Winrich Scheffbuch – 15.08.1999
1. Mose 37, 1-35
Jakob aber wohnte im
Lande, darin sein Vater ein Fremdling gewesen war, im Lande Kanaan.
Und dies sind die
Geschlechter Jakobs: Joseph war Siebzehn Jahre alt, da er ein Hirte des Viehs
ward mit seinen Brüdern; und der Knabe war bei den Kinder Bilhas und Silpas,
der Weiber seines Vaters, und brachte vor ihren Vater, wo ein böses Geschrei
wider Sie war.
Israel aber hatte Joseph
lieber als alle seine Kinder, darum daß er ihn im Alter gezeugt hatte; und
machte ihm einen bunten Rock.
Da nun seine Brüder
sahen, daß ihn ihr Vater lieber hatte als alle seine Brüder, waren Sie ihm
feind und konnten ihm kein freundlich Wort zusprechen.
Dazu hatte Joseph einmal
einen Traum und sagte zu seinen Brüdern davon; da wurden Sie ihm noch feinder.
Denn er sprach zu ihnen:
Höret doch, was mir geträumt hat:
Mich deuchte, wir banden
Garben auf dem Felde, und meine Garbe richtete sich auf und stand, und eure
Garben umher neigten sich vor meiner Garbe.
Da sprachen seine Brüder
zu ihm: Solltest du unser König werden und über uns herrschen ? und Sie wurden
ihm noch feinder um seines Traumes und seiner Rede willen.
Und er hatte noch einen
andern Traum, den erzählte er seinen Brüdern und sprach: Siehe, ich habe einen
Traum gehabt: Mich deuchte, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich
vor mir.
Und da das seinem Vater
und seinen Brüdern gesagt ward, strafte ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was
ist das für ein Traum, der dir geträumt hat ? Soll ich und deine Mutter und
deine Brüder kommen und vor dir niederfallen ?
Und seine Brüder
beneideten ihn. Aber sein Vater behielt diese Worte.
Da nun seine Brüder
hingingen, zu weiden das Vieh ihres Vaters in Sichem,
sprach Israel zu Joseph:
Hüten nicht deine Brüder das Vieh in Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen
senden. Er aber sprach: Hier bin ich.
Und er sprach: Gehe hin
und Sieh, ob's wohl stehe um deine Brüder und um das Vieh, und sage mir wieder
Antwort. Und er sandte ihn aus dem Tal Hebron, daß er gen Sichem ginge.
Da fand ihn ein Mann, daß
er irreging auf dem Felde; der fragte ihn und sprach: Wen suchst du ?
Er antwortete: Ich suche
meine Brüder; sage mir doch an, wo Sie hüten.
Der Mann sprach: Sie sind
von dannen gezogen; denn ich hörte, daß Sie sagten: Laßt uns gen Dothan gehen.
Da folgte Joseph seinen Brüdern nach und fand Sie zu Dothan.
Als Sie ihn nun sahen von
ferne, ehe er denn nahe zu ihnen kam machten Sie einen Anschlag, daß Sie ihn
töteten, und sprachen untereinander: Seht, der Träumer kommt daher.
So kommt nun und laßt uns
ihn erwürgen und in eine Grube werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn
gefressen, so wird man sehen, was seine Träume sind.
Da das Ruben hörte,
wollte er ihn aus ihren Händen erretten, und sprach: Laßt uns ihn nicht töten.
Und weiter sprach Ruben
zu ihnen: Vergießt nicht Blut, sondern werft ihn in die Grube, die in der Wüste
ist, und legt die Hand nicht an ihn. Er wollte ihn aber aus ihrer Hand
erretten, daß er ihn seinem Vater wiederbrächte.
Als nun Joseph zu seinen
Brüdern kam, zogen Sie ihm seinen Rock, den bunten Rock, aus, den er anhatte,
und nahmen ihn und warfen
ihn in die Grube; aber die Grube war leer und kein Wasser darin.
Und setzten sich nieder,
zu essen. Indes hoben Sie ihre Augen auf und sahen einen Haufen Ismaeliter
kommen von Gilead mit ihren Kamelen; die trugen Würze, Balsam und Myrrhe und
zogen hinab nach Ägypten.
Da
sprach Juda zu seinen Brüdern: Was hilft's uns, daß wir unseren Bruder erwürgen
und sein Blut verbergen ?
Kommt, laßt uns ihn den
Ismaeliten verkaufen, daß sich unsre Hände nicht an ihm vergreifen; denn er ist
unser Bruder, unser Fleisch und Blut. Und Sie gehorchten ihm.
Und da die Midianiter,
die Kaufleute, vorüberreisten, zogen Sie ihn heraus aus der Grube und
verkauften ihn den Ismaeliten um zwanzig Silberlinge; die brachte ihn nach
Ägypten.
Als nun Ruben wieder zur
Grube kam und fand er Joseph nicht darin, zerriß er sein Kleid
und kam wieder zu seinen
Brüdern und sprach: Der Knabe ist nicht da! Wo soll ich hin ?
Da nahmen Sie Josephs
Rock und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Rock ins Blut
und schickten den bunten
Rock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Diesen haben wir
gefunden; Sieh, ob's deines Sohnes Rock sei oder nicht.
Er erkannte ihn aber und
sprach: Es ist meines Sohnes Rock; ein böses Tier hat ihn gefressen, ein
reißendes Tier hat Joseph zerrissen.
Und Jakob zerriß sein
Kleider und legte einen Sack um seine Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange
Zeit.
Und alle seine Söhne und
Töchter traten auf, daß Sie ihn trösteten; aber er wollte sich nicht trösten
lassen und sprach: Ich werde mit Leid hinunterfahren in die Grube zu meinem
Sohn. Und sein Vater beweinte ihn.
Da geht’s um ziemliche
Familiennöte und heute ist die Familie in die Kritik geraten. Sie kennen doch
die Schlagzeilen: „Rabiater Vater prügelt seine Kinder“ oder „Rabenmutter lässt
Baby verhungern.“
Und da ist man heute schnell
dabei zu sagen, die Familie sei eine Kriseninstitution.
Wissen Sie, in unserer Welt
ist die größte Gottesgabe unter die Räuber gefallen.
Die Familie ist eine
wunderbare Ordnung Gottes. Ich sag das den jungen Leuten. Welch eine
Geborgenheit, welch eine Liebe kann man da finden. Aber ich weiß jetzt kommen
wir gleich und sagen: “ Aber bei mir, wenn Sie mal wüssten wie es bei uns
daheim zugeht.“ Unsere heutige
Generation meint ja, und da müssen wir kritisch fragen. Wir hätten ein Recht,
Menschenrecht auf ein problemloses Leben. In unserer harmoniesüchtigen Zeit
sagen wir der Staat, die Gesellschaft ist es schuldig, uns das zu garantieren.
Und wenn es bei mir nicht so daheim aussieht, dann klage ich das bei der
Gesellschaft ein. Ich habe nichts dagegen, dass Sie eine Familientherapie
machen, ich habe auch nichts dagegen das Sie sich abnabeln, ich habe auch
nichts dagegen, dass wenn Sie das Alter erreicht haben, dass Sie von zu Hause
ausreisen und ihren eigenen Weg gehen, aber Sie werden eine interessante
Erfahrung machen. Die Familie die Sie gründen, hat genauso teil an den
Schwächen und Schäden. Nicht weil das an der Institution liegen würde, sondern
weil das an uns Menschen liegt.
An uns Gottlosen Menschen,
die wir die Ordnungen Gottes so zerstören müssen. Deshalb ist die Bibel so ein
nüchternes Buch und Sie erzählt das. In der ganzen Bibel finden Sie auch bei
den frommen Familien nicht eine problemlose Familie oder Ehe. Merkwürdig, aber
das liegt nicht an Familie oder Ehe, noch einmal das sind große Gaben Gottes,
es liegt an uns und an unserem Wesen. Weil in dieser Welt alles zerstört und
zerbrochen wird. Damit ist nichts gerechtfertigt, auch nicht von den
Missständen, im Gegenteil, dass ist alles schlimm.
Jetzt fragen wir heute
wieder: „Ja wo ist denn Gott in einer Welt in der es so schlimm zugeht?“
Ja das ist doch mit Händen
zu greifen wo Gott ist. Gott ist bei dem Josef. Bei dem der sich nicht
beschwert, über seine Eltern oder über seine Geschwister. Bei Josef der
hindurchgeht. Das ist meine erste Botschaft heute für Sie. Wissen Sie das Gott
Sie sendet und seine Macht und seine Größe darin demonstrieren will, das er Sie
auch in Leidensdruck hineinführt, in Probleme, in Nöte, aber er sagt doch: Ich
bin bei dir. Und Sie sollen es erfahren, wie Sie mit Gott über Mauern springen
können. Wie Gott größer ist als alles was uns bedrängt. So wie wir es da gerade
im Lied gesungen haben, was das auch sein mag. Ob das Wellen sind oder Sturm
oder Feindschaft oder Bitterkeit. Ich will doch hindurchgehen wie ein Josef.
Noch einmal, ein Josef geht
nicht durch mit dieser Bitterkeit:“ Wartet mal wenn ich euch kriege ich werde
mich an euch rächen.“ Nicht mit dieser Bitterkeit und doch nicht mit diesem
Selbstmitleid: Ach wie schwer hab ich’s doch.
Was uns die Bibel erzählt,
ist die Geschichte des Glaubens. Kennen Sie überhaupt den Glauben, der Gott
vertraut? Ein schwacher junger Mann mit siebzehn Jahren geht seinen Weg ganz,
ganz allein und Gott ist mit Ihm. Das ist das Geheimnis der Josefsgeschichte.
Ich bin unter Gott.
Ich möchte Sie nur bitten,
machen Sie das in ihrem Leben ganz fest. Lassen Sie sich von Gott senden und
gehen Sie ihren Weg durch eine unheilvolle, leidvolle Welt. Es wird Ihnen nicht
erspart sein Leidensdruck und Feindschaft, Unrecht und Bosheit. Ich bin
überzeugt, Sie haben überhaupt keine Harmonie, aber seien Sie ein Zeuge Jesu.
Seien Sie ein Lichtträger
Jesu in einer finsteren Welt.
Es geht nicht um menschliche
Schwächen in dieser Geschichte, das möchte ich dick unterstreichen. Es geht
nicht um menschliche Schwächen. Selbst die gute Lutherbibel erklärt, sie hat ja
manche dumme Entgleisungen in ihren Erklärungen an der Seite:“ So verstehen
viele die Bibel: Als ein Buch wo man da sitzt und die Arme übereinander schlägt
und sagt: Was sind das doch für blöde Leute da in der Bibel.
Der Josef, warum petzt der
auch so über seine Brüder, hört petzen ist nicht erlaubt, Kinder hört her petzen
ist nicht gut, sonst kriegt ihr eins auf den Kopf., auf die Mütze.“
Das ist doch nicht der Sinn,
denn wenn das damit gerechtfertigt wäre, das man den Josef in den Brunnen
schmeißt, dass wäre ja eine seltsame Gesellschaftsordnung der Bibel. Aber es gibt
Moralisten gerade genug und gerade die freizügigen Bibelleser die sind es auf
einmal die hier zu moralisieren anfangen, die über den Vater Jakob richten und
behaupten, er hätte seine Kinder ungleich behandelt. Das stimmt ja gar nicht.
In dem biblischen Bericht spüren Sie ganz ungeheuer echt erzählt, wie dieser
Vater plötzlich erschrickt.
Jakob hat ja auch einmal
einen Traum gehabt, von einer Himmelsleiter und als ihm einer seiner Söhne, von
einem Traum erzählt, und das dann gar noch soweit geht, das die Sonne sich
neigt vor diesem einen Stern, da kann er das nicht einfach wegwischen. Er sagt
bloß: “Red nicht drüber.“
Jakob spürt doch das
geistliche Geheimnis. Das tut ja Gott zuweilen.
Ich bin froh das Gott nicht
mehr in Träumen zu uns redet, sondern das wir sein Wort haben, und klar wissen,
dass uns Gott seinen Willen enthüllt. Und als Josef bei seinen Brüdern manches
sah, was in eine Familie des Segens nicht hinein passt, wie er dem Vater
darüber klagt und sagt: “Vater es ist nicht gut ist, wie es bei uns daheim
zugeht.“
Ist es denn nicht das Recht
eines Sohnes der unter einer großen Verheißung steht.
Was dem Josef wichtig war,
er sucht von Anfang an die Liebe seines Vaters, nicht die Babyliebe, nicht die
Streicheleinheiten, sind es die er bei seinem Vater sucht.
Ob nicht der Vater seinen
Kindern oft von dem Segen Abrahams erzählt hat. Von den Nachkommen und von dem
Lichtschein der in die dunkle Welt sich hinein begibt. Der Josef sucht die
Liebe des Vaters, er will beim Vater sein, er will mit dem Vater
übereinstimmen.
Es ist ja immer so, das wir
bei den biblischen Gestalten auf einmal sehen, dass das Vorbilder für uns sind.
Nicht darum, dass wir in einer Affenliebe auch als Erwachsene noch unseren
Eltern nachhängen sollen, gar nicht das ist gemeint, sondern eine große Sache,
das hier ein junger Mann von Gott gerufen und erwählt ist. Sie müssen nachher
den Jakobsegen über Josef lesen, den der sterbende Jakob über Josef noch einmal
ausspricht.
“Gott der Herr hat dich
auserwählt und hat dich gesegnet, das du wachsen sollst und selbst die
Bogenschützen können nichts gegen dich ausrichten.“ Du bist einer der den Segen
Gottes in unsere Welt weiterträgt. Es ist ein Geheimnis , wenn Gott Menschen
erwählt hat. Dann tun sich plötzlich ungeheure Gegensätze auf. Hass, Hass, das
ertragen die anderen nicht, die verstehen das nicht, die Brüder, was mit dem
Josef los ist. Zunächst verspotten Sie ihn, zunächst denken Sie er will größer
sein als wir. Also noch einmal, dass es in einer kinderreichen Familie Puffer
gibt und Rangeleien und das man sich auch einmal schlägt, das kommt ja vor.
Aber was hier läuft, ist ein abgrundtiefer Hass. Und das was die Bibel zeigt
ist: Wo Gott Menschen ruft, da wird man plötzlich ganz Einsam und allein, da
verstehen dich deine Mitmenschen nicht, das ist ganz schwer, wenn man in einer
Ehe lebt und der eine will Gott dienen und der andere spottet darüber.
Im Geschwisterkreis haben
das viele erlebt, man will Morgens seine stille Zeit haben und mit Gott allein
sein und die anderen sagen: Was machst du denn da und dann höhnen Sie und
spotten Sie, ja was bist du denn für ein Träumer. Das schlimme ist ja, dass das
in einer Familie entsteht, wo sogar alle zwölf Söhne ja eigentlich zur
Segensfamilie Jakobs gehören. Alle stehen unter dem Ruf des Glaubens. Alle sind
Fremdlinge in dem Land gewesen. Es ist ja interessant gewesen, dass in der
ganzen Geschichte der Christen, wenn Gott immer wieder angefangen hat,
Gemeinden zu erwecken und Zeugen zu berufen, dass das immer durch einen ganz
harten Widerstand ging. Durch eine Feindschaft, durch Spott und Verachtung.
Jede Erweckung hat mit einer Vereinsamung angefangen. Da waren einzelne die den
Ruf Gottes gehört haben. Da waren Leute, die plötzlich angefangen haben in
ihrer Bibel zu lesen. Die die Liebe Gottes gesucht haben. Die Liebe ihres
Vaters und ganz still und einsam geworden sind und dann das ertragen haben, was
andere über Sie geredet haben.
Es ist ja gar nicht wichtig,
dass wir uns an unsere Mitmenschen anpassen. Es wäre ganz tragisch und ich bin
überzeugt, das Sie manches hören müssen, wenn Sie mit ernst Jesus nachfolgen,
auch von Mitchristen.
Spott und Verachtung.
Und bei den Brüdern ist es
ein unheimlicher Hass. Und Sie ruhen nicht, bis die Stimme und die Person weg
ist. Sie wollten sie nicht mehr sehen. Das ist der Unruhestörer. Sie begreifen
gar nicht, das sie auf dem falschen Weg sind. Doch sie sehen nur in Josef
etwas.
Ja aber wirklich, dass ist
nichts unmoralisches, vielleicht, vielleicht, dass kann ja manchmal bei uns
sein, dass das mitschwingt, so ein fleischlicher Stolz: Ja ich bin doch von
Gott erwählt oder Gott hat mich lieb. Wir wollen es ablegen.
Und es ist gut, wenn uns
Gott alle Einbildungen und allen Stolz und allen Ruhm und alle Anerkennung
wegnimmt. Gut.
Auf einmal merken Sie, dass das
ganze Bibelbuch hindurch, dass die Geschichte war. Ob ein David, der von seiner
eigenen Frau Michal verspottet wird. Ob ein
David vom Saul gedemütigt wird, der König Israels war. Aber der das Geheimnis
der Erwählung Gottes nicht mehr begreift.
Jetzt bitte ich Sie nur,
dass Sie unter den Widrigkeiten Ihres Lebens, das lernen von Josef. Ich will doch ganz nur die Liebe meines
Vaters im Himmels suchen. Ich will doch nur ihm Gehorsam sein. Ich will doch
nur ihm treu leben. Ich will nicht stromlinienförmig mich meiner Umgebung
anpassen, meiner Umwelt. Sondern ich will mutig ein einzelner sein und meinen
Weg gehen.
Und das ist jetzt
erstaunlich. Wie geht denn Josef seinen
Weg?
Wenn Sie es bei den Vätern
beobachten. Auch Abraham hat ja versucht, den Wegen Gottes nachzuhelfen. Als er
keinen Sohn bekam hat er seine Magd genommen und hat gemeint, dann macht es
Gott eben auf ungeraden Wegen.
Nein Abraham, dass war
falsch.
Und Jakob hat gemeint, er
müsste dem Segen Gottes nachhelfen, in dem er sich Felle an die Arme umbindet,
um seinen Vater zu täuschen, seinen Vater Isaak.
Nein, wir brauchen keine
Tricks.
Wenn Gott dich ruft, wenn
Gott dich sendet, dann macht Gott allen Widerständen zum trotz, allem bösen
Machenschaften der Menschen um dich her.
Er führt seien Plan durch.
Es ist ja so beeindruckend,
wenn man heute von Pioniermissionaren ließt oder von so großen im Reiche
Gottes, wie die oft ganz allein ihren Weg gegangen sind. Die wollten gar nichts
großes machen, die wollten nur Gott treu sein.
Die haben gar nichts
organisiert. Die waren nur an ihrem Platz, wo Gott Sie hingestellt hat.
Treu, Gehorsam, sie haben
sich nicht beirren lassen, von allen die Sie kritisierst haben, die über Sie
gehöhnt haben.
Die ganze Geschichte vom
Josef ist eine Geschichte vom triumphierenden Glauben. Vom triumphierenden
Glauben. Auch wenn man den Josef in den Brunnen wirft, auch wenn es dunkel
wird, auch wenn man ihn als Sklaven verkauft, auch wenn alles nur mögliche
Unrecht mit ihm wiederfährt, auch wenn sie ihn mit Füssen treten. Gott führt
doch seine Sache herrlich hinaus.
Jetzt wird es ja nur
wichtig: Bin ich so von Gott geführt, kann ich mich mit dem Josef überhaupt
vergleichen? Es wird ja da auf einmal deutlich, dass ist ja bei den Gestalten
in der Bibel so, dass sind nicht bloß Gestalten, die uns Vorbilder sind,
sondern Sie haben dann erst, in dem einen triumphierenden Glauben ihre
vollkommene Erfüllung gefunden.
In Jesus. Der von seinen
eigenen Brüdern und von seiner Mutter nicht mehr verstanden wird.
Die sagen: “Komm doch raus,
da draußen sind doch deine Verwandten.“
Jesus sagt: “Nein, ich suche
nur den Weg meines Vaters in mir.“
Und der abgrundtiefe Hass,
der sich hier auftut, ist ein unversöhnlicher Gegensatz.
Es ist ja ganz interessant,
wenn Sie in den alten Auslegungen lesen von einem Helmut Frey, wie der sagt:
“In den Kirchen, in den christlichen Kirchen, tobt von den ersten Tagen an,
dieser unversöhnliche Gegensatz, das da Menschen sind, die Gott gerufen hat und
andere die gegen diese Berufung kämpfen.“
Man liest mit Zittern. Und
man sieht diesen Josef, wie er da drin steht, er geht hin ins Tal Dothan, er
hat seinen Rucksack gepackt und er hat die Würste hineingetan und das Brot für
seine Brüder.
Sie sehen bei dem Josef
immer die unbefangene natürliche Art seines Wesens. Der war nicht hochmütig. So
spricht kein Hochmütiger. Er war ja ganz offen, als er den Traum bekam, da
erzählt er das, weil er es selber nicht richtig einordnen kann, was dieser
Traum denn für ihn bedeuten soll.
Er ist ein unschuldiger
Mensch. Und so geht er ja auch seinen Brüdern entgegen, er ahnt ja nicht, welch
ein Hass das ist. Wenn das nur Familienstreitigkeiten wären, wo man sich mal
boxt und kneift das wäre ja alles nicht schlimm. Da läuft er voll Freude und
denkt, Mensch was werden die Augen machen, wenn ich mein Vesper auspacke.
Und oben drauf noch ne
Toblerone, die werden gucken und so.
Also richtig schön, dass ist
mit Liebe gemacht und dann kommt er zu den Brüdern und die harten Fäuste reisen
ihn.
In dieser Welt, so lang
diese Welt besteht, ist die Sache Jesu etwas Fremdes.
Selbst als Jesus in sein
Eigentum kam, nahmen ihn die Seinen nicht auf. Es ist ja eine verrückte
Vorstellung, als ob man das Wort Gottes den Menschen in der Welt sagen könnte
ohne Widerspruch, ohne Spott und Verachtung zu ernten. Das müssen Sie wissen.
Es ist ein Wunder, wenn Gott
Menschen beruft, ihnen den Blick erleuchtet, für seine Wahrheit.
Und wie Sie da rufen die
Brüder: Seht jetzt kommt der Träumer, der mit seinen Hirngespinsten, wie sie
ihn packen, fesseln, in die Grube werfen. Und wie Sie sich den Kopf zerbrechen,
wie sie ihn ausschalten können.
Der hat’s verdient, der
hat’s verdient, der ist an allem Schuld.
Und dann kommt die Karawane
der Medianiter vorbei und dann holen sie ihn raus und sie verkaufen ihn. Ja
haben die damals schon daran gedacht, dass das mit den Silberstücken schon
etwas sein könnte.
Nein, Nein, aber Gott gibt
uns manche Tipps , wie Dinge zusammenhängen. Und darum ist das Bibellesen so
hilfreich
Wenn man das so spürt, das
ist ja auch für uns ja immer so ganz praktisch und konkret.
Als gegen Jesus der Prozess
gemacht wurde, war es Aufgabe des römischen Prokurators am Ende seiner
Untersuchung zu sagen:“ Ich find keine Schuld an diesem Menschen.“
Das steht in der
Passionsgeschichte.
Der Unbefangene römische
gottlose Mensch musste sagen:“ Jesus hat sich nichts zu schulden kommen
lassen.“
Und dann waren es die
Schriftgelehrten die brüllten:“Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder,
weg mit diesem, kreuzigt ihn.“
Was ist dieser abgrundtiefe
Hass?
Im Heidelberger Katechismus
steht: Ich bin von meiner Natur her geneigt, Gott zu hassen. Ich.
Dem müssen Sie sich stellen
und Sie müssen sehen, dass ist in mir drin.
Ich habe keine Lust die
Gebote Gottes zu leben. Ich habe keine Lust Gott zu folgen. Der Widerstand
steckt ganz tief in mir drin, nicht nur in den Brüdern vom Josef.
Herr, du musst doch mein
Wesen verändern, du musst mich doch erneuern, ich brauch doch diese Bekehrung,
die bei mir durchgeht bis zu meinem Fleisch, bis zu meinem Wesenskern, bis zu
meinem Fühlen und Wollen, du musst mich zerbrechen, ich hab doch diese Art an
mir, dass ich Christus nicht will und sein aufdeckendes und klärendes Wort.
Das steckt ganz tief in uns
drin, dass wir Jesus hassen. Und das ist der Sinn der Josefsgeschichte, da
fängt es ganz leicht an, was man nachher an der Kreuzigungsgeschichte so sieht.
Und wir brauchen eine
Veränderung und eine Erneuerung, das Christus uns regieren muss.
Da kamen mal die Jünger zu
Jesus und sagten zu ihm:“Du, da sind schon Leute zu uns gekommen, und zwar
Leute die vom Ausland weit hergereist sind, und Sie wollten dich Jesus gern
sehen. Vielleicht kommt es jetzt zum großen Durchbruch, evangelistisch,
missionarisch vielleicht klappt es jetzt das die Welt dich annimmt.“
Wisst Ihr was Jesus gesagt
hat?:“Es sei denn, dass das Weizenkorn in die Erde fällt und erstirbt, sonst
bringt es keine Frucht. Das ist zuerst nötig, und zwar sterben.“
Wir sind heute auch sehr
fröhlich und sagen wir wollen die ganze Welt für Christus gewinnen. Denken Sie
dran, das Jesus zuerst will, dass wir wie ein Weizenkorn sterben. Das unsere
Art sterben muss, dass Jesus uns nicht als die leuchtenden, strahlenden Helden
haben will, als seine Diener.
Sondern das er uns
zerbrechen kann, schwach machen kann.
Und dann steht der Josef vor
uns als ein gesegneter Gottes. Der in den Brunnen geworfen wird und wir sehen
ihn wie er am Horizont verschwindet, in der Karawane gebunden. Eine trostlosere
Existenz kann man sich nicht vorstellen. Zwanzig Silberstücke wert.
Erbärmlich, jedes Tier hätte
man teurer bezahlt.
Er war so schwach gemacht,
er war der aller verachtetste und unwerteste.
Keine Wehleidigkeit. Als
wenn Gott das uns auch zeigen muss was wir sind.
Was sind wir ?
Staub und Asche.
Das Große was wir an Josef
sehen ist, wenn Gott Sie ruft, ist dass ihr einziges Geheimnis und nichts
anderes.
Er hat Sie gerufen, er hat
Sie gesandt, er ist mit Ihnen.
“Aber der Herr war mit
Josef. Aber der Herr war mit Josef.“ Das einzige was unserem Leben Wert und
Bedeutung gibt. Die Gnade Gottes.
Die Gnade Gottes, die Sie
aufrichtet, die Sie segnet, die Sie zum Segen setzt für andere. Die Sie
brauchbar macht, Das ist wunderbar.
Wenn wir es doch ergreifen,
wie ein Josef. Wenn uns die kleinen Dinge wirklich unwichtig werden vom Leben.
Wenn ich nur das eine hab, dass Gott mir gnädig ist, was können mir dann noch
Menschen tun.
Ich wollte Sie heute
fröhlich machen, fröhlich machen, weil Gottes Gnade Ihnen gilt, weil er Sie
sucht.
Sie gehen in keine
harmonische Welt und Sie leben nicht in harmonischen Verhältnissen, aber der
Herr ist mit Ihnen und er segnet Sie.
Amen