Lukas 1, 1

Das Evangelium nach Lukas (Lukasevangelium)

Kapitel: 1, Vers: 1

Markus 16, 20
Lukas 1, 2

Luther 1984:VIELE haben es schon unternommen, Bericht zu geben von den Geschichten, die unter uns geschehen sind,
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):WEIL-1- bekanntlich schon viele es unternommen haben, einen Bericht über die Begebenheiten, die sich unter uns erfüllt-2- haben, so abzufassen, -1) o: nachdem. 2) = vollzogen.
Revidierte Elberfelder 1985/1986:DA es nun schon viele unternommen haben, einen Bericht von den Ereignissen zu verfassen, die sich unter uns zugetragen haben-1-, -1) w: die unter uns erfüllt worden sind; o: zur Vollendung gekommen sind.
Schlachter 1952:NACHDEM schon viele es unternommen haben, eine Erzählung der Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind,
Schlachter 1998:Nachdem viele es unternommen haben, einen Bericht über die Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind,
Schlachter 2000 (05.2003):Nachdem viele es unternommen haben, einen Bericht über die Tatsachen abzufassen, die unter uns völlig erwiesen sind,
Zürcher 1931:DA nun schon viele es unternommen haben, eine Erzählung der Ereignisse abzufassen, die sich unter uns zugetragen haben,
Luther 1912:Sintemal sich’s viele unterwunden haben, Bericht zu geben von den Geschichten, so unter uns ergangen sind,
Luther 1912 (Hexapla 1989):SINTEMAL sich's viele unterwunden haben, Bericht zu geben von den Geschichten, so unter uns ergangen sind,
Luther 1545 (Original):Sintemal sichs viel vnterwunden haben, zu stellen die Rede von den Geschichten, so vnter vns ergangen sind,
Luther 1545 (hochdeutsch):Sintemal sich's viele unterwunden haben, zu stellen die Rede von den Geschichten, so unter uns ergangen sind,
Neue Genfer Übersetzung 2011:Schon viele haben die Aufgabe in Angriff genommen, einen Bericht über die Dinge abzufassen, die in unserer Mitte geschehen sind
Albrecht 1912/1988:SCHON viele haben versucht, einen Bericht über die bei uns als sicher geltenden Begebenheiten
Meister:DA nun einmal viele Hand anlegten, der Reihe nach eine Erzählung anzuordnen, von den bei uns beglaubigten Ereignissen,
Menge 1949 (Hexapla 1997):WEIL-1- bekanntlich schon viele es unternommen haben, einen Bericht über die Begebenheiten, die sich unter uns erfüllt-2- haben, so abzufassen, -1) o: nachdem. 2) = vollzogen.
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Dieweil ja viele es unternommen haben, eine Erzählung von den Dingen-1-, die unter uns völlig geglaubt werden-2-, zu verfassen-3-, -1) o: Ereignissen. 2) o: unter uns völlig erwiesen (beglaubigt) sind. 3) eig: der Reihe nach aufzustellen.++
Revidierte Elberfelder 1985-1991:DA es nun schon viele -a-unternommen haben, einen Bericht von den Ereignissen zu -ifa-verfassen, die sich unter uns -ppfp-zugetragen haben-1-, -1) w: die unter uns erfüllt worden sind; o: zur Vollendung gekommen sind.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Nachdem es ja viele unternahmen, einen Bericht über Gewissheit in uns hervorgebracht habende Ereignisse zusammenzustellen,
Interlinear 1979:Da nun einmal viele versucht haben, zu verfassen eine Erzählung, über die zur Erfüllung gekommenen Ereignisse unter uns,
NeÜ 2024:Die gute Botschaft von Jesus, dem Menschensohn: Lukas offenbart Jesus als den Sohn des Menschen, dessen Leben und Sterben allen Menschen zugute kommt, wenn sie ihm vertrauen.: Vorwort: (Der griechische Arzt Lukas hatte Paulus bis nach Jerusalem begleitet. Nachdem dieser verhaftet und verhört worden war, kam es zu einer Verschwörung von 40 jüdischen Männern. Daraufhin wurde Paulus stark bewacht nach Cäsarea überführt und blieb dort in Haft. Der Statthalter Felix verzögerte jedoch eine gerichtliche Entscheidung bis zu seiner Ablösung, obwohl er von der Unschuld des Angeklagten überzeugt war. So vergingen zwei Jahre.In dieser Zeit hatte Lukas Gelegenheit zu gründlichen Nachforschungen und Zeugenbefragungen in Israel. Wir können annehmen, dass sein Evangelium in dieser Zeit, also zwischen 57 und 59 n.Chr., in Cäsarea entstand.Lukas widmete sein Werk einem gewissen Theophilus, der dann wohl auch für die Vervielfältigung und Verbreitung sorgte. Theophilus sollte erkennen, dass sein Glaube auf sicheren historischen Tatsachen beruhte. In seinem Evangelium zeigt Lukas Jesus als den Menschensohn, der die Verlorenen suchen und retten wollte, aber von Israel abgelehnt wurde.) Schon viele haben sich darangesetzt, einen Bericht über die Ereignisse zu schreiben, die bei uns geschehen sind
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Nachdem nun viele es unternahmen, eine Erzählung der Reihe nach wiederzugeben über die Ereignisse ‹und Angelegenheiten›, die unter uns zur Erfüllung gekommen sind,
English Standard Version 2001:Inasmuch as many have undertaken to compile a narrative of the things that have been accomplished among us,
King James Version 1611:Forasmuch as many have taken in hand to set forth in order a declaration of those things which are most surely believed among us,
Robinson-Pierpont 2022:Ἐπειδήπερ πολλοὶ ἐπεχείρησαν ἀνατάξασθαι διήγησιν περὶ τῶν πεπληροφορημένων ἐν ἡμῖν πραγμάτων,
Franz Delitzsch 11th Edition:אַחֲרֵי אֲשֶׁר רַבִּים הוֹאִילוּ לְחַבֵּר סִפּוּר הַמַּעֲשִׂים אֲשֶׁר נֶאֶמְנוּ בִשְׁלֵמוּת בְּתוֹכֵנוּ



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:In den Versen 1-4 leitet Lukas seinen Bericht ein. Er begründet somit, obwohl andere ähnliche Berichte verfasst hatten, dass er dieses Evangelium schreibt. Diese Einleitung ist anders als in allen sonstigen Evangelien und in elaboriertem Griechisch geschrieben. Es gibt jedoch Parallelen bei Flavius Josephus, Contra Apionem. Lukas beginnt seinen Bericht mit ἐπειδήπερ („nachdem“, „da ja“) also eine kausale Konjunktion, die nur hier im NT vorkommt. Vgl. dazu Philo, In Flaccum: „καὶ πλαγίως αὐτὸν ὕβριζεν, ἐπειδήπερ ἄντικρυς οὐκ ἐθάρρει“. „Und er griff ihn von der Seite her an, nachdem er sich nicht frontal traute“. Dieses Bindewort wird oft für die Einleitung von Dingen gebraucht, die allgemein bekannt sind. Das Suffix verstärkt die Bedeutung und wird mit „ja“ verrechnet. Das Verb ἐπιχειρέω („unternehmen“) wird im NT nur von Lukas gebraucht und bildet sich aus ἐπί („auf“) und χείρ (“Hand”), d.h. wörtlich “die Hand an etwas legen” und wird mit “versuchen, unternehmen, angehen, sich daran machen” übersetzt. Die Handlung, die davon betroffen ist, wird mit dem Infinitiv ἀνατάξασθαι („zusammenstellen“) angeschlossen. Vgl. als syntaktische Parallele mit dem Verb ἐπιχειρέω und einem Infinitiv: Aesopus, Fabulae, 213.1, 3: “ „ἀλλ’ εἰ τὸν πρότερόν σε πατήσαντα ἔπληξας, οὐκ ἂν ὁ δεύτερος ἐπεχείρησε τοῦτο ποιῆσαι.“ “Wenn du doch den ersten, der dich verächtlich behandelt hat, gebissen hättest, dann würde der zweite wohl nicht versuchen, dies zu tun!“. Der Satz weist das syntaktische Muster „A hat B unternommen“, d.h. er weist ein Subjekt, Prädikat und ein satzförmiges direktes Objekt auf. Das Verb ἀνατάσσομαι („zusammenstellen“) spielt darauf an, dass in derartigen Berichten, die Ereignisse aneinandergereiht und geordnet und zusammengebracht werden. Das Verb πληροφορέω ist im Perfekt Passiv, sodass eine Agens dahinter vermutet werden kann: Gott hat seine Verheißungen erfüllt, dies zeigen die Ereignisse, die Lukas anführt. Eine bessere Deutung wäre wie in Amphilochius, Contra haereticos: „Κατάμαθε, εἰ κἂν τοῦτο φυλάττωσιν, ἵνα ἐκ τῶν πραγμάτων πληροφορήσωμεν αὐτούς, ὅτι ὁ διάβολος συνείδησιν οὐ φυλάσσει“. „Beachte, auch wenn sie das befolgen, dass sie aufgrund der Taten zur Gewissheit kommen, dass Satan kein Gewissen bewahrt“. Vgl. wie Origenes, Scholia in lucam diesen Satz verstand (17.312, 34): „Περὶ τῶν πεπληροφορημένων δὲ εἰπὼν, τὴν διάθεσιν αὐτοῦ ἐμφαίνει. Πεπληροφόρητο γὰρ, καὶ οὐδὲν ἐδίσταζε, πότερον οὕτως ἔχει, ἢ οὔ“. „Über die wir Gewissheit bekamen, in dem er das sagt, zeigt er seine Haltung. Denn er gelangte zur Gewissheit, und nichts war zweifelhaft, ob es so war oder nicht“. D.h. das Partizip drückt die Zuverlässigkeit und Gewissheit aus. Vgl. Vitae Sancti Pauli 1.17 mit entsprechender Präposition περὶ („von“): „Καὶ ἡμεῖς περὶ τούτου πεπληροφορήμεθα“. „Auch wir wurden davon überzeugt“. Mit ἐν ἡμῖν („in uns“) beschreibt Lukas den Ort der Überzeugung: Sie ist in den Gläubigen. Vgl. Römer 14.5 „ἕκαστος ἐν τῷ ἰδίῳ νοῒ πληροφορείσθω“ „Ein jeder aber sei in seinem eigenen Sinne völlig überzeugt“.
John MacArthur Studienbibel:1, 1: Diese 4 Verse sind ein einziger Satz im gepflegten Stil eines griechischen Klassikers. Bei gr. Geschichtswerken war es ein solcher Prolog üblich. Nach diesem formalen Vorwort wechselte Lukas zu einem schlichteren Erzählstil, der wahrscheinlich dem vertrauten Stil der LXX folgte. 1, 1 viele. Obwohl Lukas unter der Inspiration des Heiligen Geistes schrieb und direkte Offenbarungen von Gott empfing, würdigte er die Werke anderer (s. Anm. zu V. 2), die sich die Mühe gemacht hatten, Begebenheiten aus dem Leben Jesu niederzuschreiben. Alle diese Quellen sind seit langem verloren gegangen, außer die inspirierten Evangelien. Da Matthäus und Markus höchstwahrscheinlich vor dem Lukasevangelium geschrieben wurden, nehmen manche an, dass einer der beiden oder sogar beide Evangelisten zu den Quellen gehört, die Lukas für seine Nachforschungen benutzte. Außerdem ist bekannt, dass Lukas viele direkte Augenzeugen persönlich kannte, die das Leben und Wirken des Herrn selber miterlebt hatten. Und es ist möglich, dass zu seinen Quellen auch mündliche Überlieferungen gehörten. Über 60% des Stoffes in Markus wird in Lukas wiederholt, und Lukas hält sich eng an die von Markus vorgegebene Reihenfolge der Ereignisse (s. Einleitung zu Markus: Herausforderungen für den Ausleger, das synoptische Problem). abzufassen. Wörtl. »der Reihe nach aufzustellen«. Lukas wollte das Wirken Christi in autoritativer, logischer und thematischer Reihenfolge wiedergeben (nicht immer streng chronologisch - V.3). unter uns. D.h. in unserer Generation. Dieser Ausdruck bedeutet nicht, dass Lukas selber Augenzeuge des Lebens Jesu war (s. Anm. zu V. 2.). völlig erwiesen. D.h. dass sich in Christus die messianischen Verheißungen des AT erfüllt haben.


«Grammatische Kürzel» der Elberfelder Studienbibel
aAorist (2)
amAorist Medium (2, 24)
apAorist Passiv (2, 31)
artbestimmter Artikel (3)
bpmbetontes Personalpronomen (4)
bvftbetonte Verneinung im Futur (5)
fFemininum (6)
ftFutur (7)
ftmFutur Medium (7, 24)
ftpFutur Passiv (7, 31)
gnGenitiv (8)
idpIndikativ Präsens (12, 13)
idpfIndikativ Perfekt (12, 32)
idppIndikativ Perfekt Passiv (12, 31, 32)
ippIndikativ Präsens Passiv (12, 13, 31)
ifaInfinitiv Aorist (14, 15)
ifapInfinitiv Aorist Passiv (2, 14, 31)
ifftInfinitiv Futur (7, 14)
ifgnInfinitiv im Genitiv (16)
ifpInfinitiv Präsens (14, 17)
ifpfInfinitiv Perfekt (14, 32)
ifppInfinitiv Präsens Passiv (14, 17, 31)
imaImperativ Aorist (9)
imapImperativ Aorist Passiv (9, 31)
impImperativ Präsens (10)
ipfImperfekt (11)
kaKonjunktiv Aorist (19, 20)
kaakKonjunktiv Aorist Aktiv (19, 20)
kaimKonjunktiv Aorist als Imperativ (21)
kamKonjunktiv Aorist Medium (19, 20, 24)
kapKonjunktiv Aorist Passiv (19, 20, 31)
komKomparativ (18)
kpakKonjunktiv Präsens Aktiv (1, 22)
kpmpKonjunktiv Präsens Medium / Passiv (22, 24, 31)
mMaskulinum (23)
nNeutrum (25)
nomNomen (26)
optOptativ (27)
pfPerfekt (32)
plPlural (33)
ppPräsens Passiv (13, 31)
ppfPartizip Perfekt (28, 32)
ppfpPartizip Perfekt Passiv (28, 31, 32)
pqpfPlusquamperfekt (34)
prdPrädikat (35)
ptaPartizip Aorist (28, 29)
ptapPartizip Aorist Passiv (28, 29, 31)
ptpPartizip Präsens (30)
ptppPartizip Präsens Passiv (28, 30, 31)
sadsubstantiviertes Adjektiv (38)
sgSingular (37)
sifdsubstantivierter Infinitiv mit dia (39)
sifesubstantivierter Infinitiv mit en (41)
sifmsubstantivierter Infinitiv mit meto (42)
sifpsubstantivierter Infinitiv mit pro (43)
sifpssubstantivierter Infinitiv mit pros (44)
sifssubstantivierter Infinitiv mit eis (40)
ubunbestimmt (45)

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