Ein Gespräch in der Vorortbahn
„Quatsch!"
Ärgerlich knüllt
Herr A. seine Zeitung zusammen. Sein Nachbar schrickt ordentlich zusammen.
„Nanu? Was ist denn
Quatsch?"
„Ach, diese
blödsinnigen Osterbetrachtungen! Hören Sie bloß mal: ,Auferstehung! Der
Frühling ist da! Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, sagte der große Dichter
Goethe. Oberall feiert die Natur Auferstehung. Lieblicher rauschen die Bäche,
die Blümlein erwachen, die Vöglein kehren zurück. Es ist Ostern. Überall . .
.!' — ist das ein Quatsch!"
„Na, aber erlauben
Sie, das ist doch kein Quatsch! Wieso soll denn das Quatsch sein? Ist denn
Ostern vielleicht nicht das Fest der Auferstehung?"
„Ja, sicher! Aber
nicht um die Auferstehung in der Natur geht es, so herrlich sie ist, sondern um
die Auferstehung Jesu!"
„Na, aber erlauben
Sie: Was sagen Sie da? Ich höre wohl nicht recht. Auferstehung Jesu?!"
„Doch! Sie hören
recht! Um die Auferstehung Jesu handelt es sich! Darum, daß der Sohn Gottes,
von Menschen gekreuzigt und ins Grab gelegt, von den Toten auferstanden
ist."
„Gibt's denn das
heute noch, daß Menschen so etwas glauben? Die Wissenschaft hat —!"
„Wie? Was hat die
Wissenschaft?"
„Widerlegt hat sie
die Auferstehung Jesu. Das weiß doch jedes Kind."
„Nun, dann weiß
leider jedes Kind etwas sehr Dummes. Meine Kinder singen aber immer noch: ,Weil
ich Jesu Schäflein bin, freu' ich mich . . .' Aber sagen Sie, wieso hat die Wissenschaft
die Auferstehung Jesu widerlegt? Ich fürchte, Sie haben phantastische
Vorstellungen von der Wissenschaft."
„Bitte, ich habe
erst vor einiger Zeit gelesen, daß man die Auferstehung Jesu geistig verstehen
muß. In seinen Worten lebt er weiter!"
„Das klingt ja ganz
nett. Nur haben die Apostel Jesu den größten Wert darauf gelegt, daß Er
leiblich auferstanden ist. Sie betonen, daß sie Ihn betastet haben und daß Er
vor ihnen gegessen hat."
„Ach, mein lieber
Herr, die Apostel! Was die schon sagen! Die hatten doch nur eine Vision!
Die dachten Tag und Nacht an nichts anderes als an die Auferstehung. Na, und
schließlich bildeten sie sich ein, sie hätten Jesus gesehen. Das habe ich auch
in einem wissenschaftlichen Artikel gelesen."
„Komische
Wissenschaft! Machen Sie sich doch mal die Mühe und lesen Sie im Neuen
Testament nach! Die Jünger dachten gar nicht Tag und Nacht an die Auferstehung.
An das Gegenteil dachten sie. Als Jesus aus dem Grabe kam, wollten sie es
nicht glauben. Sie waren sehr kritisch und sehr nüchtern. Nein, so entsteht
keine Autosuggestion!"
„Aber ich kann doch
nicht glauben, daß einer von den Toten aufersteht?"
„Die Leute in
Jerusalem, die Jesus gekreuzigt hatten, wollten es auch nicht glauben. Nun
hatten die jedoch ein gutes Mittel, sich zu überzeugen, ob dies auch wirklich
so sei."
„Nun?"
„Sie brauchten nur
das Grab zu öffnen und nachzusehen, ob Jesus noch drin liege. Das werden sie
sicher auch getan haben. Wäre der Leichnam noch drin gewesen, hätten sie gewiß
ein großes Geschrei erhoben. Davon aber hören wir nichts. Also — das Grab war
leer. Jesus ist auferstanden!"
„Aber, mein lieber
Herr — beinahe hätte ich Sie rückständig genannt —, das beweist doch gar
nichts. Ich erinnere mich, daß ich darüber einmal einen sehr interessanten
Vortrag gehört habe. Da wurde klar bewiesen, daß Jesus nur scheintot war. Und
so ist er eben am dritten Tag aus dem Grab herausgegangen. Da haben Sie eine
sehr gute, natürliche Erklärung für die Auferstehung."
„Na, Sie haben ja
eine ganze Serie von Erklärungen bereit. Wenn die eine nicht zieht, dann holen
Sie die nächste vor. Sie sind ein seltsamer Wahrheitssucher! — Aber — nehmen
Sie mir's nicht übel — was Sie da gesagt haben, ist auch — Quatsch!"
„Aber bitte
—!"
„Na, nichts für
ungut ... — also passen Sie mal auf: Am Ostermorgen gingen drei rüstige Frauen
zum Grabe Jesu, so erzählt die Bibel. Das war ja bekanntlich eine Felsenhöhle,
die durch einen schweren Felsblock verschlossen war. Die Frauen
wollten den
Leichnam Jesu einbalsamieren, wie es damals üblich war. Unterwegs kamen ihnen
Bedenken: ,Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?' Der Stein war also so
schwer, daß drei gesunde Frauen ihn nicht wegwälzen konnten. Und den soll ein
Scheintoter weggewälzt haben, und zwar einer, der drei Tage nichts gegessen
hat, der eine grausame römische Geißelung und eine Kreuzigung hinter sich hat? Bei
der Kreuzigung wurden die Hände durchbohrt, also der Schlagaderbogen verletzt.
So ein Leichnam war stark ausgeblutet. So ein Scheintoter reißt keine
Felsblöcke mehr um. Außerdem hatten sich ja die Römer vorher überzeugt, daß er
wirklich tot war. Nein, nein, mit so primitven Erklärungen kommen Sie der Sache
nicht bei!"
„Ja, mein Herr,
dann ist der Leichnam eben auf andere Weise verschwunden. Ich erinnere mich,
gehört zu haben, daß die Jünger ihn gestohlen haben."
„So, davon haben
Sie gehört? Davon spricht sogar die Bibel selbst."
„Na, sehen Sie, da
klärt sich ja —"
„Ja, es klärt sich.
Die Bibel erzählt nämlich, daß die Feinde Jesu diese Lüge ausstreuten, als das
leere Grab nicht mehr zu verheimlichen war. Natürlich glaubte das schon damals
kein Mensch; denn bekanntlich wurde Jesu Grab von römischen Soldaten bewacht.
Und den Dieb möchte ich sehen, der römischen Soldaten einen Leichnam
stiehlt!"
„Hören Sie mal:
Glauben Sie wirklich an die Auferstehung Jesu?"
„Allerdings! Vor
allem glaube ich deshalb daran, weil mir Jesus in meinem Leben begegnet ist.
Ich wollte nicht mehr leben ohne die Gewißheit, daß ich einen lebendigen
Heiland habe. Auch Sie können ihn in Gottes Wort finden. Lesen Sie doch mal
heute, am Ostertag, die Auferstehungsgeschichte!"