichts sind; denn heute erkenne ich, daß, wenn
Absalom lebendig und wir alle heute tot wären, daß es dann recht wäre in deinen
Augen.
7.
Und nun mache
dich auf, gehe hinaus und rede zum Herzen deiner Knechte; denn ich schwöre bei
Jahwe, wenn du nicht hinausgehst, so wird diese Nacht nicht ein Mann bei dir
bleiben; und das wäre schlimmer für dich als alles Übel, das über dich gekommen
ist von deiner Jugend an bis jetzt.
8.
Da machte der
König sich auf und setzte sich in das Tor. Und man berichtete allem Volke und
sprach: Siehe, der König sitzt im Tore! Da kam alles Volk vor den König. Israel
aber war geflohen, ein jeder nach seinen Zelten.
9.
Und das ganze
Volk haderte miteinander unter allen Stämmen Israels und sprach: Der König hat
uns aus der Hand unserer Feinde errettet, und er hat uns befreit aus der Hand
der Philister; und jetzt ist er vor Absalom aus dem Lande geflohen.
10. Absalom aber, den wir über uns gesalbt hatten, ist im
Streit gestorben; und nun, warum schweiget ihr davon, den König zurückzuführen?
11. Und der König David sandte zu Zadok und zu Abjathar,
den Priestern, und sprach: Redet zu den Ältesten von Juda und sprechet: Warum
wollt ihr die letzten sein, den König in sein Haus zurückzuführen? Denn die
Rede des ganzen Israel ist zum König in sein Haus gekommen.
12. Meine Brüder seid ihr, ihr seid mein Gebein und mein
Fleisch; und warum wollt ihr die letzten sein, den König zurückzuführen?
13. Und zu Amasa sollt ihr sagen: Bist du nicht mein
Gebein und mein Fleisch? So soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn du nicht
alle Tage Heeroberster vor mir sein sollst an Joabs Statt!
14. Und er neigte das Herz aller Männer von Juda wie eines
Mannes Herz; und sie entboten dem Könige: Kehre zurück, du und alle deine
Knechte.
15. Und der König kehrte zurück und kam bis an den Jordan;
und Juda kam nach Gilgal, dem König entgegen, um den König über den Jordan zu
führen.
16. Da eilte Simei, der Sohn Geras, der Benjaminiter, der
von Bachurim war, und kam mit den Männern von Juda herab, dem König David
entgegen;
17. und mit ihm waren tausend Mann von Benjamin, und Ziba,
der Diener des Hauses Sauls, und seine fünfzehn Söhne und seine zwanzig Knechte
mit ihm; und sie zogen über den Jordan, dem König entgegen.
18. (Eine Fähre aber fuhr über, um das Haus des Königs
hinüberzuführen und zu tun, was gut war in seinen Augen.) Und Simei, der Sohn
Geras, fiel vor dem König nieder, als er im Begriff stand, über den Jordan zu
fahren.
19. Und er sprach zu dem König: Mein Herr wolle mir keine
Verschuldung zurechnen; und gedenke nicht, wie dein Knecht sich vergangen hat
an dem Tage, da mein Herr, der König, aus Jerusalem zog, daß der König es zu
Herzen nehme!
20. Denn dein Knecht weiß wohl, daß ich gesündigt habe.
Und siehe, ich bin heute gekommen, der erste vom ganzen Hause Joseph, um
hinabzugehen, meinem Herrn, dem König, entgegen.
21. Und Abisai, der Sohn der Zeruja, antwortete und
sprach: Sollte nicht Simei dafür getötet werden, daß er dem Gesalbten Jahwes
geflucht hat?
22. Aber David sprach: Was haben wir miteinander zu
schaffen, ihr Söhne der Zeruja, daß ihr mir heute zu Widersachern werdet?
Sollte heute ein Mann in Israel getötet werden? Denn weiß ich nicht, daß ich
heute König bin über Israel?
23. Und der König sprach zu Simei: Du sollst nicht
sterben! Und der König schwur ihm.
24. Und Mephiboseth, der Sohn Sauls, kam herab, dem König
entgegen. Und er hatte seine Füße nicht gereinigt und seinen Bart nicht gemacht
und seine Kleider nicht gewaschen von dem Tage an, da der König weggegangen
war, bis zu dem Tage, da er in Frieden einzog.
25. Und es geschah, als Jerusalem dem König entgegenkam,
da sprach der König zu ihm: Warum bist du nicht mit mir gezogen, Mephiboseth?
Und er sprach:
26. Mein Herr König! Mein Knecht hat mich betrogen; denn
dein Knecht sprach: Ich will mir den Esel satteln und darauf reiten und mit dem
König ziehen, denn dein Knecht ist lahm;
27. und er hat deinen Knecht bei meinem Herrn, dem König
verleumdet. Aber mein Herr, der König, ist wie ein Engel Gottes: So tue, was
gut ist in deinen Augen.
28. Denn das ganze Haus meines Vaters war nichts anderes
als Männer des Todes vor meinem Herrn, dem König; und doch hast du deinen
Knecht unter die gesetzt, welche an deinem Tische essen. Und was für ein Recht
habe ich noch? Und um was hätte ich noch zum König zu schreien?
29. Und der König sprach zu ihm: Warum redest du noch von
deinen Sachen? Ich sage: Du und Ziba, ihr sollt die Felder teilen.
30. Da sprach Mephiboseth zu dem König: Er mag auch das
Ganze nehmen, nachdem mein Herr, der König, in Frieden in sein Haus gekommen
ist.
31. Und Barsillai, der Gileaditer, kam von Rogelim herab
und ging mit dem König über den Jordan, um ihn über den Jordan zu geleiten.
32. Barsillai war aber sehr alt, ein Mann von achtzig
Jahren; und er hatte den König versorgt, als er zu Machanaim weilte, denn er
war ein sehr reicher Mann.
33. Und der König sprach zu Barsillai: Gehe du mit mir hinüber,
und ich will dich bei mir versorgen zu Jerusalem.
34. Und Barsillai sprach zu dem König: Wie viel sind noch
der Tage meiner Lebensjahre, daß ich mit dem König nach Jerusalem hinaufziehen
sollte?
35. Ich bin heute achtzig Jahre alt; kann ich Gutes und
Schlechtes unterscheiden? Oder kann dein Knecht schmecken, was ich esse und was
ich trinke? Oder kann ich noch auf die Stimme der Sänger und der Sängerinnen
horchen? Und warum sollte dein Knecht meinem Herrn, dem König, noch zur Last
sein?
36. Dein Knecht würde nur auf kurze Zeit mit dem König
über den Jordan gehen; und warum sollte der König mir diese Vergeltung
erweisen?
37. Laß doch deinen Knecht zurückkehren, daß ich in meiner
Stadt sterbe, bei dem Grabe meines Vaters und meiner Mutter. Aber siehe, hier
ist dein Knecht Kimham: Er möge mit meinem Herrn, dem König, hinübergehen; und
tue ihm, was gut ist in deinen Augen.
38. Und der König sprach: Kimham soll mit mir
hinübergehen, und ich will ihm tun, was gut ist in deinen Augen; und alles, was
du von mir begehren wirst, will ich für dich tun.
39. Und alles Volk ging über den Jordan, und auch der
König ging hinüber. Und der König küßte Barsillai und segnete ihn; und er
kehrte an seinen Ort zurück.
40. Und der König ging hinüber nach Gilgal, und Kimham
ging mit ihm hinüber. Und alles Volk von Juda, und auch die Hälfte des Volkes
von Israel, führte den König hinüber.
41. Und siehe, alle Männer von Israel kamen zu dem König
und sprachen zu dem König: Warum haben unsere Brüder, die Männer von Juda, dich
weggestohlen und den König und sein Haus und alle Männer Davids mit ihm über
den Jordan geführt?
42. Und alle Männer von Juda antworteten den Männern von
Israel: Weil der König mir nahe steht; und warum bist du denn über diese Sache
erzürnt? Haben wir etwa von dem König Nahrung empfangen, oder hat er uns irgend
ein Geschenk gemacht?
43. Aber die Männer von Israel antworteten den Männern von
Juda und sprachen: Ich habe zehn Teile an dem König, und habe auch an David
mehr Anrecht als du; und warum hast du mich gering geachtet? Und ist nicht mein
Wort das erste gewesen, meinen König zurückzuführen? Und das Wort der Männer
von Juda war härter als das Wort der Männer von Israel.
2. Samuel 20
1.
Und daselbst war
zufällig ein Mann Belials, sein Name war Scheba, der Sohn Bikris, ein
Benjaminiter; und er stieß in die Posaune und sprach: Wir haben kein Teil an
David und kein Erbteil an dem Sohne Isais! Ein jeder zu seinen Zelten, Israel!
2.
Da zogen alle
Männer von Israel von David hinweg, Scheba, dem Sohne Bikris, nach. Die Männer
von Juda aber hingen ihrem König an, vom Jordan bis Jerusalem.
3.
Und David kam
nach seinem Hause, nach Jerusalem. Und der König nahm die zehn Kebsweiber, die
er zurückgelassen hatte, um das Haus zu bewahren, und tat sie in Gewahrsam und
versorgte sie; er ging aber nicht zu ihnen ein; und sie waren eingeschlossen
bis zum Tage ihres Todes, als Witwen lebend.
4.
Und der König
sprach zu Amasa: Berufe mir die Männer von Juda binnen drei Tagen, und stelle
dich selbst hier ein.
5.
Und Amasa ging
hin, Juda zu berufen; aber er verzog über die bestimmte Zeit, die er ihm
bestimmt hatte.
6.
Da sprach David
zu Abisai: Nun wird uns Scheba, der Sohn Bikris, mehr Übles tun als Absalom.
Nimm du die Knechte deines Herrn und jage ihm nach, ob er nicht feste Städte
für sich gefunden und sich unseren Augen entzogen hat.
7.
Da zogen die
Männer Joabs aus, ihm nach, und die Kerethiter und die Pelethiter und alle die
Helden; und sie zogen aus von Jerusalem, um Scheba, dem Sohne Bikris,
nachzujagen.
8.
Sie waren bei dem
großen Steine, der zu Gibeon ist, da kam Amasa ihnen entgegen. Und Joab war mit
seinem Waffenrock als seinem Gewande umgürtet, und darüber war der Gürtel des
Schwertes, das in seiner Scheide an seinen Lenden befestigt war; und als er
hervortrat, fiel es heraus.
9.
Und Joab sprach
zu Amasa: Geht es dir wohl, mein Bruder? Und Joab faßte mit der rechten Hand
Amasas Bart, um ihn zu küssen.
10. Amasa hatte aber nicht achtgegeben auf das Schwert,
das in Joabs Hand war; und Joab schlug ihn damit in den Bauch und schüttete
seine Eingeweide aus zur Erde, und gab ihm keinen zweiten Schlag; und er starb.
Joab aber und Abisai, sein Bruder, jagten Scheba, dem Sohne Bikris, nach.
11. Und ein Mann von den Knaben Joabs blieb bei Amasa
stehen und sprach: Wer Joab lieb hat und wer für David ist, folge Joab nach!
12. Amasa aber wälzte sich im Blute mitten auf der Straße;
und als der Mann sah, daß alles Volk stehen blieb, schaffte er Amasa von der
Straße auf das Feld und warf ein Oberkleid über ihn, da er sah, daß jeder, der
an ihn herankam, stehen blieb.
13. Als er von der Straße weggeschafft war, zog jedermann
vorüber, Joab nach, um Scheba, dem Sohne Bikris, nachzujagen.
14. Und er durchzog alle Stämme Israels nach Abel und
Beth-Maaka und ganz Berim; und sie versammelten sich und kamen ihm ebenfalls
nach.
15. Und sie kamen und belagerten ihn in Abel-Beth-Maaka,
und sie schütteten einen Wall gegen die Stadt auf, so daß derselbe an der
Vormauer stand; und alles Volk, das mit Joab war, unterwühlte die Mauer, um sie
zu stürzen.
16. Da rief ein kluges Weib aus der Stadt: Höret höret!
Sprechet doch zu Joab: Nahe hierher, daß ich zu dir rede!
17. Und er näherte sich ihr. Und das Weib sprach: Bist du
Joab? Und er sprach: Ich bin's. Und sie sprach zu ihm: Höre die Worte deiner
Magd! Und er sprach: Ich höre.
18. Und sie sprach und sagte: Früher pflegte man zu
sprechen und zu sagen: Man frage nur in Abel; und so war man fertig.
19. Ich bin von den Friedsamen, den Getreuen Israels; du
suchst eine Stadt und Mutter in Israel zu töten. Warum willst du das Erbteil
Jahwes verschlingen?
20. Und Joab antwortete und sprach: Fern, fern sei es von
mir, daß ich verschlingen und daß ich verderben sollte! Die Sache ist nicht
also;
21. sondern ein Mann vom Gebirge Ephraim, sein Name ist
Scheba, der Sohn Bikris, hat seine Hand wider den König, wider David, erhoben;
ihn allein gebet heraus, so will ich von der Stadt abziehen. Und das Weib
sprach zu Joab: Siehe, sein Kopf soll dir über die Mauer zugeworfen werden.
22. Und das Weib kam zu dem ganzen Volke mit ihrer
Klugheit; und sie hieben Scheba, dem Sohne Bikris, den Kopf ab und warfen ihn
Joab zu. Und er stieß in die Posaune, und sie zerstreuten sich von der Stadt
hinweg, ein jeder nach seinen Zelten; und Joab kehrte zu dem König nach
Jerusalem zurück.
23. Und Joab war über das ganze Heer Israels; und Benaja,
der Sohn Jojadas, war über die Kerethiter und über die Pelethiter;
24. und Adoram war über die Fron; und Josaphat, der Sohn
Ahiluds, war Geschichtsschreiber;
25. und Scheja war Schreiber; und Zadok und Abjathar waren
Priester;
26. und auch Ira, der Jairiter, war Krondiener Davids.
2. Samuel 21
1.
Und es war Hungersnot
in den Tagen Davids drei Jahre, Jahr auf Jahr. Und David suchte das Angesicht
Jahwes; und Jahwe sprach: Es ist wegen Sauls und wegen des Bluthauses, weil er
die Gibeoniter getötet hat.
2.
Da berief der
König die Gibeoniter und redete zu ihnen. (Die Gibeoniter waren aber nicht von
den Kindern Israel, sondern von dem Reste der Amoriter; und die Kinder Israel
hatten ihnen geschworen; Saul aber suchte sie zu erschlagen, da er für die
Kinder Israel und Juda eiferte.)
3.
Und David sprach
zu den Gibeonitern: Was soll ich für euch tun, und womit soll ich Sühnung tun,
daß ihr das Erbteil Jahwes segnet?
4.
Und die
Gibeoniter sprachen zu ihm: Es ist uns nicht um Silber und Gold zu tun betreffs
Sauls und betreffs seines Hauses, und es ist uns nicht darum zu tun, jemand in
Israel zu töten. Und er sprach: Was ihr saget, will ich für euch tun.
5.
Da sprachen sie
zu dem König: Der Mann, der uns vernichtet hat, und der wider uns sann, daß wir
vertilgt würden, um nicht mehr zu bestehen in allen Grenzen Israels: -
6.
Man gebe uns
sieben Männer von seinen Söhnen, daß wir sie dem Jahwe aufhängen zu Gibea
Sauls, des Erwählten Jahwes. Und der König sprach: Ich will sie geben.
7.
Aber der König
verschonte Mephiboseth, den Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, um des Schwures
Jahwes willen, der zwischen ihnen war, zwischen David und Jonathan, dem Sohne
Sauls.
8.
Und der König
nahm die beiden Söhne Rizpas, der Tochter Ajas, die sie dem Saul geboren hatte,
Armoni und Mephiboseth, und die fünf Söhne Michals, der Tochter Sauls, die sie
dem Adriel geboren hatte, dem Sohne Barsillais, des Meholathiters,
9.
und er gab sie in
die Hand der Gibeoniter; und sie hängten sie auf dem Berge vor Jahwe auf. Und
es fielen die sieben zugleich, und sie wurden getötet in den ersten Tagen der
Ernte, im Anfang der Gerstenernte.
10. Da nahm Rizpa, die Tochter Ajas, Sacktuch, und
breitete es sich aus auf dem Felsen, vom Anfang der Ernte an, bis das Wasser
vom Himmel über sie troff; und sie ließ das Gevögel des Himmels nicht auf ihnen
ruhen bei Tage, noch das Getier des Feldes bei Nacht.
11. Und es wurde David berichtet, was Rizpa, die Tochter
Ajas, das Kebsweib Sauls, getan hatte.
12. Da ging David hin und nahm von den Bürgern von
Jabes-Gilead die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonathan, welche
sie von dem Marktplatze zu Beth-Schan heimlich weggenommen, wo die Philister
sie aufgehängt hatten an dem Tage, da die Philister Saul schlugen auf dem
Gilboa.
13. Und er brachte die Gebeine Sauls und die Gebeine
seines Sohnes Jonathan von dannen herauf; und man sammelte die Gebeine der
Gehängten,
14. und begrub sie bei den Gebeinen Sauls und Jonathans,
seines Sohnes, im Lande Benjamin, zu Zela, im Begräbnis seines Vaters Kis; und
man tat alles, was der König geboten hatte. Und danach ließ Gott sich für das
Land erbitten.
15. Und wiederum entstand ein Streit der Philister mit
Israel. Und David zog hinab, und seine Knechte mit ihm, und sie stritten mit
den Philistern.
16. Und David war ermattet; und Jischbi-Benob, der von den
Söhnen des Rapha war (das Gewicht seiner Lanzenspitze war dreihundert Sekel Erz
an Gewicht, und er war neu gerüstet), gedachte David zu erschlagen.
17. Aber Abisai, der Sohn der Zeruja, kam ihm zu Hilfe und
schlug den Philister und tötete ihn. Damals schwuren die Männer Davids ihm zu
und sprachen: Du sollst nicht mehr mit uns ausziehen zum Streit, daß du die
Leuchte Israels nicht auslöschest!
18. Und es geschah hernach, da begann wiederum der Streit
mit den Philistern, zu Gob. Damals erschlug Sibbekai, der Huschathiter, den
Saph, der von den Söhnen des Rapha war.
19. Und wiederum begann der Streit mit den Philistern, zu
Gob. Und Elchanan, der Sohn Jaare-Orgims, der Bethlehemiter, erschlug Goliath,
den Gathiter; und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum.
20. Und wiederum entstand ein Streit zu Gath. Da war ein
Mann von großer Länge, und er hatte je sechs Finger an seinen Händen und je
sechs Zehen an seinen Füßen, vierundzwanzig an der Zahl; und auch er war dem
Rapha geboren worden.
21. Und er höhnte Israel; und Jonathan, der Sohn Schimeas,
des Bruders Davids, erschlug ihn.
22. Diese vier wurden dem Rapha zu Gath geboren; und sie
fielen durch die Hand Davids und durch die Hand seiner Knechte.
2. Samuel 22
1.
Und David redete
zu Jahwe die Worte dieses Liedes an dem Tage, da Jahwe ihn aus der Hand aller
seiner Feinde und aus der Hand Sauls errettet hatte; und er sprach:
2.
Jahwe ist mein
Fels und meine Burg und mein Erretter.
3.
Gott ist mein
Fels, auf ihn werde ich trauen, mein Schild und das Horn meines Heils, meine
hohe Feste und meine Zuflucht. Mein Retter, von Gewalttat wirst du mich retten!
4.
Ich werde Jahwe
anrufen, der zu loben ist, und ich werde gerettet werden von meinen Feinden.
5.
Denn mich
umfingen die Wogen des Todes, die Ströme Belials erschreckten mich;
6.
die Bande des
Scheols umringten mich, es ereilten mich die Fallstricke des Todes.
7.
In meiner
Bedrängnis rief ich zu Jahwe, und ich rief zu meinem Gott; und er hörte aus
seinem Tempel meine Stimme, und mein Schrei kam in seine Ohren.
8.
Da wankte und
bebte die Erde; die Grundfesten des Himmels zitterten und wankten, weil er
entbrannt war.
9.
Rauch stieg auf
von seiner Nase, und Feuer fraß aus seinem Munde; glühende Kohlen brannten aus
ihm.
10. Und er neigte die Himmel und fuhr hernieder, und
Dunkel war unter seinen Füßen.
11. Und er fuhr auf einem Cherub und flog daher, und er
erschien auf den Fittichen des Windes.
12. Und Finsternis machte er rings um sich her zum Gezelt,
Sammlung der Wasser, dichtes Himmelsgewölk.
13. Aus dem Glanze vor ihm brannten feurige Kohlen.
14. Es donnerte Jahwe vom Himmel her, und der Höchste ließ
seine Stimme erschallen.
15. Und er schoß Pfeile und zerstreute sie, seinen Blitz,
und verwirrte sie.
16. Da wurden gesehen die Betten des Meeres, aufgedeckt
die Grundfesten des Erdkreises durch das Schelten Jahwes, vor dem Schnauben des
Hauches seiner Nase.
17. Er streckte seine Hand aus von der Höhe, er nahm mich,
er zog mich aus großen Wassern;
18. Er errettete mich von meinem starken Feinde, von
meinen Hassern; denn sie waren mächtiger als ich.
19. Sie ereilten mich am Tage meines Unglücks, aber Jahwe
ward mir zur Stütze.
20. Und er führte mich heraus ins Weite, er befreite mich,
weil er Lust an mir hatte.
21. Jahwe vergalt mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der
Reinheit meiner Hände erstattete er mir.
22. Denn ich habe bewahrt die Wege Jahwes, und bin von
meinem Gott nicht frevelhaft abgewichen.
23. Denn alle seine Rechte waren vor mir, und seine
Satzungen-ich bin nicht davon gewichen;
24. Und ich war vollkommen gegen ihn und hütete mich vor
meiner Ungerechtigkeit.
25. Und Jahwe erstattete mir nach meiner Gerechtigkeit,
nach meiner Reinheit vor seinen Augen.
26. Gegen den Gütigen erzeigst du dich gütig, gegen den
vollkommenen Mann erzeigst du dich vollkommen;
27. gegen den Reinen erzeigst du dich rein, und gegen den
Verkehrten erzeigst du dich entgegenstreitend.
28. Und du wirst retten das elende Volk; aber deine Augen
sind wider die Hoffärtigen, die du erniedrigen wirst.
29. Denn du bist meine Leuchte, Jahwe; und Jahwe erhellt
meine Finsternis.
30. Denn mit dir werde ich gegen eine Schar anrennen, mit
meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen.
31. Gott-sein Weg ist vollkommen; Jahwes Wort ist
geläutert; ein Schild ist er allen, die auf ihn trauen.
32. Denn wer ist Gott, außer Jahwe, und wer ein Fels,
außer unserem Gott?
33. Gott ist meine starke Feste, und er lenkt vollkommen
meinen Weg.
34. Er macht meine Füße denen der Hindinnen gleich, und stellt
mich hin auf meine Höhen.
35. Er lehrt meine Hände den Streit, und meine Arme
spannen den ehernen Bogen.
36. Und du gabst mir den Schild deines Heils, und deine
Herablassung machte mich groß.
37. Du machtest Raum meinen Schritten unter mir, und meine
Knöchel haben nicht gewankt.
38. Meinen Feinden jagte ich nach und vertilgte sie; und
ich kehrte nicht um, bis sie aufgerieben waren.
39. Und ich rieb sie auf und zerschmetterte sie; und sie
standen nicht wieder auf, und sie fielen unter meine Füße.
40. Und du umgürtetest mich mit Kraft zum Streit, beugtest
unter mich, die wider mich aufstanden.
41. Und du gabst mir den Rücken meiner Feinde; meine
Hasser, ich vernichtete sie.
42. Sie blickten umher, und kein Retter war da-zu Jahwe,
und er antwortete ihnen nicht.
43. Und ich zermalmte sie wie Staub der Erde; wie
Straßenkot zertrat, zerstampfte ich sie.
44. Und du errettetest mich aus den Streitigkeiten meines
Volkes; du bewahrtest mich auf zum Haupte der Nationen; ein Volk, das ich nicht
kannte, dient mir.
45. Die Söhne der Fremde unterwarfen sich mir mit
Schmeichelei; beim Hören des Ohres gehorchten sie mir.
46. Die Söhne der Fremde sanken hin und zitterten hervor
aus ihren Schlössern.
47. Jahwe lebt, und gepriesen sei mein Fels! Und erhoben
werde der Gott, der Fels meines Heils!
48. Der Gott, der mir Rache gab und die Völker unter mich
niederwarf;
49. und der mich herausführte aus der Mitte meiner Feinde.
Ja, du erhöhtest mich über die, welche wider mich aufstanden, von dem Manne der
Gewalttat befreitest du mich.
50. Darum, Jahwe, will ich dich preisen unter den Nationen
und Psalmen singen deinem Namen,
51. Dich, der groß macht die Rettungen seines Königs, und
Güte erweist seinem Gesalbten, David und seinem Samen ewiglich.
2. Samuel 23
1.
Und dies sind die
letzten Worte Davids: Es spricht David, der Sohn Isais, und es spricht der
hochgestellte Mann, der Gesalbte des Gottes Jakobs und der Liebliche in
Gesängen Israels:
2.
Der Geist Jahwes
hat durch mich geredet, und sein Wort war auf meiner Zunge.
3.
Es hat gesprochen
der Gott Israels, der Fels Israels zu mir geredet: Ein Herrscher unter den
Menschen, gerecht, ein Herrscher in Gottesfurcht;
4.
und er wird sein
wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken: Von
ihrem Glanze nach dem Regen sproßt das Grün aus der Erde.
5.
Obwohl mein Haus
nicht also ist bei Gott, so hat er mir doch einen ewigen Bund gesetzt, geordnet
in allem und verwahrt; denn dies ist all meine Rettung und all mein Begehr,
obwohl er es nicht sprossen läßt!
6.
Aber die Söhne
Belials sind allesamt wie Dornen, die man wegwirft; denn mit der Hand faßt man
sie nicht an;
7.
und der Mann, der
sie anrührt, versieht sich mit Eisen und Speeresschaft; und mit Feuer werden
sie gänzlich verbrannt an ihrer Stätte. -
8.
Dies sind die
Namen der Helden, welche David hatte: Joscheb-Baschebeth, der Tachkemoniter,
das Haupt der Anführer; er...Adino, der Ezniter, war wider achthundert, die er
auf einmal erschlug.
9.
Und nach ihm
Eleasar, der Sohn Dodos, der Sohn eines Achochiters; er war unter den drei
Helden mit David, als sie die Philister verhöhnten, die daselbst zum Streit
versammelt waren, und als die Männer von Israel wegzogen.
10. Selbiger machte sich auf und schlug unter den
Philistern, bis seine Hand ermüdete und seine Hand am Schwerte klebte; und
Jahwe schaffte an jenem Tage eine große Rettung. Das Volk aber kehrte um, ihm
nach, nur um zu plündern.
11. Und nach ihm Schamma, der Sohn Ages, des Harariters.
Und die Philister versammelten sich zu einer Schar; und es war daselbst ein
Ackerstück voll Linsen; das Volk aber floh vor den Philistern.
12. Da stellte er sich mitten auf das Stück und rettete es
und schlug die Philister; und Jahwe schaffte eine große Rettung.
13. Und drei von den dreißig Häuptern gingen hinab und
kamen zur Erntezeit zu David, in die Höhle Adullam; und eine Schar der
Philister lagerte im Tale Rephaim.
14. David war aber damals auf der Bergfeste, und eine
Aufstellung der Philister war damals zu Bethlehem.
15. Und David hatte ein Gelüste und sprach: Wer wird mich
mit Wasser tränken aus der Zisterne von Bethlehem, die am Tore ist?
16. Da brachen die drei Helden durch das Lager der
Philister und schöpften Wasser aus der Zisterne von Bethlehem, die am Tore ist,
und trugen und brachten es zu David. Aber er wollte es nicht trinken und goß es
aus als Trankopfer dem Jahwe;
17. und er sprach: Fern sei es von mir, Jahwe, daß ich
solches tue! Sollte ich das Blut der Männer trinken, die mit Gefahr ihres
Lebens hingegangen sind? Und er wollte es nicht trinken. Das taten die drei
Helden.
18. Und Abisai, der Bruder Joabs, der Sohn der Zeruja, war
ein Haupt der Drei. Und er schwang seinen Speer über dreihundert, die er
erschlug; und er hatte einen Namen unter den Dreien.
19. War er vor den Dreien nicht geehrt, so daß er ihr
Oberster wurde? Aber an die ersten Drei reichte er nicht.
20. Und Benaja, der Sohn Jojadas, der Sohn eines tapferen
Mannes, groß an Taten, von Kabzeel; selbiger erschlug zwei Löwen von Moab. Und
er stieg hinab und erschlug den Löwen in der Grube an einem Schneetage.
21. Und er war es, der einen ägyptischen Mann erschlug,
einen stattlichen Mann. Und der Ägypter hatte einen Speer in der Hand; er aber
ging zu ihm hinab mit einem Stabe, und riß dem Ägypter den Speer aus der Hand
und tötete ihn mit seinem eigenen Speere.
22. Das tat Benaja, der Sohn Jojadas; und er hatte einen
Namen unter den drei Helden.
23. Vor den Dreißigen war er geehrt, aber an die ersten
Drei reichte er nicht. Und David setzte ihn in seinen geheimen Rat.
24. Asael, der Bruder Joabs, war unter den Dreißig;
Elchanan, der Sohn Dodos, von Bethlehem;
25. Schamma, der Haroditer; Elika, der Haroditer;
26. Helez, der Paltiter; Ira, der Sohn Ikkesch', der
Tekoiter;
27. Abieser, der Anathothiter; Mebunnai, der Huschathiter;
28. Zalmon, der Achochiter; Maharai, der Netophatiter;
29. Heleb, der Sohn Baanas, der Netophatiter; Ittai, der
Sohn Ribais, von Gibea der Kinder Benjamin;
30. Benaja, der Pirhathoniter; Hiddai, von den Bächen
Gaasch;
31. Abi-Albon, der Arbathiter; Asmaweth, der Barchumiter;
32. Eljachba, der Schaalboniter; Bne-Jaschen; Jonathan;
33. Schamma, der Harariter; Achiam, der Sohn Scharars, der
Arariter;
34. Eliphelet, der Sohn Achasbais, des Sohnes des
Maakathiters; Eliam, der Sohn Ahitophels, der Giloniter;
35. Hezrai, der Karmeliter, Paarai, der Arbiter;
36. Jigal, der Sohn Nathans, von Zoba; Bani, der Gaditer;
37. Zelek, der Ammoniter; Nacharai, der Beerothiter, der
Waffenträger Joabs, des Sohnes der Zeruja;
38. Ira, der Jithriter; Gareb, der Jithriter;
39. Urija, der Hethiter: in allem siebenunddreißig.
2. Samuel 24
1.
Und der Zorn
Jahwes entbrannte abermals wider Israel; und er reizte David wider sie, indem
er sprach: Gehe hin, zähle Israel und Juda!
2.
Da sprach der
König zu Joab, dem Heerobersten, der bei ihm war: Gehe doch umher durch alle
Stämme Israels, von Dan bis Beerseba, und musterte das Volk, damit ich die Zahl
des Volkes wisse.
3.
Und Joab sprach
zu dem König: Es möge Jahwe, dein Gott, zu dem Volke, so viele ihrer auch sind,
hundertmal hinzufügen, während die Augen meines Herrn, des Königs, es sehen!
Aber warum hat mein Herr, der König, Gefallen an dieser Sache?
4.
Aber das Wort des
Königs blieb fest gegen Joab und gegen die Obersten des Heeres. Und Joab und
die Obersten des Heeres zogen aus vor dem König, um das Volk Israel zu mustern.
5.
Und sie gingen
über den Jordan und lagerten sich zu Aroer, rechts von der Stadt, die mitten im
Flußtale von Gad liegt, und nach Jaser hin.
6.
Und sie kamen
nach Gilead und in das Land Tachtim-Hodschi; und sie kamen nach Dan-Jaan und in
die Umgegend von Zidon;
7.
und sie kamen zu
der festen Stadt Zor und zu allen Städten der Hewiter und der Kanaaniter; und
sie zogen hinaus in den Süden von Juda nach Beerseba.
8.
Und sie zogen umher
durch das ganze Land, und kamen am Ende von neun Monaten und zwanzig Tagen nach
Jerusalem zurück.
9.
Und Joab gab die
Zahl des gemusterten Volkes dem König an; und es waren in Israel
achthunderttausend Kriegsmänner, die das Schwert zogen, und der Männer von Juda
fünfhunderttausend Mann.
10. Aber dem David schlug sein Herz, nachdem er das Volk
gezählt hatte; und David sprach zu Jahwe: Ich habe sehr gesündigt in dem, was
ich getan habe; und nun, Jahwe, laß doch die Ungerechtigkeit deines Knechtes
vorübergehen, denn ich habe sehr töricht gehandelt!
11. Und als David am Morgen aufstand, da geschah das Wort
Jahwes zu Gad, dem Propheten, dem Seher Davids, indem er sprach:
12. Gehe hin und rede zu David: So spricht Jahwe:
Dreierlei lege ich dir vor; wähle dir eines davon, daß ich es dir tue.
13. Und Gad kam zu David und tat es ihm kund und sprach zu
ihm: Sollen dir sieben Jahre Hungersnot in dein Land kommen? Oder willst du
drei Monate vor deinen Feinden fliehen, indem sie dir nachjagen? Oder soll drei
Tage Pest in deinem Lande sein? Nun wisse und sieh, was für eine Antwort ich
dem zurückbringen soll, der mich gesandt hat.
14. Und David sprach zu Gad: Mir ist sehr angst! Mögen wir
doch in die Hand Jahwes fallen, denn seine Erbarmungen sind groß; aber in die
Hand der Menschen laß mich nicht fallen!
15. Da sandte Jahwe eine Pest unter Israel, vom Morgen an
bis zur bestimmten Zeit; und es starben von dem Volke, von Dan bis Beerseba,
siebzigtausend Mann.
16. Und als der Engel seine Hand gegen Jerusalem
ausstreckte, um es zu verderben, da reute Jahwe des Übels, und er sprach zu dem
Engel, der unter dem Volke verderbte: Genug! Ziehe jetzt deine Hand ab. Der
Engel Jahwes war aber bei der Tenne Arawnas, des Jebusiters.
17. Und als David den Engel sah, der unter dem Volke
schlug, sprach er zu Jahwe und sagte: Siehe, ich habe gesündigt, und ich habe
verkehrt gehandelt; aber diese Schafe, was haben sie getan? Es sei doch deine
Hand wider mich, und wider das Haus meines Vaters!
18. Und Gad kam zu David an selbigem Tage und sprach zu
ihm: Gehe hinauf, errichte Jahwe einen Altar auf der Tenne Arawnas, des
Jebusiters.
19. Und David ging hinauf, nach dem Worte Gads, so wie
Jahwe geboten hatte.
20. Und Arawna blickte hin und sah den König und seine
Knechte zu sich herüberkommen; da ging Arawna hinaus und beugte sich vor dem
König nieder, mit seinem Antlitz zur Erde.
21. Und Arawna sprach: Warum kommt mein Herr, der König,
zu seinem Knechte? Und David sprach: Die Tenne von dir zu kaufen, um Jahwe
einen Altar zu bauen, damit die Plage von dem Volke abgewehrt werde.
22. Da sprach Arawna zu David: Mein Herr, der König, nehme
und opfere, was gut ist in seinen Augen; siehe, die Rinder sind zum Brandopfer,
und die Dreschwagen und die Geschirre der Rinder zum Holz:
23. alles das, o König, gibt Arawna dem König. Und Arawna
sprach zu dem König: Jahwe, dein Gott, nehme dich wohlgefällig an!
24. Aber der König sprach zu Arawna: Nein, sondern kaufen
will ich es von dir um einen Preis, und ich will Jahwe, meinem Gott, nicht
umsonst Brandopfer opfern. Und David kaufte die Tenne und die Rinder um fünfzig
Sekel Silber.
25. Und David baute daselbst Jahwe einen Altar, und
opferte Brandopfer und Friedensopfer. Und Jahwe ließ sich für das Land
erbitten, und die Plage wurde von Israel abgewehrt.