Kolosser 2, 22

Der Brief des Paulus an die Kolosser (Kolosserbrief)

Kapitel: 2, Vers: 22

Kolosser 2, 21
Kolosser 2, 23

Luther 1984:Das alles soll doch verbraucht und verzehrt werden. Es sind -a-Gebote und Lehren von Menschen, -a) Matthäus 15, 9.
Menge 1926/1949 (Hexapla 1989):Alles Derartige ist doch dazu bestimmt, durch den Verbrauch der Vernichtung anheimzufallen, und stellt (nur) Menschengebote und Menschenlehren dar,
Revidierte Elberfelder 1985/1986:Dinge, die alle zur Zerstörung durch den Gebrauch bestimmt sind nach den Geboten und Lehren der Menschen-a-, -a) Jesaja 29, 13; Matthäus 15, 9.
Schlachter 1952:was alles durch den Gebrauch der Vernichtung anheimfällt. 23. Es sind nur Gebote und Lehren von Menschen,
Schlachter 1998:- was doch alles durch den Gebrauch der Vernichtung anheimfällt - (Gebote) nach den Weisungen und Lehren der Menschen,
Schlachter 2000 (05.2003):— was doch alles durch den Gebrauch der Vernichtung anheimfällt — nach den Weisungen und Lehren der Menschen,
Zürcher 1931:was (doch) alles zur Vernichtung durch den Verbrauch bestimmt ist - nach den Geboten und Lehren der Menschen, -Matthäus 15, 9.
Luther 1912:was sich doch alles unter den Händen verzehrt; es sind der a) Menschen Gebote und Lehren, - a) Jesaja 29, 13; Matthäus 15, 9.
Luther 1912 (Hexapla 1989):was sich doch alles unter den Händen verzehrt; es sind der -a-Menschen Gebote und Lehren, -a) Jesaja 29, 13; Matthäus 15, 9.
Luther 1545 (Original):Welches sich doch alles vnter handen verzehret, vnd ist Menschen gebot vnd lere,
Luther 1545 (hochdeutsch):welches sich doch alles, unter Händen verzehret, und ist Menschengebot und - lehre;
Neue Genfer Übersetzung 2011:Dabei geht es hier doch immer nur um Dinge, die sowieso keinen Bestand haben, Dinge, die dazu da sind, dass man sie verbraucht! 'Wer solchen Forderungen nachkommt,' folgt damit lediglich den Geboten und Lehren von Menschen. [Kommentar: Vergleiche Jesaja 29, 13; Matthäus 15, 9; Markus 7, 7.8.]
Albrecht 1912/1988:Dies alles schadet dir, wenn du's gebrauchst-1-»? Das sind nichts als menschliche Gebote und Lehren. -1) dies sind Worte der Irrlehrer.
Meister:was ist alles zum Verderben durch den Gebrauch, nach den Geboten-a- und Lehren der Menschen. -a) Jesaja 29, 13; Matthäus 15, 9; Titus 1, 14.
Menge 1949 (Hexapla 1997):Alles Derartige ist doch dazu bestimmt, durch den Verbrauch der Vernichtung anheimzufallen, und stellt (nur) Menschengebote und Menschenlehren dar,
Nicht revidierte Elberfelder 1905: nach den Geboten und Lehren der Menschen
Revidierte Elberfelder 1985-1991:- was (doch) alles zur Vernichtung durch den Gebrauch bestimmt ist - nach den Geboten und Lehren der Menschen-a-? -a) Jesaja 29, 13; Matthäus 15, 9.
Robinson-Pierpont (01.12.2022):Was alles (Dinge) zum Vergehen aufgrund des Verbrauchs sind - nach den Satzungen und Lehren der Menschen,
Interlinear 1979:was ist alles zur Vernichtung durch den Verbrauch, nach den Geboten und Lehren der Menschen,
NeÜ 2024:Solche Regeln sind nichts als menschliche Vorschriften für Dinge, die doch nur dazu da sind, um von uns benutzt und verbraucht zu werden.
Jantzen/Jettel (25.11.2022):- Dinge, die alle durch den Gebrauch der Verderbnis [anheimfallen] - nach menschlichen Vorschriften und Lehren,
-Parallelstelle(n): Kolosser 2, 8; menschlichen Jesaja 29, 13
English Standard Version 2001:(referring to things that all perish as they are used) according to human precepts and teachings?
King James Version 1611:Which all are to perish with the using;) after the commandments and doctrines of men?
Robinson-Pierpont 2022:ἅ ἐστιν πάντα εἰς φθορὰν τῇ ἀποχρήσει κατὰ τὰ ἐντάλματα καὶ διδασκαλίας τῶν ἀνθρώπων;
Franz Delitzsch 11th Edition:וְהֵם עֹמְדִים לִכְלוֹת בְּתַשְׁמִישָׁם לְפִי מִצְוֹת אֲנָשִׁים וְלִמּוּדֵיהֶם



Kommentar:
Peter Streitenberger 2022:Paulus nennt im ersten Satz, wobei ἅ („was“) einen relativen Satzanschluss leistet, und weniger den Charakter eines abhängigen Relativsatzes zeigt, obwohl die Aussagen im Vers davor damit aufgenommen werden, bzw. auf die Dinge, die explizit gar nicht zu erwähnen waren. Der Satz ist Teil der Parenthese, die danach beendet wird, nachdem er die verbotenen Objekte näher beschreibt. Nun erfährt man, dass es vergängliche Dinge sind, die zum menschlichen Verbrauch gedacht sind und deren Berührung etc. untersagt werden sollte. Das wird durch εἰς φθορὰν („zum Vergehen“) angezeigt, weniger „zur Vernichtung“, da diese Dinge ja nicht aufgelöst werden, sondern nur ihren Zweck erfüllt haben und dann wieder ausgeschieden werden (im Falle von Nahrung). Wie diese vergehen, beschreibt Paulus mit τῇ ἀποχρήσει („aufgrund des Gebrauchs/Verbrauchs“), einen Dativus causae wohl, der die Ursache des Vergehens dieser Dinge beschreibt, etwa indem sie konsumiert wurden. Paulus zeigt, dass diese äußerlichen Vorschriften Dinge betreffen, die nach dem Verbrauch vergehen und als solche keine höhere Bedeutung haben, etwa das Verbot, bestimmte Speisen zu sich nehmen zu dürfen. Mit κατὰ („nach“) ist der Einschub, der die genannten Lehren konkretisierte, beendet und Paulus scheint auf die Grundsätze in Vers 20 zurückzukommen und diese als im Einklang mit menschlichen Regeln zu sehen, die gelehrt werden.
John MacArthur Studienbibel:2, 14: Schuldschrift ausgelöscht. Das gr. Wort für »Schuldschrift« bezeichnet einen handschriftlichen Schuldschein, mit dem ein Schuldner seine Verschuldung anerkannte. Alle Menschen (Römer 3, 23) schulden Gott eine unbezahlbare Schuld, weil sie sein Gesetz übertreten haben (Galater 3, 10; Jakobus 2, 10; vgl. Matthäus 18, 23-27) und stehen daher unter dem Todesurteil (Römer 6, 23). Paulus vergleicht Gottes Vergebung anschaulich mit dem Löschen von Tinte von einem Pergament. Durch Christi Opfertod am Kreuz hat Gott unseren Schuldschein ganz getilgt und uns völlig vergeben. ans Kreuz heftete. Noch ein weiteres Bild für Vergebung. Bei einem gekreuzigten Verbrecher nagelte man die Liste seiner Vergehen an sein Kreuz. So wurden die Verstöße bekannt gegeben, für die er bestraft wurde (so war es auch bei Jesus, s. Matthäus 27, 37). Die Sünden der Gläubigen wurden allesamt Christus zur Last gelegt und an sein Kreuz genagelt. Er erlitt die Strafe an ihrer Stelle für alle Gläubigen und stillte somit völlig den Zorn Gottes gegen die Missetaten, die Gottes Strafe verdienen. 2, 14 Ein bewusstes Bemühen, um die verbleibende Sünde in unserem Fleisch zu erschlagen. Unzucht. Wird auch mit »Hurerei« übersetzt und bezeichnet jede Art sexueller Sünde (s. Anm. zu Galater 5, 19; vgl. 1. Thessalonicher 4, 3). Unreinheit. Dieser Begriff ist umfassender als sexuelle Tatsünden und umfasst auch böse Gedanken und Absichten (s. Anm. zu Galater 5, 19; vgl. Matthäus 5, 28; Markus 7, 21.22; 1. Thessalonicher 4, 7). Leidenschaft, böse Lust. Ähnliche Begriffe, die sexuelle Lust bedeuten. »Leidenschaft« ist die körperliche Seite dieser Unsitte und »böse Begierde« die geistige Seite (s. Anm. zu Römer 1, 26; 1. Thessalonicher 4, 5; vgl. Jakobus 1, 15). Habsucht. Oder »Gier«; wörtl. »mehr haben«. Die unersättliche Begierde nach mehr, insbesondere nach mehr von verbotenen Dingen (vgl. 2. Mose 20, 17; 5. Mose 5, 21; Jakobus 4, 2). die Götzendienst ist. Wenn jemand sich auf Habgier oder auf die sexuellen Sünden einlässt, die Paulus hier angeführt hat, folgt er nicht Gott, sondern seinen Begierden und betet damit im Grunde sich selbst an, und das ist Götzendienst (4. Mose 25, 1-3; Epheser 5, 3-5).



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