Prof.
Dr. Werner Gitt
Ein
Auszug aus dem Buch: „Fragen, die immer wieder gestellt werden“
16.
Auflage
Die Ankündigung des Kommens Jesu in diese Welt gehört
zu den markantesten prophetischen Aussagen. In detaillierter Weise sagt das AT
seinen Geburtsort Bethlehem (Micha 5, 1 \ Lukas 2, 4), seine Abstammungslinie
(2. Samuel 7, 16 \ Matthäus 1, 1-17), die gleichzeitige Sohnschaft Gottes
(Psalm 2, 7; 2. Samuel 7, 14 \ Hebräer 1, 5) und des Menschen (Daniel 7, 13 \
Lukas 21, 27), sein Wirken (Jesaja 42, 7 \ Johannes 9), den Grund seiner
Sendung (Jesaja 53, 4-5 \ Markus 10, 45), den Verrat an ihm für 30 Silberlinge
(Sacharja 11, 12 \ Matthäus 26, 15), sein Leiden und Sterben am Kreuz (Psalm 22
\ Lukas 24, 26) sowie seine Auferstehung (Hosea 6, 2 \ Lukas 24, 46) voraus.
Durch den deutlichen Abstand von 400 Jahren zwischen dem letzten Buch des AT
und der neutestamentlichen Zeit bekommen die erfüllten Prophetien auf Christus
ihr besonders eindrückliches Gewicht hinsichtlich der oben gestellten Frage.
Auch außerbiblische Quellen bezeugen das Leben Jesu, wie z. B. der römische
Historiker Tacitus, der römische Hofbeamte Sueton unter dem Kaiser Hadrian, der
römische Statthalter von Bithynien in Kleinasien, Thallus u. a. Beispielhaft
sei hier ein Zitat des bekannten jüdischen Geschichtsschreibers Flavius
Josephus (geb. 37 n. Chr.) genannt: „Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser
Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der
Vollbringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen, die mit
Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an
sich. Er war der Christus. Und obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der
Vornehmsten unseres Volkes zum Kreuzestod verurteilte, wurden doch seine
früheren Anhänger nicht untreu. Denn er erschien ihnen am dritten Tage wieder
lebend, wie gottgesagte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge von
ihm vorher verkündigt hatten.“ (Jüdische Altertümer XVIII.3.3) Gott selbst bestätigt
Jesus als seinen Sohn (bei der Taufe: Matthäus 3, 17; auf dem Berg der
Verklärung: Markus 9, 7), und der Engel kündigt seine Geburt als Sohn des
Allerhöchsten an (Lukas 1, 32). Der Herr Jesus bekennt sich im Verhör vor dem
Hohen Rat, dem höchsten Regierungs- und Richterkollegium in Israel (= die
Hohenpriester, Ältesten und Schrift- gelehrten) unter Vorsitz des
Hohenpriesters Kaiphas (Matthäus 26, 63-64; Markus 14, 61-62; Lukas 22, 70) als
Gottes Sohn. Ebenso bezeugen die unterschiedlichsten Männer und Frauen der
Bibel Jesus als den Sohn Gottes:
Auch der Teufel weiß um Jesu Sohnschaft Gottes (Matthäus 4, 3+6), und die Dämonen müssen ihn als den Sohn Gottes anerkennen (Matthäus 8, 29). Dass Jesus der Sohn Gottes ist, war damals den Pharisäern und Hohenpriestern (Markus 14, 53-65) und auch dem aufgewiegelten Volk (Johannes 19,7) ein Anstoß, und ist bis heute Juden und Moslems ein Dorn im Auge. Er kann aber nicht unser Retter und Heiland sein, wenn er nur „Bruder“ (Schalom Ben Chorin), „Sohn unter Söhnen“ (Heinz Zahrnt), ein guter Mensch oder ein Sozialreformer war, sondern nur da- durch, dass er wirklich der Sohn des lebendigen Gottes ist (Matthäus 16, 16).