Johannes 1, 9

Das Evangelium nach Johannes (Johannesevangelium)

Kapitel: 1, Vers: 9

Johannes 1, 8
Johannes 1, 10

Luther 1984:Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):Das Licht war da, das wahre, das jeden Menschen erleuchtet, es kam gerade in die Welt-1-; -1) aÜs: das wahre Licht war (schon) da, das jeglichen Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt.
Revidierte Elberfelder 1985/1986:Das war das wahrhaftige Licht-a-, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet-1b-. -1) o: das jeden Menschen, der in die Welt kommt, erleuchtet. a) Psalm 27, 1. b) Johannes 12, 46.
Schlachter 1952:Das wahrhaftige Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen.
Schlachter 1998:Das wahrhaftige Licht, welches jeden Menschen erleuchtet-1-, sollte in die Welt kommen. -1) o: ins Licht stellt, offenbar macht.++
Schlachter 2000 (05.2003):Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen.
Zürcher 1931:Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. -Johannes 3, 19; 12, 46; Matthäus 4, 16.
Luther 1912:Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.
Luther 1912 (Hexapla 1989):Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.
Luther 1545 (Original):Das war das warhafftige Liecht, welchs alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt komen. -[Alle Menschen] Das ist, Christus ist das Liecht der welt, derselbige erleuchtet durchs Euangelium alle Menschen. Denn er wird allen Creaturen gepredigt vnd allen furgetragen, die Menschen sind vnd werden.
Luther 1545 (hochdeutsch):Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet die in diese Welt kommen.
Neue Genfer Übersetzung 2011:'Der, auf den er hinwies,' war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet das Licht, das in die Welt kommen sollte.
Albrecht 1912/1988:Das wahre Licht, das da erleuchtet jeden Menschen-1-, war Er, der kommen sollte in die Welt*. -1) der sein Herz den Strahlen dieses Lichtes öffnet.
Meister:Es war das wahrhaftige Licht-a-, das alle Menschen erleuchtet, die in die Welt kommen! -a) Vers(e) 4; Jesaja 49, 6; 1. Johannes 2, 8.
Menge 1949 (Hexapla 1997):Das Licht war da, das wahre, das jeden Menschen erleuchtet, es kam gerade in die Welt-1-; -1) aÜs: das wahre Licht war (schon) da, das jeglichen Menschen erleuchtet, der in die Welt kommt.
Nicht revidierte Elberfelder 1905:Das war das wahrhaftige Licht, welches, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet-1-. -1) d.h. jeden Menschen ins Licht stellt. - aüs: welches jeden in die Welt kommenden Menschen erleuchtet.++
Revidierte Elberfelder 1985-1991:Das -ipf-war das wahrhaftige Licht-a-, das, in die Welt -ptp-kommend, jeden Menschen -idp-erleuchtet-1b-. -1) o: das jeden Menschen, der in die Welt kommt, erleuchtet. a) Psalm 27, 1. b) Johannes 12, 46.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Es war das wahre Licht, das jeden in die Welt kommenden Menschen erleuchtet.
Interlinear 1979:Es war das Licht wahrhaftige, das erleuchtet jeden Menschen, kommend in die Welt.
NeÜ 2024:Der, ‹auf den er hinwies›, war das wahre Licht, das für jeden Menschen leuchtet, der in die Welt kommt.
Jantzen/Jettel (25.11.2022):Es war das Licht, das wahre, das jedem Menschen leuchtet, in die Welt kommend.
-Parallelstelle(n): Johannes 1, 5*; Jesaja 49, 6; 1. Johannes 2, 8
English Standard Version 2001:The true light, which enlightens everyone, was coming into the world.
King James Version 1611:[That] was the true Light, which lighteth every man that cometh into the world.
Robinson-Pierpont 2022:V-IAI-3S τὸ T-NSN φῶς N-NSN τὸ T-NSN ἀληθινόν, A-NSN ὃ R-NSN φωτίζει V-PAI-3S πάντα A-ASM ἄνθρωπον N-ASM ἐρχόμενον V-PNP-ASM εἰς PREP τὸν T-ASM κόσμον. N-ASM
Franz Delitzsch 11th Edition:הָאוֹר הָאֲמִתִּי הַמֵּאִיר לְכָל־אָדָם אֲשֶׁר בָא אֶל־הָעוֹלָם



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Das Pronomen es nimmt Licht vom Satz davor anaphorisch auf und gibt den Zusatz, dass dies das wahre, echte, eigentliche Licht ist. Spätestens seit Cyrill wird besprochen, ob kommend auf das wahre Licht oder auf jeden Menschen (so die Vulgata: omnem hominem venientem in mundum, die es auf „Menschen“ bezieht, auch die Ausgaben der Vetus Latina, also die frühsten lateinischen Texte) zu beziehen ist. Dem Genus nach ist zwar beides möglich, da ἐρχόμενον („kommend“) sowohl als Nominativ Neutrum auf Licht bzw. als Akkusativ Maskulin auf Mensch bezogen werden könnte. Für den Eintritt eines Menschen in die Welt verwendet Johannes z.B. ἐγεννήθη ἄνθρωπος εἰς τὸν κόσμον (ein Mensch wurde in die Welt geboren). Dies hat Cyrill zurecht dazu gebracht, falls manche Leser einen Bezug von in die Welt kommend und jeder Mensch herstellen, in mehreren Punkten zu beweisen, dass es trotzdem falsch wäre, an eine Präexistenz der menschlichen Seele zu denken, wozu manche Leser dadurch gebracht werden könnten. Bei Johannes wird die Kombination in die Welt kommen auch auf das Kommen des Herrn Jesus bezogen (Johannes 3, 31; 6, 14; 9, 39; 11, 27; 16, 28; 18, 37, insbesondere als das Licht in Johannes 3, 19 und 12, 46). Im Gegensatz zu allen anderen Menschen sagt die Schrift beim Herrn Jesus, woher er kam (Johannes 3, 31 ἄνωθεν, von oben bzw. ἐκ τοῦ οὐρανοῦ, vom Himmel bzw. auch παρὰ τοῦ πατρός, vom Vater, Johannes 16, 28). Das Partizip kommend müsste nicht aufgelöst werden, um dem Leser alle Deutungsmöglichkeiten offen zu lassen und nicht eine bestimmte semantische Relation vorzugeben und dabei andere auszuschließen (z.B. weil, indem, als, „wenn“) auch wenn dies heute nicht modern erscheint. Eine temporale Deutung mit „wenn“ liegt jedoch recht nahe. Ἦν und ἐρχόμενον als paraphrastische Bildung zu sehen (war kommend) und auf den Herrn Jesus zu beziehen, erscheint im Hinblick auf die Deutung des durativen Aspekts schwierig, da das Kommen selbst im Gegensatz zum Aufenthalt keine Dauerzustand war (Zeugung bzw. Geburt). Es gibt in den Schriften von Johannes auch sonst keine solche periphrastische Kombination mit war kommend. Dazu kommt entscheidend auch, dass die Stellung im Satz von „kommend“ nach „jeden Menschen“ platziert wurde, was dafür spricht, das Kommen auf „jeden Menschen“ zu beziehen. D.h. jeder Mensch wird von Christus zwar erleuchtet, aber das heißt nicht, dass jeder Mensch auch glaubt (vgl. Hebräerbrief), wo Adressaten des Evangeliums erleuchtet wurden, aber dennoch nicht glaubten.
John MacArthur Studienbibel:1, 1: Diese Verse bilden den Prolog, in dem viele der grundlegenden Themen angekündigt werden, die Johannes im weiteren Verlauf behandelt, besonders das Hauptthema, dass »Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist« (V. 12-14.18; vgl. 20, 31). Wir finden hier mehrere Schlüsselbegriffe (z.B. Leben, Licht, Zeugnis, Herrlichkeit), die im ganzen Evangelium wiederholt auftauchen. Der Rest des Evangeliums führt das Thema des Prologs weiter aus, wie das ewige »Wort« Gottes, Jesus der Messias und Sohn Gottes, Fleisch wurde und unter den Menschen diente, so dass alle, die an ihn glauben, errettet würden. Obwohl Johannes den Prolog mit dem einfachsten Vokabular des NTs abfasste, besitzen die enthaltenen Wahrheiten größtmögliche Tiefe. Sechs grundlegende Wahrheiten über Christus als den Sohn Gottes werden im Prolog vermittelt: 1.) die ewige Existenz Christi (V. 1-3); 2.) die Fleischwerdung Christi (V. 4.5); 3.) der Vorläufer Christi (V. 6-8); 4.) der unerkannte Christus (V. 9-11); 5.) der allmächtige Christus (V. 12.13); und 6.) die Herrlichkeit Christi (V. 14-18). 1, 1 Im Anfang. Dies steht im Gegensatz zu 1Joh1, 1, wo Johannes einen ähnlichen Ausdruck verwendet (»von Anfang«), um sich auf den Beginn des Dienstes Jesu und das Predigen seines Evangeliums zu beziehen. Hier jedoch findet sich eine Parallele zu 1. Mose 1, 1, wo der gleiche Ausdruck benutzt wird. Johannes verwendete den Ausdruck im absoluten Sinne, um von dem Anfang des zeitlichen materiellen Universums zu sprechen. war. Das Verb hebt die ewige Existenz des »Wortes« hervor - die ewige Existenz Jesu Christi. Bevor es das Universum gab, existierte die zweite Person der göttlichen Dreieinheit, d.h. er existierte schon immer (vgl. 8, 58). Dieses Wort wird im Gegensatz zu dem in V. 3 verwendeten Ausdruck »was entstanden ist« benutzt, womit ein Anfang in der Zeit angedeutet wird. Aufgrund des Hauptthemas des Johannes, dass Jesus Christus ewiger Gott ist, die zweite Person der göttlichen Dreieinheit, enthält sein Evangelium keinen Stammbaum wie bei Matthäus und Lukas. In Bezug auf sein Menschsein besaß Jesus einen menschlichen Stammbaum, hinsichtlich seiner Gottheit jedoch nicht. das Wort. Johannes leiht sich den Begriff »Wort« nicht nur aus dem Vokabuklar des ATs, sondern auch aus der gr. Philosophie. Dort wurde der Begriff im Wesentlichen ohne Bezug auf eine Person verwendet und deutete auf einen »göttlichen Grund« hin, auf etwas »Geistiges« oder auch auf »Weisheit«. Johannes füllte den Begriff jedoch ausschließlich mit alttestamentlicher und christlicher Bedeutung (z.B. 1. Mose 1, 3, wo das Wort Gottes die Welt erschuf; Psalm 33, 6; 107, 20; Sprüche 8, 27, wo Gott sich durch sein Wort in der Schöpfung, in seiner Weisheit und in der Errettung machtvoll darstellt) und bezog es auf eine Person, auf Jesus Christus. Der Gebrauch in der gr. Philosophie bildet somit nicht den Hintergrund in Johannes’ Gedanken. Der Begriff »Wort« dient absichtlich als eine Art Brückenwort, um nicht nur Juden zu erreichen, sondern auch die unerretteten Griechen. Johannes wählte diesen Begriff, da er sowohl Juden als auch Griechen vertraut war. das Wort war bei Gott. Das Wort war als die zweite Person der Dreieinheit seit aller Ewigkeit in vertrauter Gemeinschaft mit Gott, dem Vater. Doch obwohl das »Wort« den Glanz des Himmels und die Ewigkeit mit dem Vater genoss (Jesaja 6, 1-13; vgl. 12, 41; 17, 5), gab es seinen himmlischen Status bereitwillig auf, nahm Menschengestalt an und erlitt den Kreuzestod (s. Anm. zu Philemon 2, 6-8). war Gott. Der gr. Satzbau betont, dass das Wort das ganze Wesen und alle Merkmale der Gottheit besaß - d.h., dass Jesus, der Messias, vollkommen Gott war (vgl. Kolosser 2, 9). Sogar in seiner Menschwerdung, als er sich selbst entleerte, hörte er nicht auf, Gott zu sein, stattdessen nahm er eine reale menschliche Natur und einen menschlichen Körper an und verzichtete freiwillig darauf, die Merkmale seiner Gottheit in Unabhängigkeit von seinem Menschsein auszuüben.


«Grammatische Kürzel» der Elberfelder Studienbibel
aAorist (2)
amAorist Medium (2, 24)
apAorist Passiv (2, 31)
artbestimmter Artikel (3)
bpmbetontes Personalpronomen (4)
bvftbetonte Verneinung im Futur (5)
fFemininum (6)
ftFutur (7)
ftmFutur Medium (7, 24)
ftpFutur Passiv (7, 31)
gnGenitiv (8)
idpIndikativ Präsens (12, 13)
idpfIndikativ Perfekt (12, 32)
idppIndikativ Perfekt Passiv (12, 31, 32)
ippIndikativ Präsens Passiv (12, 13, 31)
ifaInfinitiv Aorist (14, 15)
ifapInfinitiv Aorist Passiv (2, 14, 31)
ifftInfinitiv Futur (7, 14)
ifgnInfinitiv im Genitiv (16)
ifpInfinitiv Präsens (14, 17)
ifpfInfinitiv Perfekt (14, 32)
ifppInfinitiv Präsens Passiv (14, 17, 31)
imaImperativ Aorist (9)
imapImperativ Aorist Passiv (9, 31)
impImperativ Präsens (10)
ipfImperfekt (11)
kaKonjunktiv Aorist (19, 20)
kaakKonjunktiv Aorist Aktiv (19, 20)
kaimKonjunktiv Aorist als Imperativ (21)
kamKonjunktiv Aorist Medium (19, 20, 24)
kapKonjunktiv Aorist Passiv (19, 20, 31)
komKomparativ (18)
kpakKonjunktiv Präsens Aktiv (1, 22)
kpmpKonjunktiv Präsens Medium / Passiv (22, 24, 31)
mMaskulinum (23)
nNeutrum (25)
nomNomen (26)
optOptativ (27)
pfPerfekt (32)
plPlural (33)
ppPräsens Passiv (13, 31)
ppfPartizip Perfekt (28, 32)
ppfpPartizip Perfekt Passiv (28, 31, 32)
pqpfPlusquamperfekt (34)
prdPrädikat (35)
ptaPartizip Aorist (28, 29)
ptapPartizip Aorist Passiv (28, 29, 31)
ptpPartizip Präsens (30)
ptppPartizip Präsens Passiv (28, 30, 31)
sadsubstantiviertes Adjektiv (38)
sgSingular (37)
sifdsubstantivierter Infinitiv mit dia (39)
sifesubstantivierter Infinitiv mit en (41)
sifmsubstantivierter Infinitiv mit meto (42)
sifpsubstantivierter Infinitiv mit pro (43)
sifpssubstantivierter Infinitiv mit pros (44)
sifssubstantivierter Infinitiv mit eis (40)
ubunbestimmt (45)

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Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung - Neues Testament und Psalmen
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