1. Korinther 14, 27

Der erste Brief des Paulus an die Korinther (Erster Korintherbrief)

Kapitel: 14, Vers: 27

1. Korinther 14, 26
1. Korinther 14, 28

Luther 1984:Wenn jemand in Zungen redet, so seien es zwei oder höchstens drei, und einer nach dem andern; und einer lege es aus.
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):Will man in Zungensprachen reden, so sollen es jedesmal nur zwei oder höchstens drei sein, und zwar der Reihe nach, und einer soll die Auslegung geben.
Revidierte Elberfelder 1985/1986:Wenn nun jemand in einer Sprache-1- redet, (so sei es) zu zweien oder höchstens zu dritt und nacheinander, und einer lege aus. -1) o: Zungen.
Schlachter 1952:Will jemand in Zungen reden, so seien es je zwei, höchstens drei, und der Reihe nach, und einer lege es aus.
Schlachter 1998:Wenn jemand in einer Sprache reden will, so seien es je zwei, höchstens drei, und der Reihe nach, und einer lege es aus-1-. -1) o: übersetze es.++
Schlachter 2000 (05.2003):Wenn jemand in einer Sprache reden will, so sollen es zwei, höchstens drei sein, und der Reihe nach, und einer soll es auslegen.
Zürcher 1931:Sei es, dass jemand in Zungen redet, so geschehe es zu zweien oder höchstens dreien, und der Reihe nach, und einer soll auslegen.
Luther 1912:So jemand mit Zungen redet, so seien es ihrer zwei oder aufs meiste drei, und einer um den andern; und einer lege es aus.
Luther 1912 (Hexapla 1989):So jemand mit Zungen redet, so seien es ihrer zwei oder aufs meiste drei, und einer um den andern; und einer lege es aus.
Luther 1545 (Original):So jemand mit der Zungen redet, oder zween, oder auffs meiste drey, eins vmbs ander, so lege es einer aus.
Luther 1545 (hochdeutsch):So jemand mit der Zunge redet oder zween oder aufs meiste' drei, eins ums andere; so lege es einer aus.
Neue Genfer Übersetzung 2011:Was ist beim Reden in Sprachen zu beachten, 'die von Gott eingegeben sind'? 'Im Verlauf einer Zusammenkunft' sollen nicht mehr als zwei oder höchstens drei reden, und zwar nacheinander, nicht gleichzeitig; außerdem soll jemand das Gesagte in verständlichen Worten wiedergeben.
Albrecht 1912/1988:In Zungen sollen nur zwei oder höchstens drei reden, aber nacheinander, und einer soll auslegen.
Meister:Sei es, daß jemand mit der Zunge redet, so sei es zu zweien oder höchstens dreien und der Reihe nach, und einer lege aus!
Menge 1949 (Hexapla 1997):Will man in Zungensprachen reden, so sollen es jedesmal nur zwei oder höchstens drei sein, und zwar der Reihe nach, und einer soll die Auslegung geben.
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Wenn nun jemand in einer Sprache redet, (so sei es) zu zwei oder höchstens drei und nacheinander, und einer lege aus.
Revidierte Elberfelder 1985-1991:Wenn nun jemand in einer Sprache-1- redet, (so sei es) zu zweien oder höchstens zu dritt und nacheinander, und einer lege aus. -1) o: Zungen.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Wenn jemand in einer Sprache redet, (sei es) zu zweit oder höchstens (zu) dritt, und nacheinander, und einer übersetze (es)!
Interlinear 1979:Und wenn mit einer Zunge jemand redet, zu je zweien oder höchstens dreien, und der Reihe nach, und einer lege aus!
NeÜ 2024:Wenn einige in Sprachen reden wollen, dann sollen es zwei oder höchstens drei der Reihe nach tun, und einer soll es übersetzen.
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Und wenn jemand ‹in› einer Sprache(a) redet, [seien es] je zwei, höchstens drei, und der Reihe nach und einer übersetze.
-Fussnote(n): (a) d. h.: in einer ungelernten, fremden
English Standard Version 2001:If any speak in a tongue, let there be only two or at most three, and each in turn, and let someone interpret.
King James Version 1611:If any man speak in an [unknown] tongue, [let it be] by two, or at the most [by] three, and [that] by course; and let one interpret.
Robinson-Pierpont 2022:Εἴτε γλώσσῃ τις λαλεῖ, κατὰ δύο ἢ τὸ πλεῖστον τρεῖς, καὶ ἀνὰ μέρος, καὶ εἷς διερμηνευέτω·
Franz Delitzsch 11th Edition:כִּי־יְדַבֵּר אִישׁ בְּלָשׁוֹן יִהְיוּ הַמְדַבְּרִים שְׁנַיִם שְׁנַיִם אוֹ שְׁלֹשָׁה וְלֹא יוֹתֵר וְזֶה אַחַר זֶה וְאֶחָד יְפָרֵשׁ



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Vgl. zum Idiom ἀνὰ μέρος („Stück für Stück“, „abwechselnd, nacheinander“), das nur hier vorkommt, Polybius, Historiae 3.55, 8: „τοὺς δὲ Νομάδας ἀνὰ μέρος προῆγε πρὸς τὴν οἰκοδομίαν“ „Die Numider pflegte er nun nacheinander zum Bau (des Weges) voranzuschicken“. Vgl. ebenso Diodorus Siculus, 12.61, 4ff „ἤλπιζον γὰρ κρατήσαντες τῆς ἐπιβολῆς πάντα τὸν πόλεμον περιαγαγεῖν εἰς τὴν Πελοπόννησον καὶ δῃώσειν ἀνὰ μέρος τὴν χώραν τῶν πολεμίων“. „Denn sie hofften, wenn sie mit ihrem Vorhaben erfolgreich wären, dass sie den ganzen Krieg auf den Peloponnes tragen und Stück für Stück das Territorium des Feindes verwüsten könnten“. D.h. Sprachenrede kann nicht zusammen stattfinden, sondern einer nach dem anderen, d.h. Bruder für Brüder, nacheinander, der Reihe nach, abwechselnd.
John MacArthur Studienbibel:14, 2: Für die richtige Auslegung dieses Kapitels ist es von grundlegender Wichtigkeit, zwischen dem Singular Sprache und dem Plural Sprachen zu unterscheiden. Paulus bezeichnet mit dem Singular offenbar die falsche Gabe des heidnischen Geplappers, die er so von der echten Gabe unterscheidet, in einer Fremdsprache zu reden. Dafür verwendet er das Plural (s. Anm. zu V. 2). Mit Ausnahme von V. 2 (im Grundtext: »wer in einer Sprache redet«) hält sich die Schlachterbibel konsequent an diese Unterscheidung. Die Bedeutungen dieser Unterscheidungen sind jeweils in den Anmerkungen angegeben. Um gegen das Zurückfallen in Fleischlichkeit vorzugehen und gegen falsche ekstatische Sprachenrede, die durch die Erfahrungen im Heidentum erlernt wurde, spricht Paulus drei elementare Themenbereiche an, bei denen es um die Sprachenreden als Gabe des Heiligen Geistes geht: 1.) ihre geringere Bedeutung als die der Weissagung (V. 1-19), 2.) ihr Zweck als Zeichen nicht für Gläubige, sondern für Ungläubige (V. 20-25) und 3.) ihre systematische, begrenzte und geordnete Ausübung (V. 26-40). 14, 2 wer in Sprachen redet. Dieser Singular (wörtl. »wer in einer Sprache redet«, s. vorige Anm.; vgl. V. 4.13.14.19.27), zeigt an, dass es hier um das falsche Geplapper der vorgetäuschten ekstatischen Sprache geht, wie sie im Heidentum bekannt war. Der Singular wird deshalb verwendet, weil Geplapper kein Plural sein kann; es gibt keine verschiedenen Arten von »Unsprache«. Es gibt jedoch verschiedene Fremdsprachen, und so verwendet Paulus den Plural, wenn er von der wahren Sprachengabe spricht und unterscheidet diese somit vom Geplapper (V. 6.18.22.23.29). Einzige Ausnahme ist V. 27.28 (s. Anm. dort), wo der Singular sich auf eine einzelne Person bezieht, die eine einzelne echte Fremdsprache spricht. redet nicht für Menschen, sondern für Gott. Die bessere Übersetzung wäre »zu einem Gott«. Der gr. Text hat hier keinen bestimmten Artikel (s. die entsprechende Übersetzung in Apostelgeschichte 17, 23: »einem unbekannten Gott« - Elberfelder Bibel). Ihr Geplapper war Anbetung von heidnischen Gottheiten. In der Bibel gibt es kein Beispiel für einen Gläubigen, der zu Gott in irgendeiner unverständlichen Sprache redet. niemand versteht es, sondern er redet Geheimnisse im Geist. Die fleischlichen Korinther machten Gebrauch von ihrer ekstatischen Sprache des Heidentums. Dabei ging es ihnen nicht darum, verstanden zu werden, sondern um eine dramatische Zurschaustellung. Der Geist, durch den sie sprachen, war nicht der Heilige Geist, sondern ihr eigener menschlicher Geist oder irgendein Dämon. Und die Geheimnisse, die sie verkündeten, glichen denen der heidnischen Mysterienreligionen, wobei es sich angeblich um tiefe Erkenntnisse handelte, die nur wenige Eingeweihte wissen und verstehen durften. Diese Geheimnisse (»Mysterien«, so lautet auch das gr. Wort für »Geheimnisse«) waren völlig anders als die in der Bibel erwähnten Geheimnisse (z.B. Matthäus 13, 11; Epheser 3, 9), bei denen es sich um Offenbarungen Gottes handelt, mit denen er zuvor verborgene Wahrheiten bekannt machte (s. Anm. zu 12, 7; Epheser 3, 3-6).



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