Judas 1, 1, 3

Der Brief des Judas (Judasbrief)

Kapitel: 1, Vers: 3

Judas 1, 1, 2
Judas 1, 1, 4

Luther 1984:IHR Lieben, nachdem ich ernstlich vorhatte, euch zu schreiben von unser aller Heil, hielt ich's für nötig, euch in meinem Brief zu ermahnen, -a-daß ihr für den Glauben kämpft, der ein für allemal den Heiligen überliefert ist. -a) 1. Timotheus 1, 18.
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):GELIEBTE! da es mein Herzenswunsch ist, euch über unsere gemeinsame Rettung zu schreiben, fühle ich mich gedrungen, in meiner Zuschrift die Mahnung an euch zu richten, für den Glauben zu kämpfen, der den Heiligen ein für allemal übergeben-1- worden ist. -1) aÜs: überliefert (o: übertragen, o: anvertraut).
Revidierte Elberfelder 1985/1986:GELIEBTE, da ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den ein für allemal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen-a-. -a) Römer 15, 30; Philipper 1, 27; 1. Timotheus 1, 18.19; 2. Timotheus 4, 7.
Schlachter 1952:GELIEBTE, da es mir ein großes Anliegen ist, euch von unsrem gemeinsamen Heil zu schreiben, halte ich es für notwendig, euch zu schreiben mit der Ermahnung, daß ihr für den Glauben kämpfet, der den Heiligen ein für allemal übergeben worden ist.
Schlachter 1998:Geliebte, als ich allen Eifer darauf verwandte, euch von dem gemeinsamen Heil-1- zu schreiben, war ich gedrungen, euch zu schreiben und zu ermahnen, daß ihr für den Glauben kämpft, der den Heiligen ein für allemal übergeben-2- worden ist. -1) o: Errettung. 2) o: überliefert.++
Schlachter 2000 (05.2003):Ermahnung, für den überlieferten Glauben zu kämpfen Geliebte, da es mir ein großes Anliegen ist, euch von dem gemeinsamen Heil zu schreiben, hielt ich es für notwendig, euch mit der Ermahnung zu schreiben, dass ihr für den Glauben kämpft, der den Heiligen ein für alle Mal überliefert worden ist.
Zürcher 1931:GELIEBTE, da ich (immer) allen Fleiss anwende, euch von unsrem gemeinsamen Heil zu schreiben, halte ich es für nötig, euch zu schreiben mit der Ermahnung, für den Glauben zu kämpfen, der den Heiligen ein für allemal überliefert worden ist.
Luther 1912:Ihr Lieben, nachdem ich vorhatte, euch zu schreiben von unser aller Heil, hielt ich’s für nötig, euch mit Schriften zu ermahnen, daß a) ihr für den Glauben kämpfet, der einmal den Heiligen übergeben ist. - a) 1. Timotheus 1, 18.
Luther 1912 (Hexapla 1989):Ihr Lieben, nachdem ich vorhatte, euch zu schreiben von unser aller Heil, hielt ich's für nötig, euch mit Schriften zu ermahnen, daß -a-ihr für den Glauben kämpfet, der einmal den Heiligen übergeben ist. -a) 1. Timotheus 1, 18.
Luther 1545 (Original):Jr lieben, Nach dem ich furhatte euch zu schreiben von vnser aller Heil, hielt ichs fur nötig, euch mit schrifften zu ermanen, Das jr ob dem Glauben kempffet, der ein mal den Heiligen furgegeben ist.
Luther 1545 (hochdeutsch):Ihr Lieben, nachdem ich vorhatte, euch zu schreiben von unser aller Heil, hielt ich's für nötig, euch mit Schriften zu ermahnen, daß ihr ob dem Glauben kämpfet, der einmal den Heiligen vorgegeben ist.
Neue Genfer Übersetzung 2011:Liebe Freunde, schon lange ist es mein dringender Wunsch, euch von dem Heil zu schreiben, an dem wir alle teilhaben. Das möchte ich nun mit diesem Brief tun, dessen Abfassung 'durch die gegenwärtige Situation' noch dringlicher geworden ist. Ich möchte euch dazu auffordern, für den Glauben zu kämpfen für dieses unantastbare Gut, das denen, die zu Gottes heiligem Volk gehören, ein für allemal überbracht worden ist.
Albrecht 1912/1988:Geliebte, während ich gerade mit allem Fleiß dabei bin, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben*, sehe ich mich genötigt, euch (zunächst) in diesem Briefe zu ermahnen, daß ihr für den Glauben kämpfet, der den Heiligen* ein für allemal überliefert worden ist.
Meister:Geliebte, mit allem Eifer ließ ich es mir angelegen sein, euch zu schreiben wegen unsers gemeinsamen-a- Heils; ich hatte nötig, euch zu schreiben, daß ich ermahne, zu kämpfen für den Glauben-b-, der ein für allemal den Heiligen überliefert wurde. -a) Titus 1, 4. b) Philipper 1, 27; 1. Timotheus 1, 18.19; 6, 12; 2. Timotheus 1, 13; 4, 7.
Menge 1949 (Hexapla 1997):GELIEBTE! da es mein Herzenswunsch ist, euch über unsere gemeinsame Rettung zu schreiben, fühle ich mich gedrungen, in meiner Zuschrift die Mahnung an euch zu richten, für den Glauben zu kämpfen, der den Heiligen ein für allemal übergeben-1- worden ist. -1) aÜs: überliefert (o: übertragen, o: anvertraut).
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Geliebte, indem ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil-1- zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen. -1) TR: das gemeinsame Heil.++
Revidierte Elberfelder 1985-1991:GELIEBTE, da ich allen Fleiß anwandte, euch über unser gemeinsames Heil zu schreiben, war ich genötigt, euch zu schreiben und zu ermahnen, für den ein für allemal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen-a-. -a) Römer 15, 30; Philipper 1, 27; 1. Timotheus 1, 18.19; 2. Timotheus 4, 7.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Geliebte, allen Eifer aufwendend, euch über das gemeinsame Heil zu schreiben, hielt ich es für eine Notwendigkeit, euch zu schreiben, ermutigend, für den einmal den Heiligen übergebenen Glauben weiterzukämpfen.
Interlinear 1979:Geliebte, allen Eifer entwickelnd, zu schreiben euch über unsere gemeinsame Rettung, Notwendigkeit hatte ich, zu schreiben euch, ermahnend, zu kämpfen für den ein für allemal den Heiligen überlieferten Glauben.
NeÜ 2024:Liebe Geschwister, ich hatte schon lange vor, euch über unsere gemeinsame Rettung zu schreiben, sah mich aber jetzt genötigt, euch mit diesem Brief zu ermahnen. Kämpft für den Glauben, der allen, die Gott gehören, ein für alle Mal übergeben worden ist!
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Geliebte, als ich mich mit allem Fleiß daran machte, euch über das gemeinsame Heil zu schreiben, hielt ich es für eine Notwendigkeit, euch in einem Schreiben aufzurufen, mit Ernst zu ringen für den Glauben, der den Heiligen einmal übergeben worden ist;
English Standard Version 2001:Beloved, although I was very eager to write to you about our common salvation, I found it necessary to write appealing to you to contend for the faith that was once for all delivered to the saints.
King James Version 1611:Beloved, when I gave all diligence to write unto you of the common salvation, it was needful for me to write unto you, and exhort [you] that ye should earnestly contend for the faith which was once delivered unto the saints.
Robinson-Pierpont 2022:Ἀγαπητοί, πᾶσαν σπουδὴν ποιούμενος γράφειν ὑμῖν περὶ τῆς κοινῆς σωτηρίας, ἀνάγκην ἔσχον γράψαι ὑμῖν, παρακαλῶν ἐπαγωνίζεσθαι τῇ ἅπαξ παραδοθείσῃ τοῖς ἁγίοις πίστει.
Franz Delitzsch 11th Edition:חֲבִיבַי בְּשָׁקְדִי לִכְתֹּב אֲלֵיכֶם עַל־דְּבַר הַתְּשׁוּעָה הָאַחַת לְכֻלָּנוּ הֱצִיקַתְנִי רוּחִי לְעוֹרֵר אֶתְכֶם בְּמִכְתָּב אֲשֶׁר תִלָּחֲמוּ לָאֱמוּנָה הַמְּסוּרָה פַּעַם אַחַת לַקְּדוֹשִׁים



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Judas kommt nun auf den Anlass zu sprechen, wieso er den Brief verfasst. Es war zunächst das Vorhaben über das gemeinsame Heil, also was Absender und Empfänger zusammen haben, zu schreiben. Aufgrund der im Brief genannten Angriffe darauf kam Judas zur Überzeugung, dass es notwendig wäre, für den Glauben, d.h. das Glaubensgut, weniger den persönlichen Glauben, zu kämpfen. Die Phrase σπουδὴν ποιούμενος („Eifer anwendend“) vgl. Herodotus, Historiae 3.4, 8, wo es darum geht, dass ein Vorgesetzter einer Armee, Amasis, einen fliehenden Soldaten eifrig suchte: „μεταδιώκει ὁ Ἄμασις σπουδὴν ποιεύμενος ἑλεῖν“. „Es ließ ihn Amasis verfolgen, Eifer anwendend, ihn zu ergreifen“. Die Aktion, für die der Eifer verwendet wird, wird im Infinitiv angeschlossen. D.h. Judas wollte zunächst mit allem Eifer über das Heil in Christus schreiben. Zum nur hier vorkommenden Verb ἐπαγωνίζομαι („weiterkämpfen“) vgl. Philo, de posteritate Caini 1.13: „καὶ ἐπιτείνων οὐκ ἀνήσει τὸν πόθον, ἀλλὰ καὶ γνοὺς ὅτι δυσθηράτου μᾶλλον δὲ ἀνεφίκτου πράγματος ἐρᾷ, ὅμως ἐπαγωνιεῖται μηδὲν συντόνου σπουδῆς ἀνιείς, ἀλλὰ πᾶσι τοῖς παρ᾽ ἑαυτοῦ εἰς τὸ τυχεῖν ἀπροφασίστως καὶ ἀόκνως συγχρώμενος“. „und er wird nie aufhören, auf seinen Wunsch zu drängen, aber auch wissend, dass er sich eine schwer erreichbare Sache wünscht, vielmehr aber, die unerreichbar ist, so kämpft er dennoch weiter, ohne seinen intensiven Eifer zu lassen, aber ohne irgendeine Entschuldigung oder irgendein Zögern oder Zaudern zuzulassen; er setzt alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel ein, um sein Ziel zu erreichen“. Im Unterschied zum Simplex ohne das Präfix ἐπ-, bedeutet es den bereits aufgenommenen Kampf für den Glauben fortzusetzen. Da es darum geht, den Kampf für den Glauben fortzusetzen, erscheint es eher eine Ermutigung und weniger eine Ermahnung zu sein, die Judas mit παρακαλῶν („ermutigend“) ausdrückt, auch wenn dieses Wort beide Nuancen annehmen kann. Das indirekte Objekt, d.h. das, wofür zu kämpfen ist, gibt Judas mit τῇ ἅπαξ παραδοθείσῃ τοῖς ἁγίοις πίστει („für den einmal den Heiligen übergebenen Glauben“) an. Dabei ist ἄπαξ („einmal, ein für alle Mal“) durch die Linksversetzung betont, d.h. der Glaube ist historisch einmal überliefert worden und dabei bleibt es, auch wenn es Mächte gibt, die dagegen angehen, denn der Inhalt des Glaubens ist nicht mehr zu ändern, sondern man kann nur dafür kämpfen und ihn verteidigen. Vgl. Philo, de ebrietate 1.198: „ἐγὼ δ᾽ οὐ τεθαύμακα, εἰ πεφορημένος καὶ μιγὰς ὄχλος, ἐθῶν καὶ νόμων τῶν ὁπωσοῦν εἰσηγμένων ἀκλεὴς δοῦλος, ἀπ᾽ αὐτῶν ἔτι σπαργάνων ὑπακούειν ὡς ἂν δεσποτῶν ἢ τυράννων ἐκμαθών, κατακεκονδυλισμένος τὴν ψυχὴν καὶ μέγα καὶ νεανικὸν φρόνημα λαβεῖν μὴ δυνάμενος πιστεύει τοῖς ἅπαξ παραδοθεῖσι καὶ τὸν νοῦν ἐάσας ἀγύμναστον ἀδιερευνήτοις καὶ ἀνεξετάστοις συναινέσεσί τε καὶ ἀρνήσεσι χρῆται“. „Aber ich wundere mich nicht, wenn eine verwirrte und gemischte Menge, die als unrühmliche Sklavin der Sitten und Gesetze, wie auch immer eingeführt, von ihrer Wiege an gewöhnt ist, ihnen zu gehorchen, als wären sie Herren und Tyrannen, und deren Seelen sozusagen geschlagen werden und die völlig unfähig ist, irgendwelche erhabenen oder großmütigen Gedanken zu fassen, die einmal überlieferten (Dinge) glaubt, die ihr vorgestellt werden, und die ihren Geist ohne angemessene Ausbildung verlässt, ohne Prüfung und ohne Überlegung Vorschläge annimmt und ablehnt“. Hier bezweifelt der Autor, dass es richtig ist, einfach einmal in die Welt gesetzte Traditionen der Philosophen zu glauben. Im Fall des Judas, da es Gottes Wort ist, ist dies anders.



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Predigten über Judas 1, 1, 3
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