Hebräer 1, 1

Der Brief an die Hebräer (Hebräerbrief)

Kapitel: 1, Vers: 1

Philemon 1, 25
Hebräer 1, 2

Luther 1984:Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten,
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):NACHDEM Gott vorzeiten vielfältig-1- und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat in den Propheten-2-, -1) = zu vielen Malen. 2) vgl. 1. Petrus 1, 10.11; die Üs. «durch die Propheten» ist weniger zutreffend.
Revidierte Elberfelder 1985/1986:NACHDEM Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den-1- Propheten-a-, -1) o: durch die. a) Jeremia 7, 25; 2. Petrus 3, 2.
Schlachter 1952:NACHDEM Gott vor Zeiten manchmal und auf mancherlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten,
Schlachter 1998:Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig-1- und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, -1) o: oftmals; w: «in vielen Teilen».++
Schlachter 2000 (05.2003):Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten,
Zürcher 1931:NACHDEM Gott vorzeiten zu vielen Malen und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten,
Luther 1912:Nachdem vorzeiten Gott manchmal und mancherleiweise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten,
Luther 1912 (Hexapla 1989):NACHDEM vorzeiten Gott manchmal und mancherleiweise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten,
Luther 1545 (Original):Nach dem vor zeiten Gott manchmal, vnd mancherley weise geredt hat zu den Vetern durch die Propheten,
Luther 1545 (hochdeutsch):Nachdem vorzeiten Gott manchmal und mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten,
Neue Genfer Übersetzung 2011:Viele Male und auf verschiedenste Weise sprach Gott in der Vergangenheit durch die Propheten zu unseren Vorfahren.
Albrecht 1912/1988:VIELFACH und mannigfaltig-1- hat Gott in vergangnen Zeiten zu den Vätern* geredet durch die Propheten. -1) «vielfach» bezieht sich auf die Zeit und die Personen, «mannigfaltig» auf die Art und Weise der Offenbarung (durch Weissagungen, Gesichte, Träume o. sinnbildliche Handlungen der Propheten: Jesaja 8, 1ff; 20, 1-3; Jeremia 18, 1ff; 19, 1ff; 27, 1ff; Hesekiel 4, 1ff; 12, 1ff; Hosea 1, 1ff).
Meister:VIELTEILIG und vielartig hat Gott vor alter Zeit zu den Vätern in den Propheten geredet; -4. Mose 12, 6.8.
Menge 1949 (Hexapla 1997):NACHDEM Gott vorzeiten vielfältig-1- und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat in den Propheten-2-, -1) = zu vielen Malen. 2) vgl. 1. Petrus 1, 10.11; die Üs. «durch die Propheten» ist weniger zutreffend.
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals-1- zu den Vätern geredet hat in den-2- Propheten, -1) o: vor alters. 2) o: durch die.++
Revidierte Elberfelder 1985-1991:NACHDEM Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern -pta-geredet hat in den-1- Propheten-a-, -1) o: durch die. a) Jeremia 7, 25; 2. Petrus 3, 2.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Vielfältig und vielartig ehemals zu den Vätern in den Propheten gesprochen habend, sprach Gott am Ende dieser Tage zu uns in (dem) Sohn,
Interlinear 1979:Vielfach und vielartig in alter Zeit Gott, geredet habend zu den Vätern durch die Propheten,
NeÜ 2024:Der Brief vom Besseren: Wie durch Jesus Christus alles sehr viel besser geworden ist als jede Einrichtung und jedes Opfer im Alten Testament.: Jetzt redet Gott durch seinen Sohn: (Der jüdische Aufstand gegen die Römer, der im Jahr 66 n.Chr. begonnen hatte, wurde immer blutiger. Auch jüdische Parteien bekämpften sich untereinander. In Galiläa mussten Christen für einige Zeit ins Ostjordanland flüchten. Erst als die Römer die entsprechenden Gebiete erobert hatten, konnten sie zurückkommen.Gegen Ende des Jahres 67 wurde Petrus in Rom hingerichtet. Timotheus, der dort eine Zeit lang in Haft war, kam nach dem Tod des Kaisers Nero im Jahr 68 frei (Hebräer 13, 23). Irgendwo in Italien (13, 24) wurde in dieser Zeit der Hebräerbrief geschrieben. Wer der Verfasser war, wird uns nicht gesagt. Möglicherweise war es Barnabas, der von Lukas (Apostelgeschichte 14, 4.14) und Paulus (1. Korinther 9, 1-6) Apostel genannt wird. Der Brief ist an Christen gerichtet, die stark vom jüdischen Denken herkamen und in Gefahr standen, in ihren alten Glauben zurückzufallen.) Früher hat Gott viele Male und auf vielfältige Weise durch Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen.
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Nachdem Gott zu alter Zeit vielmals und auf viele Weisen zu den Vätern geredet hatte durch die Propheten(a),
-Fussnote(n): (a) o.: in den Propheten
-Parallelstelle(n): Jeremia 7, 25; Hosea 12, 11; 2. Petrus 3, 2
English Standard Version 2001:Long ago, at many times and in many ways, God spoke to our fathers by the prophets,
King James Version 1611:God, who at sundry times and in divers manners spake in time past unto the fathers by the prophets,
Robinson-Pierpont 2022:Πολυμερῶς καὶ πολυτρόπως πάλαι ὁ θεὸς λαλήσας τοῖς πατράσιν ἐν τοῖς προφήταις, ἐπ᾽ ἐσχάτου τῶν ἡμερῶν τούτων ἐλάλησεν ἡμῖν ἐν υἱῷ,
Franz Delitzsch 11th Edition:הָאֱלֹהִים אֲשֶׁר־דִּבֶּר מִקֶּדֶם פְּעָמִים רַבּוֹת וּבְפָנִים שֹׁנִים אֶל־אֲבֹתֵינוּ בְּיַד הַנְּבִיאִים דִּבֶּר אֵלֵינוּ בְּאַחֲרִית הַיָּמִים הָאֵלֶּה בְּיַד בְּנוֹ



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Der Brief beginnt nicht wie üblich mit den Adressaten und dem Absender, verbunden mit Segenswünschen, sondern gleich mit dem Thema des Redens Gottes. Der Autor kommt also gleich zur Sache, die ihm wichtig ist. Syntaktisch gesehen, besteht der erste Vers aus einem Nebensatz, der bis zum Komma reicht, gefolgt vom Hauptsatz, der im Weiteren um drei Relativsätze erweitert ist, die Attribute in Bezug auf den Sohn Gottes erwähnen, d.h. syntaktisch ausgedrückt, wird die instrumentelle Angabe ἐν υἱῷ („im Sohn“) um mehrere Attribute im Form von asyndetisch (d.h. nicht durch eine Konjunktion verbundenen) aneinandergereihten Relativsätzen erweitert (an den Relativpronomen erkennbar: ὃν („den“) bzw. δι᾽ οὗ („durch den“), die sich auf θεὸς („Gott“) beziehen. Es bietet sich im Griechischen an, den Satz von seinem Zentrum aus zu verstehen und das bildet das Matrixprädikat ἐλάλησεν („er redete“). Das Subjekt zu diesem Prädikat hat der Autor bereits im vorgezogenen Nebensatz, mit dem er den Brief beginnt eingeführt: ὁ θεὸς („Gott“). Das Prädikat des vorgelagerten Nebensatzes und das des Hauptsatzes ist identisch: λαλέω („reden“), diese explizite Wiederaufnahme ein und desselben Wortes dient der Wiederholung, der Prägnanz und der Betonung, dass es zentral um das Reden Gottes geht. Die Voranstellung des Nebensatzes entspricht auch der Chronologie: Erst fanden die Aussagen des Nebensatzes statt, dann die des Hauptsatzes, beides aber im Hinblick auf das Reden Gottes. Diese Wiederholung desselben Lexems λαλέω („reden“) ruft beim Leser die Wichtigkeit und die Zentralität dessen hervor, worum es dem Autor, also Paulus, geht: Reden und zwar das Reden Gottes mit weiteren Angaben über das Wie und Wann und zu wem und durch wen. Wenn man den Nebensatz am Anfang mit dem Hauptsatz vergleicht, fallen Parallelitäten auf: πάλαι („früher“) im Nebensatz und stehen sich semantisch und syntaktisch gegenüber. Der Hauptsatz ist mit dem Satzglied einer temporalen Angabe erweitert, um anzugeben, wann Gott geredet hat: ἐπ᾽ ἐσχάτου τῶν ἡμερῶν τούτων („am Ende dieser Tage“). Das Demonstrativpronomen τούτων („dieser“) verweist nach links und nimmt Bezug auf das Reden Gottes πάλαι („früher“), d.h. das frühere Reden Gottes gipfelt nun darin, was der Autor mit einer instrumentellen Angabe einbringt, nämlich, dass Gott nun ἐν υἱῷ, („in/durch (den) Sohn“) geredet hat. Damit stehen sich die Personen gegenüber, durch die Gott geredet hat: War sein Reden früher ἐν τοῖς προφήταις („durch/in den Propheten“), so war es dann am Ende im Sohn. Syntaktisch sind die beiden Satzglieder „in den Propheten“ und „im Sohn“ am Ende des Neben- bzw. Hauptsatzes (sog. Rechtsversetzung) und damit kontrastiert und betont, genauso wie sich der Stellung im Satz und der Bedeutung nach πάλαι („früher“) und ἐπ᾽ ἐσχάτου τῶν ἡμερῶν τούτων („am Ende dieser Tage“) entsprechen und kontrastieren, ebenso wie die Adressaten, die sich parallel in Neben- und Hauptsatz gegenüberstehen τοῖς πατράσιν („zu den Vätern“) und ἡμῖν („zu uns“). Gott beendet sein Reden durch die Propheten darin, dass er nun nicht mehr durch diese redet, sondern im Sohn. Dabei fällt auf, dass bei Propheten der Artikel verwendet wird, bei ἐν υἱῷ („durch/im/in (dem) Sohn“) jedoch nicht. Dies macht normalerweise ein Nomen unbestimmt. Es wäre aber falsch, wenn man „Sohn“ als indefinit (unbestimmt) annehmen würde, da zuvor Gott genannt wird und von daher „in einem Sohn“ unpassend wäre, da damit zum Ausdruck käme, es könnten mehrere Söhne sein, was ja unzutreffend ist. Vgl. zum fehlenden Artikel bei Vater-Sohn Kontexten Clemens Alexandrinus 1.5.24 „υἱὸς ἐν πατρί, καὶ πατὴρ ἐν υἱῷ“. „der Sohn im Vater und der Vater im Sohn“ bzw. Athenagoras, Legatio sive Supplicatio pro Christianis 10.2, 7 „ὄντος δὲ τοῦ υἱοῦ ἐν πατρὶ καὶ πατρὸς ἐν υἱῷ ἑνότητι καὶ δυνάμει πνεύματος, νοῦς καὶ λόγος τοῦ πατρὸς ὁ υἱὸς τοῦ θεοῦ“. „Da nun der Sohn im Vater und der Vater im Sohn durch die Einheit und Kraft des Geistes ist, (ist) der Sohn Gottes Weisheit und Wort des Vaters“. D.h. in allgemein bekannten Zusammenhängen wie das Verhältnis des Vaters und des Sohnes bedeutet der fehlende Artikel nicht, dass der Sohn unbestimmt bzw. indefinit ist (analog dazu sind im Griechischen Wörter wie „Sonne“ oder „Mond“ auch ohne Artikel nicht unbestimmt, da sie aufgrund des allgemeinen Wissens bekannt sind). Da „in“ als lokale Angabe verstanden werden könnte, als ob Gott ohne Bezug zur Person in den Propheten reden würde, erscheint „durch“ als instrumentale Angabe im Deutschen geeigneter, da Gott ja die Person nicht umging, sondern sich der Propheten als Sprachrohre bediente. Im Nebensatz erscheint zunächst das Adverb πολυμερῶς („vielfältig“), das aus πολύς („viel“) und μέρος („Teil“) gebildet ist. So ist auch das Alte Testament vielteilig, die gröbste Einteilung sind: Gesetz, Propheten und Schriften (vgl. Lukas 24.44, wobei die Psalmen als pars pro toto für die gesamten dritten Teil, nach Gesetz und Propheten steht). Somit bestätigt der Herr Jesus selbst, dass Gottes Reden früher in drei Teile eingeteilt werden kann. Natürlich kann man die Aussage des Autors noch in weiteren Hinsichten verstehen, etwa eine Einteilung des Alten Testaments in literarische Gattungen wie Poesie, Prosa etc. Das Wort kann (wie in 1Korinther 14.24 ἀνὰ μέρος - nacheinander) auch chronologisch zu verstehen sein, etwa, dass Gottes Wort von Mose bis Maleachi in langer Zeit und nach und nach geschrieben wurde und so ein Teil zum anderen kam. Dieses Wort bildet eine Einheit mit πολυτρόπως („vielartig“), die durch καὶ („und“) verbunden ist. Die Adressaten sind Judenchristen, entsprechend dem gewöhnlichen Titel „Brief an die Hebräer“. Das wird deutlich, wenn man τοῖς πατράσιν („den Vätern“) als Adressaten vor denen, an die der Autor schreibt. Also die Väter, die durch die Propheten mit Gottes Wort angesprochen wurden, waren ja Juden. Daher sind deren Nachkommen, die Adressaten des Briefs keine Heiden, denn zu denen hat Gott nicht gesprochen.
John MacArthur Studienbibel:1, 1: in vergangenen Zeiten vielfältig. Das bedeutet »in vielen Abschnitten« (wie bei Büchern). Das AT wurde geschrieben in 39 verschiedenen Büchern im Laufe von etwa 1.800 Jahren (von Hiob, der ungefähr 2.200 v.Chr. [?] lebte, bis Nehemia, ca. 400 v.Chr.) und unter verschiedenen historischen Zeiten, Schauplätzen, Kulturen und Situationen. auf vielerlei Weise. Dazu gehören Vision, Symbole und Gleichnisse, die sowohl in Poesie als auch in Prosa verfasst wurden. Wenngleich die literarische Form und der Stil variierten, war es doch stets Gottes Offenbarung dessen, was er seinem Volk mitteilen wollte. Die fortschreitende Offenbarung des ATs beschrieb Gottes systematischen Heilsplan (1. Petrus 1, 10-12) und seinen Willen für sein Volk (Römer 15, 4; 2. Timotheus 3, 16.17).


«Grammatische Kürzel» der Elberfelder Studienbibel
aAorist (2)
amAorist Medium (2, 24)
apAorist Passiv (2, 31)
artbestimmter Artikel (3)
bpmbetontes Personalpronomen (4)
bvftbetonte Verneinung im Futur (5)
fFemininum (6)
ftFutur (7)
ftmFutur Medium (7, 24)
ftpFutur Passiv (7, 31)
gnGenitiv (8)
idpIndikativ Präsens (12, 13)
idpfIndikativ Perfekt (12, 32)
idppIndikativ Perfekt Passiv (12, 31, 32)
ippIndikativ Präsens Passiv (12, 13, 31)
ifaInfinitiv Aorist (14, 15)
ifapInfinitiv Aorist Passiv (2, 14, 31)
ifftInfinitiv Futur (7, 14)
ifgnInfinitiv im Genitiv (16)
ifpInfinitiv Präsens (14, 17)
ifpfInfinitiv Perfekt (14, 32)
ifppInfinitiv Präsens Passiv (14, 17, 31)
imaImperativ Aorist (9)
imapImperativ Aorist Passiv (9, 31)
impImperativ Präsens (10)
ipfImperfekt (11)
kaKonjunktiv Aorist (19, 20)
kaakKonjunktiv Aorist Aktiv (19, 20)
kaimKonjunktiv Aorist als Imperativ (21)
kamKonjunktiv Aorist Medium (19, 20, 24)
kapKonjunktiv Aorist Passiv (19, 20, 31)
komKomparativ (18)
kpakKonjunktiv Präsens Aktiv (1, 22)
kpmpKonjunktiv Präsens Medium / Passiv (22, 24, 31)
mMaskulinum (23)
nNeutrum (25)
nomNomen (26)
optOptativ (27)
pfPerfekt (32)
plPlural (33)
ppPräsens Passiv (13, 31)
ppfPartizip Perfekt (28, 32)
ppfpPartizip Perfekt Passiv (28, 31, 32)
pqpfPlusquamperfekt (34)
prdPrädikat (35)
ptaPartizip Aorist (28, 29)
ptapPartizip Aorist Passiv (28, 29, 31)
ptpPartizip Präsens (30)
ptppPartizip Präsens Passiv (28, 30, 31)
sadsubstantiviertes Adjektiv (38)
sgSingular (37)
sifdsubstantivierter Infinitiv mit dia (39)
sifesubstantivierter Infinitiv mit en (41)
sifmsubstantivierter Infinitiv mit meto (42)
sifpsubstantivierter Infinitiv mit pro (43)
sifpssubstantivierter Infinitiv mit pros (44)
sifssubstantivierter Infinitiv mit eis (40)
ubunbestimmt (45)

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Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung - Neues Testament und Psalmen
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