Die prophetische Schau Daniels

Winrich Scheffbuch

Gehalten am 20.07.1980 in der Ludwig-Hofacker Gemeinde Stuttgart

Daniel 12, 1-4

 

 

Wir haben heute nun die letzte Predigt aus unserer Reihe über Daniel über die prophetische Schau des Daniel. Nun was soll ich auswählen? Heute nur vier Verse aus dem letzten Kapitel Daniel 12 die ersten vier Verse.

 

1 Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen. 2 Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande. 3 Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.

4 Und du, Daniel, verbirg diese Worte und versiegle dies Buch bis auf die letzte Zeit. Viele werden es dann durchforschen und große Erkenntnis finden.

 

Herr hilf uns zum Verstehen und zur Erkenntnis, mach diese Verheißung jetzt an uns wahr.

Amen.

 

Ich hab vor dem Mann Daniel große Achtung. Ich beneide immer diese Leute, die in der Welt als Christen stehen. Vielleicht geht es Ihnen genau umgekehrt, dass Sie sagen: Ich würde gerne hauptamtlich für die Sache unseres Gottes wirken. Aber ich merke oft, wie Sie gerade auch einen Vorteil in Ihrem Amt haben. Ich weiß die Vorzüge, die mir durch diese Freistellung zuteilwerden wohl zu schätzen, aber das ist auch etwas draußen zu stehen in einer Welt, die Gott nicht dient, sondern die anderen Göttern nachrennt und sich mit seinem Leben ganz Gott zu verschreiben. Man muss solche Leute wie Daniel Geistliche nennen. Ich weiß, dass bei uns auch im Sprachgebrauch üblich ist, dass man genau nur die mit dem schwarzen Talar Geistliche nennt, aber diese Redeweise sollten Sie nie gebrauchen, weil sie so furchtbar unbiblisch ist. Geistliche sind Menschen, die mit dem Heiligen Geist erfüllt sind. Geistliche, das sind Christen, die von Gottes Geist bewegt und getrieben sind. Und Daniel war ein von Gottes Geist getriebener. Der steht draußen in der Welt und wir wollen nie zulassen, dass solche Schwestern und Brüder als die Laien betitelt werden, denn Daniel hatte mehr Verständnis und Einsicht und wir wissen, dass die Vollamtlichen doch bestimmt denen, die draußen in der Welt ihren Mann stehen doch nicht in irgendeiner geistlichen Hinsicht überlegen sind. Das wäre ja furchtbar, sondern gerade der Daniel macht deutlich, draußen in der Welt stehen, mit beiden Füßen in einem weltlichen Beruf und doch ein Geistlicher seines Herrn zu sein. Der Herr gab ihm Weisheit und Einsicht mehr als alle Professoren und alle Gelehrten und alle Sachverständigen hatten. Aber nun wissen ja Sie alle, die Sie draußen in der Welt in einem Beruf stehen, dass das sehr viele Konflikte mit sich bringt. Man steht draußen in einem Dilemma. Vielleicht ist es schon nicht richtig, wenn ich sage draußen. Sie spüren ja, wie das genau so auch in den kirchlichen Apparaturen und Werken sichtbar wird. Dass da andere Mächte uns bestimmen wollen. Und dann weiß man nicht, wem man gehorchen soll. Man steht unter Druck. Da sind Leute, die sagen: So musst du es tun. Von seinem Gewissen will man aber ganz anders handeln. Und da ist es jetzt wichtig. Dies hat uns Daniel gezeigt. Ich darf nie gegen mein Gewissen vorgehen und mein Gewissen muss Gott dienen. In meiner ganzen Verantwortung in meinen ganzen Entscheidungen kann ich mich nie hinausreden uns sagen: Ja ich war eben hier in einer Drucksituation. Ich hatte hier einen Befehl auszuführen. Daniel sagt: Befehl hin, Befehl her. Was gegen meinen Gott ist kann ich nicht tun. Er war also draußen in der Welt, aber er diente nicht seinem Beruf. Er diente nicht seiner Karriere obwohl er ein Musterbeispiel eines erfolgreichen Weltmannes ist. Aber Sie sehen, er hat das aus Treue zu seinem Herrn getan, bis zu dem Punkt, wo er es nicht mehr mit seinem Gewissen verantworten konnte. Und da gibt uns nun Daniel eine wichtige Hilfe, wie wir unseren Platz in der Welt auch verstehen sollen. Dahin hat uns Gott gestellt. Das ist unser Amt. So wie es mein Amt ist hier heute Morgen zu stehen. Kein Amt ist mehr als das andere. Sondern das sind Gottes Strategien so wie er seine Leute einsetzt, aber ihm wollen wir dienen und wir wollen auf ihn schauen und uns von ihm leiten und lenken lassen in allen unseren Verpflichtungen. Das Amt einer Hausfrau, das Amt eines Autofahrers, das Amt eines Pfarrers, sie sind alle von Gott gleich. Oder ob einer Direktor in einem großen Werk ist oder Richter oder Lehrer, alle gleich. Aber dass ich meinem Herrn darin diene und ihm allein zur Ehre lebe. Wenn Sie fragen wie hat der Daniel das geschafft, ich hab in meinem Leben immer wieder allerhand unglückliche Kompromisse gemacht, werden Sie sagen, wenn ich da in meinem Berufsalltag stand: Ich hab manchmal die Karriere höher gesetzt als den Dienst für meinen Herrn. Dann meine ich Daniel hat sein prophetischer Blick sehr geholfen und darum ist es sehr wichtig, dass wir die Prophetie Daniels auch noch kennen lernen. Christen müssen einen Blick in die Zukunft haben, sie müssen wissen, was mit dieser Welt geschieht, damit sie nicht dem Sog dieser Welt erliegen. Die Welt hat ja immer eine bezaubernde Schau. Sie sticht uns in die Augen und wir meinen immer wieder, da liege doch das Heil und das Glück, wir müssten uns anpassen. Und wie oft ist der Christenglaube nur der Schmuck all der weltlichen Ideologien gewesen. Darum wollen wir uns genau diese prophetische Schau des Daniel anschauen und unseren Blick schärfen für unseren Platz, den wir in der Welt wahrzunehmen haben. Ich will das wieder unterteilen, damit das nicht so durcheinander geht. Zuerst wo der Blick des Daniel hängen bleibt. Daniel sieht hinaus in die Zukunft. Er sieht bis in die letzten Tage dieser Welt. Daniel, das sagten wir schon letztes Mal, ist der letzte Prophet des Alten Testamentes, dann kommt nur noch Johannes der Täufer, der Vorläufer Jesu und dann kommt Johannes, der die große Zukunftsschau der Offenbarung uns bringt. Und genau Johannes in seiner Offenbarung nimmt dann noch einmal diese großen Visionen des Daniel auf. Das sind also keine subjektiven Vorstellungen, die der Daniel da entwickelt, sondern Gott hat ihm Dinge gezeigt, die für uns wichtig sind. Und wir haben ja gehört, wie Gott das hinzugesetzt hat: Wer diese Prophetien versteht, der wird große Erkenntnisse haben, dem wird das viel nützen in seinem Leben. Das sind also nicht Spielereien für ein paar verrückte Frömmler, sondern das sind wichtige Durchblicke, die man braucht um seinen Platz heute in der Welt richtig stehen und ausfüllen zu können. Was sieht denn Daniel? Er sieht eine große Bedrängnis, die alles in den Schatten stellt, was vor dem war. Nun kennen wir aus der Geschichte schreckliche Nöte, die über die Welt hinweggegangen sind. Einige von Ihnen sind ja noch durch das Grauen des zweiten Weltkriegs, durch die Flucht, Vertreibung hindurchgegangen und Sie können nur erzählen von all den Schrecken. Aber hier steht da eine Bedrängnis, eine Trübsal, die das alles in den Schatten stellt. Wissen Sie, warum die Trübsal so schlimm ist? Und da müssen wir jetzt den Zusammenhang der prophetischen Schau des Daniel verstehen. Weil die Gemeinde unter Druck kommt. Es gibt viele große Nöte und Katastrophen am Ende der Zeit, davon spricht auch die Offenbarung des Johannes, aber sie geht immer weiter und sagt: Das schlimmste wird sein, dass die Gemeinde Gottes, die in dieser Welt ja so einen wichtigen Platz hat als Markierungsleuchte für die Menschen, als Orientierung, diese Gemeinde Jesu wird in die Bedrängnis kommen. Das Licht wird ans Verlöschen kommen. Das ist das Allerschlimmste, dass diese Bedrängnis über die Gemeinde Jesu kommt und nun fragen Sie: Warum geschieht denn das? Ja jetzt ist es wichtig, dass wir jetzt hier Klarheit bekommen über unsere Welt. Das prophetische Wort sagt uns ganz stimmig und einlinig: Diese Welt wird mit zunehmender fortlaufender Zeit, wird sie sich als widergöttlich darstellen. Für uns ist die Welt immer sehr neutral und die Welt ist sehr beeinflussbar, aber die Bibel sagt umgekehrt ist es. Mit dem Augenblick, wo Gott in dieser Welt sein Reich aufrichtet, mit diesem Augenblick kämpfen diese gottfeindlichen Mächte. Wollen diese Welt zerstören und zerbrechen. Sie wollen das Reich Gottes zerbrechen, wollen Gott von seinem Throne stürzen. Das ist in der Offenbarung etwa dieses Kapitel 13, wo das noch einmal gezeigt wird, wie Michael mit dem Drachen kämpft. Dieser Michael von dem hier steht. Und da stürzt dieser Drache auf die Erde und er will nur noch dieses Knäblein, das von der Frau geboren ist verschlingen. Und dann, weil er dieses Kind Jesus nicht fressen kann, darum wird er nun die Gemeinde verfolgen und die Gemeinde flüchtet sich in die Wüste und da ist gezeigt: Es ist ein Schutz Gottes, wenn die Gemeinde Jesu manchmal von der Welt gar nicht ernst genommen wird, sonst würde sie mit viel stärkeren Waffen gegen die Christen kämpfen. Oft wissen die gottlosen Menschen gar nicht, was in den Christen ihnen gegenübertritt. Sie lachen über diese verschobenen altmodischen Leute, aber die prophetische Schau zeigt immer wieder: Die Welt läuft ihrem Ende zu. Die Welt ist eine zum Gericht eilende Welt. Aber weil sie von Gott schon lange gefallen ist, lehnt sie sich gegen seine Herrschaft auf, wo Christen die Herrschaft Gottes bezeugen, gehen Sie als Einzelne in der Welt. Und da hilft jetzt uns Daniel sehr für Ihren Platz in Ihrem Beruf. Es ist eine völlige Täuschung, wenn Sie meinen, Sie könnten mit nettem Keep-Smiling und mit ein bisschen netten Beziehungen könnten Sie die Welt verchristlichen. Das ist ja die Täuschung, wenn Sie meinen ich muss nur so einen christlichen Lebenswandel leben, dann werde ich die anderen schon anstecken. Wo Sie als Christ in der Welt stehen, wird natürlich die Auseinandersetzung auch bei Ihnen losgehen. Sie kann losgehen um eine Frage der Gerechtigkeit, um eine Frage der Wahrheit. Dann werden Sie merken, wie diese Welt beherrscht ist von anderen Geistern und Sie werden merken, Sie werden sich nicht einmal verständlich machen können. Sie bleiben ein Einzelner. Ein Daniel, der so großen Einfluss in Babel hat, er konnte doch nicht die Welt Babels vergöttlichen. Und das ist so wichtig, weil immer wieder Christen diesem Trug erliegen, indem sie alle Kinder taufen, werde das deutsche Volk schon noch kirchlich werden. Oder man könnte die Leute in diesem Volkskirchlichen Stand halten. Nein. Welt bleibt Welt. Welt ist von Gott gefallen und darauf schaut nun Daniel, dass eine Trübsal und Bedrängnis sein wird. Es tut uns auch immer weh, dass die Schar der gläubigen Christen gespalten ist in so viele Konfessionen. Es tut uns weh, dass so viel Verwirrung auch mitten in der Kirche geschieht. Wie ist das nur möglich? Weil die gottfeindlichen Mächte nur ein Ziel haben: Die Sache Gottes in dieser Welt zum Erliegen zu bringen. Und das gibt uns einen klaren Blick unseren Platz von heute einzunehmen in der Welt und sehr mutig dazustehen ohne Illusionen. Wir wollen uns nicht beugen vor diesen mächtigen Gewalten unserer Zeit, wir wollen unseren Platz einnehmen aber wissen: Wir sind Fremde. Auch als Christen. Und wir stehen unter einem fremden Befehl. Wir wollen uns von Gott nur leiten lassen. Heute haben wir den 20. Juli. Wir denken an den Helmut James Graf von Moltke, der das vor Freisler in diesem letzten Prozess vor seiner Hinrichtung so klar ausgesprochen hat. Auf wessen Befehle horchen Sie? Lassen Sie sich von Adolf Hitler führen oder horchen Sie auf Stimmen aus dem Jenseits? Und er sagt: Ich brauchte gar nichts mehr zu sagen. Es war klar für was ich hier stand. Ich stand als Christ und nur noch als Christ da. Und Freisler hätte gerufen: Das Feigenblatt ist ab. Ich hab’s bei Ihnen. Sie weigern sich den Befehlen des Führers zu gehorchen. Das ist ja nicht nur eine Episode der Vergangenheit. Sondern das ist heute fürs Jahr 1980 eine Hilfe für Menschen, die mitten in der Welt drin stehen und Orientierung verlangen. Der Blick des Daniel bleibt nicht auf dieser Trübsal hängen, sondern er sieht diesen Michael, diesen Erzengel Gottes streiten für sein Volk und er tritt ein und da soll jetzt Ihr Blick hängen bleiben, wenn Sie sagen: Ich bin ganz allein draußen und ich schaff das doch nicht und ich setze mich nicht durch. Das ist der Trost der Gläubigen zu allen Zeiten gewesen, dass Gott für sein Volk streitet. Das hat schon ein Daniel nicht in eigener Kraft zu Ende führen können. Wenn Gott ihn nicht heraus errettet hätte aus dem Löwengraben und Gott seine Freunde nicht aus dem Feuerofen geholt hätte, da müssen Sie stehen und wissen: Er tritt ein für mich. Er wird sich aufmachen einzutreten für sein Volk. Das macht uns sehr ruhig und sehr getrost.

Das zweite was ich entdecke in dieser prophetischen Schau: Durch die Prophetie des Daniel zieht sich eine große Freude. Nun gibt es sehr viele, die heute die Prophetie des Alten und Neuen Testaments auslegen. Sie finden das bei Sekten und bei Sondergruppen und immer wieder wird es so sein, dass Sie die gräulichen Ereignisse in den Mittelpunkt ihrer Verkündigung stellen. Daran merken Sie schon, dass sie das biblische Zeugnis nicht begriffen haben. Natürlich hat das auch Jesus gesagt, dass schwere Dinge passieren werden, aber das sagt ja heut schon jeder Politiker. Vielleicht vor der Wahl ein bisschen leiser, aber wer ein wenig in die Zukunft schaut, der muss ja nichts Besonderes sagen. Hören Sie doch unsere Umweltpropheten und all die anderen. Die reden ja auch alle negativ von den Krisenereignissen und die großen Katastrophen, die auf uns warten. Ich bin sehr traurig, wenn Christen heute auch noch beginnen die Menschen um uns her schalut zu machen mit irgendwelchen Ereignissen, die sie nun herausgeknobelt hätten aus dem Wort Gottes und was nun kommen soll. Gegenwärtig sind so ein paar unterwegs, die mit einer Konstellation von Planeten im Jahr 1982 uns schrecken wollen. Christen kann man nicht mehr schrecken. Die haben keine Angst mehr, weil sie Glauben haben. Und da ist’s wichtig, dass auch ein Daniel selbst wenn er von der Trübsal spricht sehr zuversichtlich redet. Er sieht hindurch durch die Grauen der Geschichte. Ihn hat selbst der Löwengraben nicht schrecken können. Und Christen wollen sich auch nicht ängsten lassen vor den großen Bedrohungen der Zukunft. Sondern Daniel weiß: Zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden. Alle, die im Buch geschrieben stehen. Über unserem Leben steht das fest, dass wir durchhalten. Wie kann man das sagen? Ich weiß doch gar nicht ob ich in der letzten Zeit abfalle und dem Herrn untreu werde und Daniel sagt: Und das ist von Gott eingetragen ins Buch des Lebens und das steht fest und da steht dein Name drin und darum kannst du fröhlich durch die Zeit der letzten Trübsal gehen. Das hat den Daniel ganz ruhig gemacht. Das ist ein Akt Gottes, dass er meinen Namen ins Buch des Lebens eingeschrieben hat. Sie erinnern sich, wie die Jünger Jesu einmal auch ganz begeistert zurückkamen und sagten: Herr Jesus wir haben tolle Erlebnisse gehabt. Wir haben erlebt, wie wir Dämonen austreiben konnten, wir haben Kranke geheilt, wir haben tolle Sachen gemacht. Du bist ein wirklich lebendiger Herr und du hast uns Macht über die bösen Geister gegeben. Dann hat Jesus gesagt: Das ist eigentlich noch nicht das tolle. Ich sah den Satan vom Himmel herabfahren wie einen Blitz. Wisst ihr in welche Auseinandersetzungen ihr geführt werdet? Und wieder die Auseinandersetzungen werden so tückisch sein, weil sie nicht so laufen: Hier Kirche hier Welt. Sondern weil sie mitten in der Gemeinde beginnen. Die Frage nach Lüge und nach Wahrheit. Die Frage um die Auslegung des Wortes Gottes. Die Frage wer ist Jesus Christus heute. Die Verwirrung wird umfassend und total sein, aber da kannst du dich freuen, dass hat Jesus damals hinzugefügt, dass dein Name im Buch des Lebens eingeschrieben ist. Lukas 10. Darin dürfen Sie sich trösten und wissen. Ich weiß nicht ob mein Glaube durchhält, aber daran halt ich mich, dass Christus für mich eingetreten ist und er stellt sich vor mich und er bleibt bei: Dich hab ich erwählt und dich trag ich hindurch. Und viele, die unter der Erde schlafen liegen werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Schande. Das ist klar, dass ein verfehltes Leben auch in Ewigkeit verfehlt bleibt. Aber die Hoffnung leuchtet auf. Sagen Sie nie im Alten Testament gäbe es keine Ewigkeitshoffnung. Wie das Daniel wusste. Der Tod ist doch von uns schon lang nicht mehr der Schrecken, vor dem wir uns verstecken brauchen oder der uns im Geheimen Angst macht. Wir haben eine große Hoffnung, dass wir auf die Ewigkeit Gottes zu leben. Das hat den Daniel erfüllt. Also horchen Sie nie auf andere, die das prophetische Wort scheinbar begriffen hätten. Wenn sie Ihnen nicht das in der Mitte verkünden: Wir haben eine Freude, dass uns Jesus durchträgt. Die, die einmal in der Ewigkeit vor dem Thron Gottes stehen werden und das wollen wir ja sein, die können nur rühmen: Er hat uns durchgebracht. Er hat uns durchgetragen mit seiner großen Geduld. Er hat immer wieder uns neue Kraft gegeben in diesen schwierigen Zeiten unseres Lebens. Darum sagen Sie nicht: Mein Platz in der Welt ist so schwierig in dem ich stehe, ich hab komplizierte Belastungen auszuhalten. Natürlich haben Sie das, aber Sie haben einen Herrn, der Sie hindurchträgt und dazu will Sie Daniel ermutigen.

Noch ein letztes. Was Daniel als das schönste Amt bezeichnet. Nun als schönstes Amt würde ich mir natürlich so was vorstellen: Mächtigster Mann im Staate zu werden. Aber Daniel würde sagen: Ich war auch ganz erleichtert, wie ich diese Bürde von meinen Schultern hatte und wie sie mich abgesetzt hatten. Was ist ein schönes Amt? Ein Amt, wo man Ehre hat, ein Amt, wo man erfolgreich ist. Nehmen Sie ruhig ein Amt wahr, wo Sie Einfluss ausüben können, das ist gut, wenn Sie mit Ihrem Leben eine weite Ausstrahlung bekommen können. Aber Daniel sagt: Das schönste Amt ist, wenn einer andere lehren kann zur Gerechtigkeit. Die Lehrer zur Gerechtigkeit werden leuchten am Himmel, wie die großen Sterne am Firmament. Da werden die Kapitäne auf der Brücke stehen und den Kurs ihrer Schiffe ausrichten nach diesen Sternen. Jetzt was sind diese Lehrer. Für Schüler kurz vor den Zeugnissen ist das Wort Lehrer manchmal nicht angenehm. Es ist hier nicht von Schullehrern gesprochen, sondern von Lehrern der Gerechtigkeit. Und es kommt vor, dass bei uns in der Gemeinde Jesu das Amt des Lehrens zurückgesetzt wird. Vielleicht kommt uns das Amt des Evangelisierens mehr vor durch die Welt zu gehen und die frohe Botschaft Jesu auszurufen, das ist ein herrliches Amt, aber das andere gehört mit dazu. Das Amt andere zu unterweisen und zu lehren zur Gerechtigkeit. Das ist jetzt wichtig. Wir sollen ja nicht bloß an Jesus glauben, indem wir ihm vertrauen, das ist der erste Schritt, sondern nun sollen wir ja diesen Gehorsam aufrichten mit unserem ganzen Leben. Jetzt sollen wir ihm auch nachfolgen. Das hat Daniel gemacht in seinem Berufsalltag hat er den Gehorsam Gottes verwirklicht. Und wenn Sie andere unterweisen, wie man heute in der Welt im 20. Jahrhundert als Christ lebt. Ich möchte Sie bitten, nehmen Sie die Aufgabe wahr. Helfen Sie jungen Leuten, wie man heute die Ordnungen Gottes bewahrt. Wie man wahr lebt, wie man sein Gewissen nicht befleckt, wie man Gerechtigkeit aufrichtet, wie man Gottes Ordnung auch bewahrt in Ehe und Geschlechtlichkeit, wie man das Gastrecht respektiert, wie man Liebe übt. Das Unterweisen, das praktische Ratschläge geben, das wird so hoch gepriesen, das wird sein, wie wenn Sterne am Firmament leuchten und das ist das schönste Amt, das man tun kann. Nicht das, dass man selber irgendwo an der Spitze in der Gesellschaft steht, sondern dass man andern helfen kann in dieser bedrängten Zeit den Weg zu finden, den man wirklich gehen kann. Aber ich will’s weiter führen. Die, die zur Gerechtigkeit weisen. Gerechtigkeit, das heißt doch ein Leben vor Gott ohne Makel, ohne Anstoß. Gerecht, das ist doch ein vorbildliches Leben, ein Leben ohne Sünde, ohne Unrecht, ohne Schmutz, ohne zweideutige Gedanken in der Fantasie, ein klares eindeutiges Leben. Ja, wir wollen Menschen zur Gerechtigkeit Jesu hinweisen, denn Jesus ist nicht nur gekommen um uns die Sünde wegzunehmen, sondern um uns auch gleichzeitig zurechtzurücken. Dass er uns ein neues Wesen gibt, dass wir Freude haben in seinen guten Ordnungen. Ein Daniel in der Welt Babels. Er lebt nicht für die medischen Gesetze und nicht für die persischen Gesetze, obwohl er ihnen treu dient, sondern er lebt für die Gerechtigkeit. Er ist ein Mann, der schon über den Zeiten steht. Und er gibt uns dieses Leitbild: Werde du ein Zeuge der Gerechtigkeit Gottes. Verkündige du das deinen Kindern und deinen Enkelkindern. Mach das ihnen deutlich und sagt ihnen: Wenn ihr in der Welt noch so viel erreicht, ihr werdet arme Leute sein, es ist alles umsonst, wenn ihr nicht andere zur Gerechtigkeit Gottes gewiesen habt, wenn ihr nicht andere unter dieses Kreuz Jesu geführt habt, wo sie Frieden finden und wo sie angenommen sind durch die Vergebung Jesu. Das ist das schönste und das größte Amt, das man in diesem Leben haben kann. Daniel würde sagen: Das schönste an meinem Amt war, wie ich Nebukadnezar zur Umkehr führen durfte, als er sich bekehrt hat. Und als ich sein Seelsorger wurde. Das ist die Mitte der prophetischen Schau des Daniel. Die, die andere zu Gerechtigkeit weisen, werden leuchten wie die Sterne immer und ewig. Und das sind Früchte ihres Lebens, die in Ewigkeit nicht vergehen.

Amen.