Prof. Dr. Werner Gitt

Ein Auszug aus dem Buch: „Fragen, die immer wieder gestellt werden“

16. Auflage

 

Sie reden hier so zu uns als hätte Gott selbst Sie hierher geschickt. Wie kommen Sie dazu? (während eines Vortrags in einer JVA)

 

Ich freue mich, dass Sie diese Frage so herausfordernd gestellt haben, denn es ist gut, wenn wir auch hierüber Re­chenschaft ablegen. Sie werden Ihr Leben lang vergeblich warten, wenn Sie die Evangeliumsbotschaft durch einen En­gel vorn Himmel verkündigt haben wollen. Das Heil hat Gott selbst in Jesus Christus erwirkt; die Verkündigung aber hat er Menschen anvertraut. Es ist der Wille Gottes, dass Jün­ger Jesu die Aufgabe wahrnehmen, auch andere Menschen zu Jüngern zu machen und sie biblisch zu unterweisen (Matthäus 28, 19-20). So dürfen wir im Namen des Herrn, der Him­mel und Erde gemacht hat, auftreten, „denn wir sind Got­tes Mitarbeiter" (1. Korinther 3, 9). Zu dieser Mitarbeit sind alle an Jesus Christus Gläubigen aufgerufen, und wir werden eines Tages danach beurteilt werden, was wir mit diesem anvertrauten Evangelium erwirkt haben (Lukas 19, 11-27). Der höchste im Ausland akkreditierte Vertreter einer Regierung ist der Botschafter. Er ist bevollmächtigt, beglaubigt und gesandt, um vollgültig im Namen seiner Regierung aufzu­treten. Nicht weniger als in diesen hohen Stand eines Bot­schafters hat uns der Sohn Gottes bei der Evangeliumsver­kündigung gestellt, denn im Neuen Testament heißt es ausdrücklich: „So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott vermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott!" (2. Korinther 5, 20). Jesus sagt in Lukas 10, 16: „Wer euch hört, der hört mich." Unse­re Legitimation ist also keine selbst ernannte, sondern eine von Gott autorisierte.