Luther 1984: | Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? -a-Wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden. -a) Matthäus 25, 31.32; Apostelgeschichte 17, 31; 2. Korinther 5, 10. |
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989): | Du aber: - wie kannst du dich zum Richter über deinen Bruder machen? oder auch du: - wie darfst du deinen Bruder verachten? Wir werden ja alle (einmal) vor den Richterstuhl Gottes treten müssen; |
Revidierte Elberfelder 1985/1986: | Du aber, was richtest du deinen Bruder-a-? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder-b-? Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden-c-. -a) V. 4. b) Sprüche 14, 21. c) 2. Korinther 5, 10. |
Schlachter 1952: | Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor dem Richterstuhl Christi-1- erscheinen; -1) aL: Gottes.++ |
Schlachter 1998: | Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor dem Richterstuhl-1- des Christus erscheinen; -1) d.h. nicht zum Zorngericht des ewigen Verderbens, wie die Sünder vor dem großen weißen Thron (Offenbarung 20, 11-15), sondern zum Preisgericht derer, die durch den Glauben gerettet sind, bei dem über ihre Werke und ihren Lohn entschieden wird (vgl. 1. Korinther 3, 12-15; 2. Korinther 5, 10).++ |
Schlachter 2000 (05.2003): | Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden ja alle vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen; |
Zürcher 1931: | Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Denn wir alle werden vor den Richterstuhl Gottes treten müssen. -Römer 2, 16; Matthäus 7, 1; 25, 31.32; Apostelgeschichte 17, 31; 2. Korinther 5, 10. |
Luther 1912: | Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder, du anderer, was verachtest du deinen Bruder? a) Wir werden alle vor den Richtstuhl Christi dargestellt werden; - a) Apostelgeschichte 17, 31; Matthäus 25, 31.32; 2. Korinther 5, 10. |
Luther 1912 (Hexapla 1989): | Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder, du anderer, was verachtest du deinen Bruder? -a-Wir werden alle vor den Richtstuhl Christi dargestellt werden; -a) Apostelgeschichte 17, 31; Matthäus 25, 31.32; 2. Korinther 5, 10. |
Luther 1545 (Original): | Du aber, was richtestu deinen Bruder? Oder du ander, was verachtestu deinen Bruder? Wir werden alle fur den richtstuel Christi dargestellet werden, |
Luther 1545 (hochdeutsch): | Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du anderer, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor dem Richterstuhl Christi dargestellt werden, |
Neue Genfer Übersetzung 2011: | Woher nimmst du dir da noch das Recht, deinen Bruder oder deine Schwester zu verurteilen? Und du woher nimmst du dir das Recht, deinen Bruder oder deine Schwester zu verachten? Wir alle werden einmal vor dem Richterstuhl Gottes stehen. |
Albrecht 1912/1988: | Mit welchem Rechte richtest du da über deinen Bruder? Oder mit welchem Rechte verachtest du deinen Bruder? Wir alle müssen ja dereinst erscheinen vor Gottes Richterstuhl. |
Meister: | Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Denn wir alle werden gegenwärtig-a- sein vor dem Richterstuhle Gottes. -a) Matthäus 25, 31.32; Apostelgeschichte 10, 42; 17, 31; 2. Korinther 5, 10; Judas 14.15. |
Menge 1949 (Hexapla 1997): | Du aber: - wie kannst du dich zum Richter über deinen Bruder machen? oder auch du: - wie darfst du deinen Bruder verachten? Wir werden ja alle (einmal) vor den Richterstuhl Gottes treten müssen; |
Nicht revidierte Elberfelder 1905: | Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes-1- gestellt werden. -1) TR liest «Christi» statt «Gottes».++ |
Revidierte Elberfelder 1985-1991: | Du aber, was richtest du deinen Bruder-a-? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder-b-? Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden-c-. -a) V. 4. b) Sprüche 14, 21. c) 2. Korinther 5, 10. |
Robinson-Pierpont (01.12.2022): | Du nun, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Denn alle werden wir vor der Tribüne Christi stehen. |
Interlinear 1979: | Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? Alle ja werden wir treten vor den Richterstuhl Gottes; |
NeÜ 2024: | Warum verurteilst du dann deinen Bruder? Und du, warum verachtest du ihn? Wir werden doch alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden. |
Jantzen/Jettel (25.11.2022): | Du aber, was urteilst du über deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du deinen Bruder? - denn wir werden alle vor dem Richterstuhl des Christus stehen, -Parallelstelle(n): verachtest Sprüche 14, 21; Richterstuhl Römer 2, 16; 2. Korinther 5, 10*; 2. Timotheus 4, 1*.8 |
English Standard Version 2001: | Why do you pass judgment on your brother? Or you, why do you despise your brother? For we will all stand before the judgment seat of God; |
King James Version 1611: | But why dost thou judge thy brother? or why dost thou set at nought thy brother? for we shall all stand before the judgment seat of Christ. |
Robinson-Pierpont 2022: | Σὺ δὲ τί κρίνεις τὸν ἀδελφόν σου; Ἢ καὶ σὺ τί ἐξουθενεῖς τὸν ἀδελφόν σου; Πάντες γὰρ παραστησόμεθα τῷ βήματι τοῦ χριστοῦ. |
Franz Delitzsch 11th Edition: | וְאַתָּה מַה־לְּךָ כִּי תָדִין אֶת־אָחִיךָ וּמַה־לְּךָ כִּי תָבוּז לְאָחִיךָ הֲלֹא כֻלָּנוּ עֲתִידִים לַעֲמֹד לִפְנֵי כִסֵּא דִּין אֱלֹהִים |
Kommentar: | |
Peter Streitenberger 2022: | Mit γὰρ („denn“) begründet Paulus, warum es wichtig ist, niemanden ungerechtfertigt zu richten und zu verachten, weil er zu bestimmten nebensächlichen Dingen andere Überzeugungen hat, da wir eines Tages vor ihm erscheinen werden. Dort wird dies beurteilt, zumal niemand die Motive eines anderen genau beurteilen kann. Dies wird vor einem erhöhten Ort geschehen. Mit βῆμα („Tribüne, Plattform, Bühne“) kommt wörtlich zum Ausdruck, dass zu einer erhöhten Position gestiegen wurde (βαίνω „laufen“), die zu einer Tribüne oder erhöhten Plattform gehört. Bei Herodotus wird das Wort auch für den Schritt eines Menschen gebraucht (Historiae, 4.82, 5); vgl. auch Heraclitus, Testimonia, 3b.4: „ἀναβὰς ἐπὶ τὸ βῆμα“. „auf die Tribüne hinaufsteigend“. Auch ging es von dort nach unten, sodass man hinabsteigen musste, vgl. Diodorus Siculus, Bibliotheca Historica 17.109, 2: „καταβὰς ἀπὸ τοῦ βήματος“. „Herabsteigend von der Tribüne“. Dort wurde nach Wettkämpfen das Urteil über die Spieler gesprochen. Es muss nicht ein Stuhl oder Sitz etc. sein, denn dafür stünden andere Worte bereit, sodass es offen bleibt, ob der Preisrichter stand oder saß. Dass es ein Richterstuhl war, wird durch eine Stelle bei Antiphon, De choreuta 40.4 fraglich: „Τὸ τελευταῖον, ὦ Ζεῦ καὶ θεοὶ πάντες, Φιλοκράτης αὐτὸς οὑτοσὶ ἐν τῷ βουλευτηρίῳ ἐναντίον τῆς βουλῆς, ἑστὼς μετ’ ἐμοῦ ἐπὶ τοῦ βήματος, ἁπτόμενος ἐμοῦ διελέγετο, ὀνόματι οὗτος ἐμὲ προσαγορεύων“. „Der Abschluss, oh Zeus und ihr Götter alle, wurde in der Kammer vor dem Rat erreicht, als Philokrates selbst mit auf der Tribüne stehend, mich berührend, sich mit mir unterhielt, als dieser mich mit meinem Namen anredete“. Vgl. Flavius Josephus, Antiquitates Judaicae 4.209, 3: „ὁ ἀρχιερεὺς ἐπὶ βήματος ὑψηλοῦ σταθείς“. „Der Hohepriester, der auf einer hohen Tribüne stand“. Da die Personen auf der Tribüne standen, zu ihr hinauf und herunterstiegen, ist ein Stuhl per se unplausibel, auch wenn es wohl dort auch zusätzlich Stühle gegeben haben kann, wie dies bei einigen Autoren anzunehmen ist, sodass man sich auf der Tribüne zusätzlich auch setzen konnte, im Begriff selbst ist dies jedoch wohl nicht inbegriffen, so könnte man auch Johannes 19.13 etc. verstehen. Diese Dinge kannten die Korinther aus der Begebenheit in Apostelgeschichte 18.12ff. Dazu kommt noch Folgendes: Flavius Josephus verwendet an einer Stelle beide Begriffe in einem Satz: Der Thron (θρόνος), den der König sich anfertigen ließ, war aus Elfenbein, ungemein groß und von einem aus sechs Stufen bestehenden Auftritt (βῆματος) umgeben. Auf jeder Stufe standen zwei Löwen zu beiden Seiten und ebenso viele oben neben dem Thronsessel. (Antiquitates Judaicae, 8.140.2). Der Begriff θρόνος („Thron“) ist hier also der Stuhl oder Sitz des Königs selbst und βῆμα („die Tribüne“) der Auftritt mit Stufen dazu. Dann verwendet auch Chrysostomus in seinem Kommentar zum Römerbrief (60.669.9) beide Nomen: Wie kann also der Apostel sagen: ‘Zu lehren gestatte ich dem Weibe aber nicht?’ Damit untersagt er ihr nur, den Vorsitz in der Versammlung zu führen und den Sitz auf der Rednerbühne (τοῦ θρόνου τοῦ ἐν τῷ βήματι „des Throns auf der Bühne“) einzunehmen, nicht aber überhaupt mit Worten zu lehren. Der θρόνος ist also der Sitz selbst und βῆμα die Bühne (vgl. auch Bauer/Aland, Sp. 280). Somit könnte man festhalten, dass θρόνος Sitz eines Königs, βῆμα die Bühne bzw. Tribüne oder das Podest bedeutet. Vom βῆμα aus kann man also reden, jedoch auch zu Gericht sitzen: Platon schreibt an einer Stelle von den βῆματα als den Gerichtsstellen (Politeia, 564.d.10). An anderer Stelle schreibt auch Platon, dass ein Redner auf eine hohe βῆμα hinaufsteigen muss: ἀναβάντα ἐπί τι βῆμα ὑψηλὸν, „Hinaufsteigend auf eine erhöhte Bühne“ (Politeia, 617.d.5). In der griechischen Polis wurden βῆματα als Bühnen zur politischen Rede genutzt. Das macht Platon deutlich, wenn er schreibt: καὶ ἔγωγε ἐξ ἐκείνου λις ἔσχον τοῦ βήματος καὶ χαλεπώτερον οὐδὲν ἐφάνη μοι πολιτείας. „und ich hatte seitdem genug von der Rednerbühne und es scheint mir, es ist nichts ärgerlicher als die Politik“ (Spuria, 369.a, 4). Der Sprecher hat also genug davon, auf der Rednerbühne zu stehen und Politik zu betreiben. Polybius beschreibt eine ganz interessante Begebenheit: μέλλοντός τινος τῶν ἐκ τῆς γερουσίας ἀντιλέγειν τοῖς προτεινομένοις καὶ καταρχομένου, προελθόντα τὸν Ἀννίβαν κατασπάσαι τὸν ἄνψρωπον ἀπὸ τοῦ βήματος . „Als um diese Zeit ein Mitglied des Rates gegen die Friedensbedingungen Einspruch erheben wollte und zu reden begann, da, erzählt man, trat Hannibal auf und zog ihn von der Rednerbühne herab“ (Historiae 15.19, 3). Ein Ratsmitglied wollte also eine Rede gegen die Friedensbedingungen halten. Als er zu reden begann, wurde er von Hannibal von der βῆμα (Rednerbühne) heruntergeholt. An anderer Stelle schreibt Polybius, dass eine βῆμα aufgerichtet wurde (es handelt sich also um eine Konstruktion, wohl aus Holz), um von dort den Tod des Königs zu verkündigen (Historiae 15.25.3). Das Genitivattribut τοῦ χριστοῦ („Christi“) ist possessiv zu verstehen, d.h. es handelt sich um den Ort der Bewertung, den Christus hat, um dort die Gläubigen zu bewerten. |
John MacArthur Studienbibel: | 14, 1: Die Vielfalt in der Gemeinde führt vor Augen, mit welcher Macht Christus die unterschiedlichsten Menschen zu einer Einheit zusammenführen kann. Doch Satan stachelt oft das Fleisch des Menschen an, um diese Einheit anzugreifen. Die Einheit ist oft dann bedroht, wenn reife (starke) Gläubige - Juden wie Heiden - mit unreiferen (schwachen) Gläubigen zusammenprallen. Die starken jüdischen Gläubigen verstanden ihre Freiheit in Christus und erkannten, dass sie nicht mehr an die zeremoniellen Vorschriften des mosaischen Gesetzes gebunden waren. Die reiferen Heiden verstanden, dass Götzen keine Götter sind und dass sie deshalb ohne Bedenken Fleisch essen konnten, das Götzen geweiht worden war. Doch in beiden Fällen wurde das Gewissen der schwächeren Brüder beunruhigt, und diese waren sogar versucht, gegen ihr Gewissen zu handeln (etwas, das man sich nie angewöhnen sollte) und unter den resultierenden Schuldgefühlen gesetzlicher zu werden oder sogar zu sündigen. Da Paulus wusste, dass die reiferen Juden und Heiden diese Probleme verstehen konnten, richtete er den Großteil seiner Ausführungen zu diesem Thema an sie. 14, 1 Nehmt … an. Persönliches und willentliches gegenseitiges Annehmen. den Schwachen im Glauben. Dieser Ausdruck charakterisiert jene Gläubige, die noch nicht frei sind von ihren früheren religiösen Gewohnheiten. Dem schwachen jüdischen Gläubigen fiel es schwer, die Rituale und Vorschriften des Alten Bundes aufzugeben. Er dachte, er sei weiterhin an die Speisegesetze, den Sabbat und die Opfer im Tempel gebunden. Der schwache heidnische Gläubige war vorher in heidnischem Götzendienst und dessen Rituale versunken gewesen. Er meinte, er würde sich mit verunreinigen, wenn er Berührung hatte mit Dingen, die auch nur entfernt zu seiner Vergangenheit gehörten. Dazu gehörte z.B. das Essen von Götzenopferfleisch, das auf dem Markt verkauft wurde. Beide Gruppen von schwachen Gläubigen hatten hier ein überaus empfindsames Gewissen und waren nicht reif genug, sich von diesen Vorstellungen zu lösen. Vgl. 1. Korinther 8, 1-13. ohne über Gewissensfragen zu streiten. Genauer übersetzt: »nicht um seine Meinungen (Vorbehalte) zu verurteilen«. Der reife Gläubige sollte nicht über die aufrichtigen, aber unreifen Gedanken richten, von denen der schwache Gläubige sich leiten ließ. |