Jesus ist tatsächlich auferstanden

Winrich Scheffbuch

Gehalten am 19.04.1992 in der Ludwig-Hofacker Gemeinde Stuttgart

1. Korinther 15, 1-11

 

Unser Predigttext steht ersten Korinther 15, da hat der Paulus ein ganzes Kapitel benützt, um uns deutlich zu machen, welch einen Durchbruch für unser Denken nicht nur, sondern auch ganz praktisch im Leben durch die Auferstehung Jesu erzielt ist. Morgen wird Förderbänder über den zweiten Teil predigen das 12-20, der sich dann unmittelbar an schließt von der Leugnung der Auferstehung.

 

1. Korinther 15, 1-11                                   .

15,1 Ich erinnere euch aber, liebe Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe,

das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht,

15,2 durch das ihr auch selig werdet, wenn ihr's festhaltet in der Gestalt, in der ich es euch verkündigt habe;

das war schon offenbar die Sorge des Paulus, dass das Evangelium verändert wird, manipuliert wird, in der Gestalt, in der ich es euch verkündigt habe

es sei denn, dass ihr umsonst gläubig geworden wärt. Oder vergeblich.

15,3 Denn als erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Dass Christus gestorben ist für unsre Sünden  nach der Schrift;

15,4 und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage  nach der Schrift;

15,5 und dass er  gesehen worden ist von Kephas danach von den Zwölfen.

15,6 Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen.

15,7 Danach ist er gesehen worden von Jakobus, danach  von allen Aposteln.

15,8 Zuletzt von allen ist er  auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden.

15,9 Denn  ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, dass ich ein Apostel heiße,  weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe.

15,10 Aber  durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.

15,11 Es sei nun ich oder jene: so predigen wir, und so habt ihr geglaubt.

 

Manche werden heute ganz scheu und schüchtern bei sich fragen, darf man auch von seinen Zweifeln reden. Ich vergesse den Besuch nicht bei einer lieben Frau aus unserer Gemeinde, die ist schon heimgegangen, wir sprachen viel, auch über den Glauben, aber eines Tages, da hat sie plötzlich sich ein Herz gefasst und hat zu mir gesagt, darf ich das sagen, ich bin mir manchmal gar nicht so sicher. Ich zweifle. Das fällt uns auf, dass auch die stabilsten der Zeugen Jesu im neuen Testament mutige Männer, einer um der andere, am Ostermorgen gar nicht in der Lage war, zu verstehen, was da geschehen war. Die einen lächelten und sagten, das sind Märchen, schüttelten ihrem Kopf, die Taten das alles Weibergeschwätz ab. So steht es wörtlich im Testament. Und andere, die konnten nicht glauben, weil sie so traurig waren. Und das ist ein Zeichen, wie sehr uns alle der Tod in seiner Gewalt hat. Wer von ihnen heute noch auf dem Friedhof geht, und dort an einem frischen Grab steht, der weiß wie schwer das ist, zu verstehen und anzunehmen, Jesus lebt. Ja, wie kann man überhaupt gewiss werden, gibt es das? Wir können uns das nicht einreden, und wenn wir noch so viel nachdenken, diskutieren, uns beraten, wir kommen nicht weiter. Wir müssen auf die Spur gehen, wo einst die ersten Christen überführt wurden. Da ist Jesus plötzlich in ihrer Mitte getreten. Und dann entdeckten sie auf einmal: Ja, Jesus lebt. Er, der Tod war, ist auferstanden. Weil sie Jesus entdeckt haben, darum verstanden sie auch dies, dass der Tod besiegt ist, nicht mehr das letzte Wort hat. Und das ist immer wieder der Weg, wie wir auch in unseren Zweifeln und unseren Bedenken und Fragen gewiss werden. Wir müssen die Augen ganz fest darauf richten, was bedeutet uns heute Jesus, der Christus Gottes? Ja, er ist da, bei mir, er lebt, er ist auferstanden. Jesus lebt, mit ihm auch ich. Tod, wo sind nun deine Schrecken? Er, er lebt, und wird auch mich von den Toten auf erwecken. Das ist mir ganz, ganz gewiss. Weil ich Jesus kenne, und weil ich ihn vertraue.

Jetzt ist mein erster Punkt heute Morgen: allein bei Jesus hat der Tod keine Macht mehr, allein bei Jesus.

Wenn sie woanders hingucken, heute am Ostermorgen, dann sehen Sie viel von der Vergänglichkeit des Lebens, und viel von der Herrschaft des Todes. Vielleicht haben sie heute Morgen neugierig am Radio die Nachrichten gehört. Eigentlich jede Nachricht, die uns dort mitgeteilt wurde, war eine Todesnachricht. Ob es vom Bürgerkrieg in Jugoslawien, oder von Afghanistan, oder von irgendwelchen Geschehnissen auf den Philippinen, oder sonst von einem Notgebiet der Dritten Welt, und wenn sie damit dem Autos hinausgehen, dann würden sie vielleicht dort hören, wie auf den Straßen heute Menschen sterben. Unser Leben ist bedroht vom Tod, gefährdet. Was von der Auferstehung redet, das ist das Evangelium. Und darum fängt Paulus so an: ich erinnere euch aber an das Evangelium. Er spricht mit gläubigen Christen. Ihr habt doch das Evangelium gehört. Und euere Auferstehungsfreude, die kommt aus dem Evangelium. Und Paulus zeigt das, wie das Evangelium zwei Säulen hat. Die eine Säule, das ist die Prophetie im Alten Testament. Jesus ist gestorben für unsere Sünden. Er hat mit seinem Leben unserer Schuld getragen und uns mit Gott versöhnt. Und die andere Säule des Evangeliums ist: die Zeugen haben den auferstandenen gesehen. Die Apostel verkündigen das: Jesus ist vom Tode auferstanden. Darin ruht das Evangelium. Und aufgrund des Evangeliums darf man an Jesus glauben. Darf man im Vertrauen. Jetzt ist aber in unseren Tagen eine ganz schwere Erschütterung passiert. Genau an der Stelle hat eine Lähmung der Christen eingesetzt. Ich muss damals davon reden. Weil sie das auch wieder gestern in der Zeitung lesen konnten, und weil das die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass eine ganze Reihe innerhalb der Kirche von Theologen, die sagen, das kann doch gar nicht sein, also das kann doch gar nicht sein. Genau an der Stelle, wo unser Glaube nämlich hängt, im Vertrauen auf Jesus, den Christus. Genau da kommt die Erschütterung, und dann sagen die, ich darf das zitieren: mit dem Jargon eines Theologen: ein Leichnam kann nicht wieder aus dem Grab kommen und wieder lebendig werden. Jesus ist im Grab vermodert. Ja, wie kann ich dann an Jesus glauben? Da haben manche in großer Fürsorge probiert, eine Umschreibung für das Oster Geschehen zu finden, in so manchem frommen Blättchen, und in Rundfunksendungen zu diesem Ostertag, die sagen: die Sache Jesu geht eben dennoch weiter, dass mein Ostern. Das ist nur so Umschreibung "das meint Ostern". Nein! Die Sache Jesu geht eben nicht weiter. Das ist Lug und Trug! Und man kann die Osterbotschaft nicht in irgend einen Sinngehalt umzufunktionieren. Wenn Jesus vermodert ist, und ein Leichnam nicht wieder lebendig werden kann, wenn das nicht geht, wenn die Toten tot sind, mausetot, und endgültig tot, dann geht die Sache Jesu eben auch nicht mehr weiter. Und dann hat es auch keinen Wert, dass manche dann fromme Worte machen und sagen: aber man darf sich doch trösten, dass man auch im Tode noch gehalten ist. Nein, dann ist man im Tod bloß noch vom tot gehalten. Dann ist Gott nicht mehr da. Und dann ist das Leben gewichen. Und alle Sprüche vom Vertrauen und von der Liebe, Nein auch die Liebe hört eben dann an der Todesschranke auf. Was da an Unredlichkeit auch heute unter Christen getrieben wird, sprengt alles. Ich werde da immer daran erinnert an ein wenn kurzen Filmstreifen. Manche von ihnen kennen den. Dinner for one. A., ja. Das ist ein lustiger Filmstreifen. Da ist diese Mrs. Sophie, mit ihrem Butler James, und die feiert ihren 90. Geburtstag. Und die liebe alte englische Dame, die möchte noch ihre vier treuesten Freunde um ihren Tisch versammeln, aber die sind schon lange gestorben, und der Letztere ist vor 25 Jahren gestorben. Aber die Mrs. Sophie, die hat das nicht mehr so richtig registriert in ihrem Kopf. Und jetzt hat sie ihrem Butler bestellt, und da muss der auf dem Tisch diese gedeckte richten, und dann muss er diese Gläser füllen, und dann muss er zuprosten immer auf diese Mrs. Sophie. Und dann fragt immer wieder dieser Butler: Mrs. Sophie, geht das genauso wie im letzten Jahr, genauso wie im letzten Jahr? Es könnte ja bei den Christen so ein dummer Brauch sein, der sie genauso am Ende völlig betrunken macht, dass sie vom nachplappern ihrer Sprüche gar nicht mehr wissen was sie sagen, und dann reden sie eben die frommen Floskeln runter, aber wenn man nachkuckt, da ist doch gar niemand. Wer soll denn da aus dem Grab gekommen seien? Da ist doch niemand. Und das ist jetzt etwas völlig anderes, was die ersten Christen entdeckten. Sie entdeckten nämlich: Jesus ist wirklich aus dem Grab auferstanden. Das Grab war leer, Jesus ist auferstanden, und lebendig geworden. Und der ganze Glaube der Christen hängt doch an Jesus. Und wenn sie den wegnehmen, dann können Sie alles aufgeben. Und dann soll man auch nicht so tun, als ob man die Sozialarbeit der Christen bräuchte. Ach, wissen Sie, den Kindergarten, den könnte auch die Arbeiterwohlfahrt betreiben. Und die Diakoniestationen würde auch ganz gut vom Roten Kreuz gemacht. Dann brauche ich das Christentum nicht mehr, wenn sie Christus wegnehmen brauche ich kein Christentum mehr. Da werden sie morgen in der Predigt mehr hören davon. Das sagt ja Paulus glasklar: dann sind wir die dümmsten und elende Esten von allen Menschen, weil wir einem blödsinnigen Lügengebilde aufgesessen wären. Wenn wir glauben würden, er ist lebendig geworden, und der ist gar nicht lebendig geworden. Nein, unser Glaube ruht auf dem Bericht der Zeugen, der Apostel, die sagen, Jesus wurde von Gott auferweckt. Er lebt. Und er ist heute mitten unter uns. Es war bei den ersten Christen eine ungeheuere Revolution ihres Denkens. Sie waren ja, so wie wir es war im Bericht des neuen Testament des lesen, in den Evangelien, sie waren ja skeptisch und zweifelnd, und voller Unglauben, als sie begriffen haben, tatsächlich, Jesus lebt, mit ihm auch ich. Tod, wo sind nun deine Schrecken? Da haben sie in der ganzen Freude den jüdischen Sabbat aufgegeben, und haben gesagt, wenn wir einen Tag in der Woche feiern, dann den Auferstehungstag. Denn das ist das allergrößte, in dieser Bewegung wollen wir drin bleiben. In der Nähe des auferstandenen wollen wir feiern, und fröhlich sein. Also, das ist mir wichtig. Nur wenn ich Jesus bei mir habe, nur wenn ich weiß, er hat wirklich den Tod überwunden, kann ich fröhlich Ostern feiern. Sonst ist alles ein Selbstbetrug.

Mein zweiter Punkt: er schenkte uns das Leben neu.

Also, manche meinen, dass mit der Auferstehung Jesu sei nur so ein Thema, das man so hätte im Blick auf sein eigenes Sterben. Und das sei so etwas, das nur mit dem Friedhof zu tun hat. Nein, jetzt wende ich mich auch an die jungen Leute. Die Auferstehung Jesu, die verändert heute unser Leben total. Die verändert heute unser Leben total. Lassen Sie mich das noch einmal erzählen, wie das war, bei diesem ersten Christen, die waren ja voller Angst um ihr Leben, was wird denn geschehen? Wird man uns auch noch kreuzigen? Oder wird man uns gefangensetzen? Aber als sie das begriffen haben, als ihnen Jesus ein Licht auf gestickt hat, und sie das Evangelium glauben konnten, da war ihnen das so, Jesus ist der mächtige Herr. Wer ist größer als alles, was mich bedrohen mag. Größer als die Römer mit ihren Truppen, oder größer als die Intrigen der Schrift gelehrten. Und mit einem Mal haben sie ihre Angst verloren. Sie verstehen das immer falsch, wenn sie meinen es gäbe da Leute, die seien eben mit ihren Nerven weniger geplagt, als sie es sind, das steht dem nicht. Das Wunderbare geschieht ja, dass ich im Glauben wachsen darf, und ich darf mutig werden. Ich darf stark werden im Glauben, ich darf meine Ängste unter die Füße kriegen. So haben das die ersten Christen dann auch einmal getan. Und sie müssen nur darauf achten, gucken sie einmal noch einmal in die Apostelgeschichte herein. Da heißt es: Sie redeten mit großer Kraft, oder mit großer Kraft graben sie Zeugnis von der Auferstehung. Da war ihr Mund voll. Manche Leute, die meinen ja, bei uns, wie hätten schon ein großes Missionarischeszeugnis gegeben, wenn sie den anderen sagen, die Kirche sei nicht so schlecht, oder die sollen einmal in die Hofackerkirche kommen. Das ist doch kein Zeugnis! Sondern, wenn sie mit ihren Kollegen oder ihrem Nachbarn sagen, ich bin überzeugt, dass der Tote Jesus auferweckt wurde. Und dass dieser Jesus heute mein Herr ist. Da muss der andere sie für verrückt erklären, oder er muss etwas ahnen von der Kraft der Auferstehung. Das gibt uns doch Mut, das ist doch der Grund, warum wir leben eine Zuversicht haben. Das ist doch der Grund, warum wir im Sterben nicht verzweifelt sind und ohne Hoffnung, weil wir wissen, Jesus ist auch ein Herr über den Tod, er hat die Schlüssel der Hölle und des Todes. Ich brauche doch keine Angst zu haben. Er ist der, der mich selig macht. Das gibt heute für mich ein völlig neues Leben, wenn ich den sie Jesu Leben, im auf Blick auf den, der den Tod überwunden hat. Also, das hat tiefen Eindruck auf die Menschen damals gemacht, das kann ich Ihnen nur sagen. Wie die Leute staunten, und was sie am meisten überrascht hat, wie das Leben diese ersten Christen verändert war. Das waren plötzlich Menschen, die in der Wahrheit lebten, die Treue übten, die voller Liebe waren, und das waren bei denen nicht irgendwelche moralischen Kraft Akte, bei denen sie sich selber gezwungen haben, sondern das war wirklich Christus, der in ihnen Raum gewann. Und darum sagt hier Paulus: in diesem Brief an die Korinther: sagt, ich war doch ein Spätzünder. Ich war doch ein Spätzünder. Ich habe das doch viel zu spät entdeckt, und das reut einen doch jeden Tag, wo man nicht mit dem auferstandenen Jesus lebt. Da müssen Sie doch auf nichts verzichten, da sie meinen, sie müssten irgendetwas opfern, im Gegenteil, sie werden doch beschenkt, wenn sie heute von diesem Ostertag in diese Welt hinein gehen, und wissen, wo ich auch hin gucke, auf den fernsten Inseln, oder in der größten Dunkelheit, Jesus ist der Herr. Und ich darf mein Leben unter seine Königsherrschaft stellen, und ich darf Ihnen anrufen, ihm meine Sorgen ans Herz hinlegen. Das war dann das Lebensmotto dieses Spätzünders Paulus, dass er sagte, ich will immer mehr von Jesus entdecken. Hoffentlich tut es Ihnen nicht so weh, wenn irgendjemand mal von ihrem Bekannten oder Freunden sie einmal auf die Schippe nimmt und sagt, sie reden immer bloß von Jesus oder der Gemeinde, da wird immer bloß von Jesus Jesus Jesus geredet. Sagen Sie: Ja, was denn sonst? Das ist doch das Thema! Das ist doch das allerwichtigste Thema, dass die Christen in die Welt hinein rufen können, er lebt wirklich, er hat Macht, und er baut sein Reich auch in diesen Tagen. Es wird ja in diesen Tagen von den Zweiflern der Auferstehung auch in den Reihen der Christen immer wieder gesagt, Nein, das mit der Auferstehung, das sei so eine wage Sache. Stattdessen reden sie vom Glauben der Jünger. Vom Glauben der Jünger. Also wissen Sie, wenn Sie mit dem Glauben der Jünger etwas wollen, dann kommen sie nicht sehr weit. Gucken Sie mal an, was der Glaube der Kirche und der Glaube der Christen überhaupt noch an Einprägsamem in der Welt hat. Was von den Christen und von der Kirche heute verlautet, das ist nicht viel bedeutsames. Ein paar Verlautbarungen widersprüchlich zur Politik, zu Sozialaufgaben, zu sonst noch ein paar mit menschlichen Fragen, aber das würde die Schar der Christen nie zusammenhalten. Dann hätte es überhaupt durch die Jahrhunderte hindurch nie Christen gegeben. Warum sind wir denn hier zusammen? Doch nicht wegen einer Organisation oder wegen einer Kirchenformation. Warum sind wir denn hier zusammen? Weil diese Nachricht uns fasziniert: Jesus ist auferstanden. Er ist heute der König und Herr, und ihnen wollen wir dienen. Und so ist das durch die Jahrhunderte gegangen, dass immer wieder diese Erkenntnis ungläubige Menschen aufgeschreckt hat. Und dann sind sie zum Glauben gekommen, und dann lief ihr Mund über, und sie mussten das allen weiter sagen. Die ersten Christen sind damals in den Tempel hinauf gezogen, und da saß ein armer Mann an der Pforte des Tempels und da sagten sie: Gold und Silber habe ich nicht. Anders als unsere Kirchengemeinden heute, nicht, damals: Gold und Silber habe ich nicht. Aber was ich habe, das gebe ich: im Namen Jesu Christi, stehe auf und wandle. Also, das ist die Vollmacht der Kirche. Nicht ihrer Organisationen und ihre Geldkonten, sondern ob vier noch das Zeugnis vom auferstandenen Christus haben, und wenn das die Kirchengemeinden und die missionarischen Werke, und die Gruppen und Hauskreise nicht haben, dann wird das alles im Nu in sich zusammenbrechen. Das ist die Mitte der Gemeinde Jesu, dass sie den Tod und die Auferstehung Jesu verkündigt, das Evangelium. Und dass sie den Menschen sagt: Ihr müsst zu Jesus kommen, nicht zu uns. Und an ihnen müsste glauben. Und das hat dann Paulus in seinem Leben mächtig erfahren. Wie Jesus selbst in mutlosen Stunden aufgerichtet hat. Und Christus sprach zu ihnen bei der Nacht, heißt es dort in Korinth: fürchte dich nicht, ich habe ein großes Volk in dieser Stadt. Jesus ist der Herr unseres Lebens, und wenn wir fröhlich unserer Straße ziehen, dann doch deshalb, weil er heute mein Leben neu gemacht. Und das mit dem Tod ist noch inklusive, dass ich den Tod nicht mehr fürchten brauche. Aber jeder Tag ist schade, wo man nicht mit dem auferstandenen Jesus lebt.

Noch einen letzten Punkt will ich anfügen: nun können wir in die weite wirken

ich habe also da gerade im zweiten Teil darüber sprechen wollen, ich bin der geringste unter den Aposteln sagt der Paulus, ich bin nicht wert, dass ich ein Apostel heiße, aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. In meinem Leben hat Jesus etwas Neues begonnen, und das Leben hat erst richtig angefangen, wo ich als Spätzünder, wo ich als Spätzünder zum Glauben an Jesus kam. Aber jetzt soll das dritte doch noch einmal extra hervorgehoben werden. Weil es hier steht, dass das uns erst recht tätig macht. Das führt uns in die Weite. Es könnte ja so sein, so wird das immer wieder von ein paar, die das nicht verstehen, und die das auch nicht kennen, um zu beurteilen, dass sie sagen: Ja, dann können wir die Hände in den Schoß legen, und du schiebst ja alles auf Jesus. Im Gegenteil! Paulus sagt: ich habe mehr gearbeitet, als sie alle, obwohl er doch ein gesundheitlich sehr schwer angeschlagener Mann war. Man wundert sich überhaupt, wie dieser Paulus noch solche großen Planungen machen konnte. Er hat ja noch geplant bis nach Spanien zu reisen, dann hat er gesagt, dieses Gebiet Bosnien und Kroatien auf seiner Landkarte noch angekreuzt, davon schreibt er auch, dass er dort oben noch Evangelisierung will. Wo er überhaupt die Möglichkeit zum Reisen sah, wollte er noch das Evangelium hin bringen. Ja wie hat der sich denn so viele zutrauen können? Wir sind doch immer, und sagen ja ich weiß nicht, ob ich mir das noch zutrauen kann. Von Gottes Gnade bin ich was ich bin, das ist ein Selbstbewusstsein. Ich wünsche Ihnen ein gesundes Selbstbewusstsein, aber nicht so, dass sie sich vor den Spiegel hinstellen, und sagen huch, bin ich schön. Oder wie der andere sagt, lieber Gott, vergibt mir, dass ich so gescheit bin. Nicht so ein Selbstbewusstsein. Sondern, dass sie sagen, von Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Mit mir verlorenem und verdammte Menschen ist der auferstandene Jesus noch nicht fertig. Er will etwas Neues machen. Und wer lässt nicht das im alten Verfahrenenzustand mit meinem Leben. Und ich darf jetzt erleben, von heute an, wie ich für ihnen große Gottestaten wirken kann. Beim Paulus war das ganz natürlich, dass er sagt ich möchte mit anderen Menschen über den auferstandenen reden. Beobachten Sie einmal die Apostelgeschichte, es reicht heute die Zeit nicht, wie er über all, selbst auf dem Areopag in Athen immer seine Missionspredigt nicht auf die Kirche brachte, oder auf die Kirchensteuer, oder so, er brachte ein anderes Thema. Er sprach von der Auferstehung Jesu, und vom Gericht. Von der Auferstehung und vom Gericht. Und dann ging der Spott los. Es war ihm so wichtig, andere zu diesem auferstandenen Jesus hin zu führen. Er wollte ein Zeuge von Jesus sein, und darum sagte er, ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus. Ich kann viel, und es wird aus meiner Arbeit viel Frucht übrig bleiben, obwohl man eigentlich den Eindruck haben möchte, Paulus sei in den meisten Gemeinden gescheitert. Es gab so viel Widerspruch und Feindschaft. Und es war auch gar keine große Zahl von Anhängern, die er um sich sammeln konnte, aber er wusste, weil er es in Jesus getan war, und dem auf Blick auf Jesus gemacht wurde, ist es nicht vergeblich. So ein Selbstbewusstsein dürfen sie haben. Ich habe für Jesus einen Dienst getan. Ich bin für Jesus tätig gewesen, ich will für ihn wirken, und ich weiß, dass er mit mir geht. Dann kann ich viel tun. Ich habe aus Römer sechs mir noch einen Vers hier aufgeschrieben aus Römer sechs Vers vier, da sagte Paulus: wie Christus auferweckt ist von den Toten, so sollen wir jetzt auch in einem neuen Leben wandeln. Wir können, wir können, nicht weil ich das kann, sondern weil der Auferstandene, der sogar einen toten Leichnam auferlegen kann, der kann doch sogar in meinem müden, sündigen Fleisch noch einmal etwas Neues wirken. Ich errechne mit seiner überfließenden Kraft, und das ist das Geheimnis der glaubenden. Sie erleben, wie seine Kraft in ihnen tätig ist. Da stand Paulus am Ende seines Lebens in Caesarea vor Agrippa dem König, und vor dem Landpfleger Festus, und sie fragen ihn, und Paulus muss sich verantworten. Zwei Jahre war er dort in einer dunklen Zelle ein gesperrt, bis die da oben mal meinten, der muss doch zittern. Das Gegenteil ist der Fall. Der Paulus redet freimütig, unerschrocken. So wie einer im Dritten Reich, ein Münchener Rechtsanwalt einmal vor dem Volksgerichtshof der Nazis bei Freisler gesagt hat, Herr Präsident, Sie haben mir viel mehr Angst als ich. So hat Paulus vor König Agrippa und Festus gesprochen. Und er sprach von der Auferstehung der Toten. Und dann sagen sie: Paulus, du rasest. Die große Kunst macht dich rar sind. Nein, nicht die Rhetoriker macht ihn rasend. Sondern die Freude, dass er einen lebendigen Herrn hat, und darum war für ihnen auch diese Gefängniszelle verwandelt, und war nicht mehr unheimlich. Es sind manche, die hören diese Predigt in schwerer Krankheit oder Trauer. Sie dürfen wissen, bei mir ist Jesus, der mächtige. Und ich möchte die Augen fest auf ihn richten. Ich las gestern in einem Buch, wie ein Pfarrer vor langer Zeit in Berlin einen Gefangenen, zum Tod verurteilten, zur Erschießung begleiten musste. 12 h saß er mit ihnen auf der Zelle. Und dann hat der zum Tod verurteilte gesagt, ja wie ist denn das, ich kann das nicht, wenn sie mich darein führen, in den Raum, und wenn ich dann dies sehe, oder in den Hof, und dann sehe ich die, wie die da stehen mit ihren Gewehren, und dann hat dieser Seelsorger gesagt: Du darfst nicht auf die Gewehre gucken, ich guck dich an, und du guckst mich an, bis sie dir die Augen zu binden. Und er sagt, so war es dann auch. Und so ist es bei uns, es mag manches geben, was ich in der Welt gar nicht ansehen brauche, und will. Ich will nur auf meinen Seelsorger schauen, ich will auf den lebendigen Jesus blicken. Und ich will ihnen ganz fest vertrauen. Jetzt ist heute nur wichtig, ob sie die Verbindung mit dem auferstandenen Jesus so haben. Wie sagte Paulus? Jesus lebt in mir. Und was ich jetzt noch lebe, im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst dahingegeben hatte. Leben Sie es so, alles was sie tun, alle ihre Planungen, alle ihre Entscheidungen mit Jesus. Dann können sie fröhlich ihre Straße ziehen. Amen.