Die Finsternis schlägt zurück
Apostelgeschichte 19,23-40
Winrich Scheffbuch
Abschrift der Predigt vom 17.03.1991, gehalten in der
Ludwig-Hofacker-Gemeinde in Stuttgart.
Ich hoffe, dass Sie nicht prozessieren, denn auf das bezieht
sich der Streit nicht, sondern auf den Glaubenskampf. Dass wir da nicht müde
werden. Wenn Sie das Lied mal zu Hause alleine singen, wie das schön ist, bis
zur Ewigkeitsfreude. Wenn ich da stünde, oh wenn ich da wäre. Wenn ich nur
meinen Lauf vollendet hätte. Nun haben wir heute als Predigttext den zweiten
Teil der Geschichte, wie Paulus in Ephesus gewirkt hat. Apostelgeschichte 19
von Vers 23 bis Vers 40. Wir hatten am letzten Sonntag den ersten Teil
behandelt, wie sich dort eine Gemeinde bildet. Sie erinnern sich noch, wie
einige versuchen den Paulus zu imitieren und die gebrauchen nur die Formeln,
dass gibt’s ja manchmal auch bei Christen, dass sie nur die Sprache Kanaans
sprechen. Und dann meinen sie, sie wären schon drin. Und das geht böse aus. Da
täuscht man sich, denn Gott will reine Menschen haben, die sich ihm ganz zur
Verfügung stellen. Und nun:
23 Es erhob sich aber um
diese Zeit eine nicht geringe Unruhe über den neuen Weg. 24 Denn einer mit Namen
Demetrius, ein Goldschmied, machte silberne Tempel der Diana1 und verschaffte denen vom Handwerk nicht geringen
Gewinn. 25 Diese und die
Zuarbeiter dieses Handwerks versammelte er und sprach: Liebe Männer, ihr wisst,
dass wir großen Gewinn von diesem Gewerbe haben; 26 und ihr seht und
hört, dass nicht allein in Ephesus, sondern auch fast in der ganzen Provinz
Asien dieser Paulus viel Volk abspenstig macht, überredet und spricht: Was mit
Händen gemacht ist, das sind keine Götter. 27 Aber es droht nicht
nur unser Gewerbe in Verruf zu geraten, sondern auch der Tempel der großen
Göttin Diana wird für nichts geachtet werden und zudem wird ihre göttliche
Majestät untergehen, der doch die ganze Provinz Asien und der Weltkreis
Verehrung erweist. 28 Als sie das hörten,
wurden sie von Zorn erfüllt und schrien: Groß ist die Diana der Epheser! 29 Und die ganze Stadt
wurde voll Getümmel; sie stürmten einmütig zum Theater und ergriffen Gajus und
Aristarch aus Mazedonien, die Gefährten des Paulus. 30 Als aber Paulus unter
das Volk gehen wollte, ließen's ihm die Jünger nicht zu. 31 Auch einige der
Oberen der Provinz Asien, die ihm freundlich gesinnt waren, sandten zu ihm und
ermahnten ihn, sich nicht zum Theater zu begeben. 32 Dort schrien die
einen dies, die andern das, und die Versammlung war in Verwirrung, und die
meisten wussten nicht, warum sie zusammengekommen waren. 33 Einige aber aus der Menge
unterrichteten den Alexander, den die Juden vorschickten. Alexander aber winkte
mit der Hand und wollte sich vor dem Volk verantworten. 34 Als sie aber
innewurden, dass er ein Jude war, schrie alles wie aus einem Munde fast zwei
Stunden lang: Groß ist die Diana der Epheser! 35 Als aber der Kanzler
das Volk beruhigt hatte, sprach er: Ihr Männer von Ephesus, wo ist ein Mensch,
der nicht weiß, dass die Stadt Ephesus eine Hüterin der großen Diana ist und
ihres Bildes, das vom Himmel gefallen ist? 36 Weil das nun
unwidersprechlich ist, sollt ihr euch ruhig verhalten und nichts Unbedachtes
tun. 37 Ihr habt diese
Menschen hergeführt, die weder Tempelräuber noch Lästerer unserer Göttin sind. 38 Haben aber Demetrius
und die mit ihm vom Handwerk sind einen Anspruch an jemanden, so gibt es
Gerichte und Statthalter; da lasst sie sich untereinander verklagen. 39 Wollt ihr aber
darüber hinaus noch etwas, so kann man es in einer ordentlichen Versammlung
entscheiden. 40 Denn wir stehen in
Gefahr, wegen der heutigen Empörung verklagt zu werden, ohne dass ein Grund
vorhanden ist, mit dem wir diesen Aufruhr entschuldigen könnten. Und als er
dies gesagt hatte, ließ er die Versammlung gehen.
Nun ist das schon merkwürdig. Ich dachte immer wieder, das
Evangelium wäre eine Botschaft vom Frieden. Das meinen doch alle Leute. Das
Evangelium schafft Frieden. Die Friedensbotschaft. Und hier erleben wir was
ganz anderes. Und das ist überall so in der Apostelgeschichte. Kaum ist eine
Gemeinde gegründet, dann gibt’s Streit. Aber wenn wir noch einmal hören, was
Jesus angekündigt hat, dann wundert uns das nicht. Das Evangelium schafft
keinen Frieden. Nur bei denen, die glauben. Und bei den Anderen schafft es
Ärger und Verdruss und Empörung und Aufruhr, Widerspruch, Hass, Bitterkeit. Ja
warum denn? Die Anderen regen sich maßlos auf. Was sie da erleben bei den
Christen. Mich macht das heute morgen sehr unruhig, dass bei uns oft wenig
Widerspruch ist. Das muss zu denken geben. Wo Jesus wirkt, da gibt es
Feindschaft. Und man kann sogar sagen, dass man von dieser Feindschaft etwas
merkt vom Wirken Jesu. Es war ja damals in Ephesus auch der große Traum der
Menschen in Freiheit zu leben, so wie das heute auch für uns ein großer Traum
ist. Wir möchten freie Menschen sein, in einer freien Welt leben. Ich genieße
es in unserer Bundesrepublik zu sein, in einer freiheitlichen Demokratie. Für
viele Menschen auf der Welt ist das ein Sehnsuchtstraum. Aber für Menschen, die
hier in diesem Lande leben, gibt es auch viele Dinge, die uns unfrei machen.
Ich denk jetzt nicht an irgendwelche Ungerechtigkeiten. Die Bibel, das Wort
Gottes, spricht immer wieder davon, dass wir gar nicht frei leben können, bis
uns Jesus befreit hat. Wen der Sohn Gottes frei macht, der ist erst richtig
frei. Es gibt auch in einer freien Welt große starke Mächte und Gewalten, die
uns binden und die uns nicht los lassen. Grad in dem Brief an die Epheser hat
Paulus davon gesprochen. Im sechsten Kapitel, das was ich vorhin gelesen habe:
Wir haben zu kämpfen mit den Mächtigen und Gewaltigen. Und wie sich dort die
erste kleine Gemeinde in Ephesus bildet und die ersten sich zu Jesus bekennen,
dann wir das auf einmal sichtbar, dass in dieser Stadt ganz verborgene Mächte
und Gewalten herrschen. Und darüber müssen wir heute morgen reden. Dass in
unserer freiheitlichen Welt Mächte und Gewalten sind, die wir oft gar nicht
sehen und erkennen und darum auch nicht fürchten und die doch unser Leben so
total binden. Ich muss zuerst davon reden, über die Ketten, die Menschen
binden. Ketten, die Menschen binden. Ephesus war eine großartige Stadt. Eine
der großen religiösen Städten, die neben Athen und Jerusalem die dritte im
Bunde war. Die Stadt war sehr berühmt durch den Tempel, der Arthemis, die auf
lateinisch dann Diana genannt wurde. Ein Tempel mit 128 Säulen, jede Säule 19
Meter hoch. Eines der 7 Weltwunder war dieser Tempel in Ephesus und die ganze
Welt sprach davon, von diesem wunderschönen und herrlichen Bauwerk. Diese
Menschen, die Wollten Gott dienen. Das war ihnen wichtig. Aber kaum kommt
Paulus hin mit seiner Evangeliumsverkündigung, kommt es zu einem scharfen
Gegensatz. Auf der einen Seite die Religion der Epheser, auf der anderen Seite
das Jesusbekenntnis der kleinen Gemeinde. Warum war das plötzlich so ein
unversöhnlicher Gegensatz? In der Stadt gab es eine große Bewegung, die
Menschen interessierten sich nicht mehr für diese kleinen Figuren, der
Arthemis, der Diana, die dort verkauft wurden in der Stadt. Das war nicht ein
Boykott der Christen. Ich kann mich damit nicht befreunden. Nach allem was wir
in der Bibel lesen wurde der Boykott immer wieder benutzt, von Menschen, die
der Gemeinde Jesu schaden wollten. Und so wird es auch am Ende der Zeit sein,
wenn der Antichrist sein Malzeichen aufdrückt, dass man nichts mehr kaufen oder
verkaufen kann, es sei denn man hat das Malzeichen an der Stirn. Die Christen
machten keinen Boykott. Es ging irgendwie spontan. Sie hatten kein Interesse
mehr für diese Figürchen, die etwa so groß waren wie ein Finger. Man hat sie
vielfach ausgegraben in dieser Stadt. Aber jetzt muss ich doch mal darüber
reden, warum die Christen nicht mehr diese Figürchen aufstellen wollten. Wissen
Sie, dass ist das, was man sonst ins Büffet stellt, solche kleinen Figuren, so
Erinnerungszeichen, aber das war ein bisschen mehr. Es trifft auch den
Sachverhalt nicht ganz, wenn wir sagen es sei die Göttin Diana. Die Göttin
Arthemis, wie sie im griechischen Raum heißt und so war das in Kleinasien, dass
das der hellenistische Bereich war, war ja nicht bloß eine nackte Götterfigur,
sie haben diese Bilder bestimmt alle schon gesehen, sondern eine Frauengestalt,
deren ganzer Oberkörper voll hängt mit lauter Brüsten. Ja warum wollten die
Leute diese Figur haben? Im Altertum war es ganz besonders wichtig, dass man
Fruchtbarkeit hat. Und die Frauen hatten diesen Aberglauben. Etwas anderes ist
es ja nicht. “Nur wenn ich diese Figur bei mir trage, kann ich gesunde Kinder
gebären.” Und die Männer waren der Überzeugung, sie müssten das haben, damit
sie rechte Männer sind. Und so lief das Geschäft in der Stadt. Und warum
plötzlich verkauft man diese Figuren nicht mehr. Da hat ein Denkprozess
eingesetzt. Und darüber muss ich heute morgen reden. Die Leute merken auf
einmal: “Das stimmt ja gar nicht, dass mein Leben von dieser Fruchtbarkeit der Arthemis
abhängt. Das ist ja gar nicht wahr. Sondern Gott hat mich geschaffen, mit Leib
und Seele, auch als Frau und Mann, mit meinen ganzen persönlichen Eigenarten
und ich darf von Gott meinem Herrn all das annehmen und ihm dienen.” Wenn Sie
einmal verfolgen, wie im Altertum diese Religion an die Fruchtbarkeit diese
Menschen zerrissen hat, wie das die Familien zerstört hat, weil der Glaube
alles beherrscht hat: “Ich muss Kinder haben. Um jeden Preis. Davon hängt der
Wert meines Lebens ab.” Und wie die Menschen sich in diesen Sexualrausch
hineingesteigert haben, nur um die Erfüllung der Gottheit zu erleben. Da
verstehen Sie, welch eine dämonische Gebundenheit hier vorlag. Sie kenne es aus
dem alten Testament, wo aus dem phönizischen Bereich die Gottheit der Astarte,
ganz ähnliche Frauenfiguren nach den archäologischen Ausgrabungen, in Israel in
der Figur des Baal, des Fruchtbarkeitsgottes, die immer wieder eine Versuchung
für die Menschen war. Und wir merken auf einmal stehen hinter dieser Religion
handfeste Wirtschaftsinteressen. Da steht der Demetrius auf, Präsident der
Industrie und Handelskammer. Ein Einzelner. Und der hat einen großen Einfluss,
denn auf der Schiene kann er zu allen sprechen und wenn er an dieser Seite
rührt, dann werden alle hell wach. Er sagt: “Da wird unser ganzer Glaube, mit
dem wir leben, mit dem wir aufgewachsen sind, der wird da plötzlich uns
zerstört und es geht schließlich auch um die Wirtschaftsgrundlage unseres
Einkommens.” Und darum gibt es so einen unheimlichen Aufruhr in der Stadt.
Warum ich das heute morgen so ausführlich behandle: Weil das uns doch trifft.
Ich habe die große Frage an uns alle, die wir Christen sein wollen ob wir
überhaupt noch wissen, wie uns Jesus frei macht, von Zwängen, Mächten und
Gewalten. Es ist doch erschütternd, wie wir alle belastet sind, bis in unsere
Phantasien und Gedanken hinein. Dass wir gezogen werden und dass das
geschlechtliche bei uns genauso eine Macht entfalten kann. Dann mag das bei uns
heute nicht mehr die Fruchtbarkeit sein. Im Gegenteil. Es herrscht ja in
unserer Gesellschaft direkt eine Feindschaft gegen das Kind. Aber dann wird
etwas aus der großen, aus der guten Gabe der Schöpfung Gottes herausgezogen und
das ist die Lust, die Gott gegeben hat. Und Menschen sagen: “Wenn ich nur Lust
habe und ich muss diese Lust kriegen. Und nur wenn ich diese Erfüllung habe,
dann hat mein Leben Sinn.” Und dann zerbricht man selbst Familienbande und
Ehebande. Nur weil man die Erfüllung braucht. Betrogene Menschen. Wir wollen es
doch in unseren Tagen wieder sagen, so wie das damals ein Aberglaube war, als
ob die Diana einen glücklich machen könne. Wir wollen es doch allen Leuten
sagen: “Wer hat euch denn dieses in den Kopf gesetzt?” Was gibt es denn da für
wilde Leidenschaft heute? Wie verraten Menschen ihren Glauben und treten Gebote
Gottes mit Füßen, nur weil sie sagen: “Ich brauch doch meine Lebenserfüllung.”
Welche Lebenserfüllung? Es ist doch nur ein Gott und Herr. Jesus, dem wir
gehören und der bestimmt doch auch über mein Leben, über meine Erfüllung, über
meine Freude. Können Sie denn überhaupt auch je in Ihrer Geschlechtlichkeit
Erfüllung bekommen als unter dem “Ja” und Segen Gottes? Ihr jungen Leute. Es
gibt doch bloß einen Weg. Vor Gott einen Bund zu schließen, in der Treue zu
leben, weil Gottes Ordnungen doch mir nur garantieren können, was mir Erfüllung
gibt. Und zwar interessant, dass damals der Paulus, der bestimmt überhaupt kein
Eheseminar abgehalten hat, er hat nur den Namen Jesus verkündigt. Menschen
kamen zum Glauben und auf einmal hat das konkrete Auswirkungen und die Menschen
unruhig über den Weg der Christen, eben nicht über die Lehre. Das war nichts
abstraktes, sondern sie merken, die Christen leben ganz anders. Die sind nicht
bigottisch und die sind auch nicht prüde, die haben sich herzlich lieb und es
sind natürliche fröhliche Leute. Das sind auch Geschlechtswesen, Mann und Frau
in der ganzen Blüte, aber sie leben es in der Erfüllung und sie werden reich
und froh und sie merken bei ihnen ist das immer anders. Sie kommen belastet mit
Sünden und unbefriedigt zurück. Wir sind gebundene Menschen. Der Fürst dieser
Welt, der Teufel, wie es in der Bibel immer wieder heißt, der kann ja alle
möglichen Einfallstore in unserem Leben finden, wo er uns binden und
beherrschen kann. Und kaum hat er Gewalt über uns, dann steuert er unser ganzes
Leben, von der einen zentralen Stelle aus, wo er unser Herz erobert. Und das
ist in diesen Tagen. Leider. Leider. Eine Lustsehnsucht, die in uns allen so
offen ist. Wir alle sind von unserer Zeit ja auch so angesteckt, dass keiner
hier sagen kann: “Das lässt mich kalt.” Das geht bis in die Altersheime. Soll
ich nicht einfach nur doch noch das alles nachholen, was mir offenbar verloren
ging.” Was soll Dir denn verloren gegangen sein, wenn Jesus dein Herr ist? Und diese
ersten Christen damals in Ephesus, sie lebten ihre Freiheit und sie lebten die
Schönheit der Lebensbeziehung aus, so dass das gar keines Boykotts bedurfte. Es
ging ganz spontan, sie lebten eine neue Lebensordnung mit Jesus. Und die
anderen Menschen merken nicht einmal wie sie gebunden sind.
Mein zweiter Punkt. Leidenschaften werden frei.
Als Demetrius hier zur Demo bläst und denn kommen die Massen
zusammen. Wir sind einmal mit einer Reisegruppe aus der Gemeinde durch Ephesus
gegangen und haben uns dorthin wieder ausgegraben ins Stadion aufgestellt
26.000 Plätze hat dieses Stadion. Ein Amphitheater in der griechischen
Bauweise, wo man von der letzten Reihe her das Reden noch hört, bis hinunter
auf die Bühne runter und dort waren sie alle zusammen gekommen um ihren Protest
auszudrücken und gegen die Christen zu demonstrieren. Alles nur wegen der
Jesusverkündigung. Ich bin überzeugt, dass jeder von Ihnen sehr viel erzählen
könnte, wie es in Ihren Familien manchmal rumort, bloß wenn sie den Weg mit
Jesus gehen. Wenn Sie an einer Stelle in Geldfragen, oder in der
Wahrheitsfrage, oder auch in Ehedingen sagen: “Für mich ist das von Gott
geregelt. Ich will mich der Lebensordnung Gottes unterstellen. Für mich gibt es
keine Liebe ohne totale Treue, sonst würde ich mich selber betrügen.” Wenn Sie
das tun, dann werden Sie merken, wie Sie dem Spot ausgesetzt sind. Andere
sagen: “Bist Du überhaupt ein richtiger Mensch? Bist Du noch normal? Bist Du
verrückt?” Das kann manchmal bis zu bösen Anfeindungen gehen, das soll Sie
nicht erschrecken. Sie sehen dort in Ephesus, wie die Leidenschaften der
Menschen geweckt werden und wie Hass und Bitterkeit hier sich austobt. Das ist
eine Massenhysterie. Wir als gläubige Leute sollten ganz besonders vorsichtig
werden. Grade da, wo solche Bewegungen sich austoben, da ist Jesus nicht. Auch
wenn das im christlichen Namen geschieht. Da ist Jesus nicht. Und das ist noch
nie gut gegangen. Wo ein ganzes Land angeblich christlich wurde. Das war nie
so. Das waren die Mächtigen, die damit Geld machen wollten. Die Gemeinde Jesu,
die Schar, die Jesus folgt in Gehorsam, war immer eine kleine Schar. Das ist
eine Frage an uns, ob wir den Weg gehen auch gegen die große Zahl aller anders
denkenden. Unsere jungen Leute müssen heute schon in der Schule viel viel Spott
anhören, weil sie in einen Bibelkreis gehen. Wenn sie sich in einer
Gebetsgruppe in der Schule versammeln. Sie werden verlacht und verspottet.
Interessant, wie das damals zum Vorschein kommt, die Leidenschaften, die sich
darin gefallen, gegen Christus zu spotten und zu höhnen. Denken Sie mal bei
sich nach. Erinnern Sie sich noch, dass Sie ja auch einmal so schon gesprochen
haben. Fast jeder von uns hat einmal gehöhnt. Und gespottet und gelacht. Und er
wollte den Weg nicht so gehen, weil das bei unserer alten Fleischesart offenbar
besser ankommt. Es ist der Herdentrieb. Die große Masse, die eben immer in eine
andere Richtung geht. Wer mit Jesus geht, ist ein Einzelmensch, der ganz fest
stehen muss und seinen Weg ganz verlässlich laufen muss. Und sie brüllen im
Chor zwei Stunden lang und sie brüllen immer die gleichen Parolen. Interessant,
dass Glaube nie eine einfache Sache der simplen Parolen ist. Nie. Die billigen
Mottos, die helfen Ihnen nicht zum Glauben. Sie müssen eine feste Basis im Wort
Gottes haben. Und sie brüllen bei zwei Stunden. Das soll Sie gar nicht
durcheinander bringen, wenn die ganze Macht der Medien und der Presse ihren
Glauben verspottet und verlacht. Unser Herr hat immer noch 7000, die ihre Knie
nicht beugen. Woher haben die ihre Festigkeit? Sie haben ihre Festigkeit nur
davon, dass sie sich vor Jesus beugen. Und wer den Herrn fürchtet, der hat
keine Angst mehr vor den Menschen. Und wir sollten uns frühzeitig angewöhnen,
dass wir kritisch werden, gegen alle Formen der Massenhysterie, der
Massensuggestion und der großen Sprüche und der großen gewaltigen Worte. Die
braucht Jesus nicht. Es ist ein stiller Weg des Gehorsams, der mit dem Leben
bewährt wird. An dem man sieht, ob man den Weg mit Jesus wirklich geht. Das ist
keine Lehre, das ist ein Weg, den diese Christen in Ephesus gehen. Und Sie
können ihren Weg nur da wirklich gehen, wo Sie aus dem Wort die Dinge
durchschauen können und wissen: Es gibt keine Freiheit in dieser Welt, so lange
diese mächtigen und gewaltigen Toben. Und das Thema angeben, auch in unserer
Welt heute. Es ist eine gottlose Zeit, in der wir leben, in der der Name Jesu
verlästert wird. Es braucht viel Kühnheit, viel Mut seinen Weg zu gehen.
Noch das letzte: Sie können die Gemeinde Jesu nicht
zerbrechen. Mich freut es, wie das beschrieben ist von Paulus. Paulus wollte
eigentlich in dieses Theater gehen, er war ein unerschrockener Mann, der hätte
sich gerne dort dem Gespräch gestellt. War aber gar keine Gelegenheit dazu. Mit
dieser fanatischen Masse kann man nicht eine sinnvolle Diskussion führen und
das waren die Freunde des Paulus, die ihn warnen und sagen: “Bleibe bitte da.”
Sie müssen ihn halten. Liebe Schwestern und Brüder. Ich komme an einen Punkt,
der ganz wichtig ist für unsere Gemeinde. Sie brauchen Schwestern und Brüder,
die Ihnen zur Seite stehen. Die Sie auch einmal zurück halten. Sonst machen wir
viel törichte Dinge. Es gibt in der Gemeinde Jesu keine Päpste, sondern wir
sind Schwestern und Brüder und wir sind alle auf den Rat der anderen angewiesen.
Gott wollte nicht, dass Paulus hier hinein geht. Es hätte auch keinen Wert
gehabt. Darum wollen wir auf den Rat der anderen hören. Und es erfordert Demut,
gute Demut den Rat von anderen anzunehmen. Es gibt heute so viel Selbstbewusste
Christen, die sagen: “Gott hat mir gesagt und ich weiß das und ich fühl das.”
Und Sie stehen oft daneben und denken: “So ein irre geleiteter Mensch.” Das
sieht man doch. Aber das sind alles Menschen, die sich nicht dem geistlichen
Rat der Schwestern und Brüder unterstellen wollen. Und bei Paulus kann man
lernen, wie er immer wieder sich dem Rat der anderen untergeben hat, obwohl er
doch Apostel war, das sind wir ja noch nicht einmal. Und dann kann es Gott
fügen, dass diese machtvolle Versammlung in sich zusammen bricht. Es ist Gott
ein Kleines. Zerbricht an ihren vielen Stimmen und sie schreien so laut, dass
gar keiner mehr weiß, warum sie schreien. Es war im großen Kirchenkampf einer
war in einer Versammlung, in der gegen die bekennenden Christen gehetzt wurde
und die anderen erwarteten ihn und sagten: “Wie war’s denn in der Versammlung?”
Und er kam nur zurück und sagte: “Und sie schrien bei zwei Stunden.” Er wollte
damit sagen: “So war’s wie damals.” Sie können rufen. Es war letztlich nur ihre
eigene Unsicherheit durch ihre billigen Parolen übertönt. Lassen Sie sich doch
nicht schrecken von den machtvollen Drohungen, die Ihren Glauben bedrohen. Sie
gehen doch Ihren Weg ganz sicher und ruhig. Wenn Sie mit Jesus gehen. Lassen
Sie die anderen toben und schreien. Groß ist die Diana der Epheser und was die
anderen rufen. Ich setze auf die freie Liebe. Mein Bauch gehört mir. Lassen Sie
sie rufen. Es ist interessant, dass auch die Feinde zugestehen müssen: Paulus
war nie ein Tempellästerer. Er hat nie die anderen lächerlich gemacht. Er hat
immer Ehre den anderen zuteil werden lassen. Es ist nicht unsere Art über
andere zu witzeln und zu spotten, aber wir wollen unseren Glauben unerschrocken
gehen und wollen ihn auch verantworten, ohne Angst, wenn uns Gott zur
Verantwortung nötigt. Wir wissen nicht wo und wie der richtige Platz ist. Wir
wollen uns leiten und führen lassen, dass wir dies gerne tun, auch wenn die
Hölle tobt. Auch wenn der Teufel wütet, allem Drohen zum Trotz, fröhlich
unseren Glauben zu bekennen. So ist die erste Gemeinde in Ephesus gewachsen und
Paulus hat es jetzt noch einmal ans Herz gelegt: “So stehet nun fest und zieht
den Helm auf und nehmt den Schild in die Hand und seid unerschrocken und kämpft
für den Glauben an Jesus.” In dem Buch von Bun
Amen.