DIE KIRCHE JESU
CHRISTI DER
HEILIGEN DER LETZTEN
TAGE
(MORMONEN)
I. GESCHICHTE UND AUSBREITUNG DER MORMONEN
1. Der Gründer Joseph Smith (1805-1844)
J. Smith wurde am
23.12.1805 in Sharon im US-Bundesstaat Vermont geboren. In einfachen Verhältnissen
aufwachsend erlebte er eine der großen nordamerikanischen Erweckungsbewegungen
anfangs des 19. Jahrhunderts mit. Als 14 Jähriger stand er vor der Frage, ob er
sich bei den Methodisten, bei den Presbyterianern oder bei den Baptisten
anschließen solle.
Als er in einem
Waldstück im Gebet zu Gott um Klarheit in dieser Sache rang, sah er plötzlich
in einer Vision zwei Gestalten in hellen Kleidern vor sich in der Luft. Smith
erhielt die Antwort sich nirgends anzuschließen.
Als er von seiner
Vision erzählte, erntete er überall Unverständnis, Spott - ja sogar Verfolgung.
1823 erschien ihm
abends im Bett der Engel Moroni. Er sagte, es sei ein Buch verwahrt, auf
goldenen Platten geschrieben, und darin sei ein Bericht über die früheren
Bewohner Amerikas und ihre Herkunft zu finden. Dabei seien zwei Steine - die
sogenannten Urim und Tummim
- mit deren Hilfe das Buch übersetzt werden könne. Am 22.09.1827 will Smith die
Platten auf einem Hügel im Staat New York von dem Engel Moroni in Empfang
genommen haben.
In der Folgezeit habe
Smith die ägyptischen und hebräischen Schriftzeichen von den Platten
abgeschrieben und übersetzt. Anschließend soll sie der Engel wieder abgeholt
haben.
Im Mai 1829 wollen
Joseph Smith und Oliver Cowdery von einem Engel das
"aaronitische Priestertum" übertragen
bekommen haben, später sogar von Petrus, Jakobus und Johannes das "melchisedekische Priestertum" am Ufer des Susquehanna.
Einmal sollen drei
Zeugen in einem Wald die goldenen Platten gezeigt bekommen haben (Oliver Cowdery, David Whitmer und Martin
Harris), ein anderes mal sogar acht Zeugen.
Am 6. April 1830
wurde im kleinen Kreis die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten
Tage" gegründet.
Die Verfolgung der
Mormonen hielt an. Am 27. Juni 1844 wurden Joseph Smith und sein Bruder Hyrum von einem bewaffneten Pöbelhaufen überfallen und erschossen.
2. Die Ausbreitung
Die Mormonen stehen
mit an der Spitze der am schnellsten wachsenden Kirchen der Welt. 1990 wurden
in fast 100 Ländern der Erde über fünf Millionen Mitglieder gezählt. In
Deutschland versammeln sich ca. 30.000 Mormonen in ca. 170 Gemeinden (die
meisten in größeren Städten).
Allerdings muß man
wissen, daß es in den USA über 30 verschiedene Mormonen-Kirchen gibt, die alle
behaupten, die einzig wahre Mormonenkirche zu sein ("Reorganisierte Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage"
- ihr gehörte Joseph Smith an - "Church
of Jesus Christ", "Church
of Christ Temle Lot", "Church of Jesus Christ of Latter-Day-Saints",
etc.)
II. L E H R E N D E
R M O R M O N E N
1. Die Offenbarungsquelle
a) die Bibel
* in der Bibel seien
Fehler
* die Bibel sei nicht
vollständig
* manche enthaltenen
Texte gehörten nicht in die Bibel
b) weitere
Offenbarungsquellen
* das Buch Mormon
Intensive und
gründliche Nachforschungen haben einwandfrei bewiesen, daß der eigentliche
Verfasser des Buches Mormon der presbyterianische Geistliche Salomon Spaulding ist. Das Manuskript seines Buches befand sich im
Verlag und wurde dort durch den Verlagsangestellten Sidney
Rigdon gestohlen (wie dieser später zugab) und
gelangte so in die Hände von Joseph Smith.
* weitere Bücher:
"Lehre und Bündnisse", "Die köstliche Perle", etc.
2. Die Lehre über Gott
a) Die Mormonen
lehren, daß es viele Götter gibt (Polytheismus)
---> Jesaja 45, 5:
"Ich bin der HErr,
und sonst keiner; außer mir ist kein Gott."
b) Die Mormonen
lehren, Gott sei "ein erhöhter Mensch".
"Wie der Mensch ist, war Gott einst;
wie
Gott ist, kann der Mensch einst werden."
Das Weltgesetz des
Fortschritts herrscht absolut, und selbst Gott ist ihm unterworfen.
c) Jesus Christus
Christus gilt als der
"älteste Bruder der Menschenkinder". Er lieferte den Menschen den
vollständigen Plan zur Erfüllung der Pflicht in der irdischen Fortschrittsschule.
d) Der Heilige Geist
wird bei der Taufe durch Untertauchen empfangen.
3. Die Lehre über den Menschen
"Der Mensch ist ein Gott im Keimzustand."
à Hinduismus, New Age!
Seine Sünde bestehe
nicht im Ungehorsam gegen Gott, sondern in der Empörung gegen die Grundsätze
des Fortschritts (Glaubensartikel 66).
4. Die Erlösungslehre der Mormonen
"Um selig zu
werden müssen wir an Jesus glauben und
die Gesetze und Verordnungen des Evangeliums befolgen"
(Glaubensbekenntnis).
Was lehrt die
Bibel?
* Römer 3, 23-24
* Epheser 2, 8-9
* Titus 3, 5-7
Zusätzliche lehren
die Mormonen (wie die Neuapostolische Kirche), daß bereits Verstorbene noch
Taufe und Versiegelung empfangen können (à
1. Korinther 15, 29).
Was lehrt die
Bibel?
à Hebräer 9, 27!
5. Die Jenseits-Lehre der Mormonen
Dem einzelnen
Gläubigen wird gemäß seines Fortschritts eine
entsprechende Seligkeit in Aussicht gestellt:
* die unterirdische
* die irdische (Mißverständnis
von Philipper 2, 8-11)
* die himmlische
Seligkeit
III. DIE LEBENSWEISE DER MORMONEN
- Die Pflege der
Familie steht im Mittelpunkt der mormonischen Frömmigkeit.
- Strenger
Lebenswandel: Verzicht auf Alkohol, Kaffee, Tee und Tabak
- große
missionarische Einsatzbereitschaft (im Jahr 2000 werden aufgrund der
missionarischen
Arbeit die meisten Mormonen außerhalb der USA leben)
- Vielweiberei
(Polygamie)
IV. BEURTEILUNG AUS BIBLISCHER SICHT
1. Die Mormonen scheitern an ihrer falschen Stellung zur
Heiligen Schrift
* Apostelgeschichte
17, 11 (...forschten täglich in den Schriften, ob es sich so verhielte)
* 1. Johannes 4, 1
(...Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister)
2. Die Mormonen scheitern an ihrer Menschengläubigkeit
* Psalm 118, 8
(...besser, auf den HErrn zu trauen, als sich auf
Menschen zu verlassen)
* Jeremia 17, 5
(...Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut....)
3. Die Mormonen scheitern an ihrer Werkgerechtigkeit
* Römer 4, 4-5
V. VERHALTEN GEGENÜBER MORMONEN
- die Autorität der
Mormonenschriften nicht anerkennen
- der Mormone soll
genau erklären, was er unter "Sünde" oder "Erlösung"
versteht
- keine
Gebetsgemeinschaft
- trotz
grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten freundlich bleiben
Literatur:
* Kurt Hutten "Seher, Grübler, Enthusiasten"
* Ernst-Martin Borst "Ein Wort an Mitglieder der Kirche Jesu
Christi der Heiligen der
Letzten Tage"
Wilfried
Plock, Mannheim 04/2000