1. Johannes 3, 19

Das Evangelium nach Johannes (Johannesevangelium)

Kapitel: 3, Vers: 19

1. Johannes 3, 18
1. Johannes 3, 20

Luther 1984:Daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz vor ihm damit zum Schweigen bringen,
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):DARAN werden wir erkennen, daß wir aus-1- der Wahrheit sind, und werden unsere Herzen vor ihm davon überzeugen-2-, -1) = Kinder. 2) = zu der beruhigenden Gewißheit bringen.
Revidierte Elberfelder 1985/1986:Hieran werden wir erkennen, daß wir aus der Wahrheit sind-a-, und wir werden vor ihm unser Herz zur Ruhe bringen, - -a) 1. Petrus 1, 22.
Schlachter 1952:Daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und damit werden wir unsre Herzen vor Ihm stillen,
Schlachter 1998:Und daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und damit werden wir unsere Herzen vor Ihm stillen-1-, -1) o: überzeugen.++
Schlachter 2000 (05.2003):Und daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und damit werden wir unsere Herzen vor Ihm stillen,
Zürcher 1931:DADURCH werden wir erkennen, dass wir aus der Wahrheit sind, und werden wir vor ihm unsre Herzen beruhigen,
Luther 1912:Daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz vor ihm damit stillen,
Luther 1912 (Hexapla 1989):Daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz vor ihm damit stillen,
Luther 1545 (Original):Daran erkennen wir, das wir aus der warheit sind, vnd können vnser hertz fur jm stillen,
Luther 1545 (hochdeutsch):Daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz vor ihm stillen,
Neue Genfer Übersetzung 2011:Wenn das der Fall ist, wissen wir, dass wir auf der Seite der Wahrheit stehen. Zudem können wir damit unser Herz vor Gott zur Ruhe bringen.
Albrecht 1912/1988:Daran* werden wir dann auch erkennen, daß wir aus der Wahrheit sind*, und dadurch* können wir unser Herz vor seinem Angesicht-1- zur Ruhe bringen, -1) wenn wir uns vor Gott, dem Herzenskündiger, prüfen.
Meister:Daran erkennen wir, daß wir aus der Wahrheit-a- sind, und vor Ihm können wir unser Herz überzeugen, -a) Johannes 18, 37; 1. Johannes 1, 8.
Menge 1949 (Hexapla 1997):DARAN werden wir erkennen, daß wir aus-1- der Wahrheit sind, und werden unsere Herzen vor ihm davon überzeugen-2-, -1) = Kinder. 2) = zu der beruhigenden Gewißheit bringen.
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Und hieran werden wir erkennen-1-, daß wir aus der Wahrheit sind, und werden vor ihm unsere Herzen überzeugen-2-, - -1) TR: Und hieran erkennen wir. 2) o: beschwichtigen, versichern.++
Revidierte Elberfelder 1985-1991:Hieran werden wir erkennen, daß wir aus der Wahrheit sind-a-, und wir werden vor ihm unser Herz zur Ruhe bringen, -a) 1. Petrus 1, 22.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Und darin erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind. Und wir werden vor ihm unsere Herzen besänftigen,
Interlinear 1979:Und daran werden wir erkennen, daß aus der Wahrheit wir sind, und vor ihm werden wir beruhigen unser Herz,
NeÜ 2024:Das Gewissen: Daran erkennen wir, dass die Wahrheit Gottes unser Leben bestimmt. Das bringt unser Gewissen vor ihm zur Ruhe.
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Und an diesem merken wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und vor ihm werden wir unsere Herzen überzeugen,
-Parallelstelle(n): merken 1. Johannes 2, 3*
English Standard Version 2001:By this we shall know that we are of the truth and reassure our heart before him;
King James Version 1611:And hereby we know that we are of the truth, and shall assure our hearts before him.
Robinson-Pierpont 2022:Καὶ ἐν τούτῳ γινώσκομεν ὅτι ἐκ τῆς ἀληθείας ἐσμέν, καὶ ἔμπροσθεν αὐτοῦ πείσομεν τὰς καρδίας ἡμῶν,
Franz Delitzsch 11th Edition:וּבָזֹאת נֵדְעָה כִּי מִן־הָאֱמֶת אֲנָחְנוּ וּלְפָנָיו נַשְׁקִיט אֶת־לִבּוֹתֵינוּ



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Johannes führt nun ein Element aus dem Vers davor thematisch fort, indem er zur Wahrheit eine erweiternde Ausführung macht. In Vers 19 und 20 legt Johannes die argumentative Grundlage für Vers 23, nämlich zum Gebot, an Christus zu glauben und die Brüder zu lieben, indem wir durch die praktische Bruderliebe gemäß der echten und wahren Botschaft leben und so ein gutes Gewissen haben können bzw. unser Herz besänftigen können, wenn dieses beunruhigt ist, etwa, ob wir in Gemeinschaft mit Gott leben, da, wenn man sich bewusst macht, mit welchem hochheiligen Gott wir es zu tun haben, wir unruhig werden könnten, gerade, wenn wir auf uns selbst und unsere Unzulänglichkeiten und manchmaligen Sünden blicken. Die Phrase ἐν τούτῳ (darin) scheint sich auf den Satz zuvor zu beziehen, d.h. also, die praktische Tätigkeit ist dazu geeignet, zu wissen, dass man auf der Seite der Wahrheit steht. Zur Phrase πείσομεν τὰς καρδίας ἡμῶν (wir werden unsere Herzen besänftigen) erscheint eine Parallele in Theognis, Elegiae 1.972ff, wo der Autor aufgrund der Kürze des Lebens, wie in der Welt leider üblich, die Konsequenz zieht, sich, solange der Körper mitmacht, den Genüssen hinzugeben, da dies im Totenreich (die Häuser Persephones) bzw. in der Dunkelheit dorthin (Erebus) nicht mehr möglich ist (vgl. 1Korinther 15, 23): Οὐδεὶς ἀνθρώπων, ὃν πρῶτ’ ἐπὶ γαῖα καλύψηι εἴς τ’ Ἔρεβος καταβῆι, δώματα Περσεφόνης, τέρπεται οὔτε λύρης οὔτ’ αὐλητῆρος ἀκούων οὔτε Διωνύσου δῶρ’ ἐσαειράμενος. ταῦτ’ ἐσορῶν κραδίην εὖ πείσομαι, ὄφρα τ’ ἐλαφρά γούνατα καὶ κεφαλὴν ἀτρεμέως προφέρω. Kein Mensch, sobald er von Erde bedeckt ist und hinunter steigt zu den Häusern von Persephone nach Erebus, freut sich nicht mehr der Lyra oder der Flöte oder der Gaben des Dionysos. Wenn ich das betrachte, werde ich das Herz gut besänftigen, solange ich die Kniee elastisch und locker und den Kopf leicht bewege. Offenbar ist das Herz des Autors aufgrund des kurzen Lebens beunruhigt und dieser versucht, dessen Wünsche zu stillen, um es zu besänftigen, solange der Körper (Knie, Kopf) das mitmacht. Eine andere Vergleichsstelle ist in Ammon, De sanctis Pachomio et Theodoro epistula Ammonis episcopi 34.20: Πίστευσόν μοι λέγοντι· οὐχ οὕτως ἔχω τὴν καρδίαν μου πεποιθυῖαν ἐν καιρῷ εἰρήνης ὅσον ἐν τοῖς τοῦ διωγμοῦ καιροῖς· τεθάρρηκα γὰρ ὅτι ὑπὲρ Χριστοῦ πάσχων καὶ τῷ ἐλέει αὐτοῦ ἐνδυναμούμενος, κἂν ἀναιρεθῶ, ἔτι μᾶλλον εὑρίσκω παρ’ αὐτῷ ἔλεος. Glaube mir, wenn ich sage: So sehr habe ich mein Herz nicht besänftigt zur Zeit des Friedens als wie in Zeiten der Verfolung: Denn ich habe mein Vertrauen darauf gerichtet, dass ich für Christus leide und durch sein Erbarmen gestärkt werde; auch wenn ich umkomme, finde ich noch mehr Erbarmen bei ihm. Mit einem vergleichbaren Objekt (Gewissen) findet man folgende Parallele bei Scholia in Maximum Conferssorem 44, 23: μή, τὸ κακὸν πράττων, δύναται πεῖσαι τὴν ἰδίαν συνείδησιν ὅτι φύσει καλὸν ὑπάρχει τὸ κάκιστον. Man kann, wenn man etwas Böses tut, nicht sein eigenes Gewissen beruhigen, dass etwas sehr Böses von Natur aus gut ist. Man sieht also, dass der Inhalt der Beruhigung mit einer Konjunktion angeschlossen sein kann. So auch bei Johannes. Eine ähnliche Verwendung gebraucht auch Matthäus 28.14 Καὶ ἐὰν ἀκουσθῇ τοῦτο ἐπὶ τοῦ ἡγεμόνος, ἡμεῖς πείσομεν αὐτόν, καὶ ὑμᾶς ἀμερίμνους ποιήσομεν. Und wenn dies dem Statthalter zu Ohren kommen sollte, werden wir ihn besänftigen und bewirken, dass ihr ohne Sorge seid. Die syntaktischen Parallelstellen zeigen, dass sich der letzte Satz und dessen Prädikat im Futur nicht auf ὅτι (dass) bezieht, sondern ein eigentständiger Hauptsatz ist. Vgl. z.B. Markus 11.24 Διὰ τοῦτο λέγω ὑμῖν, Πάντα ὅσα ἂν προσευχόμενοι αἰτῆσθε, πιστεύετε ὅτι λαμβάνετε, καὶ ἔσται ὑμῖν. Darum sage ich euch: Alles, um was ihr betet und bittet - glaubt, dass ihr es empfangt, und es wird euch werden bzw. Markus 13.6 Πολλοὶ γὰρ ἐλεύσονται ἐπὶ τῷ ὀνόματί μου, λέγοντες ὅτι Ἐγώ εἰμι· καὶ πολλοὺς πλανήσουσιν. Viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin es!, und sie werden viele verführen. D.h. ab καὶ (und) existiert ein eigener Hauptsatz und die Besänftigung des Herzens ist nicht direkt Bestandteil dessen, was man aufgrund der praktischen Tätigkeit weiß. Das Objekt der Besänftigung τὰς καρδίας (die Herzen) erscheint im Plural, womit Johannes nicht die kollektive Seite betont, sondern die Möglichkeit für jeden einzelnen.
John MacArthur Studienbibel:3, 19: daran erkennen wir. Ein Leben in tätiger Liebe ist der offensichtliche Beweis der Errettung (s. V. 16). wir werden unsere Herzen vor Ihm stillen. Johannes nennt drei Vorteile der Liebe für den wahren Christen. Der erste ist die Gewissheit der Errettung, da tätige Liebe der Prüfstein des christlichen Bekenntnisses ist (vgl. 4, 7; Johannes 13, 34, 35).



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