Apostelgeschichte
12, 1-11
Winrich Scheffbuch
Abschrift der Predigt vom 30.05.1999, gehalten in der
Ludwig-Hofacker-Gemeinde in Stuttgart.
Ich tu mir immer schwer dieses Lied einzusetzen im
Gottesdienst, weil schon am nächsten Sonntag sind viele andere da, die es heute
nicht mitgesungen haben. Dann ist das immer schwierig, dann fühlen die sich oft
ausgestoßen und fremd, aber Sie haben es lieben gelernt und nehmen Sie es mit
in Ihr persönliches Glaubensleben hinein, so direkt und unmittelbar. Wenn Gott
dein Freund ist, was kann dir ein Mensch, der dir feindlich gesonnen ist noch
tun? Apostelgeschichte 12, 1-11, wir haben jetzt einige Predigten aus der
Apostelgeschichte urchristliches Gemeindeleben, Impressionen aus der Urchristenheit.
Apostelgeschichte 12, Seite 155 im Neuen Testament.
1 Um diese Zeit legte
der König Herodes Hand an einige von der Gemeinde, sie zu misshandeln. 2 Er tötete aber
Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert. 3 Und als er sah, dass
es den Juden gefiel, fuhr er fort und nahm auch Petrus gefangen. Es waren aber
eben die Tage der Ungesäuerten Brote. 4 Als er ihn nun
ergriffen hatte, warf er ihn ins Gefängnis und überantwortete ihn vier Wachen
von je vier Soldaten, ihn zu bewachen. Denn er gedachte, ihn nach dem Fest vor
das Volk zu stellen. 5 So wurde nun Petrus im
Gefängnis festgehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn zu Gott.
6 Und in jener Nacht,
als ihn Herodes vorführen lassen wollte, schlief Petrus zwischen zwei Soldaten,
mit zwei Ketten gefesselt, und die Wachen vor der Tür bewachten das Gefängnis. 7 Und siehe, der Engel
des Herrn kam herein und Licht leuchtete auf in dem Raum; und er stieß Petrus
in die Seite und weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen
ihm von seinen Händen. 8 Und der Engel sprach
zu ihm: Gürte dich und zieh deine Schuhe an! Und er tat es. Und er sprach zu
ihm: Wirf deinen Mantel um und folge mir! 9 Und er ging hinaus und
folgte ihm und wusste nicht, dass ihm das wahrhaftig geschehe durch den Engel,
sondern meinte, eine Erscheinung zu sehen. 10 Sie gingen aber durch
die erste und zweite Wache und kamen zu dem eisernen Tor, das zur Stadt führt;
das tat sich ihnen von selber auf. Und sie traten hinaus und gingen eine Straße
weit, und alsbald verließ ihn der Engel. 11 Und als Petrus zu sich
gekommen war, sprach er: Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel
gesandt und mich aus der Hand des Herodes errettet hat und von allem, was das
jüdische Volk erwartete.
Ich bin vielen Menschen dankbar, dass sie sehr offen und im
Vertrauen mir erzählen wie schwer ihnen die Last ihres Lebens wird. Ob da einer
aus seiner Kindheit erzählt, wie er ein unerwünschtes Kind war und die Mutter
ihn dann schon in den ersten Monaten abgab und er zu Pflegeeltern kam, die ihn
nur geschlagen haben. Wenn man da sitzt und das alles hört und spürt wie ein
Mensch nach 60, 70 Jahren kaum drüber reden kann. Weil es ihn so ergreift. Was
Menschen mit Krankheit erleiden. Wie Ärzte vielleicht die richtige Krankheit
nicht erkannt haben und sie falsch behandelt haben. Es ist eine Schale
entstanden, sie sind bitter geworden. Manche, die in der Ehe nur Leid und
Tränen erleben sagen, das war für mich eine Befreiung, wie ich heraustrat und
das ablegte. Und sie selber haben in Ihrem Leben oft auch ein schweres
Schicksal zu tragen. Warum, wieso? Wer hat mir das auferlegt? Warum muss ich
diesen Weg gehen? Da spricht der, der behindert ist, oder durch einen Unfall
körperlich schwer gezeichnet: Warum gerade ich und der Andere, dem geht’s so
gut? Der hat vielleicht so ein Lästermaul und er fragt nicht nach dem Guten und
warum muss ich da durch? Das sind doch Anfechtungen im Glauben, unter denen man
sehr schwer leidet. Wenn wir in die Urchristengemeinde hinein sehen, dürfen wir
ja immer wissen: Da war alles noch irgendwie ein bisschen anders. Wie war’s
denn da? Gab’s da auch verschiedene Lebensschicksale? Da gab’s ganz
verschiedene Lebensschicksale. Der Jakobus wird verhaftet und hingerichtet und
der Petrus erlebt unbegreiflich und wunderbar Gottes Hilfe und kommt frei. Ja
warum der Eine nicht und warum der Andere? Da kann man grübeln und fragen, aber
wenn Sie genau einmal die Berichte der Bibel lesen, dann fällt auf, grad in der
Apostelgeschichte, wie kurz das die Bibel macht. Also wir hätten da eine große
lange Geschichte, einen ganzen Roman drüber geschrieben vom Sterben des
Jakobus. Die Bibel macht zwei knappe Verse und fertig ist es. Aber das war doch
so schwer. Wie ist der Jakobus damit fertig geworden? Es macht uns immer eine
Freude in unseren Gefühlen ein wenig rumzustieren. Ich muss Ihnen sagen, Sie
werden mit Ihrem Lebensschicksal, ganz gleich wie schwer es ist und wie bitter
das ist nur fertig, wenn Sie entdecken: Gott führt mich und auch der unbequeme
und böse Weg meines Lebens ist Gottes Weg mit mir und den will ich gehen und entdecken.
Und die Antwort auf meine Rätsel krieg ich nur von meinem Jesus, der mich
führt. Deshalb mein erster Punkt: Auch wenn’s zum Sterben geht. In unserer
modernen Welt heut redet man nicht mehr vom Sterben. Es ist verdrängt. Es gibt
sehr viele unter uns, die noch nie bei einem Sterben dabei waren. Das ist
natürlich töricht. Es gibt sogar eine ganze Reihe unter uns, die noch nie einen
Toten angesehen haben. In unserer modernen Welt haben wir viel bewältigt, aber
das Sterben am allerwenigsten. Und je älter ein Mensch wird, um so schwerer
wird’s ihm darüber zu reden. Weil er’s noch mehr verdrängt. Auch für uns
glaubende Christen bleibt das Sterben so schwer, dass wir theoretisch
vielleicht am besten gar nicht viel Worte drüber machen. Es kommt eh ganz anders
und wir wissen nicht wie es kommt, nur wissen wir, dass wir auf den Herrn bitte
dürfen, dass er die Umstände unseres Sterbens heute schon ordnet. Machs nur mit
meinem Ende gut. Denn das Sterben ist der totale Bankrott meiner irdischen
Existenz. Ich kann nichts Greifbares, nichts Sichtbares hinüberretten. Ich kann
mit meinen Augen nicht hinüberreichen in diese neue Welt, ich kann mit meinen
Gedanken nicht hinübergehen in diese neue Welt. Und das war damals für die
Christengemeinde eine große Not, als Jakobus plötzlich gefangen genommen wurde.
Herodes Agrippa war ein schlimmer Tyrann. Er hat grausam gewütet, er hat seine
Macht hemmungslos ausgespielt und damals in dieser Urchristengemeinde war der
Schrecken groß, als Herodes plötzlich anfing auch Christen zu jagen und sie
einzusperren. Warum hat er das gemacht? Vermutlich wollte er sich beliebt
machen in der Synagoge, darum hat er die Christen gejagt. Wir lesen ja auch in
der Apostelgeschichte in diesem Kapitel am Schluss wie der Herodes Agrippa
verehrt wurde als ein Gott von den Menschen. Das ist ja rätselhaft, warum
Menschen einen so tyrannischen, eine solche tyrannische Diktatorpersönlichkeit
so anbeten und so fest an ihm halten. Und das war doch schlimm für die
Gemeinde, jetzt war der Jakobus doch in Haft und dann kurz darauf kommt die
Nachricht: Jakobus ist tot. Jakobus, das war doch einer der herausragenden
Jesusjünger, der war doch dabei auf dem Berg der Verklärung, der gehörte doch
zu dem engen Jüngerkreis, die einst in Gethsemane dabei waren als Jesus betete:
Vater wenn’s möglich ist gehe dieser Kelch an mir vorüber. Der war doch eine
Säule der Gemeinde. Und wenn Jesus auferstanden ist, dann darf das doch nicht
passieren, dass so ein wichtiger Mann plötzlich weggenommen wird. Wo bleibt
denn das Wunder Gottes? Also, haben Sie so noch nie gefragt, wo ist das Wunder,
warum hilft mir Gott nicht, wenn er das kann, wenn er die Macht hat? Wir haben
doch auch darüber gebetet und nichts geschieht. Dabei ist dies das allergrößte
Wunder. Wenn ein Mensch im Angesicht des Sterbens fröhlich hinüberzieht, wie
wenn er nach der Heimat reist. Das ist das Allergrößte, wenn Sie sagen können:
Die Welt lock mich nicht mehr. Ich habe etwas Größeres und ich bin so fest in
der Hand Gottes geborgen. Darum geht auch der Bericht des Lukas in der
Apostelgeschichte auch nur so knapp drüber hinweg. Da werden die
Sterbegeschichten gar nicht ausgemalt, sondern das ist so groß. Einer geht heim
zum Herrn. Das ist triumphale Heimkehr, Vollendung unseres Lebens. Und wir
brauchen uns doch nicht davor fürchten, weil da die ganzen Zusagen Jesu wahr
werden, dass ich den Tod nicht mehr schmecke und dass ich in ihm geborgen bin.
Warum ist’s dem Jakobus leicht gefallen? Es ist ihm nicht leicht gefallen. Das
ist immer schwer, wenn man sich trennen muss von lieben Menschen für die man
auch Verantwortung trägt. Wir dürfen
auch weinen an den Gräbern. Ich denke es gab noch einen besonderen Grund bei
dem Jakobus. Jesus hat uns das immer wichtig gemacht, wir sollten unser Leben
täglich in den Tod geben. Das ist eine Sache, die man heute kaum mehr hört, wo
gepredigt wird. Dabei steht sie so oft in den Briefen des Paulus, im
Evangelium, wir sollen unser Leben in den Tod geben. Ja warum denn? Heute will
man das Leben genießen, man will das Leben ausschöpfen, Christen wollen
teilhaben an all dem was das Leben bietet. Nein sagt der Apostel: Es ist gut
wenn man sein Leben kreuzigt. Steht sogar mal drin man soll seine Lüste
kreuzigen samt den Sinnen und Begierden. Warum? Weil uns sonst eine Welt
gefangen hält in irdischen Beziehungen. Und wie oft ist uns das dann auch schon
zum Verhängnis geworden, dass wir durch diese irdischen Bindungen in Wege
gekommen sind, wo wir Gott plötzlich nicht mehr gehorsam waren und sein Gebot
gebrochen haben. Das ist das Kennzeichen der echten Jesusjünger, dass sie ihr
Leben nicht lieben bis in den Tod, sondern dass sie ihren Herrn lieb haben. Und
sagen ich möchte meinem Herrn dienen wann und wie lang er mich braucht. Und ich
will nicht mein Herz verlieren in all die vergänglichen Dinge dieser Welt. Das
ist groß, wenn man bereit ist wie Jakobus. Wenn der Herr mich in der Ewigkeit
braucht. Gerne, dann lass ich mich rufen. Heut oder morgen, ich bin bereit.
Auch wenn’s zum Sterben geht. Für gläubige Christen ist das Sterben keine
Katastrophe, sondern der triumphale Heimgang zu ihrem Herrn. Lasst uns das
täglich schon uns bewusst machen, dass wir unser Ich kreuzigen und bereit sind
dem Herrn zu folgen, wohin er geht, wohin er uns führen will. Bei dir Herr ist
die Quelle des Lebens und in deinem Licht sehen wir das Licht. Aber jetzt
gibt’s auch noch ein anderes Lebensschicksal, das hier beschrieben ist. Auch in
großer Angst, ja für die Gemeinde war es ein Schock. Darf denn ein irdischer
Mensch, der doch sterblich ist so wüten? Die Gemeinde Jesu ist doch schon ein
Stück der Ewigkeit, ein Stück Gottesbesitz. Darf die Gemeinde Jesu so von den
Feinden des Reiches Gottes zerstört werden? Da war sicher Panik in der
Jerusalemer Gemeinde. Die Leute sagten: Ja morgen kommen sie und holen mich und
bei jedem Glockenleuten hatten sie Angst es stehen schon die Häscher vor der
Türe. Und da greift Panik um sich. Es gab ja schon eine Verfolgungswelle in
Jerusalem, die nach dem Tod des Stephanus und da sind viele geflohen ins
Ausland, bis nach Zypern oder nach Antiochien in Syrien. Wird’s jetzt wieder so
sein, dass die Christen ganz schnell ihre Siebensachen packen und ausreisen. In
der Angst reagiert man gerne hektisch. Und wenn die Lebensangst uns ergreift,
die Angst. Stellen Sie sich das mal vor. Die Lebensangst, können Sie dann fest
bleiben? Was ist Ihnen ihr Glaube wert? Wenn Sie durch Strasbourg kommen, durch
Konstanz, durch Rottweil, das waren alles Städte, wo im Mittelalter die Frage
gestellt war: Ist dir das Evangelium wichtiger, oder dein Besitz? Und hunderte
und aberhunderte haben Haus und Hof und alles im Stich gelassen, wie die Salzburger, nur ums Evangelium zu
haben. Ist uns das auch so wichtig? In der Angst? Ha nein in der Angst, da
greift man ja erst recht nach den Sicherheiten dieser Welt. Es steht da, dass
die Gemeinde gar nicht in Panik war. Das ist auffallend. Urchristliches
Gemeindeleben im Original, da kann man davon lernen. Was hat die Gemeinde
gemacht? Sie hat auch nicht aufgeregt wie ein, so ein, so ein durcheinander
gebrachter Hühnerhaufen aufeinander reingeredet und gerufen jetzt ist es ganz
schlimm, sondern sie kamen in einem Wohnhaus zusammen, in einem Haus, wo der
Johannes-Markus wohnte und seine Mutter Maria. Wahrscheinlich ist das der
Platz, wo man heute den Abendmahlsaal in Jerusalem besucht. Die erste
frühchristliche Synagoge, Kirche. Und was haben sie gemacht in dieser Wohnung?
Ohne Unterlass gebetet. Beten Sie überhaupt? Oder ist das bei Ihnen nur ein
Gedanke? Man kann so schön übers Beten predigen. Ganz wunderbar, dass wir
Gebetsgruppen in der Gemeinde haben. Aber das sollen Sie wissen, in den Krisen
der Angst dürfen Sie ohne Unterlass beten. Und es liegt ein großer Segen auf
einer Gebetsgemeinschaft. Manche sagen das ist doch komisch, wenn man da laut
beten soll. Es zwingt Sie niemand zum Beten, aber es ist ganz wunderbar, wenn
man mit anderen zusammen betet. Schließen Sie sich doch an. Sitzen Sie einfach
dazu und sagen Sie vorher das, was Sie bedrückt, dass andere für Sie beten. Das
hat Jesus versprochen, dass er auf das Gebet seine Bestätigung legt. Und grade
in der Angst ist das so wichtig, dass ich weiß andere haben mit mir gebetet.
Oft sind wir so schwach und die Nerven fangen an zu flattern. Ich darf in der
Gemeinschaft der Betenden Ruhe und Frieden finden. Ohne Aufhören beteten sie zu
Gott. Das war urchristliches Gemeindeleben. Und wenn eine Reformation heute Not
tut, dann da. Mehr beten, zusammen kommen, beten. Es war schön, dass wir den
Sonntag Morgen drüben einfach um neun Uhr, ich lad Sie ein das nächste Mal mit
dabei zu sein. Wir haben’s zehn Minuten vorgelegt, damit wir dann wieder beim
Singen hier sind. So schön miteinander zu beten, wenn man auch sagen kann ich
hab eine Not, die mich grade bedrängt und ich will es euch vertraulich sagen.
Damit ihr für mich betet. Und es ist gut, wenn wir unsere Wohnungen dazu
benutzen, um miteinander zu beten. Nun geht es nicht um die Länge des Gebets,
auch nicht um den Zeitaufwand, aber das ist das schöne wenn man die Sorgen und
die Ängste einfach verdrängen darf und sagen: Wir beten jetzt miteinander. Und
da geschieht so viel. Die Meisten großen Taten Gottes, die in der
Apostelgeschichte geschehen sind, sind durch das Gebet bewirkt. Ja Gott könnte
es doch auch ohne das Gebet. Ja er könnte, aber er will es nicht. Er will’s auf
unser Gebet hin tun. Und Sie haben das in ihrem Leben doch schon überwältigend
erfahren. Bis in die kleinsten Ärgerlichkeiten des Lebens, wo man plötzlich
nicht mehr weiter wusste. Und dann, wir haben zum Herrn geschrien und dann
plötzlich hat er überwältigend mir heraus geholfen aus dieser Not.
Lebensschicksal auch in großer Angst, das ist es. Meine Sorgen vor Gott
ausbreiten. Und ihm sagen: Herr jetzt nimm du diese Not. Warum war denn die
Gemeinde so besorgt? Weil auch der Petrus jetzt in Haft war und das war eine zweite
Säule auf den man baute, den brauchte man einfach zur Organisation der
Gemeinde. Der war ein anerkannter Prediger und wenn der wegfällt, wie soll’s
dann weiter gehen? Betet doch. Alles Ratschlagen hat keinen Wert, aus dem Gebet
kommt’s, weil Gott weiß allein, was er soll und wie er’s machen will und machen
kann. Ein wunderbares Bild. Eine ängstliche furchtsame Gemeinde wird stark und
mutig. Es gibt keine andere Stärke als die aus dem Gebet kommt. Alle andere
wäre nur eingebildeter Stolz. Das ist wenn man dem Herrn alles sagt und sagt:
Herr auf deinen Namen hin, auf dein Wort hin bleiben wir und wir wollen jetzt
warten was du tust in dieser bedrängten Lage.
Ich bin beim letzten: Auch in aussichtsloser Lage. Ja wie
war denn das für den Petrus? Das ist auch ein anderes Lebensschicksal. Jedes
Lebensschicksal ist anders. Sie brauchen sich nicht zu vergleichen mit anderen,
Sie brauchen nicht denken, Gott hat ihnen eine bestimmte Portion zugemessen und
Gott will dort sich in ihrem Leben herrlich erweisen und so war’s auch beim
Petrus. Der Weg war so wie er ihn nur erlebt hat. Er kam ins Gefängnis. Auch
solch eine Situation kann man sich kaum ausmalen. Wie ist das, die Sorge um die
Lieben? Was werden die Nachbarn jetzt denken? Ist mein Ruf kaputt? Werden sie mich
umbringen? Dann grübelt man, wird man hart behandelt von dem Wachpersonal und
ach, was sind, was sind das für schwere Stunden? Wie kann man so ein Schicksal
überhaupt bewältigen? Und da steht hier in der Apostelgeschichte: Und Petrus
schlief. Schlaf ist ein Zeichen von Glauben. Außer Kirchenschlaf, das ist was
anderes. Aber Schlafen in den Ängsten, in auswegloser Lage so ruhig sein zu
können. Wusste er, dass die Gemeinde ohne Unterlass für ihn betet? Sicher. Er
wusste ja auch nach seiner Befreiung gleich wo er hin gehen muss. In der
Gemeinde hat niemand damit gerechnet, dass er frei kommt, deshalb hat ja die
Magd, als sie da durch den Spion durch guckte an der Tür gemeint, das sei ein
Geist, als der Petrus da in der Nacht vor der Türe stand. Der Petrus schläft
und sein Glaube war so tief gegründet in den Zusagen Gottes, dass ihn nichts
durcheinander bringen kann. Und als der Engel ihn schließlich aufweckt, rechnet
er gar nicht mit den Wunder Gottes. Er meint selbst als er die zweite Wache
passiert meint er, er träume. Das ist manchmal groß was Gott tun kann. Weg hat er aller Wegen, an Mitteln
fehlt’s ihm nicht. Das sind alles die herrlichen Paul Gerhardtlieder. Gib dich
zufrieden und sei Stille. Wenn Sie ihr Leben einmal im Rückblick ansehen,
können Sie nur staunen, wie wunderbar Gott in ausweglosen Lagen Sie beschenkt,
ja beschämt hat. Verschiedene Lebensschicksale. Aber alle kriegen nur von dort
her Licht und Klarheit, in dem sie es vor dem Herrn Jesus bewegen, ihr Leben in
seine Hand legen und sagen: Herr jetzt lass ich dich einfach machen für mich.
Nimm du mein Leben in deine Hand. Sorge du für mich und du wirst’s ganz groß
und wunderbar machen. Ich darf im Gebet ihm alles hinlegen und sie sollen
wissen nicht einmal schlafen tut Gott in der Nacht, damit Sie ruhig schlafen
können. Damit Sie wissen, er hat’s wirklich in seiner Hand. Jetzt ist bloß die
Frage, haben Sie’s wirklich abgetreten? Haben Sie wirklich gesagt: Ich nehme
mein Leben mit all dem Schweren an? Und ich leg’s jetzt in die Hand Gottes und
ich bin gespannt, wie aus all dem Krummen meines Lebens noch etwas heraus kommt
zum Lobe Gottes. Es soll so sein. Gott will sich in Ihrem Leben verherrlichen.
Legen Sie Ihr Leben ganz in seine Hand.
Amen.