Römer 9, 19

Der Brief des Paulus an die Römer (Römerbrief)

Kapitel: 9, Vers: 19

Römer 9, 18
Römer 9, 20

Luther 1984:Nun sagst du zu mir: Warum beschuldigt er uns dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen?
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):Da wirst du mir nun einwenden: «Wie kann er dann noch (jemand) tadeln? Wer vermöchte denn seinem Willen-1- Widerstand zu leisten?» -1) o: Ratschluß.
Revidierte Elberfelder 1985/1986:DU wirst nun zu mir sagen: Warum tadelt er noch? Denn wer hat seinem Willen widerstanden?
Schlachter 1952:Nun wirst du mich fragen: Warum tadelt er dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen?
Schlachter 1998:Nun wirst du mich fragen: Warum tadelt er dann noch? Denn wer kann seinem Willen widerstehen?
Schlachter 2000 (05.2003):Nun wirst du mich fragen: Warum tadelt er dann noch? Denn wer kann seinem Willen widerstehen?
Zürcher 1931:Du wirst mir nun sagen: Warum erhebt er (dann) noch Vorwürfe? Denn wer kann seinem Willen widerstehen? -Hiob 9, 12.
Luther 1912:So sagst du zu mir: Was beschuldigt er denn uns? Wer kann seinem Willen widerstehen?
Luther 1912 (Hexapla 1989):So sagst du zu mir: Was beschuldigt er denn uns? Wer kann seinem Willen widerstehen?
Luther 1545 (Original):So sagestu zu mir. Was schüldiget er denn vns? Wer kan seinem willen widerstehen?
Luther 1545 (hochdeutsch):So sagest du zu mir: Was schuldiget er denn uns? Wer kann seinem Willen widerstehen?
Neue Genfer Übersetzung 2011:Man wird mir jetzt entgegenhalten: »Warum zieht er uns dann noch zur Rechenschaft? Dem, was er beschlossen hat, kann sich ja doch niemand widersetzen!«
Albrecht 1912/1988:Nun kannst du mir einwenden: «Wie kann Gott dann* noch jemand tadeln*? Kann man denn seinem Willen widerstehn?»
Meister:Du wirst nun zu mir sagen: «Warum tadelt Er dann noch? Denn wer widersteht Seinem Willen-a-?» -a) 2. Chronik 20, 6; Hiob 9, 12; 23, 13; Daniel 4, 35.
Menge 1949 (Hexapla 1997):Da wirst du mir nun einwenden: «Wie kann er dann noch (jemand) tadeln? Wer vermöchte denn seinem Willen-1- Widerstand zu leisten?» -1) o: Ratschluß.
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Du wirst nun zu mir sagen: Warum tadelt er noch? Denn wer hat seinem Willen widerstanden?
Revidierte Elberfelder 1985-1991:DU wirst nun zu mir sagen: Warum tadelt er noch? Denn wer hat seinem Willen -idpf-widerstanden?
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Du wirst mir nun sagen: Was tadelt er noch? Denn wer kann seinem Ratschluss widerstehen?
Interlinear 1979:Du wirst sagen zu mir nun: Warum denn noch tadelt er? Denn seinem Willen wer widersteht?
NeÜ 2024:Nun wirst du einwenden: Wie kann er uns dann noch Vorwürfe machen? Es kann sich doch niemand seinem Willen widersetzen!
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Du wirst hieraufhin zu mir sagen: Warum tadelt er noch? - denn wer hat seinem Vorhaben(a) widerstanden?
-Fussnote(n): (a) o.: Entschluss; o.: Ratschluss
-Parallelstelle(n): Daniel 4, 35
English Standard Version 2001:You will say to me then, Why does he still find fault? For who can resist his will?
King James Version 1611:Thou wilt say then unto me, Why doth he yet find fault? For who hath resisted his will?
Robinson-Pierpont 2022:Ἐρεῖς οὖν μοι, Τί ἔτι μέμφεται; Τῷ γὰρ βουλήματι αὐτοῦ τίς ἀνθέστηκεν;
Franz Delitzsch 11th Edition:וְאִם תֹּאמַר לָמָּה־זֶּה יִפְקֹד עָוֹן כִּי נֶגֶד רְצוֹנוֹ מִי יִתְיַצָּב



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Paulus greift in Vers 19 wieder einen möglichen Einwand auf: „Nun wirst du mich fragen: Warum tadelt er dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen?“ und widerlegt diesen ab Vers 20ff, indem er göttliche Prinzipien am Bild vom Töpfer und vom Ton deutlich macht. Natürlich ist der vermeintliche Einwand absurd: Sicher kann ein gerechter Gott mit voller Berechtigung Unglauben und Rebellion tadeln. „Wer kann seinem Ratschluss widerstehen?“ ist nicht bereits die paulinische Antwort, sondern ein hypothetischer Einwand, der Fatalismus unterstellt, wenn ohnehin alles nach göttlichem Plan, wie Paulus ausgeführt hat, laufen muss. Whedon meint zu dem vorgebrachten Einwand gegen die bisherige Darlegung von Paulus in Vers 19: „Die jüdische Fragestellung ist Folgende: Wenn Gott, wie du sagst, alles auf seine eigene Weise durchführt, warum zieht er uns Juden dann zur Verantwortung? Es kommt aufgrund einer falschen calvinistischen Auffassung dieser Angelegenheit, dass hier der Jude Einwand erhebt. Er versteht Paulus, wie er den Sachverhalt darstellt, als Vertreter der Prädestination.“ (zitiert in: Deibler, 1998, S. 222). Gegen den Einwand der Willkür und des Fatalismus wendet sich Paulus in den weiteren Versen, bestreitet jedoch nicht Gottes Souveränität. Nach calvinistischem Verständnis müsste Paulus auf diesen Einwand jedoch gar nicht reagieren, da alles von Gott gewollt und vorherbestimmt sei. Dann wäre es in der Tat ungerecht von Gott, dies alles zu tadeln, wenn er es selbst ja so gewollt habe. Gott tadelt jedoch zu Recht, wenn seinem Willen widerstanden wird. Auch kann man Gott keine Ungerechtigkeit oder Willkür vorwerfen, wenn er Menschen oder Völker - wie das Volk der Juden in der gegenwärtigen Zeit - aufgrund ihres Unglaubens verwirft und andere Menschen oder gar die Heiden für seine Zwecke erwählt. Gegen diese göttlichen Prinzipien kann nicht der Vorwurf des Fatalismus erhoben werden, auch wenn sowohl Glaube und Gehorsam als auch Unglaube und Rebellion in den Plänen Gottes zum Tragen kommen. Paulus gibt für seine Antithese plausible Gründe: Vers 18 wird von manchen so interpretiert, dass Gott Menschen verhärtet und von der Möglichkeit zu glauben ausschließt, bevor sie geboren werden. Gott verhärtet jedoch erst nach Rebellion und Widerstand gegen sein Reden - wie bei Pharao, den er nach wiederholtem Reden dann ab der sechsten Plage verstockt hat. Israel als Nation wurde von Gott verstockt - nicht aufgrund vorweltlicher Beschlüsse, sondern aufgrund gegenwärtigen Ungehorsams (Römer 11, 31). Diese Verstockung wird beendet sein, wenn sich Israel zu Jesus Christus bekehren wird (Römer 11, 23). Gottes Erbarmen steht über jedem, der an seinen Sohn glaubt. Ab Vers 20 beginnt Paulus seine Gegenrede: Kein Mensch hat das Recht, solche Vorwürfe gegen Gott zu erheben und im nächsten Vers argumentiert Paulus, dass wie Ton, der von einem Töpfer geformt wird, auch der Mensch als Geschöpf Gottes, keine Anklage - in diesem Fall auch noch unbegründet - hervorbringen darf. Wie der Ton, so er denn sprechen könnte, kein Recht habe, gegen den Töpfer Anklage zu erheben, so darf kein Mensch Gott auf die Anklagebank setzen und gegen ihn die in Vers 19 geäußerten Vorwürfe machen. Dies sollten sich Ausleger vergegenwärtigen, die Gott als Urheber der Sünde bezeichnen.
John MacArthur Studienbibel:9, 19: Warum tadelt er dann noch? Der Einwand lautet: Wie kann Gott jemanden Sünde und Unglauben vorwerfen, wenn Gott doch in seiner Souveränität das Schicksal dieses Menschen vorausbestimmt hat?


«Grammatische Kürzel» der Elberfelder Studienbibel
aAorist (2)
amAorist Medium (2, 24)
apAorist Passiv (2, 31)
artbestimmter Artikel (3)
bpmbetontes Personalpronomen (4)
bvftbetonte Verneinung im Futur (5)
fFemininum (6)
ftFutur (7)
ftmFutur Medium (7, 24)
ftpFutur Passiv (7, 31)
gnGenitiv (8)
idpIndikativ Präsens (12, 13)
idpfIndikativ Perfekt (12, 32)
idppIndikativ Perfekt Passiv (12, 31, 32)
ippIndikativ Präsens Passiv (12, 13, 31)
ifaInfinitiv Aorist (14, 15)
ifapInfinitiv Aorist Passiv (2, 14, 31)
ifftInfinitiv Futur (7, 14)
ifgnInfinitiv im Genitiv (16)
ifpInfinitiv Präsens (14, 17)
ifpfInfinitiv Perfekt (14, 32)
ifppInfinitiv Präsens Passiv (14, 17, 31)
imaImperativ Aorist (9)
imapImperativ Aorist Passiv (9, 31)
impImperativ Präsens (10)
ipfImperfekt (11)
kaKonjunktiv Aorist (19, 20)
kaakKonjunktiv Aorist Aktiv (19, 20)
kaimKonjunktiv Aorist als Imperativ (21)
kamKonjunktiv Aorist Medium (19, 20, 24)
kapKonjunktiv Aorist Passiv (19, 20, 31)
komKomparativ (18)
kpakKonjunktiv Präsens Aktiv (1, 22)
kpmpKonjunktiv Präsens Medium / Passiv (22, 24, 31)
mMaskulinum (23)
nNeutrum (25)
nomNomen (26)
optOptativ (27)
pfPerfekt (32)
plPlural (33)
ppPräsens Passiv (13, 31)
ppfPartizip Perfekt (28, 32)
ppfpPartizip Perfekt Passiv (28, 31, 32)
pqpfPlusquamperfekt (34)
prdPrädikat (35)
ptaPartizip Aorist (28, 29)
ptapPartizip Aorist Passiv (28, 29, 31)
ptpPartizip Präsens (30)
ptppPartizip Präsens Passiv (28, 30, 31)
sadsubstantiviertes Adjektiv (38)
sgSingular (37)
sifdsubstantivierter Infinitiv mit dia (39)
sifesubstantivierter Infinitiv mit en (41)
sifmsubstantivierter Infinitiv mit meto (42)
sifpsubstantivierter Infinitiv mit pro (43)
sifpssubstantivierter Infinitiv mit pros (44)
sifssubstantivierter Infinitiv mit eis (40)
ubunbestimmt (45)

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Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.
Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung - Neues Testament und Psalmen
Copyright © 2011 Genfer Bibelgesellschaft
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