Prof. Dr. Werner Gitt

Ein Auszug aus dem Buch: „Fragen, die immer wieder gestellt werden“

16. Auflage

 

Ist zur Wiedergeburt ein äußeres Zeichen nötig?

 

Bekehrung und Wiedergeburt sind die beiden Voka­beln, die den Vorgang unserer Errettung beschreiben. Be­kehrung ist das, was der Mensch tut, und Wiedergeburt das, was Gott tut. Bekehrung ist somit die menschliche, Wiedergeburt die göttliche Seite ein und desselben Pro­zesses. In einem Nachtgespräch sagt Jesus zu Nikodemus: „Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen" (Johannes 3, 3). Die Wie­dergeburt ist also notwendig, um in den Himmel zu kom­men. Wiedergeborenwerden ist ebenso wie die natürliche Geburt ein passiver Vorgang. Bei der natürlichen Geburt kommen wir in dieses irdische Leben hinein und werden Bürger dieser Welt. Ebenso bekommen wir auch das Bür­gerrecht für den Himmel nur durch Geburt. Da wir alle schon einmal geboren sind, bezeichnet die Bibel diese zweite Geburt mit dem Anrecht auf das himmlische (ewige) Le­ben Wiedergeburt.

In der Buße kehren wir uns von dem alten sündigen Leben ab, und in der Bekehrung wenden wir uns Christus zu. Wer mit seinem ganzen Wesen diese Hinkehr zu Gott vollzieht, der wird zum Heimkehrer in den Himmel. Gott antwortet, indem er uns ein neues, ewiges Leben gibt; dieses ist unse­re Wiedergeburt. Mit einem äußeren Zeichen ist dieser Vor­gang nicht verbunden, jedoch wird der neue Lebensbezug durch die sichtbare Frucht des Geistes - Liebe, Friede, Ge­duld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit (Galater 5, 22-23) - bald offenbar werden.